Daten
Kommune
Bochum
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Mitteilung der Verwaltung.pdf
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24.12.14, 20:14
Aktualisiert
27.01.18, 11:37
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Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
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Hy
Vorlage Nr. 20140552
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Bezeichnung der Vorlage
Verfolgung und Werthaltigkeit von Forderungen als zentrale und dezentrale Aufgabe
Beratungsfolge
Rechnungsprüfungsausschuss
Sitzungstermin
akt.
Beratung
28.03.2014
Anlagen
Wortlaut
Das Rechnungsprüfungsamt (RPA) hat im Laufe der letzten Jahre das Thema
Verfolgung und bilanzielle Werthaltigkeit von Forderungen in verschiedenen
Sachprüfungen und im Rahmen der Jahresabschlüsse geprüft und hierüber wiederholt
im
Rechnungsprüfungsausschuss
berichtet 1.
Seit
der
Einführung
der
Vollstreckungssoftware „PhinAVV“ in der zentralen Vollstreckung des Amtes für
Finanzsteuerung (Amt 20) im April 2012 werden offene Posten aus der
Buchhaltungssoftware „SAP“ in das Inkassoverfahren mit wenigen Ausnahmen
regelmäßig automatisiert übergeben. Mit der Produktivsetzung von PhinAVV waren
zudem die Datenbestände offener Forderungen aus SAP seit Einführung des NKF und
aus dem Bestand der in der zentralen Vollstreckung verfolgten „Altforderungen“ in das
System migriert worden. Auf dieser Grundlage eröffnete sich für das RPA die
Möglichkeit, die Datenbestände der zwei Verfahren gegeneinander abzugleichen, um
insbesondere aus den erwarteten Abweichungen Hinweise auf Ausnahmen von den
Standardabläufen zu erhalten. Aus darüber hinaus gehenden Abweichungen werden
weitergehende Erkenntnisse über Prozesse oder Einzelfälle für eine weitergehende
Überprüfung erwartet.
1
u. A. TOP 2.2 der Sitzung am 12.07.2013 (Vorlage Nr. 20131441), TOP 1.1 der Sitzung am 29.11.2013 (Vorlage 20132410)
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Vorlage Nr. 20140552
Das RPA hat deshalb zum Stichtag 15.11.2013 den Bestand offener Forderungen aus
SAP entladen und für Auswertungen und Abgleiche mit PhinAVV aufbereitet. Von der
zentralen Vollstreckung wurde der Datenbestand aus PhinAVV angefordert und von dort
auf den Stichtag 19.11.2013 geliefert.
Da ein Datenabgleich mit der Revisionssoftware „ACL“ technisch immer von einer
Leitdatei aus vorgenommen werden muss (1-zu-n - Beziehung), sind jeweils zwei
Auswertungen je Forderungsart (Vertragsgegenstandsart) erstellt worden.
Aus den zwei Ergebnisdateien (SAP-Sicht / PhinAVV-Sicht) hat das RPA Ende
Dezember 2013 den Fachämtern 20 (Amt für Finanzsteuerung), 48 (Musikschule) und
51 (Jugendamt) die Daten ihres eigenen Verantwortungsbereiches nach
Vertragsgegenstandsarten (VGA) getrennt aufbereitet als Excel-Tabellen zur Analyse
des Forderungsbestandes zur Verfügung gestellt.
Aus den ausgewiesenen Mehr- und Minderbeträgen lassen sich neben den erwarteten
systembedingten Unterschieden, wie z. B. Weiterberechnung von Nebenforderungen,
insbesondere die vom Standard der zentralen Forderungsverfolgung abweichenden
Prozessabläufe und entsprechende Einstellungen im Buchhaltungssystem ableiten.
Eine Ausnahme von der automatischen Übergabe offener Posten an PhinAVV zur zentralen
Vollstreckung stellt das sog. Listenmahnverfahren dar. Die Verfolgung offener Forderungen
erfolgt hier dezentral durch den jeweiligen Fachbereich. Hierzu gehören z. B.
Rückforderungen nach § 7 UVG (Unterhaltsvorschussgesetz). Es handelt sich hierbei um
privatrechtliche Forderungen, die durch das Jugendamt verfolgt werden.
Eine weitere Besonderheit ist das Behördenmahnverfahren, bei dem zwar die Übergabe
offener Forderungen gegenüber Behörden an die zentrale Vollstreckung erfolgt, die Klärung
und Durchsetzung der Ansprüche aber überwiegend wieder an den Fachbereich
zurückgegeben wird.
Über den Systemabgleich hinaus hat das RPA eine Klassifizierung offener Forderungen
nach ihrem Entstehungsjahr vorgenommen. Die im Anhang stehende tabellarische
Darstellung bezieht sich auf den gesamten SAP-Datenbestand zum 15.11.2013.
Das RPA hat die ausgewerteten Altersstrukturen ebenfalls den Fachbereichen und der
zentralen Vollstreckung, hier nach Einzelfällen gegliedert, zur Analyse der Werthaltigkeit der
offenen Forderungen für den jeweiligen Verantwortungsbereich zugeleitet.
Aus der Stellungnahme zu einem Prüfungsteilbericht wurde wiederum deutlich, dass im
Fachbereich weiterhin Unsicherheit darüber herrscht, wie über die schon vor Einführung des
NKF praktizierte pauschale Wertberichtigung hinaus die Werthaltigkeit offener Forderungen
im Einzelfall, auch praktisch, zu berücksichtigen ist.
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Es muss festgestellt werden, dass weiterhin eine an die NKF-Vorgaben angepasste
Dienstanweisung zur Niederschlagung, zum Erlass und zur Wertberichtigung von
Forderungen fehlt. Auch die Entwicklung und Umsetzung eines automatisierten Prozesses
zur Einzelwertberichtigung einer Forderung wurde noch nicht zu Ende geführt. Für die
Überlegungen, Wertabschläge auf Forderungen vorzunehmen, die sich bereits in der
Vollstreckung befinden, bietet das Verfahren PhinAVV nach Ansicht des RPA eine
geeignete Grundlage.
Für die dezentrale Forderungsverfolgung im Verantwortungsbereich des Fachamtes fehlt es
nach der obigen Stellungnahme aber an einer vergleichbar geeigneten Datenbank zur
Beurteilung der Werthaltigkeit offener Forderungen. Aus dem eingesetzten Fachverfahren
waren die Fragestellungen des Prüfungsteilberichtes zu den Bearbeitungsständen und
durchgeführten Niederschlagungen nicht zu ermitteln. Eine Übersicht über den Bestand der
offenen Forderungen bietet hier lediglich die Liste der offenen Posten aus dem SAP.
Nach Ansicht des Rechnungsprüfungsamtes ist mit vergleichbaren Ergebnissen in weiteren
Fachbereichen bei ähnlicher Aufgabenverteilung mit Listenmahnverfahren zu rechnen.
Über die Bereitstellung der rechtlichen und praktischen Leitlinien der o. a. Dienstanweisung
hinaus, sind diese Prozesse auch in die Überlegungen zur Automatisierung und zur
Beurteilung von Wertabschlägen auf Forderungen in Vollstreckung einzubeziehen.
Das
RPA
setzt
die
Bereitstellung
der
Systemabgleichdaten
und
der
Altersstrukturauswertungen für weitere Teile der Verwaltung fort und wird das Ergebnis der
Prüfung in einem Bericht zusammenfassen, der in der Sitzung des RP-Ausschusses am
12.09.2014 beraten werden soll.
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Altersstruktur offener Forderungen
SAP
fällig
Anzahl offener Posten
Betrag Summe EUR
1976
2
1.969,07
1977
4
1.698,67
1980
32
2.523,78
1981
37
1.912,82
1982
4
1.142,27
1983
10
351,97
1984
5
845,85
1985
9
4.235,87
1986
8
23.883,56
1987
30
9.863,83
1988
22
11.699,59
1989
19
4.708,43
1990
22
16.452,41
1991
27
6.647,92
1992
49
429.623,11
1993
52
29.914,29
1994
74
77.177,73
1995
134
147.053,55
1996
161
405.406,59
1997
248
300.080,11
1998
246
134.012,44
1999
378
204.543,64
2000
544
221.952,27
2001
718
247.201,01
2002
1.155
445.846,18
2003
1.637
333.137,65
2004
2.115
1.049.783,31
2005
2006
2007
3.212
5.511
6.167
967.351,87
2.511.705,38
1.518.417,93
2008
9.274
3.208.103,87
2009
18.144
10.841.206,45
2010
23.408
11.160.880,31
2011
28.109
10.102.057,91
2012
32.627
9.749.817,75
2013
46.967
12.200.892,50