Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
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179 kB
Erstellt
24.12.14, 20:15
Aktualisiert
27.01.18, 11:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
61 41 (41 99)
Vorlage Nr. 20140524
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Bezeichnung der Vorlage
Ergebnis zum Workshop "Innenstadtentwicklung Bochum"
Beratungsfolge
Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung
Bezirksvertretung Bochum-Mitte
Sitzungstermin
akt.
Beratung
18.03.2014
03.04.2014
Anlagen
Anlage 1: Quartiere
Anlage 2: Bürostandort rund um den Hauptbahnhof
Anlage 3: Leben in der Innenstadt
Anlage 4: Mobilität in der Innenstadt
Anlage 5: Bildung und Gesundheit in der Innenstadt
Wortlaut
1. Anlass
In den vergangenen Jahren wurde in der Innenstadt vieles erreicht; zahlreiche
städtebauliche und architektonische Projekte wurden umgesetzt. Zuletzt hat die Verwaltung
mit der Vorlage Nr. 20122778 Anfang 2013 über den Sachstand zur Innenstadtentwicklung
berichtet. Derzeit befinden sich mit
dem Stadtquartier Viktoriastraße als Einzelhandels- und Dienstleistungsquartier
dem neuen Justizzentrum am Ostring und der Büroflächenentwicklung rund um den
Hauptbahnhof sowie
dem
Musikzentrum
und
der
Etablierung
des
kreativwirtschafltichen
ViktoriaQuartierBochum
zentrale Projekte und seine damit verbundenen Entwicklungskonzepte der letzten Jahre in
der Umsetzung, womit die Weichen für die Innenstadtentwicklung gestellt werden. Bochum
hat sich hiermit für die Zukunft seiner Innenstadt positioniert.
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Vorlage Nr. 20140524
Bei alledem ist die Bochumer Innenstadt nicht frei von gestalterischen Defiziten und
nutzungsstrukturellen Hemnissen. Sie muss sich im zunehmenden Wettbewerb der Mittelund Oberzentren im Ruhrgebiet klar und eindeutig als eine lebendige Innenstadt
positionieren. Zentrale Aufgabe der Stadtentwicklung ist, dass das sich verschiebende
Kraftdreieck aus Justizzentrum am Ostring, dem Stadtquartier Viktoriastraße und dem
ViktoriaQuartierBochum ins Stadtgefüge integriert (siehe Anlage 1 „Quartiere Innenstadt“)
und zu Gunsten einer zukunftsfähigen Gesamtentwicklung mit ergänzenden
Handlungsstrategien flankiert wird.
Diese Erkenntnis zum Anlass nehmend, hat sich die Verwaltung gemeinsam mit der
Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet (IHK) vorausschauend bereits in 2012
und 2013 zu einer Workshopreihe mit externen Fachleuten unter der Moderation von Jens
Stachowitz aus Dortmund zusammengesetzt, um mit Blick auf die anstehenden
Herausforderungen in der Innenstadt Ideen und Handlungsempfehlungen zu diskutieren.
Hierbei haben die Stadt Bochum und die IHK
Prof. Prof. Dr. Volker Eichener
Peter Glöckner
Prof. Dr. Rolf Heyer
Michael Mauer
Prof. Karl-Heinz Petzinka
Dr. Arnold Voss
als Fachleute zur Beratung eingeladen. Alle sind mit ihrem jeweils eigenen Blickwinkel über
lange Jahre mit der Bochumer Innenstadt vertraut.
2. Ergebnis
Die Workshopteilnehmer haben zunächst in der Diskussion bekräftigt, dass das gewählte
Verfahren zum Stadtquartier Viktoriastraße - von Moderationsverfahren bis hin zur
europaweiten Ausschreibung mit städtebaulicher Konzeption - sowie die schrittweise
Umsetzung des Entwicklungskonzeptes ViktoriaQuartierBochum hervorragend als
Entwicklungsmotoren der Innenstadt gedient haben. Die Themen
Einzelhandel sowie
Kultur und Kreativwirtschaft
sind damit konzeptionell für die nächsten Jahre gut aufgestellt und beginnen sich zu
etablieren.
Darüber hinaus wurde im öffentlichen Raum in den letzten Jahren vieles neugestaltet und
hat so zur Erneuerung des Stadtbildes beigetragen. Letzter großer Baustein hierbei sind die
noch ausstehenden Bauabschnitte zur Neugestaltung der Kortumstraße.
In der Folge wurde darüber diskutiert, welche Ideen und Handlungsempfehlungen zu einer
lebendigen Innenstadt beitragen und in welchen Bereichen sich die Stadt Bochum noch
positionieren muss.
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Hierbei ist festzuhalten, dass sich die Runde darüber einig war, dass der Innenstadtkern mit
dem Gleisdreieck als räumliche Fassung für potentielle Entwicklungen der Zukunft zu klein
gedacht ist. Der Westpark, der Griesenbruch, das Ehrenfeld, das Stadtparkviertel sowie der
Stadtteil Hofstede sollten den Radius für urbane Entwicklungen im Zentrum Bochums
erweitern.
Die sich aus dem Umzug des Justizzentrums ergebende Verschiebung des Büro- und
Dienstleistungsschwerpunktes zur östlichen Innenstadt ist als
Büroflächenentwicklung rund um das Justizzentrum am Ostring bzw. rund um den
Hauptbahnhof
konzeptionell zu schärfen (siehe Anlage 2 „Bürostandort Hbf“). Private Entwicklungen – wie
z. B. der Stadtturm am Hauptbahnhof – sind positiv zu begleiten und planungsrechtlich zu
steuern.
Zur Nutzungsvielfalt und damit einer funktionierenden und lebendigen Innenstadt tragen
neben Einzelhandel, Kultur und Dienstleistung wesentlich die Themen
Wohnen und Leben in der Stadt
Mobilität sowie
Bildung und Gesundheit
bei.
Mit Programmen wie „Stadtumbau-West“ konnten für das Wohnen und Leben in der Stadt in
den letzten Jahren gezielte Aufwertungen von Vierteln – wie z. B. dem Griesenbruch bewirkt werden. Mit Blick auf Nachfragergruppen von Wohnungssuchenden gibt es hier
noch Einiges zu tun, um die Innenstadt zukunftsfähig für das Leben in der Stadt zu machen.
Die Anlage 3 „Leben in der Stadt“ zeigt ein im Workshop entwickeltes erstes Schaubild für
eine Konzeption für künftige Handlungsansätze.
Für die anstehenden Herausforderungen ist ebenso das Thema Mobilität von zentraler
Bedeutung. Wie in der Anlage 4 „Mobilität“ dargestellt, ist der Grad der öffentlichen
Erschließung in der Innenstadt Bochums grundsätzlich gut. Hierzu beigetragen haben u. a.
die vielen Maßnahmen der letzten Jahre – wie z. B. der Ausbau der Stadtbahnhlinie 302/310
–. Mit dem Ausbau der City-Radialen, der Radwege sowie der strategischen Bedeutung von
Mobilität steht hier in den nächsten Jahren noch eine Fülle von Aufgaben an.
In der Runde wurde dem Bildungs- und Wissenschaftsstandort Bochum für die
Innenstadtentwicklung eine große Bedeutung eingeräumt. Hierbei wurden neben den
sogenannten weichen Standortfaktoren wie der Anwerbung von hochqualifizierten
Wissenschaftlern oder der Bildungsteilhabe der Bürger über mögliche Perspektiven zur
Integration dieses Themas in die „bauliche“ Innenstadtentwicklung diskutiert. Gleiches gilt für
die wachsende Bedeutung der Gesundheitswirtschaft und damit die erkennbare die
Fokussierung von Praxen und Zentren auf den Kern der Innenstadt. In Teilen sind Bildung
und Gesundheitswirtschaft über die universitäre Anbindung beider Themen eng miteinander
verbunden. Ein erstes Ergebnis aus dem Workshop zu konzeptionellen Überlegungen hierzu
ist skizzenhaft im Plan „Bildung und Gesundheit“ (siehe Anlage 5) dargestellt.
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3. Weitere Schritte
Die im Workshop angerissenen Handlungsstränge machen deutlich, dass es sich hierbei um
einen Auftakt zu einem notwendigen strategischen, städtebaulichen und dialogorientierten
Instrument für die Innenstadtentwicklung handelt. Der Workshopkreis hat sich deshalb
darauf verständigt, seine Diskussionen mit Blick auf ein zu erarbeitendes
Planungsinstrumentarium zur Innenstadtentwicklung weiter zu führen. Zur gegebenen Zeit
wird in den dafür zuständigen politischen Gremien über die Ergebnisse berichtet werden.