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Grundsatzpapier Nutzungskonzept Klosterbusch.pdf

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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
Grundsatzpapier Nutzungskonzept Klosterbusch.pdf
Größe
1,6 MB
Erstellt
24.12.14, 20:15
Aktualisiert
27.01.18, 11:56

Inhalt der Datei

Grundsatzpapier Nutzungskonzept „Grüne Zeche Klosterbusch“ - Entwicklungsperspektiven für den Bereich Grüne Schule und die Hallen der ehemaligen Zeche Klosterbusch – Grundsatzpapier Nutzungskonzept „Grüne Zeche Klosterbusch“ - Entwicklungsperspektiven für den Bereich Grüne Schule und die Hallen der ehemaligen Zeche Klosterbusch – Gliederung 1. Einbindung in den Landschaftsraum Lagebeschreibung – Planungsrechtliche Situation – Naturdenkmal Steinbruch 2. Nutzungsinteressen und Planungsabsichten der Ruhr-Universität Bochum 3. Situation und Nutzungsinteressen der Grünen Schule 4. Investitionsinteresse der Matthias Claudius Stiftung –mcs- 5. Nutzungskonzept Kooperation RUB – Grüne Schule – mcs „Verräumlichung“ der Planung Unterstützung durch die Arbeitsagentur beim Inklusionsansatz 1. Einbindung in den Landschaftsraum Lagebeschreibung Die ehemalige Zeche Klosterbusch im Bochumer Süden liegt inmitten eines Landschaftsschutzgebietes im Lottental am Fuß des Kalwes mit dem Steinbruch Klosterbusch. Das Gelände am Fuß des Steinbruchs beherbergt heute die „Grüne Schule“ und Versuchsflächen des Botanischen Gartens der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Die nördliche gelegene RUB ist durch den Botanischen Garten mit dem Chinesischen Garten mit dem Lottental verbunden. Die Hallen der ehemaligen Zeche Klosterbusch liegen zusammen mit den ehemaligen Steigerhäusern an der Straße Im Lottental, die zum Kemnader See führt. Der namensgebende Bach ist zum Teil bereits renaturiert und soll bis zum Kemnader See offengelegt werden – auch im Platzbereich zwischen den Steigerhäusern und den Hallen der Zeche Klosterbusch. Die Dokumentation der Planungswerkstatt „RUB als ‚Burg’ über dem Ruhrtal“ aus dem Jahr 2004 zeigt eine Grünverbindung/Abfolge von „Gärten“ durch die RUB, den Botanischen Garten, die „Grüne Schule“ und das Lottental zum Kemnader See als zu entwickelnde „Landschaftstreppe“ auf. Zitat: „Das Gelände der ehemaligen Zeche Klosterbusch soll einen neuen Nutzungsschwerpunkt im Lottental darstellen. Die Flächen sollen zugänglich gemacht werden, für die Gebäude der ehemaligen Zechenanlage werden neue Nutzungen gesucht. Ein interessanter Weg, als steiler Weg ausgebildet, führt durch den Steinbruch über den Kalwes in den Botanischen Garten.“ Planungsrechtliche Situation Das Areal südlich des Steinbruchs wird durch die Ruhr-Universität Bochum für Versuchsund Anzuchtflächen des Botanischen Gartens in Zusammenarbeit mit der Grünen Schule – gemeinnütziges Berufsbildungsinstitut GmbH – genutzt. Nach Aufgabe der universitären Nutzung der Hallen der ehemaligen Zeche Klosterbusch stehen diese leer. Die planungsrechtliche Situation der Einbindung dieser Nutzungen in den sensiblen Landschaftsraum stellt sich wie folgt dar:  Regionaler Flächennutzungsplan (RFNP) Der RFNP weist Grün- und Wald flächen aus.  Bebauungsplan Die Flächen der ehemaligen Zeche Klosterbusch einschließlich des Steinbruchgeländes liegen außerhalb der B-Planbereiche Universität und sind damit als damit Außenbereich zu beurteilen.  Landschaftsplan Bochum Mitte/Ost Der Landschaftsplan (Festsetzungskarte) setzt den Bereich als Landschaftsschutzgebiet fest, den Steinbruch als Naturdenkmal. Die Entwicklungskarte des Landschaftsplans geht von der Beibehaltung der jetzigen Nutzung zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben aus: „ENTWICKLUNGSRAUM 1.2.60: Altes Steinbruchgelände in Bochum-Süd, 5, Querenburg Die Funktion des Entwicklungsraumes als Ausbildungsstätte der Grünen Schule ist beizubehalten. Vorhandene Gehölzstrukturen sind zu bodenständigen Gehölzen zu bepflanzen. erhalten, zu pflegen und mit Erläuterungen: Der Raum umfasst eine Gärtnerei als Ausbildungsstätte der Grünen Schule auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Klosterbusch. Der Raum ist Teil des regionalen Grünflächensystems (Grünzug E)“.  Masterplan Freiraum Der Masterplan Freiraum definiert den Landschaftsraum als Landschaftspflegerischen Projektschwerpunkt „Landschaftstreppe / Ruhrtal“ mit dem Ziel: „Räume entsprechend den Vorgaben von Rekultivierungsplänen wiederherzustellen und einer landschaftsgerechten Nutzung zuzuführen“.  Altlasten Eine Untersuchung liegt nicht vor. Aufgrund der Vornutzung bestehen keine Altlastenverdachtsmomente, die eine Untersuchung zwingend erforderlich machen. Bei Neu- oder Umnutzung ist eine Untersuchung entsprechend den Nutzungsabsichten erforderlich.  Denkmalschutz Der Steinbruch ist zudem ein Bodendenkmal und gemäß § 3 in Verbindung mit § 2 Abs. 1 und 2 und § 1 des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen (Denkmalschutzgesetz – DSchG NW) in die Denkmalliste der Stadt Bochum eingetragen. Die Gebäude stehen nicht unter Denkmalschutz. Während der Nutzungsschwerpunkt des Areals am Fuß des Steinbruchs durch die Grüne Schule bzw. einer vergleichbaren Nutzung als Gärtnerei und Ausbildungsstätte durch die Festsetzung im Entwicklungsplan des Landschaftsplanes Bochum Mitte/Ost mit dem Landschaftsschutz kompatibel ist, erfordert die Umnutzung der Hallen der ehemaligen Zeche Klosterbusch die Aufstellung eines Bebauungsplanes, eine Änderung des RFNP ist zu prüfen. Dabei ist den Belangen des sensiblen Landschaftsraumes Rechnung zu tragen und eine Vernetzung mit der derzeitigen universitären Nutzung in Verbindung mit der Grünen Schule anzustreben. Ein Nutzungsbaustein Wohnen in Teilen der ehemaligen Hallen ist vor dem Hintergrund der bestehenden Wohnbebauung im jetzigen Außenbereich mit Sorgfalt zu betrachten. Eine Verfestigung oder Ausdehnung der vorhandenen Splittersiedlung ist auszuschließen. Für das Natur- und Bodendenkmal Steinbruch sind geeignete Konzepte und Maßnahmen abzustimmen. 2. Nutzungsinteressen und Planungsabsichten der Ruhr-Universität Bochum Die Flächen im Bereich des Lottentals, die sich in der Verwaltung der RUB befinden, sind in Anlage 1 dargestellt. Die Hallen der ehemaligen Zeche Klosterbusch (Im Lottental Nr. 42/48) sowie der Dienstwohnungen (Im Lottental Nr. 61, 63, 65, 67) wurden bis 2012 durch die RUB gemietet bzw. genutzt. Eine weitere Nutzung dieser Flächen durch die RUB ist nicht geplant. Die Gebäude Im Lottental 36 und 38 werden derzeit noch von der RUB genutzt (siehe Übersichtsplan, Anlage 1). Gemäß Hochschulstandortentwicklungs-plan sollen diese als Flächenreserven vorerst bestehen bleiben. Mittel- bis langfristig wäre eine Entmietung dieser Flächen denkbar, z. B. bei Verfügbarkeit von besser an den Campus angebunden Flächen. Das Gelände am Steinbruch der „Zeche Klosterbusch“ umfasst gegenwärtig verschiedene Nutzungsbereiche. Neben den der „Grünen Schule“ zur unmittelbaren Nutzung überlassenen Flächen umfasst das Gelände nachfolgende, durch Einrichtungen der Ruhr-Universität genutzte Bereiche. deren langfristige Nutzung durch die Ruhr- Universität Bochum geplant ist (siehe Anlage 1): • Anzuchtfläche / Holzlager Dieser Bereich wird gegenwärtig durch den Botanischen Garten der Ruhr-Universität u.a. als Baumschul- sowie Lagerfläche genutzt und ist zudem als Freifläche von der Bienenstöcken wichtig. Etwaige Alternativstandorte wären mit der RUB abzustimmen. • RUB-Seismologie-Stollen, „Eulenstollen“ Der Seismologie-Stollen wird von der Fakultät für Geowissenschaften, Geophysik genutzt. Hier sind Alteranativstandorte nicht erwünscht, da sonst langfristige Messreihen verloren gehen. • RUB-Bienenhaus: Auf dem Gelände befindet sich ein Bienenhaus mit einer Vielzahl von Bienenstöcken der Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Lehrstuhl für Verhaltensbiologie/Didaktik der Biologie. Darüber hinaus ist eine eingeschränkte, die Forschung nicht-störende Nutzung der Fläche in Abstimmung mit der RUB bzw. dem Lehrstuhl denkbar. • RUB-Geologen – Steinbruch Der Steinbruch steht in Nutzung durch die Fakultät für Geowissenschaften, Geologie, Endogene Geologie (Exkursionen, Probenentnahme). In Kooperation mit der Stadt Bochum und dem GeoPark werden durch die Fakultät für Geowissenschaften, Endogene Geologie Führungen angeboten. • Botanischer Garten, Anzuchtfläche Die Fläche wird durch den Botanischen Garten als Anzuchtfläche für den zur Universität Bochum gehörenden Botanischen Garten genutzt. Die RUB hat Interesse daran, analog zur bisherigen Regelung mit der grünen Schule zu verfahren und anstatt eines Pachtzinses für die von Dritten genutzten Flächen einen Personaleinsatz im Botanischen Garten zu vereinbaren. Bei den Arbeitsleistungen würde es sich um Leistungen aus dem Bereich des Garten- und Landschaftsbaus handeln, z. B. Reparatur von Pflasterungen oder Baumpflege. 3. Situation und Nutzungsinteressen der Grünen Schule Die GRÜNE SCHULE ist ein kleiner, ausschließlich auf den „grünen Bereich“ spezialisierter „Bildungsträger“ (ein Begriff der Arbeitsverwaltung). Seit der Gründung 1980 ist der Schwerpunkt der Tätigkeit die Durchführung „grüner“ Bildungsmaßnahmen. Angefangen von erster Berufsinformation, Aktivierungs- und Berufseinstiegsmaßnahmen, über verschiedene Formen der Qualifizierung, bis hin zur kompletten Berufsausbildung, bzw. Umschulung mit Abschlussprüfung vor der Landwirtschaftskammer NRW. Die Teilnehmer/innen sind aufgrund der Förderbestimmungen fast ausschließlich arbeitslos, bzw. langzeitarbeitslos. Besonders stolz ist unser Ausbilderteam auf die immer weit überdurchschnittlich guten Ergebnisse bei der Abschlussprüfung und den hohen Vermittlungszahlen in den ersten Arbeitsmarkt. Konkreter Raumbedarf Auf die ständigem Wandel unterliegenden Vorgaben und Wünsche der Arbeitsverwaltung muss immer flexibel reagiert werden, oft auch sehr kurzfristig. Praxis (ca. 2/3 der Ausbildung) Um Praxisunterweisung möglichst praxisnah durchzuführen, sind neben den praxisüblichen Anforderungen eines normalen Gartenbaubetriebes an den Standort wie Arbeits- und Sozialräume, Werkstatträume, Materiallager usw. noch zusätzliche Übungsflächen für „Sandkastenübungen“ und Freiflächen für die Musterpflanzen zum Erlernen der botanischen Namen notwendig. Theorie (ca. 1/3 der Ausbildung) Die Unterrichtsräume sollten zweckmäßigerweise am gleichen Standort sein, damit ein kurzfristiger Wechsel zwischen Theorie und Praxis (z.B. je nach Witterung) erfolgen kann. Die notwendigen Raumgrößen werden durch die Arbeitsverwaltung und die Arbeitsstättenverordnung (Sozialräume) vorgegeben und sind natürlich von der tatsächlichen Teilnehmerzahl abhängig. Derzeit vorhanden (siehe Anlage) sind: - 4 Klassenräume (in unterschiedlichen Größen) - Umkleide-/Sozialräume - Werkstatt-/Garagen-/Lagerraum - 3 Gewächshäuser - Freiflächen - Parkplätze - Büroraum Dieser aktuelle Raumbestand ist derzeit mehr als ausreichend. Für neue Projekte muss dann ggf. neu geplant werden. Für die Ausweitung des Pflanzenanbaus sind neue Flächen zu suchen. vorhandener Fußweg Anbaufläche Die Bodenverhältnisse im Steinbruchgelände sind für Pflanzenanbau nur bedingt geeignet, sowohl von der Beschaffenheit (u.a. angeschütteter Bauaushub) als auch von der Topografie. Schon aus diesem Grund sollte der Pflanzenanbau auf einem geeigneteren Boden stattfinden, zumal damit auch umfangreichere Bodenvorbereitungsarbeiten eingespart werden können und die anderen Nutzungs- interessen des Universität am Steinbruchgelände deutlich weniger berührt wären. Von den umliegenden landeseigenen Grundstücken wäre eine Ackerfläche südlich des Steinbruchs gut geeignet. Es handelt sich um eine der wenigen relativ gering geneigten Flächen im Umfeld und könnte aufgrund der bisherigen Ackernutzung auch kurzfristig bepflanzt werden. Der Acker liegt an einer befestigten Straße. Eine direkte fußläufige Erschließung ist fast schon vorhanden, so dass kein Fahrdienst eingerichtet werden müsste. 4. Investitionsinteresse und -ansatz der Matthias Claudius Stiftung – mcs Die Matthias Claudius Stiftung Der Ansatz Ausgehend von den bisherigen Aktivitäten der Grüne Schule soll in der Grünen Zeche Klosterbusch ein „Integrationsbetrieb“ angesiedelt werden, der erweitert um zusätzliche Geschäftsaktivitäten auf dem Gebiet der naturnahen Kreislaufwirtschaft einen hohen Anteil an Fachkräften und Mitarbeitern aus der Zielgruppe der Menschen mit Behinderung aufweisen soll. Das Unternehmen soll Energie und Düngemittel aus Sonne und Biomasse produzieren sowie gärtnerische und landwirtschaftliche Erzeugnisse unter ökologischen Rahmenbedingungen herstellen und vermarkten. Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit den Energie- und Stoffkreisläufen, die in anschaulichen Verfahren der Aus- und Weiterbildung zugänglich gemacht werden sollen. Während die Gartenflächen der Grünen Schule weiterhin die Funktion von Erzeugung und Aufarbeitung innehaben, wird die ehemalige Maschinenhalle die Aufgaben der Vermarktung der Erzeugnisse und der Vermittlung von Bildung übernehmen. Auch hier sollen die Einrichtungen dem übergeordneten Unternehmenszweck der Verwirklichung nachhaltiger Stoff- und Energiekreisläufe dienen. Neuausrichtung der Grünen Schule Die Grüne Schule ist hoch spezialisiert und verfügt unter den derzeitigen Bedingungen über sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten. Ihre Absolventen erzielen weit überdurchschnittliche Prüfungsnoten und die Vermittlungsrate ist sehr hoch. Auch die Zusammenarbeit mit umliegenden Betrieben erscheint tragfähig, sofern die Ausbildungsleistungen auf dem bisherigen Niveau gehalten werden können und der Wettbewerb im Dienstleistungsgeschäft des Garten- und Landschaftsbaus wie bisher nach einvernehmlichen Regeln erfolgt. Allerdings muss man davon ausgehen, dass die Maßnahmen der Arbeitsverwaltung tendenziell zurückgehen und damit einen sinkenden Beitrag zu den Erlösen leisten. Bei einer Übernahme der Einrichtung durch das Matthias Claudius Sozialwerk ist deshalb eine Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten unausweichlich. Dies ist zunächst auch dem Zweck der Matthias Claudius Stiftung und des Matthias Claudius Sozialwerkes, dem schließlich die operative Führung obliegt, geschuldet. Deren Hauptziel ist es, die Distanz zwischen Gesellschaft und Menschen mit Behinderungen abzubauen. Die Aktivitäten starteten 1986 mit dem Aufbau einer Grundschule und ihr folgte später die Gründung einer Gesamtschule. Nach und nach entwickelten sich daraus Maßnahmen auf den Gebieten Arbeiten, Weiterbildung und Wohnen. Das letzte große Vorhaben war die Errichtung der Claudius Höfe in der Bochumer Innenstadt. Hier, wie auch in den Schulen und den bereits bestehenden Integrationsbetrieben haben auf Erfahrungen beruhende Mengengerüste an Schülern, Mitarbeitern und Bewohnern dazu geführt, dass unter den Bedingungen spezifischer Moderationen erfolgreich Inklusionsräume geschaffen werden konnten. Die grüne Zeche Klosterbusch soll ein weiteres Beispiel für die Fähigkeit unserer Gesellschaft liefern, wie Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und Qualifikation gemeinsam den Lebens- und Arbeitsalltag bewältigen können. Im Einzelnen soll die Grüne Zeche auf den zur Verfügung stehenden und möglicherweise weiteren Flächen • unter ökologischen Bedingungen Erzeugnisse des Gartenbaus und der Landwirtschaft herstellen • aus Erzeugnissen und Reststoffen des Gartenbaus und der Landwirtschaft Energien und Düngemittel produzieren • Gartenarbeiten für private Kunden (Integrationsbetrieb) Einrichtungen (AA-Maßnahmen) anbieten und gemeinnützige • Nachmittags- und Wochenendkurse für Schüler und Erwachsene zu Fragen der Gartengestaltung anbieten • Fachkräfte für den Garten- und Landschaftsbau ausbilden • im Rahmen der Erwachsenbildung Weiterbildungsmaßnahmen durchführen Die Betriebseinrichtungen müssen unter den neuen Zielsetzungen restrukturiert und möglichst weitgehend in die Flächen der Maschinenhalle integriert werden. Ein Geschäftsplan und darauf aufbauend ein Betriebskonzept müssen den Erlöspositionen die notwendigen Anbauflächen, Gewächshäuser, maschinellen Einrichtungen, Betriebsräume und Mitarbeiterressourcen zuordnen. Hierbei sind die Gewächshäuser zunächst ausgenommen und weitergenutzt werden. Die Anbauflächen sollen anschließend dem neuen Betriebskonzept folgend parzelliert und bestellt werden. Dabei sind auch Flächen für Demonstrationsvorhaben und Schulungszwecke vorzusehen, um für Schulklassen und die Erwachsenenbildung Anschauungsflächen verfügbar zu haben. Sanierung und Funktion Zechengebäude Das ca. 1.500 qm große Maschinengebäude und die etwa 500 qm große Verwaltung dienten in der Vergangenheit der Wahrnehmung von Instituts- und Werkstattaufgaben. Eine Renovierung von Dach und Wand ist ebenso erforderlich wie die Modernisierung der sanitären und elektrischen Anlagen. Da die Nutzung eine komplette Renovierung nicht von Beginn an erforderlich macht, sollen zunächst die Struktur, die Gebäudehülle und der Ausbau der betrieblich notwendigen Flächen in Angriff genommen werden. Vorgesehen ist ein Umund Ausbau, der eine langfristig nachhaltige Bewirtschaftung der Immobilie sowohl unter dem Aspekt der Betriebskosten wie der Substanzerhaltung zulässt. Aus Gründen der Risikominimierung wird überdies ein Raumkonzept verfolgt, das u.U. die Vermietung einzelner Gewerbeeinheiten zulässt. Zwar wird das Matthias Claudius Sozialwerk das ehemalige Maschinen- und Verwaltungsgebäude komplett anmieten, dennoch soll im Fall unvorhergesehener wirtschaftlicher Ereignisse die Möglichkeit einer Fremdvermietung nicht ausgeschlossen sein. Die derzeitige Planung sieht folgende Einrichtungen vor: • Werkstatt- und Garagenflächen • Den Bioladen Grüne Zeche • Das Botanisches Café • Die Juniorakademie mit Labor- und Veranstaltungsräumen • Die Grüne Produktion • Apartments für Studenten und Mitarbeiter Bioladen, Café und Akademie arbeiten in einem engen Verbund. Produkte und Dienstleistungsangebote sollen aufeinander abgestimmt sein und einander stützen und ergänzen. Selbst hergestellte Produkte werden durch fremde Sortimente, die ebenfalls festgelegten Standards unterliegen, abgerundet. Es müssen für die einzelnen Geschäftsvorhaben Detailkonzepte erarbeitet werden, die sich jeweils auf die adressierten Zielgruppen, die Produktangebote, die räumliche und betriebliche Ausstattung sowie die personelle Besetzung beziehen. Insgesamt ist ein Ambiente anzustreben, dass die freizeitorientierte, ländliche Umgebung mit einer einfachen, aber farbigen und stilgerechten Landhausatmosphäre verbindet und gleichzeitig die Nachfrage nach hochwertigen biologisch angebauten Lebensmittel und Gartenbauprodukten stimuliert. Die Einbindung in die Organisation des Matthias Claudius Sozialwerks ist ebenfalls frühzeitig festzulegen. In einer folgenden Maßnahme sollen im ehemaligen Verwaltungstrakt Studentenapartments eingerichtet werden. Sie können optional auch von Menschen mit Behinderung bewohnt werden, sollte der Bedarf an studentischen Wohnmöglichkeiten später wieder abnehmen. Parallel zur Restaurierung und Erneuerung der Dächer und Fassaden werden zunächst die Garagen und Werkstätten für den Gartenbaubetrieb fertiggestellt, da die Beräumung der heute auf den Flächen der Grünen Schule angesiedelten Container und sonstigen Bauwerke als vordringlich angesehen wird. Anschließend erfolgt etappenweise der Ein- und Ausbau der einzelnen Gewerbeeinheiten. Aufbau Grüne Produktion Die angestrebte Grüne Produktion umfasst zunächst einen Katalog von Erzeugnissen, die durch selbsttätige Weiterverarbeitung hergestellt werden können. Dazu zählen zuallererst nach biologischen Grundsätzen erzeugte Lebensmittel wie alkoholfreie Getränke, Säfte, Sirup, Bionaden, Marmeladen, Gelees und Kräutertees. Die Rohstoffe hierfür werden in der Regel selbst angebaut, können angeliefert werden oder man kann sie durch eigene Mitarbeiter ernten lassen. Voraussetzung für eine solche Produktion lebensmittelrechtlichen Vorschriften ausgestattete Herstellungsräume. sind nach Ein zweiter Produktionskomplex ist die Aufbereitung von Gartenabfällen, Grünschnitt und Holzabfällen. Dabei sollen vor allem solche Stoffe Verwendung finden, die direkt oder nach einem Weiterverarbeitungsprozess als Düngemittel oder Brennstoff eingesetzt werden können. Hiermit sollen natürliche Kreisläufe sowohl praktiziert als auch ins Bewusstsein möglichst vieler Besucher und Kursteilnehmer gerufen werden. Die erzeugten Düngemittel werden vermarktet bzw. der Kooperation mit dem Botanischen Garten zugeführt. Holzabfälle und andere für die Energieerzeugung nutzbaren Energieträger sollen in dafür geeigneten Trocknungsverfahren aufbereitet werden. Der Grünen Produktion ebenfalls zuzurechnen sind die vorgesehenen haustechnischen Anlagen zur Energieversorgung. Sie verfolgen den Anspruch, den gesamten Energiebedarf der Gebäude und Treibhäuser durch regenerative Energien zu decken. Einen wesentlichen Beitrag werden Holzabfälle aus Baumschnitt liefern, die mit Sonnenenergie getrocknet als Hackschnitzel der Energieerzeugung zugeführt werden und dabei sowohl Elektrische als auch Wärmeenergie erzeugen. Damit werden die Photovoltaik- und Solarthermieelemente ergänzt, die auf den Dächern der Maschinenhalle angebracht werden. Es ist außerdem geplant, die Außenhülle des Gebäudes in einer Weise zu gestalten, dass die einstrahlende Sonnenwärme entweder zu Heizzwecken oder für Trocknungsprozesse genutzt werden kann. Kosten und Wirtschaftlichkeit Erste überschlägige Berechnungen haben ergeben, dass die für die Basisfunktionen der Grünen Zeche erforderlichen Investitionen durch die zu erwartenden Erlöse gedeckt werden können. Bei der Investitionssumme von etwa 3 Mio. Euro handelt es sich um einen Betrag, der zunächst der Sicherung der historischen Gebäudehülle und der Wärmedämmung dient. Daneben ist ein einfacher Standard des Ausbaus vorgesehen. Für die Beräumung und Neugestaltung des Gartengeländes sollen vor allem eigene Kräfte eingesetzt werden. 5. Gesamtkonzept Stadträumliche Entwicklung Mit der beabsichtigten Projektentwicklung werden ein historisches Gebäude und das dahinter liegende Landschaftsensemble im Zuge einer neuen Nutzung zu einem weiteren Anziehungspunkt im Naherholungsgebiet Lottental. Damit einher geht eine optische Aufwertung dieser von Bäumen umsäumten Bachlandschaft. Gleichzeitig soll das Vorhaben dem anliegenden Steinbruch durch eine Öffnung des Zugangs wieder größere Geltung verschaffen. Arbeit und Inklusion Die seit mehreren Jahren hier beheimatete Grüne Schule hat bewiesen, dass eine Ausbildungsstätte für Gärtner und Landschaftsbauer an diesem Ort hervorragende Arbeit leisten kann. Die nun geplante Erweiterung auf einen Integrationsbetrieb soll etwa zwanzig zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, davon etwa die Hälfte für Menschen mit einer Behinderung. Freizeit und Bildung Grüne Schule und Juniorakademie des Matthias Claudius Sozialwerks beabsichtigen, zahlreiche Kurse rund um die Themen Garten, Lebensmittelherstellung, Stoffkreisläufe und Erneuerbare Energien anzubieten. Insbesondere die Staudengärtnerei, der Anbau von Kräutern und die Gestaltungsmöglichkeiten im Gartenbau mit den vorgesehenen Praktikumsmöglichkeiten haben neben ihrem Bildungsanspruch einen hohen Freizeitwert. Aus- und Weiterbildung Auch wenn die Arbeitsverwaltung immer weniger Möglichkeiten sieht, Aufträge an die Grüne Schule zu vergeben, ist ihre Arbeit sowohl in der Erstausbildung wie bei der Umschulung von großer Bedeutung. Zusätzlich sollen nun auch Ausbildungs- und Anlernmöglichkeiten für Menschen mit einer Behinderung geschaffen werden. Universität und Botanischer Garten: Die nahegelegene Ruhr-Universität ist nicht nur unmittelbarer Nachbar der Grünen Zeche, sie ist und bleibt ihr auch durch die Kooperation mit dem Botanischen Garten, den Biologen, Geologen und Geophysikern eng verbunden. Die geplante Errichtung von zehn Studentenapartments ist ebenfalls dieser Nähe, darüber hinaus aber auch dem knappen Wohnraum geschuldet. Überregionale Bedeutung: Mit der gezielten Förderung beispielhafter Einrichtungen gelebter Inklusion wie den Matthias Claudius Schulen, den Claudius Höfen und der Grünen Zeche beweisen die Stadt Bochum, ihre Verantwortlichen und ihre Bürger ihr großes Engagement für den Abbau der Barrieren zwischen der Gesellschaft und Menschen mit einem Handicap. Statement der Bundesagentur für Arbeit – Agentur für Arbeit Bochum Die Agentur für Arbeit Bochum unterstützt das Vorhaben der Matthias Claudius Stiftung „Konversion der Zeche Klosterbusch zu einem Integrationsbetrieb für naturnahe Kreislaufwirtschaft“. Durch die Einrichtung wird der Förderung von behinderten und schwerbehinderten Menschen in den ersten Arbeitsmarkt in besonderem Maße Rechnung getragen und der Übergang von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung in Ausbildung und Arbeit erweitert. Damit wird in Bochum ein wesentlicher Beitrag im Rahmen des von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Nationalen Pakts zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention geleistet.