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ewmr Einzelabschluss 2013.pdf

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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
ewmr Einzelabschluss 2013.pdf
Größe
200 kB
Erstellt
24.12.14, 20:27
Aktualisiert
27.01.18, 20:50

Inhalt der Datei

Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Bilanz AKTIVA Anhang A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 31.12.2013 T€ 31.12.2012 T€ (1) (2) (3) C. Rechnungsabgrenzungsposten 117 205 304.157 304.479 185 262 294.022 294.469 14.916 93.883 32.657 141.456 11.644 127.338 1.945 140.927 4.089 1.651 450.024 437.047 PASSIVA Anhang 31.12.2013 T€ 31.12.2012 T€ A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage III. Andere Gewinnrücklagen IV. Bilanzgewinn (4) (5) (6) 51.129 163.522 1.580 3.512 219.743 51.129 162.022 3.049 8.563 224.763 B. Rückstellungen (7) 74.278 52.578 C. Verbindlichkeiten (8) 155.987 159.706 16 0 450.024 437.047 D. Rechnungsabgrenzungsposten Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Gewinn- und Verlustrechnung Anhang 1. Umsatzerlöse (9) 2. Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen 3. Gesamtleistung 4. Sonstige betriebliche Erträge 2013 T€ 2012 T€ 527.096 532.635 3 0 527.099 532.635 19.942 7.766 5. Materialaufwand (10) -536.368 -555.311 6. Personalaufwand (11) -3.755 -3.277 -161 -171 -4.567 -3.764 8.502 15.014 7. Abschreibungen 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 10. Ergebnis aus Finanzanlagen (12) 2.621 8.306 11. Zinsergebnis (13) -5.510 -2.036 12. Aufwendungen aus Verlustübernahme -17.933 -17.443 13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -10.130 -18.281 -13.260 901 -23.390 -17.380 25.433 17.443 17. Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 1.469 8.500 18. Bilanzgewinn 3.512 8.563 14. Steuern 15. Jahresfehlbetrag 16. Entnahmen aus der Kapitalrücklage (14) Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Unternehmensgegenstand Unternehmensgegenstand der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH (ewmr) ist nach § 2 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages der Bezug von und der Handel mit Energie und Wasser sowie die Energieerzeugung und die Wasserförderung zu möglichst günstigen Bedingungen zwecks Weiterlieferung an die Stadtwerke Bochum GmbH, die Stadtwerke Herne AG und die Stadtwerke Witten GmbH sowie die Lieferung von Energie und Wasser an Endverbraucher. Sie übt die geschäftsleitende Tätigkeit einer Holding für Versorgung, Verkehr, Entsorgung und Telekommunikationsdienstleistungen gegenüber der Holding für Versorgung und Verkehr GmbH Bochum (HVV), der Vermögensverwaltungsgesellschaft für Versorgung und Verkehr der Stadt Herne mbH (VVH) und der Stadtwerke Witten GmbH aus. Angabe zur Rechnungslegung nach Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Die ewmr hat aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Gruppe verbundener Elektrizitäts- und Gasversorgungsunternehmen im ewmr-Konzern die Vorschriften nach § 6b EnWG zu beachten. Sie übt dabei andere Tätigkeiten innerhalb des Stromsektors sowie andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors aus, für die entsprechend § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten geführt werden. Geschäftsentwicklung Die Ergebnisentwicklung der ewmr wird von den Ergebnisbeiträgen der Tochterunternehmen sowie der Projektbeteiligungen bestimmt. Energiehandel Die Energiehandelsaktivitäten zur Optimierung des Strom- und Gasgeschäftes wurden weiter verstärkt. In Kooperation mit der Trianel GmbH wickelt die ewmr den größten Teil der Spot- und Termingeschäfte für Strom ab, während für Erdgas eine Kooperation mit der GELSENWASSER AG besteht. Dabei ermöglicht ein Portfoliomanagement die strukturierte Beschaffung verschiedener Produkte zum bestmöglichen Zeitpunkt unter Berücksichtigung der Vorgaben des ewmr-Risikomanagementsystems. Die Erdgasspeicherkapazitäten in Epe finden sowohl im Rahmen des Portfoliomanagements als auch in der freien Vermarktung Berücksichtigung. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Seite 1 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Beschaffung von Ökostrom aus Wasserkraft. Seit Jahren wird dieser bereits aus Österreich bezogen, seit 2011 zusätzlich auch aus Norwegen und Frankreich. Für den deutschen Gasmarkt waren bis vor einigen Jahren Ölpreisbindungen und langfristige Gaslieferverträge entscheidende Faktoren. Diese Ölpreisbindungen spiegeln jedoch die Entwicklung des deutschen Gasmarktes nicht mehr wider. Vor allem geopolitische und fundamentale Faktoren rückten in den letzten Jahren hier weiter in den Fokus und trugen zur Entwicklung einer autarken Preisbildung am Gasmarkt bei. Eine Bindung des Gases an Notierungen für freie, kurzfristig verfügbare Gasmengen, die sogenannten Spotpreise, erhöht die Sensitivität für volkswirtschaftliche Belange. Die letzten ölgebundenen Verträge sind Ende des Jahres 2012 zugunsten der o.g. Orientierung an Gasmarktpreisen ausgelaufen. Weiterhin ist die Versorgungslage am Markt weitestgehend ausgeglichen. Sowohl der verbrauchsintensive Jahresbeginn, als auch das verbrauchsschwache Jahresende konnten gut kompensiert werden. Absatzentwicklung Der Stromabsatz der ewmr ging insgesamt um 5,0 % auf 5.358,7 GWh zurück. Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf einer umbaubedingten Absatzreduzierung bei den Heizkraftwerken. Gegenläufig wirkte sich insbesondere der erstmalige Stromabsatz aus dem in 2013 in Betrieb genommenen Kohlekraftwerk in Lünen aus. Der Gasabsatz stieg insgesamt um 640,3 GWh (9,5 %) auf 7.376,8 GWh an. Im Wesentlichen ist der Anstieg auf die um 400,6 GWh auf 523,3 GWh gestiegene Abgabe an die Gasspeichergesellschaft KGE, bei der im Geschäftsjahr 2013 eine weitere Kaverne den Betrieb aufgenommen hat, zurückzuführen. Ferner führte der kalte Winter 2013 dazu, dass die Mengen für die Vollversorgung um 183,8 GWh auf 4.577,3 GWh anstiegen. Umsatzerlöse Im Geschäftsjahr 2013 sind die Umsatzerlöse um 5,5 Mio. € auf 527,1 Mio. € zurückgegangen. Die Stromumsatzerlöse verringerten sich mengenbedingt um 32,0 Mio. € (9,7 %) auf 298,1 Mio. €. In der Gasversorgung stiegen die Umsatzerlöse entsprechend der Mengenentwicklung um 26,5 Mio. € (13,1 %) auf 229,0 Mio. €. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 12,1 Mio. € auf 19,9 Mio. € gestiegen. Im Wesentlichen resultiert dieser Anstieg aus höheren Erträgen aus Steuerumlagen an die Tochtergesellschaften. Seite 2 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Materialaufwand Der Materialaufwand sank um 18,9 Mio. € auf 536,4 Mio. €. Hierin enthalten sind hauptsächlich die Aufwendungen für Strom- und Gasbezug. Die Strombezugsaufwendungen sanken korrespondierend zum niedrigeren Stromabsatz und aufgrund einer geringeren Zuführung zu der Drohverlustrückstellung für die Bezugsverpflichtungen von der Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG (TKL) um 44,0 Mio. € (12,3 %) auf 312,6 Mio. €. Die Gasbezugsaufwendungen stiegen entsprechend der Entwicklung auf der Absatzseite um 25,2 Mio. € (12,8 %) auf 222,9 Mio. €. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 0,8 Mio. € auf 4,6 Mio. €, insbesondere aufgrund der Bildung einer Rückstellung für steuerliche Risiken. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen In 2013 sind Erträge aus Gewinnabführungsverträgen von 8,5 Mio. € nach 15,0 Mio. € im Vorjahr erzielt worden. Im Wesentlichen resultiert der Rückgang aus den niedrigeren enthaltenen Gewinnabführungen der VVH und der Stadtwerke Witten GmbH. Ergebnis aus Finanzanlagen Das Ergebnis aus Finanzanlagen sinkt um 5,7 Mio. € auf 2,6 Mio. €. Der Rückgang resultiert hauptsächlich daraus, dass im Vorjahr eine Ausschüttung aus der Gewinnrücklage der HVV erfolgte. Aufwendungen aus Verlustübernahme Die Aufwendungen aus Verlustübernahme betreffen ausschließlich den Ergebnisbeitrag der HVV, deren Verlustausgleichsanspruch gegenüber der ewmr von 17,4 Mio. € auf 17,9 Mio. € stieg. Ergebnis Das Ergebnis aus dem eigenen operativen Geschäft steigt auf 2,2 Mio. € nach -22,1 Mio. € im Vorjahr. Dieser Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert hauptsächlich aus geringeren Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen sowie höheren Erträgen aus Steuerumlagen. Seite 3 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Nach Verrechnung der Steuern, einer Entnahme aus der Kapitalrücklage in Höhe des Verlustausgleichs für die HVV sowie weiteren Entnahmen aus der Kapitalrücklage und anderen Gewinnrücklagen, verbleibt der ewmr im Geschäftsjahr 2013 ein Bilanzgewinn von 3,5 Mio. € nach 8,6 Mio. € in 2012. Finanzielle Leistungsindikatoren Die Bilanzsumme beträgt 450,0 Mio. € nach 437,0 Mio. € im Vorjahr. Auf der Aktivseite ist der langfristige Bereich um 10,0 Mio. € auf 304,5 Mio. € gestiegen, im Wesentlichen aufgrund der gestiegenen Finanzanlagen in Folge der Beteiligung an der Gas-Union GmbH. Im kurzfristigen Bereich ist ein Anstieg um 3,0 Mio. € auf 145,5 Mio. € zu verzeichnen, im Wesentlichen durch eine Zunahme der liquiden Mittel. Korrespondierend hierzu erhöhten sich auf der Passivseite die langfristig verfügbaren Mittel um 32,9 Mio. € auf 353,2 Mio. €, überwiegend aufgrund des Anstieges der langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen. Die kurzfristig verfügbaren Mittel verringerten sich um 19,9 Mio. € auf 96,8 Mio. €. Die Finanzanlagen machen 67,6 % und das langfristig verfügbare Kapital 78,5 % der Bilanzsumme aus. Aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergab sich ein Mittelzufluss in Höhe von 1,3 Mio. €. Zusammen mit dem Mittelzufluss aus der Investitionstätigkeit von 3,5 Mio. € und dem Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit von 28,5 Mio. € erhöhte sich der Finanzmittelfonds stichtagsbedingt um 30,7 Mio. € auf 32,7 Mio. €. Risikobericht Risikomanagementsystem Im Rahmen ihres unternehmerischen Handelns ist die ewmr einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Die Früherkennung, Bewertung und Begrenzung dieser Risiken ist die Basis für die Sicherung eines nachhaltigen Unternehmenserfolges. Aus diesem Grund und dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) entsprechend besteht bei der ewmr ein umfassendes Risikomanagementsystem. Unter dem Begriff Risikomanagement werden alle organisatorischen Maßnahmen und Regelungen zur Gewährleistung eines unternehmerischen und bewussten Umgangs mit Risiken subsumiert. Risiken werden dabei als negative ergebnis- und/oder zahlungswirksame Seite 4 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Abweichungen von der Wirtschafts- bzw. Mittelfristplanung definiert. Die Risiken werden mit ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und mittels einer Risikomatrix dargestellt und analysiert. So können, entsprechend dem erforderlichen Handlungsbedarf, konkrete Gegen- oder bilanzielle Vorsorgemaßnahmen abgeleitet werden. Die dezentral organisierte Identifikation, Erfassung und Bewertung von Risiken durch die Organisationseinheiten auf der Grundlage einheitlicher und standardisierter Regeln und Methoden bildet eine der zentralen Säulen des Risikomanagementsystems. Damit wird eine umfassende Risikoanalyse und -berichterstattung sichergestellt. Neben den Organisationseinheiten werden die Risiken in vier verschiedenen Gremien der ewmr überwacht. Dazu zählt das „Risikokomitee Strom“ (insbesondere Risiken aus der Stromerzeugung und dem Stromhandel) und das „Risikokomitee Gas“ (Risiken aus der Vollversorgung der Stadtwerke Bochum, Herne und Witten sowie der Bewirtschaftung der Gasspeicher). Darüber hinaus stellt das „übergeordnete Risikokomitee“ eine weitere wichtige Instanz innerhalb der Risikomanagementorganisation der ewmr dar. Es setzt sich hauptsächlich aus der ewmr-Geschäftsführung und den -Prokuristen zusammen. Das übergeordnete Risikokomitee ist zuständig für die Überwachung sowohl der Risikosituation als auch des Risikomanagementsystems. Weiter wird der ewmrAufsichtsrat, als hierarchisch höchste Instanz in der Risikoberichterstattung, regelmäßig und in standardisierter Form über bedeutende Einzelrisiken sowie die allgemeine aktuelle Risikolage informiert. Darüber hinaus werden die relevanten Gremien umgehend über bedeutsame Veränderungen, neue Ereignisse oder beim Überschreiten vordefinierter Schwellenwerte in Kenntnis gesetzt. Mit der Durchführung sämtlicher zur Sicherstellung eines funktionsfähigen Risikomanagements notwendigen Aufgaben hat die Geschäftsführung der ewmr die Stadtwerke Bochum Holding GmbH beauftragt, deren Risikomanagement damit die operative Umsetzung und die Weiterentwicklung des ewmr-Risikomanagementsystems verantwortet. Risikosituation und wesentliche Risiken Politische, rechtliche und regulatorische Änderungen können sowohl unmittelbar als auch mittelbar bei Beteiligungen oder Tochterunternehmen Risiken hervorrufen, die zu einer Belastung der aktuellen und zukünftigen Ergebnislage führen und insbesondere die langfristige Planungssicherheit deutlich mindern. Seite 5 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Im Laufe des Jahres 2013 verstärkte sich der Druck auf die Wirtschaftlichkeit konventioneller und insbesondere verhältnismäßig neuerer Erzeugungsanlagen durch weiter sinkende Strompreise an der Energiebörse European Energy Exchange (EEX). Diese Entwicklung wird insbesondere auf die nachfrageunabhängige Förderung und den Einspeisevorrang der Erneuerbaren Energien zurückgeführt. Der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Bruttostromverbrauch ist in 2013 um rd. 2 %-Punkte auf insgesamt rd. 25 % gestiegen. Die Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse ist im Vergleich zu 2012 um rd. 6 % auf rd. 152 Mrd. kWh angewachsen. Dieser Aufwärtstrend war vor allem von der stark gestiegenen Stromerzeugung aus Photovoltaik geprägt, die einen Zuwachs von rd. 3,6 GWh bzw. rd. 13 % auf etwa 30,0 GWh verzeichnete.1 Die Förderung dieser Erzeugungsformen wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Demnach hat Strom aus EEG-Anlagen einen Einspeisevorrang gegenüber anderen Erzeugungsformen und eine garantierte Vergütung, unabhängig von der Entwicklung der Preise an der Strombörse. Infolgedessen geht die Auslastung zum Teil hocheffizienter konventioneller Kraftwerke immer weiter zurück. Die von der neuen Bundesregierung angestrebten Änderungen des EEG, insbesondere die Vorgabe von spezifischen Ausbaupfaden für die geförderten regenerativen Erzeugungstechnologien, können dieser Entwicklung entgegenwirken. Dieser Prozess wird allerdings einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen, in dem die Bestandsanlagen weiter nach den bisher gültigen Regelungen in den Energiemarkt zu integrieren sind. Der deutliche Rückgang der Strompreise an der EEX sowie die Ergebnisse aktuell vorliegender Strompreisprognosen zeigen, dass bei aktuellem Marktdesign in den nächsten fünf Jahren ein kostendeckender Kraftwerksbetrieb unter Berücksichtigung sämtlicher fixer und variabler Kosten, vor allem bei den neuen konventionellen Kraftwerken, nicht möglich sein wird. Um ihre Beschaffungsunabhängigkeit zu stärken, hat die ewmr in den letzten Jahren ihre Beteiligungsaktivitäten an Kraftwerks- und Gasspeicheranlagen intensiviert. Dementsprechend ist sie an den fossil befeuerten Kraftwerken Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG (TGH), Aachen, sowie Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG 1 Vgl. http://www.ag-energiebilanzen.de, Stromerzeugung 1990-2013. Seite 6 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht (TKL), Lünen, beteiligt. Beide Kraftwerksbeteiligungen sind dem oben beschriebenen Risiko politischer und regulatorischer Eingriffe ausgesetzt. Diesen Unwägbarkeiten wirkt die ewmr mit umfangreichen präventiven Maßnahmen entgegen, um die finanziellen Belastungen zu begrenzen. Hierzu zählen strategiebasierte Prüfungen und Analysen sowie ein umfassendes Investitions- und Projektcontrolling. Darüber hinaus werden Projekte ausschließlich mit erfahrenen, wirtschaftlich starken und vertrauenswürdigen Partnern durchgeführt. Neben politischen und regulatorischen Risiken ist die ewmr auch unternehmensrelevanten Risiken wie hohe Kapitalbindung, Projektrisiken, Preisrisiken bei der Beschaffung von Primärenergie und Nichtverfügbarkeit von Kraftwerken sowie Marktrisiken ausgesetzt. Diese Risiken werden durch ein aktives Portfoliomanagement erfasst und bewertet. Für die Risiko- und Vermarktung der Kraftwerkskapazitäten werden Strategien definiert und mit Hilfe von Limitvorgaben überwacht. Auf der Grundlage von Wirtschaftlichkeitsberechnungen und der skizzierten Entwicklung im Erzeugungsmarkt ergeben sich Risiken aus der Vermarktung des Kohlekraftwerks TKL. Dementsprechend wurde im Jahresabschluss 2013 für Risiken aus dem Stromliefervertrag mit der TKL bilanzielle Vorsorge in Form einer weiteren Erhöhung der Drohverlustrückstellung getroffen. Des Weiteren unterhält die ewmr zwei Gasspeicherprojekte: Kommunale Gasspeichergesellschaft Epe mbH & Co. KG (KGE), Gronau, und Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG (TGE), Aachen, deren langfristige Bewirtschaftung mit Risiken verbunden ist. Da sich die Marktbedingungen, insbesondere die politisch initiierten Gasbilanzierungsregeln seit Planung und Bau der Kavernen grundlegend geändert haben, wird eine wirtschaftliche Nutzung des Speichers zusehends erschwert. Die Marktpreise, insbesondere die Spreads (Preisdifferenzen) zwischen verschiedenen Produkten, die für den effizienten Betrieb notwendig wären, sind kaum noch gegeben, sodass derzeit die Kosten des Speichers die möglichen Erträge übersteigen. Auch in den nächsten Jahren ist eine spürbare Erholung derzeit nicht absehbar. Der Einsatz als Flexibilitätsinstrument stellt aktuell ebenfalls keine ökonomische Alternative dar. Um die Risiken aus den Gasspeicherprojekten zu minimieren, strebt die ewmr eine aktive handelsnahe Bewirtschaftung freier Speicherkapazitäten sowie die Sekundärvermarktung von Teilen der Speicherkapazität an. Seite 7 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Vor dem Hintergrund der erschwerten Bedingungen für die Vermarktung der Gasspeicherkapazitäten hat sich die ewmr in 2013 gegen Anteile an der Gas-Union GmbH, Frankfurt, von der Hälfte der Beteiligung an KGE getrennt. Darüber hinaus wurde weitere bilanzielle Vorsorge getroffen und für negative Ergebnisse aus der Vermarktung der TGE-Speicherscheibe eine Drohverlustrückstellung zum Stichtag 31.12.2013 gebildet. Weiter relevant für die ewmr sind Risiken aus den Beschaffungsaktivitäten für die an die ewmr angebundenen Vertriebe. Diese werden in Zusammenarbeit mit der Trianel GmbH, Aachen, für den Strombereich und der Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen, für den Gasbereich sowie durch Einbindung der Vertriebseinheiten der Stadtwerke Bochum, Herne und Witten im Rahmen eines konsequenten Risikomanagements überwacht und gesteuert. Aus den hohen Preisvolatilitäten auf der Beschaffungsseite ergeben sich für die ewmr Preisrisiken. Zur Minimierung dieser Risiken werden Gegengeschäfte getätigt, die der Absicherung der Beschaffungspreise dienen. Gegengeschäfte sichert die ewmr mit bonitätsstarken Geschäftspartnern ab. Die Prognosegüte der geplanten Absätze wird permanent überwacht und weiter optimiert. Zum Anfang des Jahres 2014 wurde der Strombezugsvertrag zwischen der Stadtwerke Bochum, Stadtwerke Herne, Stadtwerke Witten und der ewmr überarbeitet. Die bedeutendste Neuerung in diesem Zusammenhang ist der Übergang des Ausgleichsenergierisikos von der ewmr auf die drei Stadtwerke. Gesamtbeurteilung Im Berichtszeitraum wurden keine bestandsgefährdenden Risiken festgestellt. Aus heutiger Sicht bestehen für die Zukunft keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken. Aus der Vermarktung der Kraftwerkskapazitäten und der Bewirtschaftung der Gasspeicherscheiben sind aufgrund der Marktentwicklungen allerdings finanzielle Belastungen zu erwarten. Durch organisatorische Maßnahmen und die kontinuierliche bestandsgefährdende Anpassung Risiken auch des in Risikomanagementsystems der Zukunft frühzeitig erkannt sollen und Gegensteuerungsmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres ergaben sich nicht. Seite 8 von 9 Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH Lagebericht Öffentliche Zwecksetzung Der ewmr sowie deren Tochtergesellschaften wurden die öffentlichen Aufgaben der Versorgung der Bürger, der Wirtschaft und sonstiger Verbraucher mit Energie und Wasser, der Entsorgung, der Erbringung von Verkehrsdienstleistungen und der Erbringung von Telekommunikationsdienstleistungen übertragen. Die Gesellschaften haben den öffentlichen Zweck nachhaltig erfüllt, der ihnen von den Gesellschaftern, den Städten Bochum, Herne und Witten, übertragen wurde. Prognosebericht Die Wirtschaftlichkeit der konventionellen Kraftwerksprojekte hängt ausschließlich von den Entwicklungen an den Energiemärkten und von weiteren politischen Entscheidungen ab. In 2014 rechnet die ewmr trotz der schlechten Aussichten mit einem stabilen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013, da insbesondere Verluste des Erzeugungsprojektes TKL durch in Drohverlustrückstellungen teilweise ausgeglichen werden können. Seite 9 von 9 den Vorjahren gebildete