Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
Größe
314 kB
Erstellt
24.12.14, 20:38
Aktualisiert
27.01.18, 21:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
67 310 Fi
(3552)
Vorlage Nr. 20141571
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Bezeichnung der Vorlage
Abschlussdokumentation Gewerbepark Gerthe-Süd (Lothringen V)
Beratungsfolge
Sitzungstermin
Bezirksvertretung Bochum-Nord
Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung
akt.
Beratung
30.09.2014
30.10.2014
Anlagen
Wortlaut
Reaktivierung Gewerbepark Gerthe-Süd (Lothringen V)
Abschlussdokumentation Sicherung des Bergbauschachtes Lothringen V, Erstellung
einer passiven Gasdrainage, Beräumung, Abbruch, Altlastensanierung, Bau einer
Gabionenwand zum Energieeffizienzzentrum (EEZ) und am Castroper Hellweg
1. Lage
Das Gebiet der ehemaligen Schachtanlage Lothringen V befindet sich in Bochum-Gerthe
und umfasst eine Fläche von ca. 14 ha. Im Norden schließt sich ein ehem.
Straßenbahndepot (Gewerbestandort) und ein Schulkomplex an. Die Gleisanlagen der
ehemaligen Zechenbahn Lothringen an der südlichen Grenze wurden zurückgebaut und die
Trasse zu einem Rad- und Fußweg umgestaltet. Dahinter befinden sich Teile des
Gewerbegebietes Josef-Baumann-Straße.
Im Westen wird das Gelände durch den Castroper Hellweg begrenzt. Im Nordosten grenzt
eine Kleingartenkolonie an die Fläche.
1.2 Historie
Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage „Lothringen V“ wurden im Zeitraum von
1926 bis 1991 eine Imprägnier- und eine Kyanisieranlage betrieben. Die Anlage diente zur
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Imprägnierung von Hölzern mittels Teeröltränkung bzw. chrom- und arsenhaltiger
Salztränkung (Bahnschwellen, Leitungsmasten, Grubenhölzer etc.). Ende 1992 wurde der
Betrieb geschlossen.
Eine weitere Nutzung war aufgrund der Altlastensituation ohne Sanierungsmaßnahmen
nicht möglich. Die Fläche wurde auf der Grundlage der Bundes-Bodenschutz- und
Altlastenverordnung für eine gewerbliche Nutzung saniert.
2. Arbeits- und Immissionsschutzmaßnahmen
Im Rahmen der Arbeiten zur Sanierung der Fläche Gerthe Süd waren auch Arbeiten in
kontaminierten Bereichen durchzuführen; so waren u.a. die TBG- Vorgaben für Arbeiten in
kontaminierten Bereichen (BGR 128) zu beachten.
Die fachliche Eignung und Qualifikation für die Arbeiten in kontaminierten Bereichen war
durch die Auswahl des Unternehmens gegeben.
2.1 Fachbauleitung / Örtliche Bauüberwachung
Für die Dauer der Sanierungsarbeiten war vom Gutachterbüro CDM Smith eine örtliche
Bauüberwachung auf der Baustelle anwesend. Diese wurde ergänzt durch eine
fachgutachterliche Begleitung.
Wesentliche Aufgabenbereiche der örtlichen Bauüberwachung waren:
o Überwachung und Begleitung der Sanierungsarbeiten insgesamt,
o Probennahme für chemische Analysen
o Überwachung der Einhaltung der in der Zulassung der Stadt Bochum genannten
Punkte,
o Einhaltung der in der Genehmigungs- und Ausführungsplanung dargestellten
planerischen Punkte.
2.2 Anwohnerschutz
Die Maßnahmen zum Schutz der Anwohner waren im Wesentlichen auf die Minimierung von
Staub- und Geruchsemissionen ausgerichtet. Dazu wurden gemäß Sanierungsplan
umfangreiche bautechnische Maßnahmen durchgeführt um diese Ziele zu erreichen.
Die Kontrolle erfolgte über ein entsprechendes Monitoringprogramm.
3. Durchgeführte Arbeiten
Im Rahmen der Sanierung wurden im Wesentlichen folgende Arbeiten durchgeführt:
o
Sicherung des Bergbauschachtes Lothringen V durch eine überschnittene
Bohrpfahlwand und einer Abdeckplatte mit Nachfüllöffnung.
o
Beräumung des Geländes (Bäume, Buschwerk, humose obere Bodenschicht)
einschließlich Entsorgung.
o
Vollständiger ober- und unterirdischer Gebäudeabbruch.
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o
Rückbauarbeiten (Stützmauern, Gebäude, Fundamente,
Wetterkanal, Straßen und Wege).
Kanalisation,
Keller,
o
Erstellung einer passiven Gasdrainage (ca. 23.600 m³) unterhalb der
Oberflächenabdichtung mit Ausgasungsmöglichkeit im Bereich der umlaufenden
Böschungen.
o
Aufbringen des Dichtungssystems (ca. 168.000 m³) (Gründungspolster,
Bentonitbahn, gaswegsame Ausgleichsschicht und Entwässerungsschicht).
o
Entsorgung nicht mineralischer Baustoffe und bauschadstoffhaltiger Materialien.
Im Zuge des Gabionenbaus wurde eine Gabionenwand zum Energieeffizienzzentrum
Bochum (EEZ) durch die Arge Heitkamp, Herne, erstellt. Eine weitere Gabionenwand am
Castroper Hellweg wurde durch die Fa. Heinrich Walter Bau, erstellt.
3.1 Oberflächenwasserfassung
Aufgrund der Mächtigkeit des Abdichtungssystems wird die zukünftige Geländeoberfläche
entlang der Grundstücksgrenzen zwischen 2,5 m und 4,00 m höher liegen als das
ehemalige Betriebsgelände. Die Sanierungsmaßnahme beinhaltet einen Bodenaufbau der
i. d. R. etwa 80 cm unter der zukünftigen Geländeoberkante liegt.
Der Bodeneinbau bis zur endgültigen Geländeoberfläche erfolgt zu einem späteren
Zeitpunkt durch die jeweiligen Grundstückseigentümer bzw. Grundstückserwerber.
Um zwischen Beendigung der Sanierung und dem Beginn zukünftiger Hochbauarbeiten eine
Entwässerung der brachliegenden Schotteroberfläche zu ermöglichen, wurde die Oberfläche
mit einem leichten Gefälle versehen. Zusätzliche wurden die Randbereiche überhöht
ausgeführt.
3. 2 Sickerwasserfassung
Das in der Entwässerungsschicht anfallende Sickerwasser wird in Richtung der
Erschließungsstraße abgeführt. Parallel zu den Gehwegen, auf den Verkaufsgrundstücken,
wurden oberhalb der Dichtung Drainageleitungen verlegt. Die Leitungen münden in
Schächte, die mit dem in der Erschließungsstraße liegenden Regenwasserkanal in
Verbindung stehen und eine Ableitung der Sickerwässer in den öffentlichen
Regenwasserkanal gewährleisten.
Zusätzlich wurde im Rahmen der Kanalbaumaßnahme innerhalb der eigentlichen
Kanaltrasse eine weitere Drainage verlegt. Der Sammler dieser Drainageleitung befindet
sich oberhalb der Dichtung und mündet am Auslauf des Regenrückhaltebeckens im
Regenwasserschacht.
3.3 Aufbau des Abdichtungssystems – Fläche
Aufgrund der vorhandenen Boden- und Grundwasserbelastungen wurde eine flächenhafte
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Dichtung mit folgendem Regelaufbau erstellt:
Abbildung Regelquerschnitt des Dichtungssystems
Nutzung nach erfolgter Sanierung durch den Grundstückserwerber
Die folgenden Hinweise sind im Zuge der Nachfolgenutzung zu beachten:
o
Arbeiten bzw. Einrichtungen bei denen die Dichtung durchstoßen bzw. freigelegt
wird,
sind mit dem Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum im Vorfeld
abzustimmen.
o
Bei allen Anschüttungen zur weiteren Profilierung der Baufelder sind die
entsprechenden Einbaukriterien einzuhalten. Material das unterhalb von Gebäuden,
Verkehrswegen, Parkplätzen, Fußwegen und sonstigen befestigten Flächen
eingebaut wird, sind die LAGA (Bauschutt)-Werte Z 1.1 im Feststoff und Eluat
einzuhalten.
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