Daten
Kommune
Bochum
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Beschlussvorlage der Verwaltung.pdf
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26.12.14, 13:26
Aktualisiert
28.01.18, 00:26
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Stadt Bochum
Beschlussvorlage der Verwaltung
- Vorblatt - Seite 1
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
IV/R (2058)
Vorlage Nr.: 20131923
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezeichnung der Vorlage
Kreatives Bochum
Beschlussvorschriften
Beschlussorgan
Beratungsfolge
Sitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Sport
30.09.2013
Anlagen
Masterplan-Kreatives-Dortmund
Zusatzinformationen
Finanzielle Auswirkungen
Beteiligungspflichtige Angelegenheit
Personalrat wurde beteiligt
Grundsatzentscheidung
N
N
N
N
akt.
Beratung
Stadt Bochum
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- Begründung - Seite 1
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
IV/R (2058)
Vorlage Nr.: 20131923
Während der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport am 21.06.2013 stellte Herr Gräfingholt
folgende Anfrage:
„Unsere Nachbarstadt Dortmund hat Anfang des Jahres einen Masterplan Kreatives Dortmund
verabschiedet. Es geht um ein Zusammenspiel von Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung. Zur
Zeit arbeitet die Stadt mit Hochdruck an der Umsetzung.
Vor diesem Hintergrund bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie beurteilt die Verwaltung einen solchen Masterplan?
2. Wie gedenkt die Stadt mit dem Thema umzugehen?
3. Reichen die bisherigen Ansätze aus oder macht auch für Bochum eine Art Masterplan
Sinn?“
Der Masterplan „Kreatives Dortmund“ steht als digitale Anlage dieser Mitteilung im
Ratsinformationssystem zur Verfügung. Zur schnellen Orientierung über die Zielsetzung und die
Struktur dieses Masterplans sei aus der Präambel sowie aus dem Kapitel „Dortmunder Modell“ wie
folgt zitiert:
Präambel:
… „Bei der Zukunftsgestaltung der Stadt werden die unterschiedlichen Aktivitäten verschiedenster
Akteure im Rahmen eines Masterplans für das kreative Dortmund
gebündelt. Hierbei ist ein wesentliches Leitbild die Entwicklung Dortmunds als Oberzentrum in der
Metropole Ruhr und die weiterhin erfolgreiche Fortführung des
Strukturwandels nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch im Hinblick auf die Kultur und
die Weiterentwicklung kreativer Milieus innerhalb der Stadt.
Ökonomie, Kunst, Kultur, Stadtentwicklung und Imagebildung sind Teil einer modernen
Stadtgesellschaft. Daher kommen die einzelnen Beiträge aus den Bereichen Wirtschaftsförderung,
Kultur, Stadtentwicklung und Städtebau.“…
Kapitel „Dortmunder Modell“:
… „Der Masterplan „Kreatives Dortmund“ entwickelt Perspektivlinien und beschreibt
Handlungsräume für die weitere Gestaltung der Stadt im planerischen Sinne wie in der
Organisationsentwicklung.
Ausgehend von den großen Initiativen der letzten Jahre, die sich mit der zukunftsorientierten
Entwicklung Dortmunds befasst haben, entwickelt der Masterplan Vorhandenes weiter und zeigt
neue Möglichkeiten auf. Die unterschiedlichen Ansätze und Bedürfnisse von Akteuren werden im
Masterplan gebündelt. Mit Blick auf die spätere Umsetzung verfolgt er eine zielgruppenorientierte
Strategie.
Seit einigen Jahren sind die ökonomischen Potentiale von kulturellen und kreativen
Unternehmungen und Projekten in den Fokus von Stadtentwicklungsplanungen gerückt.
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Vorlage Nr.: 20131923
Zahlreiche deutsche und europäische Städte haben Berichte veröffentlicht, die die lokalen
Gegebenheiten weitestgehend statistisch abbilden. Im Gegensatz zu diesen rein deskriptiven
Gutachten betrachtet der Masterplan „Kreatives Dortmund“ nicht nur die Branche „Kultur- und
Kreativwirtschaft“ mit ihren Unternehmen und Akteuren, sondern vollzieht einen weiten Bogen von
kultureller Bildung über Stadtgestaltung und –planung bis zur internationalen Positionierung
Dortmunds.
Basierend auf dem bereits Vorhandenen beschreibt der Masterplan weitere Potenziale und gibt
Empfehlungen, die das gesamte Spektrum der Branchenentwicklung der Kultur- und
Kreativwirtschaft zum Leitmarkt abbilden und dabei wichtige Aspekte der Stadt- und
Quartiersentwicklung sowie der Kulturellen Bildung integrieren.“ …
Dies vorangestellt nimmt die Kulturverwaltung folgende Haltung zu den gestellten Fragen ein.
zu 1.)
Der Dortmunder Masterplan verfolgt einen sehr umfassenden Ansatz: „Ökonomie, Kunst, Kultur,
Stadtentwicklung und Imagebildung sind Teil einer modernen Stadtgesellschaft“ und werden aus
diesem Grunde zusammen betrachtet. Die sich aus diesem Zusammenspiel ergebenden Chancen
werden aufgezeigt und Empfehlungen formuliert.
Diese ganzheitliche Betrachtung der verschiedenen Einflussfaktoren auf eine „moderne
Stadtgesellschaft“ ist aus der Sicht der Bochumer Kulturverwaltung richtig. Dieser Ansatz war
Grundlage der Aktivitäten zur RUHR.2010 und ist auch heute Leitlinie für die Kulturverwaltung.
Diese Haltung war auch Grundlage für diverse politische Entscheidungen zur Entwicklung der
beiden Bochumer Kreativquartiere. Beispielsweise zählen hierzu das Entwicklungskonzept für den
Erlebnisraum Innenstadt ViktoriaQuartierBochum aus dem Jahr 2008, das Musikzentrum, die
Zukunftsakademie NRW, die Pop Akademie, der ecce GmbH Beitritt, das C60, das n.a.t.u.r –
Festival, das Theater Rottstraße 5, aber auch Publikationen wie die Bücher 1 - 3 Bochum
RUHR.2010.
Diese Projekte haben einen interdisziplinären Ansatz, sie wirken nicht nur kulturell, sondern leisten
auch städtebauliche, wirtschaftliche, soziale und bildungspolitische Beiträge zu einer lebenswerten
Stadtgesellschaft.
Insoweit unterscheidet sich die Dortmunder Strategie nicht von dem interdisziplinären Ansatz der
Bochumer Strategie. Dortmund hat einen (Master-)Plan, während in Bochum mehrere operativ
ausgerichtete „Pläne“ existieren. Dortmund und Bochum folgen also beide einem
zukunftsweisenden, interdisziplinären Konzept der Stadtentwicklung.
Gleichwohl weist Bochum eine Besonderheit aus. Der durchaus bundesweit verfolgte Ansatz der
Stadtentwicklung formuliert ein „Stadtentwicklungsdreieck“ aus Kultur, Wirtschaft und Städtebau.
Die besondere Situation Bochum als der Hochschulstadt der Metropole Ruhr bietet die Chance,
dieses „Dreieck“ durch die Einbeziehung der Wissenschaft und universitären Bildung zum
„Viereck“ auszuweiten. Die Hochschulen sind die Brutstätten für Kreativität. Sie sind durch ihre
Lernenden und Lehrenden ein prägender Faktor für die Bochumer Stadtgesellschaft, sei es als
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Kulturakteure
oder
Gäste
von
Kulturveranstaltungen,
als
Auslöser
von
Stadtentwicklungsprozessen, direkt und indirekt als wirtschaftliche Unternehmungen, als
wesentliche Ziele der Mobilität in dieser Stadt oder auch als Nachfrager in den Bochumer
Wohnungsmärkten und im Einzelhandel. Dies ist hinlänglich bekannt, zugleich ist aber auch
erkannt, dass Bochum nicht als Universitätsstadt mit all ihren Facetten identifiziert wird.
Jede Form der Auseinandersetzung mit der „Förderung der Kreativität“ muss sich also aufgrund
des kreativen Anspruchs und Auftrages der Hochschulen wie auch wegen der schieren Masse der
mit dem Thema Hochschulen in Bochum verbundenen Menschen mit den Hochschulen befassen.
Diesen Ansatz verfolgt auch das Netzwerk UniverCity und sollte – insbesondere auch mit der
Unterstützung der Kulturverwaltung – seine führende Rolle bei der strategischen Ausrichtung der
Stadtentwicklung hin zu einer „UniverCity“, die zwangläufig eine „kreative Stadt“ wird, behalten.
Zum Masterplan Dortmund ist des Weiteren anzumerken, dass sich die Kulturverwaltung nicht
sicher ist, inwieweit eine ausschließliche Betrachtung der „kulturellen Bildung“ unter
Ausklammerung der schulischen Bildung und der Weiterbildung zum Beispiel durch die VHS im
Sinne der „Kreativitätsförderung“ zielführend ist. Dies bleibt aber noch zu diskutieren.
zu 2.)
Der Haupt- und Finanzausschuss beauftragte mit der Beschlussvorlage Nr.: 20131121 - UniverCity
Bochum Sachstandsbericht und Rahmenkonzept Wissenschaftsstadt - die Verwaltung, das
Rahmenkonzept Wissenschaftsstadt Bochum zu erarbeiten. Nach Auffassung der
Kulturverwaltung kann dieses Rahmenkonzept in Gänze oder auch in einem Teil das Äquivalent
zum Dortmunder Masterplan „Kreatives Dortmund“ sein.
Ob dies eine Erweiterung der Aufgaben des Netzwerkmanagements oder doch eine Kernidee ist,
ist in den sich jetzt bildenden Arbeitstrukturen zu erörtern. Absehbar ist aber schon jetzt, dass
weder die in der Verwaltung bzw. im Netzwerk UniverCity vorhandene Expertise, noch die
personellen Ressourcen ausreichen, um dieses alleine zu erarbeiten. Vorbehaltlich einer
detaillierten Aufgabenbeschreibung erscheint eine Beteiligung externer Kompetenz – wie in
Dortmund – notwendig. Die Kulturverwaltung - als Teil des Dezernates für Kultur, Bildung und
Wissenschaft - würde für diese gesamtstädtische Aufgabe aus den Mittel für „Kreative Quartiere“ in
den Haushaltsjahren 2013 – 2014 zur Verfügung stellen. Nach Auffassung der Kulturverwaltung
sollte aufgrund der Tragweite und der möglichen Bedeutung für die Zukunft dieser Stadt eine
politische Entscheidung durch den für Kultur und somit auch für einen Teilbereich der „Kreativität“
zuständigen Ausschuss erfolgen.
Ausgehend von diesem Beschluss könnte dann in den Arbeitsstrukturen von UniverCity, unter
Beteiligung aller Partner an diesem Netzwerk, die Aufgabenstellung und die weitere Umsetzung
erarbeitet werden.
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zu 3.)
Inwieweit eine „Art Masterplan“ oder völlig andere Strukturen für Bochum Sinn machen, soll in den
entstehenden Arbeitsstrukturen von UniverCity beraten werden.
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Bezeichnung der Vorlage
Kreatives Bochum
Der Ausschuss für Kultur und Sport beauftragt die Kulturverwaltung, in Zusammenarbeit mit den
Partnern des Netzwerks UniverCity, zu prüfen, ob, und wenn ja, in welcher Form, ein Konzept
„Kreatives Bochum“ erstellt werden soll.
Für die Inanspruchnahme externer Beratungsleistungen stellt die Kulturverwaltung - vorbehaltlich
der haushaltsrechtlichen Maßgaben - in den Haushaltsjahren 2013 und 2014 die dafür
erforderlichen Mittel zur Verfügung.