Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
Größe
173 kB
Erstellt
26.12.14, 14:10
Aktualisiert
28.01.18, 07:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
80 1 (2731)
Vorlage Nr. 20101210
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Anfrage der SPD Ratsfraktion vom 28.01.2010
Bezeichnung der Vorlage
Die Ausweisung privater Parkplätze für Elektromobile
Beratungsfolge
Ausschuss für Umwelt, Ordnung, Sicherheit und Verkehr
Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung
Sitzungstermin
akt.
Beratung
10.06.2010
14.07.2010
Anlagen
Wortlaut
Die Anfrage des Rates aus der Sitzung vom 28.01.2010
Wie stellt sich der Sachstand zur “Blauen Plakette” aus Sicht der Verwaltung dar und
wie beurteilt die Verwaltung die etwa vom Netzwerk Ruhrmobil-E diskutierte Gründung eines gemeinnützigen Vereins zur Durchsetzung der Blauen Plakette?
hat die Verwaltung mit der Mitteilung an den Rat am 06.05.2010 „Elektromobile: Die Blaue
Plakette in Bochum einführen“ beantwortet. Das noch ausstehende Konzept zur Ausweisung
privater Parkplätze sollte dem Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung
vorgestellt werden.
Das nachfolgende Konzept basiert auf dem Sachverhalt, dass Elektrofahrzeuge aufgrund
der Batterietechnik geringere Reichweiten als heutige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren
haben. Gleichzeitig bedarf der Ladevorgang der Elektrofahrzeuge im Gegensatz zu heutigen
Tankvorgängen deutlich mehr Zeit; je nach Technik und Kapazität dauert ein Ladevorgang
bis zu sechs Stunden.
Da Elektrofahrzeuge also häufiger und länger auf eine Ladeinfrastruktur angewiesen sind,
ist es naheliegend, Parkmöglichkeiten auf denen länger verweilt wird – z.B. während der Ar-
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beitszeit, während der Nacht, während längerer Besorgungen/Einkäufe – mit Ladestationen
zu verbinden.
Weiterer Vorteil dieser Option ist, dass nicht nur die Nutzer von Elektrofahrzeugen unterstützt werden, sondern die Anbieter der Ladeinfrastruktur diese unter realistischen Bedingungen testen und einführen können.
Einrichtung von Parkplätzen mit Ladestationen
a) EGR-Parkhäuser
Die Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum (EGR) besitzt und betreibt die innerstädtischen
Parkhäuser in Bochum. Die EGR und die Stadtwerke Bochum haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die die Ausweisung von Stellplätzen in den Parkhäusern in Verbindung mit der Installation einer Ladesäule vorsieht.
Für die Parkhäuser
- P1 Husemannplatz
- P3 Rathaus (BVZ)
- P6 Hauptbahnhof (Buddenbergplatz)
wurden je ein Stellplatz Ende April 2010 offiziell eröffnet.
Für das Parkhaus P8 Konrad-Adenauer-Platz (Bermuda3Eck) ist dies für den Spätherbst
2010 geplant.
Diese vier Standorte sollen als Referenzobjekte dienen. Die o.g. Vereinbarung sieht eine
bedarfsgerechte Erweiterung der Stellplätze/Ladesäulen vor.
b) Weitere Anlagen in Bochum
Zurzeit werden von den Bochumer Stadtwerken am Ostring bzw. an der Scharnhorststraße
zwei weitere öffentlich zugängliche Ladesäulen/Stellplätze für Elektrofahrzeuge vorgehalten.
Zusätzlich wurde für die VBW an der Matthias-Claudius-Straße eine Ladesäule für Mieter
eingerichtet.
Darüber hinaus sind auch die Kreishandwerkerschaft - Springorumallee -, das Hannibal- und
das Ruhrpark-Einkaufszentrum an der Aufstellung von Ladesäulen für Besucher/Kunden
interessiert.
Im öffentlichen Straßenraum ist zunächst eine Ladesäule an prominenter Stelle in unmittelbarer Nähe des Rathauses vorgesehen. Hierfür wird ein Stellplatz ausschließlich für Elektromobile während des Ladevorgangs reserviert. Dies erfolgt durch eine entsprechende Beschilderung. Rechtliche Grundlage bildet der Erlass des Ministeriums für Bauen und Verkehr
des Landes Nordrhein-Westafeln vom 24.06.2009.
Aufbau eines Benutzerportals durch die Stadtwerke Bochum
Gemeinsam mit der Firma 365 energy erfolgte in einem Pilotprojekt die Integration eines
Online-Tools auf der Homepage der Stadtwerke zur Suche von Ladestationen. Dargestellt
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werden Stationen allgemein in Europa bzw. in Deutschland, aber insbesondere in Bochum.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit einer Routenplanung von Ladestation zu Ladestation.
Dieses Online-Tool steht auf der Homepage der Stadtwerke Bochum jedem kostenlos und
ohne Einschränkung zur Verfügung.
Screenshot des online-tools
Weiterhin kann dort in Echtzeit gesehen werden, ob eine bestimme Ladesäule zurzeit belegt
ist. Die Ladesäulen sind dann blau dargestellt.
Kosten des Ladevorganges
Der momentan während des Ladevorganges entnommene Strom wird von den Bochumer
Stadtwerken kostenlos zur Verfügung gestellt. Für den Nutzer entstehen also keinerlei
mittel- oder unmittelbare Kosten.
Zusätzlich ist der Parkvorgang in den EGR-Parkhäusern während der Pilotphase kostenlos.
Öffentlichkeitswirksamkeit
Die EGR und die Stadtwerke begleiten und unterstützen die verschiedenen Aktivitäten mit
entsprechenden Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit.
Zusätzlich sind Informationen auf der Homepage der Stadtwerke Bochum und in der
Kundenzeitung geplant.
Außerdem sind sowohl die Ladesäulen als
auch die Parkhausstellplätze gut sichtbar und
auffällig gestaltet.
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Auffällige Ladesäulen der Stadtwerke
Farbiger Stellplatz im Parkhaus der EGR
Ausblick in die Zukunft
Um die Auswirkungen von zunehmender Ladeinfrastruktur auf die vorhandene
Netzinfrastruktur des Niederspannungsnetzes abschätzen zu können, haben die Stadtwerke
eine Studie beim Institut für Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik der RuhrUniversität beauftragt.
Titel der Studie: „Untersuchung von dynamischen Netzbelastungen durch E-Mobile“
Ziele der Studie:
-
Untersuchung der Einflüsse von Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf das
vorhandene Niederspannungsnetz
Hierbei Überprüfung des Einflusses von möglichen Schnellladungen von
Elektrofahrzeugen auf das Niederspannungsnetz
Gewinnung von Erkenntnissen zur max. installierbaren Ladeleistung im jeweiligen
Niederspannungsnetz
Berücksichtigung
der
Netzrückwirkungen
von
Ladestationen
auf
das
Niederspannungsnetz in Form von Oberschwingungen
Im Rahmen des Projektes „Alltagstaugliche Elektromobilität im mittleren Ruhrgebiet“, einem
beantragten Forschungsprojekt der Ruhr-Universität im Rahmen des Konjunkturpaketes II,
zu dem bisher keine abschließende Bewilligung vorliegt, können an folgenden Standorten
von den Stadtwerken gemeinsam mit der VBW Ladesäulen aufgestellt werden:
-
Flüsse Siedlung rund um die Ennepe Straße
Grummer Karree an der Parallelstraße
Siedlung im Hole mit dem Projekt Zukunftshaus
Kreuzkamp
Weiterhin prüfen Stadtwerke und EGR, ob eine gemeinsame RFID-Karte zur
Stromentnahme an den Ladestationen und als Zugangskontrolle zu den Parkhäusern
genutzt werden kann. Falls die Prüfung positiv verläuft besteht Potenzial zur Ausweitung
über die Bochumer Stadtgrenzen hinaus.
Turnusmäßige Überprüfung der Maßnahme
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Aktuelle Schätzungen des Bundesministeriums für Verkehr prognostizieren für das Jahr
2020 mindestens eine Mio. zugelassene Elektrofahrzeuge in Deutschland. Dies korrespondiert mit den Prognosen der NRW-Landesregierung, die von 250 000 zugelassenen Elektrofahrzeugen im Jahr 2020 ausgeht.
Auf Basis der Einwohner runtergebrochen, bedeutet dies für Bochum 5 000 bis 5 500 Elektrofahrzeuge ebenfalls für das Jahr 2020.
Am 01.01.2009 gab es neun zugelassene Fahrzeuge in Bochum, zum 01.01.2010 hatte sich
der Stand auf 10 Fahrzeuge erhöht. Die prognostizierten Steigerungen für die Zukunft werden aller voraussichtlich nicht linear erfolgen, sondern exponentiell.
Anzahl der Fahrzeuge
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Zeitachse
Um sicherzustellen, dass die dargestellte Maßnahme auf Dauer zielführend in Dimension
und Umfang ist, wird daher die Maßnahme jährlich evaluiert.
Die Verwaltung wird über die Ergebnisse jährlich berichten.