Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
091229Stausbericht2009BeratungsvorlageKonzeptRuhr.pdf
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26.12.14, 14:16
Aktualisiert
28.01.18, 07:12
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Statusbericht 2009 zum Konzept Ruhr
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung der Metropole Ruhr
An der Fortschreibung des „Konzepts Ruhr - nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung für
die Metropole Ruhr in der nächsten Dekade“ haben mitgewirkt:
•
Die Städte der Arbeitsgemeinschaft 2030: Bochum, Bottrop, Duisburg, Dortmund,
Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen,
•
die Kreisverwaltung und die Städte Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten im
Ennepe-Ruhr-Kreis,
•
die Kreisverwaltung und die Städte des Kreises Recklinghausen: Castrop-Rauxel,
Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Oer-Erkenschwick,
Recklinghausen, Waltrop,
•
die Kreisverwaltung und die Städte/ Gemeinden des Kreises Unna: Bergkamen,
Bönen, Fröndenberg/ Ruhr, Holzwickede, Kamen, Lünen, Schwerte, Selm, Unna,
Werne,
•
die Städte Dinslaken, Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck und
Voerde im Kreis Wesel,
•
die kommunale Arbeitsgemeinschaft Ruhrtal unter Federführung der Stadt Bochum,
•
der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), Essen,
•
die Emschergenossenschaft und der Lippeverband, Essen,
•
die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, Mülheim an der Ruhr,
•
das Büro GseProjekte, Flechtingen im Auftrag der Wirtschaftsförderung
metropoleruhr GmbH.
Die Koordination der Arbeiten im Rahmen des Konzepts Ruhr erfolgt fortlaufend in einem
„Interkommunalen Arbeitskreis“ unter Federführung der Stadt Bottrop.
1. Status Konzept Ruhr
Die beteiligten Städte und Kreise in der Metropole Ruhr haben im Dezember 2007 auf der
Basis übergreifender Beschlüsse in den Stadträten und Kreistagen das „Konzept Ruhr“ als
gemeinsame Strategie zur nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung verabschiedet und
mit einem Schreiben der Oberbürgermeister und Landräte der Landesregierung vorgelegt.
Das Konzept Ruhr
• definiert mit den „ruhrbasics“ das gemeinschaftliche Leitbild für die nachhaltige Stadtund Regionalentwicklung der Metropole Ruhr in der nächsten Dekade,
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•
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•
formuliert Qualitäten und Schwerpunktthemen zur Planung und Umsetzung konkreter
Vorhaben,
beschreibt die Bedeutung der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung im
Strukturwandel und im Wettbewerb der Regionen,
macht die wachsende Bedeutung privatwirtschaftlichen Engagements in der
Stadtentwicklung sichtbar,
bietet eine strukturierte Übersicht zu den innerhalb der nächsten Dekade
vorgesehenen Projekten und zeigt den Stand der Realisierung,
ist Grundlage für projektbezogene Förderanträge oder grundsätzliche
Abstimmungsprozesse mit dem Land Nordrhein-Westfalen.
Mit dem „Statusbericht 2009“ legen die Städte und Kreise Rechenschaft ab zur Umsetzung
des Konzepts Ruhr seit Anfang 2008 und geben einen Ausblick auf die nächsten Schritte.
Parallel zur Arbeit an der Umsetzung des Konzepts Ruhr haben die Städte und Kreise ihre
interkommunale
Zusammenarbeit
ausgebaut
und
mit
neuen
Masterplänen,
Bestandsaufnahmen und Konzepten die Fundamente der nachhaltigen Stadt- und
Regionalentwicklung gestärkt. Im Statusbericht werden diese Ansätze dargestellt und ihre
Wechselwirkung mit dem Konzept Ruhr beschrieben.
Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Analyse „Wirtschaftsflächen
Ruhr 2009“. Alle Städte und Kreise haben die innerhalb der nächsten 15 Jahre potentiell
verfügbaren gewerblichen Bauflächen erfasst und beschrieben. Auf dieser Basis sollen in
den nächsten Monaten im Rahmen einer „Flächenkonferenz“ mit der Landesregierung
Vereinbarungen über die weitere Flächenförderung, eine vereinfachte Nachnutzung von
Bergbauflächen und die gemeinsame Vermarktung überregional bedeutsamer Flächen
erreicht werden.
Die strategischen Inhalte des Konzepts Ruhr wurden im Rahmen einer Reihe von
Veranstaltungen zur Diskussion gestellt und vertieft. Rund 18 Monate nach der Vorlage des
Konzepts sind neue Aspekte der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung hinzu
gekommen. Der Statusbericht benennt diese Aspekte und erläutert, wie sie bei der weiteren
Umsetzung Berücksichtigung finden.
Bei mehr vielen der ursprünglich 274 Vorhaben aus der Projektliste hat die Umsetzung
bereits begonnen.
Andere Projekte wurden zwischenzeitlich von den beteiligten
Gebietskörperschaften, Institutionen und Unternehmen weiter qualifiziert und stehen zur
kommunalen Beschlussfassung oder zur Beantragung von Fördermitteln an. In Einzelfällen
haben Maßnahmenträger Projektideen zurückgestellt oder neue Vorhaben in die
Prioritätenliste aufgenommen. Diese Veränderungen sind in der aktualisierten Projektliste
kenntlich gemacht.
Nach der öffentlichen Vorstellung des Konzepts Ruhr haben einige Städte im Kreis Wesel
entschieden, ihre Überlegungen zur nachhaltigen Stadtentwicklung in das Verfahren
einzubringen. Diese Städte sind nunmehr formell Beteiligte der Weiterentwicklung des
Konzepts Ruhr. Ihre jeweiligen Vorhaben sind neu in die Projektliste aufgenommen.
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Im südlichen Ruhrgebiet hat nunmehr der Ennepe-Ruhr-Kreis formell die Koordination der
kreisangehörigen Städte und ihrer Projekte für das Konzept Ruhr übernommen. Die
Koordination für die Vorhaben der Ruhrtal-Initiative ist zwischenzeitlich auf die Stadt Bochum
übergegangen.
Das Konzept Ruhr ist gegliedert in
• das Leitbild der „ruhrbasics“ und die dazu gehörigen Qualitäten,
• die zusammengefasste Projektliste für Vorhaben von Städten, Kreisen, Institutionen
und Unternehmen in der nächsten Dekade,
• die Einzeldarstellung der kommunalen Entwicklungsperspektiven mit detaillierten
„Projektsteckbriefen“.
Der Statusbericht
• stellt das Leitbild der ruhrbasics in Kurzform dar
• dokumentiert den aktuellen Stand der Projektliste und
• beschreibt die Vertiefung und Vernetzung der interkommunalen Zusammenarbeit im
Kontext zum Konzept Ruhr
Die Städte und Kreise legen Wert darauf, dass die Weiterentwicklung des Konzepts Ruhr
transparent und nachvollziehbar bleibt. Deshalb enthält der Statusbericht 2009 auch einen
Ausblick auf das Arbeitsprogramm und die Öffentlichkeitsarbeit für die nächsten anderthalb
Jahre
2. Die Umsetzung des Konzepts Ruhr
Rund anderthalb Jahre nach Verabschiedung des Konzepts Ruhr in den Stadträten und
Kreistagen hat sich die „Gemeinsame Strategie zur nachhaltigen Stadt- und
Regionalentwicklung“ bewährt.
Das Leitbild der „ruhrbasics“ ist in der Metropole Ruhr zum selbstverständlichen Fundament
interkommunaler Planungen und gemeinschaftlicher Überlegungen zu Schwerpunkten der
Stadtentwicklung geworden. Die internationale Fachwelt sieht das Konzept Ruhr als Modell
für eine selbst verantwortete regionale Entwicklungsstrategie.
Die Umsetzung der Projekte ist angelaufen; viele neue Vorhaben sind aus den
Vorüberlegungen heraus in die Planungsphase eingetreten, eine Reihe von Projekten
befindet sich bereits in der Realisierung. Diese Entwicklung ist in der fortgeschriebenen
Projektliste des Konzepts Ruhr sichtbar.
Die gemeindeübergreifende Öffentlichkeitsarbeit ist - neben der Arbeit an den konkreten
Projekten - ein wichtiger Teil der Umsetzung des Konzepts Ruhr. In 2008 wurde über vier
Regionalforen und eine Konferenz zum Thema „ruhrinvest“ breites öffentliches Interesse an
der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung geweckt. Ausführungen dazu finden sich
im Abschnitt 2.5.
2.1 Charakter der Projektliste
Die Projektliste zum Konzept Ruhr ist auf rund 10 Jahre angelegt. Sie enthält grundsätzlich
alle Vorhaben, die aus Sicht der beteiligten Städte, Kreise, Institutionen und Unternehmen
aktuell von Bedeutung für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung sind. Dazu
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gehören klassische Projekte der Stadterneuerung oder Vorhaben der wirtschaftlich
orientierten Flächenentwicklung ebenso wie Maßnahmen zur weiteren Entwicklung des
Emscher Landschaftsparks, städtebaulich relevante Bausteine der Umgestaltung des
Emschersystems oder des Wegebaus entlang der Ruhr.
In der Projektliste enthalten sind darüber hinaus auch die aus Sicht der Städte und Kreise
bedeutsamen städtebaulichen Vorhaben im Zusammenhang mit der Europäischen
Kulturhauptstadt.
Stadt- und Regionalentwicklung sind keine statischen Prozesse. Über 10 Jahre hinweg
werden immer wieder neue Vorhaben begonnen und laufende Projekte abgeschlossen. Bei
manchen Projekten zeigt sich, dass aus unterschiedlichen Gründen eine Realisierung nicht
möglich ist. Andererseits kommen auch ständig neue Vorhaben hinzu. Die Projektliste zum
Konzept Ruhr ist also ein flexibles Instrument, das den jeweiligen Stand der Stadt- und
Regionalentwicklung widerspiegelt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Statusberichts
im August 2009 ist der Projektstand vom Juli 2009 eingetragen.
Gemäß der Herangehensweise im Konzepts Ruhr ist die Projektliste nicht auf die Regularien
eines konkreten Förderprogramms ausgerichtet, sondern beschreibt die aus Sicht der
Projektträger notwendigen Maßnahmen, deren voraussichtlichen Kosten und Laufzeiten.
Bei denjenigen Vorhaben, die zu ihrer Realisierung öffentliche Fördermittel benötigen, ergibt
sich die Zuweisung auf bestimmte Förderprogramme im Laufe der Vorbereitung von
Antragsverfahren. Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil sich die Fördermöglichkeiten bei Land,
Bund und EU immer wieder verändern.
2.2. Erste Projektliste - April 2008
Die erste Projektliste vom April 2008 enthielt insgesamt 274 Vorhaben aus 35 Städten und 3
Kreisen. Über die Realisierung der Projekte sollten öffentliche Investitionen in Höhe von rund
1,61 Mrd. € und private Investitionen von rund 4,43 Mrd. € angestoßen werden.
Die Projekte wurden pro Stadt nach Aktualität und Wichtigkeit sortiert in der Projektliste
aufgeführt. Die Projektliste enthält über die Kennzeichnung im Bereich „Status“ den Stand
der Bearbeitung und Umsetzungsreife bei den Projektträgern.
2.3 Aktualisierte Projektliste - Juni 2009
Mit Fortschreibung der Projektliste im Juni 2009 werden erstmals insgesamt 27 Vorhaben
der Städte Dinslaken, Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck und Voerde im
Kreis Wesel aufgenommen. Damit erhöht sich die Zahl der beteiligten Städte und
Gemeinden auf insgesamt 41. Darunter sind 11 kreisfreie Städte; die 30 kreisangehörigen
Kommunen verteilen sich auf 4 Kreise.
Hinzu kommen weitere neue Vorhaben aus den bislang beteiligten Städten, Kreisen,
Institutionen und Unternehmen. Dazu gehören zum Beispiel das Deutsche Fußballmuseum
in Dortmund oder der Gesundheitscampus in Bochum.
Auch die Entwicklungsflächen für die neuen Fachhochschulen sind Teil der nachhaltigen
Regionalentwicklung und daher in der Projektliste des Konzepts Ruhr erfasst.
Darüber hinaus enthält die Projektliste nun die wichtige Vorhaben zur Entwicklung
gewerblicher Bauflächen, die in der regionalen Analyse „Wirtschaftsflächen 2009“ als mittelund langfristiges Potential beschrieben sind.
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Damit umfasst die Projektliste zum Konzept Ruhr mit Stand vom Juli 2009 insgesamt 379
Vorhaben mit weiteren 121 Teilprojekten.
Davon sind insgesamt 82 Projekte bereits interkommunal angelegt oder werden in einem
regionalen Gesamtkontext entwickelt. Diese Projekte sind in der Gesamtübersicht in einem
gesonderten Kapitel zusammengestellt.
Bei 197 Projekten hat die Realisierung bereits begonnen. Dies entspricht einem
Realisierungsanteil von rund 39% nach rund anderthalb Jahren Laufzeit bei der Umsetzung
des Konzepts Ruhr.
Die bereits begonnenen Projekte lösen über die nächsten Jahre hinweg öffentliche
Investitionen in einer Größenordnung von rund 0.93 Mrd. € und private Investitionen in Höhe
von rund 4 Mrd. € aus. Die potentielle, vollständige Realisierung aller Vorhaben der
fortgeschriebenen Projektliste würde im Zeitraum bis 2018 öffentliche Investitionen in einer
Größenordnung von rund 2.45 Mrd. € und private Investitionen von rund 7.85 Mrd. €
auslösen.
Aus den Daten für die bereits begonnenen Projekte ist ersichtlich, dass für die öffentlichen
Finanzierungsanteile neben den kommunalen Eigenanteilen verschiedene Förderprogramme
wie Ziel 2, GVFG, RWP oder Städtebaumittel eingesetzt werden.
Die fortschreitende Entwicklung der Projekte führt zu einer ergänzten Darstellungsform in der
Projektliste. Alle Projekte erhalten eine neue „laufende Nummer“. Zur besseren
Wiedererkennung ist die bisherige Projektnummer jeweils ergänzend vermerkt.
Zur Kennzeichnung der in Realisierung befindlichen Maßnahmen werden zwei neue Spalten
mit den Überschriften „Begonnen/ Abgeschlossen“ in die Projektliste eingeführt.
In der Projektliste erstmals zusammengefasst dargestellt sind zudem die interkommunalen
Projekte. Sie stehen für das gemeinschaftliche Handeln von Städten, Kreisen, Institutionen
und Unternehmen der Region.
2.4 Umsetzung der ruhrbasics
Insgesamt 183 Vorhaben betreffen die „ruhrlines“, darunter zum Beispiel im Raum Emscher/
A 42/ Rhein- Herne- Kanal die verschiedenen Projekte der Städte (Parkautobahn A 42,
Kulturkanal 2010) und der Emschergenossenschaft.
Einen Schwerpunkt bildet das Thema „ruhrcities“ mit 295 erfassten Maßnahmen. Davon
entfallen rund die Hälfte auf Vorhaben in den Stadtzentren, zum Beispiel in Bochum,
Duisburg, Dortmund, Essen, Hamm, Kamen, Unna oder Witten. Die andere Hälfte entfällt auf
auf Maßnahmen in den Stadtteilen, zum Beispiel in Castrop-Rauxel, Dinslaken, Dorsten,
Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Lünen oder Recklinghausen.
Zum Teil großvolumige private Investitionen werden im Bereich „ruhrinvest“ mit 125
Vorhaben angestoßen, von denen 75 Projekte wie die „Wasserstadt Aden“ in Bergkamen,
„Busbahnhof/ Kaufland“ in Bottrop, „Phoenix“ in Dortmund, „Ewald“ in Herten oder
„Ruhrbania“ in Mülheim an der Ruhr auch den Kriterien von „ruhrexcellence“ entsprechen.
3. Die „ruhrbasics“: Zusammenarbeit als Prinzip
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Die interkommunale Zusammenarbeit hat sich seit rund zwanzig Jahren zu einem
Fundament der Entwicklung in der Metropole Ruhr entwickelt. Das Konzept Ruhr wirkt für
den Bereich der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung als „Katalysator“ einer
vertieften Strategiediskussion und als Schrittmacher zur Realisierung von Projekten im
Zeitraum bis 2018.
Fünf Themen bestimmen die räumliche und städtebauliche Entwicklung der Metropole Ruhr
in der nächsten Dekade:
• Die Entwicklungsachsen in West-Ost Richtung (ruhrlines),
• die Qualität der Zentren und Stadtteile (ruhrcities),
• die Entwicklung hochwertiger Gewerbe- und Industriestandorte (ruhrexcellence),
• die Schaffung von Rahmenbedingungen für weitere private Investitionen in den
Entwicklungsräumen (ruhrinvest)
• und die Vorbereitung überregional wahrgenommener Ereignisse (ruhrevents).
Jedes Thema ist von regionaler Bedeutung, alle Projekte sind im regionalen Verbund
gedacht und leisten einen Beitrag zur Entwicklung der Metropole Ruhr. Jedes Projekt
verbessert aber auch die Lebensqualität und stärkt die wirtschaftliche Entwicklung.
Die „ruhrlines“ und „ruhrcities“ bilden mit ihren konkreten Projekten die strategischen
Eckpfeiler des regionalen Entwicklungsprozesses. Die zumeist öffentlich/ privaten Vorhaben
in den Bereichen „ruhrexcellence“ und „ruhrinvest“ füllen die neu entstehenden
Entwicklungsräume aus. Sie profitieren von der Attraktivität umgestalteter Stadtlandschaften
und fügen ihrerseits neue Qualitäten hinzu. Alle Elemente zusammen tragen dazu bei, dass
die Metropole Ruhr schon heute gerüstet ist, um für die Jahre nach der „Europäische
Kulturhauptstadt RUHR.2010“ weitere „ruhrevents“ mit internationaler Wahrnehmung
vorzubereiten.
3.1 ruhrlines : Die Achsen der Metropole Ruhr
Bei der nachhaltigen Regionalentwicklung der Metropole Ruhr sind die West- Ost- Achsen
von zentraler Bedeutung, ihre Entwicklung steht sinnbildlich für das Zusammenwachsen der
Region:
• Ruhr: Die „Ruhrtal-Initiative“ arbeitet an der flächenhaften Attraktivierung der Ruhr und
ihres Talraumes. Im Verbund werden Projekte zur touristischen Nutzung,
städtebaulichen Aufwertung und regionalen Marketing entwickelt. Die intensive
Beschäftigung mit dem vergleichsweise idyllischen Südraum der Region zeigt
besonders deutlich, dass die Metropolregion Ruhr das Stadium einer „alten“
Industrieregion hinter sich gelassen hat.
• A 40/ B1: Siedlungsbestand und planerische Ideen für die A 40/ B1 werden durch ein
gemeindeübergreifendes Konzept beschrieben, konkretisiert und verdichtet. Das
Konzept definiert städtebauliche Entwicklungsräume, zeigt Potentiale für gewerbliche
Bauflächen und verknüpft die regionalen Grünzüge des Emscher Landschaftsparks
mit dem südlichen Ruhrgebiet.
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• Emscher/ Rhein- Herne- Kanal/ A 42: Mit der IBA Emscher Park wurde vor rund 20
Jahren erstmals die Emscher als eine zentrale Achse der Region thematisiert. Seither
hat sich der Emscherraum bereits nachhaltig verändert, der anstehende Umbau
dieses Gewässersystems und der östlich angrenzenden Seseke wird mittelfristig
vielfältige Möglichkeiten schaffen. Die Städte entlang der Emscher und der A 42
arbeiten an abgestimmten Projekten zur „Parkautobahn“ A 42, zum KulturKanal und
gemeinsam mit der Emschergenossenschaft an der Entwicklung des „Neuen
Emschertals“.
• Lippe: Die Städte und Kreise entlang der Lippe haben sich darauf verständigt, die
Projektideen entlang des Flusslaufes zu koordinieren und in eine Gesamtstrategie
einzubinden. Neben der Ruhr und den Orten der Industriekultur soll hier ein weiterer
Schwerpunkt für touristische Angebote in der Metropole Ruhr entstehen.
Diese vier West- Ost- Achsen der Metropole Ruhr werden in den nächsten Jahren einen
Schwerpunkt der städtebaulichen Entwicklung der Region bilden. Nirgendwo sonst wird
besser zu erkennen sein, dass die Metropole Ruhr nicht eine beliebige Ansammlung von
Gebietskörperschaften ist, sondern eine gemeinschaftlich verantwortete Region bildet.
3.2 ruhrcities: Zentren und Stadtteile
Die Stadtentwicklungspolitik hat in den letzten Jahren die Erneuerung der Stadtzentren und
der hoch verdichteten Stadtteile verstärkt in den Blick genommen.
• Stadtzentren: Von Duisburg bis Hamm arbeiten große und kleinere Städte intensiv an
der Erneuerung der Citylagen. Vielfach werden dabei auch Formen der öffentlichprivaten Partnerschaft umgesetzt. Innerhalb der nächsten 10 Jahre werden sich die
„ruhrcities“ nahezu überall in einer verwandelten Form präsentieren. Das Bild der
spätindustriell geprägten Innenstädte wird dann der Vergangenheit angehören - und
durch moderne, lebenswerte Stadtzentren ersetzt sein.
• Stadtteile: Der fortschreitende demographische Wandel und die Veränderung der
ethnischen Zusammensetzung in den Stadtteilen sind Thema in allen großen
Metropolregionen. Aufgewertete Stadträume und „Gute Nachbarschaften“ der
Bewohner sind ein Markenzeichen der Region. Die Metropole Ruhr setzt hier auf die
Weiterentwicklung eines bewährten Instrumentariums. Dazu gehören die Stärkung
lokaler
Ökonomien,
die
Reduzierung
des
Instandhaltungsstaus,
ein
Leerstandmanagement, Partnerschaften von Gemeinden und Eigentümern.
Konzeptionell sind derartige Strategien in „Integrierten Handlungskonzepten“
zusammengefasst. In der Umsetzungsphase werden klassische Baumaßnahmen
immer stärker von Maßnahmen der Koordination, Integration und Bildung flankiert.
Identität, Wandel und eigenverantwortliche Gestaltung der Zukunft sind aktuelle Themen in
vielen Verdichtungsräumen Europas. In der Metropole Ruhr haben die Städte und Kreise mit
dem Konzept Ruhr und vertiefenden Analysen Fundamente für die weitere Entwicklung
geschaffen. Die Zukunft der Städte und die Ausgestaltung der ruhrcities werden 2009/ 2010
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einen wichtigen Schwerpunkt in der öffentlichen Diskussion zur nachhaltigen Entwicklung in
der Metropole Ruhr bilden.
3.3 ruhrexcellence: Hochwertige Standortentwicklung
Im Wettbewerb der Metropolen zählen vor Allem wirtschaftlich interessante Standorte mit
herausragender Lage und guter städtebaulicher Qualität, die Aufmerksamkeit bei
international tätigen Immobilienentwicklern und Unternehmen erregen. Solche Standorte
sollen zudem die Möglichkeit bieten, gewerbliche Investitionen mit hochwertigem Wohnen,
Freizeit- und Kulturangeboten zu vereinen.
• Erste Generation: Die Metropole Ruhr hat in den letzten Jahren zum Beispiel am
Duisburger Innenhafen, auf den Standorten der Zeche Zollverein oder rund um die
Marina Bergkamen eine erste Generation solcher „excellence“- Projekte geschaffen.
Entstanden sind viele zukunftsorientierte Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich,
verbunden mit besonderen Angeboten für Wohnen, Kultur und Freizeit.
• Zweite Generation: Eine neue Gruppe von „ruhrexcellence“- Projekten wird nun im
Zusammenwirken von öffentlichen und privaten Partnern auf den Weg gebracht,
damit innerhalb von zehn Jahren die nächsten Angebote heranwachsen.
3.4. ruhrinvest: Wachsendes Privat- Engagement
Weitgehend unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit der Metropole Ruhr haben in den
letzten Jahren große Unternehmen und mittelständische Investoren begonnen, die
städtebaulichen Veränderungen in der Region auch für eigene, von wirtschaftlichen
Interessen bestimmte Aktivitäten zu nutzen.
•
Erfolgreiche Immobilienentwicklung: Insgesamt hat die Metropole Ruhr als Standort
für private Immobilienentwicklung deutlich an Anziehungskraft gewonnen. Die
positiven Auswirkungen dieser Investitionen über die eigentlichen Standorte hinaus
sind bereits heute spürbar. Und es belegt wiederum, dass die Region sich nunmehr
nahezu auf Augenhöhe mit den vergleichbaren Metropolen der industrialisierten Welt
bewegt.
• Weitere private Investitionen: Diese Entwicklung weiter zu stimulieren, ist ein
wichtiges Element des Konzepts Ruhr und Hintergrund vieler Vorhaben in der
Projektliste. Das belegt die eindrucksvolle Zahl von deutlich nahezu 8 Milliarden €
prognostizierter privater Investitionen für den Umsetzungszeitraum des Konzepts
Ruhr.
3.5. ruhrevents: Großereignisse als Etappen des Wandels
Zu den gesicherten Erkenntnissen des weltweiten Stadt- und Regionalmarketings gehört,
dass große, international wahrgenommene „Events“ einen wichtigen Beitrag zum Image
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leisten: Nach Außen, weil positive Wahrnehmung erzeugt wird; nach Innen, weil das
Selbstbewusstsein der Einwohner wächst.
Als besonders wirksam erweisen sich dabei Großereignisse, die nicht nur „Software“ im
Sinne besonderer Tagesereignisse schaffen, sondern auch „Hardware“ im Sinne dauerhaft
nutzbarer Orte, Attraktionen und Investitionen hinterlassen.
In der Metropole Ruhr fanden in den neunziger Jahren neben Zwischen- und
Schlusspräsentation der IBA Emscher Park auch die Bundesgartenschauen in Dortmund und
Gelsenkirchen sowie die Landesgartenschauen in Lünen und Oberhausen statt. Über diese
Ereignisse hat sich das Ruhrgebiet zum ersten Mal auf einer internationalen Bühne
präsentiert und gezeigt, dass auch eine „alte Industrieregion“ in der „Champions League“
der Metropolen mithalten kann.
Dies galt auch für den Auftritt der Metropole Ruhr während der Fußball- Weltmeisterschaft
2006.
Mit der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 wird die Metropole Ruhr nach über 10 Jahren
wieder ein eigenständiges Großereignis von internationaler Bedeutung realisieren.
Über das Konzept Ruhr und die im Kapitel 3 beschriebenen weiteren Ansätze zur Vertiefung
der nachhaltigen Regionalentwicklung schafft die Metropole Ruhr schon heute die
Grundlagen für eine Diskussion über mögliche Großereignisse in den Jahren bis 2020.
4. Öffentlichkeitsarbeit zum Konzept Ruhr 2008
Im Frühjahr 2008 wurde das Konzept Ruhr einschließlich ausgewählter Projektfamilien auf
vier Regionalforen (Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen) mit insgesamt rund 800
Besuchern öffentlich zur Diskussion gestellt. Unter den Teilnehmern aus Politik,
Verwaltungen, Wirtschaft und den planenden Berufen gab es einen breiten Konsens zur
Sinnhaftigkeit interkommunaler Abstimmungsprozesse und zum Leitbild der ruhrbasics für
die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung. Die Ergebnisse der Regionalforen sind
dokumentiert.
Am 19.11. 2008 fand in Mülheim eine Fachkonferenz zum Thema „ruhrinvest“ statt. Als
Basismaterial hatten Städte, Kreise und wmr eine 92 Vorhaben umfassende Dokumentation
privater Immobilienprojekte in der Metropole Ruhr vorgelegt, die zusammen ein
Investitionsvolumen von rund 4 Mrd. € im Zeitraum 2006 - 2010 ergeben.
Damit konnte erstmals umfassend dokumentiert werden, dass über die vielfältigen
Maßnahmen der Stadterneuerung auch aus Sicht von Investoren in der Metropole Ruhr gute
Rahmenbedingungen für private Investitionen entstanden sind. Zugleich wurde deutlich,
dass viele der aktuellen Projekte in der Stadterneuerung von vorne herein in engem
Zusammenspiel von öffentlichen und privaten Akteuren auf dem Weg gebracht werden. Für
die Konferenz „ruhrinvest“ liegen eine Kurzdokumentation und eine Zusammenfassung aller
Projekte vor.
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5. Vertiefung und
Zusammenarbeit
Vernetzung
der
interkommunalen
Die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung der Metropole Ruhr ist kein
eindimensionaler Prozess. Sie bedarf vielmehr der ständigen Überprüfung von Kriterien, der
notwendigen Nachjustierung von Verfahren, der permanenten Vertiefung von Wissen und
der gezielten Vernetzung von Themen.
Im Zuge der Umsetzung des Konzepts Ruhr haben die Städte und Kreise verabredet,
frühzeitig ein eigenständiges Konzept zur Bewältigung von Folgen der Kohlebeschlüsse zu
erarbeiten („Wandel als Chance“, Abschnitt 3.1). Aus dieser Diskussion hat sich die Aufgabe
entwickelt, das Potential an gewerblichen Bauflächen in der gesamten Metropole Ruhr zu
erfassen und zu bewerten („Wirtschaftsflächen Ruhr 2009“, Abschnitt 3.2).
Darüber hinaus haben die elf Mitgliedsstädte der „Städteregion Ruhr 2030“ mit dem Bericht
zum Thema „Wohnen in der Metropole Ruhr“ die erste umfassende Analyse zur Situation
und den Perspektiven auf dem Wohnungsmarkt im betreffenden Untersuchungsgebiet
vorgelegt (Abschnitt 3.3).
Bilanz und Ausblick der Stadtentwicklung als Teil einer permanenten Masterplandiskussion
im Kern des Ballungsraumes der Metropole Ruhr sind Inhalt eines weiteren Berichts der
„Städteregion Ruhr“ (Abschnitt 3.4)
5.1 Wandel als Chance
Die Städte und Kreise der Metropole Ruhr haben im Oktober 2008 gemeinsam mit dem Kreis
Steinfurt das Positionspapier „Wandel als Chance“ mit dem Ziel vorgelegt, möglichst
frühzeitig mit allen Beteiligten in der Landesregierung, in Wirtschaft und Gewerkschaften
eine Diskussion über die Bewältigung von Folgen der Kohlebeschlüsse zu beginnen.
Wesentlicher Anlass der Erstellung des Positionspapiers war ein Gutachten der Prognos AG
aus dem Jahr 2007, das die durch Stilllegung der verbliebenen Bergwerke absehbaren
Arbeitsplatzverluste in der Metropole Ruhr und dem Kreis Steinfurt auf rund 53.000
sozialversicherte Beschäftigungsverhältnisse beziffert. Betroffen sind insgesamt 47
Kommunen aus der Metropole Ruhr und dem Kreis Steinfurt.
Das Positionspapier wurde bis Ende 2008 in allen Stadträten und Kreistagen als Grundlage
der weiteren Diskussion verabschiedet und mit einem gemeinsamen Schreiben der
Oberbürgermeisterinnen, Oberbürgermeister und Landräte an die Landesregierung
übergeben.
Inhaltlich benennt das Positionspapier drei Handlungsfelder:
• 1. Neu Nutzen + Entwickeln (Flächensicherung und nachhaltige Stadtentwicklung)
• 2. Erneuern + Erfinden (Koordinierte Forschungs- und Technologieförderung)
• 3. Fördern + Begleiten (Bildungsregion Ruhr 2018)
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Sachliche Grundlage der Umsetzung im Handlungsfeld 1 ist das „Konzept Ruhr“ mit den in
der nunmehr aktualisierten Projektliste erfassten Maßnahmen. Zur Vertiefung der
Sachdiskussion wird in diesem Handlungsfeld eine Selbstverpflichtung der Metropole Ruhr
zur Erstellung einer Gewerbeflächenanalyse formuliert, die zwischenzeitlich mit der
Erarbeitung der „Wirtschaftsflächen Ruhr 2009“ (Abschnitt 3.2) erfüllt werden konnte.
Wichtigstes Thema im Handlungsfeld 2 ist die Begleitung der clusterorientierten
Wettbewerbe aus der „Säule 2“ des aktuellen Ziel 2-Programms der Landesregierung.
Festzustellen ist, dass mit Stand von Mai 2009 nur ein geringer Teil der sogenannten
“Siegerprojekte“ des Jahres 2008 eine Förderzusage bekommen hat. Trotz des bestehenden
Umsetzungsstaus hat die Landesregierung bereits für 2009 die ersten neuen Wettbewerbe
gestartet.
Bezogen auf das Handlungsfeld 3 hat die Verbandsversammlung des RVR die
Verbandsleitung beauftragt, bis zur Sitzung im Juni 2009 einen Vorschlag für die mögliche
Erarbeitung eines „Masterplans Bildung“ zu unterbreiten.
5.2 Wirtschaftsflächen Ruhr 2009
Die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH hat im Mai 2009 nach intensiver Abstimmung
mit den Städten und Kreisen den Bericht „Wirtschaftsflächen Ruhr 2009“ zu den
Perspektiven der Entwicklung gewerblicher Bauflächen in der Metropole Ruhr vorgelegt.
Der Bericht benennt flächenscharf alle potentiell in den nächsten 15 Jahren verfügbaren
gewerblichen Bauflächen, den voraussichtlichen Zeitpunkt der Verfügbarkeit und mögliche
Restriktionen.
Grundsätzlich stehen in der Metropole Ruhr in den nächsten 15 Jahren rund 2893 ha an
gewerblichen Bauflächen zur Verfügung. Die durchschnittliche jährliche Vermarktungsrate
liegt bei rund 244 ha.
Daraus ergibt sich, dass in der Metropole Ruhr eine erhebliche Verknappung gewerblicher
Bauflächen bevorsteht. Diese kann nur dann weitgehend vermieden werden, wenn die
Städte und Kreise gemeinschaftlich alle Möglichkeiten der Flächenausweisung und –
Entwicklung ausnutzen und das Land notwendige Fördermittel für den Sanierungs- oder
Erschließungsbedarf zeitnah zur Verfügung stellt.
Diejenigen Vorhaben zur Entwicklung gewerblicher Bauflächen, bei denen aktuell
Förderanträge anstehen oder bereits laufen, sind in der fortgeschriebenen Projektliste des
Konzepts Ruhr erfasst. Soweit im Zuge der Auswertung der Flächenanalyse durch die Städte
und Kreise weitere Förderanträge notwendig werden, sollen diese bei der weiteren
Aktualisierung der Projektliste berücksichtigt werden.
5.3 Wohnen in der Städteregion Ruhr- 1. Regionaler Wohnungsmarktbericht
Der „1. Regionale Wohnungsmarktbericht“ der „Städteregion Ruhr 2030“ vom März 2009
umfasst konkret das Gebiet der 11 kreisfreien Städte in der Metropole Ruhr. Die
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wesentlichen Ergebnisse des Berichts sind allerdings durchaus auch auf die Situation der
kommunalen Gebietskörperschaften außerhalb des Untersuchungsgebietes übertragbar.
Der Bericht zeigt, dass in der Metropole Ruhr grundsätzlich ein vielfältiger Wohnungsbestand
mit einem günstigen Mietniveau sowie günstigen, stabilen Kaufpreisen für Wohneigentum
besteht.
Eine rückläufige Bautätigkeit, die schnelle Abnahme des Bestandes an preiswerten,
öffentlich geförderten Mietwohnungen und örtlicher Instandhaltungsstau in den Beständen
gefährden allerdings die Situation auf dem Wohnungsmarkt.
Hinzu kommen die Auswirkungen des deutlich spürbaren demografischen Wandels und
Veränderungen in der Sozialstruktur ganzer Stadtteile. Für die nachhaltige Stadt- und
Regionalentwicklung ergeben sich daraus Konsequenzen, die in den Leitthemen des
Konzepts Ruhr beschrieben sind. Die dazu aus heutiger Sicht städtebaulich notwendigen
Maßnahmen und Projekte der Kommunen sind in der Projektliste des Konzepts Ruhr
enthalten.
5.4 „Masterplan“ Wohnen- Städtebau und Stadtentwicklung- Region am Wasser
Der „Masterplan“ für die „Städteregion Ruhr 2030“ aus dem April 2009 versteht sich als
informelles Planungs- und Kommunikationsinstrument, um auf regionaler Ebene
• Ist- Situationen zu erfassen und zu bilanzieren,
• Stärken und Schwächen zu identifizieren,
• Entwicklungspotentiale abzuschätzen,
• Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen und
• damit eine Grundlage für weitere räumliche Planungen zu schaffen.
Aus Sicht der Städte geht es in den nächsten Jahren nicht nur um „neue“ Projekte, sondern
zunehmend auch um die nachhaltige Sicherung vorhandener Bestände. Wichtige Ziele des
gemeinschaftlichen Handelns sind aus Sicht der Städte Begriffe wie „in Stand halten“, „in
Wert setzen“, „behutsam weiter entwickeln“ oder „umnutzen“.
Die hierzu laufenden oder mittelfristig beabsichtigten Maßnahmen der beteiligten Städte sind
in der Projektliste des Konzepts Ruhr enthalten.
6. Arbeitsprogramm 2009/2010
Parallel zur Berichterstattung in den Stadträten und Kreistagen sowie der Arbeit an den
konkreten Projekten wird in den nächsten Monaten die Vertiefung oder Überarbeitung der
inhaltlichen Fundamente des Konzepts Ruhr im Vordergrund stehen.
Seit der Formulierung des Leitbildes und der Qualitäten für das Konzept Ruhr sind rund zwei
Jahre vergangen. Seither sind neue Herausforderungen für die nachhaltige Stadt- und
Regionalentwicklung entstanden.
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Das gilt für die Erkenntnisse des 1. Wohnungsmarktberichtes ebenso wie für die Resultate
der Gewerbeflächenanalyse „Wirtschaftsflächen Ruhr 2009“ oder Probleme mit der
Entwicklung des innerstädtischen Einzelhandels in vielen Kommunen.
Einerseits ermöglicht das „Konjunkturpaket“ den Kommunen die Bewältigung teils
überfälliger Instandsetzungsaufgaben, andererseits ist eine deutliche Verschlechterung der
kommunalen Finanzsituation absehbar.
Vor diesem Hintergrund steht auch in der Metropole Ruhr eine neue Phase der Diskussion
über
die
Identität
der
Städte,
ihre
individuellen
und
gemeinschaftlichen
Entwicklungsperspektiven an. Das Konzept Ruhr bietet mit den ruhrbasics allen Städten und
Kreisen der Metropole Ruhr eine inhaltliche Plattform für diese Diskussion.
Dabei werden die Stärkung der regionalen Entwicklungslinien (ruhrlines) und die Zukunft der
Stadtzentren und Stadtteile (ruhrcities) eine besondere Bedeutung haben. Gerade für die
Diskussion der übergreifenden Fragen städtischer Entwicklungsperspektiven bietet das
Kulturhauptstadt-Jahr 2010 im internationalen Kontext dazu besondere Chancen.
6.1 Öffentlichkeitsarbeit 2009/ 2010
Die Städte und Kreise beabsichtigen, im Zeitraum 2009/ 2010 neben der routinemäßigen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Wesentlichen drei Veranstaltungen durchzuführen:
•
•
•
Eine Konferenz zum Thema „ruhrcities“ auf der Basis der in Kapitel 3 beschriebenen
Grundlagen, des Konzepts Ruhr und beispielhafter interkommunaler Projekte mit
internationalen Beispielen und Vorbereitung einer gemeinsamen Erklärung zu den
Perspektiven nachhaltiger Regionalentwicklung.
Eine Tagung zum Thema „ruhrlines“ mit beispielhaften Projekten und öffentlich/
privaten Akteuren. Die Tagung soll in Form einer „Werkstatt“ laufende Projekte
präsentieren und nationale/ internationale Fachleute im Tagungsverlauf zu
Stellungnahmen und eigenen Ideen animieren.
Eine weiterführende, vertiefende Veranstaltung zum Thema „ruhrinvest“ mit der
Zusammenführung privater Investoren und Schaffung eines regionalen „Marktplatzes“
für den Austausch von Kontakten und Projektideen.
7. Die Projekte der Stadt Bochum Ziel 2 - Säule 3
7.1 Bochumer Projekte im Rahmen der städtischen Entwicklung
Bochum stellt sich offensiv dem fortwährenden Strukturwandel in einer ehemals
monofunktional geprägten Region. In allen Bereichen kommunalen Handelns, in der
wirtschaftlichen Entwicklung, in der Kultur, dem Sozialwesen, der Bildung und nicht zuletzt
dem Städtebau stellen sich angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen immer
wieder neue Aufgaben, müssen Antworten und Lösungen in neuen Situationen gefunden
und umgesetzt werden.
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Das Prinzip vom Ort in die Fläche, von der Linie in die Breite ist die Basis für die Entwicklung
der Bochumer Integrationsstandorte. Aus dem Nukleus des Ortes/der Projektidee heraus
entsteht der Raum für die Entwicklung von Standorten. Die wirtschaftliche Entwicklung
Bochums wird neben branchenspezifischen Charakteristiken und der Förderung von Bildung
und Ausbildung geprägt von der Attraktivität des Lebens- und Wirtschaftsraums.
Bochum gilt dabei insbesondere als Arbeits- und Ausbildungsstandort. Bochum ist ein Ort
der Bildung, der Kultur, der Gesundheit und der neuen Technologien. Bochum ist ein
Wissensstandort – Atmosphäre und konkrete Angebote finden hier ihren Ort. Zur Stärkung
dieser Stärken Bochums liegt der Schwerpunkt der Projekte in den Integrationsstandorten
• „Urbane Mitte Bochum“ (ruhrcities),
• „Universität-Stadt Bochum“ (ruhrexcellence)und
• „Drehscheibe Ost“ (ruhrlines) und den die
Region/Metropole Ruhr verbindenden ruhrlines
• „das ruhrtal“ und
• „Mobilitätsband A 40/B 1“.
7.2 Integrationsstandort Urbane Mitte Bochum
Trotz einer angemessenen Verkaufsfläche dominiert in der Bochumer Innenstadt nicht nur
der Handel. Der Kern der Stadt wird durch ein eigenes urbanes Nebeneinander und
Übereinander von Wohn-, Büro-, Freizeit- und Geschäftsnutzungen geprägt. Begrenzt durch
drei Bahntrassen ist die Innenstadt als Gleisdreieck von den umliegenden Stadtteilen
„getrennt“. Neue großmaßstäbliche Einrichtungen lassen sich nur schwer integrieren. Die
schlecht erschlossenen Spitzen des Gleisdreiecks und die Übergangsbereiche zu den
angrenzenden Stadtteilen bieten neue Entwicklungsräume. Freizeit, Kultur, Kreativwirtschaft
und Aufenthaltsqualität sind prägende Begriffe für die Innenstadt und Innenstadt West und
damit als Beitrag für die Lebensqualität einer Stadt ein nicht zu unterschätzender
Wirtschaftsfaktor auch für private Investitionen.
Innenstadtentwicklung
Der Empfangskultur kommt im Hinblick auf das Jahr der Kulturhauptstadt 2010 besondere
Bedeutung zu, die Fortsetzung der Maßnahmen zur Innenstadtentwicklung wie die
Installation der 16 KunstLicht-Tore, der „Rote Teppich“ vor dem denkmalgerecht sanierten
Hauptbahnhof, die City-Radialen, der „Platz des Europäischen Versprechens“, der
Buddenbergplatz und der Umbau der Kortumstraße sollen hierzu nachhaltig beitragen.
ViktoriaQuartierBochum
Mit dem neuen ViktoriaQuartierBochum – dem Erlebnisraum der Moderne wird ein neuer Ort
für die Kultur- und Kreativwirtschaft geschaffen. Es wird ein Ort entstehen, an dem
öffentliche geförderte Kulturinstitutionen und private kreativwirtschaftliche Unternehmen
angesiedelt werden, die gegenseitig von den daraus entstehenden Synergien profitieren.
Beispielhaft seien hier der Konzertsaal als Dauerspielstätte der Bochumer Symphoniker, die
Umnutzung der Marienkirche zum Veranstaltungssaal mit musikalischem Profil, der Umbau
des Parkhauses P8, die Neugestaltung des Westfalenplatz, die Aufwertung des Umfeldes
des Museums Bochum, die Entwicklung des “alten“ Gerichtsviertels und nicht zuletzt die
Entwicklung des Bürostandortes „City-Tor-Süd“ als Beitrag zur Funktionsmischung und
Stärkung der Vielfalt der Innenstadt.
Innenstadt West
Mit dem Projekt Innenstadt West und dem überregional bedeutsamen Kulturstandort
„Jahrhunderthalle Bochum“ ist ein großes, altindustriell geprägtes Areal wieder in die
Bochumer Innenstadt integriert worden. Mit dem landschaftlichen Umfeld Westpark wurden
hochwertige Freiflächen für die umliegenden Stadtteile geschaffen, aber auch ein positives
Investitionsklima für wirtschaftliche Aktivitäten an dem Standort. Ergänzende Maßnahmen in
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die Infrastruktur und zur Erhaltung von Gebäuden sind fortzusetzen, Teilflächen für weitere
gewerbliche Entwicklungen im Kontext zu Park und Jahrhunderthalle sind vorzubereiten.
Ergänzend zu den Maßnahmen im Bereich Innenstadt und Innenstadt West werden die
Wohnquartiere Goldhamme, Griesenbruch und Stahlhausen im Rahmen des Stadtumbaus
West für die Zukunft ertüchtigt, damit auch den aktuellen Wohnbedürfnissen durch die
Anpassung der Wohnungen und des Wohnumfeldes als Beitrag zur „Jungen Urbanität und
Sozialen Mitte“ einer Stadt Rechnung getragen werden kann. Die Dienstleistungs- und
Bildungsachse entlang der Universitätsstraße ist nicht nur Verkehrsband zwischen
Innenstadt und der Ruhr-Universität Bochum, sondern gleichzeitig attraktiver
Investitionsstandort mit stadtraumprägender Architektur.
7.3 Integrationsstandort Universität-Stadt Bochum
Wissenstransfer wird in Bochum gelebt: Mit fünf Hochschulen, darunter die Ruhr-Universität
als eine der größten Universitäten Deutschlands, ist Bochum ein bedeutendes Zentrum für
Wissenschaft, Forschung und Technologien. Mit dem Gesundheitscampus NordrheinWestfalen in Bochum setzt das Land ein weiteres Zeichen für Integration und Vernetzung im
Zentrum der Metropole Ruhr. Dank zahlreicher Entwicklungen insbesondere für die
Gesundheitswirtschaft, die Verkehrstechnik, die Kultur- und Kreativwirtschaft und im
Forschungsbereich Geothermie nimmt der Wissensstandort Bochum heute eine
Spitzenposition ein.
Mit dem Zentrum der Ruhr-Universität Bochum ist der Hochschulcampus Ruhr/Bochum ein
Nukleus und ein Integrationsstandort für die Weiterentwicklung Bochums und der Metropole
Ruhr als Wirtschafts- und Lebensraum. Am Integrationsstandort Hochschulcamps
Ruhr/Bochum entwickelt sich derzeit die Ruhr-Universität Bochum von der „Ersten
Hochschule im Revier“ zur internationalen Forschungsexzellenz. Die Fachhochschule
Bochum hat den Schritt zur „Hochschule Bochum“ getan mit zahlreichen Forschungs- und
Entwicklungsschwerpunkten und dem dabei erforderlichen Technologietransfer in die
Unternehmen. Am Hochschulcampus Ruhr/Bochum schafft das Technologiezentrum zudem
einen fruchtbaren Boden zur Förderung und Ausbau des Technologietransfers zwischen
Forschung und gewerblicher Praxis. Mit dem BioMedizinZentrum-Ruhr und dem
BioMedizinPark-Ruhr ergeben sich zudem weitere Kooperations- und Ausbaumöglichkeiten
in
den
Bereichen
Medizinwirtschaft,
Biomedizin
und
Biotechnologie.
Der
Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen inmitten des Hochschulcampus wird bereits
vorhandene und noch zu gründende Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft in NordrheinWestfalen bündeln, vernetzen und weiterentwickeln.
Maßnahmen in den Stadtumbaugebieten Innere Hustadt und Lennershofsiedlung ertüchtigen
die in die Jahre gekommenen universitätsbegleitenden Wohnquartiere für neue
Generationen. Im Rahmen des Integrationsstandortes Hochschulcampus Ruhr/Bochum
werden derzeit zahlreiche Einzelvorhaben entwickelt, die in Summe den Wirtschafts- und
Lebensraum wieder einen guten Schritt nach vorne bringen werden. Zu nennen sind hier
insbesondere der Bildgebungsverbund Ruhr, die Technologieplattform Biomolekulare
Analytik, der High-Tech-Gründercampus Ruhr, ein Zentrum für „Low-Budget-Gründer“, die
Technologieplattform Plasmatechnik Ruhr, Dienstleistungslabore für „ServLabSmart
Products“, „alternative Antriebskonzepte und intelligente Motorensteuerungssysteme“,
„Robotik, Mikro- und Umformtechnik“, „Verzahnungsmesstechnik“ oder „Underground
Engineering“. Zudem wird auf dem Integrationsstandort Hochschulcampus Ruhr/Bochum der
Forschungsschwerpunkt Geothermie mit Projekten der praktischen Umsetzung, etwa durch
das Projekt „PROMETHEUS“ an der Ruhr-Universität Bochum oder dem Ingenieur- und
Kompetenzzentrum für Geothermie an der Hochschule Bochum (ehemals FH) gebündelt.
Gründe, die für die konzeptionelle und baulich-räumliche Neugestaltung der Universität
sprechen. Nach 40 Jahren Hochschulbetrieb sind Erhaltungsinvestitionen im Bestand
notwendig geworden, andererseits gibt es vielfältige räumliche und programmatische
Anforderungen an eine „Universität der nächsten Generation“. So hat das Land die
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Sanierung der Ruhr-Universität Bochum beschlossen. Um zielkonform handeln zu können,
die Belange der unterschiedlichen Akteure abzustimmen und dabei auch den umgebenden
Stadt- und Landschaftsraum als Chance zu begreifen, den Hochschulstandort als „neue Burg
über der Ruhr“ zu inszenieren, wird der Masterplan „Uni – Stadt“ für das Universitäts- und
Wissensviertel von den beteiligten Akteuren Stadt, Ruhr-Universität Bochum, Hochschule
Bochum, Bau- und Landesbetriebe NRW, VBW etc. erarbeitet und vereinbart.
7.4 Ruhrtal
Das Projekt „Landschaftstreppe zum Ruhrtal“ verknüpft unter Erschließung eines neuen
Trittsteins - Umnutzung der ehemaligen Zeche Klosterbusch - diesen Excellence-Standort
mit dem regionalen Band „das ruhrtal“. Aus dem Ruhrtal heraus verbindet der Grünzug E als
Element des Emscher Landschaftsparks diesen Teil der Region mit dem Neuen Emschertal.
Im Ruhrtal als verbindender Südachse der Metropole Ruhr tragen im Westen des Bochumer
Stadtgebietes das Sanierungsgebiet Dahlhausen mit den Projekten „Ruhrauenpark
Dahlhausen – Landschaftspark“, Bahnhofsumnutzung und Bahnhofsumfeldgestaltung und
„Ankerpunkt Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen“ dazu bei, die Städte im Ruhrtal an
den Fluss zu bringen und das Industrielle Erbe der Region sinnvoll zu bewahren und zu
nutzen.
7.5 Integrationsstandort Drehscheibe Ost
An der Schnittstelle des Mobilitätsbandes A40 mit dem Grünzug E liegt der
Entwicklungsraum, der in der ersten Phase des Strukturwandels erfolgreich umstrukturiert
werden konnte (OPEL-Werke, Ruhrpark-Einkaufszentrum, Freizeitanlagen Harpener-Teiche
und Ümminger See). Nun stellen sich diesem Raum neue Anforderungen, die geprägt sind
durch das Industrielle Erbe und seine „Altlasten“, aber auch durch neue Ansprüche an
Wirtschaftsstandorte, Infrastruktur und Umfeld. Die Attraktivität des Umfeldes ist eine
wichtige
Standortvoraussetzung
für
die
Ansiedlung
von
Wirtschaftsund
Dienstleistungsbereichen. Mit dem Projekt „Ostpark“ steht die Stärkung der weichen
Standortfaktoren und die Aufwertung des stadtteilnahen Erholungsraums im Vordergrund der
Entwicklung. Ein attraktives Freiraumangebot mit entsprechenden Landschaftsqualitäten
bietet Ansatzpunkte für die Tourismus-, Kultur- und Freizeitwirtschaft und stellt generell eine
Voraussetzung für die Steigerung des regionalen Images als hochwertiger Standort für
Arbeiten und Wohnen dar.
Auch in der Akquisition von Unternehmen spielt das Umfeld eine entscheidende Rolle. Für
den Bereich des Havkenscheider Feldes plant die Stadt Bochum die Entwicklung einer
maßstäblichen Art von Wohnungsbau, die sich an den Prinzipien des „New Urbanism“ sowie
an den erfolgreichen europäischen Traditionen des nachhaltigen Städtebaus orientiert. Ziel
des Planverfahrens ist die Errichtung kompakter Wohninseln entlang der Siedlungsränder,
die sich harmonisch in den umgebenden Landschaftsraum einfügen und einen dauerhaften
Abschluss zum Landschaftsraum definieren.
Neben der Vernetzung des Freiraumes im Grünzug E mit dem Ruhrtal im Süden und dem
Emscherlandschaftspark/Neues Emschertal im Norden und der Schaffung neuer Formen des
Wohnungsbaus mit spezifischen Angeboten für qualitätsvolles Wohnen im Grünen gilt es
auch mit den „Hinterlassenschaften“ der montanen Vornutzung sinnvoll umzugehen. So der
Einsatz/die Nutzung des Grubenwassers für gesundheitliche oder Wellness-Zwecke, aber
auch als Beitrag zur Energiegewinnung geprüft und gemeinsam angegangen. Durch die
Nutzung des Grubenwassers im Bereich der ehemaligen Zeche Robert Müser können die
Ewigkeitslasten des Bergbaus im Ruhrgebiet reduziert werden. Die Bestandteile des
Grubenwassers Salz und Schwefel können zu gesundheitlichen Zwecken genutzt werden,
die Umweltbelastung durch Trennen der Inhaltstoffe des Wassers kommt dem
angeschlossenen Gewässersystem zu Gute. Die enorme Wärme des ständig geförderten
Grubenwassers kann durch Wärmetauscher nutzbringend eingesetzt werden. Mit dem
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Infrastrukturband Langendreer sollen nicht nur die Verkehrsprobleme insbesondere des
Gewerbeverkehrs (Straße und Schiene) in den Stadtteilen Langendreer und Werne
verbessert werden, sondern für die Gewerbeflächen (insbesondere auch die OPEL-Flächen)
die optimalen infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden, die den Standort
langfristig zukunftsfähig machen für die bestehenden und neuen Branchen im Automotive –
Sektor. Auch der Einsatz des neuen Verkehrssystems „Cargo Cap“ kann hier geprüft
werden.
7.6 Die Anbindung an die A 40 als Mobilitätsband der Metropole Ruhr schließt den
Kreis.
In diesem Aktionsraum soll das Projekt Riemke-Süd/GMU als Standort einer
innenstadtnahen Logistikfläche zur Versorgung der Innenstädte Bochum und Herne, sowie
der Stadtteilzentren beitragen. Der Gewerbepark Gerthe-Süd soll als ein Beispiel der
ökologischen Wärmeversorgung eines Standortes mit schadstofffreier Energie bei der
städtebaulichen Entwicklung einer altindustriellen Brache ausgebaut werden.
Anlagen
Gesamtübersicht zu den Projektvorschlägen der Stadt Bochum /
Auszug aus der aktuellen EXCEL- Tabelle
Übersichtsplan Stadt Bochum
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