Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
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Erstellt
26.12.14, 14:55
Aktualisiert
28.01.18, 08:19
Stichworte
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Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
53 0
(3200/3266)
Vorlage Nr. 20110178
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Bezeichnung der Vorlage
Influenzasaison 2010/2011
Beratungsfolge
Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Sitzungstermin
akt.
Beratung
16.02.2011
Anlagen
Wortlaut
Einleitung
Die Influenza-Viren werden in die Typen A, B und C unterteilt. Für den Menschen
sind nur Influenza-A- und -B-Viren relevant. Influenza A-Viren bilden eine Reihe
Untertypen, z.B. A(H3N2). Bei Influenza B gibt es keine Subtypen.
Bis April 2009 zirkulierten in der menschlichen Bevölkerung die Subtypen A(H1N1),
A(H3N2) sowie Influenza B, ab April 2009 verbreitete sich zusätzlich das
pandemische Influenzavirus A(H1N1) 2009, das sich in seiner Zusammensetzung
vom bis dahin zirkulierenden Erreger des Subtyps A(H1N1) wesentlich unterscheidet
und dieses vermutlich auch ersetzen wird. Das Schweinegrippen-Virus gehört also
zum Typ A.
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Situation in Europa
In Europa stellt das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)
unter anderem aktuelle Zahlen über die Entwicklung des Infektionsgeschehens zur
Verfügung.
Das Influenza-A(H1N1)-2009-Virus (Schweinegrippe) ist das zurzeit vorherrschend
zirkulierende Virus. Von den 4671 in der 2.Kalenderwoche 2011 labordiagnostisch in
Europa nachgewiesenen Influenza-Fällen waren 3351 (71.7%) Typ A und 1320
(28.3%) Typ B.
Von den Typ A-Viren waren 99,1 % A(H1N1) 2009.
Seit der 40. Kalenderwoche 2010 wurde in Europa über 1711 schwer verlaufende
Infektionen berichtet. In diesen sind 73 tödliche Verläufe enthalten.
Aus Großbritannien teilt das britische Gesundheitsministerium mit, dass es
Anzeichen eines Anstiegs begleitender Infektionen von Influenza mit bakteriellen
Erregern (u. a. Streptokokken) gibt.
Situation in Deutschland
Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza (NRZ) wurden in der 2. KW 2011
nachgewiesen: 90 (86 %) Influenza A(H1N1) 2009-Viren, ein (1 %) Influenza
A(H3N2)-Virus und 13 (12 %) Influenza B-Viren (Datenstand: 18.01.2011).
Dem Robert Koch-Institut wurden seit der 40. Meldewoche (MW) 2010 insgesamt
1760 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle übermittelt, davon waren
356 (20 %) im Krankenhaus. Insgesamt wurden seit der 40. MW 18 Todesfälle mit
Influenza A(H1N1) 2009-Infektion übermittelt. Keiner der verstorbenen Fälle, zu dem
Informationen zur Impfung vorliegen (15/18), war gegen Influenza geimpft
(Datenstand: 18.01.2011).
Der überwiegende Teil der Erkrankungen wird jedoch nicht labormedizinisch
diagnostiziert, da während der Hochphase einer Influenzawelle ein Großteil der
Influenzaerkrankungsfälle bei den Patienten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit
anhand der klinischen Präsentation diagnostiziert werden kann. Außerdem ergeben
sich nur in Einzelfällen spezifische therapeutische Konsequenzen.
Charakteristisch für die pandemische Influenza A(H1N1) 2009 war, dass
krankenhauspflichtige Influenza-Erkrankungen, v.a. mit sehr schweren Verläufen, bei
sehr viel jüngeren Patienten auftraten als bei Patienten mit Erkrankungen aufgrund
saisonaler Influenza.
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Die meisten Erkrankungen in Deutschland wie auch in anderen europäischen
Ländern verlaufen eher mild. Bislang wird nicht von einer allgemeinen Gefährdung
durch Influenza A ausgegangen, auch wenn bereits Todesfälle bekannt geworden
sind.
Situation in Bochum
Dem Bochumer Gesundheitsamt wurden bis einschließlich
24.01.11 18
Influenzafälle gemeldet. Davon waren 14 mit Influenza A-Virus-Nachweis und 4 mit
Influenza B-Virus-Nachweis. Die 8 subtypisierten Influenza-A-Fälle erbrachten alle
einen H1N1-Nachweis. Einen Todesfall gab es bislang nicht.
Gemeldet werden jedoch nur bestätigte Laborfälle. Es gibt also eine hohe
Dunkelziffer, weil in vielen Fällen nicht auf Influenza untersucht wird und auch viele
trotz Atemwegsbeschwerden und Fieber nicht zum Arzt gehen.
Empfehlungen
Chronisch Kranke in jedem Lebensalter, Personen über 60 Jahre, Schwangere und
Medizinpersonal sollten jedes Jahr rechtzeitig vor Beginn der Grippewelle gegen
Influenza geimpft werden. Der Impfstoff gegen saisonale Grippe enthält in dieser
Saison auch eine Komponente, die vor dem pandemischen Virus A (H1N1)
(Schweinegrippe) schützt. Der Impfstoff enthält keine Wirkverstärker, wie es beim
Schweinegrippen-Impfstoff der Fall war. Die volle Schutzwirkung setzt 14 Tage nach
der Impfung ein.
Weitere Schutzmaßnahmen wie die Einhaltung von Hygieneregeln sind in dieser
Zeit von besonderer Bedeutung. Dazu zählen das regelmäßige Hände-Waschen,
„Hustenhygiene“ und wenn möglich die Meidung großer Menschenansammlungen.
Kinder sollten, wenn sie Fieber haben, nicht in die Schule oder in den Kindergarten
geschickt werden.
Bewertung und Ausblick
Der Beginn der diesjährigen Influenza-Saison unterscheidet sich nicht von anderen
Jahrgängen. Da erneut das Schweinegrippe-Virus vorherrscht, ist damit zu rechnen,
dass auch in diesem Jahr wieder mehr Jüngere als üblich erkranken. Vor allem bei
Vorliegen von Risikofaktoren, wie zum Beispiel chronischen Vorerkrankungen, muss
aber auch mit schwerwiegenderen Verläufen gerechnet werden.
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