Daten
Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
121 kB
Erstellt
10.10.15, 16:03
Aktualisiert
27.01.18, 21:38
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen
der Bezirksverordnetenversammlung
Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Ursprung: Antrag, Die Fraktion der SPD
Beratungsfolge:
Gremium
Datum
Ausschuss
für
Bildung
und
19.02.2014 Bezirksverordnetenversammlung
Tempelhof-Schöneberg
von
10.05.2016 Bezirksamt
15.06.2016 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Mitteilung zur Kenntnisnahme
Drucks. Nr:
Kultur
Berlin
0973/XIX
Bezirksamt
Mahnmal am Bornhagenweg um Informationen zum Außenlager des KZ
Sachsenhausen ergänzen
Die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin fasste in ihrer
Sitzung am 19.02.2014 folgenden Beschluss:
Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, das Mahnmal für die
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter des Außenlagers des Konzentrationslagers
Sachsenhausen am Bornhagenweg um ein Gestaltungselement (Infotafel, Stele) zu
ergänzen, das inhaltliche Informationen zu dem Außenlager liefert.
Dabei können insbesondere berücksichtigt werden:
ein historisches Foto vom Außenlager am Bornhagenweg
vergleichende Luftbilder (ein historisches Luftbild mit den Gebäuden
Außenlagers und ein aktuelles Luftbild)
Basisinformationen zu den Außenlagern des KZ Sachsenhausen
Daten zum Außenlager in Lichtenrade, z.B. die Lagerstärke
Informationen zu Art und Umfang des Zwangsarbeitereinsatzes im Außenlager
Lichtenrade
Zitate und Berichte von ehemaligen Häftlingen
des
In die inhaltliche und gestalterische Konzeptionierung ist die Berliner Geschichtswerkstatt,
insbesondere die Geschichtswerkstatt Lichtenrade, die durch jahrelange engagierte
Erinnerungsarbeit über umfangreiche Informationen und Material verfügt, einzubeziehen.
Eine Einweihung des zusätzlichen Informationselements soll zum 70. Jahrestag der
Befreiung des Außenlagers in Lichtenrade am 20. April 2015 vorbereitet werden.
Kenntnis genommen:
überwiesen:
Das Bezirksamt teilt zu den o.g. Drucksachen Folgendes mit:
Nach einer gemeinsamen Vor-Ort-Begehung vom Fachbereich Kunst, Kultur, Museen und
der Geschichtswerkstatt Lichtenrade und Einholen eines ersten Kostenvoranschlags hat die
Abteilung Bildung, Kultur und Sport dem Büro der Bezirksbürgermeisterin nachfolgende
Zuarbeit übermittelt:
Die Geschichtswerkstatt Lichtenrade, die sich seit Jahren um das Gedenken an das
ehemalige KZ-Außenlager Lichtenrade von Sachsenhausen am Bornhagenweg
bemüht, hat Vorschläge zu Gestaltung und Inhalt einer „Informationsstele“ für das
Gelände entwickelt. Dabei wurden 2 Varianten vorgeschlagen:
VARIANTE A: eine Informationstafel in der Nähe des bestehenden Denkmals
Herstellung einer Stele – hier wurde von Seiten der Geschichtswerkstatt als
nachteilig gesehen, dass aufgrund des begrenzten Platzes die Inhalte nur sehr
komprimiert dargestellt werden könnten, und die Verortung des Betrachters im
Stadtraum (d.h. Ausmaße des Lagers) nicht unmittelbar erfahrbar wäre.
VARIANTE B: eine Tafel mit Basisinformationen in der Nähe des bestehenden
Denkmals sowie vier weitere Tafeln/Stelen zur Geländemarkierung (die
genaue Zahl wäre noch festzulegen)
Errichtung von vier
Informationsstelen an den jeweiligen Eckpunkten der
Lageraußenlinie. Damit wären die vier Themenschwerpunkte entsprechend dem BVVBeschluss möglich:
Verortung des Außenlagers mit historischem Foto, Luftbildaufnahme und
Kartenausschnitt
Allgemeine Informationen zur Funktion der Außenlager und speziell zum
Zwangsarbeitseinsatz der Häftlinge in Lichtenrade
Daten zum Außenlager (Lagerstärke, Organisation…)
Informationen zu den Häftlingsbiographien (Zitate…)
Der Vorschlag der Geschichtswerkstatt wünscht sich die formale Anlehnung an den
Gedenkort „Ausländerkrankenhaus Mahlow, das ehemals größte Krankenhaus für
Zwangsarbeiter/innen der Stadt Berlin mit mehr als 800 Betten. Hier führt ein
Stelenrundweg um das Gelände. Für weitere Informationen hier die Adresse der
website: http://www.gedenkort-mahlow.de/
Zur Konkretisierung der anfallenden Kosten für beide Varianten hat die Verwaltung
einen Kostenvoranschlag des seinerzeit beauftragten Gestaltungsbüros eingeholt. Da
die Form nicht 1:1 auf den Ort am Bornhagener Weg übertragen werden kann, kann
eine Kostenschätzung zum jetzigen Zeitpunkt nur grobe Eckwerte benennen:
Lediglich das Grundprinzip, wonach eine Haupttafel und weitere Tafeln oder Stelen
zur Markierung des Geländes aufgestellt werden können, lässt sich eventuell
aufgreifen. Da die individuellen Parameter der Planung noch zu erarbeiten sind, kann
eine Kostenschätzung zum jetzigen Zeitpunkt somit nur grobe Eckwerte benennen.
Kosten: Danach kostet 1 Stele: ca. 4.000 € - 6.700 € brutto, 4 Stelen: 10.500 € 19.000 € brutto.
Beide Varianten stellen eine Verbesserung des IST-Zustandes dar und würden die Vorgaben
der BVV erfüllen. Weitere Informationen zur Gestaltung können der Anlage 1 entnommen
werden.
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Mit Blick auf die nur begrenzt zur Verfügung stehenden bezirklichen Haushaltsmittel wird
jedoch angemerkt, dass die Kosten zur Realisierung der beiden vorgestellten Varianten stark
voneinander abweichen. Die aktuellen Kostenschätzungen können der Anlage 2 entnommen
werden. (Es wird darauf hingewiesen, dass es sich beim Kostenvoranschlag um Nettopreise
handelt.)
Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung daher um ihr Votum, welche der
beiden Varianten weiterverfolgt werden soll.
Berlin, den 13.05.2016
Frau Schöttler, Angelika
Bezirksamt
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