Daten
Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
82 kB
Erstellt
11.10.15, 02:31
Aktualisiert
27.01.18, 21:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen
der Bezirksverordnetenversammlung
Tempelhof-Schöneberg von Berlin
XIX. Wahlperiode
Ursprung: Antrag, Die Fraktion der CDU
Beratungsfolge:
Gremium
Datum
18.02.2015 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Antrag
Drucks. Nr:
1392/XIX
Die Fraktion der CDU
Kompromiss für den Wannseebahngraben finden
Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, aufgrund der bei der Einwohnerversammlung zur
Neugestaltung des Wannseebahngrabens nochmals deutlich gewordenen erheblichen
Differenzen zwischen dem Wunsch der Anwohnerschaft nach wohnungsnahem Grün und
den überörtlichen Interessen zur Realisierung eines 4 Meter breiten Verkehrsweges im
Crellekiez einen zeitlich begrenzten runden Tisch mit allen Beteiligten einzurichten, der
folgendes Ziel hat:
Realisierung einer Planung, die der von den Anwohnern favorisierten Variante 1 unter
weitestgehendem Erhalt der bisherigen Vegetation entspricht.
Dafür sind im Rahmen des runden Tisches noch folgende Fragestellungen zu klären:
1. Inwieweit mit der Deutschen Bahn Regelungen getroffen werden können, die doch
eine Realisierung der vom Bezirk gewünschten Variante 1 ermöglichen.
2. Prüfung eines modifizierten Multifunktionsweges ab Höhe Crellemarkt, der im
Wannseebahngraben lediglich als schmaler Fußweg Richtung Westpark fortgeführt
wird, und gleichzeitig Prüfung eines doppelspurigen Fahrradweges über Mansteinund Bülowstraße, der ebenfalls in den Westpark geführt wird.
Der BVV ist ein abschließender Bericht mit möglichen Handlungsoptionen bis spätestens
30.04.2015 vorzulegen.
Abstimmungsergebnis:
beschlossen:
abgelehnt:
überwiesen:
Begründung :
Im Wannseebahngraben droht dem Bezirksamt bei der Realisierung der jetzigen
„Planungsalternative 1a“ ein völliges Desaster seiner Bürgerbeteiligung. Mehr als 1000
Anwohner haben in einem Einwohnerantrag deutlich gemacht, dass sie eine Realisierung
der beabsichtigten Planungsvariante mit hohem Vegetationsverlust strikt ablehnen.
Die Prüfung eines modifizierten Multifunktionsweges, der in einem kleinen Reststück
zwischen Crellemarkt und Westpark in zwei parallel laufende Funktionswege aufgespalten
wird, scheint als mögliche Lösungsalternative parallel zu den Verhandlungen mit der Bahn
AG mindestens bedenkenswert.
Bei der Abwägung zwischen den Interessen der Menschen im Crellekiez beim Erhalt ihrer
regional genutzten Grünanlage und der Schaffung eines überregionalen Verkehrsweges für
Radfahrer sieht die CDU es als durchaus vertretbar an, den Radverkehr auf einer
Alternativroute ab Crellemarkt fortzuführen. Dies gilt umso mehr, als in etwa 200 Meter
Entfernung ein weiterer Multifunktionsweg in 4 Meter Breite im Flaschenhalspark existiert,
der ebenfalls seinen Ausgang am Bahnhof Südkreuz und seinen Endpunkt am Potsdamer
Platz hat. Mit einer entsprechenden Beschilderung ist dies für jeden Radfahrer problemlos
erkennbar, zumal der Weg durch den Flaschenhalspark ohnehin die Verlängerung des
Radweges nach Süden darstellt und damit logischerweise zur Hauptroute des Nord-SüdRadverkehrs wird. Die Funktion der Schöneberger Schleife als Grünverbindung in die
zentrale Berliner Innenstadt wäre durch einen modifizierten Multifunktionsweg nicht
beeinträchtigt.
Stadtplanung dient den Menschen, sie soll kein Selbstzweck sein. Der Bezirk ist in Gefahr,
diesen Grundsatz aus den Augen zu verlieren.
Berlin, den 10.02.2015
Herr Olschewski, Ralf
Herr Steuckardt, Matthias
Die Fraktion der CDU
Seite: 2/2