Daten
Kommune
Ulm
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Anlage 1.pdf
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Erstellt
12.10.15, 21:50
Aktualisiert
27.01.18, 09:35
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Kurzbericht Ulm: Internationale Stadt
Die ersten 8 Monate von Saliou Gueye in Ulm
Erste Eindrücke, Erkenntnisse und Perspektiven
Inhalt
I.
Einleitung ........................................................................................................................ 2
II.
Eindrücke und Erkenntnisse .......................................................................................... 2
III.
Allgemeines Vorgehen und Networking ........................................................................ 4
IV.
Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................................... 8
V. Konkretisierung von Schwerpunkten / Schlüsselprojekten....................................................11
Schlüsselprojekt 1: Interkulturelle Öffnung der Verwaltung: .................................................11
Schlüsselprojekt 2: Bildung .................................................................................................12
Schlüsselprojekt 3: Willkommenshomepage und Internationaler Wegweiser .........................12
Schlüsselprojekt 5: Interkulturelle Mittler: ............................................................................14
SchP 7: Stärkung Migrantencommunities und Netzwerk Ehrenamt ohne Grenzen: ...............15
VI.
Besondere Veranstaltungen und Aktivitäten .................................................................17
1. Zuschuss für kleinere Projekte im Bereich Internationale Stadt ..........................................17
2. Interkulturelle Pflege ......................................................................................................18
3. Neues Konzept "Internationales Fest" .............................................................................19
4. Ulmer Kalender der Religionen als Baustein der interkulturellen Öffnung und
Willkommenskultur ............................................................................................................20
5. WelcomeCenter .............................................................................................................20
6. Migration nach Ulm ab 1945 ..........................................................................................21
VII.
Ausblick ......................................................................................................................22
1
I.
Einleitung
Acht Monate sind bereits seit meinen Start am 03. Juni als Leiter der Koordinierungsstelle
Internationale Stadt (Z/IS) vergangen. 270 Tage, die eine spannende und ereignisreiche Zeit
beschreiben. Einerseits habe ich in den vergangenen Monaten viele Eindrücke und Erkenntnisse
gesammelt, anderseits zahlreiche wichtige Schlüsselpersonen, Organisationen und Institutionen
kennengelernt. Über all' dies möchte ich im Folgenden berichten und gleichzeitig erste konkrete
Handlungsschritte aufzeigen.
II.
Eindrücke und Erkenntnisse
Das Konzept Ulm: Internationale Stadt bildet für die Stadt Ulm und für mich als Leiter der
Koordinierungsstelle Internationale Stadt eine fundierte Grundlage und Zielplanung für die
nächsten fünf Jahre. Die strategischen zehn Handlungsfelder leiten 72 Handlungsempfehlungen
und 9 Schlüsselprojekte ab, die es anzugehen, umzusetzen und ggfs. weiterzuentwickeln gilt.
Neben dieser "theoretischen" Arbeit war es mir jedoch auch wichtig, die Internationalität der
Stadt Ulm aktiv und praktisch kennen zu lernen. Gespräche, Besuche und ein aktiver Austausch
mit Bürgerinnen und Bürgern, Aktiven und Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Verwaltung
und Vereinen gaben mir ein eindrucksvolles Bild der bestehenden Internationalität unserer Stadt
Ulm.
Hierbei wurde mir deutlich, dass "Internationalität" in aller Munde und sichtbar in der Stadt ist:
Ein Blick in die Fußgängerzone zeigt Internationalität, die bunte Vereinskultur zeigt
Internationalität, die Hochschulen und Universitäten zeigen Internationalität, die Wirtschaft und
Wissenschaft zeigt Internationalität - die Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen.
Jedoch wird diese in vielen Bereichen vorhandene Internationalität nur zum Teil gelebt, nicht
kommuniziert, vielen ist der Reichtum der Internationalität gar nicht bewusst.
Desweiteren besteht kein Konsens über Internationalität und zahlreiche eigene Definitionen zur
"Internationalität" zeigen individuelle Ansichten. Hier einige Zitate:
"Internationalität bedeutet Normalität und Alltag."
"Internationale Stadt bedeutet eine "soziale Stadt..."
"Internationale Stadt bedeutet weg von sozialen Themen - und hin zur Wirtschaft und
Wissenschaft..."
"Internationalität bedeutet, dass die Vielfalt da ist und dass man die nur managen
muss!"
2
"Wir sind gut! Aber damit Internationalität bei uns weiterhin gelebt werden kann,
benötigen wir noch mehr finanzielle Unterstützung von der Stadt!"
„Wenn wir Internationale Stadt sind: Gibt es einen Fördertopf für "internationale
Projekte" bei der Stadt?"
"Wenn viele dunkelhäutige Migranten in Ulm nicht in die Discos rein können, wenn die
"Ausländerquote" erfüllt ist, kann man nicht von Ulm als Internationaler Stadt reden!!!"
"Um richtig international zu sein, brauchen wir Rollenvorbilder und zwar nicht nur im
Sport und Musikbereich, sondern auch in der Politik, bei Stadtverwaltung, Feuerwehr
und Polizei!"
"Bitte machen Sie so viel PR wie möglich über das Thema, denn Sie sollen
repräsentieren... Sie sind doch die Internationale Stadt."
"Unsere bisherigen Projekte im Bereich "Internationale Stadt" sind eindeutig zu frauenund soziallastig!"
Während der Gespräche wurde mir auch klar, dass Menschen nicht in übergreifenden
Konzepten wie „Stadtteilentwicklung, Wohnumfeldverbesserung und Internationale Stadt“
denken, sondern auf konkreter Ebene Probleme erkennen, ansprechen und Lösungen suchen,
zum Beispiel: die Ausbildung von Jugendlichen, der fehlende Überblick über Projekte, Initiativen
und Angebote im Bereich Integration, (zum Teil) mangelnde Kommunikation und Vernetzung
bei den Aktiven, Sprachdefizit bei Kleinkindern, Gewalt, das verzerrte Islambild oder das
fehlende Engagement von Migranten bei Feuerwehr und DRK etc..
Besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit wird in den nächsten fünf Jahren die Umsetzung der
neun Schlüsselprojekte sein und auf konkreter Ebene Maßnahmen, Kommunikations- und
Vernetzungsstrukturen zu besonders drängenden Themen ins Leben rufen, zu koordinieren und
damit erste sichtbare Zeichen der Weiterentwicklung und Veränderung zu setzen. Diese
konkreten Projekte/Maßnahmen werde ich im Folgenden noch genauer schildern.
Wichtig ist dabei: Wir wollen keine Strohfeuer entzünden, sondern arbeiten - um im Bild zu
bleiben - eher "mit Holzkohle", die zwar nicht ganz so auffällig ist, dafür aber wärmt, länger
brennt und Nutzen bringt. Das heißt kontinuierlich Projekte und Maßnahmen umzusetzen, die
nicht losgelöst voneinander sind und deren Wirkung nicht bereits nach kurzer Zeit verpufft,
sondern eingebunden sind in das Konzept Ulm: Internationale Stadt und in ihrer Umsetzung
kurz-, mittel- und langfristig - nachhaltig - die "Internationalität Ulms" beleben.
3
III.
Allgemeines Vorgehen und Networking
Eine
Stadt
ist
ein
überaus
komplexes
Geflecht
von
Interessen,
unterschiedliche
Weltanschauungen und Perspektiven sowie persönlichen positiven wie auch negativen
Beziehungen.
Die
Moderations-
und
Vernetzungsfunktion
der
Koordinierungsstelle
„Internationale Stadt“ ist deswegen nicht nur wichtig, sondern - so glaube ich - ein
entscheidender Erfolgsfaktor für erfolgreiches Arbeiten. Internationalität findet bereits an vielen
Stellen der Stadt statt, dafür müssen Akteure / Personen aber voneinander wissen.
Wie ich bereits erwähnt habe, besteht in Ulm zum Teil großer Moderationsbedarf. Es fehlt nicht
an Aktivitäten, sondern an einer Koordination und Vernetzung. Diese ist absolut notwendig und
gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Getreu dem partizipativen Ansatz "das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" können die
bestehenden Akteurinnen und Akteure im Bereich Internationale Stadt ihre Wirkungskraft
deutlich erhöhen, wenn sie zusammen planen und agieren, anstatt nebeneinander oder sogar das ist glücklicherweise fast nie der Fall in Ulm - gegeneinander zu arbeiten.
Ich bin zudem der festen Überzeugung, dass wir nur erfolgreich arbeiten können, wenn wir alle
wichtigen
Akteurinnen und
Akteure
frühestmöglich
einbeziehen.
Durch
eine aktive
Kommunikation können wir nicht nur von den Erfahrungen und der vorhandenen Expertise
profitieren, sondern wir bündeln auch Ressourcen. Nur in offener Zusammenarbeit aller
Beteiligten - nicht im Alleingang - und in gegenseitigem Wissen und Akzeptanz von- und
zueinander kann das Konzept Ulm: Internationale Stadt erfolgreich umgesetzt werden.
Wie vereinbart wird die Koordinierungsstelle Internationale Stadt einmal im Jahr im Gemeinderat
von ihren Tätigkeiten und dem Fortschreiten der Umsetzung berichten. Dazu ist zunächst
verwaltungsintern eine klare Struktur, Aufbau- und Ablauforganisation notwendig. Eine
Aufgabe der Koordinierungsstelle ist die Steuerung und Prozessberatung verwaltungsintern.
Dazu erstattet Z/IS einmal im Jahr Bericht in der Dezernentenrunde und organisiert eine
verwaltungsinterne Runde (Koordinierungskreis) mit den Koordinator/-innen der einzelnen
Fachbereiche. (s. Organigramm 1)
4
5
6
Nota Bene
In Ulm gibt es bereits viele Vernetzungsgremien. Unser Ziel ist es auf bestehenden Strukturen
aufzubauen. Deshalb findet einmal im Jahr eine Zielkonferenz anstatt einer Abstimmungsrunde
mit den wichtigsten Institutionen und Organisationen statt. Hierbei wird jedes Jahr ein
Schwerpunktthema ausgewählt werden z. B. Pflege, Bildung, Sprachförderung, etc..
Zudem bietet die Zielkonferenzi eine Plattform, bei der sich die verschiedenen Akteure nicht nur
austauschen und begegnen, sondern auch individuelle Angebote und Aktivitäten präsentieren
können z. B. in Form eines Markts der Möglichkeiten.
7
IV.
Um
Öffentlichkeitsarbeit
die
Koordinierungsstelle
intern
wie
extern
zu
positionieren,
hat
eine
aktive
Öffentlichkeitsarbeit eine große Bedeutung für unsere Arbeit.
Die im Konzept "Ulm: Internationale Stadt" vorgenommene Kursänderung von der
"Integration" zur "Internationalität" wurde auch institutionell konsequent dahingehend
umgesetzt,
dass
die
Stelle
der
"Integrationsbeauftragten"
nunmehr
in
der
neuen
Koordinierungsstelle Internationale Stadt aufgegangen ist. Die Aufgaben werden durch die
Koordinierungsstelle fortgeführt.
Neben einem im Team entworfenen Faltblatt, das die Koordinierungsstelle und ihre
Aufgabengebiete vorstellt und zur ersten Information dient, war unser Team und seine Arbeit
seit Sommer 2013 in lokalen Printmedien, in regionalen Radiosendungen und im regionalen TV
sowie auf ersten Tagungen wie dem Symposium des Deutschen Instituts für Urbanistik zum
Thema 'Zukunft der Stadt: Neue Herausforderungen brauchen neue Lösungen' vertreten.
Überblick über die Aktivitäten der Koordinierungsstelle Internationale Stadt im Bereich
Öffentlichkeitsarbeit :
Print/eigene Materialien:
- Flyer der Koordinierungsstelle Internationale Stadt
- Internationaler Wegweiser (in Vorbereitung)
- Flyer Beratung im Bürgerhaus Mitte (in Vorbereitung)
- Lerntreffs (in Vorbereitung)
- Sprach- und Kommunikationstreffs (in Vorbereitung)
Print/Presseberichte
Südwest
Presse
-
- 'Damit es nicht beim bunten Anstrich bleibt' (07.06.2013)
- 'Fest der Kulturen wieder auf dem Marktplatz' (12.09.2013)
- 'Die kulturelle Vielfalt Ulms' (22.09.2013)
- 'International statt integriert' (07.11.2013)
- 'Gueye bei Junger Union' (30.11.2013)
- 'Ulm, die bunte Stadt' (13.12.2013)
- 'Gedenkfeier für Nelson Mandela' (13.12.2013)
- 'Abschied von Mandela' (16.12.2013)
8
- Köpfe 2013 - Saliou Gueye (Dezember 2013)
- 'Projekt zur internationalen Stadt mit Ulmer Vereinen' (24.12.2013)
Ludwigsburger Kreiszeitung - 'Neue Herausforderung für Saliou Gueye' (12.02.2013)
Stuttgarter Zeitschrift Begegnung der Kulturen - Interview (März 2013)
Augsburger Allgemeine - 'Er soll die internationale Stadt voranbringen' (07.06.2013)
Ulmer Wochenblatt - 'Internationalität ist Alltag' (03.07.2013)
Agzente - Magazin für Ulmer Bürgerinnen und Bürger - 'Interview mit Saliou Gueye' (4.
Ausgabe, September 2013)
Illertisser Zeitung - Fest der Kulturen (18.09.2013)
Schwäbische Zeitung - Fest der Kulturen (21.09.2013)
Neu-Ulmer Zeitung - Fest der Kulturen (21.09.2013)
Yeni Posta, türkischsprachige Zeitung im süddeutschen Raum - Interview mit Saliou
Gueye (noch nicht erschienen)
Radio
Interview auf SWR4 am 23.09.2013
Interview auf Radio7, Oktober 2013
Themensendung "Internationale Stadt - Migration und Entwicklungspolitik" auf FreeFM
mit Interview am 16.12.2013
Fernsehen
Berichterstattung auf RegioTV am 10.06.2013
Einbürgerungskampagne des Landes Baden-Württemberg
Herr Gueye ist Botschafter der Einbürgerungskampagne
Matinee "Afrika in Deutschland" des Bundespräsidenten Joachim Gauck in Schloss
Bellevue am 24.06.2013
Vorstellungsrunden und Besuche
Vereine
Schulen
Agentur für Arbeit
IHK
Moscheen
kulturelle Einrichtungen
9
Parteien
Stadtteilarbeit wie Wiblingen Biberacher Str., Böfingen Eichberg, etc.
Tagungen, Veranstaltungen und Diskussionsrunden
Fest der Kulturen 20.09.2013
Kulturcafé im Roxy "Interkultur in aller Munde! - Wie international ist unsere Stadt?" am
03.11.2013
Junge Union - Vortragsveranstaltung und Diskussion, 04.12.2013
Gedenkfeier für Nelson Mandela in Kooperation mit dem Rat der Religionen und Sweet
Africa am 14.12.2013
Difu-Symposium - Zukunft der Stadt: Neue Herausforderungen brauchen neue Lösungen
am 03.09.2013 in Berlin
Stakeholder-Treffen zu „Migration und Entwicklung auf kommunaler Ebene“ am
21.11.2013 in Bonn
10
V.
Konkretisierung
von
Schwerpunkten
/
Schlüsselprojekten
Schlüsselprojekt 1: Interkulturelle Öffnung der Verwaltung:
Aktuell werden Workshops zur Interkulturellen Kompetenz für die städtischen Mitarbeitenden
und Führungskräfte in Kooperation mit der Volkshochschule Ulm angeboten. Diese Fortbildung
soll als Bestandteil der Personalentwicklung und Qualitätssicherung weiterentwickelt werden.
Denn Interkulturelle Öffnung als eine integrierte Handlungsstrategie sollte sich auf alle
Politikbereiche, alle Handlungsfelder der Organisation und auf alle Hierarchieebenen beziehen,
um eine interkulturelle Orientierung in der Verwaltung zu verstetigen und den aktuell z.T. immer
noch eher defizitären Ansatz gegenüber Menschen mit internationalen Wurzeln zu überwinden.
Erfreulich finde ich, dass Internationalität in der Personalgewinnung bereits eine Rolle spielt: Zum
Ausbildungsbeginn 01.09.2013 besitzen 11 der 38 Auszubildenden internationale Wurzeln.
Zur
Begleitung
der
interkulturellen
Öffnung
der
Stadtverwaltung
Ulm
wurde
eine
Steuerungsgruppe gegründet, in der Vertreterinnen und Vertreter der Zentralen Steuerung –
Personal und der Volkshochschule Ulm, die Koordinierungsstelle Internationale Stadt sowie die
Personalvertretung der Stadt Ulm gemeinsam das Vorgehen steuern/leiten.
Derzeit kooperiert die Stadt Ulm mit der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, die bereits
Erfahrungen in diesem Forschungs- und Arbeitsbereich gesammelt hat. Ein Team der Hochschule
begleitet wissenschaftlich den Entwicklungsprozess der Stadtverwaltung Ulm hin zu einer
Strategie zur Interkulturellen Öffnung. Erste Untersuchungen und Forschungsarbeiten laufen
bereits. Ab Januar 2014 werden weitere Daten in Experten- und Gruppeninterviews mit
Mitarbeitenden der Stadtverwaltung erhoben.
Am Ende der Forschungsarbeit der Hochschule wird ein Strategiepapier stehen, welches die
Ergebnisse der Begleitforschung bündelt und Handlungsempfehlungen gibt. Vorgestellt wird
dieses Strategiepapier am 03. April 2014 im Rahmen einer überregionalen Tagung im Ulmer
Schwörhaus im Beisein der Integrationsministerin des Landes Baden-Württemberg, Bilkay Öney.
Für die Durchführung und Planung der Tagung sowie die Begleitforschung
benötigen wir einmalig 10.000€ (5.000€ Tagung + 5.000€ Begleitforschung)
Für die Jahre 2015 und 2016 beantragen wir zur Fortsetzung der Maßnahmen
jeweils 5.000€.
11
Schlüsselprojekt 2: Bildung
In diesem Bereich wurde die letzten Jahre bereits viel getan, nachhaltig investiert und geplant,
was sich auch in neu geschaffenen Strukturen bemerkbar macht. Hinsichtlich der Umsetzung
der
Maßnahmen
im
Fachbereich
Bildung
und
Soziales
wird
auf
die
ausführliche
Berichterstattung im Internationalen Ausschuss vom 07.11.2013 und im Fachbereichsausschuss
Bildung und Soziales vom 13.11.2013 (GD 369/13) verwiesen.
Für die Maßnahmen im Fachbereich Bildung und Soziales und die
Umsetzung des Schlüsselprojekts 2 hat der Gemeinderat bereits einen
Sonderfaktor von 75.000€ jährlich eingestellt.
Schlüsselprojekt 3: Willkommenshomepage und Internationaler Wegweiser
Die Erkenntnissen der letzten Monate fließen ein in neue Informations- und Vernetzungsmedien
"Willkommen in Ulm", die Neubürgerinnen und Neubürgern und in Ulm lebenden Menschen
einen Überblick über die Internationalität der Stadt geben sollen - zum einen in Form eines PrintWegweisers (Broschüre), zum anderen als zweisprachige Internet-Plattform.
Als "Internationale Visitenkarte" soll in Print und im Internet gezeigt werden, wo
Internationalität in der Stadt Ulm gelebt wird. Dazu möchten wir unserer Zielgruppe Neubürgerinnen und Neubürger und in Ulm lebende Menschen mit und ohne internationale
Wurzeln sowie an der Stadt Interessierte - möglichst umfassende und aktuelle Informationen zu
den vorhandenen Angeboten und Leistungen präsentieren. In den vergangenen Wochen
wurden dazu Konzepte entwickelt und umfangreiche Vorarbeiten, wie Recherchen,
Datensammlungen, Erfassen und Aufbereiten der eingegangenen Daten, Vorbereitungen zum
Druck, etc. durch Praktikantinnen durchgeführt.
Der Internetauftritt wird aktuelle und vor allem rasch aktualisierbare Visitenkarte und Schwarzes
Brett der Stadt im Bereich Internationalität. Mit der Erstellung und Gestaltung der Homepage
gehen wir einen weiteren Schritt zur Vernetzung aller Aktiven. Denn Informationen, die bisher
nur über persönliche Kontakte zu erhalten waren, können alle Interessierten nun innerhalb
kürzester Zeit online abrufen. Neben dem praktischen Nutzen ist es der Koordinierungsstelle
auch ein Anliegen, mit der Homepage den Zusammenhalt in der Stadt Ulm zu stärken. Wir
wollen aufzeigen, welche Angebote es gibt und wer wann, wo und wie aktiv ist. Ulm soll mit all
seinen Angeboten und Möglichkeiten als attraktive Stadt präsentiert werden. Die Homepage soll
das Interesse an Ulm nicht nur bei Neubürgerinnen und Neubürgern, sondern auch bei
12
Studierenden, Touristinnen und Touristen, Unternehmen, Investorinnen und Investoren u.v.a.
wecken.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit wurde ein beschränkter
Gestaltungswettbewerb
für
ein
einheitliches
Erscheinungsbild/Logo,
Internetseite
und
Wegweiser von "Ulm: Internationale Stadt"organisiert. Eine Jury, in der unter anderem
Mitglieder des Internationalen Ausschuss vertreten waren, entschied über die eingegangenen
Entwürfe und die Vergabe des Auftrags.
Dieser ging nach eingehendem Vergleich der Entwürfe an die Agentur Zambrino. Nach einem
ersten positiven Votum in der Haushaltsberatung (Genehmigung 45.000€) und den oben
beschriebenen umfangreichen Vorarbeiten konnte mit der Umsetzung begonnen und damit ein
weiterer Schritt zu einem professionellen, einheitlichen, informativen und einladenden Bild der
Stadt nach außen gegangen werden.
Die Erscheinung des Wegweisers und der Start der Homepage sind für das Frühjahr 2014
geplant.
Für dieses, wie ich finde, wichtige Vorhaben, wurde parallel wurde beim Ministerium für
Integration ein Antrag auf finanzielle Unterstützung gestellt, um ggf. diese Form der
Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben und zu unterstützen.
Für die Erstellung des Erscheinungsbildes, der Homepage und des Wegweisers werden
einmalig 45.000€ (bereits genehmigt) sowie für die Jahre 2015 und 2016 jeweils
10.000€ benötigt.
13
Schlüsselprojekt 5: Interkulturelle Mittler:
Der
Mangel
an
sprachlicher
und
kultureller
Verständigung
in
Beratungs-
und
Behandlungssituationen führt oft zu Informationsdefiziten bei Vorsorge, Diagnose, Therapie und
Beratung. Aktuell besitzt praktisch jede Einrichtung ein eigenes Konzept zum Umgang mit
Sprache und hat hierfür eigene Kontakte, wobei oft nicht alle benötigten Sprachen abgedeckt
werden können. Institutionen sehen einen großen Bedarf an Sprach- und Kulturmittlern.
Ziel ist es, ein funktionierendes System der Sprachmittlung innerhalb der Stadtverwaltung und
als flächendeckendes Angebot für Dolmetschen in Beratungssituationen in Ulm einzurichten. Die
Stadt Ulm und die beteiligten Kooperationspartner (Diakonie, Caritas, IN VIA, vh Ulm,
Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm etc.) arbeiten (auch im Sinne der Förderung der
interkulturellen Öffnung) bei Einrichtung und Umsetzung eines "Dolmetscherpools" eng
zusammen (Konzeptentwurf in der Anlage).
Die Handlungsempfehlung im Konzept zum Projekt Sprachmittler innerhalb der Stadtverwaltung
wird bereits in Kooperation mit der Personalvertretung angegangen und wird im Laufe des
Jahres 2014 umgesetzt werden.
Bezüglich der Einrichtung eines stadtweiten Dolmetscherpools empfehle ich nach
intensiver Diskussion und nachdem ein Konzept vorliegt, als Leiter der Koordinierungsstelle
Internationale Stadt, das Projekt mit 10.000€ in 2014 und 20.000 € in 2015 sowie
10.000€ in 2016 zu unterstützen. Voraussetzung hierfür ist eine Beteiligung an der
Gesamtfinanzierung von Seiten aller am Projekt beteiligter Akteure ab dem Jahr 2016
(Projektkonzept s. Anlage).
14
Schlüsselprojekt
7:
Stärkung
Migrantencommunities
und
Netzwerk
Ehrenamt ohne Grenzen:
Eine aktive Netzwerkarbeit die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzepts "Ulm:
Internationale
Stadt",
s.o.
unter
III..
Es
sollten
nicht
nur
Forderungen
an
die
Migrantenselbstorganisationen gestellt werden, es müssen auch Rahmenbedingungen für
Partizipation geschaffen werden, beispielsweise durch Qualifizierungsangebote für Vereine und
Organisationen.
Dadurch sollen die Migrantenselbstorganisationen zum einen gestärkt werden, um sie in das
städtische Vereinsleben einzubinden und andererseits ist vor allem eine gute und wirkungsvolle
Kooperation zwischen den Migrantenselbstorganisationen und anderen "deutschen" Vereinen
und Institutionen notwendig. Es sollen Strukturen aufgebaut werden, die langfristig eine
Zusammenarbeit ermöglichen, wie zum Beispiel im Ludwigsburger Projekt GE(H)FIT Gemeinsam
fit
für
Integration,
bei
dem
u.a.
Feuerwehr
und
Polizei
mit
Migrantenselbstorganisationen kooperieren. In einem Dachverband, ähnlich dem Stuttgarter
"Forum der Kultur", können Interessen längerfristig gebündelt werden.
Hierzu fand am 13.12.2013 ein erster Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern der
Migrantenselbstorganisationen im Donauschwäbischen Zentralmuseum statt. Die Resonanz war
sehr positiv; so fand an diesem Tag ein aktiver Austausch mit 35 Teilnehmern aus 26 Vereinen
statt und rege Diskussionen kamen zustande. Aus dem Workshop wurden folgende
Erkenntnisse gewonnen:
15
-
Die Beteiligung und das Interesse der Vereine an einer Kooperation sowie am Workshop
war 2013 sehr groß, viele Multiplikatoren wurden angesprochen und Ergebnisse des
Workshops dokumentiert.
-
Die Vereine wünschen sich ernstgenommen und eingebunden zu werden, so kann eine
neue Kooperation und ein neues Miteinander entstehen.
-
Ebenfalls wird eine Kooperation mit deutschen Vereinen angestrebt, deshalb ist es
wichtig, die Vereine zu vernetzen. Die Vernetzung der Vereine untereinander ist sowohl
ein Anliegen der Vereine als auch durch den Workshop bereits zu einem weiteren Teil
gelungen. Ein weiterer Schritt dabei ist eine Folgeveranstaltung mit sog. deutschen
Organisationen (Hilfsorganisationen, Stadtverband Musik und Gesang, Stadtverband für
Sport u.a.). Auch für Vertreterinnen und Vertreter dieser Bereiche und Vereine ist ein
Workshop
geplant,
um
deren
Arbeit,
Bedürfnisse
und
Vorstellungen
näher
kennenzulernen. Im Anschluss daran ist ein Zusammenkommen der internationalen
Communities und der "deutschen" Organisationen geplant, um durch gemeinsames
Handeln
die interkulturelle Öffnung beider Gruppen zu fördern und das
bürgerschaftliche Engagement von Menschen mit internationalen Wurzeln in deutschen
Organisationen zu fördern.
Als städtische Kofinanzierung wird in den nächsten drei Jahren eine Unterstützung des
Gemeinderats in Höhe von jeweils 10.000€ veranschlagt, um auch darüber hinaus die
interkulturelle Öffnung in weiteren Organisationen und Institutionen in der Stadt
vorantreiben zu können.
16
VI.
Besondere Veranstaltungen und Aktivitäten
1. Zuschuss für kleinere Projekte im Bereich Internationale Stadt
Immer wieder wurde ich während meinen Vorstellungen und bei Treffen mit Organisationen
neben der Frage einer Kooperation auf das Thema finanzielle Förderung angesprochen.
Wer partizipieren will, braucht auch Anreize. Bisher erfolgt die Förderung, aus meiner Sicht, eher
einseitig auf einzelne Institutionen bezogen - und auf Projekte mit relativ niedrigem
Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung. Unter anderem Migrantenselbstorganisationen und
Organisationen, auch ohne internationalen Bezug, die sich mit dem Thema "Internationale
Stadt" befassen, sollte deswegen ein Fördermitteltopf zu einer unterstützenden Finanzierung
von Kleinprojekten bereit gestellt werden. Denn oft reichen schon wenige Hundert Euro, um
den Vereinen und Verbänden den Einstieg in ein Projekt zu erleichtern. Ein Fördertopf kann ein
Anreiz und Motivation sein, aktiv zu werden.
Deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Koordinierungsstelle Internationale Stadt einen
Verfügungsfonds hätte, um kleinere Projekte, die Internationalität ausmachen wie z.B. den
interkulturellen Garten, nach sorgfältiger Überprüfung zu fördern.
Finanzmittel könnten dann über die Einhaltung bestimmter Förderkriterien, die wir mit dem
Internationalen Ausschuss bestimmen wie Nachhaltigkeit, möglichst internationale bzw.
deutsche Kooperationspartner, o. ä. beantragt werden.
Für den Start empfehle ich einen Betrag von 20.000€
Ein Beispiel für ein förder würdiges Projekt ist der Interkulturelle Garten:
Der interkulturelle Garten Ulm ist ein Gemeinschaftsprojekt am Safranberg, welches Menschen
unterschiedlichster Herkunft selbstorganisiert Begegnung, Kennenlernen, gemeinsame Arbeit
und Freizeit ermöglicht. Dabei treffen sich Studierende, Seniorinnen und Senioren, Familien,
Menschen mit und ohne internationale Wurzeln zur Pflege ihrer Parzelle, zum Austausch über
verschiedenste Pflanzen, zum Beisammensein und Kennenlernen und Erfahrungsaustausch.
Dieses Projekt zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit und die Ansprache verschiedenster
Personenkreise aus, weshalb mir dieses als ein besonderes Projekt unterstützenswert und
förderungswürdig erscheint. → Kosten pro Jahr: 600€
17
Darüber hinaus wollen wir mit diesem Fördertop u. a. folgende interkulturelle Aktivitäten
unterstützen:
- interkultuelle Initiativen
- Veranstaltungsreihen zu gesellschaftspolitischen Themen
- Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Migrantencommunities
- Bildungsmaßnahmen
2. Interkulturelle Pflege
Immer mehr Bürgerinnen und Bürger mit internationalen Wurzeln werden älter und
pflegebedürftig. Dieser demographischen Entwicklung müssen wir uns rechtzeitig stellen. Wie
Recherchen zeigten, gibt es bundesweit erste einzelne interkulturelle Pflegeheime und
Senioreneinrichtungen. Auch in ambulanten Pflegediensten wächst die Bedeutung einer
kultursensiblen Arbeit. Eine gemeinsame Tagung, die Anbieter der Altenhilfe mit internationalen
Kundinnen und Kunden zusammenführen soll, soll im Herbst 2014 eine erste Situations- und
Bedarfsanalyse vor Ort ermöglichen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sollen danach in
Fachworkshops mit stationären und ambulanten Einrichtungen vertieft werden.
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Liga der freien Wohlfahrtsverbände, der Abt.
Ältere, Behinderte, Integration/SG Altenhilfe, dem Pflegestützpunkt Ulm/Neu-Ulm und der
Koordinierungsstelle Internationale Stadt organisiert.
Für die gesamte Veranstaltung sind 5.000€ veranschlagt, von denen die Abteilung
ABI mit 2.500€ die Hälfte übernimmt. Somit benötigen wir zur Umsetzung 2.500€.
Für die Weiterführung der Maßnahmen mit aufbauenden Workshops in den Jahren
2015 und 2016 sind ebenfalls jeweils 2.500€ nötig.
18
3. Neues Konzept "Internationales Fest"
Künftig soll bei der Organisation des Internationalen Festes, als einer bedeutenden
Veranstaltung, die die Internationalität der Stadt lebt und zeigt, die Kooperation mit der
Abteilung Kultur intensiviert werden. Bereits 2013 war erstmals erfolgreich die Abteilung Kinder,
Familie und Jugendliche mit einem Stand auf dem Fest vertreten. Generell besitzt das Fest enorm
viel Potenzial, das auch "alteingesessenen" Ulmerinnen und Ulmern, Studierenden, Familien etc.
Anreiz zum Besuch bieten kann!
Die Bedeutung der Internationalität für die Stadt Ulm sollte sich auch in diesem Rahmen, bei
einem gemeinsamen Fest, widerspiegeln. Deshalb soll sich auch das Fest in seiner Größe und
Teilnehmerzahl diesem Stellenwert anpassen.
Ich denke an ein Internationales Fest, an dem Migrantencommunities ebenso beteiligt sind wie
Universität und Hochschule Ulm, das Donaubüro Ulm/Neu-Ulm, das Europabüro, die Ulm/NeuUlm Touristik, das Stadtmarketing, Sprach-und Kommunikationstreffs, Anlaufstellen, religiöse
Gemeinschaften etc. mit einem breiten Angebot aus Aktion, Information, Musik, Gastronomie
usw.. Ziel der neuen Konzeption ist es, entsprechend der wachsenden Bedeutung des Festes die
bestehende Organisation zu erweitern. Konkret sollen als neue Elemente aufgenommen
werden:
Angebotsmix mit professionellen Angeboten (musikalische Highlights), v.a. am Abend
Eine
zum
Festplatz
führende
Parade
als
neues
Element
mit
starker
Öffentlichkeitswirksamkeit
Ansprechenderes Erscheinungsbild durch einheitliche Zelte
Interaktive Angebote als Ergänzung zum Bühnenprogramm
Die Werbung soll erweitert werden durch Kooperation mit einer Radiostation.
Die Weiterentwicklung des Festes führt zu einem wesentlich erhöhten Planungs- und
Organisationsaufwand und mithin auch zu entsprechenden Mehrkosten von 15.000 € (inkl.
Koordination). Bisher kostete das Fest ca. 7.000€.
Das detaillierte Konzept für das Internationale Fest 2014 findet sich im Anhang.
Der notwendige Zuschuss zu den Kosten für Planung, Durchführung, Organisation und
Aktivierung wird sich auf ca. 15.000 Euro belaufen (3.000 € davon für die Koordination).
19
Bei den nun folgenden Maßnahmen und Aktionen ist die Koordinierungsstelle Internationale
Stadt beratend und begleitend beteiligt.
4. Ulmer Kalender der Religionen als Baustein der interkulturellen Öffnung
und Willkommenskultur
Auf meine Anregung hin soll in Kooperation mit dem Rat der Religionen ab 2015 ein
interreligiöser Kalender erscheinen. Der Kalender soll nicht nur Öffentlichkeit schaffen, sondern
zur interkulturellen Öffnung/Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen und Förderung der
Willkommenskultur beitragen.
Er bietet einen Überblick über sämtliche Fest-, Feier - und Gedenktage der größten
Religionsgemeinschaften und ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, Schulen, Kitas,
Öffentliche Einrichtungen usw. einen interreligiösen Blick auf das Kalenderjahr. Er ist
identitätsstiftend durch die Verwendung von Bildern mit Bezug zu der Stadt Ulm.
Außerdem fördert er als Jahresprojekt den Dialog zwischen den Gemeinden. Gestalterisch und
inhaltlich werden Schwerpunktthemen wie Vorstellung der Religionsgemeinschaften in Ulm,
Pflege, Internationale Stadt oder Gesichter und Orte in Ulm werden in jedem Jahr neu definiert,
zusätzlich steht jeder Gemeinde eine Seite zur Verfügung, ebenso gibt es Platz für Seiten und
Informationen zum Schwörmontag, Internationalen Fest u.v.m.
Der Kalender wird im Oktober 2014 erscheinen und könnte sowohl im Rathaus als auch in der
Touristikinfo, in Buchhandlungen etc. angeboten werden.
Zur Erstellung benötigen wir eine Unterstützung von 3.000€.
5. WelcomeCenter
Die Einrichtung eines WelcomeCenters ist für eine wirtschaftlich und wissenschaftlich starke
Stadt wie die Stadt Ulm ein wichtiges Projekt. Die IHK plant ein solches im Jahr 2014
einzurichten und damit als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für ausländische Fachkräfte zu
fungieren. Hierbei möchten wir als Koordinierungsstelle Internationale Stadt in engem Kontakt
mit der IHK und bleiben und dieses Projekt begleiten und unterstützen. Erste Gespräche haben
diesbezüglich bereits stattgefunden.
20
6. Migration nach Ulm ab 1945
Wanderungsbewegungen nach Ulm gab es schon immer. Deshalb ist für eine internationale
Stadt die Aufarbeitung ihrer Migrations- und Internationalisierungsgeschichte und die
Wanderungsgeschichte ihrer Bürger ebenso wichtig wie der heutige professionelle Umgang mit
dem Thema und die Förderung der Vielfalt. Hierbei handelt es sich um einen bedeutenden Teil
der jüngeren Ulmer Stadtgeschichte, dessen Kenntnis und Verständnis für das heutige
Miteinander eine zentrale Rolle spielt. Das Projekt „Migration nach Ulm nach 1945“ hat zum
Ziel, diese Geschichte mit Hilfe einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung aufzuarbeiten. Das
Vorhaben schließt an das Jubiläumsjahr „Aufbruch entlang der Donau 1712 2012“ aus dem
Jahr 2012 an und erweitert den Kreis der zu untersuchenden Migrationsbewegungen von den
Donauschwaben auf weitere bedeutende Migrationsgruppen. An die wissenschaftliche
Aufarbeitung anschließen sollen verschiedenen Projekte, um der Ulmer Bevölkerung das Thema
ganz praktisch zu vermitteln. Das Projekt wird federführend von der Kulturabteilung umgesetzt,
weitere Partner sind das Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm und das Donauschwäbische
Zentralmuseum. Erste Ergebnisse und Veröffentlichungen sind für Ende 2014 / Anfang 2015
geplant.
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VII. Ausblick
Damit das Konzept "Ulm: Internationale Stadt" zum Erfolgsmodell wird, müssen wir gemeinsam
gute Rahmenbedingen dafür schaffen. Unsere Aufgaben reichen von der Positionierung von Ulm
als internationale Stadt über die Koordination und Steuerung der Querschnittsaufgabe
„Internationale Stadt“ innerhalb und außerhalb der Verwaltung mit der Unterstützung
interkultureller Öffnungsprozesse in der Stadt und der Vernetzung der Beteiligten bis hin zu
Maßnahmen,
die
die
gleichberechtigte
Teilhabe
der
zugewanderten
Bevölkerung
am
gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Leben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in
der Stadtgesellschaft fördern.
Doch für eine erfolgreiche Vernetzung sind finanzielle, aber auch personelle Ressourcen notwendig.
Seit Anfang August - und zunächst befristet auf fünf Monate - unterstützt uns studenweise ein
Trainee der Abteilung FAM. Wir sehen es als unumgänglich an, eine weitere Personalstelle in der
Koordinierungsstelle einzurichten. Die Arbeit in der Koordinierungsstelle ist, wie aus dem Bericht
hervorgeht, so umfangreich, dass sie mit dem momentan bestehenden Personalbestand von 1,5
Stellen nicht gestemmt werden kann.
Mit
50%
Stellenanteil
ist
eine
Mitarbeiterin
der
Abteilung
ABI
(Frau
Grunert)
der
Koordinierungsstelle zugeordnet. Sie wirkt bei der Umsetzung der Schlüsselprojekte insgesamt mit
und koordiniert die Maßnahmen im Bereich Bildung und Soziales. Weitere 50% ihrer Arbeitskraft
liegen bei der Abteilung Ältere/Behinderte/Integration, u.a. als Geschäftsstelle des Internationalen
Ausschusses.
Ein wichtiger Schritt im Bezug auf den Faktor Personal wurde mit der Schaffung einer
Praktikumsstelle gegangen. Diese ist derzeit durch eine angehende Kulturanthropologin besetzt,
die ihre Masterthesis zum Thema "Internationale Stadt" schreibt. Die Stelle ist von September 2013
befristet bis Ende Februar 2014 in der Koordinierungsstelle Internationale Stadt und leistet dort
umfangreiche und hervorragende Arbeit.
Um nachhaltig und effizient arbeiten zu können, ist es wichtig, eine weitere Kraft als feste und
kontinuierliche Ansprechperson, die Kontakte zu beteiligten Institutionen und Organisationen
kontinuierlich halten kann, und zur Unterstützung in der Koordinierungsstelle zu haben. Der Aufund Ausbau von Projekten, Netzwerken und Strukturen, Öffentlichkeitsarbeit unter anderem in
Form von Wegweiser, Homepage und Pressekontakten, Organisation von Veranstaltungen und
Verwaltung erfordern eine weitere in Vollzeit angestellte Kraft. Diese soll meine Assistenz wie Vorund Nachbereitung von Terminen, Sitzungen und Recherchen etc. übernehmen, die konzeptionelle
Arbeit mit unterstützen und mit voran treiben, Koordination, Organisation von Veranstaltungen,
Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktpflege und Büroorganisation übernehmen.
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Planung 2014
Termine KIS
Januar
Interkulturelle Öffnung - Abschluss Forschung
Februar
Bericht der Koordinierungsstelle Internationale
Stadt im Gemeinderat
Veröffentlichung Wegweiser
März
Homepage fertig
Sonstige Termine
Workshop ( Deutsche Vereine)
April
03.04. Interkulturelle Öffnung - Tagung
(mit Ministerin mit Öney)
Mai
25.5. Kommunalwahl
31.05. Deutscher
Entwicklungshilfe-Tag
Juni
28.06. Internationales Fest
12.06.- 30.7. Fussball-WM
Juli
August
September
Tage der Begegnung (Mitte Sep. - Ende Okt.)
22.09. Preisverleihung kommunaler
Wettbewerb "Migration u. Entwicklung"
Oktober
Tage der Begegnung
07.10. Fachtag interkulturelle Pflege
November
Interreligiöser Kalender fertig
Dezember
13. - 14.12. Ulmer Integrationscup/ Mini-WM
Weitere Inhalte:
HE
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Sensibilisierung von Fachpersonal in Kindertageseinrichtungen, Schulen und
Beratungseinrichtungen sowie des Gesundheitswesens und der Altenpflege für
fluchtbedingte Traumata.
Es ist geplant, im Jahr 2014 mit der Umsetzung dieser Handlungsempfehlung zu beginnen.
Neuer Flyer für Beratung Schaffnerstraße
Evtl. Veranstaltung zum 1.Dez. = 10 Jahre I-Kurse (z.B. Pressegespräch mit Rückblick
Clearingstelle)
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