Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
581 kB
Erstellt
12.10.15, 21:50
Aktualisiert
27.01.18, 09:35
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung KA - Kulturabteilung
Datum
31.01.2014
Geschäftszeichen KA/RH
Beschlussorgan
Gemeinderat
Sitzung am 19.02.2014
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Münsterjubiläum 2015: 125 Jahre Ulmer Münsterturm
Anlagen:
Anlage 1 - Kuratorium
Anlage 2 - Beteiligte Künstlerinnen und Künstler
Anlage 3 - Projektbeschreibung zum Maßnahmenpaket
Anlage 4 - Konzept für die Präsentation im Stadthaus
Anlage 5 - Stadthaus-Programm 2015
Anlage 6 - Erscheinungsbild – erste Umsetzungsbeispiele
Anlage 7 - Vorläufiger Terminplan 2014/2015
TOP
GD 060/14
Antrag:
Der Gemeinderat beschließt:
1. die Verwaltung mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen im Rahmen der
genehmigten Mittel (Beschluss vom 08.06.2011, GD 209/11) zu beauftragen.
2. Einen Betrag in i. H. v. insgesamt 100.000€ für die Jahre 2014/2015 (2014: 60.000 €,
2015: 40.000€) für lokale/regionale Aktivitäten zur Verfügung zu stellen.
3. der Evangelischen Münstergemeinde Ulm im Jubiläumsjahr 2015 eine
Anschubfinanzierung in Höhe von 161.500€ im Rahmen der Unterstützungskampagne
für die Sanierungsmaßnahmen des Münsterturmes zur Verfügung zu stellen.
Ivo Gönner
Oberbürgermeister
Genehmigt:
BM 1,BM 2,OB,ZD/ÖA,ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
ja
nein
1) Vorlauf
Der Arbeitskreis Stadtmarketing wurde im Jahr 2005 eingerichtet. 2009 wurde Prof. Dr.
Jürgen Häusler (Firma Interbrand Zintzmeyer & Lux AG, Zürich) mit der Durchführung des
Projektes „Initiative Marke Ulm“ beauftragt. Der Arbeitskreis Marketing hat in mehreren
Sitzungen die Phase der Konzeptentwicklung begleitet, die Inhalte erörtert und
weiterentwickelt. Die Ergebnisse des Abschlussberichtes wurden im Hauptausschuss am
08.10.2009 von Prof. Dr. Häusler präsentiert und erläutert (GD 393/09).
In weiteren Sitzungen des Arbeitskreises Marketing wurden im Rahmen eines
mittelfristigen, strategischen Marketingkonzeptes für die Marke Ulm mehrere Ideen für
„Leuchtturmprojekte“ vorgestellt, vertieft und diskutiert. Aus den Themen, die zur Auswahl
standen – Einstein, Berblinger, Donau, Münster, HfG – sprach sich der Arbeitskreis in der
Sitzung am 11.06.2010 einstimmig dafür aus, dem Gemeinderat die Projektidee hinsichtlich
des Münsterturmjubiläums im Jahr 2015 zur Realisierung zu empfehlen.
Anlass des Jubiläums 2015 ist die Turmvollendung vor 125 Jahren: Am 31. Mai 1890 war
mit dem Aufsetzen Kreuzblume auf der Spitze des Münsterturms das Ulmer Münster 513
Jahre nach der Grundsteinlegung fertig gestellt worden. Nach Verstärkungsarbeiten an
Fundamenten und aufgehendem Mauerwerk vollendete der Baumeister August Beyer – in
enger Anlehnung an die mittelalterlichen Pläne des Münsterbaumeisters Matthäus
Böblinger – zwischen 1885 und 1890 den Hauptturm, den mit 161,5 m bis heute höchsten
Kirchturm der Welt.
Idee des vorgeschlagenen Konzepts „Ulmer Weitblick“ war es, mit einem Vorlauf von ca.
zwei Jahren einen internationalen Künstlerwettbewerb auszuloben. Die Künstlerinnen und
Künstler sollten die Aufgabe erhalten, den höchsten Kirchturm der Welt zu interpretieren
und in Szene zu setzen. Im „Jubiläumsjahr“ sollten diese Ergebnisse präsentiert werden.
Diese Stadtmarketing-Maßnahme sollte eine große, möglichst internationale Öffentlichkeit
für dieses Bauwerk interessieren und dadurch auch zusätzliche Spendenmittel für die
Sanierung des Münsters bzw. des Münsterturms gewinnen.
Der Gemeinderat folgte der Empfehlung des Arbeitskreises am 8.06.2011 (GD 209/11) und
stellte für dieses Jubiläum Finanzmittel in Höhe von insgesamt 1,88 Mio. € im Zeitraum
2013 – 2015 bereit (2013: 255 T€, 2014: 655 T€, 2015: 970 T€). Die Firma Interband wurde
mit der Konzeptentwicklung beauftragt und die Verwaltung mit der Umsetzung der
Maßnahmen und der Gewinnung entsprechender Sponsoren und Medienpartner
beauftragt.
2) Künstleransprache und Resonanz
-3Der Arbeitskreis Marketing beauftragte daraufhin ein Kuratorium aus Fachleuten, den
Prozess des Kunstwettbewerbs zu organisieren, Künstler und Künstlerinnen anzusprechen
und die eingereichten Ideen zu bewerten. (Mitglieder des Kuratoriums: s. Anlage 1.)
Das Kuratorium, das fünf Mal tagte, empfahl die gezielte, direkte Ansprache und
Beauftragung von ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen
Bereichen und regte zusätzlich an, partizipatorische Kunstprojekte zu initiieren, die die
Bevölkerung vor Ort einbinden sollten.
26 Künstlerinnen und Künstler bzw. Künstlergruppen wurden von den Kuratoren
vorgeschlagen, 20 davon reichten Projektvorschläge ein (vgl. Anlage 2). Das Kuratorium
bewertete die eingegangenen Vorschläge und sprach seine Empfehlungen an den
Arbeitskreis Marketing aus, der den Prozess begleitete und die Verwaltung beauftragte, die
Realisierung einzelner Projekte zu prüfen.
a) Im Bereich Skulptur gab es Projektvorschläge von neun Künstlerinnen und Künstlern.
Das Kuratorium zog die Projektvorschläge „Solar equation“ von Rafael Lozano-Hemmer
und „Stairways to heaven“ von Alfredo Jaar in die engere Wahl. Alfredo Jaars Vorschlag
beschrieb die Aufstellung eines begehbaren, 161,5 m hohen Kranturms auf dem
Münsterplatz, um mit der Spitze des höchsten Kirchturms der Welt auf Augenhöhe
stehen zu können. Rafael Lozano-Hemmers Idee sah eine Installation mit einer
Sonnenprojektion in der Turmhalle, im Inneren des Münsters vor. Im Auftrag des
Arbeitskreises hat die Verwaltung die Realisierbarkeit insbesondere des
Projektvorschlags von Alfredo Jaar näher überprüft (Gespräche mit dem Künstler,
Ingenieuren, einer Kranbaufirma, Vertretern des Münsters und verschiedener
Abteilungen der Stadtverwaltung).
In seiner letzten Sitzung am 17.12.13 sprach sich das Kuratorium für den
Projektvorschlag von Alfredo Jaar aus, allerdings mit der Einschränkung, dass alle
finanziellen, rechtlichen, sicherheitsrelevanten und organisatorischen Fragen
abschließend geklärt sein müssten. Während im Kuratorium die künstlerischen Aspekte
im Mittelpunkt standen, hat sich der Arbeitskreis Marketing in der folgenden Sitzung am
20.12.13 mit sämtlichen Aspekten einer etwaigen Realisierung beschäftigt. Er kam zu
dem Ergebnis, dass das Jaar-Projekt bei der Realisierung einen hohen
Finanzierungsaufwand auslösen würde, Sonderkonstruktionen in Auftrag gegeben
werden müssten und Unwägbarkeiten in rechtlicher Hinsicht und Sicherheitsfragen nicht
abschließend geklärt werden können. Dementsprechend kam der Arbeitskreis
übereinstimmend zu dem Entschluss, im Bereich Skulptur das Projekt „Solar equation“
von Rafael Lozano-Hemmer zu realisieren.
b) Im Bereich Lichtkunst gab es Projektvorschläge von sieben Künstlerinnen und Künstlern
bzw. Künstlergruppen. Nachdem zunächst keiner der eingereichten Projektvorschläge
den Zuspruch der Kuratoriumsmitglieder fand, wurden weitere Projektvorschläge
angefordert. Das neu eingereichte Konzept „Abtastung Münsterturm“ von Joachim
Fleischer überzeugte sowohl das Kuratorium als auch den Arbeitskreis Marketing auf
Anhieb.
c) Partizpationsprojekte mit ins Programm aufzunehmen war sowohl dem Kuratorium, als
auch dem Arbeitskreis Marketing ein wichtiges Anliegen, um die Bürgerschaft aktiv am
Jubiläum teilhaben lassen zu können. Die Auseinandersetzung mit einem historischen
Thema kann dazu anregen, sich mit ähnlichen Themen der heutigen Zeit zu
beschäftigen. Diese Auseinandersetzung zu fördern, ist das Anliegen aller Maßnahmen
im Rahmen des Jubiläums. Partizipationsprojekte ermöglichen darüber hinaus auch die
direkte Teilhabe der Bürgerschaft und fördern damit die Entwicklung der
Stadtgesellschaft. Das Ulmer Münster ist als Bürgerkirche entstanden und wird auch
-4heute noch als solche wahrgenommen. Auch aus diesem Grund sollte es
selbstverständlich sein, das Münsterjubiläum – neben allen Marketingaspekten zur
Stärkung der Außenwahrnehmung Ulms – auch als Projekt der Ulmer Bürgerinnen und
Bürger zu gestalten.
Im Bereich Partizipation empfiehlt das Kuratorium zur Umsetzung: das Musikprojekt
„Ulmer Oratorium“ von Dr. Marios Joannou Elia, das Literaturprojekt „Poetry and Party“
von Susanne Heinrich und die soziale Stadtplastik „Ich, Ulm“ von Doris Graf.
Für das Projekt „Ulmer Oratorium“, das sofort große Zustimmung im Kuratorium wie
auch im Arbeitskreis fand, sah der Arbeitskreis Handlungsbedarf: Um eine Umsetzung
im Mai 2015 zu gewährleisten, war es notwendig, Komposition und Libretto
baldmöglichst in Auftrag zu geben. Daher wurde die Verwaltung Mitte 2013 aufgefordert,
erste Maßnahmen zur Realisierung einzuleiten.
Mit der heutigen Beschlussfassung findet der Prozess der Konzeptentwicklung für ein
„Leuchtturmprojekt“ im Rahmen eines mittelfristiges, strategisches Marketingkonzeptes für
die Marke Ulm seinen Abschluss.
3) Maßnahmenpaket für das Jubiläumsjahr
Auf Grundlage der Beratungen in Kuratorium und Arbeitskreis sowie der Realisierbarkeitsüberprüfungen der Verwaltung empfiehlt der Arbeitskreis Marketing, zum Jubiläum 125
Jahre Ulmer Münsterturm 2015 als Maßnahmenpaket folgende Projekte umzusetzen
(Details zu den Projekten: s. Anlage 3):
„Solar Equation“ von Rafael Lozano-Hemmer
„Abtastung Münsterturm“ von Joachim Fleischer
„Ulmer Oratorium” von Dr. Marios Joannou Elia
„Poetry and Party” von Susanne Heinrich
„Ich, Ulm“ von Doris Graf
„Solar equation“ von Rafael Lozano-Hemmer
Das Projekt sieht eine Skulptur in der Turmhalle des Münsters vor. Auf einen Ballon wird
eine Sonnenanimation mit sich stetig verändernden Bildern projiziert. Die Installation wird
die Wahrnehmung innerhalb der Kirche verändern, einen starken Akzent in der Kirche
setzen, zugleich aber eine meditative Wirkung entfalten. Die Installation reagiert auf die
Menschen und ermöglicht eine Interaktion: Je mehr Menschen in der Nähe sind oder über
eine App Kontakt aufnehmen, desto mehr Turbulenzen entstehen auf der Kugel.
„Abtastung Münsterturm“ von Joachim Fleischer
Joachim Fleischers Konzept überzeugt durch eine dezente, aber sehr wirkungsvolle
Lichtinstallation im Turm. Mit einfachen Mitteln erzielt sie eine veränderte Wahrnehmung der
Architektur. Weißes Licht wird als Material eingesetzt und lässt den Turm erstrahlen, statt
ihn anzustrahlen. Darüber hinaus erstrahlt der Turm aber nicht einfach, vielmehr entsteht
durch eine flexible Choreographie ein freies Spiel von Licht und Schatten in wechselnden
Rhythmen. Die Installation kann über das gesamte Jubiläumsjahr eingesetzt werden und ist
sogar dauerhaft denkbar. Eigens für das Ulmer Münster und mit Blick auf eine mögliche
Nachhaltigkeit entwickelt, könnte sich der Ulmer Münsterturm damit auch in der
Lichtinszenierung von anderen Kirchenbauen abheben.
„Ulmer Oratorium“ von Dr. Marios Joannou Elia
Ebenfalls eigens für das Jubiläum konzipiert wird das „Ulmer Oratorium“: Der Ulmer
Münsterturm stellt denn thematischer Mittelpunkt des Librettos von Robert Kleindienst
(Salzburg) dar. Dr. Marios Joannou Elia wird daraus eine Komposition für ein musikalisches
-5Gemeinschaftprojekt vieler Ulmer Akteure komponieren: Rund 300 Musikerinnen und
Musiker aus Ulm sollen das Werk auf dem Münsterplatz uraufführen.
„Poetry and Party” von Susanne Heinrich
Susanne Heinrichs Projekt beinhaltet vier Literaturlesungen völlig neuer Art. Die „Electro
Poetry Performance“ dreht die sich um Themen, die sich im Münster wiederfinden: Body,
Soul, Family, Death. Durch dieses Projekt kann das Jubiläum aufgrund seines Formats
einer weiteren Zielgruppe eröffnet werden. Die Umsetzung würde unter Beteiligung Ulmer
Künstlerinnen und Künstler erfolgen, so dass aus jeder Veranstaltung ein individuelles
Ulmer Projekt entstände.
„Ich, Ulm“ von Doris Graf
Bei Doris Grafs Projekt, einer „soziale Stadtplastik“ (erweiternd zum Kunstbegriff „Die
soziale Plastik“ von Joseph Beuys), sollen Menschen aufgefordert werden, ihre persönliche
Verbindung zu Ulm zeichnerisch darzustellen. Daraus entwickelt die Künstlerin
Piktogramme, die ausgestellt werden, aber auch in vielfältiger Weise weiter eingesetzt
werden können, sofern noch weitere Projektmittel akquiriert werden. Das Projekt kann die
Entwicklung des Jubiläumsjahrs ab Mitte 2014 begleiten. Die Präsentation der Ergebnisse
könnte im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten erfolgen. Reizvoll ist das Projekt deswegen,
weil es die Teilhalbe unabhängig von Vor- und Sprachkenntnisse ermöglicht. Damit kann
wirklich jede und jeder partizipieren.
Zur terminlichen Einbettung der Projekte ins Jubiläumsjahr vgl. den vorläufigen Terminplan
in Anlage 7 sowie die Anmerkungen in Kapitel 7.
4) Ausstellung im Stadthaus
Das Kuratorium empfahl in seiner ersten Sitzung, die ursprünglich von Herrn Dr. Häusler
vorgeschlagene„ulmer box“ auf dem Münsterplatz noch einmal zu überdenken und die
Präsentation stattdessen im Stadthaus einzurichten.
Der Arbeitskreis folgte der Empfehlung und bat die Verwaltung dahingehend Maßnahmen
zu ergreifen, da ein Start der Ausstellung bereits Mitte 2014 erfolgen sollte.
In einem Workshop unter Beteiligung von Kulturabteilung, Stadthaus, Stadtarchiv,
Öffentlichkeitsarbeit, OB-Bereich und Vertretern des Münsters wurde gemeinsam mit der
Firma m.o.l.i.t.o.r ein Konzept erarbeitet, das sowohl geschichtlichen als auch
Marketingaspekten Rechnung trägt, vor allem aber den Prozess und die Projektvorschläge
der Kunstausschreibung dokumentieren und öffentlich machen soll.
Zentrales Element der Präsentation ist eine sich ständig wandelnde Ausstellung, die mit
den geplanten Marketingmaßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit (s. Kapitel 7) Hand in Hand
geht. Die Ausstellung soll am 29. Juni 2014 starten und sich anschließend in 14 Etappen
zunächst der Münster- und Stadtgeschichte widmen und ab Januar 2015 den Prozess der
Kunstausschreibung darstellen (s. Anlage 4).
Im Stadthaus selbst gibt es außerdem zwei Schwerpunktausstellungen mit Bezug zum
Jubiläumsjahr: Im ersten Halbjahr wird der iranisch-französischen Fotograf „Abbas“ einen
befragenden Blick auf die Religionen in der gegenwärtigen Welt werfen. Ab Sommer steht
Richard Meiers Beschäftigung mit dem spätgotischen Münsterturm im Fokus (s. Anlage 5).
5) Lokale/regionale Aktivitäten
Das Kuratorium hat nachdrücklich empfohlen, in diesem Prozess lokale und regionale
-6Aktivitäten vor Ort in das Jubiläumsjahr einzubeziehen. Zwar ermöglichen auch die
partizipatorischen Projekte (s. Kapitel 2) eine Beteiligung, doch sollte für die kreativen
Prozesse vor Ort ein eigenes Budget zur Verfügung gestellt werden. Der Arbeitskreis
Marketing empfiehlt daher, hierfür ein zusätzliches Budget in Höhe von 100.000€ zur
Verfügung zu stellen und einen Teil davon bereits im Jahr 2014 für Vorlaufkosten bereit zu
stellen.
Freie Akteure der lokalen und regionalen Kulturszene haben bereits mit unterschiedlich
konkreten Vorschlägen ihr Interesse an einer Teilnahme an den Jubiläumsaktivitäten
bekundet. Darunter finden sich z. B. Ideen zu pädagogischen Begleitprojekten, für Konzerte,
Bürgeraktionen, Kunstprojekte, Ausstellungen, Vorträge und vieles mehr. Es handelt sich
sowohl um Projektmittelanträge als auch um rein informative Meldungen mit der Bitte um
Aufnahme in eine gemeinsame Programmübersicht. Nach der Erfahrung bisheriger
Themenjahre werden in der nächsten Zeit noch weitere Projektvorschläge bei der Stadt
eintreffen.
Die Verwaltung wird wie folgt vorgehen: Alle Interessierten sind aufgerufen, ihre Vorschläge
mittels Online-Antragsformular bis 31. März 2014 bei der Kulturabteilung einzureichen. Die
Projektanträge werden von der Verwaltung gesichtet und ein Abgleich mit den gesetzten
Schwerpunktveranstaltungen vorgenommen. Das Ergebnis wird dem Arbeitskreis Marketing
in einer Sitzung vorgestellt.
6) „Geburtstagsgabe“ für die Evangelische Münstergemeinde Ulm
Zum Jubiläumsjahr startet die Evangelische Münstergemeinde Ulm zusammen mit dem
Münsterbauverein eine Unterstützungskampagne, da ab 2015 die Sanierung des
Hauptturms beginnt. Diese Sanierung wird sich über viele Jahre hinziehen und einen
enormen finanziellen Aufwand erfordern. Die Verwaltung schlägt vor, diese Kampagne der
Münstergemeinde mit einer symbolischen „Geburtstagsgabe“ i. H. v. 161.500€ zu
unterstützen.
7) Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Der Bau des Münsters zog sich über insgesamt 513 Jahre hin. Entsprechend bunt und
verzweigt stellt sich die Baugeschichte dar. Und auch das Bauwerk selbst besteht aus den
verschiedensten Bausteinen, unterschiedlichster Herkunft. Dieses Puzzle greifen die
Kunstprojekte und die Werbemaßnahmen auf. Es werden unterschiedliche Facetten
beleuchtet und zu einem großen Gesamtbild zusammengefügt.
In den vergangenen Monaten wurden hierzu erste Werbemaßnahmen vorbereitet. Für die
Zusammenarbeit wurden in der Folge des letzten Gemeinderatsbeschlusses die Agenturen
„Instinktiv Media“ und „KBU“ in einem Gestaltungswettbewerb ausgewählt. „Instinktiv Media“
ist hierbei für das globale Erscheinungsbild und den Printbereich verantwortlich. „KBU“ setzt
in enger Absprache die digitalen Maßnahmen um. Workshops und regelmäßige
Besprechungen finden bereits seit Sommer 2013 statt. Gestaltungsbeispiele und erste
Umsetzungsvorschläge sind dem Anhang beigefügt (s. Anhang 6).
Ab sofort kann die offizielle Jubiläumshomepage www.ulm125.de freigeschaltet werden. Die
Besucherinnen und Besucher der Seite können dort Informationen zum Jubiläum, den
Kunstprojekten und Termine abrufen. Die Internetseite soll für die Jahre 2014 und 2015 ein
zentrales Portal für die Feierlichkeiten und das Münster darstellen. Daher gehen die Inhalte
der Seite weit über das Jubiläumsjahr hinaus und greifen z. B. in einem bebilderten
Zeitstrahl die Entwicklungsgeschichte des Münsters auf. Die Internetseite knüpft auch an die
Ausstellung im Stadthaus an und erweitert diese um zusätzliche Inhalte.
-7Ein weiteres Element ist der Fotowettbewerb „Jubiläumskalender 2015“. Es werden dabei
12 Aufnahmen des Münsters gesucht, die im Münsterkalender des Ulmer City Marketing e.
V. präsentiert werden.
Ein wichtiger Bestandteil der Gesamtwerbekampagne stellen Online-Filme dar. Die
Umsetzung kann noch Mitte 2014 erfolgen. Ziel der verstärkten Onlinewerbung ist, den
Bekanntheitsgrad über die Sozialen Netzwerke zu verbreiten. Spezielle Angebote für die
Zielgruppe sind hierbei notwendig.
Weitere Werbemaßnahmen sollen den Bekanntheitsgrad der Internetseite erhöhen und sind
zeitnah umsetzbar. Gleiches gilt für die Presse-/Sponsorenbox. Die hochwertige
Erscheinungsform stellt einen wichtigen Baustein in der Ansprache der Presse und
Sponsoren dar. Geplant ist, die Box an deutsche und europäische Leitmedien und
zielgruppenspezifische Magazine zu verteilen. Analog gilt dies für die Suche von
Sponsoren.
Weitere geplante Werbemaßnahmen sind u.a.: Postkartenaktion „Die Welt gratuliert Ulm“,
zielgruppenspezifische Mailings und Anzeigen, ein Stand auf der CMT.
Webseite und Stadthausausstellung bilden einen Kommunikationsrahmen, der sich über die
Jahre 2014 und 2015 erstreckt. Beide dienen zur Vermittlung der anstehenden Ereignisse
und runden das Bild ab. In diesen Rahmen eingefügt sind die Kunstprojekte der
internationalen und lokalen Künstlerinnen und Künstler. Um eine möglichst hohe
Werbewirksamkeit zu erzielen, sind die Termine aufeinander abgestimmt. Vgl. hierzu den
vorläufigen Terminplan in Anlage 7.
Hauptankerpunkt für die Jubiläumsaktivitäten 2015 wird das Wochenende 29. bis 31. Mai
sein. 1890 erfolgte am 31. Mai die Vollendung des Münsters durch das Aufsetzen der
Kreuzblume. An diesem zentralen Festwochenende werden die meisten der unter Kapitel 2
aufgeführten Kunstprojekte erlebbar sein. Weitere Veranstaltungen sind hierfür in Planung.
So wird die Münstergemeinde z. B. einen Festgottesdienst abhalten.
Als zweiter Ankerpunkt ist der Zeitraum um das letzte Juniwochenende vorgesehen, rund
um das historische Datum der Grundsteinlegung für das Ulmer Münster (30. Juni 1377). Der
Bau des Ulmer Münsters steht in einer Reihe großer, europäischer Kirchenbauten. Die
Baumeister aus der Familie Parler schufen u. a. auch die Kathedralen von Straßburg, Prag
und Mailand. Diese Internationalität möchte die Verwaltung aufgreifen und hat daher hierzu
u.a. eine europäische Tagung angedacht.
Der Zeitraum Mai bis Juni 2015 steht bei den Kommunikationsmaßnahmen im Zentrum und
schafft so ein attraktives Angebot für Touristen. Die Projekte der lokalen Partnerinnen und
Partner (Münstergemeinde und -kantorei, weitere städtische und freie Einrichtungen und
Kulturakteure) rundet das Gesamtbild ab.
-88) Budget
a) Vorlaufkosten 2013:
Position
Budget 2013
genehmigtes Budget 2013
Summe Budget
AUSGABEN
Kuratorium
Projetentwurfshonorare
Vorlaufkosten Kunstprojekte
Vorlaufkosten Präsentation
Stadthaus
Personal
Werbemittel
Einzelbeträge
255.000,00 €
255.000,00 €
inkl. Steuern
Ulmer Oratorium, Stairways to
Heaven (Jaar), sonstige Projekte,
Steuerberater, Büromittel
24.303,60 €
95.343,67 €
53.087,84 €
10.479,63 €
Preisgelder
Gestaltungswettbewerb, Website,
Bildrechte, Künstlersozialabgabe
Summe Ausgaben
13.500,00 €
10.057,75 €
206.772,49 €
DIFFERENZ
--> Übertrag ins HH 2014
48.227,51€
b) Kalkulation 2014/2015:
Position
Finanzmittel
Restbudget 2013
genehmigtes Budget 2014
genehmigtes Budget 2015
Summe Budget
AUSGABEN
Kuratorium
Kunstprojekte
"Solar Equation" LozanoHemmer (Skulptur)
"Abtastung Münsterturm"
Fleischer (Lichtkunst)
"Ulmer Oratorium" Elia
(Partizipatorisches
Projekt, Musik)
"Poetry and Party"
Heinrich
(Partizipatorisches
Projekt, Literatur)
"Ich, Ulm" Graf
(Partizipatorisches
Projekt, soz. Stadtplastik)
Gebühren/ Steuern
Einzelbeträge
insg. 1.88 Mio.
für 2013-2015
48.227,51 €
655.000,00 €
970.000,00 €
1.673.227,51 €
40.000,00 €
40.000 €
925.000 €
310.000,00 €
240.000,00 €
250.000,00 €
20.000,00 €
95.000,00 €
Künstlersozialabgabe, GEMA,
Ausländersteuer etc.
Ausstellung UG Stadthaus
Veranstaltungsschwerpunkte Rahmenprogramm/Tagung/
Empfänge/ Infrastruktur
Mai und Juni
Publikation (2-sprachig)
Zwischensummen
10.000,00 €
225.000,00 €
50.000,00 €
225.000,00 €
50.000,00 €
8.000,00 €
8.000,00 €
-9Sponsoringakquise
Personal
Büromittel/Sonstiges
Werbemittel
Rest für Unvorhergesehenes
Summe Ausgaben
DIFFERENZ EinnahmenAusgaben
0 €
143.100 €
5.200,00 €
269.500,00 €
7.427,51 €
1.673.227,51 €
0€
143.100,00 €
5.200,00 €
269.500,00 €
7.427,51 €
- €
9) Sponsoring
Die eigentliche Sponsoringakquise hat noch nicht begonnen, da bislang noch nicht
feststand, was potentiellen Sponsoren angeboten werden kann. Die Stadt steht in
Verbindung mit einem Unternehmen, das gegen Provision Sponsorengelder einwirbt. Für
die Akquise wird derzeit eine hochwertige Sponsoringbox im Erscheinungsbild des
Münsterturmjubiläums vorbereitet.
Sollten entsprechende Sponsorengeldern eingeworben werden, kann das
Maßnahmenpaket beispielsweise wie folgt erweitert werden:
- Die Installation von Rafael Lozano-Hemmer könnte länger als 3 Monate präsentiert
werden.
- Das Projekt von Doris Graf könnte um publikumswirksame Elemente
(überdimensionales Memoryspiel auf dem Münsterplatz usw.). erweitert werden.
- Das sehr knapp kalkulierte Budget für die Vermarktung der Projekte insgesamt könnte
aufgestockt werden, zusätzliche Werbemittel und Marketingaktionen wären möglich.