Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
293 kB
Erstellt
12.10.15, 21:54
Aktualisiert
27.01.18, 10:08
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
SUB - Stadtplanung, Umwelt und Baurecht
Datum
29.08.2014
Geschäftszeichen
SUB III-Pi
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau
und Umwelt
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Rahmenplan "nördlich der Blaubeurer Straße"
- Beschluss -
Anlagen:
1 Rahmenplan „Nördlich der Blaubeurer Straße"
1 Rahmenplan Ausschnitte
Sitzung am 30.09.2014
TOP
GD 308/14
(Anlage 1)
(Anlage 2.1 - 2.4)
Antrag:
1. Den Rahmenplan „Nördlich der Blaubeurer Straße“ zu beschließen.
Jescheck
Genehmigt:
BM 3, C 3, OB, VGV
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
1.
KURZDARSTELLUNG
Zur Steuerung der baulichen Entwicklung zwischen der Blaubeurer Straße und dem nördlich
angrenzenden Bahngelände wurde ein Rahmenplan entwickelt. Anlass ist die Freimachung
der Gewerbeflächen von MOCO, J.A. Molfenter GmbH & Co., mit ca.
83 000 m² sowie
weitere anstehende Umnutzungen im direkten Umfeld. Es ergibt sich die Chance, das
Gewerbeareal besser erschließen und marktgerecht parzellieren zu können.
2.
UMGRIFF DES RAHMENPLANS
Das Gebiet umfasst den Bereich von der Blaubeurer Straße als südliche Abgrenzung bis zum
Gelände der DB im Norden, im Westen begrenzt von der Lupferbrücke, im Osten vom
Verkehrsknotenpunkt Blaubeurer Tor / Wallstraßenbrücke.
Für diesen Bereich stellt der Rahmenplan die Fortschreibung des bestehenden Rahmenplans
"Nördliche Weststadt" vom 21.04. 1998 dar.
3.
STÄDTEBAULICHE ZIELE
3.1.
Standortprofil
Als wichtiges städtebauliches Ziel verfolgt der vorliegende Rahmernplan eine Sicherung und
Weiterentwicklung des Gewerbestandorts Blaubeurer Straße. Bereits heute befindet sich dort
ein wichtiger Standort für den Kraftfahrzeughandel. Bei der geplanten
Flächenumstrukturierung ergeben sich weitere Potentiale für den Kfz- Bereich und
autoaffines Gewerbe. Sowohl für Neuansiedlungen als auch zur Sicherung und Erweiterung
bereits ansässiger Betriebe sollen attraktive Standortbedingungen geschaffen werden. Mit
der Neuordnung der Erschließung und attraktiven neuen Straßenräumen in Verbindung mit
anspruchsvoller Architektur können Synergien entstehen, durch die der Gewerbestandort
Blaubeurer Straße zu einer "Adresse" wird.
Aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage liegt ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt in
der Ansiedlung kleinerer Handwerksbetriebe und Dienstleister, vornehmlich im nördlichen
Bereich zu den Bahnanlagen. Nicht zuletzt Umsiedlungen aus dem näheren Umfeld sollen mit
Grundstücksgrößen ab 1 300 m² ermöglicht werden. Sowohl durch gute Teilbarkeit als auch
gute Addierbarkeit der Parzellen zu größeren Einheiten sind die Nutzungen flexibel und
zukunftsfähig.
Das kommunale Märktekonzept für Ulm vom 05.07.2013 (GD 152/13) wird umgesetzt. Die
Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben ist nur für Betriebe mit nicht zentrenrelevantem
Sortiment zulässig.
Im Bereich der neu zu beplanenden Flächen sind Vergnügungsstätten unzulässig, gemäß dem
Vergnügungsstättenkonzept vom 26.02.2013 (GD 062/13).
-3-
3.2.
Erschließung
Die Gewerbeflächen zwischen Blaubeurer Straße und Bahnflächen erstrecken sich über eine
Tiefe von ca. 200 m. Bisher waren die Flächen der Fa. Moco sowohl von der Blaubeurer Straße
als auch durch eine Zufahrt im Bereich der Behringer Brücke erschlossen. Bei einer künftig
kleinteiligeren Parzellierung wird eine neue Erschließungsstraße notwendig.
Der Gedanke, das frei werdende Areal über eine Verlängerung der Magirusstraße aus zu
erschließen, ist folgerichtig aus dem Stadtgrundriss entwickelt. Die neue Erschließung folgt
dem historischen Schwung des zu erhaltenden Bahngleises (Nutzung FUG) und geht auf Höhe
der Behringer Brücke in die Erschließungsstraße nördlich von IKEA über. Diese Spange dient
damit zum Einen als Haupterschließung für die östlichen Grundstücke im Gebiet, gleichzeitig
entlastet sie die Blaubeurer Straße durch Aufteilung der Verkehrsströme. Ziel ist, die nördlich
von IKEA verlaufende Straße im Endausbau an die Schillerstraße anzubinden. Der
Regelstraßenquerschnitt dieser Haupterschließung beträgt 9.00 m für KFZ- und Radverkehr,
einen 2.00 m breiten Gehweg und einen 5.00 m breiten, öffentlichen Grünstreifen, der mit
einer großkronigen Baumreihe das Rückgrat des Gebietes bildet.
Eine weitere, untergeordnete Straße erschließt die westlichen Gewerbegrundstücke entlang
des Bahnareals bis zum Autohaus Reisacher und mündet dort in die Blaubeurer Straße. Der
Straßenquerschnitt beträgt 6.50 m für KFZ- und Radverkehr, nördlich anschließend ein
Längsparkstreifen von 2.50 m mit Baumpflanzungen und ein Gehweg von 2.50 m Breite.
Ein wichtiges Ziel ist die Förderung des Fahrradverkehrs. Bisher werden Radfahrer in der
Blaubeurer Straße neben den Fußgängern auf einer eigenen Spur geführt. Allerdings sind die
zur Verfügung stehenden Flächen partiell nicht ausreichend dimensioniert, die
Radwegeverbindung entsprechend unattraktiv und wenig genutzt. Langfristig soll bei
Freiwerdung von Grundstücken ein Streifen von 2.50 m Breite entlang der Blaubeurer Straße
für Verkehrsflächen und Begleitgrün einbehalten werden, um die Radwegevernetzung
ausbauen zu können und damit zunehmend Alternativen zum motorisierten Individualverkehr
zu bieten.
3.3.
Grünstruktur
Das Blautal ist mit seiner West-Ost-Lage in Wetterrichtung eine wichtige Frischluftschneise
für die Gesamtstadt und damit ein wichtiger klimatischer Faktor. Durch den bisherigen und
auch geplanten weiteren Ausbau und damit Stärkung des Blau- Grünzugs mit Frei- und
Grünräumen wird dem bereits Rechnung getragen. Die gewerbliche Nutzung in der
Blaubeurer Straße profitiert ebenfalls von den Naherholungsmöglichkeiten und der
zunehmend ausgebauten Radwegevernetzung.
Im Bereich nördlich der Blaubeurer Straße ist das Grünangebot bisher zurückhaltend.
Wichtiges neues Element ist deshalb die Verlängerung des Pflanzstreifens an den
Bahnanlagen in Ost-West-Richtung, ausgehend von den bereits bestehenden Pflanzungen
nördlich von IKEA und des Fachmarktzentrums. Die dicht bepflanzten Böschungsbereiche
sollen Richtung Westen fortgesetzt werden. Dieser Pflanzstreifen hat aufgrund seiner Länge
bereits jetzt eine verknüpfende Funktion innerhalb der Grünstrukturen, dient außerdem als
grüner Rücken und optischer Abschluss für das Gebiet sowie als Klimapuffer zu den im
Sommer stark erhitzten Bahnflächen.
-4Aus dieser Pflanzböschung heraus entwickelt sich ein 5.00 m breiter Grünstreifen entlang der
Haupterschließung nach Süden, der mit seiner großkronigen Baumreihe das Rückgrat des
Gebietes bildet. Somit wird die erschließungstechnische Verknüpfung mit der Magirusstraße
auch als starke vertikale Grünstruktur erlebbar, die über die Blaubeurer Straße hinweg eine
Vernetzung bis zum Grünzug der Blau herstellt.
Im öffentlichen Straßenraum werden außerdem Baumpflanzungen im Wechsel mit
öffentlichen Längsparkern entlang der Fahrspuren vorgenommen.
3.4.
Gebäude
Die Gebäudehöhen sollen sich im Rahmen des Bestandes bewegen und 18 m nicht
übersteigen. Damit wird der Bedeutung und Beibehaltung des Blautales als Frischluftschneise
Rechnung getragen.
Baulinien werden nicht vorgegeben, um die späteren Nutzer und deren Betriebsabläufe nicht
durch bauliche Zwänge zu beeinträchtigen. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes bildet
das gestalterische Gerüst des Gebietes.
3.5.
Planungsrecht
Für die Neugestaltung des Moco- Areals wird ein Bebauungsplan aufgestellt.
Das Kommunale Märktekonzept für Ulm und das Vergnügungsstättenkonzept werden darin
Eingang finden.
Für das Verfahren ist der SUN zuständig.