Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
254 kB
Erstellt
12.10.15, 21:55
Aktualisiert
27.01.18, 10:15
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
Z - Zentralstelle
Datum
30.09.2014
Geschäftszeichen
Z/IS
Beschlussorgan
Internationaler Ausschuss
Behandlung
öffentlich
Betreff:
IDU - internationaler Dolmetscherdienst Ulm
Anlagen:
-
Sitzung am 21.10.2014
TOP
GD 368/14
Antrag:
Den Bericht zur Kenntnis nehmen.
Saliou Gueye
Genehmigt:
BM 2, C 2, OB
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zwischenbericht
IDU – der Internationale Dolmetscherdienst Ulm, ist ein neues Vorhaben in der Stadt Ulm, um der
veränderten Situation in der (Ulmer) Gesellschaft Rechnung zu tragen, die durch eine zunehmende
interkulturelle und mithin auch sprachliche Vielfalt gekennzeichnet ist. Es knüpft an das
Schlüsselprojekt 5 des Konzepts „Ulm: Internationale Stadt“ an, das die Einrichtung eines
Dolmetscherdienstes empfiehlt.
Der Internationale Dolmetscherdienst Ulm, IDU, versteht sich neben der ganz konkreten Hilfe für
Ratsuchende und Hilfeeinrichtungen auch als Beitrag zur Interkulturellen Öffnung von
Regeleinrichtungen. In der Sitzung vom 19.02.2014 hat der Gemeinderat das Vorhaben auf den Weg
gebracht und hat hierzu Finanzmittel bereit gestellt, GD 058/14. Das Konzept für den Internationalen
Dolmetscherdienst Ulm findet sich als Anhang zur GD 058/14.
Die Erarbeitung des Konzeptes sowie die Umsetzung erfolgt in einem Arbeitskreis bestehend aus neun
Fachkräften aus dem Ehrenamts- und Migrationsbereich
Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e. V., Fachstelle für
Interkulturelle Orientierung Region Donau-Iller
Evangelischer Diakonieverband Ulm/Alb-Donau
Stabsstelle Soziales Engagement Caritas Ulm
IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Diözese RottenburgStuttgart e.V.
Ulmer Volkshochschule
engagiert in ulm e.V.
Stadt Ulm, Koordinierungsstelle Internationale Stadt
sowie beratend dem Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm
Der AK IDU trifft sich seit Februar 2013 regelmäßig alle 1 – 2 Monate. Am 24.10.2014 findet eine
öffentliche Kick-off-Veranstaltung für den Internationalen Dolmetscherdienst Ulm statt, ab November
2014 können die ersten Vermittlungen über IDU erfolgen.
IDU richtet sich an Beratungseinrichtungen in Ulm. Ehrenamtlich tätige Dolmetscherinnen und
Dolmetscher werden nach einer Einführungsqualifizierung gegen Aufwandsentschädigung auf
Vermittlung in Beratungsgesprächen tätig. Ansprechpartner für die Vermittlung und die dazu
gehörenden organisatorischen Aufgaben ist die Stadt Ulm, Koordinierungsstelle Internationale Stadt.
Aktuell gleichfalls in der Umsetzung ist eine parallel gestartete Abfrage zur Einrichtung eines
stadtinternen Dolmetscherdienstes, der ergänzend zu IDU für die Aufgaben der Stadtverwaltung die
sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zugänglich machen möchte. Hierzu kann ebenfalls in der Sitzung berichtet werden.
Vorliegend soll ein Zwischenbericht zum Stand der Umsetzung von IDU gegeben werden.
-3Die Werbung der IDU-Dolmetscher/-innen erfolgte durch einen Aufruf in den Medien im Juni 2014,
durch einen Stand auf dem Internationalen Fest am 28.Juni 2014, über die im AK IDU vertretenen
Einrichtungen sowie durch Mund-zu-Mund-Propaganda.
Bis Ende September haben sich daraufhin 72 Menschen gemeldet, die als Dolmetscherinnen und
Dolmetscher tätig sein möchten. In zwei Sammelterminen wurden Kurzinterviews mit insgesamt 42
Personen geführt. Nach den Einstiegsqualifizierungen (s.u.) wird der Pool ab Frühjahr 2015 62
Dolmetscherinnen und Dolmetscher für 26 Sprachen umfassen. Folgende Sprachen können künftig
über IDU abgedeckt werden: albanisch, arabisch, bosnisch, bulgarisch, englisch, französisch, hindi,
indonesisch, italienisch, kurdisch/Irak, kurdisch/Syrien, kurmanci, polnisch, portugiesisch/Brasil,
punjabi, rumänisch, russisch, serbisch, slowakisch, slowenisch, sorani, spanisch, tschechisch, türkisch,
twi, ungarisch. Der Pool wird laufend erweitert.
Um die Dolmetschenden auf ihre Aufgabe vorzubereiten sowie zur Qualitätssicherung wird an zwei
Wochenenden im Oktober dieses Jahres unter Leitung einer auf diesem Feld erfahrenen Referentin
eine Einführungsqualifizierung angeboten. Ziele der Schulung sind u.a.:
Bewusstsein über die Rolle des ehrenamtlichen Dolmetschens zu entwickeln, Grenzen zu
Berufsdolmetschenden kennenlernen.
Über Schweigepflicht, professionelle Distanz und Entlastungsmechanismen informiert werden.
Basics der Gesprächsführung kennenlernen und das Bewusstsein über die Besonderheiten der
Gespräche mit Dolmetschern schärfen.
Bei Gesprächen vermittelnd und nicht eskalierend agieren lernen.
Die Struktur von Gesprächen mit Dolmetschenden selbst erfahren, die Bedeutung der
Sitzordnung und die organisatorischen Themen der Vermittlung kennenlernen.
Ein weiterer Termin für eine ausführliche Erstqualifizierung ist für Frühjahr 2015 geplant. Anschließend
sollen regelmäßig kurze themenbezogenen Fortbildungen stattfinden, die sich am Bedarf der
Dolmetschenden orientieren, z.B. zur Arbeit des Jugendamtes, der Agentur für Arbeit und des
Jobcenters, aufenthaltsrechtliche Fragestellungen, Trauma u.v.m..
Regelmäßig vorgesehen sind zudem informelle Austauschrunden und eine Supervision.
Ebenso wichtig wie die Qualifizierung der angehenden IDU-Dolmetscher/-innen ist die Information der
Beratungseinrichtungen, die Dolmetscher/-innen einsetzen, über die Grundsätze erfolgreichen
Dolmetschens. Hierzu wurde gemeinsam mit der Leitung der Qualifizierungsworkshops ein
ausführliches Papier erarbeitet, dessen Inhalte im Anschluss an den Kick-off – Termin am 24.10.2014
interessierten Einrichtungen vorgestellt werden.
Der Ulmer Gemeinderat hat für den Internationalen Dolmetscherdienst Ulm als Pilotprojekt von 2014 2016 insgesamt 40.000 € zur Verfügung gestellt (GD 058/14). Danach soll entschieden werden, wie das
Angebot weiter umgesetzt werden kann.