Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
353 kB
Erstellt
12.10.15, 21:59
Aktualisiert
27.01.18, 10:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung C3 - Controller
Datum
09.01.2015
Geschäftszeichen
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung,
Bau und Umwelt
Sitzung am 03.02.2015
TOP
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Chancengleichheitsplan des Fachbereichs Stadtentwicklung, Bau und Umwelt
- Zwischenbericht 2014
Anlagen:
Anlage 1:
GD 023/15
Entwicklung der Personalstruktur seit 2013
Antrag:
Den Zwischenbericht zur Kenntnis zu nehmen.
Wetzig
Bürgermeister
Zur Mitzeichnung an:
BM 3, FB, ZS/P
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
1.
Ausgangslage
Der Chancengleichheitsplan für die Stadtverwaltung Ulm ist am 01.02.2010 in Kraft getreten.
Die Stadt Ulm verfolgt damit die Ziele der Gleichstellung von Frauen und Männern mit der
Doppelstrategie Frauenförderung und Gender Mainstreaming. Chancengleichheit ist als
durchgängiges Leitprinzip in allen kommunalen Aufgabenbereichen zu berücksichtigen.
In diesem Zusammenhang wurde erstmals im Jahr 2013 ein Bericht über die Situation im
Fachbereich Stadtentwicklung, Bau und Umwelt gegeben (vgl. GD 428/13). In diesem wurden
die Grundsätze der Personalpolitik des Fachbereichs im Hinblick auf den städtischen
Chancengleichheitsplan definiert und eingeordnet. Dazu gehörte auch die Definition von ersten
Zielwerten, die der Fachbereich bis 2016 in der Personalstruktur anstrebt. Ausgangspunkt dafür
bildeten die Daten zum Stichtag 01.01.2013.
Wie seinerzeit zugesagt, wird bis 2016 in jährlichen Zwischenberichten über den aktuellen
Stand im Hinblick auf diese Ziele berichtet. Als Basis für die Auswertung dienen im Folgenden
dazu die Personalstrukturdaten des Fachbereichs zum Stichtag 31.12.2014.
2.
Gleichstellungsorientierte Standortbestimmung
Die Auswertung zum Stichtag 31.12.2014 ergab für den Fachbereich Stadtentwicklung, Bau
und Umwelt die Gesamtzahl von 638 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Personalstruktur im
Fachbereich stellt sich 2014 damit folgendermaßen dar:
Beschäf t igt e …
Gesamt
Frauen
Anzahl
in %
M änner
Anzahl
in %
…gesamt
638
244
38,2%
394
61,8%
… nach Lauf bahn*
höherer Dienst
gehobener Dients
mittlerer Dienst
einfacher Dienst
38
137
324
139
6
40
83
115
15,8%
29,2%
25,6%
82,7%
32
97
241
24
84,2%
70,8%
74,4%
17,3%
* umfassende Eingruppierungen
höherer Dienst
= B, A13 hD - A16, EG13 - EG15 Ü
gehobener Dienst
= A9 gD - A13 gD, EG9 - EG12, S9 - S18)
mittlerer Dienst
= A6 - A9 mD, EG3 - EG8, S3 - S8)
einfacher Dienst
= EG1 - EG2 Ü, S2
Tabelle 1: Beschäftigtenstruktur nach Laufbahn zum 31.12.2014
Auf eine detailliertere Aufschlüsselung nach Besoldungs- bzw. Entgeltgruppen wird aus
Gründen des Datenschutzes verzichtet.
Im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich damit kleine Veränderungen (vgl. Anlage 1). So stieg
-3die Zahl der Beschäftigten um vier Personen von 634 auf 638 an. Der Frauenanteil hat sich
dabei insgesamt etwas verringert, was insbesondere auf eine Reduzierung der Anzahl an
Mitarbeiterinnen im Bereich des einfachen Dienstes zurückzuführen ist (- 8 Beschäftigte), die in
erster Linie im Bereich "Reinigung" eingesetzt sind. Dabei ist zu beachten, dass sich die Anzahl
an Stellen in diesem Zeitraum nicht verringert hat, sondern konstant bei rund 73 Stellen liegt.
Vielmehr wurde der Beschäftigungsumfang bei verschiedenen Beschäftigten erhöht, sodass
sich das aus dem Personalbudget zur Verfügung stehende Stundenkontingent nun auf weniger
Beschäftigte verteilt.
Darüber hinaus ergeben sich beim Blick auf die Entwicklungen in den einzelnen Laufbahnen
weitere Veränderungen. So ist der Frauenanteil im Bereich des höheren und gehobenen
Dienstes sowohl absolut, als auch relativ gestiegen. Demnach sind rund ein Viertel der
Beschäftigten im höheren oder gehobenen Dienst gegenwärtig weiblich. Im Bereich des
mittleren Dienstes ist der Frauenanteil dagegen nochmals zurückgegangen.
Bezogen auf die Führungspositionen im Fachbereich ergibt sich das in Tabelle 2 dargestellte
Bild. Als Führungsposition gilt dabei jede Stelle, die gegenüber mindestens einer weiteren Stelle
eine Führungsfunktion einnimmt. Dies kann neben der Leitung der (Haupt-)Abteilung oder eines
Sachgebiets, auch die Leitung eines Teams umfassen:
Beschäf t igt e …
… in Führungsposit ion
gesamt
höherer Dienst
gehobener Dienst
Gesamt
Frauen
Anzahl
in %
47
23
24
6
2
4
M änner
Anzahl
in %
12,8%
8,7%
16,7%
41
21
20
87,2%
91,3%
83,3%
Tabelle 2: Beschäftigte in Führungspositionen nach Laufbahn zum 31.12.2014
Durch personelle Veränderungen auf Abteilungsleiterebene im Laufe des Jahres 2013, sind
zwischenzeitlich zwei Führungspositionen im höheren Dienst mit Frauen besetzt. Darüber
hinaus gab es auch auf Führungspositionen des gehobenen Dienstes Veränderungen, sodass
hier insgesamt eine Verschiebung im Vergleich zum letzten Bericht mit Datenbasis 01.01.2013
ersichtlich ist.
Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht der Fachbereich auch die
Tätigkeit in Teilzeit. Im Jahr 2014 nehmen diese Möglichkeit insgesamt 194 der 638
Beschäftigten wahr. Dies entspricht 30 %. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil damit
leicht reduziert. Wie der folgenden Tabelle entnommen werden kann, handelt es sich bei der
Mehrzahl der Beschäftigten in Teilzeit um Frauen:
Beschäf t igt e …
… in Teilzeit
Gesamt
194
Frauen
Anzahl
in %
164
84,5%
M änner
Anzahl
in %
30
15,5%
Tabelle 3: Beschäftigte in Teilzeit 2014 zum 31.12.2014
3.
Zieldefinition aus 2013 - Soll-Ist-Analyse
Im Bericht 2013 hat der Fachbereich verschiedene Zielvorgaben definiert, die für den Zeitraum
bis 2016 als Zielmarke fungieren sollen. Folgende Ziele wurden definiert:
Ziel 1: Erhöhung des Frauenanteils im höheren Dienst auf 17 % und im gehobenen
-4Dienst auf 31 %
Die aktuellen Zahlen mit Stand 31.12.2014 zeigen, dass sowohl im höheren, als auch im
gehobenen Dienst der Frauenanteil in Richtung dieser Zielmarken gestiegen ist. Mit einem
Anteil von 15,8 % im höheren Dienst, fehlen noch zwei Stellen bis zur Zielerreichung, soweit die
Gesamtzahl der Stellen konstant bleibt. Im Falle des gehobenen Dienstes fehlen bei einem
Frauenanteil von 29,2 % ebenfalls noch zwei Stellen bis zur Zielerreichung.
Ziel 2: Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen auf 10%
Der Anteil an Frauen an den Führungspositionen liegt aktuell bei einem Anteil von 12,8 % und
damit über dem in 2013 formulierten Zielwert. In diesem Fall ist es daher angemessen, die
Zielmarke für den Zeitraum bis 2016 auf 17 % fortzuschreiben, was zwei weiteren Stellen
entspricht.
Auch wenn die Ziele auf den ersten Blick nur kleine Schritte auf dem Weg zur Erreichung der
Leitziele des Chancengleichheitsplans der Stadt darstellen, sind dabei immer die
bestimmenden Rahmenbedingungen zu berücksichtigen:
a.
b.
c.
d.
Freie und wiederzubesetzende Stellen im gehobenen und höheren Dienst müssen zur
Verfügung stehen.
Das Bewerberfeld muss mit zumindest einer potentiell geeigneten Kandidatin besetzt
sein.
Das Verfahren der Wiederbesetzung folgt dann entsprechend den städtischen
Regelungen, insbesondere den Zuständigkeiten laut Zuständigkeitsordnung. So wählt im
Falle der Wiederbesetzung einer Stelle ab Besoldungsgruppe A13 / Entgeltgruppe E13
mindestens der Fachbereichsausschuss den aus seiner Sicht geeignetsten,
zuverlässigsten und leistungsfähigsten Kandidaten/Kandidatin aus.
Die Regelungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatzes sind zu befolgen.
Im Zusammenhang mit der unter Punkt b. genannten Anzahl an geeigneten Kandidatinnen im
Bewerberfeld ist zu beachten, dass der Anteil der Absolventinnen in den
Ingenieurwissenschaften seit Jahren bei rund 23 % liegt - trotz einer steigenden Anzahl an
Studienabsolventinnen und -absolventen insgesamt (vgl. Tabelle 4).
Absolvent en der Ingenierw issenschaf t en
Jahr
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Gesamt
34757
33815
34549
35145
37071
38708
41803
46210
50628
56688
66904
74915
Frauen
Anzahl
in %
7062
20,3%
7446
22,0%
7827
22,7%
8093
23,0%
8351
22,5%
8844
22,8%
9559
22,9%
10641
23,0%
11554
22,8%
12765
22,5%
15186
22,7%
17018
22,7%
Tabelle 4: Absolventen der Ingenieurswissenschaften seit 2001*
M änner
Anzahl
27695
26369
26722
27052
28720
29864
32244
35569
39074
43923
51718
57897
in %
79,7%
78,0%
77,3%
77,0%
77,5%
77,2%
77,1%
77,0%
77,2%
77,5%
77,3%
77,3%
-5*Quelle: HRK Hochschulrektorenkonferenz: Statistische Daten zu Studienangeboten an Hochschulen in
Deutschland - Studiengänge, Studierende, Absolventen. URL
http://www.hrk.de/uploads/media/HRK_Statistik_WiSe_2013_14_mit_Cover.pdf Stand: 12.01.2015, S. 71 - 80.
Damit kommen in jedem Abschlussjahrgang auf jede Absolventin gleich drei Absolventen, was
sich dann auch in den einzelnen Bewerbungsverfahren zeigt. Dazu kommt das allgemeine
Problem der öffentlichen Verwaltung, überhaupt ausreichend Fachkräfte für die Arbeit im
kommunalen Dienst zu gewinnen.
4.
Schlussfolgerungen und Ausblick
Aufgrund der oben angeführten Punkte wird der Fachbereich am eingeschlagenen Weg
festhalten und am im Bericht 2013 definierten Maßnahmenkatalog festhalten (vgl. GD 428/13).
Die Zielmarken bis 2016 stehen fest und wurden fortgeschrieben. Über die Entwicklung der
Personalstruktur des Fachbereichs wird auch für das Jahr 2015 ein Bericht im
Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt folgen.