Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
278 kB
Erstellt
12.10.15, 22:00
Aktualisiert
27.01.18, 10:45
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
BS- Bildung und Sport
Datum
22.12.2014
Geschäftszeichen
BS/Ehr
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Deutsche Leichtathletikmeisterschaften
- u.a. Antrag der FWG-Fraktion, CDU-Fraktion, GRÜNE-Fraktion, SPD-Fraktion,
FDP-Fraktion, DIE LINKE -
Anlagen:
Media-Analyse (Anlage 1)
Abrechnungsübersicht (Anlage 2)
Antrag Nummer 126 (Anlage 3)
Sitzung am 12.02.2015
TOP
GD 007/15
Antrag:
1.
Vom Bericht zu den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften 2014 Kenntnis zu nehmen.
2.
Einer Interessensbekundung für die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften 2018
gegenüber dem Deutschen Leichtathletik-Verband zuzustimmen.
3.
Die Verwaltung zu beauftragen, die Varianten 1 bis 3 bezüglich der Umgestaltung des
Bereichs der Haupttribüne des Ulmer Donaustadion zu konkretisieren sowie ein
entsprechendes Raumprogramm zu erstellen und die Ergebnisse dann zur weiteren
Beschlussfassung im Gemeinderat vorzulegen.
Gerhard Semler
Zur Mitzeichnung an:
BM 1, BM 2, C 2, GM, OB, ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
1.
Allgemeines
Die Stadt war in den vergangenen Jahren mit dem Ulmer Donaustadion mehrfach
Austragungsort für Deutsche Leichtathletikmeisterschaften. Zwischen 2003 und 2014 war der
Deutsche Leichtathletik-Verband mit insgesamt acht Veranstaltungen, davon fünf Deutsche
Meisterschaften, zwei Deutsche Jugendmeisterschaften und dem internationalen DLVMeeting, das es zwischenzeitlich in der Form nicht mehr gibt, zu Gast in Ulm.
Besonders ist, dass die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften 2013 und 2014 zweimal
nacheinander im Donaustadion stattgefunden haben, was in der Geschichte der nationalen
Titelkämpfe ein echtes Novum darstellt. Ein weiteres Novum und echtes Highlight war die
Auslagerung der Kugelstoßwettbewerbe 2014 aus dem Stadion auf den Ulmer Münsterplatz,
als gesonderter Wettkampf am Freitagabend. Im Rahmen einer Deutschen Meisterschaft hat
es etwas Vergleichbares bisher nicht gegeben.
Weiterhin ist über die Jahre festzustellen, dass die Meisterschaften in der Vorbereitung, aber
auch in der Abwicklung immer professioneller und auch aufwändiger geworden sind.
2.
Zahlen, Daten, Media-Analyse
2.1.
Zuschauerzahlen
Bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften 2013 und 2014 konnten folgende
Zuschauerzahlen erreicht werden:
2013
Samstag: insgesamt 11.800 Zuschauer, davon 7.150 Stehplatztickets und 4.650 Sitzplatztickets
Sonntag: insgesamt 15.200 Zuschauer, davon 11.550 Stehplatztickets und 4.650 Sitzplatztickets
2014
Freitag: insgesamt rund 3.000 Zuschauer, davon 1.500 Tribünenplätze*
Samstag: insgesamt 10.200 Zuschauer, davon 6.400 Stehplatztickets und 4.000 Sitzplatztickets
Sonntag: insgesamt 15.000 Zuschauer, davon 10.350 Stehplatztickets und 4.650 Sitzplatztickets
* Hinweis: Bei den Zahlen handelt es sich um eine Schätzung, da für das Kugelstoßevent am Freitagabend auf dem
Münsterplatz keine Tickets verkauft wurden. Der Eintritt hier war frei.
Zu den Zuschauerzahlen ist zu sagen, dass es bei den vergangenen zwei Veranstaltungen
gelungen ist, die Haupt- und die Gegentribüne jeweils an beiden Tagen bereits im Vorverkauf
auszuverkaufen. Erreicht werden konnte dies mit einer guten und überzeugenden
Werbestrategie und der Tatsache, dass die Leichtathletik in den vergangenen Jahren durch
internationale Erfolge deutscher Athleten wieder attraktiver für den Zuschauer geworden ist.
Des Weiteren können die guten Verkaufszahlen als Indiz gewertet werden, dass sich die
nationalen Titelkämpfe als Veranstaltung in Ulm und der Umgebung etabliert haben.
-32.2.
Media-Analyse
Die Deutschen Meisterschaften werden regelmäßig durch eine Mediaanalyse-Agentur
begleitet. In 2014 waren die Ergebnisse dabei besonders eindrucksvoll. Die Zusammenfassung
der TV-Einschaltquoten verdeutlicht, dass noch nie so viele Fernsehzuschauer die nationalen
Titelkämpfe verfolgten, wie 2014. Einschließlich aller Ausschnitte in den
Nachrichtensendungen und Rückblicke in späteren Sportsendungen wurden Ende Juli mehr
als 111 Millionen Zuschauer gezählt, die sich über die Deutschen
Leichtathletikmeisterschaften informierten. Das ist das Mehrfache dessen, was in den
vergangenen Jahren registriert wurde und liegt deutlich über dem bisherigen Höchstwert von
rund 72 Millionen Ende der neunziger Jahre.
Nach Auswertung der Daten wurden die höchsten Einschaltquoten bei den HauptNachrichtensendungen von ARD, ZDF und RTL erreicht, die jeweils Filmausschnitte von den
Deutschen Meisterschaften zeigten und zusätzlich in den Tagesthemen und dem Heute
Journal ausführlich berichteten. Auch die mehrstündigen Live-Übertragungen am Samstag im
ZDF (fast 1 Million Zuschauer; 8,8% Marktanteil) und am Sonntag in der ARD (1,36 Mio; 9,7%
Marktanteil) fanden sehr guten Zuspruch und übertrafen die Werte vergleichbarer
Sportereignisse. Die Deutsche Leichtathletikmeisterschaft 2014 war auch vorrangiges Thema
in den Montags-Sportsendungen der dritten Programme mit verschiedenen Studiogästen aus
der Leichtathletik.
Als Gründe für die sehr guten Werte sind sicherlich das Kugelstoßen auf dem Münsterplatz,
der Deutsche Rekord von Julian Reus über 100m im Ulmer Donaustadion und der Sieg von
Markus Rehm als Prothesensportler im Weitsprung, zu benennen.
Die komplette Media-Analyse ist in der Anlage 1 beigefügt.
3.
Budget und Finanzierung
3.1.
Haushaltsansatz/Veranstaltungsbudget
Festzuhalten ist hier zunächst, dass das städtische Budget seit der Austragung der ersten
Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in 2003 nicht angepasst wurde. Für die
Durchführung der Deutschen Meisterschaften standen - mit einer Besonderheit 2014
(Erläuterung hierzu siehe nachfolgend) - immer 245.000 Euro auf der Ausgabenseite als
Veranstaltungsbudget zur Verfügung.
Die 245.000 Euro teilen sich dabei in einen festen Veranstaltungszuschuss an den Deutschen
Leichtathletik-Verband in Höhe von 125.000 Euro und ein Sach- und Dienstleistungsbudget in
Höhe von 120.000 Euro, aus dem die Stadt bestimmte infrastrukturelle Voraussetzungen für
die Veranstaltung im Stadion zu schaffen hat, die vorab vertraglich festgelegt und fixiert
werden.
Im Wesentlichen sind im Donaustadion fehlende Infrastruktur und fehlende Räumlichkeiten
zu schaffen. Dazu gehören unter anderem die Herstellung eines großen VIP-Bereiches, eines
Pressebereiches mit Pressetribüne, eine veranstaltungstaugliche Beschallung, die Anmietung
einer Videowand sowie die Schaffung von Strom-, Versorgungs- und Datenleitungen.
In 2014 konnte im Rahmen der Verhandlungen und Vorgespräche mit dem Verband erreicht
werden - da dringend ein Ausrichter gesucht wurde - dass die Kosten für den VIP-Bereich vom
Verband übernommen wurden. Damit konnte der Ansatz in 2014 auf 222.500 Euro reduziert
werden.
-4Für das Ulmer Donaustadion wurde von der Stadt Ulm eine Stadionmiete in Höhe von 15.000
Euro erhoben.
3.2.
Abrechnung
Es ist festzuhalten, dass das Veranstaltungsbudget in den vergangenen beiden Jahren für die
Durchführung der Deutschen Leichtathletikmeisterschaften nicht ausreichend war. Das
Budget wurde in 2013 mit rund 31.000 Euro und in 2014 mit rund 29.000 Euro überzogen.
Grund dafür ist, dass sich die Anforderungen teilweise deutlich erhöht haben; genannt sei an
dieser Stelle exemplarisch der Strombedarf für das Fernsehen und die Datentechnik sowie die
Anforderungen der Presse hinsichtlich des Pressebereiches allgemein und der
Datenleitungen. Auch die Anforderungen an die Beschallungsanlage und die Videowand sind
gestiegen. Ferner ist festzuhalten, dass im Vergleich zu 2003 die Stundensätze der
Unternehmen und Dienstleister gestiegen sind und sich das in den Abrechnungen deutlich
bemerkbar machte. Außerdem musste in 2013 und 2014 erstmals für die Verstärkung des
ÖPNV-Verkehrs bezahlt werden.
In der Anlage 2 sind zur Übersicht die Abrechnungen für 2013 und 2014 beigefügt.
3.3.
Fazit
Zusammengefasst bedeutet dies, dass künftige Deutsche Leichtathletikmeisterschaften sofern sich an der vorhandenen Infrastruktur des Ulmer Donaustadions nichts Wesentliches
ändert - mit dem Sach- und Dienstleitungsbudget von 120.000 Euro nicht mehr zu bestreiten
sein wird. Aus den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre und den Abrechnungen dazu
muss - um die Veranstaltung auf gleichem Niveau durchführen zu können - künftig mit einem
Gesamtbudget von rund 300.000 Euro gerechnet werden. Das erforderliche Budget, die
entsprechende Finanzierung und weitere Details zur Ausrichtung der Veranstaltung werden
zu gegebener Zeit zur gesonderten Beratung und Beschlussfassung dem Gemeinderat der
Stadt Ulm vorgelegt.
4.
Treffen Ausrichterstädte und Städtetag - Sachstand
Im Jahr 2013 hat erstmals unter Einbeziehung des Deutschen Städtetages ein Treffen aller
Ausrichterstädte der Deutschen Leichtathletikmeisterschaften stattgefunden.
Ausrichterstädte von Freiluftmeisterschaften sind dabei, neben Ulm, Braunschweig, BochumWattenscheid, Kassel, Erfurt und Nürnberg. Ferner hat Berlin an den Sitzungen
teilgenommen. Ziel des Treffens der Ausrichter ist es, eine Vereinheitlichung der Konditionen
und Verträge für die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften zu schaffen und einen
abgestimmten, regelmäßigen Turnus für die Ausrichtung unter den Städten abzustimmen um
eine bessere Planbarkeit und Verlässlichkeit für alle zu erreichen. Hierzu haben unter
Federführung des Deutschen Städtetages mehrere Sitzungen und Gespräche mit dem
Deutschen Leichtathletik-Verband stattgefunden. Bei den Verhandlungen ist die Stadt Ulm
durch die Abteilung Bildung und Sport vertreten.
Als erstes Ergebnis dieser Gespräche liegt nun seit 3. Dezember 2014 ein Entwurf für einen
Rahmenvertrag zwischen dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen LeichtathletikVerband vor, in dem - neben der grundsätzlichen Zusammenarbeit der beiden Verbände unter anderem auch die zukünftige Abfolge der Ausrichterstädte von Deutschen
Leichtathletikmeisterschaften erfolgen soll, wobei im Entwurf noch keine definitive
Reihenfolge fixiert wurde. Des Weiteren wurde der Entwurf eines Kooperationsvertrages für
die Städte verhandelt.
-5Im nächsten Schritt wird nun noch ein entsprechendes Pflichtenheft zu erstellen sein und die
Reihenfolge der Ausrichter über die nächsten Jahre festgelegt werden müssen. Die Stadt Ulm
hat dabei in Abstimmung mit dem Württembergischen Leichtathletik-Verband - vorbehaltlich
der Beschlussfassung des Gemeinderates der Stadt Ulm - das Interesse an einer weiteren
Durchführung der Deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Jahr 2018 bekundet. In diesem
Jahr werden dann auch die Leichtathletik-Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion
ausgetragen werden. Die Verwaltung geht davon aus, dass bis Mitte 2015 ein abschließendes
Ergebnis vorliegt.
5.
Ulmer Donaustadion
Das Ulmer Donaustadion ist eines der wenigen für Deutsche Leichtathletikmeisterschaften
geeigneten Stadien in Deutschland und das einzige größere leichtathletiktaugliche Stadion in
Süddeutschland.
In die Stadien der anderen oben genannten Ausrichterstädte wurde in den vergangenen
Jahren wesentlich in den Aus-, Um- und auch Neubau investiert. So wurden beispielsweise in
Kassel die Haupttribüne erneuert, in Braunschweig wurde sukzessive in die Tribünen und
Nebenräume investiert und in Erfurt wird derzeit ein komplett neues Stadion gebaut. Im
Vergleich mit den Stadien der anderen Ausrichterstädte ist das Ulmer Donaustadion in
manchen Bereichen wenig konkurrenzfähig und teilweise - insbesondere was die
Nebenräume betrifft - stark in die Jahre gekommen bzw. die entsprechende Infrastruktur
nicht vorhanden.
Seitens des Deutschen Leichtathletik-Verbandes wird - neben den fehlenden Nebenräumen
wie beispielsweise VIP-Bereich und Pressezentrum, die dann über mobile und temporäre
Bauten einzurichten sind - vor allem die fehlende überdachte Sitzplatzkapazität des Ulmer
Donaustadions bemängelt. Insbesondere die Haupttribüne im Ulmer Donaustadion mit ihren
1.280 überdachten Plätzen wird vom Verband als zu klein erachtet. Im Bereich der
Leichtathletik ist es klassischerweise so, dass vom Zuschauer überdachte Sitzplätze
nachgefragt werden und diese Kartenkategorie sich auch im Vorverkauf sehr gut absetzen
lassen. Die Stehplatztickets, die im Ulmer Stadion reichlich vorhanden sind, können in der
Regel erst an der Tageskasse abgesetzt werden. Der Tagesverkauf hängt wiederum stark von
der Witterung ab; diese kann unter Umständen zu schweren Einbußen bei den
Ticketeinnahmen und zu einer Finanzierungslücke im Veranstaltungsetat führen. Neben den
Zuschauerplätzen sind auch die Stellplatzflächen für die umfangreichen Fernsehaufbauten
und vor allem der Platz für die Fernsehübertragungswagen recht beengt.
Zunächst wurde nun ein Gutachten an die Firma nps, Ulm, in Auftrag gegeben in dem der
Zustand der Haupttribüne des Ulmer Donaustadions (Baujahr 1952, letzte Generalsanierung
1988, Nachrüstungen im Rahmen der Versammlungsstättenverordnung Baden-Württemberg
in 2009) untersucht wurde und zudem geprüft wurde in wie fern eine Sitzplatzerweiterung im
Bereich der Haupttribüne grundsätzlich möglich ist. Zudem wurden der graue Turm und die
Kioske am D-Block sowie die Kioske an der Haupttribüne, der Haupteingang mit Kassenhaus
sowie das Catering-Zelt des SSV Ulm 1846 Fußball .e.V. in Augenschein genommen. Hierzu
liegen zwischenzeitlich erste Ergebnis vor, die sich kurz zusammengefasst wie folgt
darstellen:
a)
Die Haupttribüne ist in einem ihrem Alter entsprechenden ordentlichen Zustand.
Dennoch sind verschiedene Unterhaltungs-, Sanierungs- und
Modernisierungsmaßnahmen erforderlich um die Tribüne längerfristig zu erhalten.
-6b)
Kassenhaus und Eingangsbereich sind zwar in die Jahre gekommen, aber baulich noch in
Ordnung. Ähnlich verhält es sich mit dem grauen Turm. Am Turm wurde in 2013 eine
neue Außenverkleidung angebracht. Die Innenräume sind hier renovierungsbedürftig;
gleiches gilt für das Kassenhaus. Ebenso sanierungsbedürftig sind die beiden
Verpflegungskioske im Bereich des Haupteingangs.
c)
Das Catering-Zelt ist abgängig und kann aktuell schon nicht mehr genutzt werden, da der
Boden durchgebrochen ist. Eine Sanierung mit vertretbarem Aufwand ist nicht möglich.
d)
Festgestellt wurde zudem, dass die Flutlichtanlage im Stadion stark in die Jahre
gekommen ist. Ersatzteile sind hier nur noch schwer zu erhalten.
Ähnlich verhält es sich mit der Beschallungsanlage für das Donaustadion.
Resultierend aus der oben genannten Untersuchung und der Überprüfung der Schaffung von
zusätzlichen überdachten Sitzplatzkapazitäten wurden die nachstehenden Varianten
entwickelt.
Variante 1: Grundsanierung der Haupttribüne
Instandsetzung/Grundsanierung der Haupttribüne
1,54 Mio. Euro
Variante 2: Grundsanierung der Haupttribüne; Abriss von Stehplätzen und Erweiterung
überdachte Sitzplätze
Die Haupttribüne wird in der vorhandenen Form bestehen gelassen. Links und rechts der
Haupttribüne werden zwei neue überdachte Sitzplatztribünen mit jeweils rund 1.500
Sitzplätzen und 2.500 m² neuen Flächen, die für die Nebenräume verwendet werden könnten.
In dieser Variante ist auch der Eingangsbereich und die Flutlichtanlage mit einbezogen und
nachstehend nach Kostenblöcken beziffert:
Instandsetzung/Grundsanierung der Haupttribüne
Anbau Sitzplatztribüne Nord
Anbau Sitzplatztribüne Süd
Bereich Eingang, Kassenhaus
Flutlichtanlage
Gesamt
1,54 Mio. Euro
5,15 Mio. Euro
4,83 Mio. Euro
0,86 Mio. Euro
0,80 Mio. Euro
13,18 Mio. Euro
Denkbar wäre hier auch die Maßnahme in zwei Bauabschnitte zu teilen und beispielsweise
zuerst eine der beiden Tribünen zu erstellen. In dem Fall wäre mit Kosten von zunächst rund 8
Mio. Euro zu rechnen.
Variante 3: Abriss bestehende Haupttribüne und Abriss von Stehplätzen, Neubau
Haupttribüne
In dieser Variante wurde der komplette Abriss der bestehenden Haupttribüne sowie der
Stehplätze in Block I und D 1 mit dem Neubau einer großen Haupttribüne mit Nebenräumen
und 5.000 überdachten Sitzplätzen untersucht.
Für die Variante werden folgende Kosten geschätzt:
neue Haupttribüne incl. Nebenräumen:
Bereich Eingang, Kassenhaus
Flutlichtanlage
Gesamt
14,47 Mio. Euro
0,86 Mio. Euro
0,80 Mio. Euro
16,13 Mio. Euro
-7Die Verwaltung möchte an dieser Stelle deutlich betonen, dass es sich um eine erste
Einschätzung und Überprüfung handelt und es sich bei den Zahlen um eine erste
Kostenschätzung handelt. Der Schätzung liegt kein konkretes Raumprogramm zu Grunde; es
wurde vielmehr auf der Grundlage von Flächenzahlen ermittelt.
Die Gesamtkapazität des Ulmer Donaustadions würde sich von derzeit 18.840 Plätzen, davon
4.236 Sitzplätze überdacht und 434 Sitzplätzen nicht überdacht in der Variante 2 und Variante
3 wie folgt verändern:
bei Variante 2
Gesamtkapazität:
Sitzplätze überdacht:
Sitzplätze nicht überdacht:
Stehplätze:
16.636 Zuschauer
4.700 Zuschauer
434 Zuschauer
11.502 Zuschauer
bei Variante 3
Gesamtkapazität:
Sitzplätze überdacht:
Sitzplätze nicht überdacht:
Stehplätze:
16.922 Zuschauer
5.000 Zuschauer
0 Zuschauer
11.922 Zuschauer
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die derzeit vorhandenen Zuschauerkapazitäten - auch im
Bereich der Sitzplätze - im Ulmer Donaustadion für die regelmäßige Nutzung des SSV Ulm
1846 Fußball e.V. und der Leichtathletikabteilung des SSV Ulm 1846 e.V. oder auch den
Triathlon und die Kinder- und Jugendläufe im Rahmen des Einstein-Marathons ausreichend
sind.
Was im regelmäßigen Betrieb bei allen Veranstaltungen mehr Probleme verursacht und
Thema ist, sind die fehlenden Nebenräume. Hierzu zählen vor allem ein entsprechender
Catering- und Aufenthaltsbereich, die beim Fußball und auch bei den größeren
Leichtathletikveranstaltungen für Sponsoren und geladene Gäste erforderlich sind sowie zwei
ausreichend große Besprechungsräume, beispielweise für Pressekonferenz oder als
Wettkampfbüro. Ferner ist die Situation bei den Dusch- und Umkleidemöglichkeiten im
Schul- und Trainingsbetrieb angespannt. Für das gesamte Stadion stehen nur zwei große
Sammelumkleiden zur Verfügung. Im Donaustadion sind für den Betrieb - vor allem auch dem
bei Großsportveranstaltungen - deutlich zu wenige Funktionsräume vorhanden.
Das Ulmer Donaustadion gehört zur sportlichen Basisinfrastruktur der Stadt Ulm, die bedingt
durch das Alter und den damit verbundenen baulichen Zustand sowie die geänderten
Anforderungen bei Veranstaltungen, einer Modernisierung Bedarf. Die Funktion Ulms als
Sportstadt und Oberzentrum erfordert insbesondere auch ein Stadion das den Anforderungen
regionaler aber auch überregionaler Sportereignisse und den vielen unterschiedlichen
Nutzungen der Vereine und Schulen ausreichend gerecht wird.
Deshalb schlägt die Verwaltung vor, alle oben genannten drei Varianten weiter zu
untersuchen und hinsichtlich der Nutzung und des Raumprogrammes zu konkretisieren.
Anschließend werden die Ergebnisse zur erneuten Beratung und Beschlussfassung dem
Gemeinderat der Stadt Ulm vorgelegt.