Daten
Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
Mitteilung zur Kenntnisnahme.pdf
Größe
86 kB
Erstellt
16.10.15, 17:18
Aktualisiert
27.01.18, 21:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen
der Bezirksverordnetenversammlung
Tempelhof-Schöneberg von Berlin
XIX. Wahlperiode
Ursprung: Antrag, Die Fraktion der SPD
Beratungsfolge:
Gremium
Datum
Ausschuss für Frauen, Integration und Quartiersentwicklung
12.12.2007 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
11.04.2013 Ausschuss für Integration
23.04.2013 Bezirksamt
15.05.2013 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Mitteilung zur Kenntnisnahme
Drucks. Nr:
0488/XVIII
Bezirksamt
Integrationspolitik in Tempelhof-Schöneberg sichtbar machen – Leitbild
‘Integration, Versorgung, und interkulturelle Arbeit’ erstellen
Die Drucks.Nr. 0488/XVIII wurde an den Ausschuss für Frauen, Integration und
Quartiersentwicklung überwiesen, dieser fasste am 14.02.2008 folgenden Beschluss:
Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, in Kooperation mit
dem Querausschuss der BVV und weiteren Partnern ein Leitbild Integration,
Versorgung und interkulturelle Arbeit der Verwaltung für Tempelhof-Schöneberg zu
erstellen. In diesem Leitbild sollen die praktischen Perspektiven der Verwaltung für
die bezirkliche Integrationspolitik beschrieben und der BVV zur Beschlussfassung
vorgelegt werden.
Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:
Eine gelungene Integration von Migrantinnen und Migranten ist nur zu erreichen,
wenn auch die Gesellschaft neuen Impulsen gegenüber offen ist - sich „interkulturell
öffnet“.
Integration ist ein gemeinsamer Prozess, der Veränderung bedeutet sowohl für die
Personen die einwandern als auch bei der aufnehmenden Gesellschaft. Integration
ist eine Entwicklung und meint keinen Endzustand. Integration ist eine dauernde
Aufgabe.
Am 14.02.2008 berichtete der Bezirksbürgermeister Herr Band im Ausschuss für
Frauen, Integration und Quartiersentwicklung über die Ergebnisse im Handlungsfeld
Integration des Projektes Demographischer Wandel. Folgende Bereiche konnten im
Rahmen von Arbeitsgruppen dort realisiert werden:
Abstimmungsergebnis:
Kenntnis genommen:
überwiesen:
1. Beratende Begleitung des Prozesses der "Interkulturellen Öffnung der
Verwaltung"
2. Interkulturelle, Generationen übergreifende Bibliotheksarbeit für Eltern und
Großeltern mit Migrationshintergrund
3. CrossKultur - Eine Veranstaltungsreihe des Bezirks Tempelhof-Schöneberg
4. Öffentlichkeitsarbeit für Schulen mit hohem Migrantenanteil
In diesem Rahmen ist eine „Ämterübergreifende Gesamtstrategie zur Interkulturellen
Öffnung des Bezirks Tempelhof-Schöneberg“ von fast allen Abteilungen gemeinsam
im Jahr 2008 erarbeitet worden, welche auch ein Leitbild zur Interkulturellen Öffnung
der Verwaltung beinhaltet. Mit folgendem Wortlaut:
„Ämterübergreifende Gesamtstrategie zur Interkulturellen Öffnung des Bezirks
Tempelhof-Schöneberg
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg versteht sich als Dienstleister und orientiert
sich in seinem Handeln im Rahmen des Rechts an der Bevölkerung und seinen
Kundinnen und Kunden.
Wir arbeiten mit Menschen und Institutionen zusammen, die sich um das Miteinander
verschiedener Kulturen bemühen und fördern diese, damit Menschenrechte und
demokratische Grundwerte zum Maßstab allen Handelns werden.
Wir lassen Diskriminierungen wegen des Geschlechts, des Alters, der ethnischen
Herkunft, der sexuellen Identität, einer Behinderung oder einer Religion bzw.
Weltanschauung nicht zu.
Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg wird durch die Vielfalt seiner Bewohnerinnen und
Bewohner geprägt, von denen etwa 30% einen Migrationshintergrund haben. Bei
Kindern und Jugendlichen hat sogar etwa die Hälfte mindestens ein Elternteil, das
nicht aus Deutschland kommt. Viele dieser Menschen besitzen bereits die deutsche
Staatsbürgerschaft und sind integraler Bestandteil des täglichen Miteinanders im
Bezirk geworden. Insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels
ist es wichtig, die Potenziale dieser Menschen zu nutzen und zu fördern.
Es bedarf daher einer Gesamtstrategie zur interkulturellen Öffnung des
Bezirksamtes, um gezielt und bedarfsgerecht auf Menschen mit
Migrationshintergrund zuzugehen, und Verständnis für unser Handeln zu wecken.
Interkulturelle Öffnung bedeutet die Förderung der Eigenverantwortung und Initiative
aller Menschen mit (und ohne) Migrationshintergrund. Eine erfolgreiche interkulturelle
Öffnung kann dazu beitragen, die Chancen des Zugangs von Menschen mit
Migrationshintergrund zu Behörden, Diensten und Einrichtungen zu verbessern und
ihnen somit die gleichen Chancen auf Teilhabe zu bieten. Für die
Verwaltungsabläufe bedeutet die Interkulturelle Öffnung eine höhere Effektivität und
Effizienz, Arbeitsprozesse lassen sich einfacher gestalten.
Im Hinblick auf eine Integration ins öffentliche Leben des Bezirks sollen interkulturell
kompetente und an Vielfalt ausgerichtete Mitarbeiterstrukturen aufgebaut werden,
um insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund Raum und Möglichkeiten zur
Begegnung und Teilhabe am öffentlichen Leben zu bieten und der Isolation Einzelner
und der von Gruppen vorzubeugen.
Die Umsetzung der Interkulturellen Öffnung und Orientierung der Verwaltung
erfordert Anstrengungen auf vielen Ebenen. Sie betreffen unter anderem die Aspekte
Kundenfreundlichkeit und Bedarfsorientierung, Aus- und Fortbildung des Personals
als auch Qualifikation und Beschäftigung von Zuwanderern.
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Die vorliegende ämterübergreifende Gesamtstrategie stellt dabei den strategischen
Rahmen für die weitere Interkulturelle Öffnung des Bezirks dar. Sie umfasst eine Art
Maßnahmenkatalog, den die einzelnen Ämter und Abteilungen dafür nutzen können,
ihre eigene Interkulturelle Öffnung den individuellen Bedarfen und Voraussetzungen
entsprechend voranzutreiben und dabei auch unterschiedliche Schwerpunkte zu
setzen. Dabei ist die Umsetzung der Gesamtstrategie als ein Prozess zu verstehen,
der kontinuierlich fortgesetzt werden muss.“
Diese Gesamtstrategie ist als Anlage beigefügt und findet sich auch im
Integrationsbericht 2008/2009 wieder.
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg erstellt alle zwei Jahre einen
Integrationsbericht, welcher zum einen einen ausführlichen Überblick über die
Interkulturellen Tätigkeiten der einzelnen Abteilungen im Bezirksamt vermittelt und
zum anderen konzeptionelle und zukünftige Felder der Abteilungen beleuchtet. Teil
des Berichtes ist seit 2008 auch ein Monitoring. Seit 2008 erfolgt die Befragung der
Abteilungen mittels eines standardisierten Fragebogens, in dem sich das Leitbild des
Bezirks und das Konzept des Senats widerspiegeln.
Berlin, den 25.04.2013
Frau Schöttler, Angelika
Bezirksamt
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