Daten
Kommune
Kreis Unna
Dateiname
Niederschrift Ausschuss öffentlich.pdf
Größe
236 kB
Erstellt
17.12.15, 00:04
Aktualisiert
27.01.18, 23:23
Stichworte
Inhalt der Datei
11.12.2015
Niederschrift 004/2015
Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz
am 18.11.2015 | Dienstgebäude Platanenallee | Raum 124 | Platanenallee 16 | 59425
Unna
Beginn 16:00 Uhr
Ende 18:00 Uhr
Anwesend:
Vorsitzender
Herr Dirk Kolar
Kreistagmitglieder SPD
Frau Jasmin Beisenherz
Frau Angelika Chur
Frau Renate Jung
Herr Heinz Steffen
Vertretung für Herrn Sascha Alexander Kudella
Frau Simone Symma
Sachkundige Bürger/innen SPD
Herr Burckhard Elsner
Frau Jutta Maeder
Kreistagmitglieder CDU
Herr Günter Bremerich
Vertretung für Herrn Frank Markowski
Frau Annika Dresen
Herr Stefan Janyga
Frau Gabriele Richter
Vertretung für Frau Martina Plath - anwesend bis
17.25 Uhr
Frau Ursula Schmidt
Sachkundige Bürger/innen CDU
Herr Carsten Böckmann
Kreistagmitglieder BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Frau Sandra Heinrichsen
Frau Stephanie Schmidt
Kreistagmitglieder Linksfraktion
Herr Dieter Reichwald
Sachkundige Bürger/innen GFL-Lünen / UWG-Selm
Herr Klaus Steenbock
Kreistagmitglieder PIRATEN
Herr Christian Roß
abwesend
Verwaltung
Herr Dirk Wigant, Dezernent
Herr Josef Merfels, Fachbereichsleiter
Frau Susanne Kronenberg, Schriftführerin
Herr Kolar begrüßt die anwesenden Damen und Herren und eröffnet die Sitzung. Er teilt mit, dass die Einladung zu der Sitzung am 05.11.2015 verschickt wurde. Da sich auf seine Frage hin niemand meldet, dem die
Einladung nicht fristgerecht zugegangen ist, stellt er die form- und fristgerechte Einladung sowie die Beschlussfähigkeit des Ausschusses fest. Änderungen oder Ergänzungen in der Tagesordnung ergeben sich
nicht, so dass wie folgt beraten wird:
Tagesordnung:
Öffentlicher Teil
Punkt 1
Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner
Punkt 2
Selbsthilfegruppe Polyneuropathie Unna;
mündlicher Bericht
Punkt 3
Verbraucherzentrale NRW im Kreis Unna;
Tätigkeitsbericht
Punkt 4
Projekt "Klasse 2000";
mündlicher Bericht
Punkt 5
127/15
Punkt 6
Produkthaushalt 2016 - Budget Gesundheit und Verbraucherschutz
Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen
Nichtöffentlicher Teil
Punkt 7
Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen
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Öffentlicher Teil
Punkt 1
Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner
Fragen von Einwohnerinnen und Einwohnern ergeben sich nicht.
Punkt 2
Selbsthilfegruppe Polyneuropathie Unna;
mündlicher Bericht
Erörterung
Herr Siegfried Schilling bedankt sich für die Einladung und stellt sich den Ausschussmitgliedern kurz persönlich vor. Als Betroffener leite er gemeinsam mit zwei weiteren Damen seit etwa drei Jahren die Selbsthilfegruppe Polyneuropathie in Unna. Die Gruppe treffe sich zum Erfahrungsaustausch über die Erkrankung
jeden dritten Donnerstag im Monat im Gesundheitshaus an der Massener Straße in Unna. Er erläutert, dass
der Oberbegriff Polyneuropathie für bestimmte Erkrankungen peripherer Nervenbahnen stehe (poly = mehrfach,
neuro = die Nerven betreffend und pathie= krankhaft gestört). Rückenmark und Gehirn als zentrales Nervensystem seien bei einer Polyneuropathie nicht betroffen. Die Störung könne zum Einen das motorische Nervensystem betreffen, d.h. die Nerven, die für die Bewegung der Muskeln verantwortlich seien, aber auch das
sensible Nervensystem, also die Nerven in der Haut, die für das Empfinden von Berührungen und Temperaturen zuständig seien. Die Krankheit sei häufig bedingt durch einen angeborenen Gendefekt, der sich in
vielen Fällen erst ab dem 60. Lebensjahr bemerkbar mache. Symptome seien u.a. eine veränderte Wahrnehmung von Wärme und Kälte, ein vermeintliches Kribbeln in den Gliedmaßen und ein verändertes
Gangbild. Die meisten Polyneuropathiepatienten seien an ihren Beinen betroffen. Die Selbsthilfegruppe habe rund 50 Mitglieder. An den regelmäßigen Treffen im Gesundheitshaus nähmen durchschnittlich etwa 15
Betroffene teil. In der Gruppe führe man u.a. Gespräche über Symptome, Medikamente, Operationsmöglichkeiten, außerklinische Hilfsmittel und tausche sich auch über den ganz alltäglichen Umgang mit der
Krankheit aus. Als sehr hilfreich habe sich jede Art von regelmäßiger sportlicher Betätigung herausgestellt.
Zudem stärke die Gruppe das Selbstbewusstsein der Betroffenen im Umgang mit Ärzten und anderem medizinischen Fachpersonal. Vernetzt sei man mit einer weiteren Polyneuropathie-Gruppe in Kierspe, mit der
man sich regelmäßig austausche. Die Fördermittel, die man auf Antrag erhalte und für die er sich bei den
Verantwortlichen des Kreises bedanke, würden sinnvoll verwendet, u.a. auch für Fachvorträge von Sporttherapeuten oder Fachärzten.
Frau Jung betont, wie wichtig auch hier wieder die Arbeit der Selbsthilfegruppen sei. Sie wünscht Herrn
Schilling alles Gute für seine weitere Arbeit in der Gruppe und äußert die Hoffnung, dass ab einer bestimmten Größenordnung eventuell noch eine zweite Selbsthilfegruppe für dieses Krankheitsbild im Kreis Unna
gegründet werden könne. Ihre Frage, ob eine ärztliche Verordnung von Krankengymnastik bei dem Krankheitsbild möglich sei bejaht Herr Schilling.
Auf Nachfrage von Frau Symma teilt Herr Schilling mit, dass die Krankheit Männer wie Frauen gleichermaßen betreffe, hinsichtlich einer prozentualen Verteilung würde er zu etwa 65 bis 70 % Frauen und dem restlichen Prozentsatz Männer tendieren. Frauen seien auf jeden Fall eher geneigt sich einer Selbsthilfegruppe
anzuschließen.
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Frau Dresen erkundigt sich, ob die Gruppe die Möglichkeit biete, auch gemeinsam Sport zu treiben. Dies
habe man, so Herr Schilling, zusammen mit einer Physiotherapeutin in der Gruppe bereits gemacht. Zudem
habe es Angebote für Probetrainings in einer Physiotherapie gegeben.
Punkt 3
Verbraucherzentrale NRW im Kreis Unna;
Tätigkeitsbericht
Erörterung
Frau Kestermann und Frau Gülzow stellen anhand einer Präsentation (siehe Anlage 1) den Tätigkeitsbericht
der Verbraucherzentrale NRW im Kreis Unna vor. Sie gehen dabei auf ihre Beratungs- und Nachfrageschwerpunkte ein, stellen die Arbeit und die Finanzierung der drei Beratungsstellen in Kamen, Lünen und
Schwerte in Zahlen vor, erläutern ihre Angebote zu Spezialberatungen und geben einen Überblick über die
von ihnen im letzen Jahr durchgeführten Aktionen und Veranstaltungen. Abschließend gehen sie aus aktuellem Anlass auf das Informationsangebot für Flüchtlingshelfer auf der Internetseite der Verbraucherzentrale
NRW ein.
Frau Jung bedankt sich für die SPD-Fraktion für den Bericht, der die vielfältige Arbeit der Verbraucherberatung widerspiegelt und bestätigt den hohen Bekanntheitsgrad der Verbraucherberatung in Kamen. Zudem
bediene die Verbraucherzentrale erfreulicherweise auch Themen, die die Selbsthilfegruppen dort interessieren würden.
Auf Nachfrage von Herrn Bremerich zu den vergleichsweise geringen Veranstaltungskontakten in Lünen,
führt Frau Kestermann aus, dass die hohe Zahl der Kontakte in Kamen sich durch die dortige Umweltberatung ergebe und in Schwerte im letzten Jahr mehrere Großveranstaltungen mit entsprechend vielen Besucherkontakten durchgeführt worden seien. Dagegen habe es in Lünen sehr viele kleinere Veranstaltungen,
z.B. in Schulen, mit entsprechend kleineren Teilnehmergruppen gegeben.
Frau Maeder spricht das Thema Flüchtlinge an und erkundigt sich, in welcher Form hier Rechtsberatung
geleistet werde. Frau Kestermann verweist dazu auf die Internetseite der Verbraucherzentrale, wo unter
www.vz-nrw.de/fluechtlingshilfe Informationen und Angebote für Flüchtlingshelfer zusammengestellt worden
seien, da diese in der Regel zunächst mit ihnen in Kontakt treten würden. Bei der Beratung von Flüchtlingen
selbst stelle die Kommunikation meistens das größte Problem dar. Daher sei es wichtig, dass bei der Beratung immer jemand anwesend sei, der übersetzen könne, damit es nicht zu Missverständnissen und späteren rechtlichen Schwierigkeiten komme.
Auf Frau Dresens Nachfrage zur den Kosten, z. B. für eine Beratung zu Strom- und Gasanbietern, sichert
Frau Kestermann zu, in den nächsten Tätigkeitsbericht eine Übersicht über Angebote und Preise mit aufzunehmen.
Abschließend geht Frau Kesterman auf Frau Richters Frage ein und erklärt, dass die energetische Beratung
vor Ort durch qualifizierte Fachleute wie Ingenieure und Architekten durchgeführt werde.
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Punkt 4
Projekt "Klasse 2000";
mündlicher Bericht
Erörterung
Frau Dr. Caroline Bentgens, regionale Koordinatorin für das Projekt „Klasse 2000“, gibt anhand einer Präsentation (siehe Anlage 2) eine Einführung in das Konzept des bundesweit größten Programms zur
Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung in Grund- und Förderschulen und geht auf dessen
Ziele, Themen und Wirksamkeit ein. Abschließend erläutert sie die spezielle Situation zur Umsetzung des
Programms im Kreis Unna und verweist auf den dazu druckfrisch erschienenen Bericht „Klasse 2000 im
Kreis Unna“( siehe Anlage 3).
Frau Schmidt bedankt sich für die Ausführungen zu diesem Programm. Im Hinblick auf die erwähnte Studie
erscheine ihr eine Nachbefragung von Schülern auch über das 7. Schuljahr hinaus sinnvoll. Die Begleitung
der Schülerinnen und Schüler nach der Grundschule bei den vielen unterschiedlichen schulischen Laufbahnen sei laut Frau Dr. Bentgens sehr aufwendig und ab einem gewissen Zeitpunkt statistisch nicht mehr aussagekräftig.
Frau Symma hebt hervor, wie wichtig dieses Programm mit seiner erfolgreichen Präventionsarbeit sei, um
Kinder auf ein gesundes und selbstbestimmtes Leben vorzubereiten. Sie wünsche sich, dass der Anteil der
Kinder, die in den Genuss dieses Programms kämen, noch weiter zunehme.
Auf Nachfrage von Herrn Steffen teilt Frau Dr. Bentgens mit, dass im Schuljahr 2014/2015 324 von insgesamt 589 Grundschulklassen im Kreis Unna an dem Projekt „Klasse 2000“ teilgenommen hätten und dass
das Interesse an weiteren Patenschaften durchaus vorhanden sei.
Frau Jung erkundigt sich, ob das Thema „Mobbing in Schulen“ bei dem Programm auch eine Rolle spiele.
Dies sei, laut Frau Dr. Bentgens, bei der Evaluation nicht der Fall gewesen, sei aber Bestandteil des Unterrichtsprogramms im 3. Schuljahr, wobei die Förderung von Sozialkompetenzen auch schon im 1. Schuljahr
beginne.
Punkt 5
127/15
Produkthaushalt 2016 - Budget Gesundheit und Verbraucherschutz
Erörterung
Herr Dezernent Dirk Wigant stellt anhand einer Präsentation (siehe Anlage 4) den Produkthaushalt des
Fachbereiches Gesundheit und Verbraucherschutz für das Jahr 2016 vor. Er erläutert zunächst die organisatorische Struktur des Fachbereiches und geht dann auf die Kernaussagen zum Haushalt 2016 ein. Anschließend stellt er das Budget des Fachbereiches mit Erträgen und Aufwendungen im Vergleich zu den Jahren
2014 und 2015 dar. Im Weiteren erläutert er die Stellenentwicklung im Fachbereich. Abschließend geht er
auf die Ergebnisveränderungen sowie die Entwicklung der besonderen Transferaufwendungen ein.
Herr Kolar bedankt sich im Namen des Ausschusses bei der Verwaltung für die gute Aufarbeitung und plausible Darstellung der Thematik.
Herr Steenbock erkundigt sich nach der Ursache für die Reduzierung der Personalaufwendungen unter Teilergebnisplan 53.05.02 (Prophylaxe) von 218.463 Euro in 2015 auf 186.642 Euro in 2016. Da diese Frage
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nicht direkt beantwortet werden kann, wird eine Beantwortung in der Niederschrift zu dieser Sitzung zugesagt (siehe Protokollnotiz zu diesem Tagesordnungspunkt).
Auf Nachfrage von Herrn Bremerich zur aktuellen personellen Entwicklung im medizinischen Bereich führt
Herr Merfels aus, dass sich die Situation in den kommenden drei bis fünf Jahren schwierig gestalten werde,
da der Altersdurchschnitt sehr hoch sei und sowohl im medizinischen wie auch im verwaltungstechnischen
Bereich in nächster Zeit Personal ausscheiden werde. Bereits durchgeführte Ausschreibungsverfahren hätten nicht die gewünschte Resonanz gehabt, da der öffentliche Dienst im medizinischen Bereich finanziell
tariflich gebunden sei.
Der Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz nimmt den Bericht zum Produkthaushalt für das Jahr
2016 zur Kenntnis.
Protokollnotiz:
Bei der Personalplanung für das Folgejahr wird der Personalaufwand für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem bestimmten Stichtag hochgerechnet. Diese stichtagsbezogene Betrachtung kann in Einzelfällen
zu Abweichungen führen, wenn eine Stelle zur Personalaufwandsplanung des Vorjahres zum Stichtag besetzt war, im Folgejahr jedoch nicht. Dieser Umstand erklärt die Abweichung bei dem Produkt 53.05.02.
(Stelleninhaberin ist im Mai 2015 ausgeschieden, die Nachbesetzung erfolgte im September). Bezogen auf
den gesamten Personalkörper haben diese Effekte erfahrungsgemäß keine Auswirkungen und führen lediglich bei produktbezogener Betrachtung im Einzelfall zu Unschärfen.
Punkt 6
Mitteilungen der Verwaltung und Anfragen
Neuwahl des Sprecherrates der Selbsthilfekonferenz
Herr Burckhard Elsner teilt mit, dass der Sprecherrat der Selbsthilfekonferenz am 03.11.2015 auf Haus
Opherdicke neu gewählt worden sei und neben ihm nun Frau Susanne Merkel, Herr Klaus Thielker, Herr
Christian Baran, Herr Walter Görlitz und Frau Anne Schrei dem Sprecherrat angehören.
Anlagen
1. Tätigkeitsbericht der Verbraucherzentrale NRW im Kreis Unna
2. Präsentation zum Projekt „Klasse 2000“
3. Bericht „Klasse 2000 im Kreis Unna“
4. Präsentation zum Produkthaushalt 2016 – Budget Gesundheit und Verbraucherschutz
gez. Susanne Kronenberg
Schriftführerin
ges. Dirk Kolar
Vorsitzender
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