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Anlage 4 Bericht IntB.pdf

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Daten

Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
Anlage 4 Bericht IntB.pdf
Größe
237 kB
Erstellt
24.05.16, 19:32
Aktualisiert
27.01.18, 11:37

Inhalt der Datei

Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Bericht über die Arbeit der Integrationsbeauftragten 2013 / 2014 Einleitung Diversität anzuerkennen ist eine andauernde gesellschaftliche Aufgabe. Diese erfordert das Engagement aller Menschen im Bezirk. Die Arbeit der bezirklichen Integrationsbeauftragten wird von diesem Grundverständnis getragen. Die Integrationsbeauftragte ist Ansprechpartnerin für alle Bürgerinnen und Bürger des Bezirks. Durch Vertretung der Interessen von eingewanderten und geflüchteten Menschen und deren Nachkommen in bezirklichen und überbezirklichen Arbeitsgemeinschaften und Gremien übt die Integrationsbeauftragte eine Brückenfunktion zwischen diesen Interessensgruppen, der Verwaltung und den politischen Entscheidungsträgern aus. Die Integrationsbeauftragte kooperierte in den Jahren 2013/2014 mit den im Bezirk, Land, Bund und Europa tätigen Institutionen, Organisationen und Vereinen bei der Entwicklung von Konzepten, Maßnahmen, Projekten und Veranstaltungen. Die Integrationsbeauftragte ist als Stabsstelle mit Querschnittsaufgaben direkt der Bezirksbürgermeisterin unterstellt. Die Aufgaben einer bezirklichen Beauftragten sind im Gesetz zur Regelung von Partizipation und Integration in Berlin beschrieben (PartIntG § 7). Aufgaben der bezirklichen Integrationsbeauftragten Die Interkulturelle Kompetenz ist Grundvoraussetzung für die Wahrnehmung der Funktion der Beauftragten. Zu den Aufgaben der Integrationsbeauftragten des Bezirks zählen laut Praxis: Beratung der bezirklichen Akteure und Öffentlichkeitsarbeit Mit dem Ziel, die politische Partizipation zu stärken, werden bezirkliche Akteure (Organisationen, Vereine, Migrantenorganisationen, Verbände usw.) von der Beauftragten beraten. Wichtige Bereiche der Beratung beinhalten: Organisationsmanagement, das Entwickeln von Konzepten, finanzielle Ressourcen, Vernetzung. Außerdem ist die Weiterbildung und Erhaltung von Migrantenorganisationen im Bezirk für die Arbeit bedeutend. 1 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Die Beauftragte hat im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit im Bezirk einen eigenständigen Handlungsauftrag in Fragen der Migration und des interkulturellen Zusammenlebens. Ziel ist die Optimierung des interkulturellen Zusammenlebens im Bezirk. Dies erfolgt z.B. durch Veranstaltungen und Pressearbeit. ∙Bezirkliche und überbezirkliche Gremienarbeit In wichtigen bezirklichen Gremien wirkt die bezirkliche Integrationsbeauftragte aktiv mit. Im Rahmen der überbezirklichen Gremienarbeit erfolgt die Abstimmung der Bezirke untereinander, sowie der Bezirke mit dem Land Berlin. Die Beauftrage sorgt für eine Abstimmung der bezirklichen Integrationsmaßnahmen mit denen des Landes Berlin. Interkulturelle Öffnung und Beratung der bezirklichen Fachabteilungen Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung ist ein Querschnittsthema und betrifft alle Fachabteilungen im Bezirk. Zu den Aufgaben der Integrationsbeauftragten gehört die Initiierung von Strategien zur Interkulturellen Öffnung. Antidiskriminierungsarbeit Die Beauftragte des Bezirks ist Ansprechpartnerin für Migrant_innen und People of Color/Schwarze, sowie für bezirkliche Akteure. Sensibilisierende, präventive und interventive Maßnahmen stehen hier im Vordergrund. Es geht um die Entwicklung von Maßnahmen zur Umsetzung von Teilhabe und Chancengleichheit sowie um die Beratung von Menschen, welche Erfahrungen mit Rassismen und Diskriminierung gemacht haben. 2 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Ausgangslage 1) Beratung der bezirklichen Akteure und Öffentlichkeitsarbeit Die Integrationsbeauftragte berät und informiert bezirkliche Akteure (Freie Träger/ Migrantenorganisationen). Migrantenorganisationen werden gezielt einbezogen und ihre Arbeit im Bezirk wird gestärkt. Die Integrationsbeauftragte vernetzt Migrantenorganisationen untereinander und mit anderen im Bezirk aktiven freien Trägern und Struktureinheiten der Verwaltung. Die Integrationsbeauftragte berät und konzipiert gemeinsam mit den Vereinen Projekte. Auch gibt sie regelmäßig Stellungnahmen für die bezirklichen Vereine, die sich an europa-, bundes- und landesspezifische Ausschreibungen für zielgruppenorientierte Projekte bewerben, ab (z.B. BAMF, Aktion Mensch etc.). Auf Grund der hohen Anzahl von Beratungen, werden diese hier nicht alle im Einzelnen aufgelistet. Außerdem wurden regelmäßig Vereine zum Thema Finanzierung beraten und informiert. So konnten teilweise neue Projekte erfolgreich entwickelt werden und Gelder akquiriert werden. Die Beauftragte hat in den Jahren 2013/2014 durch ein entsprechendes Funding für Vereine, Träger und Bezirke Finanzmittel einwerben können und damit für die Weiterführung von Projekten bzw. zur Initiierung neuer Projekte beitragen können. Die Integrationsbeauftragte hat 2013/2014 ihre Netzwerkarbeit zu bezirklichen und überbezirklichen Vereinen, Initiativen, Institutionen und Wohlfahrtsbänden intensiviert. Sie gestaltete eigenständig und in enger Kooperation mit den Vereinen und Trägern Veranstaltungen. Alle Veranstaltungen wurden grundsätzlich gut besucht (es wurden nicht alle Veranstaltungen hier aufgelistet, es soll lediglich einen Einblick in die Arbeit gewähren). Verschiedene Gruppen (Schulen, Universitäten, Vereine) und Teilnehmer/innen von Weiterbildungsmaßnahmen informierten sich bei der Integrationsbeauftragten über ihre Arbeit und aktuelle Themen. Die Beauftragte hielt zahlreiche Vorträge an Hochschulen, bei Stiftungen (KAS, FES, HBS, RLS) vor Besucher_innen des Rathauses und auf vielen Veranstaltungen. 3 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Bürgerversammlungen Flüchtlingsunterkunft „Georg-Kriedte-Haus“ Berlin benötigt dringend weitere Unterkünfte, um Menschen die als Flüchtlinge und Asylsuchende in die Stadt kommen, unterzubringen. Vor diesem Hintergrund und in Abstimmung zwischen dem Bezirksamt und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales wurde im September 2014 eine weitere Einrichtung zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerber_innen im „Georg-Kriedte-Haus“ am Kirchhainer Damm 74, eröffnet. Im Rahmen einer Bürgerversammlung am 10.10.2014 erhielten die Anwohner_innen dazu nähere Informationen: Auf dem Podium nahmen folgende Personen Platz, um sich den Fragen der Bürger_innen zu stellen: Aus dem Bezirksamt: Frau Schöttler – Bezirksbürgermeisterin und Leiterin der Abteilung Finanzen, Personal und Wirtschaftsförderung Frau Kaddatz – Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Leiterin der Abteilung für Bildung, Kultur und Sport Frau Dr. Klotz – Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung Aus dem Landesamt für Gesundheit und Soziales Herr Thiel – Vertreter des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Träger der Einrichtung (AWO) Herr Möller – Vertreter des Trägers der Einrichtung Polizei Herr Diebe – Leiter des Abschnitts 47 der Berliner Polizei 4 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Bestehende längerfristige Qualifizierungen/Veranstaltungen/Projekte: CrossMusik CROSSMUSIK brachte je 8 Jugendliche aus Tempelhof-Schöneberg-Berlin, MersinMezitli und Nahariya in Düzce/Akcakoca und in Berlin zusammen. Im Rahmen eines Seminars in der Türkei, sowie der Begegnung in Berlin haben sie zu den Themen Rassismen, Ausgrenzung, aber auch über Teilhabe und Demokratie in einer vielfältigen Gesellschaft diskutiert. Musik ist ein Medium, welches über sprachliche Grenzen hinweg leicht verstanden wird. Dieses Medium wurde zum Kennenlernen und zur interaktiven Problematisierung sozialpolitischer Fragestellungen, die für Jugendliche relevant sind, genutzt. Musik erleichtert den Dialog, da sie als universelle Sprache sowohl Subkulturen, als auch traditionelle Stilrichtungen vermischt. Die Jugendlichen haben mit der Unterstützung von Fachpädagog_innen, ein gemeinsames Produkt (eine CD) erarbeitet. Die Teilnahme der Jugendlichen aus Israel bei dem ersten Treffen in der Türkei hatte sich mit Beginn des Gaza Konflikts als sehr schwierig herausgestellt. Nach vielen Beratschlagungen mit unseren Partnern, Gesprächen mit der Israelischen Botschaft in Ankara und persönlichen Gesprächen mit dem israelischen Vize Generalkonsul in Istanbul, haben die Partner nichts unversucht gelassen, dass Projekt wie geplant realisieren zu können. Am Ende konnten eine Gruppe israelischer junger Menschen am Projekt teilnehmen. Im ersten Schritt stand das gegenseitige Kennenlernen der Jugendlichen im Vordergrund. Mit interaktiven und spielerischen Methoden wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, sich füreinander zu öffnen und persönliche Gefühle und Ansichten zum Ausdruck bringen zu können. Im zweiten inhaltlichen Schritt haben die Jugendlichen ihre Rolle in der Gesellschaft und ihre Erfahrungen mit Diskriminierungen/Rassismen reflektiert und diskutiert. Der sperrige Begriff "Diskriminierung" wurde mit Leben gefüllt (auch resultierend auf Grund der Ereignisse) und individuelle Erfahrungen ausgetauscht. Auch wurden Vergleiche zwischen den Ländern diskutiert. Der Gaza- Israel Konflikt überschattete den Austausch in der Türkei. Trotzdem gelang es den jungen Menschen eine musikalische Friedensbotschaft zu gestalten. Ein Musiktitel auf Türkisch, Deutsch, Hebräisch und Kurdisch wurde in einem Musikstudio aufgenommen. Außerdem haben die Jugendlichen eigenständig dokumentiert und eine Booklet für die CD entworfen. 5 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Beim zweiten Austausch in Berlin/Deutschland wurden "Orte der Demokratie" und "Orte der Vielfalt" besucht. Es gab Treffen mit sozial engagierten Persönlichkeiten und Organisationen, u.a. mit Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, Dr. Yasemin Shooman (Academy Programs of Migration and Diversity Department) Jüdisches Museum Berlin, Sanchita Basu (Reach Out) und Manja Kasten (Mobile Beratung gegen Rechtsextremsimus), Mechthild Rawert (MdB), Azize Tank (MdB) und Hakan Tas (MdA). Hier wurde darauf geachtet, dass die Besuche bei Menschen und Organisationen stattfinden, zu denen die Jugendlichen einen einfachen und schnellen Bezug aufbauen konnten. Außerdem wurde das erarbeitete Produkt live vor einem großen Publikum (ca. 100 Gäste) vorgestellt. Die Jugendlichen unterstützen sich sehr gut eigenständig und brachten sich bestimmte Dinge bei. Partner_innen und Unterstützer_innen waren: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin, Gangway e.V., Mersin-Mezitli/Türkei, Nahariya/Israel, Jüdisches Museum Berlin, Europeans for Peace, Rosa – Luxemburg – Stiftung, Eberhard-Schultz-Stiftung und Beys. Anknüpfend an den erfolgreichen Austausch zwischen den Jugendlichen aus Berlin/Tempelhof-Schöneberg, Nahariya/Israel und Mersin/Mezitli wird 2015 ein Treffen in Israel realisiert. Wanderausstellung „22:14 und es kamen Frauen...“ Mit den Anwerbeabkommen äußerte die junge Bundesrepublik 1955 nicht nur ihren Bedarf an männlichen „Gastarbeitern“. Auch Frauen, die damals noch deutlich billigeren Arbeitskräfte, wurden für den wirtschaftlichen Wiederaufbau angeworben und vor allem in der Nahrungs-, Textil- und Metallindustrie eingesetzt. Die Ausstellung portraitiert 15 Arbeitsmigrantinnen der ersten Generation, die aus der Türkei und Tunesien nach Deutschland kamen – und hier blieben. Das Datum und die genaue Uhrzeit ihrer Ankunft wurde für jede Einzelne zur Chiffre eines Aufbruchs ins Ungewisse – und hier haben Sie eine zweite Heimat gefunden. 6 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Die Ausstellung „22:14 … und es kamen Frauen“ ist ein gemeinsames Projekt der Integrationsbeauftragten Tempelhof-Schöneberg von Berlin und des Nachbarschaftstreffpunkts HUZUR. Erstmalig wurde die Ausstellung im Rahmen von CrossKultur 2009 gezeigt. Inzwischen ist sie als Wanderausstellung an verschiedenen Orten unterwegs. Black International Cinema 2013/2014 Das Black International Cinema von Berlin ist eine Plattform, auf der sich die Kraft des Kinos aus der afrikanischen Diaspora, sowie von Filmemacher_innen, die sich interkulturellen Themen widmen, entfalten kann. Jedes Jahr stehen bis zu 60 Beiträge auf dem Programm, darunter Produktionen aus den Kapverden, Benin, Frankreich, den USA, Iran, Indien, Togo, Senegal, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Kolumbien, Spanien, Nicaragua, der Schweiz und Madagaskar. 2013 A COMPLEXION CHANGE - International and Intercultural Diplomacy XXVIII. Black International Cinema Berlin/Germany & U.S.A. 2013 “FUTURE BLOSSOMS” / “BLÜTEN DER ZUKUNFT” 8.-12. Mai 2013 Production and Direction Fountainhead® Tanz Theatre 2014 A COMPLEXION CHANGE - International and Intercultural Diplomacy XXIX. Black International Cinema Berlin 2014 "Pathways to Enlightenment – Wege zur Erkenntnis" 7.- 11. Mai 2014 Production and Direction Fountainhead® Tanz Theatre KOSMOPOLITA – interkultureller Preis für Frauen und Mädchen Unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Rita Süssmuth verliehen die Bezirksbürgermeisterin und die Integrationsbeauftragte im Jahr 2014 gemeinsam mit METROPOL FM den interkulturellen Preis für Frauen und Mädchen „KOSMOPOLITA“. Mit diesem Preis werden Leistungen von Frauen/Mädchen, Gruppen oder Organisationen gewürdigt, die sich im Bezirk Tempelhof- Schöneberg herausragend für das interkulturelle Leben einsetzen. 7 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Entstandene Ausgaben im Rahmen der Auszeichnung Kosmopolita, wie das Preisgeld von 1000 Euro, Flugblätter, Plakate, Internetseite und der Verleihungstag selbst, konnten durch Sponsoren gedeckt werden. Auch konnte Metropol FM wieder als Medienpartner gewonnen werden. Der Bildhauer Yüksel Hayırlı gestaltete die Trophäe. Preisträgerinnen des Interkulturellen Preises KOSMOPOLITA für Frauen und Mädchen in Tempelhof-Schöneberg 2014 war Özlem Topuz. Sie wurde für ihr unermüdliches Engagement, für die Aktivierung, Motivierung und Identitätsstärkung von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund gewürdigt. Özlem Topuz arbeitet seit über 10 Jahren im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. In zahlreichen Projekten hat sie Minorisierte empowert. Seniorinnen, junge Frauen und Mädchen beschreiben Frau Topuz als starke, herzliche Frau. Die Jury hat sich für einen zusätzlichen Ehrenpreis entschieden, die KOSMOPOLITA of Power. Mit diesem Ehrenpreis setzte die Jury ein Zeichen und sprach ihre Anerkennung für das Engagement gegen Rassismus, Antisemitismus, Mehrfachdiskriminierung und Homophobie aus. Mit der KOSMOPOLITA of Power wurde Les MigraS geehrt. Angefangen hat die Arbeit von LesMigraS im Herbst 1998 bei der Lesbenberatung Berlin e.V.. Seit 2007 hat LesMigraS die gesamte Antidiskriminierungs- und Antigewaltarbeit des Vereins übernommen. Ein wichtiges Ziel von LesMigraS ist es, verschiedene Gründe von Diskriminierung(en) und Gewalt (kulturelle und soziale Herkunft, Hautfarbe, Alter, Beeinträchtigungen) verschränkt und nicht isoliert voneinander zu denken und sich somit gegen Mehrfachdiskriminierungen einzusetzen. Integrationspreis der BVV Mit dem Integrationspreis werden erfolgreiche Initiativen, Projekte und Konzepte zur Integration von Einwanderinnen und Einwanderern besonders gewürdigt. Es können Einzelpersonen, Projekte, Vereine und Institutionen für die Verleihung vorgeschlagen werden. Das Bezirksamt und die BVV möchten mit der Auslobung des Integrationspreises das Engagement für die vielfältigen Leistungen der interkulturellen Öffnung der gesellschaftlichen Vereine, Träger und Einzelpersonen honorieren und damit ein Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und Chancengleichheit setzen. Die BVV honoriert den Preis mit 1000 €. 8 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Am 10. September 2013 verlieh das Bezirksamt den Integrationspreis an Herrn Hüseyin Yoldaş von Gangway e.V.. Hüseyin Yoldaş ist „Streetworker“ bei Gangway und lebt für seine Arbeit. Er ist 24 Stunden am Tag für seine Jugendlichen da und vernetzt über seine Arbeit und darüber hinaus unterschiedliche Lebenswelten miteinander. Sein unermüdliches Engagement hat die Jury überzeugt. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg verlieh am 01. Oktober 2014 zum fünften Mal den Integrationspreis. In diesem Jahr ging er an Herrn Prof. Dr. Griffith. Herr Prof. Dr. Griffith bereichert mit vielen unterschiedlichen Projekten den Bezirk. Ein langjähriges Projekt mit transnationalem Charakter ist das Festival Black International Cinema. Seit 29 Jahren ist das Festival für viele Menschen aus aller Welt eine kontinuierliche Plattform des Austausches. In der 29. Auflage im Jahr 2014 präsentierte das Fountainhead Tanz Théâtre unter der Leitung von Herrn Prof. Donald Muldrow Griffith, internationale Dokumentar- und Spielfilmbeiträge, welche soziale Benachteiligungen und ethnische Konflikte der schwarzen Bevölkerungsgruppen weltweit dokumentierten und thematisierten. CrossKultur 2013 und 2014 Die Reihe »CrossKultur« wurde von der Integrationsbeauftragten des Bezirks und den Museen Tempelhof-Schöneberg initiiert und war Teil des bezirklichen Modellprojekts »Demographischer Wandel – Strategien für Berliner Bezirke«. Mittlerweile ist „CrossKultur“ fester Bestandteil der bezirklichen Kultur- und Bildungsarbeit und über die Grenzen des Bezirks hinweg bekannt. Multikultur, Interkultur, Transkultur – mit diesen Schlagworten wird heute ein Zustand beschrieben, der vieler Orts „Normalität“ geworden ist. Teilhabe stärken, gesellschaftliche Vielfalt leben, Gemeinsamkeiten feststellen, Unterschiede feiern – das ist CrossKultur. Seit sechs Jahren findet diese Veranstaltungsreihe inzwischen in Tempelhof-Schöneberg statt, immer zwischen dem Tag der Toleranz und dem Tag der Migration. CrossKultur bietet eine Plattform für lebendigen Austausch und die Verständigung darüber, wie wir das Zusammenleben in unserer sozial und kulturell vielfältigen Stadtgesellschaft gemeinsam gestalten können. 9 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Die Diversität nicht nur abzubilden, sondern sie vielmehr darüber hinaus auch aktiv umzusetzen, ist ebenfalls eine Aufgabe der kommunalen Angebote. Sie erfordert einen offenen Dialog auf Augenhöhe und eine bewusste Abkehr von Vorurteilen. Zur Information über das Programm wurde in beiden Jahren ein umfangreiches Booklet sowie eine informative Website (www.crosskultur.de) entwickelt. CrossKultur 2013 Die Anzahl der Veranstaltungen im Überblick Lesungen für Erwachsene: 6 Musikveranstaltungen: 6 Bühne für Erwachsene: 5 Bühne für Kinder: 2 Workshops für Erwachsene: 5 Workshops für Kinder: 4 Ausstellungen: 5 Kino für Erwachsene: 2 Kino für Schulen: 2 Diskussionen & Austausch: 3 Auftakt und Abschlussveranstaltung: 2 Hier nun aus jeder Rubrik ein paar exemplarische Beispiele: Lesungen für Erwachsene „Einwanderung – Bedrohung oder Zukunft? Mythen und Fakten zur Integration“ Lesung und Diskussion mit den Herausgeber_innen Ulrike Kluge und Andreas Heinz. Thilo Sarrazin hat mit seinen Thesen zur erblichen Intelligenz ethnischer Gruppen alte Weltbilder in die gesellschaftliche Diskussion zurückgeholt. So auch die Angst vor dem „Fremden“. Die Debatte darüber nehmen die Autor_innen zum Anlass, neben der Frage der Genetik auch die Mythen zu Kriminalität, Integrationsbereitschaft, Schul- und Wirtschaftsleistung von Migrant_innen kritisch zu beleuchten. Sie zeigten, dass das eigentliche Integrationsproblem nicht die Migrant_innen selbst sind, sondern der eindimensionale Standpunkt der Gesellschaft. 10 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Ohne Fleiß kein Reis – wie ich ein guter Deutscher wurde von und mit Martin Hyun in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Martin Hyun ist Sohn koreanischer Arbeitsmigrant_innen und seit 1993 deutscher Staatsbürger, der allzu oft als Musterbeispiel für geglückte Integration herhalten muss. Das Gefühl, fremd zu sein, hatte er erstmals in den 90er-Jahren – nach den rassistisch motivierten Anschlägen in Rostock, Mölln und Solingen. Die Bilder von damals und seine eigenen Erfahrungen mit Fremdenhass waren Thema seiner Lesung. Bühne für Erwachsene Tangoball - Tangotanzen macht schön und sorgt für Harmonie In Zusammenarbeit mit dem Integrationszentrum Harmonie e.V. und „Tangotanzen macht schön“ Tango Argentino ist aus dem Schmelztiegel der Kulturen entstanden und entfaltet wie kein anderer Paartanz seine integrative Kraft nonverbaler Kommunikation. Der Tango drückt die Sehnsucht nach Nähe, nach einer unerfüllbaren Geborgenheit aus. Tangotanzen heißt Improvisation zu zweit. Gemeinsam mit der Tangoschule „Tangotanzen macht schön“ und dem Integrationszentrum Harmonie e.V. lud die Integrationsbeauftragte des Bezirks alle Tangobegeisterten und Interessierten zum 2. Tangoball ein. Auf dem 400 m2 großen Tanzparkett erschienen 500 Personen, um gemeinsam zu tanzen. Bühne für Kinder CrossKids Lasst uns die Erde den Kindern übergeben, wenigstens für einen Tag … Musik, Märchen und Tanz für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren und ihre Eltern! Mit: „Kargöz und Hacivat“ – eine Theaterperformance mit über 700-jähriger Geschichte, von Cem Sultan Ungan und Hakki Krant (Türkei / Deutschland); einer Tanzvorführung der Kinder des Übergangswohnheims Marienfelde und zum Ende gab es eine Disco! 11 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Workshops für Erwachsene Interkulturelles Berlin – Reportagen mit und ohne Hintergrund, in Zusammenarbeit mit der FES (Friedrich-Ebert-Stiftung), Forum Berlin und sagwas.net Angehende Journalist_innen mit und ohne Migrationshintergrund erarbeiteten in Film oder Text und Foto Reportagen das interkulturelle Berlin. Sie wurden für die Herausforderungen des Journalismus in einer Einwanderungsgesellschaft sensibilisiert und konnten sich an einem selbst gewählten Beispiel journalistisch erproben. Die Filmund Textreportagen wurden öffentlich präsentiert und anschließend auf dem Debattenportal www.sagwas.net veröffentlicht. Frauen internationaler Herkunft in Führungspositionen! Workshop zur Karriereplanung für qualifizierte, berufstätige Frauen internationaler Herkunft, in Zusammenarbeit mit Zukunft im Zentrum Im Rahmen des Workshops hatten Frauen die Gelegenheit, sich unter fachlicher Anleitung auf Ihre Stärken zu besinnen, neue Perspektiven zu gewinnen. Die aktuelle politische Debatte zeigt, dass Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert sind. Die berufliche Situation und Karriereverläufe für Frauen mit internationalem Hintergrund gestalten sich unter diesen Bedingungen schwieriger. Ziel des Workshops war es die Motivation und bessere Vorbereitung qualifizierter Frauen auf Führungsaufgaben in Unternehmen. Netzwerk Inclusion Leaders Eine demokratische und inklusive Gesellschaft braucht eine starke, vernetzte und gut geschulte Interessenvertretung von People of Color und Schwarzen. Hier setzt das Seminar „Netzwerk Inclusion Leaders“ mit folgenden Zielvorstellungen an: • Identifizierung, Vernetzung & Empowerment von jungen „Leadern“ in ihren jeweiligen Interessenvertretungen • Erhöhung der Sichtbarkeit ihrer NGOs (Interessenvertretungen) und Aktivitäten Das Seminar vermittelte einen Einblick in die politischen Kämpfe von People of Color und Schwarzen in den USA und Deutschland und verdeutlichte die Notwendigkeit von Leadership und Diversity. Praktische Trainings empowerten die Teilnehmenden in ihren vielfältigen Perspektiven, stärkten ihre Präsentationskompetenzen und vermittelten politisches Handwerkszeug. Das Seminar bot eine attraktive Plattform um sich untereinander und mit Akteur_innen im politischen Berlin auszutauschen und zu vernetzen. 12 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Das „Netzwerk Inclusion Leaders“-Seminar wurde von renommierten Trainer_innen aus den USA, Deutschland und Großbritannien durchgeführt. Kino für Erwachsene Wo kommst du wirklich her? - Kurzfilm von Christina Antonakos-Wallace Durch die Stimmen von zehn jungen Menschen, die in Berlin und New York als Kinder von Migrant_innen leben, setzt sich der Film kritisch und hoffnungsvoll mit den Themen Migration und Transkulturalität auseinander. Die jungen Menschen erzählen vom Prozess der Einwanderung ihrer Familien, ihren Erfahrungen und davon, wie sie sich heute selbst sehen. Der Kurzfilm ist Teil des Projektes „with WINGS and ROOTS”, einer Dokumentarfilm- und Bildungsinitiative, die die Integrationsdebatten in Deutschland und den USA durch die Augen der zweiten und dritten Generation betrachtet. Diskussion und Austausch Die Macht der Sprache – Die Macht der Bilder Öffentliches Diskussionsforum Fünf Reportagen aus Berlin wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Sie bilden den Ausgangspunkt für das Nachdenken darüber, welche Macht medialen Bildern und öffentlicher Sprache zukommt, wenn wir über das interkulturelle Berlin und über gesellschaftliche Teilhabe aller am städtischen Leben diskutieren. CrossKultur 2014 Die Anzahl der Veranstaltungen im Überblick Musik: 8 Lesungen: 4 Bühne für Erwachsene: 6 Bühne für Kinder: 1 Vorträge: 2 Workshops für Schulen: 3 Ausstellungen: 3 Kino für Erwachsene: 2 Kino für Schulen: 2 Workshops: 2 Diskussionen & Austausch: 5 Auftakt und Abschlussveranstaltung: 2 13 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Hier nun aus jeder Rubrik ein paar exemplarische Beispiele: Lesungen Studio Я goes Şöneberg Deniz Utlu las aus seinem Roman „Die Ungehaltenen“, veranstaltet vom Studio Я des Maxim Gorki Theaters, der Friedrich-EbertStiftung und der Integrationsbeauftragten des Bezirks, englisch und deutsch Der Roman erzählt die Geschichte von Elyas, Ende 20, der in Berlin-Kreuzberg lebt und gerade seinen Vater verloren hat. Die Nächte verbringt er betrunken, die Tage betäubt. Der Schmerz, um den er kreist, ist nicht nur sein eigener, sondern rührt auch von der Frage, welche Spuren bleiben von der Generation türkeistämmiger Arbeitsmigrant_innen in Deutschland, der Elyas' Eltern angehören. Nur Cemo, der alte Kämpfer, steht ihm unverdrossen zur Seite. Im Gespräch mit ihm erfährt er, dass sein Vater Anfang der 1970er Jahre aktiv am Streik der türkischen Arbeiter in den Ford-Werken in Köln beteiligt war. Bühne für Erwachsene Der „Operndolmuş” der Komischen Oper Berlin Veranstaltet von der Komischen Oper Berlin, dem Nachbarschaftstreffpunkt HUZUR und der Integrationsbeauftragten des Bezirks Der „Operndolmuş” – der Name spielt mit der Bezeichnung für Sammeltaxis in der Türkei – ist ein Kleinbus, mit dem Sänger_innen und Musiker_innen der Komischen Oper Berlin Einrichtungen in Stadtteilen mit einem hohen Anteil von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen besuchen, um direkt vor Ort für Musiktheater zu begeistern. Monodrama „Die jüdische Frau“ nach Bertolt Brecht Weiße Jalousien, ein weißes Telefon, ein weißer Koffer – das ist die ganze Dekoration zur Neuinszenierung von Brechts „Die jüdische Frau“ an der Russischen Bühne Berlin. In ihr entfaltete sich das psychologische Dilemma der Protagonistin Judith Keith: gehen oder nicht gehen? Das ist die Frage, auf welche eine jüdische Frau von ihrem deutschen Mann im zunehmend judenfeindlichen Deutschland 1935 keine Antwort bekommt. 14 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Inna Sokolova-Gordon, Gründerin und Regisseurin des Theaters, hat die Szene aus Brechts Zyklus „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ mit seinen Gedichten verwoben und als Monodrama inszeniert. Bühne für Kinder Die bunten Zellen - In Zusammenarbeit mit dem Theater der Erfahrungen Die Mauer fällt und die familiäre Fassade gleich mit. Die Mauer fällt, aber wann dürfen wir uns darüber freuen? Die Mauer fällt, und aus harmloser Oma wird ein Langfinger. Die Bunten Zellen, eine deutsch-türkische Altenschauspielgruppe haben sich mit dem Mauerfall 1989 beschäftigt. Entstanden sind randständige Geschichten, aus Ost- und West-Berliner Perspektive, aber auch aus türkischer Sicht. Mit viel Gesang, untermalt von Akkordeon und Saz. „Sonne, Mond und die 7 Gestirne” Erzählsalon mit Soogi Kang, Theater Salpuri An diesem Nachmittag beschäftigten sich die Gäste mit der Frage der Entstehung von Himmel und Erde, Sonne und Mond, Bäumen und Flüssen und der Menschheit. Spielerisch und musikalisch wurden diese und weitere Begriffe erklärt. Kinder und Erwachsene waren herzlich eingeladen, Soogi Kangs Erzählkunst zu folgen. Sie nährte sich von Geschichten aus aller Welt: spielend, singend und tanzend von leisezartdramatisch, witzig-derb-komisch bis herzhaft-mitreißend. Workshops „CrossMusik“ is the answer Jugendaustausch und Seminar, inklusive eines Auftritts zum Auftakt von CrossKultur Das deutsch-israelisch-türkische Austauschprojekt „CrossMusik“ ist Teil des Programms „EUROPEANS FOR PEACE“ der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, Schirmherr des Programms ist Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Im Rahmen des Projekts „CrossMusik“ fand das zweite Austauschseminar in Berlin statt. Die grundlegende Frage, mit der sich die Jugendlichen dabei auseinandersetzten, war: „Was bedeutet Demokratie für mich in einer vielfältigen Gesellschaft?“. 15 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Diskussion und Austausch Homophobie und Transphobie in Lateinamerika Gast: Donny Reyes – Menschenrechtsaktivist aus Honduras Veranstaltet vom Friedenszentrum Martin Niemöller Haus, der HirschfeldEddy-Stiftung in Kooperation mit der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte Seit Jahren kämpft Donny Reyes als Koordinator der Organisation LGBT Arcoiris (Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Rainbow) für die Rechte der sexuellen Minderheiten in Honduras und die juristische Aufarbeitung zahlreicher Morde an Schwulen, Lesben und Transsexuellen. Dieses Engagement brachte Reyes wiederholt in Lebensgefahr. Donny Reyes diskutierte mit Klaus Jetz (Hirschfeld-Eddy-Stiftung) über die Situation in Honduras, internationale Solidarität und Allianzen im Kampf gegen Homo- und Transphobie. Die Mariendorfer Moschee stellt sich vor Im Dezember 1999 wurde die Moschee am Mariendorfer Damm 46 eröffnet. Die Altersklasse der Gemeinde reicht von der 1. bis zur 4. Generation. Alle aus der Gemeinde haben Anteil daran, dass es im Kiez bunter und vielfältiger wird. Sie feiern, lernen, beten und trauern zusammen. Es war stets das Anliegen der Gemeinde, dazu beizutragen, dass das Zusammenleben der Kulturen in Berlin von Frieden und Verständnis geprägt ist. So gehörte sie zu den ersten Veranstaltern des Tages der offenen Moschee und interreligiöser Dialogarbeit. Mitglieder und Jugendliche der Mariendorfer Moschee berichteten über ihre Arbeit, Erfahrungen und Erlebnisse. 16 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Öffentlichkeitsarbeit über die längerfristigen Qualifizierungen/Veranstaltungen/Projekte hinaus im Jahr 2013/2014, ein paar Beispiele: Partizipation - Diskussionsveranstaltung „Migration gestalten“ zur Bundestagswahl Auf Einladung der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und der Integrationsbeauftragten Gabriele Gün Tank haben am 03. September 2013 Politikerinnen und Politiker der Parteien, die zu diesem Zeitpunkt im Bundestag vertreten waren über Fragen der Migrations- und Integrationspolitik auf Bundesebene diskutiert. Zu der Veranstaltung kamen rund hundert Bürger_innen und Vertreter der lokalen Presse. Auf dem Podium nahmen folgende Bundestagskandidat_innen Platz: Mechthild Rawert (SPD), Dr. Jan-Marco Luczak (CDU), Azize Tank (Die Linke), Achim Sander (FDP) und Dr. Sibyll Klotz (Bündnis 90/die Grünen) Die Moderation übernahm Ebru Tasdemir. Girls Day Die Integrationsbeauftragte beteiligte sich am 25. April 2013 am Girls Day. An diesem Tag ließ sie zwei Mädchen an ihrer Arbeit teilhaben und nahm sie auf Veranstaltungen und zu Terminen mit. Podiumsdiskussion "Respekt im Umgang mit Anderen" Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung "Weltreligionen - Weltfrieden - Weltethos" der Stiftung Weltethos diskutierte am 23.09.2013 die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler mit Vertretern der drei großen Religionen Judentum, Christentum und Islam über das Thema "Respekt im Umgang mit dem Anderen - welchen Beitrag können der Bezirk Tempelhof-Schöneberg und die im Bezirk vertretenen Religionsgemeinschaften für ein respektvolles Miteinander leisten?" Die Integrationsbeauftragte moderierte die Podiumsdiskussion „Respekt im Umgang mit Anderen" 17 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Tamilisches Erntedankfest (Pongal) Pongal, wörtlich: „Überkochen“, ist ein tamilisches Erntedankfest. Es wird am Anfang des tamilischen Monats Tai (Mitte Januar) gefeiert und ist einer der wichtigsten tamilischen Feiertage. Pongal bezeichnet auch das Reisgericht, das während des Festes gekocht wird, aber auch zu anderen Gelegenheiten gegessen werden kann. Am 17.01.2014 begrüßte die Beauftragte mehrere hundert Gäste des Vereins. Interview bei KissFM Am Sonntag, den 13. April 2014 war die Integrationsbeauftragte zu Gast bei 98,8 Kiss FM in der Radioshow Face Talk. Sie diskutierte mit den beiden Moderatoren und den Hörern über Rassismus, Diskriminierung und Ihre Tätigkeit als Beauftragte. Filmvorführung: „KITA und die Welt“ Der Filmemacher Appolain Siewe lud gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten zu der Kinovorführung des Dokumentarfilms „KITA und die Welt“ mit anschließender Diskussion am 15. Juni 2014 ein. Als Ehrengast durften sich die Gäste auf den Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby freuen, der die Veranstaltung eröffnete. „Kita und die Welt“ erzählt den Alltag in der Kita Karl-Schrader Str. in BerlinSchöneberg und den täglichen Lernprozess im Umgang mit anderen Kulturen. Die Beauftragte moderierte den Abend. Kulturfest vom Verein der koreanischen Krankschwestern Die Beauftragte begrüßte am 30.08.2014 -zum traditionellen Kulturfest des Vereins der koreanischen Krankschwestern im Rathaus Schöneberg mehrere hundert Gäste. Frauenmärz 2013/2014 Die Beauftragte beteiligt sich im Rahmen ihrer MöglichEhre – Der Irrweg der Familie Sürücü“ gezeigt. Im Anschluss gab es einen Gedankenaustausch mit Matthias Deiß, Jo Goll, sowie der Integrationsbeauftragten von Tempelhof-Schöneberg. Die Moderation übernahm Ebru Tasdemir. Verschiedene Fachvorträge / Fachveranstaltungen: 18 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Symposium – 30./31.10.2013 „Diskriminierung an Berliner Schulen benennen: Von Rassismus zu Inklusion“ Wenn über Bildung gesprochen wird, geht es nicht nur um Bildungschancen, sondern auch um Lebenschancen von Kindern. Wie der Titel des Symposiums vom 1. November 2013 treffend zeigt, ging es darum, das Problem «Rassismus» zu benennen, zu analysieren und zu diskutieren und mögliche Perspektiven seiner Überwindung durch « Inklusion» zu entwickeln. Das Recht des gleichberechtigten Zugangs zu einer hochwertigen Bildung für alle Schüler_innen ist ein Menschenrecht. Eine Open Society Justice Initiative in Kooperation mit dem Migrationsrat BerlinBrandenburg e.V., dieses Symposium mit Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung, der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Berlin und der Integrationsbeauftragten Tempelhof-Schöneberg. Neben einem Impulsreferat von Prof. Dr. Maisha Eggers (Professorin für Kindheit und Differenz) gab es vier Panels und vier Workshops, in den fleißig diskutiert und gearbeitet wurde. PANEL 1 - Diskriminierung an Berliner Schulen PANEL 2 - Menschenrechtliche Standards und das Schulgesetz PANEL 3 - Aktuelle Initiativen gegen Diskriminierung PANEL 4 - Politische Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten Die Beauftragte moderierte das Panel 1 WORKSHOP 1 - Beschwerdestellen an Berliner Schulen WORKSHOP 2 - Empowerment gegen rassistische Diskriminierung an Berliner Schulen WORKSHOP 3 - Menschenrechte & Anti-Rassismus im Bildungssystem WORKSHOP 4 - Getrennte Wege an Berliner Schulen 19 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Partizipationsforum – 05.05.2014 2014 Im Rahmen des Projektes „Wege zum Ziel“ lud der Verein Harmonie e.V. zusammen mit der Integrationsbeauftragten ins Rathaus Schöneberg am 05.05.2014 zum Partizipationsforum ein. Das Ziel des Forums war es, mit den Teilnehmenden des Projektes, überwiegend Eingewanderte, über ihre Erfahrungen der politischen und sozialen Partizipation zu diskutieren. Wo und wie kann ich mich einbringen? Welche Erfahrungen der Teilhabe habe ich persönlich gemacht? Diese Fragen und viele mehr wurden gemeinsam in Form eines World-Cafés diskutiert. An drei Tischen wurden folgende Themen erörtert: Politische Partizipation Gesellschaftliche Partizipation Sozio-kulturelle Partizipation Die Beauftragte moderierte die Veranstaltung. fame Career Day – 09.09.2014 Die Bürgermeisterin des Bezirks Tempelhof-Schöneberg und Schirmfrau der Veranstaltung lud gemeinsam mit der Beauftragten in Zusammenarbeit mit ziz („zukunft im zentrum“) am 09.09.2014 zum ersten „fame Career Day ins Rathaus Schöneberg ein. Mehr als 400 interessierte Fachkräfte, Unternehmensvertreter_innen und sonstige Interessent_innen informierten sich an knapp 40 Ständen zu Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten am Berliner Arbeitsmarkt sowie zu Beratungs- und Weiterbildungsangeboten für Fachkräfte internationaler Herkunft. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wurden Hinweise zum eigenen Auftritt im Bewerbungsverfahren und dem Umgang mit personeller Vielfalt sowie aktuelle Fakten zum Stand der Integration von Fachkräften mit internationaler Herkunft am Berliner Arbeitsmarkt vermittelt. Den Aussteller_innen bot der Career Day die Möglichkeit, gut qualifizierte Fachkräfte im direkten Kontakt kennenzulernen und weitere Treffen zur Besetzung freier Stellen zu vereinbaren. 20 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Quad Caucus Meeting in Miami – 06. - 08. November 2014 Auf Einladung des German Marshall Funds (GMF) nahm die Beauftragte an dem dreitägigen Quad Caucus Meeting vom 6.-8. November 2014 in Miami teil. Sie berichtete dort u.a. über ihre Tätigkeit als Integrationsbeauftragte und nahm auf dem Podium zum Thema „Building an International Movement“ – „Der Aufbau einer internationalen Bewegung“ platz. 21 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Bezirkliche und überbezirkliche Gremienarbeit In relevanten bezirklichen Gremien, in denen Handlungsschwerpunkte erarbeitet und Entscheidungen vorbereitet werden, sowie Mittelzuweisung, welche die Interessen von Migrant_innen berühren, erfolgen, wirkt die bezirkliche Integrationsbeauftragte mit. Die überbezirkliche Gremienarbeit wird genutzt, um sich über die bezirkliche Arbeit mit anderen Bezirken auszutauschen und gemeinsame Strategien zu entwickeln (LAG Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Beauftragten für Integration und Migration). In den überbezirklichen Gremien erfolgt neben der Abstimmung der Bezirke untereinander auch die der Bezirke mit dem Land und dem Bund. Tempelhof-Schöneberger Arbeitsgemeinschaft der Immigranten- und Flüchtlingsprojekte (T-SAGIF) Die Tempelhof-Schöneberger Arbeitsgemeinschaft der Immigranten- und Flüchtlingsprojekte (T-SAGIF) ist seit sehr vielen Jahren ein Netzwerk von Migrantenorganisationen, freien Trägern, Vereinen, karitativen Einrichtungen und der Verwaltung. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Integrationsbeauftragten stellte die Arbeit in der T-SAGIF dar. Die Integrationsbeauftragte versteht sich als Teil dieses Netzwerkes. Es fördert Kontakte und den Austausch von Erfahrungen und Informationen. Durch diese Zusammenarbeit und Vernetzung gehen der Beauftragten aus allen Gruppen der Bevölkerung Informationen über strukturelle Diskriminierung oder individuelle Benachteiligungen von Menschen mit Migrationshintergrund zu, die es zur Erfüllung ihres Auftrages benötigt. Im Netzwerk werden Fragen der bezirklichen Integrationspolitik erörtert und gegenüber dem Bezirk vertreten. T-SAGIF hält einmal im Monat eine Sitzung ab, wobei deren inhaltliche Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten gestaltet wird. Die Sitzungen fanden im Interkulturellen Haus statt. Außerdem wurden in den Sitzungen gemeinsame Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft organisiert. So war T-SAGIF mit einem Stand zum Maifest 2010 vertreten und beteiligte sich an CrossKultur und vielen weiteren Veranstaltungen die bereits im oberen Teil benannt wurden. 22 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Regionaler Ausbildungsverbund Tempelhof- Schöneberg Unter der Federführung der SPI Consult GmbH arbeiten in allen Berliner Stadtbezirken Akteure aus dem Bereich der beruflichen Bildung in regionalen Ausbildungsverbünden (RAV) zusammen. Die Beauftragte kann nicht an allen Sitzungen teilnehmen ist aber weiterhin im Verbund. Ämternetzwerk Vielfalt tut gut Der Bezirk Tempelhof - Schöneberg ist eines von insgesamt 90 Fördergebieten in Deutschland im Rahmen des Bundesprogramms Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Das Jugendamt koordiniert die Umsetzung des Aktionsplans im Bezirk. Das Netzwerk ist ein beratenes Gremium. Netzwerktagung „Neuzuwanderung und Integration in Tempelhof-Schöneberg“ AWO Diese Netzwerktagung wird vom Jugendmigrationsdienst der AWO regelmäßig einberufen. Mit dabei ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Integrationskursanbieter und die MBs und JMDs. Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Integrations- und Migrantenbeauftragten (LAG) Es fanden monatliche Sitzungen der bezirklichen Integrations- und Migrantenbeauftragten statt, um den Informationsaustausch über die Bezirksgrenzen hinaus zu organisieren und gemeinsame Beschlussfassungen und gegebenenfalls Stellungnahmen zu erarbeiten. Die Integrations-, Migranten - und Ausländerbeauftragten der verschiedenen Bezirke nahmen als Vertretung der LAG auch an verschiedenen überbezirklichen Gremien und Arbeitsgruppen teil, wobei sie die Teilnahme unter sich aufteilten. Die Integrationsbeauftragte des Bezirks Tempelhof-Schöneberg war stellv. Sprecherin der LAG. Konferenz der Berliner Integrations- und Migrantenbeauftragten Regelmäßig fanden Sitzungen der Migranten- und Integrationsbeauftragten der Berliner Bezirke mit dem Beauftragten des Senates von Berlin für Integration und Migration statt. 23 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen Voraussetzung für erfolgreiche Integrationsprozesse ist die Chance, an den Möglichkeiten, die unsere Gesellschaft bietet, teilhaben zu können. Ein wesentliches Element zur Stärkung der Partizipationsmöglichkeiten von Migrant_innen ist der Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen, der durch das Partizipations- und Integrationsgesetz (PartIntG) auf eine gesetzliche Grundlage gestellt worden ist (vgl. § 6 PartIntG). Durch die gesetzliche Verankerung erfährt der Landesbeirat eine Aufwertung, insbesondere die gewählten Migrantenvertreter_innen haben nun eine stärkere Position bei der Gestaltung politischer Prozesse. Der Landesbeirat erarbeitet Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Berliner Integrationspolitik. Der Landesbeirat tagt drei- bis viermal jährlich unter dem Vorsitz der Senatorin bzw. des Senators für Integration. Mitglieder im Landesbeirat sind die sieben gewählten Vertreter_innen und ihre Stellvertreter_innen von Migranten- und Aussiedlerorganisationen, Staatssekretärinnen und Staatssekretären der verschiedenen Senatsverwaltungen, die Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration, vom Rat der Bürgermeister der Bezirke entsandte Vertrete_innen, eine Vertreter_in der Bezirksbeauftragten für Integration und Migration, Verbände, Gewerkschaften und nichtstaatliche Organisationen. Die Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Beauftragten wurde im Berichtszeitraum (letzte Wahlperiode und auch die Aktuelle) im Landesbeirat durch die Integrationsbeauftragte Tempelhof-Schöneberg vertreten. Lenkungsgruppe BQN Metall- und Elektroindustrie Unter den Azubis im öffentlichen Dienst und bei den landeseigenen Betrieben hat inzwischen fast jeder Fünfte eine Migrationsgeschichte. 2013 ging auch die private Wirtschaft an Bord – die Metall- und Elektroindustrie. Das gemeinsame Projekt von der IG Metall und dem Arbeitgeberverband VME wurde von der Beauftragten in der Lenkungsgruppe begleitet. Fachbeirat Migration und Integration AWO Die Beauftragte ist Mitglied im Fachbeirat Migration und Integration der AWO. 24 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Interkulturelle Öffnung und Beratung der bezirklichen Fachabteilungen Die interkulturelle Qualifizierung des Personals und die Einstellung von Fachkräften mit Migrationshintergrund sind ein wichtiger Baustein. Bisherige Erfahrungen machen aber auch deutlich, dass eine Fortbildung einzelner Mitarbeiter_innen allein nicht ausreicht. Der Weg zu einer interkulturell offenen Verwaltung läuft über den Prozess einer Interkulturellen Organisationsentwicklung. Die Integrationsbeauftragte initiiert und begleitet die Entwicklung von interkulturellen Ideen und Konzepten. Für die Umsetzung der Konzepte bleiben die Dezernate und Fachabteilungen in ihrer Verantwortung. Vielfalt in der Verwaltung Das Projekt „Vielfalt in der Verwaltung“ (kurz: ViVe) zielt darauf, die Vielfalt der Bürgerinnen und Bürger noch stärker in den Blick zu nehmen und einen positiven Umgang mit der vorhandenen Vielfalt zu finden. Projektlaufzeit: Mai 2013 - April 2014. Modelhaft wurden mit Unterstützung der LADS in drei Bezirksverwaltungen Maßnahmen zur strategischen Organisationsentwicklung in Bezug auf Diversity, zur Förderung der individuellen Diversity-Kompetenz sowie zur Etablierung von DiversityInstrumenten durchgeführt. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg war ein Partner des Projektes. Für die Verwaltung ergeben sich Verpflichtungen in Bezug auf die Rolle als Arbeitgeberin sowie als zentrale Dienstleisterin. Der gelungene Umgang mit Vielfalt wird zunehmend zu einem zentralen Kriterium, an dem sich eine moderne Verwaltung messen lassen muss. Der Einsatz für Chancengleichheit und die Förderung einer Kultur der Vielfalt gehören somit zu den unverzichtbaren Aufgaben einer zukunftsfähigen Verwaltung. Mit dem Projekt wurde beabsichtigt die Diversity-Kompetenz der Verwaltungsmitarbeitenden im Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern stärken und dazu beizutragen, die Qualität von Verwaltungsleistungen zu erhöhen, indem die Vielfalt der Bürger_innen stärker in den Blick genommen wird. Der Prozess der Diversity-Implementierung in Tempelhof-Schöneberg wurde mit einer Bestandsaufnahme begonnen. Im Rahmen dieser wurde untersucht, welche Aktivitäten 25 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten zur Förderung des Umgangs mit Vielfalt es im Bezirk Tempelhof-Schöneberg bereits gibt und welche Bedarfslagen von den Akteur_innen im Bezirk gesehen werden. Interviews wurden mit den folgenden Personen geführt:  der Integrationsbeauftragten,  der Beauftragten für Menschen mit Behinderung,  der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten,  der Leiterin des Bürgeramts Schöneberg,  dem Leiter des Ehrenamtsbüros und  dem Leiter des Fachbereichs Bauaufsicht und untere Denkmalschutzbehörde, Stadtentwicklungsamt Aufgrund der geringen Anzahl an Interviews hat die Bestandsaufnahme nicht den Anspruch repräsentativ zu sein. Sie bietet vielmehr interessante Einblicke über den Umgang mit Vielfalt im Bezirk. Neben der Durchführung einer Bestandsaufnahme war die Etablierung eines bezirklichen Diversity-Umsetzungsteams ein weiterer zentraler Umsetzungsschritt. Die Mitglieder dieses Teams hatten die Aufgabe, sich im ersten Projektjahr mit der Bedeutung des Themas Vielfalt für ihre Arbeitsbereiche zu beschäftigen und sich auf Empfehlungen für Ziele und Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt im Bezirk zu verständigen. Am Diversity-Umsetzungsteam in Tempelhof-Schöneberg nahmen acht Personen aus folgenden Bereichen teil:  Integrationsbeauftragte,  Beauftragte für Menschen mit Behinderung,  Frauenbeauftragte,  Büro der Bürgermeisterin,  Bürgeramt Schöneberg,  Gesundheitsamt,  Ehrenamtsbüro und  Amt für Stadtentwicklung Im ersten Projektjahr haben mit dem Diversity-Umsetzungsteam drei halbtägige Workshops stattgefunden. Die Workshops wurden von einem Diversity-Trainer moderiert und von einer externen Beraterin für Organisationsentwicklung, Diversity und 26 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Personalmanagement begleitet. Das Ziel der Workshops bestand darin, Ziele und Maßnahmen zur Förderung eines an Vielfalt orientierten Verwaltungshandelns zu formulieren. Als Ergebnis wurde eine Übersicht erstellt, die insgesamt 28 Empfehlungen für Ziele und Maßnahmen im Bezirk umfasst. Dabei ist wichtig anzumerken, dass die 28 Empfehlungen keine abschließende Liste darstellen. Die Empfehlungen basieren auf:  den im Rahmen der Bestandsaufnahme geäußerten Bedarfslagen,  den Rückmeldungen des Diversity-Umsetzungsteams und  einem Workshop mit Interessenvertretungen von Bürger_innen, die entsprechend der o.g. Kriterien ausgewählt wurden . Die formulierten Empfehlungen beziehen sich auf verschiedene Themenbereiche bezirklichen Handelns im Kontakt zu Bürger_innen. Empfehlungen wurden für die folgenden Bereiche abgegeben:  Bezirksamt: Diversity-Strategie,  Ämter und Anlaufstellen im direkten Kontakt mit Bürger_innen,  Ämter und Anlaufstellen im indirekten Kontakt/Ansprache von Bürger_innen ,  Räumliche Zugänge/Ausstattung,  Zusammensetzung von Verwaltungsmitarbeitenden und Auszubildenden,  Sonstige Maßnahmen,  Jobcenter Daran anschließend entschied sich der Bezirk für die Umsetzung von zwei Schulungsmaßnahmen. Zum einen wurde eine Schulung zum Thema „Willkommenskultur“ für Mitarbeitende und Führungskräfte im Publikumsverkehr angeboten. Willkommenskultur meint Wertschätzung gegenüber kultureller Vielfalt. Ziel der Schulung war, Mitarbeitende und Führungskräfte im Publikumsverkehr darin zu schulen, noch kompetenter mit vielfältigen Bürgerinnen und Bürgern umgehen zu können. Im Rahmen der Schulung wurde zunächst Wissen in Bezug auf Vielfalt vermittelt, darüber hinaus für den Umgang mit Vielfalt im Verwaltungshandeln 27 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten sensibilisiert und drittens wurden anhand konkreter Fragestellungen und Bedarfslagen der Teilnehmenden Handlungsoptionen für den Arbeitsalltag entwickelt. Zum anderen wurde eine praxisbezogene Qualifizierung zum Thema „Sprache und Diversity in Medien“ für alle Mitarbeitenden, die die Internetseiten des Bezirks betreuen, angeboten. Die Qualifizierung schloss sich zeitlich an eine technische Qualifizierung zur Umstellung des Internetportals an. Die zweitägige Schulung für „Online-Redakteurinnen und -Redakteure" wurde in einem Team von einem Journalisten und einer Diversity-Trainerin durchgeführt. Die Konzeption der Schulung wurde von Sabine Rotte (Diversity-Trainerin) und Mehmet Ata (Journalist und Mitglied von Neue deutsche Medienmacher) erarbeitet und durchgeführt. Workshop „Sprache Macht Diskriminierung“ Die Integrationsbeauftragte bot für Führungskräfte des Bezirks einen Workshop zum Thema „Diskriminierungsfreie Sprache“ an. Der Workshop fand am 11. März 2013 mit 12 Teilnehmenden statt. Sprache ist nicht nur Trägerin von Information, sondern auch von Macht. In ihr manifestieren sich die Verbindungen und sozialen Verhältnisse zwischen Menschen. Sprache kann (un)bewusst missbraucht werden, um soziale Machtpositionen zu erhalten oder zu erweitern. Diskriminierung über Sprache ist ein Ausdruck dieser Machtausübungen. Wie können wir diskriminierende Sprache erkennen und dechiffrieren? Welche Formen von Diskriminierung über Sprache gibt es? Und schließlich: Was tun? Diese und andere Fragen waren Bestandteil des Workshops. Ziel war es in erster Linie im interaktiven Gruppenprozess in der Auseinandersetzung mit den Themen und Begriffen um Sprache und Diskriminierung Sensibilität, ein kritisches Bewusstsein und kreative und konstruktive Handlungsstrategien zu entwickeln. In diesem Workshop wurde aufgrund der spezifischen Zielgruppe der Blick im Besonderen auf die personalen und institutionell-strukturellen Machtmuster, die eben auch die sprachliche Kommunikation im Verwaltungsalltag wesentlich bestimmen und prägen können, gerichtet.. Fortbildung Diversity Projektkoordinatorin Die Integrationsbeauftragte schloss im Jahr 2013 ihre 6-monatige Module- Fortbildung zur Diversity Projektkoordinatorin erfolgreich ab. Das neu erworbene Wissen konnte 28 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten sie in ihre tägliche Arbeit einfließen lassen. Einbürgerungsfeier 2013/2014 Im Jahr 2012 und 2013 sind in Tempelhof-Schöneberg mehr als 600 Einwohner_innen eingebürgert worden. Aus diesem Grund wurden alle neuen Staatsbürger_innen des Bezirks zu einer Feierstunde eingeladen. Bei beiden Festlichkeiten nahmen zwischen 170 und 200 Personen teil. Neben dem kulturellen und musikalischen Rahmenprogramm erhielten alle Eingebürgerten eine Rose auf der Bühne und in 2014 zusätzlich ein persönliches Schreiben der Bezirksbürgermeisterin. Die Einbürgerungsfeier fand einmal am 29. Mai 2013 und am 19. Juni 2014 statt. „Berlin braucht Dich“ Die Kampagne „Berlin braucht Dich“, vom BQN Berlin (Berufliches Qualifizierungsnetzwerk für Migrant_innen in Berlin) unterstützt das Ziel, den Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Ausbildung des Landes Berlin zu erhöhen. Lehrer_innen der Wilhelm Teske Oberschule und der Werner Stephan Oberschule nahmen im Rahmen der Kampagne an einer Qualifizierung für Lehrer_innen teil. Die bezirkliche Integrationsbeauftragte nimmt regelmäßig an der Lenkungsgruppe „Berlin braucht dich“ (BQN) beim Landesintegrationsbeauftragten teil, wo unter anderem Vertreter der Industriegewerkschaft Metall Berlin, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, der Siemens AG und des VMB in Berlin und Brandenburg e.V. anwesend sind. Im Juni 2013 und 2014 fanden das vierte und fünfte Treffen des „Berlin braucht dich!“-Konsortiums statt. Die Beauftragte moderierte die Veranstaltung. 80 Vertreter_innen aus Schulen, Betrieben und der Berufsorientierung nahmen am 3. Treffen des Berlin braucht dich! Konsortiums im Bundespresseamt teil. Das Konsortium Gremium setzt sich aus 13 Teilnehmer_innen zusammen. Fünf kommen aus Betrieben und Ausbildungsbehörden (wobei das Verhältnis hier 3:2 ist), sechs aus Schulen und Oberstufenzentren von BQN und der (Verhältnis 5:1), jeweils eine Teilnahme SenAIF/IntMig. Ziel des Konsortiums ist die interkulturelle Öffnung der Berufsausbildung. 29 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Integrationslotsen Im Bezirk arbeiten seit mehreren Jahren Integrationslots_innen in unterschiedlichen Projekten und bei unterschiedlichen Trägern. Diese übernehmen in dieser Tätigkeit eine wichtige Vermittlungsrolle zwischen Neuzugewanderten und bereits länger hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund einerseits und Behörden, Bildungs-, Gesundheits- und Jugendeinrichtungen andererseits. Die Arbeit dieser Lots_innen wurde und wird vor allem über Arbeitsmarktinstrumente finanziert. Am 1. Oktober 2013 wurde von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen das Landesrahmenprogramm Integrationslots_innen gestartet. Dieses Landesrahmenprogramm sieht den Einsatz von derzeit 6 regelfinanzierten Integrationslotsinnen und -lotsen im Bezirk sowie deren Qualifizierungs- und Betreuungsmaßnahmen und eine landesweite Koordinierung vor. 2014 konnte der Bezirk im Rahmen des Landesrahmenprogramm 2 Integrationslots_innen für geflüchtete Menschen, die diese in Zusammenarbeit mit Unterbringungseinrichtungen betreuen, aufstocken. Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg liegt die Trägerschaft bei NUSZ (Nachbarschaftsund Selbsthilfezentrum) in der Ufafabrik und beim Integrationszentrum Harmonie e.V.. In ganz Berlin gibt es nur eine Migrantenorganisation als Träger der Integrationslots_innen , das Integrationszentrum Harmonie e.V.. Gelebte Teilhabe bedeutet vor allem Migrantenorganisationen, aber auch Interessensgruppen zu stärken. Die Lots_innen helfen und unterstützen bei folgenden Themen:  Kitagutschein, Kitasuche,  Schulsuche, Einschulung und Schulwechsel,  Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern,  Sprachkurse, Bildungs- und Beratungsangebote,  Kontaktvermittlung und Begleitung zu bezirklichen Fachstellen,  Kontaktvermittlung und Begleitung zu Ärztinnen/Ärzten und sozialen Diensten, 30 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten  Fragen rund um das Gesundheitssystem,  Verstehen von Behördenbescheiden und bei Bedarf Begleitung zu Terminen,  Anträge, Formulare, Schreiben und  Finanzielle Ansprüche z.B. für Familien Sprachmittlungen in folgenden Sprachen werden angeboten: Arabisch, Aramäisch, Aserbaidschanisch, Englisch, Kurdisch, Russisch und , Türkisch 31 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Antidiskriminierungsarbeit Die Beauftragte ist Ansprechpartnerin für Migranten_innen/People of Color/Schwarze und bezirkliche Akteure, wenn Fälle von Diskriminierung und Rassismus auftreten. Sie überprüft auf Anforderung Strukturen im Hinblick auf eine institutionelle Diskriminierung. Auch initiiert die Beauftragte regelmäßig Veranstaltungen und Projekte zur Sensibilisierung. Hauptsächlich suchten bzw. schrieben Menschen mit Diskriminierungserfahrungen auf dem Arbeits- und Berufsleben, Bildungsbereich, dem Wohnungsmarkt und im öffentlichen Raum die Beauftragte auf bzw. an. Im Einzelnen gibt es keine Auflistung der Fälle. Sehr deutlich hervorzuheben ist aber, dass Bürger_innen mit vermeintlich muslimischen Hintergrund verstärk die Beratung in Anspruch genommen haben. Antimuslimischer Rassismus war wie in den Jahren zuvor, in den letzten zwei Jahren ein stark vertretender Beratungsgrund. Internationaler Tag gegen Rassismus Der Bezirk Tempelhof-Schöneber ist jedes Jahr beim Internationalen Tag gegen Rassismus dabei. Bundesweit rief der Türkische Bund Berlin-Brandenburg (TBB) zum Berliner Aktionstag "5 vor 12“ im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu lautstarken 5 minütigen Protesten auf. Der Bezirk beteiligte sich 2013 und 2014 am Aufruf. Die Bezirksbürgermeisterin rief gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten alle Mitarbeiter_innen des Bezirks auf, um 11.55 Uhr (5 vor 12) Luftballons vor dem Rathaus Schöneberg in den Himmel steigen zu lassen. Diesem Aufruf folgten zahlreiche Mitarbeiter_innen in beiden Jahren. Verschiedene Migrantenorganisationen beteiligten sich an den Protesten vor Ihren Vereinsgebäuden. Diese Aktion wird in den nächsten Jahren fortgesetzt. Internationaler Tag gegen Rassismus: Lesung und Gespräch mit Hatice Akyün (Hartnackschule Berlin) Rund um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, initiierte die Bezirksbürgermeisterin Frau Angelika Schöttler gemeinsam mit der 32 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Integrationsbeauftragten Frau Gabriele Gün Tank die Lesung mit der Autorin Hatice Akyün. Im Anschluss fand eine anregende Diskussion statt. Ausstellung: „Berliner Tatorte“ ( Kooperation ReachOut - Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ) Seit 2002 dokumentiert „ReachOut - Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ gewalttätige Angriffe mit rechtem, rassistischem und antisemitischem Hintergrund in einer berlinweiten „Chronik“. Jörg Möller fotografierte diese Tatorte. Die Fotos der Tatorte lassen die Angst und die Schmerzen der Opfer ebenso wenig erkennen wie einen konkreten Tathergang. Gegenübergestellt mit den Meldungen aus der Chronik entsteht das mögliche Szenario ausschließlich in der Phantasie der Betrachter_innen. Wir sehen in jeder dieser Schwarz/Weiß-Fotografien Orte unseres Alltags. Wir wissen aber, dass es Tatorte sind, die wir sehen. Hier geschah Unmenschliches und kann jederzeit wieder geschehen. Die Ausstellung ist ein Appell, nicht wegzuschauen, sich einzumischen und Hilfe zu holen, wenn Andere bedroht und angegriffen werden - auch und gerade an den uns so vertrauten Orten, an denen Vielen das Recht abgesprochen wird, sich dort aufzuhalten und ihren Alltag zu leben. Die Opfer haben Anspruch auf unseren Respekt und unsere Unterstützung. Die Ausstellung „Berliner Tatorte – Dokumente rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“ war vom 18. November 2013 bis zum 02. Januar 2014 im Foyer des Rathauses Tempelhof zu sehen. Nacht der Toleranz : „Die Farbe meiner Haut“ (Kooperation mit dem Integrationszentrum Harmonie e.V.) Im Rahmen der Langen Nacht der Toleranz lud die Bezirksbürgermeisterin zusammen mit der Integrationsbeauftragten in das Integrationszentrum Harmonie e.V. zu der Lesung „Die Farbe meiner Haut“ mit Manuela Ritz ein Diese Veranstaltung soll einen Weg ebnen um Vorurteile zwischen Schwarz und Weiß, Ost und West, zwischen Gegenwart und Zukunft abzubauen. Sie trägt dazu bei, mehr Offenheit für Fremde und für die Vielfalt kultureller, ethnischer und religiöser 33 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Weltanschauungen aufzubringen und zu zeigen. Die Veranstaltung wurde von der Integrationsbeauftragten moderiert. Jahrestreffen Schule ohne Rassismus 2013/2014 In den zwei Jahren nahmen jeweils über 200 Schüler_innen am Treffen der Berliner Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage teil. In Workshops informierten sie sich zu Themen wie Antisemitismus, Homophobie, antimuslimischen Rassismus und Rechtsextremismus, die von kompetenten Referent_innen altersgerecht aufbereitet wurden. Registerstellle Seit August 2014 gibt es im Bezirk eine Registerstelle. Hier können rassistisch, antisemitisch, lbgtiq (Lesbian-Bi-Gay-Trans-Inter-Queer)- feindlich, antiziganistisch, rechtsextrem und andere diskriminierend motivierte Vorfälle gemeldet werden. Rassismus und Diskriminierung stellt in seiner individuellen, strukturellen, institutionellen und diskursiven Form ein zentrales Hindernis für ein gleichberechtigtes und demokratisches Zusammenleben in unserer Gesellschaft dar. Die Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung und das Sichtbarmachen der Erfahrungen von Betroffenen sind ein erster Schritt, um Ausgrenzungsmechanismen auch für andere begreifbar zu machen. Diskriminierung kann auch aufgrund von zwei oder mehreren Merkmalen gleichzeitig stattfinden. In Situationen, in denen Diskriminierung aus mehr als einem Grund zum Tragen kommt, spricht man von „Mehrfachdiskriminierung“. Ziel der Register ist also nicht nur die Dokumentation und Analyse von rechtsextremen, rechtspopulistischen und diskriminierenden Vorfällen, sondern auch das Sichtbarmachen von Diskriminierungen im Alltag auf lokaler Ebene. Für das Register ist eine Zusammenarbeit mit vielen Trägern, Vereinen und Organisationen wichtig. 34 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten Ausblick Beratung der bezirklichen Akteure und Öffentlichkeitsarbeit Eine Demokratie kann auf Dauer auf die Beteiligung der hier lebenden Menschen nicht verzichten. Demokratie lebt vom Streit der Meinungen. Demokratie lebt vom Mitmachen. Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft, die sich engagiert. Daher wird die Integrationsbeauftragte auch in Zukunft Ihre intensive Arbeit mit den Organisationen fortsetzen. Dies bedeutet in der Praxis eine prozessorientierte und fachliche Beratung von Organisationen und Vereinen besonders Migranten- und Flüchtlingsorganisationen, sowie Initiativen und Vereinen gegen Diskriminierung und Rassismen. Es werden auch in Zukunft zahlreiche Projekte und Veranstaltungen durchgeführt. So wird es auch 2015 und 2016 Workshops und Informationsveranstaltungen geben. Auch wird die Arbeit mit geflüchteten Menschen vertieft. Hier geht es um eine möglichst schnelle Teilhabe und Kommunikation auf Augenhöhe. Aber auch eine Beteiligung am Frauenmärz, dem Maifest oder Black International Cinema. Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe CrossKultur wird fortgesetzt und vertieft. CrossKultur :  Bereitstellung eines Forums für die im Bezirk ansässigen und/oder agierenden Kulturakteure der zweiten und dritten Generation zur öffentlichen Präsentation ihres kulturellen Schaffens,  Dezentrale Veranstaltungen an verschiedenen Standorten,  Niedrigschwellige und hochwertige Angebote für die Bürger_innen des Bezirks (mit u. ohne Migrationshintergrund),  Steigerung der Zusammenarbeit mit Migrantenvereinen,  Initiierung neuer Angebote mit transkultureller Ausrichtung,  Steigerung der Beteiligung öffentlicher Einrichtungen, 35 Integrationsbericht 2013 / 2014 Bericht der Integrationsbeauftragten  Steigerung der Angebote zum fachlichen Austausch,  Verstärkter Schwerpunkt auf Mehrfachmerkmale und  Verstärkte Thematisierung von Rassismen und Diskriminierung Abschließend ist zu sagen, dass alle benannten Projekte nur dann weiterhin realisierbar sind, wenn eine entsprechende Finanzierung ermöglicht werden kann. Bezirkliche und überbezirkliche Gremienarbeit Auch die Gremienarbeit ist ein wichtiger Bestandteil für die Arbeit der Beauftragten. Schließlich können einzelne Projekte nur durch eine kontinuierliche Vernetzung und Zusammenarbeit in Gremien realisiert werden. Besonders der Austausch zwischen den Bezirken und dem Land zu integrationspolitischen Fragen trägt zu einer gelungenen Arbeit vor Ort bei, hier ließe sich auch die transkulturelle Arbeit weiter ausbauen. Aufgrund dessen werden die bezirklichen Netzwerke weiter fortgesetzt. Interkulturelle Öffnung und Beratung der bezirklichen Fachabteilungen Auch in den kommenden Jahren wird die Integrationsbeauftragte gerne bei Projektbeantragungen den Abteilungen beratend zur Seite stehen. Die Arbeit mit den Integrationslotsen wird ebenso fortgeführt. Antidiskriminierungsarbeit In den kommenden Jahren wird die Antidiskriminierungsarbeit weiterhin ein wichtiges Aufgabenfeld der Beauftragten bleiben. Die Bürgermeisterin hat mit dem „Rechtsextremismusbericht“ einen Meilenstein gelegt. In diesem Feld wird auch die Beauftragte mit den entsprechenden Verantwortlichen der Verwaltung zusammenarbeiten. Das bedeutet eine präventive Arbeit gegen Diskriminierung, Abbau von strukturellen Zugangsbarrieren, Information und Beratung für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, Öffentlichkeitsarbeit zu Grundlagen von Diskriminierung und Antidiskriminierungsarbeit sowie zur Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber den Erscheinungsformen der Diskriminierung. Insgesamt werden auch weiterhin sensibilisierende Workshops und Veranstaltungen in den kommenden Jahren realisiert. 36