Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
19 kB
Datum
16.06.2009
Erstellt
19.06.09, 21:15
Aktualisiert
04.08.15, 09:58
Stichworte
Inhalt der Datei
Konzept für eine mobile Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
in der Gemeinde Kreuzau
Einleitung
Die Gemeinde Kreuzau ist mit über 18.000 Einwohnern die drittgrößte Kommune im Kreis Düren.
Bisher wird hier sowohl durch die Zivilgemeinde als auch durch die Katholische Kirchengemeinde
St. Urbanus in Winden Jugendarbeit angeboten. Dies soll auch in Zukunft der Fall sein, da ein entsprechender Bedarf gegeben ist.
Die ortsansässigen Vereine, Verbände und Institutionen betreiben zwar ebenfalls intensive Kinderund Jugendarbeit, jedoch kann hierdurch nicht der gesamte Bedarf gedeckt werden. Der höchste
Bedarf wird in den Ortsteilen Drove, Kreuzau und Stockheim gesehen, da dort der größte Anteil an
Jugendlichen wohnt, aber auch die Ortsteile Boich und Thum sollen mit betreut werden. Der
Ortsteil Winden, wo ebenfalls viele Jugendliche wohnen, wird von der durch die Pfarrgemeinde St.
Urbanus Winden eingesetzte Fachkraft betreut. Diese soll nach Möglichkeit in Zukunft auch die
Ortsteile Üdingen, Leversbach, Untermaubach, Obermaubach, Schlagstein, Bogheim, Bergheim
und Bilstein entlang der „Rurschiene“ betreuen, so dass zwei Bereiche gebildet werden können.
Hierdurch wird der Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Kreuzau gänzlich abgedeckt.
In Ausnahmefällen soll bei Konflikten Hilfestellung auch außerhalb der örtlichen Schwerpunkte im
Gemeindegebiet Kreuzau möglich sein wobei eine enge Zusammenarbeit mit der Fachkraft in
Winden anzustreben ist.
Wichtig ist, dass die bisherigen ehrenamtlichen Kräfte und die ortsansässigen Vereine, Verbände
und Institutionen mit in die Arbeit einbezogen werden, damit vorhandene Strukturen und Ressourcen nicht gestört, sondern genutzt werden können. Zudem ist ein hohes Maß an Flexibilität erforderlich, damit auf sich verändernde Voraussetzungen schnell reagiert werden kann.
Zielsetzung – Angebotsmerkmale - Methoden
Im Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sollen durch die Fachkraft der Gemeinde Kreuzau vor allem die Ortsteile Drove, Kreuzau und Stockheim, in Ausnahmefällen auch die Ortsteile
Boich und Thum, betreut werden. Angesprochen werden sollen im Wesentlichen die Kinder und
Jugendlichen von 6 – 21 Jahren, da in diesem Bereich der größte Bedarf gesehen wird. In Ausnahmefällen sollen auch die bis 27jährigen betreut werden. In den Ortsteilen Drove und Kreuzau
werden Räumlichkeiten von den Pfarrgemeinden zur Verfügung gestellt. Für Stockheim stellt die
Gemeinde Kreuzau einen Raum zur Verfügung seit dem die dort ansässige Altenstube in die
Räumlichkeiten des Pfarrzentrums gewechselt ist.
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit soll die Entwicklung von Lebensperspektiven, die Integration
sowie das soziale Verhalten von Mädchen und Jungen gleichermaßen fördern und unterstützen.
Sie soll sich an der Lebenswelt und dem Lebensraum der jungen Menschen orientieren und die
Fähigkeit zur Selbstbestimmung und Selbstorganisation fördern.
Die Eckpunkte der „Rahmenbedingungen für die Förderung der Einrichtungen der Offenen Kinderund Jugendarbeit (OJE) im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes Düren“ sind in Verbindung mir dem Sozialgesetzbuch, Achter Teil (SGB VIII) Grundlage des Konzeptes für eine mobile
Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde Kreuzau. Vor allem die folgenden Punkte sollen im Vordergrund stehen:
•
Öffentliche Innen- und Außenräume für Kinder und Jugendliche schaffen und zugänglich
halten,
•
aufsuchende Arbeit an informellen Treffpunkten,
•
Offenheit für alle Kinder und Jugendliche, die das Angebot annehmen wollen,
•
Partizipation und Mitgestaltung fördern,
•
altersspezifische Gruppen- und Freizeitangebote,
•
projektorientiertes Handeln,
•
demokratische Werte vermitteln,
•
kulturelle und interkulturelle Angebote bereit halten,
•
multikulturelle Angebote entwickeln und fördern,
•
Eigenverantwortung und Selbstorganisation entwickeln und fördern,
•
niederschwellige Angebote bereit halten,
•
Lobbyarbeit für Kinder und Jugendliche,
•
durch außerschulische Bildung soziale und kulturelle Schlüsselqualifikationen vermitteln,
•
die unterschiedlichen Interessen und Lebenslagen von Mädchen und Jungen berücksichtigen,
•
Präventionsangebote organisieren,
•
Einzelfallhilfen im Rahmen von Rat und Hilfe anbieten,
•
Koordination und Durchführung von Ferienmaßnahmen,
•
Integration von Randgruppen,
•
ehrenamtliche MitarbeiterInnen gewinnen, fördern und unterstützen,
•
ehrenamtliche MitarbeiterInnen fortbilden,
•
Vernetzung mit anderen Anbietern der Jugendhilfe,
•
Kooperation mit örtlichen Institutionen wie Schulen, Kirchen, Polizei und Vereinen.
Durch die Angebote sollen die Kinder und Jugendlichen aller Altersgruppen gleichermaßen angesprochen werden. Wesentlicher Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit ist die Offenheit des Angebotes, wie es auch schon in der Bezeichnung „Offene Mobile Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde Kreuzau“ zum Ausdruck kommt.
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Schwerpunkt
a) Drove, Kreuzau und Stockheim
In diesen drei Ortsteilen der Gemeinde Kreuzau wird der wesentliche Schwerpunkt der gemeindlichen Jugendarbeit gesehen, da hier auch die überwiegende Zahl an Jugendlichen
lebt.
Die Bedürfnisse und Interessen der Kinder- und Jugendlichen müssen erkannt, gefördert
und weiter entwickeln werden; sie sollen durch Mitbestimmung und Mitverantwortung aktiv
an der Umfeldgestaltung teilnehmen. Nach Möglichkeit sollen selbst organisierte Jugendgruppen gebildet werden. Kontaktpflege und Kooperation mit den örtlichen Institutionen wie
z. B. Schulen oder Polizei und Vereinen sind durch die Fachkraft sicher zu stellen.
Der Ausbau und die Begleitung der bereits bestehenden Jugendarbeit im Pfarrheim/Jugendkeller Drove hat eine hohe Priorität.
Darüber hinaus wird die Gewinnung ehrenamtlicher Kräfte für vordringlich angesehen um
eine Ausweitung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten.
Ein Angebot von zusätzlichen Ferien- und Freizeitaktivitäten wird für sinnvoll gehalten. Dieses soll aber auch für die Jugendlichen aus allen Ortsteilen angeboten werden. es ist darauf zu achten, dass seitens der Fachkraft eine Abstimmung mit Vereinen und Verbänden
gewährleistet ist, damit keine Konkurrenz entsteht.
Vereine, Schule, Polizei und sonstige örtliche Institutionen sind in das pädagogische Konzept einzubinden.
b) Boich und Thum
Die beiden kleineren Ortsteile im Zuständigkeitsbereich der gemeindlichen Jugendarbeit
sind durch die Fachkraft mit zu betreuen, auch wenn der Einsatz dort nicht den Umfang der
drei übrigen Ortsteile erreichen wird. Aufgrund der geringeren Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die dort leben, wird es ausreichend angesehen, wenn im Bedarfsfall Einzelaktionen angeboten oder die örtlichen Aktivitäten der ortsansässigen Vereine unterstützt werden.
c) Einzelfallhilfe
Im Rahmen der Einzelfallhilfe soll die Fachkraft den Kindern und Jugendlichen Rat und Hilfe anbieten. Bei weiterreichenden Problemen kann sich auch die Notwendigkeit einer intensiven persönlichen Hilfe im Einzelfall ergeben. In solchen Fällen wird eine Vermittlung zu
anderen sozialpädagogischen Institutionen (beispielsweise Beratungsstelle, Jugendgerichtshilfe, Jugendamt) eingeleitet.
Kooperation
Im Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wird eine enge Vernetzung zu den jugendrelevanten Einrichtungen angestrebt. Dies sind insbesondere die Schulen im Gemeindegebiet
einschließlich der Offenen Ganztagsschule, die Vereine, Verbände und Institutionen. Zur JuD:\Programme\SD.NET\bin\BackSystems\tmp\T4972.doc
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gendeinrichtung Winden ist diese Vernetzung zu gewährleisten. Zudem nimmt die Fachkraft an
Arbeitskreisen der Offenen Jugendeinrichtungen beim Kreis Düren teil und wird an evtl. auf örtlicher Ebene stattfindenden Regionalkonferenzen beteiligt. Sie organisiert auf örtlicher Ebene
zudem einen Arbeitskreis „Jugend in Kreuzau“, an dem Vertreter der Jugendamtes, der Gemeindeverwaltung, der Polizei, der Jugendeinrichtung Winden und ggf. der örtlichen Schulen
beteiligt werden. Weiterhin ist sie für die jährlichen Treffen des Jugendbeirates der aus Vertretern der Gemeindeverwaltung und der beteiligten Pfarrgemeinden besteht, verantwortlich.
Um einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, soll auf örtlicher Ebene regelmäßig ein „Runder Tisch“ einberufen werden. Hieran sollen Vertreter der beiden Träger der Jugendarbeit, Vertreter der Schulen, der Pfarrgemeinden, der Vereine und sonstiger Institutionen, die in der Jugendarbeit tätig sind, teilnehmen. Im Bedarfsfall sind weitere Vertreter (z. B. Polizei, Jugendamt) hinzuzuziehen.
Die Kooperation im Rahmen des Wirksamkeitsdialoges mit dem Kreis Düren wird seitens des
Trägers und der hauptamtlichen Fachkraft sicher gestellt.
Bedarfsorientierung
Um die anzusprechenden Zielgruppen zu erreichen, werden die Angebote am Bedarf von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet. Dies gilt vor allem für den Abendbereich und die Wochenenden. Der Anteil der direkten Arbeit mit Kindern soll mindestens 2/3 der regelmäßigen Arbeitszeit umfassen.
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist nicht an feste Räume gebunden. Es soll in allen
Ortsteilen sicher gestellt sein, dass im Rahmen der aufsuchenden Jugendarbeit auch die Kinder
und Jugendlichen erreicht werden können, die sich nicht an feste Räume binden wollen. Diese
aufsuchende Jugendarbeit ist wesentlicher Bestandteil des Konzeptes.
Personelle Ausstattung
Um die Zuschussvoraussetzungen des Kreises Düren zu erfüllen, müssen qualifizierte hauptamtliche Fachkräfte tätig sein. Als solche gelten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie
Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen mit staatlicher Anerkennung. Andere pädagogische
Fachkräfte können nur eingesetzt werden, wenn der Kreis Düren im Einzelfall zugestimmt hat.
Die Fachkraft muss jährlich an mindestens zwei ganztägigen Fortbildungsveranstaltungen oder
einer mehrtägigen Fortbildungsveranstaltung teilnehmen.
Das Finden neuer ehrenamtlicher Kräfte sowie deren Unterstützung und Begleitung ist weiterhin
ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Die hauptamtliche Fachkraft wird für eine ausreichende
Gewinnung von Ehrenamtlichen Sorge tragen.
Qualitätssicherung
Im Rahmen eines Wirksamkeitsdialoges wird jährlich von der Fachkraft ein Qualitätsbericht
nach Vorgabe des Kreisjugendamtes erstellt. Hierin wird über die Entwicklung in der Offenen
Kinder- uns Jugendarbeit Kreuzau berichtet. Dieser Qualitätsbericht schafft die Grundlage für
den Dialog zwischen dem Kreisjugendamt Düren, der Dialoggruppe für die offene Kinder- und
Jugendarbeit im Kreis Düren, der Gemeinde Kreuzau und der hauptamtlichen Fachkraft der offenen Jugendeinrichtung. Er dient sowohl der Zielüberprüfung als auch der Qualitätsentwicklung und der Qualitätssicherung in der Gemeinde Kreuzau. Veränderungen der Bedarfe und
mögliche Verbesserungen werden zeitnah zu berücksichtigt.
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Trägerschaft
Träger der Maßnahme ist die Gemeinde Kreuzau. Eine mögliche Beteiligung Dritter wird in einer
gesonderten Vereinbarung geregelt.
Kreuzau, den
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(Unterschrift)
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