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Sitzungsvorlage (Projekt "Vocalwerkstatt Jülich")

Daten

Kommune
Jülich
Größe
130 kB
Datum
12.12.2012
Erstellt
04.12.12, 18:27
Aktualisiert
04.12.12, 18:27
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Inhalt der Datei

Stadt Jülich Der Bürgermeister Amt: 56 Az.: Es Jülich, 03.12.2012 öffentlicher Teil Vorlagen-Nr.: 529/2012 Sitzungsvorlage Beratungsfolge Integrationsrat Termin 12.12.2012 TOP Ergebnisse Projekt "Vocalwerkstatt Jülich" Anlg.: V 56 SD.Net Beschlussentwurf: Der Bericht wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Begründung: „Singen ist eine elementare Schlüsselkompetenz und für die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen von besonderer Bedeutung. Singen fördert den Zugang zu sich selbst und zu anderen in der Gemeinschaft. Singen ist nicht nur für Profis.“ Diese Einschätzungen von Dr. Henning Scherf, dem Präsidenten des Deutschen Chorverbandes und von Simon Halsey, dem Chefdirigenten des Rundfunkchores Berlin, verweisen auch darauf, dass Singen und Musik im Elementar- und Schulbereich einen wesentlichen Beitrag für gelingende Bildungsprozesse leisten können. 2010 veröffentlichten Dr. Thomas Blank und Dr. Karl Adamek die Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchung mit 500 Kindergartenkindern in Münster. (vgl. „Singen in der Kindheit - Eine empirische Studie zur Gesundheit und Schulfähigkeit von Kindergartenkindern und das Canto elementarKonzept zum Praxistransfer“). Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass viel singende fünfjährige Vorschulkinder signifikant häufiger im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung durch das Gesundheitsamt für regelschulfähig erklärt werden als wenig singende fünfjährige Vorschulkinder. Fast 89% der viel singenden Kinder wurden für regelschulfähig erklärt, während es bei den wenig singenden Vorschulkindern lediglich 44 % waren. Für die übrigen 56% wenig singenden Vorschulkinder empfahl das Gesundheitsamt zudem entwicklungsfördernde pädagogische Maßnahmen. Singen, schlussfolgert Adamek, sei demnach eine pädagogische Ressource von erheblicher Bedeutung, auch angesichts der Ergebnisse der PISA-Studien. Singen fördere in bisher unterschätztem Maße die physische, psychische und soziale Entwicklung von Kindern. Viel singende Vorschulkinder sind nach der Studie im Vergleich zu wenig singenden Vorschulkindern nicht nur signifikant häufiger schulfähig, sondern allem Anschein nach auf vielen Ebenen der Entwicklung besser gestellt. Dadurch werde Singen in seiner Bedeutung als eine grundlegende Funktion für ein gesundes Menschsein erkennbar. Musik ist – so die bildungspolitische Dimension der Studie - elementarer Bestandteil und wichtige Grundlage menschlicher Lebens- und Alltagswelt. Das Singen nimmt in dieser Hinsicht als grundlegende Weise musikalischen Verhaltens eine besondere Bedeutung ein. Es fördert, wie die vorliegende Untersuchung zeigt, die Bildung von Persönlichkeit und Identität, die Glücks- und Gemeinschaftsfähigkeit des Menschen. Demnach stabilisiert singen auf allen Ebenen die Lebensfunktionen des Menschen, steigert die Hirnfunktionen, beeinflusst in positiver Weise die Randbedingungen des Lernens, fördert die Persönlichkeitsentwicklung und die Gemeinschaftsfähigkeit. Neuere medizinische Forschungen zur Hirnentwicklung und zu emotionaler Intelligenz bestätigen den Zusammenhang von musisch- ästhetischer Bildung und höherer Intelligenz und Leistungsfähigkeit; dies zeigt wie wichtig es ist, der emotionalen Bildung denselben Stellenwert einzuräumen wie der rationalen Bildung. Diese Ergebnisse legen nahe, die Entfaltung der Singfähigkeit gezielt zu fördern. Tatsächlich aber wird der musischen Erziehung in deutschen Bildungsinstitutionen ein eher geringer Stellenwert beigemessen. Um die mit der Förderung des Singens verbundenen Potenziale zu schöpfen, wurde in Jülich das Projekt „Singen ist klasse!“ gestartet. Initiiert von Martin te Laak, Kantor und Landeschorleiter der Sängerjugend im Chor-Verband NRW e.V., ist das Projekt auf die Dauer von drei Jahren angelegt. Bei einer erwarteten erfolgreichen Entwicklung ist beabsichtigt, das Projekt nach dreijähriger Laufzeit in eine auf Dauer eingerichtete Jülicher Singschule zu überführen. Die Singschule versteht sich als integrative Institution musikalischer Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit im kommunalen Raum. Sie will mit ihrer Vokalarbeit Angebote für die unterschiedlichen städtischen Institutionen schaffen. Die Singschule soll sich auf Dauer zu einem Netzwerk für alle musikinteressierten Menschen der Region entwickeln, um so städtischen, kirchlichen und auch freien Trägern und Kooperationspartnern ein sehr vielfältiges musikalisches Spektrum zu eröffnen. Dies kann durch das Angebot von offenen Workshops, zeitlich eingegrenzten Projekten und Projektbegleitungen, Chorfreizeiten und – reisen, musikalischer Wettbewerbsteilnahme auf Landesebene etc. realisiert werden. Im Kontext der in der Einleitung dargelegten empirischen Befunde fühlt sich das Projekt im Einzelnen folgenden Leitgedanken verpflichtet: - - - Indem das Singen gefördert wird, erhalten Kinder und Jugendliche Zugang zu kultureller Bildung. Singen ermöglicht eine weitgehend barrierefreie Teilhabe an kultureller Bildung. Um zu singen, ist nämlich kein Instrument erforderlich und es muss auch nicht übermäßig viel Zeit investiert werden. Singen schafft gute Rahmenbedingungen für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Teamgeist, Austausch, Rücksichtsnahme, sind u.a. Aspekte, die durch das gemeinschaftliche Singen gefördert werden. Durch Erlernen der universellen Sprache der Musik (Singen nach Noten), fördert Singen das Erlangen allgemeiner Sprachkompetenzen. Der gemeinsame Gesang fördert interkulturelle Toleranz und bietet die Gelegenheit zum kulturellen Verständnis. Sitzungsvorlage 529/2012 Seite 2 Das Projekt respektive die Singschule will möglichst vielen Kindern unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen oder kulturellen Situation die Möglichkeit bieten, zu singen. Es geht darum, das Singen zu etablieren und zu zeigen, welche Bedeutung singen für Kinder und Jugendliche haben kann. – Das schließt auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen durch Engagement im Ensemble/ für das Ensemble oder im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit mit ein. Außerdem können durch den Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen und Schulen mit Einrichtungen der Jugend- Erwachsenen- und Seniorenarbeit Multiplikatoren gewonnen werden, die bei entsprechender Schulung bzw. Qualifizierung Angebote in ihrem jeweiligen Wirkungskreis begleiten oder sogar selbst durchzuführen. ja 1.Finanzielle Auswirkungen: Gesamtkosten: X nein jährl. Folgekosten: Haushaltsmittel stehen bereit: jährl. Einnahmen: ja nein (siehe Beschlussentwurf) bei Produktsachkonto: (unter Berücksichtigung der Vorbelastungen) noch verfügbar: Erläuterungen zu Ziffer ______ 2.Der Personalrat ist zu beteiligen: Mitbestimmung Mitwirkung ja X nein Anhörung Der Personalrat hat zugestimmt: ja nein Der Personalrat hat Bedenken erhoben: ja nein 3.Die Gleichstellungsbeauftragte ist zu beteiligen: ja Sie hat dem Beschlussentwurf gemäß § 5 Abs. 5 GO NW widersprochen: ja Sitzungsvorlage 529/2012 X nein nein Seite 3