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Mitteilung (Anlage 2 zur Mitteilung 111/2013)

Daten

Kommune
Titz
Größe
178 kB
Datum
02.10.2013
Erstellt
12.09.13, 09:13
Aktualisiert
12.09.13, 09:13

Inhalt der Datei

Lernfreu(n)de in Titz Primusschule Pädagogisches Konzept 1 Inhalt 1. Vorbemerkungen 2. Lernstruktur – Individuelles Lernen 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. 2.5. 2.6. 3. Leistungsbewertung 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. 4. Diagnostik Eigenaktives Lernen Aussagen zur Inklusion Förderung und Forderung Mädchen- und Jungenförderung Sport und Bewegungsangebote Selbsteinschätzung Kompetenzüberprüfung Kriterienzeugnisse Lernentwicklungsgespräche Standardsicherungen Unterrichtsstruktur 4.1. 4.2. Unterrichtstaktung Jahrgangsübergreifender Unterricht 4.2.1. 4.2.2. 4.2.3. 4.3. 4.4. 4.5. 4.6. 4.7. 5. Lernbüro Lerngruppen Projekte Wahlpflichtunterricht Fremdsprachenfolge Lernberatung Gemeinsamer Schulbeginn und Schulschluss Boxenstopp Ganztag 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.5. 5.6. Wellenbewegung – Rhythmisierung OGS Gebundener Ganztag Übergang in den gebundenen Ganztag in Jahrgang 4 (Lernstufe 4/5) Freiwillige Nachmittagsangebote für die Sekundarstufe I Lernzeiten statt Hausaufgaben 2 6. Multiprofessionelle Schule 6.1. 6.2. 7. Zusammenarbeit Schule – Eltern 7.1. 7.2. 8. Eltern im Schulalltag Erziehungsvereinbarungen Abschlüsse und Kooperation mit den Gymnasien/der Gesamtschule 8.1. 8.2. 9. Kollegium Vernetzung mit Institutionen Angebotene Abschlüsse und Berechtigungen Kooperation mit der Oberstufe Qualitätsentwicklung und -sicherung 9.1. 9.2. 9.3. 9.4. 9.5. Lernende Schule Feedbackkultur Fortbildungen Orientierungshilfen Interne und externe Evaluation 10. Selbstgewählte Schwerpunkte 10.1. 10.2. Fremdsprachenkonzept Übergänge 10.2.1. Kita - Schule 10.2.2. Schule - Beruf 10.3. 10.4. Demokratische Schule Medienkompetenz 11. Raumkonzept 12. Exemplarische Stunden- und Wochenplanung 12.1. 12.2. 12.3. Überlegungen zum exemplarischen Tagesablauf während der Startphase in den ersten Jahren exemplarischer Stundenplan Primarstufe exemplarischer Wochenplan Sekundarstufe 3 1. Vorbemerkungen Die PRIMUS-Schule Titz ist eine zweizügige Schule an einem Standort, in der alle Schülerinnen und Schüler von Klasse 1 bis Klasse 10 auf ihrem individuellen Lernweg begleitet werden und damit ihre Abschlussmöglichkeiten optimieren. Es ist eine Schule, an der der einzelne Mensch im Mittelpunkt des Lernprozesses steht. Es herrscht eine angstfreie Lernatmosphäre, in der gegenseitige Wertschätzung nicht nur vermittelt, sondern auch gelebt wird. Aus diesem Grund wird dem Thema Inklusion kein ausführliches Kapitel eingeräumt. Grundlage für das pädagogische Konzept dieser Schule sind die Rahmenvorgaben des Ministeriums, die Richtlinien und Lehrpläne NRW der Primarstufe, der Sekundarstufe I und teilweise auch der Sekundarstufe II, Ergebnisse neurowissenschaftlicher Studien und jahrelange Unterrichtserfahrung sowohl im Primar- als auch Sekundarstufen I Bereich. 2. Lernstruktur – Individuelles Lernen 2.1. Diagnostik Um richtig fördern und fordern zu können, wird eine konsequente Diagnostik durchgeführt. An der Primusschule Titz geschieht dies durch eine Eingangsdiagnostik und durch Diagnosetests beim Übergang in den fünften Jahrgang. Die Eingangsdiagnostik mit dem „Schulspiel“ gibt Aufschluss über das Aufgabenverständnis eines Kindes, Hinweise zur Sprachfähigkeit der Mengenerfassung und zu körperbezogenen Fähigkeiten. In der Zeit von November bis zur Einschulung können Kinder in den Elementareinrichtungen weiter gezielt gefördert werden. In den ersten Schulwochen setzt die Schule zur Ermittlung der Lernausgangslage in Deutsch Übungen zur Hand-Auge Koordination, zur visuellen Diskriminierung und zur ersten BuchstabenLaut-Zuordnung nach Sommer-Stumpenhorst ein. In Mathematik dient der Eingangstest aus dem Schroedel Verlag auch unabhängig vom Lehrwerk zur Ermittlung der arithmetischen Vorkenntnisse der Schulanfänger Beim Übergang in den Jahrgang 5 wird der Duisburger Sprachstandstest eingesetzt, anhand der Ergebnisse können gezielte Fördermaßnahmen eingeleitet werden. Der Einsatz von Antolin als Leseförderungsprogramm wurde bereits an beiden Vorgängerschulen vor Ort erfolgreich erprobt. Über den Einsatz von Diagnosetests in den Fächern Mathematik und Englisch entscheiden die entsprechenden Fachkonferenzen. Auch die frühe Erkennung von LRS und Dyskalkulie-Problematiken wird gewährleistet, um notwendige Fördermaßnahmen einleiten zu können. Speziell in diesem Bereich hat sich im Laufe der Jahre bereits eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Dienst und dem Jugendamt des Kreises Düren entwickelt. 4 2.2. Eigenaktives Lernen Die Anleitung zum eigenaktiven Lernen ist wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzeptes. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich selber einzuschätzen, Lernprozesse selbstständig zu planen und in Lerngesprächen zu reflektieren. Durch den Einsatz von kooperativen Unterrichtsformen werden sie zum eigenständigen Lernen angeleitet und können gleichzeitig Sprach- und Sozialkompetenzen stärken, außerdem Wissen vertiefen und vernetzen. Wichtige Voraussetzungen sind die einzelnen Kompetenzraster, in welchen die einzelnen Lernfortschritte sichtbar werden und regelmäßige Lerngespräche mit den Fachlehrerinnen und -lehrern. Das selbstständige Lernen findet in als Lernlandschaften ausgestatteten Fachräumen statt. Die Primusschule entwickelt ein verbindliches Methodenkonzept, das dem eigenaktiven Lernen der Schülerinnen und Schüler eine Struktur gibt. Das Prinzip der Handlungsorientierung wird durchgängig verfolgt, zusätzlich steht ein umfangreiches Arrangement von Unterrichtsmedien zur Verfügung. Die einzelnen Fachschaften sind für die Vorbereitung und Logistik der Medien-und Methodenbausteine verantwortlich. In den ersten beiden Grundschuljahren darf die Offenheit des Unterrichtes die Kinder in ihrem Entwicklungsstand nicht überfordern. Mit Augenmaß wird eine fortschreitende Öffnung des Unterrichts vorgenommen werden. Besonders wichtig ist das Anlegen eines gesicherten Methodenkonzeptes (Klippert, Methodenlernen in der Grundschule). 2.3. Förderung und Forderung Im Sinne der individuellen Förderung werden an der PRIMUS-Schule Titz alle Schülerinnen und Schüler gemäß ihres Leistungsstandes, ablesbar an den Fortschritten innerhalb ihres Kompetenzrasters, gefördert und gefordert. Dazu dienen regelmäßigen Lernentwicklungsgespräche, an denen auch Eltern teilnehmen können. Dies bedeutet, dass kein Kind eine Klasse wiederholt oder vorversetzt wird, die soziale Bezugsgruppe der Eingangsklasse bleibt über die gesamte Schulzeit bestehen. Die Förderung und Forderung an der PRIMUS-Schule Titz geschieht ohne äußere Differenzierung. Durch Maßnahmen innerer Differenzierung wie z.B. durch die Bereitstellung geeigneter Materialien und differenzierter Aufgabenstellungen. Durch ein Angebot unterschiedlicher Hilfen und Zeitvorgaben und verschiedener Lern- und Arbeitsmittel wird sowohl dem Begabtenpotential Rechnung getragen als auch der Ausgleich von Defiziten gewährleistet. Gymnasiale Standards werden durch die Umsetzung der Kernlehrpläne für die Gesamtschule und durch den Einsatz von Sekundarstufen II Lehrkräften sichergestellt. Zusätzliche Fördermaßnahmen für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler werden auch durch den Einsatz von Sozialpädagogen und Förderschulpädagogen unterstützt. 5 2.4. Aussagen zur Inklusion Kinder mit Förderbedarf werden prinzipiell auf alle Klassen verteilt und nicht in einer Klasse gebündelt. Jahrelange Erfahrung im „Gemeinsamen Unterricht“ in den Vorgängerschulen hat zu dieser Entscheidung beigetragen. Wie bereits in der Vergangenheit erfolgreich praktiziert, werden Sonderpädagogen das Kollegium ergänzen und gemeinsam mit Integrationshelfern sinnvoll in den unterschiedlichen Klassen eingesetzt, um gemeinsam mit Regelschullehrerinnen und -lehrern im Teamteaching arbeiten zu können. Einzelne spezielle Trainings durch sonderpädagogische Lehrkräfte wie Konzentrationstraining oder Umgang mit Wut können auch zeitweise mit mehreren GU-Kindern gleichzeitig stattfinden. Schwerpunkt beim Einsatz der Förderschulkolleginnen und -kollegen ist hierbei eine gute Zusammenarbeit und ein „Voneinander lernen“, dies gilt sowohl für die Schülerschaft als auch für das Lehrpersonal. Eine gute Vernetzung mit benachbarten Förderschulen ist gewünscht und auch bereits vorhanden. 2.5. Mädchen- und Jungenförderung Die Mädchen- und Jungenförderung erfolgt durch ein breitgefächertes Angebot an Projekten, die inhaltlich gezielt auf Jungen- und Mädchenthematiken eingehen. Auch die Unterrichtsinhalte, z.B. Leseförderung für Jungen und Technik für Mädchen, werden im Sinne der sozialen Chancengleichheit aufbereitet. 2.6. Sport- und Bewegungsangebote Im Rahmen einer gesunden Schule wird in der PRIMUS-Schule Titz darauf geachtet, dass ausreichend Sport- und Bewegungsangebote angeboten werden. Dies ist auch für die Rhythmisierung des Ganztages von Bedeutung, um Konzentrationsphasen mit Bewegungsphasen abzuwechseln. Während der Pausen gibt es die Möglichkeit, sich mit ausleihbaren Spielgeräten an aktiven Pausenspielen zu beteiligen. 3. Leistungsbewertung 3.1. Selbsteinschätzung Die Selbsteinschätzung eines Schülers oder einer Schülerin ist für die Ausbildung der Fähigkeit, den eigenen Lernprozess selbstständig zu planen und zu bewerten, von großer Bedeutung. Um eine solche Selbsteinschätzung auszubilden, werden regelmäßig Lerngespräche geführt, die der Reflexion dienen und Voraussetzung für die weitere Planung sind (vgl. Kapitel 7). Auch im Unterricht werden die Schülerinnen und Schüler an eine Feedbackkultur herangeführt. 6 3.2. Kompetenzüberprüfung Die Ankerpunkte des eigenaktiven Lernens mit Hilfe der Kompetenzraster sind die Lernzielüberprüfungen, zu denen sich die Schülerinnen und Schüler nach Selbsteinschätzung anmelden. So kann der Lernstoff in einem individuellen Lerntempo erworben werden. Des Weiteren führen alle Schülerinnen und Schüler ein Logbuch zur Dokumentation ihrer Tätigkeiten und ihrer Lernfortschritte. Lerntagebücher und Präsentationen fließen ebenfalls in die Bewertung ein. 3.3. Lernentwicklungsgespräche Lernentwicklungsgespräche finden quartalsmäßig statt und werden als Zielund Bilanzgespräche verstanden. Sie sind eine Zusammenfassung der regelmäßigen Lernberatungen, der dokumentierten Lernergebnisse und Kompetenzüberprüfungen. 3.4. Kriterienzeugnisse Die Kompetenzerwartungen der Lehrpläne der einzelnen Fächer sind in den Zeugnissen als einzelne Kriterien aufgeführt. Sie dienen gleichzeitig zur Überprüfung des lehrplangemäßen Arbeitens. Innerhalb einer Bandbreite von vier Qualitätsabstufungen wird jedes Kriterium bewertet. Anhand dieser Zeugnisse werden Lernfortschritte, aber auch Defizite deutlich und dienen als Grundlage für die weitere Lernplanung. Die Gemeinschaftsgrundschule Titzer Land, aus der die PRIMUS-Schule hervorgehen wird, arbeitet schon seit Jahren erfolgreich mit Kriterienzeugnissen. Die Kriterienzeugnisse für die Sekundarstufe I werden, angelehnt an die Primarstufenzeugnisse, im Laufe der nächsten Jahre durch die Fachkonferenzen erstellt. Sie werden kompetenzorientiert angelegt und berücksichtigen die Kernlehrplanvorgaben der Gesamtschule. Die Schulkonferenz der PRIMUS-Schule wird darüber entscheiden, bis zu welchem Jahrgang auf die Ziffernoten verzichtet werden soll. Vorgesehen sind Ziffernoten ab Jahrgang 9. 3.5. Standardsicherungen Die Standardsicherungen gewährleisten auch an der PRIMUS-Schule Titz die Vergleichbarkeit mit anderen Schulen. Vergleichsarbeiten und Lernstandserhebungen werden in Klasse 3 und 8, sowie zentrale Abschlussprüfungen in Klasse 10 durchgeführt. 4. Unterrichtsstruktur 4.1. Unterrichtstaktung Die Unterrichtstaktung an der Primusschule Titz beträgt 60 Minuten. Nur der Tagesbeginn (30 Minuten) weicht von dieser Zeit ab. In den ersten drei Jahrgängen muss die Unterrichtstaktung an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Schulanfänger angepasst werden. 7 4.2. Jahrgangsübergreifende Lerngruppen Die Lerngruppen und Projekte können ab 2015/16 von Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Altersklassen belegt werden. Heterogenität ist erwünscht, um fachliche und soziale Kompetenzen zu stärken. Mit dem fortschreitenden Aufbau der Schule wird das Prinzip des jahrgangsübergreifenden Unterrichts zunehmend realisiert. In der Zwischenzeit ist es vorgesehen, jahrgangsübergreifenden Unterricht mit den im Hause auslaufenden Klassen zu praktizieren. Geplant sind hier z.B. gemeinschaftliche bilinguale Projekte. Die einzelnen Lernstufen der Primusschule Titz sehen wie folgt aus: Stufe Stufe Stufe Stufe 4.2.1. I: II: III: IV: Jahrgänge Jahrgänge Jahrgänge Jahrgänge 1, 2 und 3; 4 und 5; 6, 7 und 8; 9 und 10. Lernbüro Im Lernbüro arbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Kompetenzraster dienen dabei der Orientierung und der Dokumentation. Anhand dieser Vorgabe setzen sich die Schülerinnen und Schüler definierte Ziele, die Lehrkräfte fungieren als Lernberaterinnen und -berater. 4.2.2. Lerngruppen Das Prinzip der Lerngruppe wird gezielt in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und in weiteren Fremdsprachen angeboten. In dieser Lerngruppenzeit arbeitet eine Fachkraft mit Schülergruppen, die aus unterschiedlichen Jahrgängen bestehen. Für die Arbeit im Lernbüro werden hier wichtige fachliche und methodische Grundlagen gelegt z.B. Einführungseinheiten. In den Fremdsprachen steht hier die Stärkung der mündlichen Kommunikationsfähigkeit im Vordergrund, z.B. durch den Einsatz von situativen Rollenspielen. In den anderen Fächern werden in dieser Zeit wichtige Basisinhalte vermittelt. 4.2.3. Projekte An der PRIMUS-Schule Titz sind „epochal“ angelegte fächerübergreifende Projekte in jahrgangsgemischten Gruppen vorgesehen. Am Ende eines jahrgangs- und fächerübergreifenden Projektes steht immer die Dokumentation und Präsentation der Schülerergebnisse. Das Projektangebot orientiert sich am Sachunterricht der Primarstufe und an der Stundentafel, sowie den Lehrplänen der Pflichtfächer und Pflichtlernbereiche der Gesamtschule (Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften, Arbeitslehre, Kunst und Musik). Die Fächer Religion/Praktische Philosophie und Sport werden nicht im Projektunterricht erteilt, sondern einzeln im Klassenverband. Im Laufe der Schulzeit muss eine bestimmte Anzahl an Projekten durchlaufen werden, die den unterschiedlichen Fächern bzw. Lernbereichen zugeordnet werden können. 8 Ältere Schülerinnen und Schüler übernehmen im Rahmen der kooperativen Lernmethodik Lernpatenschaften, die nicht nur ihre sozialen, sondern auch ihre fachlichen Kompetenzen stärken. 4.3. Wahlpflichtbereich Der Wahlpflichtbereich an der PRIMUS-Schule richtet sich nach den Vorgaben für die Gesamtschule. Der Wahlpflichtunterricht wird demnach von Jahrgang 6 bis einschließlich Jahrgang 10 unterrichtet. An der PRIMUSSchule Titz haben die Schülerinnen und Schüler im Jahrgang 6 die Möglichkeit, alle Angebote in einer Orientierungsphase kennenzulernen. Am Ende des sechsten Jahrgangs wird dann ein Fach gewählt, ein Wechsel in ein anderes Wahlpflichtfach ist nur noch in Ausnahmefällen bis zum Ende des siebten Jahrgangs möglich. Das Wahlpflichtfachangebot an der Primusschule Titz beinhaltet folgende Fächer: MINT (M/Inf/NW/Te); Französisch; Arbeitslehre (WL/HW/Te). 4.4. Fremdsprachenfolge Die PRIMUS-Schule Titz beginnt mit Englisch ab Jahrgang 1 (vgl. auch 10.1. Fremdsprachenkonzept), bietet Französisch ab Jahrgang 6 und Französisch/Spanisch von Jahrgang 8 bis Jahrgang 10 an. Diese Sprachenfolge in der Sekundarstufe I erweist sich als sinnvoll, weil benachbarte weiterführende Schulen parallele Angebote fahren. 4.5. Lernberatung Die Lernberatung findet auf unterschiedlichen Ebenen statt. Die Kolleginnen und Kollegen beraten bereits punktuell während des Unterrichtes, um den Arbeitsfluss sicherzustellen. Hier geben sie nach dem Prinzip der minimalen Hilfe gezielte Anregungen. Um zu einseitig ausgerichtetes Arbeiten zu vermeiden, werden die ausgefüllten Kompetenzraster, durch die die einzelnen Lernwege sichtbar werden, regelmäßig auf Anschlusskompetenzen hin überprüft und beraten. Die dritte Ebene der Lernberatung besteht in der Beurteilung der Lernsituation im Gesamtkontext z.B. Verbesserung von Schlüsselkompetenzen. Die quartalsmäßig durchgeführten Lernentwicklungsgespräche sind als beratende Metakommunikation, bezogen auf den Lernprozess, den inhaltlichen Zugewinn und den weiteren Lernweg zu verstehen. Die Ergebnisse werden dokumentiert und den Eltern zur Kenntnis gebracht. Ziel aller stattfindenden Formen von Lernberatung ist auch immer gleichzeitig eine richtungweisende „Abschlussberatung“, die im Laufe der Jahre auch eine Berufs- und Studienberatung mit einbezieht (vgl. Kapitel 10.2.2 Übergang Schule – Beruf). 9 4.6. Gemeinsamer Schulbeginn und Schulschluss Der Schulmorgen wird eingerahmt durch einen gemeinschaftlichen Schulbeginn und einen gemeinschaftlichen Schulschluss im Klassenverband. Diese Zeit ist wichtig für einen gemeinsamen Austausch, der Stärkung des Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühls und der Förderung der Sozialkompetenz. Die Institution des Klassenrates ist in dieser Zeit verankert. 4.7. Boxenstopp Mit dem Boxenstopp ist ein Hilfsangebot gemeint, das die Schülerinnen und Schüler bei Bedarf in Anspruch nehmen können. Dahinter liegt das Bild, das ein Fortschreiten in der Lernentwicklung manchmal blockiert ist und ein Team zur Verfügung steht, um den Lernenden wieder hilfreiche Impulse zu geben. Die Blockaden können sich auf unterschiedliche Bereiche beziehen. Aus diesem Grund werden Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Unterstützungsinstitutionen zur Beratung herangezogen. Beispiele für einen „Boxenstopp“ wären z.B. Gespräche mit der Vertrauenslehrkraft über Medienkonsum oder Mediation bei Konflikten in der Lerngruppe. 5. Ganztag 5.1. Wellenbewegung – Rhythmisierung Die PRIMUS-Schule Titz ist eine Ganztagsschule, sie versteht sich als ein Haus des Lernens und Lebens, formelles und informelles Lernen werden miteinander verknüpft, das Gesamtkonzept stimmt Bildungs-, Erziehungsund Betreuungsanteile sinnvoll miteinander ab. Ein rhythmischer Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung entzerrt den Schulalltag. Neben verpflichtenden Ganztagsanteilen gibt es auch freiwillig wählbare Angebote. Durch den offenen Ganztag in der Primarstufe und den gebundenen Ganztag in der Sekundarstufe I wird das Ziel verfolgt, alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund zu fördern. Im Ganztag kann von einer guten Vernetzung mit anderen Institutionen profitiert werden. Gleichzeitig werden auch die Eltern gestärkt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch ein verlässliches Angebot vereinfacht. 5.2. OGS In der Primarstufe gibt es ein offenes Ganztagsangebot. Dabei steht die Qualität und nicht die Quantität des Angebotes im Vordergrund, gewünscht sind auch musische Angebote und Bewegungsanteile im offenen Ganztag. In den ersten drei Jahren der Primarstufe soll das bewährte Konzept der offenen Ganztagschule beibehalten werden. 10 Die Angebote und Lernzeiten der OGS für die Grundschulkinder und für die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen werden eng abgesprochen und sind Bausteine des Gesamtkonzeptes. 5.3. Gebundener Ganztag In der Sekundarstufe I wird der gebundene Ganztag eingeführt. Drei Tage sind verpflichtend, an einem weiteren Tag gibt es ein freiwilliges Angebot bis 16.00 Uhr. Durch die gebundene Form lässt sich ein qualitativ hochwertiges schulisches Angebot für alle Schülerinnen und Schüler gewährleisten. Freitags endet der Schultag in der Sekundarstufe I nach dem gemeinsamen Mittagessen um 13.30 Uhr. 5.4. Übergang in den gebundenen Ganztag in Jahrgang 4 (Lernstufe 4/5) In der Lernstufe 4/5 beginnen die Schülerinnen und Schüler mit dem Ganztagsunterricht. Um einen sanften Übergang zu gewährleisten und die notwendigen Gruppenkonstellationen für den Unterricht am Nachmittag sicherzustellen, fängt der Jahrgang 4 mit einem verpflichtenden Nachmittag im Ganztag an, im Jahrgang 5 werden die Schulnachmittage auf drei erhöht. Übersicht Ganztagsplan/Übergang 5.5. Montag Geb. Ganztag 5 – 10 Dienstag Geb. Ganztag 4 – 10 Mittwoch Off. Ganztag 1 – 10 Donnerstag Geb. Ganztag 5 – 10 OGS 1–4 OGS 1–3 Konferenz OGS 1–4 Freitag Off. Ganztag 1 – 10 Freiwillige Angebote Durch die Vernetzung mit außerschulischen Partnern wie z.B. mit Vereinen, Kirchen, Organisationen und regionalen Betrieben wird das Angebot im offenen Ganztag ergänzt. So können interessante Projekte durch den Einsatz von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen angeboten werden. 5.6. Lernzeiten statt Hausaufgaben An der PRIMUS-Schule Titz gibt es im gebundenen Ganztag Lernzeiten statt Hausaufgaben. In dieser Lernzeit wird Gelerntes angewandt und vertieft. Schwache Schülerinnen und Schüler werden besonders gefördert und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sinnvoll gefordert. In den Lernzeiten unterstützen sich Schülerinnen und Schüler auch gegenseitig, z.B. durch Lernpatenschaften. Bei den stärkeren Schülerinnen und Schülern werden so soziale Kompetenzen gefördert und das eigene Wissen vertieft. Das in diesen Lernzeiten eingesetzte Fachpersonal beachtet das Prinzip der minimalen Hilfestellung. Fachliche Probleme werden nur im „Notfall“ gemeinsam mit dem Lehrpersonal gelöst. Der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit in dieser Lernphase besteht eher in der Begleitung des Lernprozesses, in der Bestärkung des Schülerverhaltens und Sicherstellung eines geordneten Ablaufes. 11 Eigenaktivität der Lernenden soll als durchgängiges Prinzip den Schulalltag bestimmen. 6. Multiprofessionelle Schule 6.1. Kollegium Im Zuge der Entwicklung der PRIMUS-Svhule werden Kolleginnen und Kollegen aus allen Schulstufen gemeinsam den Lern- und Entwicklungsprozess begleiten. Die längere Verantwortung der Primarstufenlehrkräfte und die frühere Verantwortung der SI und SII-Kolleginnen und -Kollegen für die Kinder und Jugendlichen sollen mögliche Schwierigkeiten beim sonst klassischen Übergang ausräumen. Hierzu bedarf es regelmäßiger Austausche über die Lernwege. Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen können so mit anspruchsvollen und angemessenen Aufgabenstellungen gefordert werden, deren Präsentationen wieder in die Klassengemeinschaft einfließen. Sonderpädagogische Förderbedarfe von Kindern können frühzeitig erkannt und erfüllt werden, bevor sich negative Verhaltensmuster verfestigt haben. Integrationshelferinnen und -helfer haben besondere Kenntnisse über die Lern- und Lebensbedingungen ihrer Schützlinge, auch dieses Wissen soll für die unterrichtliche Arbeit fruchtbar genutzt werden. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen und Erziehern aus dem Ganztag obligatorisch, gemeinsame Fortbildungen fördern die Zusammenarbeit. Eine Kooperation mit therapeutischen Praxen wie Logopädie oder Ergotherapie aus der Region ist möglich. Wie ein korrektes Ausschreibungsverfahren vorzunehmen ist, muss noch geklärt werden. Insgesamt bietet die Multiprofessionalität des Kollegiums eine große Chance, die Bedürfnisse der Lernenden individuell zu erkennen und den Lernprozess mit Freude und Erfolg zu gestalten. 6.2. Vernetzung mit Institutionen Das Bildungsnetzwerk des Kreises Düren, das im Amt für Schule und Weiterbildung, Kultur und Sport angesiedelt ist, wird mit in die Planungen zur Vernetzung der Primusschule mit außerschulischen Partnern einbezogen werden. Bereits jetzt besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Titzer Schulen vor Ort. Im Bildungsnetzwerk kann auf eine Datenbank zurückgegriffen werden, um Projektpartner zusammenzubringen, die Unterstützung bezieht eine Beratung und das Herstellen erster Kontakte mit ein. Besonders im Bereich des selbstgewählten Schwerpunktes der Berufsorientierung ist eine Zusammenarbeit mit dem Bildungsnetzwerk gewinnbringend. Der ländliche Titzer Raum ist auch durch ein reiches Vereinsleben geprägt. Austausch und Zusammenarbeit sind gegenseitig erwünscht. 12 Weitere wichtige Kooperationspartner sind die Erziehungsberatungsstellen, das Gesundheits- und das Jugendamt, die Polizei, der Schulpsychologische Dienst und die Kirchengemeinden. 7. Zusammenarbeit Schule – Eltern 7.1. Eltern im Schulalltag Mit der Anmeldung an der neuen Schulform der PRIMUS-Schule haben die Eltern einen Vertrauensvorschuss an das System gegeben. Die Schule sollte den Eltern und Erziehungsberechtigten mit größtmöglicher Transparenz über das Unterrichtsgeschehen, z.B. durch die Möglichkeit der Hospitation, begegnen. Über die übliche Gremienarbeit zur Mitbestimmung hinaus sollten die Eltern an der Schule aktiv sein und den Alltag mitbestimmen können. Denkbar wären klassische Bereiche wie eine Unterstützung bei Festen, beim gemeinsamen Frühstück, Hilfe beim Schwimmunterricht, Begleitung bei Ausflügen, Bereicherung des Unterrichts als Experten und darüber hinaus Angebote z.B. zur Leseförderung. In einer Kultur der offenen Türen mit einer symmetrischen Kommunikation im Miteinander können sich auch Eltern und Erziehungsberechtigte in der Schule als zugehörig und willkommen geheißen fühlen. Individuelle Ideen für mögliche Kooperationen entstehen so im Miteinander. 7.2. Erziehungsvereinbarungen Schule und Elternhaus arbeiten bei der Verwirklichung des Bildungs- und Erziehungsauftrags zum Wohl des Kindes vertrauensvoll zusammen. Bei guter Kommunikation der Schule mit den Eltern und Erziehungsberechtigten erfahren die Schülerinnen und Schüler Klarheit und Regelsicherheit, die grundlegend für den Bildungs- und Erziehungsprozess sind. Die gemeinsame Ausarbeitung von Erziehungsvereinbarungen, z.B. in einem Arbeitskreis, kann als Grundlage für schulische Erziehung angesehen werden. Allen Beteiligten obliegt ein Teil der Verantwortung für die Verwirklichung pädagogischer Leitideen. Eine Teilnahme der Eltern an den Lernberatungsgesprächen (vgl. 4.3. Lernberatung) wird auf Wunsch oder bei Bedarf ebenfalls eingerichtet. 8. Abschlüsse und Kooperation mit den Gymnasien/der Gesamtschule 8.1. Angebotene Abschlüsse und Berechtigungen An der PRIMUS-Schule Titz werden alle Abschlüsse der Sekundarstufe I angeboten. Der Übergang zum Gymnasium oder zur Gesamtschule wird durch Kooperationen mit entsprechenden Schulformen in der Region sichergestellt (vgl. 10.2.2. Übergang Schule – Beruf) 13 8.2. Kooperation mit der Oberstufe Die Kooperation mit dem Gymnasium oder der Gesamtschule spielt bereits von Anfang an eine große Rolle. Geplant sind gemeinsame Projekte und Hospitationen, um den später in die Oberstufe wechselnden Schülerinnen und Schülern einen sanften Übergang zu ermöglichen. 9. Qualitätsentwicklung und -sicherung 9.1. Lernende Schule Die PRIMUS-Schule Titz versteht sich als eine lernende Schule, sie wird nicht zum Schuljahr 2014/15 „fertiggestellt“, sondern entwickelt sich stetig weiter. Dabei sind mehrperspektivische schulische Entwicklungsprozesse, die regelmäßig dokumentiert und evaluiert werden, von großer Bedeutung. 9.2. Feedbackkultur Für die Schulentwicklung ist eine Feedbackkultur unerlässlich. Diese Feedbackkultur bezieht alle am Schulleben beteiligten Personengruppen mit ein. Kritische Betrachtungen gehen der Entwicklung voraus. Die Rückmeldungen dienen den unterschiedlichen Mitwirkungsgremien zur Diskussion und weiteren Bearbeitung, um einzelne Schulentwicklungsvorhaben zu planen. Die Schülerinnen und Schüler werden bereits im Unterricht von Anfang an an das Feedbackprinzip herangeführt und nehmen durch gezielte Evaluation ebenfalls an der schulinternen Qualitätsentwicklung teil. Um einen regelmäßigen Austausch im Kollegium zu gewährleiten, wird der Mittwoch als wöchentlicher Konferenztag festgelegt, die Fachkonferenzen tagen einmal monatlich. Die Kolleginnen und Kollegen der einzelnen Lernstufen tauschen sich wöchentlich aus und planen gemeinsam. 9.3 Fortbildungen Sowohl schulinterne als auch extern angebotene Fortbildungsveranstaltungen sind ein wesentlicher Bestandteil der „lernenden Schule“ und wichtig für gelungene Qualitätsentwicklung. Die Fortbildungen beziehen sich auf alle schulischen Aspekte und richten sich an alle Mitglieder des multiprofessionellen Teams an der Schule. Ziel ist es, miteinander an der Aufgabe der Schulentwicklung zu wachsen und das eingebrachte multiperspektivische Wissen für alle nutzbar zu machen. Lehrerfortbildungen speziell bezogen auf Inklusion, Leistungsbewertung, individuelle Förderung und den Umgang mit Unterrichtstörungen sind verpflichtend für das gesamte Kollegium. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Kompetenzteam in Düren ist beabsichtigt. 14 9.3. Orientierungshilfen Die wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs wird als eine zentrale Orientierungshilfe verstanden. Austausch und gegenseitige Hospitationen mit konzeptionell ähnlich aufgestellten Schulen bieten weitere Möglichkeiten zur Orientierung. Gleichzeitig müssen auch die Vorgaben der Lehrpläne und der APO SI sichergestellt werden, um die möglichen individuellen Abschlussmöglichkeiten im Rahmen einer gelungenen Berufsorientierung im Auge behalten zu können. 9.4. Interne und externe Evaluation Neben der internen Evaluation werden auch außerschulische Partner um Rückmeldungen zur schulischen Entwicklung gebeten, um eine realistische Qualitätssicherung durchführen zu können, die dann wieder richtungsweisend für neue Entwicklungsvorhaben sein kann. Wie und in welcher Form diese Evaluation durchgeführt wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt durch die Schulkonferenz festgelegt. Beide Vorgängerschulen haben Erfahrungen mit interner- und externer Evaluation (z.B. SEIS) gesammelt, die mit in das neue Evaluationskonzept der PRIMUS-Schule einfließen können. 10. Selbstgewählte Schwerpunkte 10.1. Fremdsprachkonzept In der Klasse 1 beginnt im zweiten Halbjahr der Fremdsprachenunterricht mit der englischen Sprache. Bei der Sprachvermittlung wird viel Wert auf den kommunikativen Absatz gelegt. Ziel dabei ist es, sich möglichst früh frei in der Zielsprache äußern zu können. Für den Fremdsprachenunterricht bedeutet dies, viele situative Anlässe zu schaffen, die zum freien Sprechen anregen. Angedacht ist eine bilinguale Unterrichtsversorgung von Anfang an, z.B. in den Fächern Sport und Kunst. Das jahrgangsübergreifende Arbeiten und die Projektarbeit in der PRIMUS-Schule bieten für alle Schülerinnen und Schüler günstige Bedingungen für den Fremdsprachenerwerb. Auch die jüngeren Kinder können so schon frühzeitig an komplexeren Sprachsituationen und Theaterstücken in der englischen Sprache teilnehmen. Die älteren Schülerinnen und Schüler profitieren von ihren jüngeren Lernpartnern, die ihnen positive Verstärkung ihrer Sprachkenntnisse spiegeln. Ein Schwerpunkt des Fremdsprachenkonzeptes wird der verklammerte Einsatz von Sek.-I- und Primarstufenlehrkräften in der jeweils anderen Schulstufe sein, auch auf dieser Ebene bietet sich eine große Möglichkeit kollegialer Zusammenarbeit und gemeinsamer Weiterentwicklung. Die zweite Fremdsprache wird ab Klasse 6 angeboten, eine weitere ab Klasse 8 (vgl. 4.6. Fremdsprachenfolge). Der Englischunterricht findet in entsprechend ausgestatteten Fachräumen statt. 15 10.2. Übergänge 10.2.1. Kita - Schule Im Einzugsgebiet der PRIMUS-Schule Titz arbeitet die Primarstufe mit sieben Einrichtungen zusammen. Der Übergang von der Elementarstufe zur Grundschule wird durch die Bildungsdokumentationen geprägt, die der Schule zur Verfügung stehen, wenn die Eltern keine datenschutzrechtlichen Bedenken äußern, was nur selten der Fall ist. Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist in letzten Jahren ein sicherer Grundstein gelegt worden. Gegenseitige Hospitationen in den Einrichtungen haben stattgefunden und mit einer Einrichtung ist eine Kooperation im Naturwissenschaftlichen Bereich „Kleine Forscher“ eingeführt worden. Informationsabende über die Konzeption der PRIMUS-Schule sind in den Einrichtungen terminiert. Nach den Herbstferien ist ein erster Austausch über die Lernentwicklung zwischen den Mitarbeitern der Kindertageseinrichtungen und den Klassenlehrkräften vorgesehen. Ein Frühlingsfest bietet den Bezugspersonen aus der Elementarerziehung die Möglichkeit, die Fortschritte ihrer ehemaligen Gruppenkinder mitzuerleben. Im Mai findet die erste Hospitation der Kindergartenkinder für das neue Schuljahr in der Schule statt. Wie zuvor im Kindergarten arbeiten die Kinder dann jahrgangsübergreifend zusammen. Die Konzeption der größten Kindertagesstätte in Gemeindehand ist mit einem Gütesiegel ausgezeichnet worden. Die Kinder wählen ihren strukturierten Raum und damit den Tätigkeitsschwerpunkt ihres Morgens selbst aus. Auf dieser Basis von Selbstständigkeit und Selbstverantwortung möchte die Primusschule aufbauen. 10.2.2. Schule - Beruf Ein klares Ziel der PRIMUS-Schule Titz ist es, eine gut funktionierende Berufsvorbereitung und -beratung anzubieten, damit die Schülerinnen und Schüler bewusste Berufswahlentscheidungen treffen können. Deshalb fängt die Berufsvorbereitung bereits in der Primarstufe an. Durch entsprechende Kooperationen mit regionalen Betrieben soll ein möglichst breitgefächertes Angebot an gemeinsamen Projekten, Betriebsbesichtigungen und Schulpraktika entstehen. Eigenaktives Arbeiten, Planen, Organisieren und Reflektieren wird erlernt und durchgängig praktiziert. Die Stärkung von sozialer Kompetenz ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Berufseinstieg und schon früh werden, z.B. durch außerschulische Lernorte, unterschiedliche Berufsbilder vorgestellt. 16 Ergänzt wird die schulische Berufsvorbereitung durch den Einsatz eines Berufskoordinators, die Einrichtung eines Berufsinformationsbüros in der Schule und die gezielte Aufbereitung der Berufswahlthematik in der Unterrichtsplanung z.B. in den Projekten. In der Sekundarstufe I werden auch für Eltern Beratungstermine angeboten, ab Klasse 8 werden die schulischen Angebote durch Kooperationen mit der Bundesagentur für Arbeit und der JobCom ergänzt. Angebote oder Anregungen zur Berufswahlthematik, ausgehend vom regionalen Bildungsnetzwerk, werden gerne aufgegriffen und fest in den Schulalltag integriert. Weitere feste Bestandteile werden das Bewerbungstraining und die Unterstützungsangebote für Bewerbungsverfahren sein. Wichtig ist neben einer Abschlussberatung auch eine gezielte Studienberatung, in welche Berufskoordinatoren, Mitarbeiter/innen der Bundesagentur für Arbeit und Kolleginnen und Kollegen des kooperierenden Gymnasiums oder der kooperierenden Gymnasien mit eingebunden werden. Der Übergang in die Oberstufe muss gut vorbereitet und Schülerschaft und Eltern durch regelmäßige Beratungsgespräche entsprechend informiert werden. 10.3. Demokratische Schule Die Entwicklung eines sicheren Demokratieverständnisses unserer Schülerinnen und Schüler gehört an unserer PRIMUS-Schule zu den übergeordneten Zielen. Bereits ab der ersten Klasse sollen demokratische Strukturen eingeführt werden. In jeder Klasse gibt es einen Klassenrat, der als Gremium für die internen Belange der Kinder etabliert wird. Im Laufe der Woche werden Themen, die besprochen werden sollen, gesammelt und freitags im Klassenabschluss mit allen Kindern beraten und sinnvolle Lösungen gefunden. Die Beteiligung aller Kinder bei der verlässlichen Aufarbeitung anstehender Konflikte im sozialen Miteinander soll von Anfang an Zutrauen in die Wirksamkeit demokratischer Prozesse vermitteln. In jeder Klasse werden zu Beginn des Schuljahres Klassensprecherinnen bzw. Klassensprecher gewählt. Ihre Aufgabe ist es, Anliegen der Mitschülerinnen und Mitschüler an Lehrpersonen weiterzuleiten. In der Schülervertretung treten die gewählten Vertretungen für die Rechte und Interessen der Schülerschaft ein. Die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Arbeit in den Mitbestimmungsgremien wird gefördert. Der Schülerrat wird als Gremium geschätzt und trifft einmal im Monat mit der Schulleitung und den Verbindungslehrkräften zu aktuellen Themen zusammen. Die gewählten Vertretungen werden darin unterstützt, gefasste Beschlüsse allen Schülerinnen und Schülern zur Kenntnis zu geben. Das Erleben funktionierender demokratischer Strukturen prägt die Schülerinnen und Schüler nachhaltig und erzieht sie zu mündigen Bürgern. 17 Das bereits bestehende Jugendparlament der Gemeinde Titz ist ein weiteres Gremium, in dem durch demokratisches Handeln sichtbare Veränderungen im Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler bewirkt werden können. Im Sinne des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule setzen wir auf positives Erleben demokratischen Handelns. 10.4. Medienkonzept An der Primusschule erlernen die Schülerinnen und Schüler einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Durch die schulische Medienerziehung lernen sie die Vor- und Nachteile der neuen Medien kennen. Sachthemenrecherchen, aktives Bewerbungstraining und der Umgang mit digitalen Medien an sich gehören deshalb genauso zum Unterricht wie der verantwortungsvolle Umgang mit sozialen Netzwerken und der Schutz vor Cybermobbing und anderen Gefahren im Netz. Für jede Klasse werden verbindliche Unterrichtseinheiten und Projekte festgelegt, zusätzlich werden Medienkompetenztests wie das E-Pferdchen, der Medienpass oder der Internetführerschein eingeführt, die in jeder Altersstufe um entsprechende Elemente erweitert werden müssen. Auch die Eltern werden in das Medienkonzept mit einbezogen, sie werden durch Elterninformationsveranstaltungen regelmäßig informiert und zu aktiver Mitarbeit angeregt. 11. Raumkonzept Die Schulgebäude der ehemaligen Haupt- und der ehemaligen Grundschule grenzen an einen gemeinsamen Schulhof und liegen in unmittelbarer Nähe zueinander. Beide Gebäude bieten entsprechend Raum für Fachräume, die zu Lernlandschaften umfunktioniert werden können, für Gruppenräume und eingeplante Gesprächsnischen. Zwei EDV Räume, eine Lernküche, eine Werkstatt, zwei Turnhallen, zwei Außensportanlagen und ein an das Schulgrundstück angrenzendes Schwimmbad ergänzen das Angebot. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, bestehend aus den beiden Schulleiterinnen der Gemeinschaftsgrundschule Titzer Land sowie der Gemeinschaftshauptschule Titz sowie zwei Vertretern des Schulträgers (darunter dem Bürgermeister der Gemeinde Titz) wurde, ausgehend von den dem Antrag beiliegenden Grundrissen und Plänen der beiden Schulgebäude, folgende Raumkonzeption erstellt (ausführliche Gebäudepläne liegen dem gestellten Antrag bei): Gebäude der (ehemaligen) Gemeinschaftsgrundschule Titzer Land: Erdgeschoss: 1 3 1 1 Küche Klassenräume (Stufe I) Fachraum EDV (Stufen I/II) Fachraum Motorik (Stufen I/II) 18 Obergeschoss: 1 3 1 1 Ruheraum Klassenräume (Stufe I) Fachraum Deutsch (Stufen I/II) Fachraum Mathematik (Stufen I/II) Dachgeschoss: 4 Klassenräume (Stufe II) 1 Fachraum Englisch (Stufen I/II) 1 Fachraum Sachunterricht (Stufe I, tlw. auch Stufe II) Gebäude der (ehemaligen) Gemeinschaftshauptschule Titz: Foyer: 1 Mensa (in gemeinschaftlicher Nutzung mit der Aula) 1 Warmhalteküche für die Mittagsverpflegung (Kiosk) Erdgeschoss: 1 1 1 2 Obergeschoss: 1 Ruheraum 6 Klassenräume (Stufe III) 1 Fachraum Musik (Stufen I – IV) Dachgeschoss: 4 1 1 1 1 Lernküche (Stufen III/IV) Fachraum Naturwissenschaften (Stufen II – IV) Fachraum Arbeitslehre (Stufen II – IV) Räume für die OGS-Betreuung (Stufe I) Klassenräume (Stufe IV) Fachraum EDV (Stufen III/IV) Lerngruppenraum Mathematik (Stufen III/IV) Lerngruppenraum Deutsch (Stufen III/IV) Lerngruppenraum Englisch (Stufen III/IV) Legende Entsprechend der Ausführungen an anderer Stelle dieses Konzepts beschreiben die jeweiligen Stufen folgende Jahrgänge der PRIMUS-Schule Titz: Stufe Stufe Stufe Stufe I: II: III: IV: Jahrgänge 1, 2 und 3; Jahrgänge 4 und 5; Jahrgänge 6, 7 und 8; Jahrgänge 9 und 10. Bei einem Schulstart einer zweizügigen PRIMUS-Schule Titz zum Schuljahr 2014/15 muss das Raumangebot mit einer auslaufenden Grundschule und einer noch mit drei Klassen auslaufenden Hauptschule abgesprochen werden. 12. Exemplarische Stunden- und Wochenplanung 12.1. Überlegungen zum exemplarischen Tagesablauf während der Startphase in den ersten beiden Jahren Zu Schulbeginn muss den unterschiedlichen Lernausgangslagen der Kinder Rechnung getragen werden. Lernfreude kann nur entstehen, wenn jedes Kind an jedem Tag auch für sich wahrnehmbare Lernfortschritte vollzieht und dafür Anerkennung in der Gemeinschaft erfährt. 19 Nach gründlicher Überlegung wird der Stundenplan der ersten Schuljahre vom Entwurf für die älteren Schülerinnen und Schüler abweichen. Wichtige Voraussetzungen für selbstständiges Lernen ist das Erlernen des Methodenrepertoires (nach Klippert), das in den ersten beiden Jahren aufgebaut werden muss. Das Klassenlehrerprinzip kommt dem Bedürfnis der Kinder nach Beziehungssicherheit entgegen. Bei aller Erziehung zu offenen Lernformen muss zunächst eine Grundlage im sozialen Miteinander durch Regeln und Rituale etabliert werden. Die Stundentafel der Grundschule bildet die Grundlage für die Erstellung eines entsprechenden Stundenplans, soweit die Entwicklung der Kinder es zulässt, werden die offenen Unterrichtsanteile schrittweise erhöht. Die Arbeit in Kleingruppen kann erst verbindlich geplant werden, wenn die personelle Besetzung des Gründungskollegiums feststeht. Die Zusammenarbeit mit den auslaufenden Grundschulklassen muss abgestimmt werden, um allen Beteiligten gerecht zu werden. 12.2. Exemplarischer Stundenplan Primarstufe Zeit 07.3007.50 07.5008.20 Modul Gleitender Einstieg mit optionalem Frühstück Gemeinsamer Anfang und Bewegung 08.2009.20 Selbstständiges Lernen mit Klassenlehrkraft; Arbeit an Kompetenzrastern Frühstücks- und Bewegungspause Lernen in kleinen Gruppen, angeleitet von Klassenlehrkraft und weiterem Personal Projekt 09.2009.40 09.4010.40 10.4011.10 11.1011.25 11.2511.55 Bewegungspause 11.5512.55 Lernzeit und gemeinsamer Abschluss 12.5513.55 bis 16.00 Mittagessen und Bewegungspause Angebote der OGS Fortsetzung Projekt Fächer Soziales Lernen (SU); Sport M, D, an einem Tag auch E Kommentar Betreuung durch OGSPersonal, Eltern, Lehrer Informationen für den aktuellen Tag, Organisatorisches, Elemente der bewegten Schule, Gesprächsregeln, Klassenrat, Festlegung der Ziele Einsatz von Sonderpädagogen M und D, fächerübergreifend mit Ku, Mu, E, Rel Förderung und Forderung als Leitidee oft ausgehend von SU, aber auch von Mu, Ku und Rel fächerübergreifend Umsetzen einer Projektidee, Realitätsbezug des Lernens, Öffnung nach außen an einem Schulmorgen der Woche: Fachunterricht Sport an drei Tagen in der Woche Jahrgangsübergreifend, Lernpatenschaften, Präsentationen 20 Anwendung methodischen Lernens/Lernpatenschaften, Lernberatung, Dokumentation der Lernergebnisse Gelebte Gemeinschaft findet statt, wenn alle Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonal und Eltern regelmäßig an Monatsfeiern, Präsentationen, Aufführungen, Gemeinschaftsfahrten, Schulfesten teilnehmen. 12.3. Exemplarische Wochenübersicht Sekundarstufe Zeit 07.3007.50 07.5008.20 08.2009.20 09.2009.40 09.4010.40 10.4011.10 11.1011.25 11.2511.55 11.5512.55 12.5513.55 13.5514.55 14.5515.00 15.0016.00 Montag gleitender Einstieg gemeinsamer Anfang Lernbüro Dienstag gleitender Einstieg gemeinsamer Anfang Lernbüro Mittwoch gleitender Einstieg gemeinsamer Anfang Lernbüro Donnerstag gleitender Einstieg gemeinsamer Anfang Lernbüro Freitag gleitender Einstieg gemeinsamer Anfang Lernbüro Pause Pause Pause Pause Pause Lerngruppe Lerngruppe Lerngruppe Lerngruppe Lerngruppe Projekt Projekt Lerngruppe Lerngruppe Projekt Pause Pause Pause Pause Pause Projekt Projekt Projekt Projekt Projekt Projekt Sport Projekt Religion/PP Klassenrat Mittagessen und Pause Religion/PP Mittagessen und Pause Projekt Konferenzen Mittagessen und Pause Projekt Pause Pause Pause Projekt Projekt Sport 21