Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
Größe
111 kB
Erstellt
25.12.14, 13:29
Aktualisiert
27.01.18, 11:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
61 41 (25 32)
Vorlage Nr. 20132830
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Anfrage in der Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Ost am 19.09.2013
Anfrage in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport am 30.09.2013
Bezeichnung der Vorlage
Vorstellung der Ergebnisse des Studentenworkshops in Bochum-Langendreer
Beratungsfolge
Bezirksvertretung Bochum-Ost
Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung
Ausschuss für Kultur und Sport
Sitzungstermin
akt.
Beratung
13.12.2013
21.01.2014
07.02.2014
Anlagen
Anlagen 1-5 Ergebnisse des Studentenworkshops Langendreer
Wortlaut
Vom 08.09.2013 bis 14.09.2013 fand ein Studentenworkshop des Deutschen
Nationalkomitees für Denkmalschutz in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) – Landschafts- und Baukultur in Westfalen und der Fachhochschule
Dortmund sowie der Stadt Bochum im Quartier „Alter Bahnhof“ in Bochum-Langendreer
statt. Ziel des Workshops war es, sinnvolle Konzepte zur Nutzung und Revitalisierung des
historischen Stadtteils zu entwickeln, der trotz seiner sehr gut erhaltenen, gründerzeitlichen
Bauwerke durch erhebliche Leerstände, Überformungen im öffentlichen Raum und soziale
Probleme geprägt ist. Die zentral gelegene, neugotische Lutherkirche ist zudem stark
sanierungsbedürftig und wurde im Jahr 2012 profaniert.
Insgesamt 19 Studierende unterschiedlicher Fachbereiche haben sich zunächst mit dem
Quartier „Alter Bahnhof“ befasst und sich im Anschluss der Aufgabe gestellt, sinnvolle
Konzepte für den historischen Ortsteil zu entwickeln. Die dabei entstandenen Ergebnisse
sind von guter Qualität und spiegeln das große Engagement der Studierenden wider. Es
sind insgesamt fünf inhaltlich sowie räumlich unterschiedliche Konzepte in Gruppen
entwickelt worden, die je eine konkrete Herangehensweise zur Aufwertung des Stadtteils
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 2 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
61 41 (25 32)
Vorlage Nr. 20132830
darstellen. Die von den Studierenden gewählten Themenbereiche fokussieren jeweils
unterschiedliche Schwerpunkte. In der Anlage sind die von den Studierenden erstellten
Präsentationsposter beigefügt.
Neue Nutzungsmöglichkeiten für die Lutherkirche
Konzept von Anna Maria Borowska, Laura Gäbler, Maximilian Rehn, Lise-Marie Selitz
Dieses Konzept setzt sich mit dem öffentlichen Raum in direkter Nähe zur Lutherkirche
sowie einer Folgenutzung für das heute leerstehende Denkmal auseinander. Durch eine
geschickte Wegeführung mit Sichtachsen innerhalb des öffentlichen Raumes könnte die
Kirche in ihrer Funktion als Knotenpunkt des Quartiers gestärkt werden. Eine neue Nutzung
der Kirche als Markthalle mit mobilen Marktständen in Mittel- und Seitenschiffen, Cafétheke
im Apsisbereich und verschiebbarer Bühnenkonstruktion für Veranstaltungen wird als
mögliche Folgenutzung vorgeschlagen. Als weitere, mögliche Folgenutzung der Kirche
nennen die Studierenden das Konzept einer Kletterhalle mit freistehendem Kletterkegel in
der Kirchenmitte.
Inmitten | dazwischen – Stadträume neu denken
Konzept von Justina Heinz, Lysann Gahmig, Anna Michel, Henning Mohr, Juliane Richter
Die Problematik des zunehmenden Lehrstandes spielt in diesem Konzept eine zentrale
Rolle. Allein in unmittelbarer Umgebung der Straße „Alter Bahnhof“ befinden sich zurzeit 13
leerstehende Ladenlokale – ein Trend der im ganzen Ruhrgebiet zu beobachten ist. Die
Studierenden zeigen ein Alternativkonzept auf, bei dem solche Leerstände und
untergenutzte Freiräume durch gemeinschaftliche Nutzungen der Bürgerinnen und Bürger
wieder aktiviert werden können. Angedacht sind beispielsweise ein Nachbarschaftsladen,
ein Restaurant für gemeinschaftliche Koch-Events, farbige Gestaltung von Zwischenräumen
oder gemeinschaftliches Gärtnern auf Restflächen.
Entree. Identität. Gemeinschaft – Öffentlicher Raum im Quartier „Alter Bahnhof“
Konzept von: Anja Becker-Chouati, Melanie Rüting
Die Studierenden haben im Quartier „Alter Bahnhof“ zwei zentral gelegene Orte definiert,
von denen aus neue Impulse zur Qualifizierung des öffentlichen Raums gesendet werden
können. Zum einen der „Sternplatz“, der die Quartiersmitte bildet. Die Studierenden
schlagen vor, die Platzgestaltung zu modifizieren um die allgemeine Raumwirkung zu
verbessern und den Platz zu einem Identitätsträger für das gesamte Quartier werden zu
lassen. Des Weiteren entstand die Vision, das alte Bahnhofshotel an der Ümminger Straße
neu zu inszenieren und stärker in das Quartier einzubinden.
Alter Bahnhof Langendreer – Gründerzeitquartier mit Potenzial
Konzept von Enis Ahmetovic, Mareike Hammann, Benedikt Neuwöhner, Georg C. Pick
Denkmäler bzw. historisch wertvolle Bauten stehen im Mittelpunkt dieses Konzeptes, bei
dem sich die Studierenden mit der Historie des Quartiers „Alter Bahnhof“
auseinandergesetzt haben. Eine eigens angelegte Karte veranschaulicht den Vorschlag zur
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 3 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
61 41 (25 32)
Vorlage Nr. 20132830
Definierung eines Denkmalbereiches im Quartier, um das äußere Erscheinungsbild der
historischen Straßenzüge langfristig zu schützen und zu erhalten. Ziel ist nicht nur die
Vermittlung des Denkmalwertes sondern auch der Ausdruck der Wertschätzung des
Quartiers nach Innen und Außen.
DenkMal Energie – Konzept für die energetische Modernisierung Langendreer West
Konzept von Nora Gorny, Annika Brandt, Maximilian Wächter, Johannes Görres
Dieses Konzept präsentiert die Vision, das Quartier „Alter Bahnhof“ als Gemeinschaft
energetisch zu modernisieren ohne die Gestalt des Viertels negativ zu beeinflussen. Der
erste Schritt des Konzeptes sieht vor, die Bürgerinnen und Bürger durch Aktionen,
Ausstellungen und Workshops zu sensibilisieren. Diese Sensibilisierung führt zu einer
Verhaltensänderung, die wiederum den Wunsch nach einer wirkungsvolleren Maßnahme
(neue, effektive technische Gebäudeausrüstung, sanierende Eingriffe, Vernetzung und
Energiesysteme) hervorrufen könnte. Idealerweise würden dann die Eigentümer in
Zusammenarbeit mit Architekten, der Unteren Denkmalbehörde, Handwerkern und
Energieberatern energieeinsparende Maßnahmen planen und durchführen. Vorgeschlagen
werden beispielsweise die Anbringung von Solaranlagen auf Dachflächen, sowie die
Installation von Windrädern auf dem Güterbahngelände.
Ausblick 2014:
Die Untere Denkmalbehörde plant im Jahr 2014 mit der Erstellung eines Denkmalbereiches
für den historisch geprägten Stadtteil Langendreer zu beginnen, damit das denkmalwerte
äußere Erscheinungsbild des Gründerzeitquartiers langfristig erhalten bleibt. Dabei wird es
nicht nur die gesetzlich festgelegte Bürgerbeteiligung sondern auch Informations- und
Abstimmungsgespräche mit Bürgern und Beteiligten geben.
Die Ergebnisse des Workshops im Quartier „Alter Bahnhof“ werden in weitere
Untersuchungen und Planungen im Rahmen des Untersuchungsraums Ost miteinbezogen.
Es werden Bereiche identifiziert, die im weiteren Verfahren zu Stadtumbaugebieten bzw.
Gebieten der sozialen Stadt oder Sanierungsbieten entwickelt werden können.
Der Erhalt und die Nutzung der Lutherkirche sind noch nicht langfristig geklärt. Es finden
jedoch Gespräche und Abstimmungen mit der Kirchengemeinde und mit bürgerschaftlichen
Interessensgruppen statt. Dieser partizipatorische Prozess wird 2014 sowohl auf
bürgerschaftlicher als auch auf politischer Ebene weitergeführt werden. Der Anstoß zur
Bildung einer Trägergemeinschaft zur Nutzung des Kirchengebäudes muss dabei aus der
Bürgerschaft kommen.