Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Anl.1_Firmen-Biografie.pdf
Größe
18 kB
Erstellt
24.12.14, 19:56
Aktualisiert
27.01.18, 11:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zur Vorlage Nr. 20140036
150 Jahre Eickhoff-Unternehmensgruppe
hier: Firmen-Biografie und Unternehmensstruktur
1864 startete Carl Eickhoff in seiner Gießerei mit zwei kleinen Kupolöfen (= Schachtofen
ähnlich einem Hochofen, in dem Metalle zur Herstellung von Gusseisen geschmolzen
werden können). Der Standort des Unternehmens befand sich an der ehemaligen
Landstraße nach Essen in direkter Nachbarschaft zum Bochumer Verein. In dieser Gießerei
wurden Förderwagenräder gegossen und es war ein Neubeginn nach mehreren
gescheiterten Unternehmensgründungen.
Carl Eickhoff verstarb bereits wenige Wochen nach der Werksgründung. Seine Frau
Elisabeth führte die kleine Unternehmung sehr erfolgreich in seinem Sinne weiter. Die
nachfolgenden Generationen knüpften an diesen Unternehmenserfolg an.
1871 übernahmen die beiden Söhne des Firmengründers Carl Eickhoff, Carl jun. und Robert,
die Geschäftsführung. Seit diesem Zeitpunkt trägt das Unternehmen den noch heute gültigen
Namen. Außer Förderwagenrädern, Roststäben und Radachsen für den Bergbau fertigten
die beiden Brüder alles, was gewünscht wurde. Die Beziehungen zum Bergbau wurden
jedoch immer intensiver und so lieferte Eickhoff später komplette Zecheneinrichtungen.
Im Jahre 1885 erfolgte die Gründung einer eigenen Betriebskrankenkasse. Produziert
wurden in diesem Zeitraum Weichen und anderes Gleismaterial für die neu aufkommenden
Straßenbahnen im Ruhrgebiet. Hinzu kam die Lieferung von Maschinenteilen an den
Bochumer Verein und an Krupp.
1907 wurden bei Eickhoff die ersten Schüttelrutschen hergestellt.
1914 begann das Unternehmen mit der Produktion der Schrämmaschinen, mit der die
Mechanisierung des Steinkohlebergbaus begann. Die Werkstätten am Standort der
Firmengründung wurden im Laufe der Jahrzehnte mehrmals vergrößert und ausgebaut, bis
schließlich nach dem ersten Weltkrieg ein neues modernes Werk mit eigenem
Gleisanschluss errichtet wurde.
Ab 1929 wurden auch Gurtförderer für den Einsatz Über- und Untertage ins
Produktionsprogramm aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 346 Mitarbeiter zu
verzeichnen, das Unternehmen expandierte in andere Bergbaugebiete und gründete Filialen
u. a. in Belgien und England.
1939 erfolgte der Umzug der Fabrik in die heutige zentrale Produktionsstätte an der
Hunscheidtstraße. Der Neubau war bereits 1921 begonnen worden. Am Ende des Zweiten
Weltkrieges war auch die Fabrik durch Luftangriffe schwer beschädigt. Sie wurde in den
Folgejahren neu aufgebaut und stetig erweitert.
Ab 1949 war Alfred jun. bis 1981 für die Führung des Unternehmens verantwortlich. In diese
Zeit fiel die Umwandlung der Firma in eine GmbH.
Vor 25 Jahren, im Jahr 1989, stiftete die Eickhoff-Gruppe anlässlich ihres 125-jährigen
Firmenjubiläums den “Gebrüder Eickhoff Preis”. Seitdem erhalten jährlich zwei junge
Wissenschaftler diese Auszeichnung für herausragende Leistungen im Promotionsverfahren
...
-2an der Ruhr-Universität Bochum. Prämiert werden jeweils die besten Dissertationen der
Fakultäten Maschinenbau sowie Elektro- und Informationstechnik. Das Unternehmen pflegt
seit langer Zeit enge Kontakte zu Universitäten und Forschungsinstituten. Der „Gebrüder
Eickhoff Preis“ trägt der Bedeutung dieser Beziehungen Rechnung.
Heute wird die Unternehmensgruppe u. a. durch Herrn Dr. rer. pol. Paul Rheinländer,
ebenfalls Mitglied der Familie Eickhoff, geführt. Die Eickhoff-Gruppe ist ein familiengeführter
mittelständischer Firmenverbund. Unter dem Dach der Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und
Eisengießerei GmbH gruppieren sich fünf produzierende Gesellschaften, die einen
Gruppenumsatz von ca. 360 Mio. Euro (2009) mit weltweit ca. 1.600 Mitarbeitern
erwirtschaften:
Die
Eickhoff
Bergbautechnik
GmbH
entwickelt,
produziert
und
vertreibt
Hochleistungsmaschinen der Bergbautechnik für die automatisierte Gewinnung unter Tage.
Sie ist der weltweit führende Anbieter von Bergwerksmaschinen für den untertägigen Abbau
von Kohle und Kalisalzen. Über 90 Prozent der Umsätze werden im Ausland erzielt. Das
Unternehmen ist mit etwa 300 Mitarbeitern in Australien, China, Großbritannien, Polen,
Russland, Südafrika, USA und Weißrussland durch eigene Tochtergesellschaften sowie in
vielen anderen Ländern, wie z. B. Kasachstan, Türkei, Indien und den Balkanstaaten, durch
Repräsentanzen vertreten.
Die Eickhoff Antriebstechnik GmbH entwickelt und fertigt eine breite Palette von
branchenspezifischen Großgetrieben für anspruchsvolle Industrieanwendungen. EickhoffGetriebe kommen beispielsweise in Wehr- und Schleusenantrieben, Schaufelradbaggern,
Schienenfahrzeugen, Förderanlagen und Baumaschinen zum Einsatz.
Mittlerweile sind die seit 1990 stets weiterentwickelten Windenergiegetriebe zum größten
Umsatzträger avanciert. Eickhoff ist einer der führenden Lieferanten auf dem Weltmarkt. Die
wachsende Nachfrage des Windenergiemarkts führte zu einer Kapazitätserweiterung im
Bereich der Eickhoff Antriebstechnik. Seit Januar 2009 produziert Eickhoff mit seiner Tochter
Eickhoff Wind Power GmbH vor den Toren Dresdens in Klipphausen große Serien von
Verzahnungsteilen und Getriebekomponenten für die Windkraftgetriebe-Serie EICOGEAR.
Die Komponenten werden sowohl in Klipphausen als auch im Stammwerk in Bochum
montiert und geprüft.
Die Eickhoff Gießerei GmbH hat sich spezialisiert auf Gussteile mit hohem technologischen
Anspruch in Einzel- und Serienfertigung. Diese Gussprodukte finden neben dem allgemeinen
Maschinenbau auch Verwendung in der Hydraulik, Antriebstechnik, im Armaturen- und
Pumpenbau sowie in Bergbau- und Kunststoffspritzmaschinen als auch in der
Verschleißtechnik. Die Gießerei realisiert aktuell eine monatliche Produktion von 1 200 t. Das
schwerste Gussprodukt bringt ein Gewicht von 8 000 kg auf die Waage. Die Werkstoffpalette
umfasst heute mehr als 60 unterschiedliche Gussqualitäten sowie Sonderwerkstoffe mit
großer Verschleißfestigkeit, Hitze- und Korrosionsbeständigkeit.
Die Eickhoff
Maschinenfabrik GmbH beliefert im Unternehmensverbund die
Bergbautechnik und die Antriebstechnik mit mechanischen Komponenten für deren
Produkte. Eine der Kernkompetenzen ist die Fertigung von Großteilen unter Einhaltung
minimalster Toleranzen. Die integrierte Härterei ist Spezialist für die Veredelung von
Werkstoffen für höchste Anforderung durch Warmbehandlung wie Einsatzhärten, Vergüten
und Glühen.
...
-3Zum Unternehmensverbund gehört außerdem seit 2001 noch die Schalker Eisenhütte
Maschinenfabrik GmbH. Diese hat seit 2013 ihren Hauptsitz in Bochum und produziert in
Gelsenkirchen. Sie ist weltweiter Technologieführer in der Herstellung und Konstruktion von
Kokereimaschinen und fertigt darüber hinaus Schienenfahrzeuge nach kundenspezifischen
Vorgaben.
Quelle: Wirtschaftsförderung Bochum GmbH