Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung der Stadt Hattingen.pdf
Größe
70 kB
Erstellt
24.12.14, 19:59
Aktualisiert
27.01.18, 11:17
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Hattingen
Drucksache 173/2013
Vorlage der Verwaltung
Öffentliche Sitzung
Fachbereich
61
Datum
01.10.2013
Stadtentwicklungsausschuss
Umwelt-, Verkehrs- und Feuerschutzausschuss
12.11.2013
19.11.2013
Betreff:
Planung einer Brücke zwischen Bochum-Dahlhausen und Hattingen-Niederwenigern
hier: Sitzungsvorlage der Stadt Bochum "Sachstand zum eventuellen Bau eines Ersatzbauwerkes für die Pontonbrücke Dahlhausen über die Ruhr zwischen Lewackerstraße auf dem Gebiet der Stadt Bochum und der Straße Auf dem Stade auf dem
Gebiet der Stadt Hattingen"
Beschlussentwurf:
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die Ausführungen zum „Sachstand zum
eventuellen Bau eines Ersatzbauwerkes für die Pontonbrücke Dahlhausen über die Ruhr
zwischen Lewackerstraße auf dem Gebiet der Stadt Bochum und der Straße Auf dem
Stade auf dem Gebiet der Stadt Hattingen“ zur Kenntnis.
Der Umwelt-, Verkehrs- und Feuerschutzausschuss beauftragt die Verwaltung, der Stadt
Bochum mitzuteilen, dass die von ihr bevorzugte Variante 4 seitens der Stadt Hattingen
als nicht angemessen angesehen und stattdessen eine Lösung am heutigen Standort
favorisiert wird.
..................................................
Strategiekonzept Hattingen 2020
Werden Mittelfristige Entwicklungsziele des Strategiekonzeptes berührt?
Nein
Nein
Finanzielle Auswirkungen?
Im Ergebnisplan veranschlagt?
Im Finanzplan veranschlagt?
Produkt:
Produkt:
Veranschlagung im Ergebnisplan:
Insgesamt
Kostenanteile/Zuschüsse Dritter
Eigenanteil
Veranschlagung im Finanzplan:
Insgesamt
Kostenanteile/Zuschüsse Dritter
Eigenanteil
Folgekosten:
Insgesamt
Kostenanteile/Zuschüsse Dritter
Eigenanteil
Finanzen
Rechnungsprüfung
Bürgermeisterin
Begründung
Drucksache 173/2013
1. Sachstand
Im Zuge der als K24 klassifizierten Straße „Auf dem Stade“ verbindet die ursprünglich für
Fahrzeuge bis 12 t Gesamtgewicht ausgelegte Pontonbrücke über die Ruhr HattingenNiederwenigern mit der Lewackerstraße in Bochum. Da die Brücke nur einen Fahrstreifen
hat, erfolgt die Verkehrsabwicklung lichtsignalgeregelt. Parallel zur Ruhr verläuft auf
Bochumer Seite die Gleistrasse der S3, die hier mit einem beschrankten Bahnübergang
gesichert ist.
Die Pontonbrücke wurde Ende der 1950er Jahre gemeinschaftlich von der Stadt Bochum
und dem Ennepe-Ruhr-Kreis gebaut. Vertraglich ist geregelt, dass die Stadt Bochum den
Neubau sowie die anschließende Unterhaltung des Bauwerks durchführt. Der EnnepeRuhr-Kreis wurde als Eigentümer der Brücke festgelegt, die Neubau- und
Unterhaltungskosten werden jeweils zu 50% getragen ( DS 20111971 der Stadt
Bochum ).
Zwischenzeitlich ist die Brücke den heutigen Verkehrsanforderungen nicht mehr
gewachsen bzw. überlastet. Festgestellte Bauwerksschäden als Folge von Überlastungen
durch schwere Lkw führten schon vor einigen Jahren zu einer Beschränkung des
zulässigen Gesamtgewichts auf 2,8 t und der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 10
km/h. Da dennoch weiterhin nicht erlaubte Lkw-Fahrten stattfanden, wurde in 2011
zusätzlich eine Breitenbeschränkung zunächst auf 2,00 m, später auf 2,10 m angeordnet.
Dies hatte u.a. auch zur Folge, dass die zwischen Hattingen über Bochum nach Essen
durchgehende Buslinie 359 getrennt werden musste (auf Hattingen-Bochumer Seite Linie
359, auf Hattingen-Essener Seite Linie 159). Seitdem besteht für die Fahrgäste das
Erfordernis, die Pontonbrücke zu Fuß zu überqueren, um dann auf den jeweils auf der
anderen Ruhrseite verkehrenden Bus umzusteigen. Trotz intensiver Bemühungen der
beteiligten Städte, des Ennepe-Ruhr-Kreises und der Verkehrsunternehmen ist es bislang
nicht gelungen, ein Ersatzverkehrsmittel einzusetzen, mit dem die Brückenüberquerung
der Fahrgäste zu Fuß nicht mehr notwendig ist (DS 149/2011, Anlage 2).
2. Aktuelle Entwicklung
Anfang 2013 wurde dann in der Presse berichtet, dass die Stadt Bochum noch in diesem
Jahr einen politischen Grundsatzbeschluss für den Bau einer neuen Brücke herbeiführen
will. Auf eine dementsprechende Anfrage von Herrn StV Haske im
Stadtentwicklungsausschuss vom 20.03.2013 hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass die
Stadt Bochum zu einem gemeinsamen Termin mit der Stadt Essen zwecks Vorbereitung
einer Planung eines Ersatzbauwerkes für die Pontonbrücke eingeladen hatte (DS F 37/
2013).
Zwischenzeitlich hat die Stadt Bochum die Sitzungsvorlage „Sachstand zum eventuellen
Bau eines Ersatzbauwerkes für die Pontonbrücke Dahlhausen über die Ruhr zwischen
Lewackerstraße auf dem Gebiet der Stadt Bochum und der Straße Auf dem Stade auf
dem Gebiet der Stadt Hattingen“ (DS 20131190 der Stadt Bochum) hierzu veröffentlicht.
Die Vorlage ist hier als Anlage 1 beigefügt und wurde in Bochum im September in zwei
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Fachausschüsse und in die zuständige Bezirksvertretung Bochum-Südwest eingebracht.
Die Mitteilung wurde zur Kenntnis genommen.
Aus der Vorlage geht hervor, dass für drei von vier Varianten eines
Ersatzbrückenbauwerks Untersuchungen in Abstimmung mit der Stadt Essen
durchgeführt wurden, z.T. auch unter Berücksichtigung einer Ortsumgehung
Burgaltendorfs:
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•
Variante 1: Festsetzung der bestehenden Brücke,
Variante 3: Brückenneubau 1,9 km nordwestlich der Pontonbrücke,
Variante 4: Brückenneubau 300 m südlich der Pontonbrücke mit neuen Anschlüssen
an die Lewackerstraße und die Straße „Auf dem Stade“.
Die Variante 2, Brückenneubau mit zwei Fahrstreifen anstelle der Pontonbrücke, wurde
nicht näher untersucht, da der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen als zu hoch
eingeschätzt wird.
Die Verwaltung der Stadt Bochum zieht in der Vorlage das Fazit, dass eine
leistungsfähige Ruhrbrücke im Bereich Dahlhausen / Burgaltendorf – unabhängig von
einer Anbindung an der Lewackerstraße oder Dr.-C.-Otto-Straße – mit ca. 10.000 Kfz/24h
eine signifikante Verkehrsbedeutung hätte (zum Vergleich: gegenwärtige bzw. vormalige
Verkehrsbelastung ca. 3.000 bis 4.500 Kfz/24h). Dabei hat die Bochumer Stadtverwaltung
für sich zunächst die o.g. Variante 4 als Vorzugsvariante ausgemacht.
Gleichwohl wird in der Vorlage darauf hingewiesen, dass weitere notwendige
Untersuchungen unter ökologischen, städtebaulichen und anderen umweltrelevanten
Aspekten ergebnisoffen erfolgen sollen, bevor abschließend eine Vorzugsvariante
festgelegt wird. Die weiteren Untersuchungen sollen auch mit den betroffenen
Nachbarkommunen abgestimmt werden.
3. Bewertung durch die Verwaltung
Die Variante 4 verursacht im Zuge der Straße „Auf dem Stade“ K24 in etwa eine
Verdreifachung des bisherigen Kfz-Verkehrsaufkommens. Es ist naheliegend, dass dies
auch Auswirkungen insbesondere auf die unmittelbar zuführende Straße „In den Höfen“
haben wird. Diese ländlich geprägte Straße ohne Geh- und Radwege mit einer Breite von
nur ca. fünf Metern ist in ihrem heutigen Ausbauzustand nicht zur Aufnahme von größeren
zusätzlichen Verkehrsmengen geeignet. Es bestehen daher Bedenken hinsichtlich einer
sicheren Verkehrsabwicklung bei Realisierung der Variante 4.
Aus Sicht der Hattinger Verwaltung ist eine Brücke zwischen Niederwenigern und
Bochum-Dahlhausen sinnvoll, um bestehende Verkehrsbeziehungen auch zukünftig ohne
Umwegfahrten zu gewährleisten (z.B. Erreichbarkeit S-Bahnhaltepunkt in Dahlhausen)
und schließlich auch um wieder einen durchgängigen Linienbusbetrieb zu ermöglichen, so
dass Planungsüberlegungen für einen Brückenbau grundsätzlich begrüßt werden. Dabei
sollte jedoch unbedingt berücksichtigt werden, dass kein Vielfaches an zusätzlichem KfzVerkehr verursacht und dass das Landschaftsschutzgebiet im Bereich „Dumberger Aue“
nicht durch eine neue Straßentrasse beeinträchtigt wird.
Die Verwaltung plädiert dafür, am vorhandenen Standort der Pontonbrücke eine Lösung
zu realisieren, die den heutigen Erfordernissen sowohl des motorisierten als auch des
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nicht motorisierten Verkehrs angemessen Rechnung trägt. Nicht zuletzt wird ein solches
Bauwerk deutlich geringere Kosten verursachen.
Aus den dargelegten Gründen ist beabsichtigt, der Stadt Bochum die Ablehnung ihrer
bisherigen Vorzugsvariante 4 mitzuteilen und gleichzeitig darauf hinzuwirken, den
„Hattinger Lösungsvorschlag“ näher zu untersuchen.
Die Verwaltung wird dem Stadtentwicklungsausschuss zu gegebener Zeit über den
weiteren Fortgang der Planungen berichten.
Anlagen: 1
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