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Kommune
Bochum
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24.12.14, 20:04
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Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
61 41 (25 08)
Vorlage Nr. 20140024
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Bezeichnung der Vorlage
Sanierungsgebiet Dahlhausen - Sachstand zum Integrierten Entwicklungskonzept
Beratungsfolge
Bezirksvertretung Bochum-Südwest
Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung
Sitzungstermin
akt.
Beratung
26.02.2014
18.03.2014
Anlagen
Anlage 1: Maßnahmen des Entwicklungskonzeptes Dahlhausen (Maßnahmen-, Kostenund Zeitplan)
Anlage 2: Maßnahmen des Entwicklungskonzeptes (Erläuterungen)
Anlage 3: Rahmenplan Eisenbahnmuseum - Ruhrauenpark Dahlhausen
Wortlaut
1. Ausgangslage
Der Rat der Stadt Bochum hat am 18.12.2008 die Durchführung eines
Sanierungsverfahrens für einen Teilbereich des Zentrums von Dahlhausen und die
ehemalige Güterbahnhofsfläche einschließlich des Eisenbahnmuseums beschlossen und
das Sanierungsgebiet Dahlhausen förmlich festgelegt. Zur Behebung von Mängeln wurden
Sanierungsziele beschlossen und ein Förderantrag gestellt.
Zur Umsetzung des Förderbescheides vom 22.12.2008 - 02/092/08 für Teilmaßnahmen in
dem Gebiet war es aufgrund geänderter Förderbestimmungen erforderlich, ein Integriertes
Entwicklungskonzept für das Stadtumbaugebiet Dahlhausen im Sinne der Nr. 4.2 der
Förderrichtlinien Stadterneuerung beim Fördergeber vorzulegen. Das Integrierte
Entwicklungskonzept wurde vom Rat beschlossen und am 11.09.2009 beim Fördergeber
eingereicht. Inzwischen konnte jedoch der städtische Eigenanteil aufgrund des nicht
genehmigten Haushalts nicht nachgewiesen werden, was gegen die Nebenbestimmungen
des Zuwendungsbescheides vom 22.12.2008 verstieß. Nach intensivem Austausch und
enger Abstimmung mit der Bezirkregierung wurde im Sommer 2013 ein Ergänzungsbericht
zum Integrierten Entwicklungskonzept mit Maßnahmen-, Kosten- und Zeitplan zur
Genehmigung vorgelegt.
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2. Ergänzungsbericht zum Integrierten Entwicklungskonzept
Bezug zum Förderantrag
Das integrierte Entwicklungskonzept für das Gebiet Dahlhausen wurde am 11.09.2009
vorgelegt. Die darin erläuterten Sanierungsziele für Dahlhausen sind:
Schaffung eines attraktiven Wohnumfeldes mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für
Kinder und Jugendliche.
Weiterentwicklung der Ruhraue zu einem Naherholungsgebiet mit Rad- und
Fußwegen.
Verknüpfung der Ruhraue mit dem neuen Wohngebiet und dem Ortskern Dahlhausen.
Ordnung des ruhenden und fließenden Verkehrs.
Attraktivitätssteigerung des Eisenbahnmuseums und die Verbesserung der
Verkehrsanbindung.
Neugestaltung des Bahnhofumfeldes.
Im Integrierten Entwicklungskonzept Bochum-Dahlhausen (IEK) werden die Handlungsfelder
mit den geplanten Maßnahmen erläutert, mit denen die Sanierungsziele erreicht werden
sollen.
„Wohnen an der Ruhr:
Landschaftspark:
Bahnhof und
Bahnhofsumfeld:
Eisenbahnmuseum:
Alte und neue Wohnquartiere mit unterschiedlichen
Charakteren und einem attraktiven Wohnumfeld
Neuer
vernetzender
Grünraum
zwischen
dem
Eisenbahnmuseum, dem Bahnhof, der Ruhraue und
angrenzenden Wohnquartieren
Nahverkehrsknoten und städtebauliches Entree für den
Dahlhauser Ortskern und den ganzen Stadtteil
Wichtiges Bochumer Museum als Anziehungspunkt für
Menschen aus der gesamten Region.“
Konkret dargestellt mit Aussagen zu Prioritäten und Kosten sind die Maßnahmen in der Liste
„Gesamtübersicht
überarbeitetes
Entwicklungskonzept
Dahlhausen“
und
dem
Übersichtsplan „Eisenbahnmuseum – Ruhrauenpark Dahlhausen“ (Anlagen 1 und 2).
Ergänzungen und Erläuterungen im Ergänzungsbericht zum IEK zu inhaltlichen
Anforderungen gem. Ziff. 4.2 (2) und (3) der Förderrichtlinien werden wie folgt
zusammengefasst:
Einsparung von Energie und Reduzierung von Treibhausgasen
Die Darstellung der Rahmenplanung (ab Seite 22 des IEK) beschreibt die Zielsetzung
der Planung mit den unterschiedlichen Anforderungen und dem Zusammenspiel der
Planungsbausteine mit familiengerechter Bebauung, kinderfreundlicher und
generationenübergreifender Gestaltung des öffentlichen Raumes sowie der
Erschließung auch unter energetischen Gesichtspunkten.
Auch die Beschreibung der Sanierungsziele (Seite 26 des IEK) bezieht sich auf die
ausgewogenen Ziele der Rahmenplanung.
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Das Kapitel Wohnen an der Ruhr (Seite 29 des IEK) setzt sich mit den Anforderungen
an gesundes Wohnen auseinander sowohl im Neu- als auch Altbaubereich. „Alle
Maßnahmen sollen der Optimierung der Gestaltungs- und Wohnqualität sowie der
Verbesserung der stadtökologischen Situation dienen.“
Im Altbaubereich (Seite 30 des IEK) heißt es zusätzlich: „Um- und Neugestaltung von
Außenanlagen, Begrünung von Außenwänden und Dächern, Renovierung und
Restaurierung von Fassaden zur energetischen Modernisierung.“
Die Verbesserung der verkehrlichen Situation im Sanierungsgebiet (Seite 34 - 36 des
IEK), besonders im Bahnhofsumfeld durch den Bau von Kreisverkehren zur
Optimierung des Verkehrsflusses sowie langfristig durch die optimierte Anbindung des
öffentlichen Personennahverkehrs (Ausbau und Verlängerung der Linie 318), trägt zu
einer Minderung der Immissionen bei.
Weiterhin ist anzuführen, dass die Stadt Bochum eine Gemeinde ist, die sich dem
Klimaschutz verpflichtet fühlt. Sie hat sich daher dem internationalen Klimabündnis
„Allianza del Clima“ angeschlossen. Im Jahre 2005 war Bochum Preisträger des
„European Energy Award“ in Silber und im Jahre 2009 in Gold.
Barrierefreiheit:
Die Bestandssituation und die Planung für den Landschaftspark wird ab Seite 31 des
IEK beschrieben. Danach sind die Maßnahmen, insbesondere die Führung der
Promenade, die den Landschaftspark durchzieht, so angelegt, dass alle
Bevölkerungsgruppen barrierefrei in die Ruhrauen gelangen und den Landschaftspark
nutzen können. Heute ist die Erreichbarkeit der Ruhrauen nur eingeschränkt möglich,
bzw. für Rollstuhlfahrer ohne Begleitung kaum machbar.
Im Rahmen der Mobilitätsoffensive der DB soll in den Jahren 2014/15 eine
Renovierung der Bahnsteige stattfinden. Hierbei ist geplant, die Bahnsteige mittels
Fahrstühlen barrierefrei zugänglich zu machen. Vom letzten südlichen Bahnsteig aus
soll der Zugang in die Ruhrauen über eine Rampe ermöglicht werden.
Das Konzept wurde der Arbeitsgemeinschaft Behinderter (ARGE) am 06.04.2011
vorgestellt und von dort akzeptiert. Die von dem Sprecher der ARGE, der
Geschäftsführerin im Haus der Begegnung und dem Behindertenkoordinator der Stadt
Bochum unterzeichnete Vereinbarung wurde auch am 05.05.2011 im Plenum der
ARGE ohne Einschränkung zur Kenntnis genommen.
Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit –Gender- :
Seit dem Jahr 2003 ist Gender gemäß Beschluss des Verwaltungsvorstandes ein
fester Bestandteil des Verwaltungshandelns.
Zitat aus der Beschlussvorlage: „Gender Mainstreaming (GM) soll nicht als isolierter
Prozess angegangen werden, sondern mit der Einführung neuer Elemente der
Steuerung im Veränderungs- und Optimierungsprozess wie der integrierten
Stadtentwicklung,
der
Sozialberichterstattung
oder
anderer
Zieloder
Controllingsysteme als fester Bestandteil in die Planungs- und Entscheidungsprozesse
eingebunden werden. Die konsequente Anwendung des Prinzips betrifft grundsätzlich
alle Dezernate. Die Verantwortung für die Umsetzung von GM muss sich überprüfbar
in deren strategischen oder operationalen Zielen wieder finden.“
Aus den zuvor angeführten Beispielen ist ersichtlich, dass bei allen Maßnahmen des
Konzeptes die Geschlechtergerechtigkeit bindend ist.
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Entwicklungen
im
Sanierungsgebiet
Entwicklungskonzeptes im Jahr 2009
seit
Vorlage
des
Integrierten
Private Maßnahmen:
Im Handlungsfeld Wohnen wurden von den 230 geplanten Wohneinheiten bislang in den
Baufeldern 1 – 4 insgesamt 122 Wohneinheiten gebaut, davon im ersten Baufeld 33
seniorengerechte Wohnungen, in den Baufeldern 2 – 4 wurden 89 familiengerechte
Wohneinheiten erstellt.
Nach Insolvenz des Investors gingen die optionierten Grundstücke zurück an den Besitzer
Deutsche Bahn (DB). Die DB saniert derzeit die Baufelder 5 – 7 und die angrenzenden
Freiflächen und bereitet die Vermarktung der Bauflächen (noch 108 WE zulässig)
entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplanes vor.
Im Bahnhofsumfeld (Handlungsfeld Bahnhof und Bahnhofsumfeld) entstand ein neues
Geschäftshaus für einen Lebensmitteldiscounter mit Stellplätzen. Zur Anbindung des
Discounters und der verlegten P&R-Anlage wurde der Kreuzungsbereich Dr.-C.-OttoStraße/Eibergerstraße durch den Investor unter Kostenbeteiligung der Stadt Bochum zu
einem Kreisverkehr (Seite 35 IEK) umgebaut.
Maßnahmen mit öffentlicher Förderung aus anderen Förderprogrammen:
Kommunaler Straßen- und Radwegebau
Der zweite geplante Kreisverkehr Dr.-C.-Otto-Straße/Kassenberger Straße (Seite 36 IEK)
wird in Verbindung mit Kanalbauarbeiten in 2013 umgesetzt, gefördert wird die Maßnahme
zu 65 % aus dem „Kommunalen Straßenbau“. Die Kosten betragen 681.000 €.
Modernisierungsoffensive 2 für Bahnhöfe in NRW (MOF 2 NRW)
Auf der Basis der Rahmenvereinbarung zwischen Land NRW und Bahn von 2008 wird,
finanziert durch Bundes-, Landes- und Eigenmittel der DB AG im Rahmen der MOF 2 NRW
in den Jahren 2014/2015, der S-Bahnhof Bochum-Dahlhausen modernisiert und barrierefrei
gestaltet. Die Umbaukosten werden mit 4,5 – 5,0 Mio € veranschlagt.
Die Bahnsteige werden heute durch Treppenanlagen / Rampen über einen Personentunnel
erschlossen. Bei Hochwasser dringt regelmäßig Grundwasser in den Tunnel ein,
Vandalismusschäden und Verunreinigungen sind an der Tagesordnung, der Tunnel ist nicht
einsehbar - es fehlt die soziale Kontrolle / Angstraum.
Eine Sanierung des Personentunnels und des parallel verlaufenden Gepäcktunnels insbesondere der Wasserschäden - ist nur mit einem Aufwand, der einem Neubau
gleichkommt, möglich und sprengt den finanziellen Rahmen.
Die vorliegende Planung sieht daher eine Personenüberführung (Stahlglaskonstruktion) mit
Treppen / Aufzügen zu den Bahnsteigen vor. Eindeutiger Vorteil der Planung ist die
Vermeidung von Angsträumen, die Erreichbarkeit der Bahnsteige auch bei Hochwasser und
der sich ergebende Überblick über den Ruhrauenpark / die Ruhrauen bis hin zum
Eisenbahnmuseum (Fotostandort für Museumszüge). Die Ruhrauen werden - wie im
Entwicklungskonzept vorgesehen - vom südlichen Bahnsteig aus durch eine Rampe
erschlossen.
Maßnahmenbündel zum Städtebauförderungsprogramm
Die Maßnahmen des IEK für das jetzt vorzulegende Maßnahmenbündel – insbesondere aus
dem Handlungsfeld Landschaftspark - wurden in Anbetracht der Haushaltslage der Stadt
Bochum, der fortgeschrittenen Zeit und der Weiterentwicklung des Gebietes nochmals auf
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Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Unterhaltungsaufwand (Folgekosten) für die Zukunft
überprüft.
Als Ziel und Maßnahme des IEK (Seite 24 und 32) sind über die Promenade im
Landschaftspark (Parkband Bereich 2 – 4, Gleispromenade Ost, Gleiswäldchen) das
Zentrum und die Wohnbebauung an vier Stellen mit den Ruhrauen zu verbinden:
im Osten über die Straßenbrücke Ruhrmühle - für Fußgänger, Radfahrer wenig
attraktiv und für Behinderte nur eingeschränkt nutzbar (der Bestand bleibt
unverändert),
im Bereich des ehemaligen Bahnhofs durch die geplante barrierefreie Gestaltung des
S-Bahnhaltepunktes mit einer Rampe vom südlichen Bahnsteig in die Ruhrauen (neu
in Verbindung mit MOF 2 und daraus finanziert),
die Promenade, die auf alten Gleisen die S-Bahnlinie im Westen des Gebietes in
Verlängerung des „Gleiswäldchens“
unterquert (neue Maßnahme aus dem
Maßnahmenbündel) und
über den vorhandenen Tunnel im Bereich des Eisenbahnmuseums (zu
verbessernder Bestand als Maßnahme aus dem Maßnahmenbündel).
Auf den Bau der neuen Fußgängerbrücke mittig des neuen Wohngebietes wurde verzichtet,
da sie nicht barrierefrei zu gestalten ist. Bei der Abwägung von Kosten und Nutzen für alle
Bürger (insbesondere auch Radfahrer, Behinderte, Personengruppen mit Kinderwagen oder
Rollatoren) ist diese Position entfallen.
Das Maßnahmenbündel umfasst folgende Positionen:
2.2.1 Parkband Bereich 2 – Die Parkbänder sind in Bereiche unterteilt. Maßnahmen in
diesen Bereichen sind Teilabschnitte der Promenade, Grüngestaltung, Aufenthaltsund Spielbereiche. Vor dem Hintergrund der nachhaltigen Pflege und Pflegekosten
von Grünanlagen wurde der Ausbaustandard der Grünflächen reduziert, ohne dass
die Nutzungsqualität darunter leidet. Parkband Bereich 2 umfasst den Bereich
südlich der Spielzone West (2.3.1) bis zur Mitte der neuen Wohnbebauung
Ruhrauenpark.
2.2.2 Parkband Bereich 3 – Dieser Bereich schließt sich an den Bereich 2 an und führt bis
zu dem Bereich südlich des P&R-Parkplatzes. Neben der Überprüfung des
Standards für die begleitenden Grünflächen wurden auch die Spielbereiche unter
Nachhaltigkeitsgesichtspunkten hin überprüft und teilweise reduziert oder anders
gestaltet. Dies gilt überwiegend für die so genannten „Taschenspielplätze“ und den
Bereich der weggefallenen Brücke mittig der Wohnbebauung – hier war z.B. eine
Rutsche in Verbindung mit der Brückenkonstruktion geplant.
2.2.3 Parkband Bereich 4 – Der Bereich 4 führt weiter bis hinter das historische
Bahnhofsgebäude und schließt den Museumsbahnsteig und die geplante
Überführung zu den S-Bahnsteigen (die Planung wird abgestimmt) ein. In diesem
Bereich sind die Anbindung an das Zentrum von Dahlhausen und die Ruhrauen
vorgesehen.
2.2.4 Gleispromenade Ost – Die Gleispromenade Ost nimmt die Verbindung der
Promenade aus den Bahnsteigbereichen auf und führt auf alten Gleisflächen zur
Lewackerstraße.
2.2.5 Gleiswäldchen – Das sogenannte „Gleiswäldchen“ ist eine mit Bäumen bestandene
Restfläche zwischen den S-Bahngleisen und den Schienenverbindungen zum
Eisenbahnmuseum. Dieser Bereich ist zu sanieren und danach neu zu bepflanzen.
Die Promenade führt durch diesen Bereich unter der S-Bahnstrecke her auf
ehemaligen Gleisflächen in die Ruhraue.
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2.2.6
2.2.7
2.2.8
2.2.9
2.3.1
2.3.4
3.3
4.1
Wegeverbindungen in der Ruhraue – Die Wegeverbindungen in der Ruhraue sollen
ergänzt und durch Bepflanzung in ihrer Führung optisch erfahrbar gemacht werden.
Der „Gleispark“, der als Grünzone/Park gestaltet werden sollte, wird in eine „Wildnis
für Kinder“ umgewandelt – zusammen mit der Biologischen Station und Kindern soll
die Fläche naturnah erfahrbar gestaltet werden. Das Konzept fördert
selbstbestimmtes Kinderspiel in der Natur. Wegeverbindungen im Bereich
„Gleispark“ und „Spielzone West“ verbinden die Promenade im Süden des Gebietes
mit dem Fuß- und Radweg zum Eisenbahnmuseum im Norden des Gebietes.
Geh- und Radweg Eisenbahnmuseum – Der Geh- und Radweg zum
Eisenbahnmuseum ist über Wege im Gleispark(2.2.7)/Spielzone West (2.3.1) mit der
Promenade im Süden des Gebietes verbunden und schließt an der Dr.-C.-OttoStraße im Norden an die neue Wohnbebauung an. In Verlängerung führt er durch
den Tunnel unter dem Eisenbahnmuseum in die Ruhraue. Dort schließt sich der
Rundweg zur Promenade.
Fußwegverbindung Ruhraue/Tunnelertüchtigung – Die Fußwegverbindung Ruhraue
unter dem Gelände des Eisenbahnmuseums zur Ruhraue ist dunkel (Angstraum) und
ist bei Hochwasser der Ruhr oft nicht oder nur eingeschränkt nutzbar. Durch Licht
und helle Gestaltung ist der Angstraum zu mildern, der Boden ist unterhaltungsarm
zu verbessern.
Spielzone West - Die Spielzone West liegt als Spielplatz direkt hinter dem
Lärmschutzwall der neuen Wohnbebauung Ruhrauenpark und wird mit dem Bereich
der „Wildnis für Kinder“ verknüpft.
Südlicher Bahnhofsbereich und Bahnhofsumfeld – Im Anschluss an das
Bahngelände mit der neuen Rampenlösung nach Süden sollen durch
Grüngestaltungsmaßnahmen und Wegeverbindungen die „Rückseite“ des
Bahnhofbereiches verbessert und die Wegeführung in die Ruhrauen verdeutlicht
werden. Der Bahnhofsvorplatz soll aufgrund der veränderten Umgebung
(Neubebauung mit Café) mehr Aufenthaltsqualität erfahren und zum Verweilen
einladen – Sitzmöglichkeiten, Boulespiel usw.
Das Bahnhofsgebäude selber wurde aus dem Förderantrag/Maßnahmenbündel
herausgenommen, da die angestrebte Nutzung als Kultur- und Stadtteilzentrum (Vgl.
Seite 35 des IEK) mit einem privaten Investor nicht umzusetzen war. Langfristig wird
eine kommerzielle private Nutzung zu 100 % für das Gebäude angestrebt. (Der
Vorgang hierzu wurde separat mit der Bezirksregierung verhandelt)
Stadtteilkulturelle Veranstaltungen könnten auf den Bereich des Eisenbahnmuseums
verlagert werden.
Hof- und Fassadengestaltung – Die Maßnahmen zur Hof- und Fassadengestaltung
beziehen sich auf den gesamten Altbaubestand im Sanierungsgebiet Dahlhausen mit
dem Schwerpunkt an der Dr.-C.-Otto-Straße und der Lewackerstraße.
Ankauf Grundstück – Der Regionalverband Ruhr (RVR) will zur Sicherung des
Standortes Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum den Ankauf der Flächen der
Deutschen Bahn AG für den Standort in sein Grunderwerbsprogramm aufnehmen,
sofern eine Förderung möglich ist.
Da der RVR beabsichtigte, auch die Restflächen der Brache des ehemaligen
Güterbahnhofs außerhalb der beplanten Eisenbahnmuseumsflächen mit den
Gleisanschlüssen zu erwerben, ist nun ein vorzeitiger Grunderwerb für die
Grundstückteile erforderlich, die im Landschaftspark (2.2.5 Gleiswäldchen, 2.2.7
Gleispark/Wildnis für Kinder, 2.2.4 Gleispromenade Ost) liegen bzw. für den Fußund Radweg zum Eisenbahnmuseum (2.2.8) benötigt werden.
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Der RVR beabsichtigt, mit der DB einen Optionsvertrag zum Ankauf des
Flächenpaketes der Brache der ehemaligen Güterbahnhofsfläche vorbehaltlich einer
Förderung abzuschließen. Die für die Umsetzung von Maßnahmen im
Landschaftspark erforderlichen Flächen könnten durch geförderten vorzeitigen
Grunderwerb auf die Stadt Bochum als wirtschaftliches Eigentum übertragen werden.
Mit dem RVR ist ein Durchleitungsvertrag zu schließen. Die Stadt Bochum wird
wirtschaftlicher Eigentümer mit allen Rechten und Pflichten. Der Grunderwerb für die
Flächen im Landschaftspark wird daher in den Förderantrag eingebracht.
Konkretisierung des Handlungsfeldes Eisenbahnmuseum im Entwicklungskonzept
Der Standort Stiftung Eisenbahnmuseum liegt im Sanierungsgebiet Dahlhausen und ist im
IEK (Seite 37 – 40) beschrieben. Das Eisenbahnmuseum ist ursprünglich ein authentisches
Bahnbetriebswerk der Dampflokzeit und damit wichtiger industrieeller und stadtteilprägender
Zeitzeuge der Industriekultur – ein Teilensemble steht seit 1984 unter Denkmalschutz,
weitere Teile wurden 1991 unter Schutz gestellt. Das Eisenbahnmuseum ist zudem eine
identitätsstiftende Einrichtung für das gesellschaftliche und kulturelle Leben im Stadtteil
Dahlhausen.
Abgeleitet aus dem Planungsziel der Rahmenplanung für den Ruhrauenpark Dahlhausen
(IEK, Seite 21 – 24) – Einbindung des Eisenbahnmuseums in das Gefüge des Stadtteils –
wurde die „Attraktivitätssteigerung des Eisenbahnmuseums und die Verbesserung der
Verkehrsanbindung“ als Sanierungsziel beschlossen (IEK, Seite 26).
Das Eisenbahnmuseum Bochum ist als Ankerpunkt der Route der Industriekultur ein
authentisches Bahnbetriebswerk der Dampflokzeit. Als Stadtbild prägende Einrichtung war
es von seiner Gründung im Jahre 1918 bis zur endgültigen Schließung 1982 in Verbindung
mit dem Güterbahnhof ein wichtiger Arbeitgeber und Identifikationsstifter für Dahlhausen.
Bereits ab 1968 erfolgte die Umnutzung durch die Eisenbahnfreunde der Deutschen
Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG), 1977 wurde das „Eisenbahnmuseum
Bochum-Dahlhausen“ eröffnet, getragen durch die DGEG und viele Ehrenamtliche, die Ihre
„Geschichte“ im Stadtteil weiterleben. 1984 wurde das Bahnbetriebswerk in die Denkmalliste
der Stadt Bochum aufgenommen
Durch die Brache des aufgegebenen Güterbahnhofs ist das Eisenbahnmuseum jedoch vom
Stadtteil getrennt. Rahmenplanung, Bebauungsplan und Sanierungskonzept sehen daher
die Anbindung des Eisenbahnmuseums - als identitätsstiftende und stadtteilprägende
Einrichtung - an das Stadtteilzentrum als Planungs- und Sanierungsziel vor.
Das Eisenbahnmuseum als „arbeitendes“ Museum ist Heimatbahnhof der Ruhrtalbahn, und
damit bereits heute eine touristische Drehscheibe der Region. Über diese regionale
Bedeutung hinaus fördert und bereichert eine Weiterentwicklung des Eisenbahnmuseums
als musealer Zukunftsstandort nicht nur die technische Museumslandschaft Bochums,
sondern auch den im Südwesten gelegenen Stadtteil Dahlhausen. Mit der Aufwertung,
baulichen Ergänzung und Sanierung des Eisenbahnmuseums entstehen positive Impulse für
die Entwicklung der Infrastruktur und das kulturelle und soziale Leben im Stadtteil. Das
Eisenbahnmuseum wird zum Ort der Begegnung und Öffentlichkeit. Unabhängig von den
vielfältigen Veranstaltungen im Museum, lässt das neue Empfangsgebäude als Treffpunkt
auch weitere kulturelle Angebote für den Stadtteil zu, eine Gastronomie lädt auch
unabhängig von einem Museumsbesuch zum Verweilen ein.
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Als „arbeitendes Museum“ setzt das Eisenbahnmuseum Bochum auf ehrenamtliches
Engagement und Einbeziehung der Umgebung. Als quasi Bildungsarbeit und Motivation
werden regelmäßig Workshops angeboten, die einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen
und zu aktiver Museumsarbeit anregen sollen. Unter Anleitung sachkundiger
Museumsfachleute kann bei der Fahrzeugrestaurierung gearbeitet werden, weitere
Betätigungsfelder sind der Museumszug, Gebäude, Gelände, Gleise und technische
Arbeiten. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen ab 16 Jahre, Männer und Frauen.
Mit der Theodor-Körner-Schule – Städtisches Gymnasium im Schulzentrum BochumSüdwest in Dahlhausen – besteht seit 2010 eine Partnerschaft. In Arbeitsgemeinschaften
sollen gemeinsam kulturelle und technische Kompetenzen von Jugendlichen gefördert
werden. „Die Einbindung des lokalen Kulturangebotes durch das Eisenbahnmuseum
Bochum eröffnet Lernenden und Lehrenden der Theodor-Körner-Schule eine Möglichkeit,
geschichtlich-technische und kulturell ausgerichtete Projekte und Unterrichtssequenzen an
authentischem Ort mit Original-Zeugnissen zu gestalten.“ (www.die-tks.de)
Eine weitere Kooperation besteht mit der Technischen Berufschule 1 (TBS1), Berufskolleg
der Stadt Bochum, Fachschule für Technik, Fachrichtung Elektrotechnik. Hier wurde von
Schülern eine Projektskizze zum energieeffizienten Umbau der „Distelbarth-Halle“
(Schaudepot II) im Rahmen der Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker erstellt.
Die Projektskizze soll in einen Förderantrag zum Programm progres.nrw einfließen. Bei
Förderung werden die Maßnahmen zusammen mit den Schülern, unterstützt durch
Auszubildende der Stadtwerke und der Elektroinnung umgesetzt. In Zusammenarbeit mit der
TBS1 sollen im Rahmen der Projektarbeit langfristig die Bestandsgebäude energetisch und
energieeffizient untersucht, saniert und eine eigenständige Energieversorgung der Anlage
erreicht werden.
Im Juli 2011 wurde das Eisenbahnmuseum Bochum in eine rechtsfähige Stiftung des
bürgerlichen Rechts mit Sitz in Bochum überführt. Die Stadt Bochum ist an der
Stiftungsgründung beteiligt – eine Beteiligung des Regionalverbands Ruhr (RVR) ist für die
Zukunft vorgesehen. Anlass für die Stiftungsgründung ist der langfristige Aufbau und die
Förderung des Eisenbahnmuseums. Die Stiftung soll das Museum unter museologischen
und wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu einem umfassenden Zentrum der Präsentation
der Geschichte des Eisenbahnwesens entwickeln – breitenwirksame didaktische
Präsentation und exemplarischer Betrieb mit historischen Eisenbahnfahrzeugen sind dafür
notwendige Voraussetzungen.
Grundvoraussetzung für die weitere Entwicklung des Eisenbahnmuseums Bochum ist der
Erwerb der Grundstücksflächen mit den Betriebsgebäuden und Gleisanschlüssen von der
Deutschen Bahn AG (DB). Der RVR ist Träger bedeutender Infrastrukturprojekte wie der
Route der Industriekultur und dem Emscherlandschaftspark. Zu den gesetzlichen Aufgaben
gehört die Stärkung der regionalen Wirtschafts- und Tourismusförderung, aber auch die
Öffentlichkeitsarbeit für die Metropole Ruhr. Der RVR beabsichtigt den Flächenerwerb für
den Standort Eisenbahnmuseum (Ankerpunkt der Route der Industriekultur) und die
Restflächen des ehemaligen Gürterbahnhofs im Besitz der DB, die für den Landschaftspark
benötigt werden, in das Grunderwerbsprogramm aufzunehmen, sofern der Ankauf in
Verbindung mit den Maßnahmen gefördert wird. Die Flächen sollen sowohl der Stiftung
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Eisenbahnmuseum zur Nutzung als auch der Stadt Bochum als wirtschaftliches Eigentum
übertragen werden.
Der Standort Stiftung Eisenbahnmuseum liegt im Sanierungsgebiet und soll auch weiterhin
ein Handlungsfeld des IEK bleiben. Für das Handlungsfeld Eisenbahnmuseum sollen jedoch
zunächst andere Förderzugänge ausgelotet werden, so dass im vorgelegten
Maßnahmenbündel auf die in der Broschüre dargestellten Maßnahmen verzichtet wird.
3. Weiteres Verfahren
Mit Verfügung der Bezirksregierung Arnsberg vom 14. Oktober 2013 wurde nach Beteiligung
des zuständigen Referates beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und
Verkehr NRW dem Integrierten Entwicklungskonzept mit den zuvor dargestellten
Ergänzungen im Sinne von § 149 BauGB grundsätzlich zugestimmt:
Förderfähige Kosten
Förderung
Städt. Eigenanteil
4.362.750,00 €
3.490.200,00 €
872.550,00 €.
Darüber hinaus ergingen die Hinweise, dass
das Maßnahmenpaket zum Eisenbahnmuseum bis auf weiteres von einer Förderung
mit Städtebaufördermitteln ausgeschlossen bleibt,
Mittel zum Ankauf von Flächen nur für den Landschaftspark bewilligt werden, nicht
für Flächen des Eisenbahnmuseums.
Die Genehmigung des Integrierten Entwicklungskonzeptes versetzt die Stadt Bochum nun
in die Lage, die im Förderbescheid von 2008 bewilligten Maßnahmen (Teile des
Parkbandes im Landschaftspark) zu realisieren.
In den folgenden Jahren können dann weitere Maßnahmen entsprechend dem
Maßnahmen-, Kosten- und Zeitplan aus dem folgenden Stadtentwicklungsprogramm (STEP)
beantragt werden.
Im Frühjahr 2014 beginnen nun die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Parkbandes hinter
den Baufeldern 1 – 3 der Wohnbebauung Ruhrauenpark in Richtung Bahnhof bis zur P&RAnlage und werden in Abstimmung mit den Maßnahmen zur Modernisierung des SBahnhofes bis zum Bahnhof fortgeführt.