Daten
Kommune
Bochum
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Bericht_Online-Beteiligung in Bochum.2013.pdf
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438 kB
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24.12.14, 20:04
Aktualisiert
27.01.18, 11:25
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Online-Beteiligung im Rahmen der
Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Gesellschaft für Stadt- und Regionalanalysen und Projektentwicklung mbH
Altonaer Poststraße 13 | 22767 Hamburg
Tel.: 040-35 75 27-0 | Fax: 040-35 75 27-16
Kontakt: bonacker@konsalt.de
www.konsalt.de
Oktober 2013
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................... 3
1.
Anlass ...................................................................................................................... 4
2.
Möglichkeiten der Online-Beteiligung allgemein ....................................................... 5
3.
Online-Beteiligung in Bochum .................................................................................. 6
4.
Ergebnisse der Online-Beteiligung nach Kategorien ................................................ 7
4.1
Straßenlärm ...................................................................................................... 9
4.2
Schienenlärm (Straßenbahn) .......................................................................... 13
4.3
Schienenlärm (Eisenbahn) .............................................................................. 13
4.4
Gewerbelärm .................................................................................................. 14
4.5
Fluglärm.......................................................................................................... 14
5.
Fazit ....................................................................................................................... 15
6.
Anhang .................................................................................................................. 17
Abbildung 1 Titelblatt Online Beteiligung www.bochum-gegen-laerm.de
2
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Titelblatt Online Beteiligung www.bochum-gegen-laerm.de 2
Abbildung 2 Online-Beteiligung www.bochum-gegen-laerm.de
6
Abbildung 3 Beiträge der Online-Beteiligung nach Lärmquellen
7
Abbildung 4 Kommentare der Online-Beteiligung nach Lärmquellen
8
Abbildung 5 Kommentare der Online-Beteiligung nach Beiträgen
8
Abbildung 6 Straßenlärm
9
Abbildung 7 Maßnahmenvorschläge Autobahn
11
Abbildung 8 Maßnahmenvorschläge Stadtstraßen
12
Abbildung 9 Fluglärm
15
Abbildung 10 Online-Beteiligung www.bochum-gegen-laerm.de
18
3
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
1. Anlass
Seit der Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtline1 in deutsches Recht am 15. Juni
2005 (§ 47 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG)) sind alle deutschen
Kommunen verpflichtet, Lärmbelastungen zu ermitteln und zu kartieren und
Lärmaktionspläne zur Vermeidung und Verminderung von Umgebungslärm zu erstellen.
Im Zuge der Lärmkartierung der 1. Stufe mussten alle Ballungsräume mit mehr als
250.000 Einwohnern bis zum 30. Juni 2007 strategische Lärmkarten. Bis zum 18. Juli
2008 waren die zuständigen Behörden verpflichtet, Lärmaktionspläne, die die
Lärmprobleme und Lärmauswirkungen sowie gegebenenfalls die Lärmminderung regeln,
auszuarbeiten. Im Zuge der Lärmkartierung der 2. Stufe (Stichtag 30. Juni 2012)
mussten Lärmkarten für sämtliche Ballungsräume über 100.000 Einwohner sowie für
sämtliche Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken erstellt werden. Die
Lärmaktionspläne der 2. Stufe mussten bis zum 18. Juli 2013 vorliegen.
Laut Artikel 9 der EU-Umgebungslärmrichtline müssen die ausgearbeiteten Lärmkarten
und Aktionspläne der Öffentlichkeit „durch Einsatz der verfügbaren
Informationstechnologien [...] zugänglich gemacht und an sie verteilt werden“.2 Des
Weiteren wird im Artikel 8 (7) gefordert, dass die Öffentlichkeit die Möglichkeit zur
Mitwirkung erhält. Der Artikel besagt, dass „die Öffentlichkeit zu Vorschlägen für
Aktionspläne gehört wird, [und] dass sie rechtzeitig und effektiv die Möglichkeit erhält, an
der Ausarbeitung und der Überprüfung der Aktionspläne mitzuwirken“. Die Ergebnisse
dieser Mitwirkung müssen bei der Erstellung der Lärmaktionspläne berücksichtigt
werden und es gilt die Öffentlichkeit über die getroffenen Entscheidungen zu
unterrichten.
Die Stadt Bochum – mit 362.286 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in NordrheinWestfalen – hat in der 1. Stufe der Lärmkartierung die Lärmbelastung über eine
Lärmausbreitungsberechnung ermittelt. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde der
„Strategische Lärmaktionsplan“ aufgestellt, der durch den Rat der Stadt Bochum am
21.12.2011 beschlossen wurde.3 Für die Erarbeitung des Lärmaktionsplanes der 2. Stufe
einschließlich Beteiligung der Öffentlichkeit über das Internet hat die Stadt Bochum die
Lärmkontor GmbH gemeinsam mit LK Argus GmbH und konsalt GmbH im Frühjahr 2013
beauftragt. Die konsalt GmbH hat die moderierte Beteiligung über das Internet
konzipiert, begleitet und ausgewertet.
1
2
3
4
Richtlinie 202/49/EG des Europäischen Parlaments vom 25. Juli 2002 über die Bewertung und
Bekämpfung von Umgebungslärm
Unter Öffentlichkeit werden laut Artikel 3 (v) der EU-Umgebungsrichtline “eine oder mehrere natürliche
oder juristische Personen sowie gemäß den nationalen Rechtsvorschriften oder Gepflogenheiten die
Vereinigungen, Organisationen oder Gruppen dieser Personen“ verstanden
vgl. https://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W27P6ERW396BOLDDE [24.07.2013]
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
2. Möglichkeiten der Online-Beteiligung allgemein
Je nach Grad der Information bzw. Mitwirkung und je nach Teilnehmerzahl stehen
unterschiedliche Beteiligungsinstrumente zur Verfügung. Der Einsatz des Internets stellt
in dieser Hinsicht eine Ausweitung der Beteiligungsmöglichkeiten dar. Zeit- und
ortsunabhängig können Interessierte im Zuge einer Online-Beteiligung mitwirken. Nicht
nur jüngere Bevölkerungsschichten, sondern vor allem auch Berufstätige und jene mit
Kinderbetreuungspflichten können besser erreicht werden.4
Im Rahmen der Lärmaktionsplanung konnten Interessierte auf einer eigens für diese
Zwecke eingerichteten Website „laute“ aber auch besonders „leise“ Orte markieren und
beschreiben, sowie gegebenenfalls bereits Maßnahmen zur Lärmminderung
vorschlagen. Die Moderation stellt sicher, dass gesetzte „Benimmregeln“ befolgt werden
und das Medium nicht für andere Zwecke missbraucht wird. Auf Basis der Ergebnisse
der ersten Phase werden durch die Stadtverwaltung oder extern Beauftragte
Maßnahmen erarbeitet, die in einer zweiten Phase wiederum aus Sicht der Bevölkerung
online kommentiert und bewertet werden können.
Wichtig ist Transparenz zu gewährleisten und vorab zu klären „wie die Beteiligung erfolgt
und was mit den Ergebnissen passiert.“5 Um möglichst viele Personen für die OnlineBeteiligung zu aktivieren, ist es notwendig, diese im Vorfeld in der Presse und über
Plakate zu bewerben. Parallel zur Online-Beteiligung stattfindende öffentliche
Veranstaltungen helfen auch jene zu erreichen, die über keinen Internetzugang
verfügen.
4
Bertelsmann Stiftung, Bundesministerium des Innern, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Freie und
Hansestadt Hamburg (Hrsg.), 2010, Leitfaden Online-Konsultation. Praxisempfehlungen für die
Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger über das Internet. http://www.bertelsmannstiftung.de/cps/rde/xbcr/bst/xcms_bst_dms_31401__2.pdf
5
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NordrheinWestfalen, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Handreichungen zur Öffentlichkeitsbeteiligung im Umweltbereich,
2012, S.73
5
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
3. Online-Beteiligung in Bochum
Vom 17. Juni bis 12. Juli 2013 wurden auf der Website www.bochum-gegen-laerm.de
Meldungen über „laute“ und „leise“ Orte sowie bereits mögliche Maßnahmenvorschläge
gesammelt und verortet. Die Beiträge konnten in die Kategorien Straßen- und
Schienenlärm (unterschieden nach Straßen- und Eisenbahn), in die Kategorien
Gewerbe- und Fluglärm sowie in die Kategorie Ruhiger Ort eingereicht werden. Es
bestand zudem die Möglichkeit, Beiträge anderer Personen zu kommentieren.
In der lokalen Presse wurde vorab über die Möglichkeit der Online-Beteiligung informiert.
Die Website wurde im genannten Zeitraum von insgesamt 1.365 Seitenbesuchern
insgesamt 5.821-mal aufgerufen. Am Montag, 24. Juni 2013 konnten die meisten
Seitenaufrufe (471) verzeichnet werden. Die meisten Besucherinnen und Besucher (107)
wurden am 29. Juni 2013 vermerkt.
Abbildung 2 Online-Beteiligung www.bochum-gegen-laerm.de
Um die Ernsthaftigkeit bei der Beteiligung zu gewährleisten mussten sich die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Benutzernamen und einer E-Mail-Adresse
registrieren. Der Name wurde später auf der Webseite angezeigt, die E-Mail-Adresse
war nicht öffentlich sichtbar. Bei der Registrierung musste der Datenschutzerklärung
zugestimmt und ein abgebildeter Spamschutz-Code eingeben werden. Anschließend
erhielten die Nutzerinnen und Nutzer eine E-Mail mit ihren persönlichen Zugangsdaten,
mit denen sie sich jederzeit einloggen konnten. Insgesamt haben sich 129 Personen
registriert.
6
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
4. Ergebnisse der Online-Beteiligung nach Kategorien
Im Zeitraum vom 17. Juni bis 12. Juli 2013 wurden von 129 registrierten Nutzerinnen und
Nutzern insgesamt 114 Beiträge und 27 Kommentare abgegeben. Die Stadt Bochum hat
zusätzlich schriftliche und mündliche Einwendungen erhalten (siehe Anhang), die jedoch
nicht in die Auswertung eingeflossen sind. Die Beiträge umfassen neben der
Beschreibung der Lärmbelastung zum Großteil auch bereits konkrete
Maßnahmenvorschläge.
Beiträge der Online-Beteiligung nach Lärmquellen, n=114
100%
90%
78%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
7%
10%
8%
5%
2%
0%
0%
Straßenlärm
konsalt 07/13
Schienenlärm Schienenlärm Gewerbelärm
(Straßenbahn) (Eisenbahn)
Fluglärm
Ruhiger Ort
Abbildung 3 Beiträge der Online-Beteiligung nach Lärmquellen
Abbildung 3 zeigt, dass sich die Mehrheit (78%) der Beiträge auf den Straßenlärm
bezieht. Ähnlich viele Beiträge wurden in den Kategorien Schienenlärm (Eisenbahn),
Gewerbelärm und Fluglärm abgegeben. In der Kategorie Schienenlärm (Straßenbahn)
gab es zwei Meldungen. Keine Aussagen wurden in der Kategorie „Ruhiger Ort“
getroffen.
7
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Kommentare der Online-Beteiligung nach Lärmquellen, n=27
67%
70%
60%
50%
40%
30%
19%
20%
11%
10%
4%
0%
0%
Straßenlärm
Schienenlärm
(Straßenbahn)
konsalt 07/13
Schienenlärm
(Eisenbahn)
Gewerbelärm
Fluglärm
Abbildung 4 Kommentare der Online-Beteiligung nach Lärmquellen
Abbildung 4 zeigt die Verteilung der Kommentare auf die unterschiedlichen Lärmquellen.
Von den insgesamt 27 Kommentaren entfielen 67% auf den Straßenlärm, 19% auf den
Gewerbelärm und 11% auf den Fluglärm. Ein Kommentar (=4%) wurde in der Kategorie
Schienenlärm (Eisenbahn) abgegeben. In der Kategorie Schienenlärm (Straßenbahn) gibt
es keine Kommentare.
Kommentare der Online Beteiligung nach Beiträgen, n=27
15%
16%
14%
11%
12%
11%
10%
8%
7%
7%
7%
6%
4%
4%
4%
4%
4%
4%
4%
4%
2%
0%
konsalt 07/13
Abbildung 5 Kommentare der Online-Beteiligung nach Beiträgen
8
4%
4%
4%
4%
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Jedem Beitrag wurde eine Identifikationsnummer (ID-Nummer) zugewiesen. Die
einzelnen Beiträge sind im Anhang nachzulesen. Abbildung 5 zeigt welche Beiträge am
stärksten kommentiert wurden. Der Beitrag mit der ID-Nummer 323 wurde am häufigsten
kommentiert und beschreibt den steigenden Durchgangsverkehr zur Universität im
Bereich der Semper- und Schinkelstraße (siehe Anhang). Alle vier Kommentare
bestätigen die im Beitrag beschriebene Situation. Mit 11% in der Kategorie Straßenlärm
am zweithäufigsten kommentiert wurde der Beitrag mit der ID-Nummer 314. Der Beitrag
schildert die Lärmbelastung in der Heinrich-König-Straße zwischen der Schloßstraße
und der Neulingstraße. Neben der starken Auslastung als wichtige West-OstVerkehrsachse werden die aufgrund des starken Gefälles zu hohen Geschwindigkeiten
thematisiert. In den Kommentaren wird der Beschreibung zugestimmt und ergänzend auf
die vorhandenen Fahrbahnschäden hingewiesen. In der Kategorie Fluglärm wurde der
Beitrag mit der ID-Nummer 214 dreimal kommentiert (=11%). Der Beitrag beschreibt,
dass die Düsseldorf anfliegenden Flugzeuge über dem Stadtgebiet von Bochum bereits
eine sehr geringe Höhe erreicht haben und auch noch nach 22.00 Uhr Lärm
verursachen. Ein Kommentar bestätigt die Situation, die anderen beiden beschäftigen
sich mit der Problematik, dass immer mehr Menschen fliegen und somit auch die
Lärmbelastung steigt. Jeweils 7% der Kommentare entfielen auf die Beiträge mit der IDNummer 181 und 303 in der Kategorie Straßenlärm und auf die ID-Nummer 269 in der
Kategorie Gewerbelärm (Details siehe Anhang).
4.1
Straßenlärm
In der Kategorie Straßenlärm wurden insgesamt 89 Beiträge verfasst. Neben dem
Schwerpunkt Autobahnlärm wird die Lärmbelastung entlang diverser Stadtstraßen
geschildert.
Straßenlärm in Bochum, n=89
80%
73%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
15%
10%
4%
4%
2%
1%
A43
A44
A40/A43
A43/A44
0%
konsalt 07/13
A40
Stadtstraßen
Abbildung 6 Straßenlärm
9
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Über ein Viertel der Beiträge (27%) beschäftigten sich mit dem Autobahnlärm. Abbildung
6 zeigt, dass der durch die A40 verursachte Lärm mit 15% am häufigsten beschrieben
wurde. Die Beiträge sind alle in unmittelbarer Nähe zur A40 verortet, unter anderem im
Bereich der Breslauer Straße, der Overdyker Straße und der Carolinenglückstraße. Des
Weiteren wurden Beiträge im Bereich der Josephinenstraße, der Heideller Straße und
des Stadtparks sowie im Bereich der Hofstedter Straße und der Speicherstraße verortet.
Belastung durch Autobahnlärm wurde außerdem in Bochum-Werne entlang der
Heroldstraße, der Limbeckstraße sowie im Nörenberger Feld beschrieben.
Jeweils 4% der Beiträge entfallen auf die Lärmbelastung durch die A43 und A44. Sowohl
in Bochum-Werne im Bereich der Helstraße/Auf der Kluse als auch westlich der
Autobahn im Bereich Zu den Kämpen wird der Lärm der A43 als Belastung beschrieben.
Weitere Beiträge schildern die Lärmbelastung im Bereich der Hunsrückstraße und Am
Nordbad in Bochum Nord. Lärm durch die A44 wurde im Bereich der Krumme Straße,
der Langendreerstraße sowie im Bereich des Ümminger Sees verortet.
Zwei Beiträge beschreiben die Lärmbelastung durch die A40 und die A43 im
„Flüsseviertel“ und in den Wohngebieten in der Vöde. Ein weiterer Beitrag bezieht sich
auf die doppelte Lärmbelastung durch die A43 und A44.
Knapp drei Viertel der Beiträge beziehen sich auf die Stadtstraßen Bochums, wobei die
Hattinger Straße am häufigsten beschrieben wurde. Mehrfachnennungen gibt es auch im
Bereich der Wasserstraße sowie entlang der Kirchhapener Straße, der Kohlenstraße
und der Castroper Straße.
Das Hauptthema stellt der Autobahnlärm der A40, A43 und A44 dar. Sowohl im
Zusammenhang mit dem Autobahnlärm als auch mit dem Lärm auf den Stadtstraßen
stehen als weitere Themen die überhöhten Geschwindigkeiten und der Zustand des
Straßenbelag. Des Weiteren wird in mehreren Beiträgen der Lkw- und Motorradverkehr
behandelt. Im Zusammenhang mit den Stadtstraßen wird zum einen der Aspekt des
Durchzugsverkehrs beschrieben (zum Beispiel in der Humboldtstraße, der HansBöckler-Straße, oder der Viktoriastraße) und zum anderen auf den Lärm durch Busse
der BOGESTRA (Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG) hingewiesen (zum
Beispiel Hattinger Straße / Schloßstraße).
10
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Maßnahmenvorschläge Autobahn, n=40
60%
50%
50%
40%
30%
20%
18%
18%
15%
10%
0%
konsalt 07/13
Abbildung 7 Maßnahmenvorschläge Autobahn
Abbildung 7 zeigt, dass sich die Hälfte der Maßnahmenvorschläge zur Minderung des
Autobahnlärms auf die Optimierung bzw. Errichtung von Lärmschutzwänden bezieht. Zu
jeweils 18% wird vorgeschlagen, Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen (Tempo
100 / Tempo 80) und lärmmindernden Asphalt einzusetzen. Weitere
Maßnahmenvorschläge sehen Geschwindigkeitskontrollen sowie ein LkwNachtfahrverbot und ein Motorradverbot vor. Ein weiterer Vorschlag bezieht sich auf die
Errichtung eines Autobahndeckels im Bereich Bochum-Werne.
11
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Maßnahmenvorschläge Stadtstraßen, n=118
25%
20%
19%
18%
15%
12%
10%
8%
8%
6%
6%
5%
5%
5%
4%
4%
3%
3%
0%
konsalt 07/13
Abbildung 8 Maßnahmenvorschläge Stadtstraßen
Die drei meist genannten Maßnahmenvorschläge beziehen sich auf die Verminderung
von Lärm. Abbildung 8 zeigt, dass sich 19% der Vorschläge auf die Einführung von
Geschwindigkeitsbegrenzungen und 18% auf die Durchführung von
Geschwindigkeitskontrollen beziehen. Weitere Vorschläge betreffen die
Fahrbahnsanierung mit 12% und die Veränderung des Straßenquerschnittes mit 6%.
Weitere 3% der Maßnahmenvorschläge beziehen sich auf die Veränderung der
Ampelschaltungen um zum Beispiel Rückstaus zu vermeiden.
Insgesamt 8% der vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen die Verlagerung von Lärm
durch die Umleitung des Verkehrs. Weitere 4% schlagen die Sperrung von Straßen für
den Pkw-Verkehr vor (zum Beispiel Brüderstraße, Hans-Böckler-Straße).
6% der Vorschläge beziehen sich auf die Errichtung von Lärmschutzwänden, zum
Beispiel im Bereich der Bahntrasse entlang der Hattinger Straße, oder entlang der
Autobahnen A40, A43 und A44.
5% der Maßnahmenvorschläge regen an, Gespräche mit der BOGESTRA zu führen um
zum Beispiel im Fall der Kleinen Schloßstraße / Hattinger Straße die Frage zu klären, ob
die vorhandenen Pausehaltestellen der Busse auch als Einstiegsstellen zu nutzen sind,
damit das doppelte Anfahren vermieden werden kann, oder ob eine Veränderung der
12
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Busroute zum Beispiel im Bereich Am Kreuzacker möglich ist. 3% schlagen generell vor,
ÖPNV und Elektromobilität zu fördern.
Weitere 5% sprechen sich für ein Lkw-Nachtfahrverbot aus. 4% der
Maßnahmenvorschläge formulieren ein generelles Parkverbot – zum Beispiel entlang
der Querenberger Straße oder ein Lkw-Parkverbot in der Kohlenstraße.
Weitere Maßnahmenvorschläge beziehen sich auf die Errichtung einer Anliegerstraße,
die Förderung von passivem Schallschutz oder die Einrichtung eines
Einbahnstraßensystems. Des Weiteren gibt es im Zusammenhang mit der Lärmsituation
im Bereich der Kassenbergstraße den Vorschlag, ein Lkw-Routenkonzept
auszuarbeiten.
4.2
Schienenlärm (Straßenbahn)
In der Kategorie Schienenlärm (Straßenbahn) wurden lediglich zwei Beiträge verfasst,
wobei sich einer auf einen Abschnitt der Overbergstraße, und der andere auf die
Hattinger Straße bezieht.
Im Bereich der Overbergstraße wird der Lärm der vorbeifahrenden U-Bahn bzw. der
einfahrenden U-Bahn in den U-Bahnhof beschrieben. Der Maßnahmenvorschlag
umfasst in diesem Fall das Aufstellen einer Lärmschutzwand im Gesamtbereich der
Overbergstraße.
Im Bereich der Hattinger Straße werden sowohl Lärm als auch Erschütterungen als
Problem der vorbeifahrenden Straßenbahnen beschrieben. Als zielführende Maßnahme
wird der Austausch der alten Schienen vorgeschlagen.
4.3
Schienenlärm (Eisenbahn)
Insgesamt acht Beiträge wurden in der Kategorie Schienenlärm (Eisenbahn) eingereicht.
Schienenlärm wurde im Bereich Kornharpen / Altenbochum, im Bereich des Bahnhofs
Bochum-West, entlang der Güterbahn in Langendreer, im Bereich Goldhamme - Am
Maarbach, Auf dem Dahlacker, am Nordring und entlang der Hattinger Straße zwischen
Kleine Ehrenfeldstraße und Hunscheidstraße verortet.
Als lärmmindernde Maßnahme wird für den Bereich Goldhamme - Am Maarbach ein
Verbot für die Anlieferung zwischen 21.00 und 07.00 Uhr sowie die Verlegung des
Haltepunktes der Bahn beziehungsweise die Geschwindigkeitsreduktion zur Vermeidung
der Bremsgeräusche vorgeschlagen. In allen anderen Bereichen wird die Errichtung von
Lärmschutzwänden als die geeignete Maßnahme beschrieben. Ein weiterer
Maßnahmenvorschlag beinhaltet das Verbot bestimmter – besonders lauter –
Lokomotivtypen.
13
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
4.4
Gewerbelärm
In der Kategorie Gewerbelärm wurden neun Beiträge eingereicht.
Gewerbelärm wurde in folgenden Bereichen verortet: in der Ehrenfeldstraße, in der
Alleestraße (Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH), im Gewerbegebiet Gerthe Nord,
am Castroper-Hellweg Höhe Rosenberg, im Bereich Glückaufstraße /
Carolinenglückstraße, im Bereich Hertastraße / In der Provitze, Werksbahn
ThyssenKrupp im Bereich Brücke Walzwerkstraße. /A40 und in der Hattinger Straße.
Die Beiträge behandeln vor allem den durch Gewerbebetriebe in der Nacht verursachten
Lärm. Maßnahmenvorschläge zur Lärmminderung umfassen die Verlagerung
lärmintensiver Tätigkeiten in die Tagstunden, Lärmkontrollen durch die zuständigen
Behörden, eine Änderung des Warnsystems der Werkseisenbahn von Thyssen Krupp,
sodass nachts kein Hupen mehr notwendig ist, sowie die Errichtung von
Lärmschutzwänden zum Beispiel in der Hattinger Straße oder im Bereich Hertastraße /
In der Provitze.
Ein Beitrag behandelt die Lärmbelastung durch die – vor allem im Herbst – eingesetzten
Laubbläser.
4.5
Fluglärm
Die Stadt Bochum liegt in der An- und Abflugschneise der Flughäfen Dortmund und
Düsseldorf. Fünf von sechs Beiträgen beziehen sich auf die damit im Zusammenhang
stehenden Lärmbelastungen. Die Beiträge schildern sowohl die geringe Höhe, in der die
Flugzeuge das Stadtgebiet von Bochum überfliegen als auch das Überfliegen bis nach
22.00 Uhr als Problem. Maßnahmenvorschläge zum Fluglärm umfassen zum einen ein
Nachtflugverbot ab 22.00 Uhr und zum anderen das Verlegen der Flugrouten auf
unbebaute Gebiete.
Ein Beitrag beschreibt den Lärm, der von den abfliegenden Hubschraubern vom
Universitätsklinikum Bergmannsheil verursacht wird. Es wird kritisiert, dass die
Hubschrauber beim Abflug im Tiefflug über Bochum fliegen. Als Maßnahme zur
Lärmreduzierung gibt es den Vorschlag, dass Hubschrauberpiloten verpflichtet werden,
beim Abflug erst eine bestimmte Höhe zu erreichen, bevor der Horizontalflug begonnen
wird.
14
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Fluglärm in Bochum, n=6
100%
90%
83%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
17%
20%
10%
0%
Anflug und Abflug Düsseldorf /
Dortmund
Hubschrauberlärm Bergmannsheil
konsalt 07/13
Abbildung 9 Fluglärm
5. Fazit
Zusammenfassend ist zu sagen, dass unter den 114 Beiträgen zahlreiche konkrete
Anmerkungen zur Verbesserung der verkehrslärmbedingten Belastungsschwerpunkte in
der Stadt Bochum sind. Der Großteil der Beiträge beinhaltet auch bereits konkrete
Maßnahmenvorschläge zur Lärmminderung.
Mehr als drei Viertel der eingereichten Beiträge beziehen sich auf den Straßenverkehr.
Die übrigen Beiträge teilen sich auf die Kategorien Schienenlärm, Gewerbelärm und
Fluglärm auf. In der Kategorie Ruhiger Ort wurde kein Beitrag verfasst.
In der Kategorie Straßenlärm ist der Autobahnlärm das Hauptthema. Die weiteren
Beiträge beziehen sich auf die unterschiedlichen Stadtstraßen, wobei die Hattinger
Straße mit 6% am häufigsten genannt wird. Bezogen auf den Autobahnlärm ist die
Errichtung von Lärmschutzwänden die am häufigsten genannte Maßnahme. Die meist
genannten Maßnahmen für die Stadtstraßen beziehen sich darauf,
Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen, vermehrt Geschwindigkeitskontrollen
durchzuführen und die Fahrbahnen zu sanieren.
Die vorgeschlagenen lärmmindernden Maßnahmen in der Kategorie Schienenlärm
schlagen sowohl für die Straßenbahn als auch für die Eisenbahn zum Großteil die
Errichtung von Lärmschutzwänden vor.
Die Beiträge in der Kategorie Gewerbelärm beschreiben vor allem den durch
Gewerbebetriebe in der Nacht verursachten Lärm und schlagen vor, lärmintensive
Tätigkeiten in die Tagstunden zu verlegen.
15
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
In der Kategorie Fluglärm wird vor allem das Fliegen nach 22.00 und die geringe Höhe
der Flugzeuge als Lärmbelastung beschrieben. Es wird vorgeschlagen, ein
Nachtflugverbot ab 22.00 einzuführen und die Flugrouten über unbebautes Gebiet zu
verlegen.
Die Ergebnisse der Online-Beteiligung fanden Eingang in mehrere Runde Tische, die im
Zeitraum vom 23. bis 25. September 2013 von der LÄRMKONTOR GmbH vorbereitet
und in Kooperation von LK Argus Berlin durchgeführt wurden.
Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Online-Beteiligung im Rahmen der
Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum ernsthaft genutzt wurde und wichtige Beiträge
zur Verortung und Beschreibung von Lärmbelastungen sowie zur Lärmminderung
abgegeben wurden.
16
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
6. Anhang
Die einzelnen Beiträge sind in einem separaten Dokument nachzulesen.
17
Online-Beteiligung im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum
Abbildung 10 Online-Beteiligung www.bochum-gegen-laerm.de
Impressum
Stand: Oktober 2013
konsalt
Gesellschaft für Stadt- und Regionalanalysen und Projektentwicklung mbH
Geschäftsführerin Margit Bonacker
Altonaer Poststraße 13
D-22767 Hamburg
Tel: +49 40 / 35 75 27-0
Fax: +49 40 / 35 75 27-16
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Kontakt: Marlene Mellauner, mellauner@konsalt.de
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