Daten
Kommune
Bochum
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Mitteilung der Verwaltung.pdf
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24.12.14, 20:10
Aktualisiert
27.01.18, 11:41
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Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
61 30 (25 54)
Vorlage Nr. 20140517
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Vorlage Nr. 20122624
Bezeichnung der Vorlage
Sachstand über den Beirat Mobilität, das Strategiepapier Mobilität sowie das
Mobilitätskonzept der Stadt Bochum
Beratungsfolge
Sitzungstermin
Ausschuss für Umwelt, Ordnung, Sicherheit und Verkehr
akt.
Beratung
20.03.2014
Anlagen
Anlage 1: Strategiepapier Mobilität Entwurf
Anlage 2: Stellungnahme IHK
Anlage 3: Bausteine Mobilitätskonzept
Wortlaut
1.
Anlass
Im Rahmen des umfangreichen Antrags „Verbesserung der Fußgänger- und
Fahrradfreundlichkeit im Rahmen eines modernen Mobilitätsmanagements“ (Vorlage
Nr. 20122624) haben der Ausschuss für Umwelt, Ordnung, Sicherheit und Verkehr
am 24.01.2013 sowie der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und
Stadtentwicklung am 30.01.2013 die Verwaltung aufgefordert, einen Arbeitskreis zum
Thema Mobilität zu gründen.
Die politischen Gremien der Stadt Bochum haben in den vergangenen Jahren
grundsätzliche Beschlüsse zu den Themen
Klimaschutzkonzept
Klimaschutzteilkonzept „Klimafreundlicher Verkehr Bochum“
Strategischer Lärmaktionsplan
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Vorlage Nr. 20140517
Luftreinhalteplan Ruhrgebiet, Teilplan Ost
Vorbehaltsstraßennetz und Tempo 30-Zonen („Zonengeschwindigkeitsbereiche“)
Nahverkehrsplan
Radverkehrskonzept
gefasst. Durch diese Konzepte wurden grundlegende Richtungsentscheidungen zu
einer umweltverträglichen und nachhaltigen Mobilität getroffen, die für die Verwaltung
verbindliche Leitlinien bei der planerischen und baulichen Umsetzung von
verkehrlichen und städtebaulichen Maßnahmen darstellen.
Aktuell sind die wichtigsten Projekte in diesem Bereich
Bewerbung um die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und
fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.
Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten der Bochumer Bevölkerung
Stadtverträgliche LKW-Navigation in der Metropole Ruhr
Detaillierter Lärmaktionsplan
Integriertes Mobilitätskonzept Campus Bochum
Bei
der
geplanten
Umsetzung
von
Einzelmaßnahmen
verschiedener
Verkehrsprojekte sowie bei der Lärmaktionsplanung und dem Klimaschutzkonzept ist
sowohl in den zuständigen Fachausschüssen als auch in der Öffentlichkeit häufig
sehr kontrovers über den Stellenwert und die Nutzung der verschiedenen
Verkehrsmittel sowie die hieraus entstehende Inanspruchnahme von Stadträumen
diskutiert worden.
Die Entscheidung für eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität, die den
Zielen des Klima- und Lärmschutzes ohne Einschränkung des individuellen
Mobilitätsbedürfnisses folgt, bedeutet, verstärkt sowohl alternative Verkehrsmittel wie
Fahrrad und ÖPNV als auch KFZ mit emissionsarmen bzw. emissionsfreien
Antriebstechniken zu nutzen.
Darüber hinaus werden aufgrund der Kostenentwicklung für den MIV - Anstieg der
Mineralölpreise - zukünftig zunehmend mehr Fahrten mit dem ÖPNV und dem
Fahrrad durchgeführt werden, um das für Mobilität zur Verfügung stehende Budget
der privaten Haushalte zu entlasten.
Das Leitbild eines klimafreundlichen Verkehrs, das veränderte Mobilitätsverhalten
sowie die Anforderungen der Wirtschaft sind bei den Planungsentscheidungen zu
berücksichtigen und abzuwägen. Ziel des Beirats Mobilität ist es daher, bereits zu
Beginn von Planungsprozessen die betroffenen externen Akteure in die
grundsätzlichen Überlegungen einzubeziehen und nach Möglichkeit einen breiten
Konsens zu erreichen.
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2.
Beirat Mobilität: Sachstand
Folgende Institutionen und Interessensverbände nehmen an den Sitzungen des
Beirats Mobilität teil:
ADFC Kreisverband Bochum
Arbeitsgemeinschaft Behinderte in Bochum
Bochum-Agenda 21, Arbeitskreis Verkehr
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft
Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe e.V.
Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum mbH
Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet
Polizeipräsidium Bochum
PRO BAHN NRW e.V. Regionalverband Ruhr
Ruhr-Universität Bochum
Verkehrsclub Deutschland Kreisverband Bochum, Gelsenkirchen und Herne
e.V.
Verkehrswacht Bochum e.V.
Wirtschaftsförderung Bochum GmbH
Die Federführung des Beirats obliegt den Ämtern 61 und 66. Darüber hinaus sind die
Ämter 34, 50 und 67 vertreten.
Der Beirat Mobilität tagt regelmäßig im Abstand von zwei bis drei Monaten. Es
fanden bereits fünf Sitzungen des Beirats Mobilität statt:
01.07.2013
19.09.2013
27.11.2013
05.02.2014
26.02.2014
In der konstituierenden Sitzung wurden zunächst die Erwartungen
und Interessen der Beiratsmitglieder abgefragt sowie Regeln zum
Umgang miteinander, insbesondere hinsichtlich der Weitergabe von
Informationen an die Öffentlichkeit, festgelegt.
Thema: Strategiepapier Mobilität
Themen:
Strategiepapier
Mobilität,
Klimaschutzteilkonzept
„Klimafreundlicher Verkehr Bochum“, Radfahrstreifen an der
Königsallee, Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs
Thema: Bewerbung um die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft
fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise
in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS)
Themen: Strategiepapier Mobilität, AGFS-Bewerbung
Der Beirat Mobilität hat einen informellen Charakter. Die Mitglieder des Beirats sind
durch persönliche Fachkompetenz vertreten. Die Inhalte der Sitzungen sind damit
noch nicht von der Institution oder gesellschaftlichen Gruppe allgemeingültig
akzeptiert oder vertreten.
Die Zusammenarbeit zeichnet sich durch konstruktive Diskussionen aus. Die
Ergebnisse und ggf. Empfehlungen des Beirats Mobilität werden den politischen
Gremien projektbezogen in den entsprechenden Beschlussvorlagen und Mitteilungen
vorgelegt.
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3.
Strategiepapier Mobilität
Die erste Sitzung hat gezeigt, dass unter den Beiratsmitgliedern in vielen Punkten
eine große Einigkeit und Interesse an der gemeinsamen Arbeit besteht. Darauf
aufbauend und mit dem Ziel, ein erstes gemeinschaftliches Ergebnis als Basis für die
zukünftige Zusammenarbeit festzuhalten, hat die Verwaltung ein „Strategiepapier
Mobilität“ erarbeitet.
Das Strategiepapier Mobilität (siehe Entwurf in der Anlage 1) formuliert die
wesentlichen Ziele für die verkehrsplanerische Entwicklung der Stadt Bochum und
enthält Handlungsleitlinien für die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure.
Die beiden einleitenden Kapitel beschreiben und analysieren in knapper Form die
gesamtgesellschaftlichen Trends sowie die aktuelle Mobilitätssituation in Bochum.
Das Oberziel der bedarfsgerechten Mobilität wird von drei Zielen in den Bereichen
Stadtentwicklung, Verkehrsinfrastruktur und Mobilitätsmanagement gestützt.
Abschließend wird die weitere Arbeitsweise skizziert.
Das Strategiepapier Mobilität wurde in den folgenden Sitzungen intensiv diskutiert
und durch konkrete Formulierungen weiterentwickelt. Es konnte im Beirat Mobilität
jedoch noch nicht abschließend verabschiedet werden, da die IHK Mittleres
Ruhrgebiet, unterstützt durch den Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe e.V., in der
letzten Abstimmungsrunde noch einmal grundsätzliche Bedenken geäußert hat
(siehe Stellungnahme der IHK in der Anlage 2).
Da das Strategiepapier die grundsätzliche Ausrichtung der Verkehrsplanung in den
nächsten Jahren und Jahrzehnten beschreibt und die Umsetzung über politische
Beschlüsse von konkreten Maßnahmen erfolgt, wird es, sobald die Beratung im
Beirat Mobilität abgeschlossen ist, der Politik zur Beschlussfassung vorgelegt. Dies
ist auch explizit der Wunsch der Beiratsmitglieder.
4.
Mobilitätskonzept der Stadt Bochum
Die Verwaltung arbeitet derzeit an der Dokumentation des Mobilitätskonzeptes, das
der Verkehrsplanung in der Vergangenheit zwar bereits zugrunde lag, aber nur in
sektoralen Konzepten und Plänen festgehalten wurde (siehe Punkt 1.). Das
Mobilitätskonzept bündelt diese für viele Teilbereiche bereits vorliegenden Konzepte
und stellt sie systematisch dar. Im Rahmen dieser Bestandsanalyse wird außerdem
deutlich werden, welche Bausteine gänzlich neu zu bearbeiten sind oder an welcher
Stelle der größte Fortschreibungsbedarf besteht (siehe Übersicht in der Anlage 3).
Aus personellen und finanziellen Gründen ist es nicht möglich, alle „Baustellen“
gleichzeitig abzuarbeiten und in Verbindung mit einer umfassenden Datenanalyse als
fertiges Endprodukt im Sinne eines Verkehrsentwicklungsplans oder Masterplans
Mobilität vorzulegen. Das Mobilitätskonzept wird daher in Form einer
„Loseblattsammlung“ erstellt, die eine kontinuierliche Fortschreibung ermöglicht.
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Vorlage Nr. 20140517
Es ist beabsichtigt, die 1. Auflage des Mobilitätskonzepts den zuständigen politischen
Gremien im Herbst 2014 vorzustellen.
Das Strategiepapier Mobilität soll ein grundlegender Bestandteil des
Mobilitätskonzeptes werden, indem es das übergeordnete „Dach“ für die
verschiedenen Themen und Bausteine bildet.