Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
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111 kB
Erstellt
24.12.14, 20:29
Aktualisiert
27.01.18, 20:51
Stichworte
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Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
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Stadtamt
TOP/akt. Beratung
67 02 Ko
(3482)
Vorlage Nr. 20141389
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Bezeichnung der Vorlage
Ausmaße des Unwetters "Ela"
Beratungsfolge
Sitzungstermin
akt.
Beratung
Bezirksvertretung Bochum-Nord
Anlagen
Wortlaut
Das Unwetter „Ela“ am Abend des Pfingstmontags 2014 hat in Bochum flächendeckende
Verwüstungen angerichtet.
Nach Angaben des Wetterdienstes MeteoGroup hat es aufgrund der spezifischen Luftdruckgegensätze ab ca. 21 Uhr den Bereich von Düsseldorf über den Kreis Mettmann und
Bochum erfasst. In Bochum sind hiernach Orkanböen der Stärke 11 und 12 (Windböen bis
28,9 m/s) gemessen worden. In Weitmar gingen 41 Liter Regen pro Quadratmeter in der
Stunde nieder.
Allein rd. 430 Straßenbäume sind noch in der Sturmnacht gefallen. Das Schadensbild in den
Park- und Grünanlagen und den Wäldern konnte bis heute nicht abschließend aufgenommen werden, ist jedoch erheblich.
Im Stadtbezirk Bochum-Nord waren besonders betroffen: die Hilda-Heinemann-Schule an
der Eifelstraße 15/17, die Maischützenschule, die Hauptschule Lenneplatz 21 und der
Marktplatz Gerthe. Sturmschäden an Bäumen sind aber flächendeckend in ganz Bochum
entstanden.
Nach einer Woche gemeinsamer Arbeit von Feuerwehr, THW, technische Einheit der Polizei, Technischem Betrieb, Umwelt- und Grünflächenamt und USB waren die akuten Behin-
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derungen im Straßenraum weitgehend beseitigt, so dass die Straßen wieder befahrbar und
die meisten Gehwege wieder genutzt werden konnten.
Für Friedhöfe, Schulhöfe, Spielplätze, Grünanlagen und Wälder mussten unmittelbar nach
dem Sturmereignis aufgrund der großen Gefährdungen durch umgestürzte Bäume, abgebrochene, in den Bäumen hängende Äste und beschädigte und ausgespülte Wege für die
Bevölkerung ein Betretungsverbot verhängt werden. Bestattungen wurden jedoch auf allen
Friedhöfen durchgeführt. Die betroffenen Wege wurden einzeln gesichert.
Nachdem Feuerwehr, THW und die technische Einheit der Polizei ihre Kräfte zurückgezogen
haben, werden die Folgen des Unwetters nun vom Technischen Betrieb und den vom
Umwelt- und Grünflächenamt beauftragten Unternehmern beseitigt. Hierzu stimmen sich die
Beteiligten laufend untereinander ab.
Die Kapazitäten der verfügbaren Arbeitskräfte – insbesondere beim Technischen Betrieb
(obwohl hier rd. 150 Mitarbeiter dauerhaft zur Schadensbeseitigung im Einsatz sind) und
beim Umwelt- und Grünflächenamt - sind angesichts der noch aufzuarbeitenden Schäden
als begrenzt anzusehen. Obwohl für den Technischen Betrieb seit dem Unwetter allgemein
Überstunden und Samstagsarbeit gelten, wird die vollständige Abarbeitung noch Monate in
Anspruch nehmen - ohne die anschließend zu beauftragenden Neupflanzungen. Insbesondere auch die Aufarbeitung der zerstörten Wege- und Rasenflächen wird über das Jahresende hinweg dauern.
Aktuell stellt sich die Situation wie folgt dar:
Kindergärten, Jugendfreizeitheime und Schulhöfe sind in der Zwischenzeit größtenteils
durch beauftragte Forst- und Baumpflegefirmen fertigstellend bearbeitet worden. Dort wurden alle notwendigen Fäll- und Schnittarbeiten durchgeführt und das angefallene Ast- und
Stammholz entfernt. Nur vereinzelt sind noch Restarbeiten durchzuführen.
Mit vereinten Kräften von Technischem Betrieb und Firmen im Auftrag des Umwelt- und
Grünflächenamtes wurden zudem die Friedhöfe soweit wieder hergerichtet, dass die Sperrungen - bis auf den Friedhof Hamme, den Alten Friedhof Kortumpark und den Alten Friedhof Laer - inzwischen aufgehoben werden konnten. Auch auf den freigegebenen Friedhöfen
sind jedoch noch Restarbeiten durchzuführen.
Zurzeit ist der Technische Betrieb mit allen zur Verfügung stehenden Kräften weiterhin
dabei, die Sturmschäden an Straßenbäumen abzuarbeiten. Hier werden insbesondere die
noch in den Bäumen hängenden abgebrochenen Äste entfernt und nicht mehr verkehrssichere Bäume abgekront. Unterstützt wird der Technische Betrieb hierbei von durch das
Umwelt- und Grünflächenamt beauftragte Baumpflegefirmen. Die Ersterfassung der Schäden an Straßenbäumen durch die Baumkontrolleure ist inzwischen abgeschlossen.
Hiernach müssen voraussichtlich noch rd. 1.800 Bäume gefällt und rd. 6.100 Bäume
geschnitten werden. Die Arbeiten werden sich noch weit in den Herbst hineinziehen.
Auf den städtischen Spiel- und Bolzplätzen wurden inzwischen alle Schäden erfasst und alle
Bäume kontrolliert. Mitarbeiter des Technischen Betriebes haben zunächst Plätze mit nur
geringen Schäden gesichert und aufgeräumt. Außerdem haben zwei erfolgreiche „Aufräum-
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aktionen“ (am 19.07. und 09.08.2014) mit Bürgerbeteiligung und Unterstützung durch USB,
Firmen und Vereine an insgesamt zwölf Spiel- und Bolzplätzen stattgefunden.
In der Zwischenzeit konnten so 90 Plätze wieder freigegeben werden.
Zurzeit werden auch die stärker betroffenen Spiel- und Bolzplätze bearbeitet, bei denen
umfangreichere Maßnahmen mit entsprechenden Fahrzeugen und Maschinen notwendig
sind. Die Prioritäten werden hierbei in Abstimmung mit dem Jugendamt gesetzt. Zunächst
werden Spiel- und Bolzplätze hergerichtet, die nicht in Park- und Grünanlagen liegen.
In den Park- und Grünanlagen wird zurzeit mit den notwendigen Arbeiten begonnen. Forstfirmen sind dabei, die in einzelnen Anlagen notwendige Baumfällungen und Kronenschnitte
durchzuführen.
Die Anlagen sind jedoch, bis auf den Westpark, die Minigolfanlage und das Milchhäuschen
im Stadtpark und die Minigolfanlage im Volkspark Langendreer, noch immer komplett
gesperrt. Durch umgestürzte Bäume oder herabgefallene Äste sind viele Wege blockiert.
Große Gefahr geht auch hier von in den Bäumen hängenden abgebrochenen Ästen, sowie
von den durch Starkregenfälle geschädigten Wegen aus.
Eine flächendeckende Baumkontrolle und Erfassung aller Schäden hat, bis auf die vorgenannten, nicht gesperrten Anlagen bzw. Bereiche, noch nicht stattgefunden.
Die Wälder sind ebenfalls weiter gesperrt. Die städtischen Mitarbeiter des Forstbereiches
waren in den ersten Wochen nach dem Sturm in anderen Bereichen eingesetzt, haben nun
aber mit den Aufräumarbeiten in den Wäldern begonnen. Temporäre Unterstützung leisteten
die Städte Hagen und Iserlohn, die Forstkolonnen bereitstellten, damit erste Aufräumarbeiten im Stadtwald erfolgen konnten. Unterstützt werden die Arbeiten ebenfalls durch externe
Forstunternehmen.
Städtische Bäume oder Äste, die jetzt noch auf Privatgrundstücken liegen, werden parallel
zu den genannten Bereichen je nach Gefahrenlage bzw. Behinderung geräumt – hierzu hat
die freiwillige Feuerwehr Unterstützung zugesagt.
Die Kosten für die Beseitigung der Sturmschäden - sowohl aus Einsatz des eigenen Personals wie auch von gewerblichen Unternehmen - werden laufend dokumentiert. An zusätzlichen Unternehmerleistungen (Fällungen, Aufräumarbeiten, Entsorgung) wurden bislang
(zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung) rd. 2,1 Mio. Euro beauftragt. Zur Bearbeitung aller
betroffenen Bäume bzw. Abfuhr und Entsorgung des Ast- und Stammholzes werden zusätzliche Mittel benötigt. Hierzu finden enge Abstimmungen mit dem Amt für Finanzsteuerung
zur Sicherstellung der Maßnahmen statt.
Zusätzliche Mittel werden ebenfalls für die Entwicklung und Durchführung eines Nachpflanzungskonzeptes, das derzeit erstellt wird, für die Standorte der gefällten Bäume benötigt.
Inwieweit die seitens der Landesregierung aktuell angekündigte Finanzhilfe von rd. 2,28 Mio
EUR hier insgesamt einzubinden ist, wird derzeit verwaltungsintern erörtert.
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Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich an einer Spendenaktion für den Kauf von Jungbäumen
zu beteiligen. Die Landesregierung hat zugesagt, den nachweislich von Einzelpersonen
gespendeten Betrag zu verdoppeln.