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Jahresabschluss 2012 Stadtwerke Bochum GmbH.pdf

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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
Jahresabschluss 2012 Stadtwerke Bochum GmbH.pdf
Größe
554 kB
Erstellt
26.12.14, 12:58
Aktualisiert
28.01.18, 01:47

Inhalt der Datei

Stadtwerke Bochum GmbH Bilanz AKTIVA Anhang A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 31.12.2012 T¼ 01.01.2012 T¼ (1) (2) (3) C. Rechnungsabgrenzungsposten 9 6.434 53.553 59.996 13 6.596 53.409 60.018 167.348 47 167.395 51.600 15.000 66.600 1.074 1.313 228.465 127.931 PASSIVA Anhang 31.12.2012 T¼ 01.01.2012 T¼ A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage (4) 10.000 8.931 18.931 10.000 8.931 18.931 B. Rückstellungen (5) 85.127 69.080 C. Verbindlichkeiten (6) 124.407 39.920 228.465 127.931 Stadtwerke Bochum GmbH Gewinn- und Verlustrechnung Anhang 1. Umsatzerlöse Stromsteuer Erdgassteuer Umsatzerlöse ohne Strom- und Erdgassteuer (7) 2. Andere aktivierte Eigenleistungen 2012 T¼ 528.155 -30.232 -12.244 485.679 3 3. Gesamtleistung 485.682 4. Sonstige betriebliche Erträge (8) 3.449 5. Materialaufwand (9) -460.321 6. Personalaufwand (10) -4.655 7. Abschreibungen -952 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Ergebnis aus Finanzanlagen 10. Zinsergebnis -8.307 (11) 135 (12) 2.843 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 12. Steuern 13. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn 14. Jahresüberschuss 17.874 (13) -1.026 -16.848 0 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Konzernzugehörigkeit Die Stadtwerke Bochum GmbH mit Sitz in Bochum wurde Mitte 2012 mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 01.01.2012 als 100 %-ige Tochter der Stadtwerke Bochum Holding GmbH, Bochum, im Wege der Ausgliederung des Vertriebs- und Contractingbereiches gegründet. Diese gehört über das Mutterunternehmen Holding für Versorgung und Verkehr GmbH Bochum (HVV), Bochum, dem Konzern der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH (ewmr), Bochum, an. Unternehmensgegenstand Gegenstand des Unternehmens sind nach § 2 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages Energiebezug, -erzeugung, -speicherung und -handel sowie Wasserbezug zur Versorgung der Bürger, der Wirtschaft und sonstiger Verbraucher mit Energie und Wasser; die Erbringung sonstiger Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Versorgung der Bürger, der Wirtschaft und sonstiger Verbraucher mit Energie und Wasser, soweit es sich um integrale Bestandteile der Energie- und Wasserversorgung handelt; die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Telekommunikation. Zur Erfüllung dieser Aufgaben kann sich die Gesellschaft auch an Unternehmen beteiligen, deren Geschäftsgegenstand der Aufgabenerledigung der Gesellschaft dient. Rechtliches und wirtschaftliches Umfeld Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland kühlte sich aufgrund der Staatsschuldenkrise, der Bankenkrise und der makroökonomischen Krise im Euroraum merklich ab. Im Energiemarkt schlägt sich die konjunkturelle Entwicklung vor allem in der Energie- und Wassernachfrage von Industrieunternehmen nieder, während der Energie- und Wasserverbrauch der privaten Haushalte in starkem Maße von den Witterungsverhältnissen beeinflusst wird. In der Energiewirtschaft wird zur Beurteilung des Raumwärmebedarfs die Gradtagszahl herangezogen, die in 2012 im Durchschnitt in Deutschland um rund 9,5 % über der des Vorjahres lag. Die Witterungsverhältnisse waren damit kühler als im Vorjahr. Seite 1 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Die Umsetzung der Energiewende blieb in 2012 ein Schwerpunktthema der Bundesregierung. Im deutschlandweiten Energiemix sank der Anteil der Kernenergie um 8,3 %, während der Anteil der erneuerbaren Energien um 7,8 % auf nunmehr 11,7 % anwuchs. Der Ausbau der erneuerbaren Energien entwickelte sich somit stärker als geplant, so dass die EEG-Umlage weiter anstieg. Gepaart mit weiteren politischen und regulatorischen Einflussnahmen kam es in 2012 trotz des deutlich niedrigeren Preisniveaus der meisten Primärenergieträger gegenüber dem Vorjahr zu gleichzeitig höheren Strompreisen für Endverbraucher. Die Bezugspreise am Rohölmarkt sind weiterhin nach dem kurzzeitigen Preiseinbruch im Jahr 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise von Jahr zu Jahr gestiegen. Wesentliche Kostentreiber waren Spannungen im Mittleren Osten sowie die wirtschaftlichen Krisen in den USA und in der Eurozone. Aufgrund der Abhängigkeit zum Euro/US-Dollar-Wechselkurs und der Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro fiel die Preissteigerung gerade in der Eurozone stärker aus. Das Preisniveau des wichtigen Energieträgers Erdgas entwickelte sich aufgrund der Abhängigkeit vom Ölpreis entsprechend, jedoch um circa sechs Monate zeitversetzt. Insgesamt waren die Importpreise für Erdgas im Jahr 2012 um gut 12 % höher als im Vorjahr. Neben den langfristigen, ölpreisgebundenen Gasbezugsverträgen nehmen aber kurzfristige Handelsgeschäfte mit frei verfügbaren Gasmengen zu. Hier nimmt Öl bei der Preisbildung keinen unmittelbaren Einfluss. In 2012 lagen diese Gashandelspreise deutlich unter denen aus langfristigen, ölpreisgebundenen Verträgen. Im Strommarkt wird die Preisentwicklung zunehmend durch stark schwankende Wind- und Solarstromeinspeisungen beeinflusst. Dies ergibt sich aus dem fortschreitenden Ausbau der erneuerbaren Energien. „Grüner Strom“ wird per Gesetz vorrangig behandelt und nicht von anderen Stromarten verdrängt. Der Einsatz von Steinkohle- und Gaskraftwerken wird dadurch gerade in Spitzenlastzeiten verringert. Die temporären Überkapazitäten äußern sich in fallenden Preisen im Stromgroßhandel. Zudem kam es in 2012 zu einer deutlichen Verbilligung von Steinkohle und Emissionszertifikaten, so dass die Stromhandelspreise an der European Energy Exchange (EEX) im Terminmarkt so günstig wie seit 2005 nicht mehr sind. Im Spothandel führt das zu mitunter negativen Preisen. Der fortschreitende Ausbau der erneuerbaren Energien ist auch in der Entwicklung der Stromendverbraucherpreise spürbar, denn die Verbraucher subventionieren die erneuerbaren Energien über ihre Stromrechnung. Die Abgabe gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stieg in 2012 um 0,06 ct/kWh auf 3,59 ct/kWh. Diese Anhebung fiel zwar nicht so hoch aus wie im Jahr zuvor mit 1,5 ct/kWh, jedoch liegt die Steigerung für 2013 bei 1,685 ct/kWh. In 2012 Seite 2 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht waren allerdings entgegengesetzte Preisverläufe bei den unterschiedlichen Kundengruppen zu beobachten. Während die Endkundenpreise für Haushaltskunden stiegen, verbilligte sich der Strom für die Industriekunden. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass Industrieunternehmen per Gesetz unter gewissen Voraussetzungen eine Entlastung von der EEG-Umlage sowie eine Befreiung von den Netzentgelten erhalten können. Alle anderen Kunden tragen dementsprechend einen höheren Teil der Umlage. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) beträgt der staatliche Anteil in 2012 insgesamt bereits 45 % des Strompreises für Privatkunden, rund 23 % sind staatlich regulierte Netzentgelte und rund 32 % entfallen auf die Erzeugung und den Vertrieb. Auch die Gasendverbraucherpreise haben in 2012 aufgrund der Bezugskostensteigerung stark angezogen. Im Durchschnitt lagen die durchschnittlichen Steigerungsraten für Privathaushalte bei 5 % und für Industrieunternehmen bei 12 %. Weiterhin intensiviert sich der Wettbewerb um die Gas- und Stromkunden. Die ohnehin schon stark eingebrochenen Vertriebsmargen verfallen durch den Wettbewerb weiter. Immer noch drängen neue Anbieter auf den Markt. Mit diesem steigenden Angebot und einhergehendem Wettbewerbsdruck steigt auch die Wechselbereitschaft im Haushaltskundenbereich. Auf der anderen Seite geraten einige Billiganbieter in Zahlungsschwierigkeiten und Insolvenzen drohen. Nicht zuletzt zahlen gerade dann die betroffenen Kunden unter Umständen doppelt, wenn sie bei ihrem insolventen Energielieferanten Vorauszahlungen geleistet hatten. Geschäftsentwicklung Im Rahmen des größten Umstrukturierungsprojektes in der Geschichte der Stadtwerke Bochum Holding GmbH wurde in 2012 die Stadtwerke Bochum GmbH gegründet. Im August 2012 wurden der Vertriebs- und der Contractingbereich aus der Stadtwerke Bochum Holding GmbH auf die Stadtwerke Bochum GmbH mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 01.01.2012 ausgegliedert. Gleichzeitig wurden die Vertriebsmitarbeiter der Stadtwerke Bochum Holding GmbH per Personalüberleitungstarifvertrag in die Stadtwerke Bochum GmbH übergeleitet. Es bestehen verschiedene Dienstleistungsbeziehungen zwischen der Stadtwerke Bochum GmbH und der Stadtwerke Bochum Holding GmbH bzw. der Stadtwerke Bochum Netz GmbH, die in Dienstleistungsverträgen beschrieben sind. Die Stadtwerke Bochum GmbH nimmt die Dienstleistungen über kaufmännische, technische und allgemeine Verwaltungsaufgaben der Seite 3 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Stadtwerke Bochum Holding GmbH und die Betriebsführung und Angebotserstellung der Öffentlichen Beleuchtung der Stadt Bochum, den Telekommunikationsservice und das Gebäudemanagement der Stadtwerke Bochum Netz GmbH in Anspruch. Preisentwicklung Die Stadtwerke Bochum GmbH musste aufgrund der vorher erwähnten Einflussfaktoren die Endkundenpreise in 2012 anpassen. Preistreiber waren im Wesentlichen die Bezugskostensteigerung von über 10 %, deutlich höhere Netzentgelte und die höhere EEG-Umlage. Zum 01.01.2012 sind im Bereich der Stromversorgung für Tarifkunden Preisanpassungen bei den verschiedenen Produktangeboten der Stadtwerke Bochum GmbH durchgeführt worden. Zu diesen Produkten zählen „StadtwerkeBasis“ (Grundversorgung), „StadtwerkePlus“ sowie „rewirpower best“, „rewirpower flex“ und „rewirpower fix“. Den „rewirpowerfix“-Kunden, denen eine Preisstabilität von einem Jahr zugesichert wird, ist ein neues Vertragsangebot mit Vertragsbeginn zum 01.01.2012 zugesandt worden. Bei „rewirpower flex“ ist der Preis hingegen zum 01.04.2012 gesenkt worden. Diese positive Entwicklung resultiert aus den Produktmerkmalen und der damit verbundenen möglichen kurzfristigen Beschaffung zu Marktpreisen, wodurch die Beschaffungskosten minimiert werden konnten. Mit dem neuen Stromprodukt „rewirpower fix 2013“ hat die Stadtwerke Bochum GmbH zum 01.04.2012 ein Festpreisprodukt mit Preisstabilität bis Ende 2013 eingeführt, für das sich rund 20.500 Kunden entschieden haben. Im Bereich der Gasversorgung der Stadtwerke Bochum GmbH sind die Verkaufspreise im Jahr 2012 für Tarifkunden unverändert geblieben. Aufgrund günstigerer Konditionen auf der Beschaffungsseite konnte die Stadtwerke Bochum GmbH die gestiegenen Netzentgelte kompensieren. Bei den Wasserpreisen der Stadtwerke Bochum GmbH sind zum 01.01.2012 sowohl der Arbeits- als auch der Grundpreis erhöht worden. Letztmalig wurde der Wasserpreis zum 01.07.2007 angepasst. Seitdem haben sich die Bezugskosten weiter erhöht. Beim Wasserabsatz ist ein jährlicher Rückgang von durchschnittlich rund 1,9 % zu verzeichnen bei gleichbleibend hohen Fixkosten der Verteilung. Hieraus folgt ein höherer Preis je Seite 4 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Kubikmeter. In einem Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde die Notwendigkeit einer Preisanpassung bestätigt. In der Fernwärmeversorgung wurden die Kunden mit Altverträgen zum 31.12.2012 in die neuen Produkte „FernwärmeKomfort“ und „FernwärmeKomfort Plus“ überführt. Die Arbeitspreise für diese Produkte wurden zum 01.04.2012 angehoben und zum 01.10.2012 gesenkt, während der Grundpreis zu beiden Terminen angehoben werden musste. Das neue Preismodell erfüllt die vom Bundesgerichtshof aufgestellten Kriterien und rechtfertigt keinen Widerspruch des Kunden. Investitionen In Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände wurden 0,8 Mio. ¼ in 2012 investiert, überwiegend in Contracting-Anlagen. Absatzentwicklung Die Gradtagszahl lag in Bochum mit 3.384,8 um 12,1 % über der des Vorjahres, d. h. es handelte sich im Durchschnitt um ein kühleres Jahr 2012 gegenüber 2011. Der Absatz der Stadtwerke Bochum GmbH setzt sich wie folgt zusammen: 2012 Strom im Konzessionsgebiet Mio. kWh außerhalb Konzessionsgebiet Mio. kWh 1.342,7 892,9 im Konzessionsgebiet Mio. kWh außerhalb Konzessionsgebiet Mio. kWh 2.262,2 84,4 Gas Wasser Mio. m³ 24,1 Fernwärme Mio. kWh 380,3 Mio. kWh Mio. m³ 192,7 0,3 Sonstige Dienstleistungen Seite 5 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse in Höhe von 485,7 Mio. ¼ setzen sich aus Erlösen aus dem Verkauf von Energie und Wasser, sowie anderen Leistungen, z. B. Betriebsführungsentgelten und Erlöse für die öffentliche Straßenbeleuchtung, zusammen. Anteil Umsatzerlöse in % Anteil Umsatzerlöse in % Strom 58,8 Gas 22,9 3,5 Wasser 9,3 Fernwärme 5,5 5,5 Sonstige Dienstleistungen 3,5 9,3 Strom 289,5 112,5 45,7 27,0 17,3 492,0 Gas Wasser 22,9 58,8 Fernwärme Sonstige Dienstleistungen Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 3,4 Mio. ¼ setzen sich im Wesentlichen aus den Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen, den Erträgen aus Mahngebühren und aus den Erträgen von ausgebuchten Forderungen zusammen. Materialaufwand Der Materialaufwand in Höhe von 460,3 Mio. ¼ beinhaltet den Energiebezugsaufwand, die Netznutzungsentgelte und die sonstigen Materialaufwendungen. Den größten Anteil am Materialaufwand hat die Sparte Strom mit weit über der Hälfte der Gesamtaufwendungen. Der sonstige Materialaufwand setzt sich aus sonstigen Fremdleistungen und EDV-Kosten zusammen. Personalaufwand Der Personalaufwand beinhaltet den Aufwand des kompletten Jahres 2012 für die Mitarbeiter, die Ende August 2012 in die Stadtwerke Bochum GmbH übergeleitet wurden. Aus diesem Grund wurden für die Berechnung des Mitarbeiterbestandes nach HGB die Mitarbeiter für das komplette Jahr 2012 der Vertriebsgesellschaft zugeordnet. Demnach beschäftigte die Stadtwerke Bochum GmbH im Jahr 2012 durchschnittlich 70 Mitarbeiter. Der Personalaufwand beträgt 4,7 Mio. ¼. Am 01.03.2012 gab es eine Tariferhöhung im Tarifvertrag Versorgung und Verkehr (TV-V) in Höhe von 3,5 %. Seite 6 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 8,3 Mio. ¼ enthalten im Wesentlichen Marketingkosten und Dienstleistungsentgelte der Stadtwerke Bochum Holding GmbH und der Stadtwerke Bochum Netz GmbH. Ergebnis Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens verlief insgesamt zufriedenstellend. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt im Jahr 2012 bei 17,9 Mio. ¼. Nach Abzug der Steuern verbleibt ein aufgrund des Gewinnabführungsvertrages an die Muttergesellschaft Stadtwerke Bochum Holding GmbH abzuführender Gewinn in Höhe von 16,8 Mio. ¼. Finanzielle Leistungsindikatoren Die Bilanzsumme beträgt im Geschäftsjahr 228,5 Mio. ¼. Im Vergleich zur Ausgliederungsbilanz am 01.01.2012 steigt die Bilanzsumme um 100,6 Mio. ¼. Auf der Aktivseite ist der Anstieg im Wesentlichen auf den Anstieg der Forderungsbestände zurückzuführen. Auf der Passivseite nehmen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zu. Auf der Aktivseite beträgt das langfristig gebundene Vermögen 26,3 % der Bilanzsumme. Dem stehen auf der Passivseite langfristig verfügbare Mittel von 23,3 % gegenüber; das langfristig gebundene Vermögen ist demnach nahezu vollständig langfristig finanziert. Die Umsatzrendite beläuft sich im Geschäftsjahr 2012 auf 2,9 %. Die Gesamtkapitalrendite beträgt 7,5 %. Nachtragsbericht Die Stadtwerke Bochum GmbH hat die Beschaffungssituation genutzt und konnte den Strombezugspreis senken. Trotz der reduzierten Beschaffungskosten konnte der enorme Anstieg der exogenen Kosten nicht vollständig kompensiert werden und die Stadtwerke Bochum GmbH musste die Stromverkaufspreise zum 01.01.2013 anpassen. Zu den Kosten, die die Stadtwerke Bochum GmbH nicht beeinflussen können, gehören die EEG-Umlage, die um 1,685 ct/kWh auf 5,277 ct/kWh anstieg, der KWK-Satz, der von 0,002 ct/kWh auf 0,126 ct/kWh Seite 7 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht stieg, das Netznutzungsentgelt, gestiegen von 4,89 ct/kWh auf 5,24 ct/kWh, und die § 19 StromNEV-Umlage, die sich auf 0,329 ct/kWh gegenüber 0,151 ct/kWh in 2012 erhöhte. Des Weiteren wurde eine neue Umlage in Höhe von 0,25 ct/kWh eingeführt, die sogenannte Offshore-Haftungsumlage. Im April 2013 hat der Bilanzkreiskoordinator Amprion den Bilanzkreis für die Flexstrom AG geschlossen. Dieser Schritt war Auslöser für die Stadtwerke Bochum Netz GmbH, den Netzzugang für die Flexstrom AG sowie der Tochterunternehmen Optimal Grün GmbH und Löwenzahn Energie GmbH zu entziehen. Somit werden die rund 1.100 betroffenen Bochumer Kunden automatisch laut § 38 Energiewirtschaftsgesetz in die Ersatzversorgung des Grundversorgers Stadtwerke Bochum GmbH überführt. Längstens drei Monate werden die betroffenen Kunden nunmehr im Rahmen der Ersatzversorgung mit Energie beliefert bzw. solange bis sie einen neuen Liefervertrag mit der Stadtwerke Bochum GmbH oder einem anderen Lieferanten abgeschlossen haben. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres ergaben sich nicht. Seite 8 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Risikobericht Risikomanagementsystem Die Stadtwerke Bochum GmbH ist im Rahmen ihres unternehmerischen Handelns vielfältigen Risiken ausgesetzt. Die Früherkennung, Bewertung und Begrenzung dieser Risiken ist die Basis für die Sicherung eines nachhaltigen Unternehmenserfolges. Entsprechend den gesetzlichen – insbesondere dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) – und den konzernweiten Vorgaben hat die Stadtwerke Bochum GmbH geeignete Maßnahmen getroffen, um Entwicklungen früh erkennen zu können, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Diese Maßnahmen umfassen ein aktives Risikomanagement bestehend aus einer Vielzahl von Elementen, die in die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation eingebettet sind. Darunter fallen alle systematischen Aktivitäten, die der Risikoidentifikation, -erfassung, -bewertung und -steuerung dienen. Die Stadtwerke Bochum GmbH ist unmittelbar und vollumfänglich in das Risikomanagementsystem der Stadtwerke Bochum Holding GmbH eingebunden. Das Risikomanagement eingesetzt wird als Instrument und stellt sicher, dass der strategischen Unternehmensführung die Geschäftsführung regelmäßig über die Risikosituation angemessen informiert wird, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Die Stadtwerke Bochum GmbH verfolgt eine Risikopolitik, die sich am Marktumfeld und an den Unternehmens- und Konzernzielen orientiert. Durch die Umsetzung der konzernweiten Risikomanagementvorgaben wird ein einheitlicher und standardisierter Überwachungsprozess gewährleistet. Die Prüfung auf Angemessenheit und Funktionstüchtigkeit sowie gegebenenfalls die Optimierung des Systems erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Risikomanagement der Stadtwerke Bochum Holding GmbH. Risikosituation und wesentliche Risiken Die Wettbewerbslage hat sich spartenübergreifend weiter intensiviert. Hervorgerufen durch neue sowie bereits etablierte Marktteilnehmer wird die Stadtwerke Bochum GmbH zunehmend verstärktem Wettbewerb ausgesetzt, der die Margen nachhaltig mindern könnte. Zudem wird bei privaten Kunden eine höhere Wechselbereitschaft des Energielieferanten beobachtet, die das Risiko eines abnehmenden Kundenstammes birgt. Seite 9 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Die Umsätze sind, vor allem in der Sparte Gas, in hohem Maße witterungsabhängig. Ungewöhnlich milde Wetterphasen während der Herbst- und Wintermonate können sich negativ auf die Ergebnisse auswirken. Bei der Beschaffung der Energie (Strom, Gas, etc.) können durch Preisschwankungen und nicht zutreffende Absatzprognosen Risiken entstehen. Insbesondere eine sinkende Differenz zwischen Verkaufs- und Beschaffungspreisen sowie das Auseinanderlaufen von Absatzprognosen und tatsächlichen Verbräuchen kann einen großen Einfluss auf die Ertrags- und Liquiditätslage des Unternehmens haben. Des Weiteren, sollten sich die Staatsfinanz- und Eurokrise weiter verschärfen und zu einer Rezession in Deutschland führen, könnte dies zu einem Rückgang der Stromnachfrage insbesondere bei gewerblichen Kunden führen. Den hieraus resultierenden Umsatz-, Beschaffungs- und Kundenabwanderungsrisiken begegnet die Stadtwerke Bochum GmbH mit einem umfangreichen Vertriebs- und Beschaffungscontrolling, einem konsequenten Kostenmanagement sowie einem marktorientierten Produkt- und Kundenmanagement. Politische, rechtliche und regulatorische Änderungen sind weitere Faktoren, die die Ergebnisse der Stadtwerke Bochum tangieren können. Die Eingriffe der Politik wie bspw. die Einführung der Offshore- Haftungsumlage oder die Erhöhung der Abrechnungskosten aufgrund der Einführung der transparenten Kundenrechnung nach der Novelle des deutschen Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), die Auswirkungen der Erhöhung der EEG-Umlage sowie die Erhöhung der Netznutzungsentgelte haben zu einer deutlichen Kostensteigerung geführt, die die Stadtwerke Bochum zum größten Teil an den Endkunden weiter geben mussten. Ende des Jahres 2012 wurde eine europäische Richtlinie zur Energieeffizienz verabschiedet, die eine Verpflichtung aller Energieversorger oder Energieverteiler in einem Mitgliedsland vorsieht, jährlich Energieeinsparungen von 1,5 % bei ihren Endkunden zu erzielen. Mit welchen Maßnahmen dieses Ziel erreicht werden kann, ist heute noch offen. Die länderspezifische Umsetzung der Richtlinie hat bis Mitte 2014 zu erfolgen. Aus Sicht der Stadtwerke Bochum entsteht künftig durch solche Effizienzvorgaben grundsätzlich ein Absatzrisiko. Im Jahr 2012 hatte die öffentliche Diskussion um den sog. Atriumtalk und die SponsoringTätigkeiten der Stadtwerke Bochum Gruppe negative Auswirkungen auf das Image der gesamten Unternehmensgruppe. Der Atriumtalk wurde als Teil der Marketing- und Werbestrategie des Unternehmens konzipiert, insbesondere für die Zielgruppe der Seite 10 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Gewerbekunden und Meinungsbildner. Ziel der Veranstaltungsreihe war, diese Zielgruppe mit hochkarätigen Talkgästen und einem entsprechenden Rahmenprogramm an die Stadtwerke zu binden, um in einem hart umkämpften Markt gerade auch diese Zielgruppe mit adäquaten Marketingmaßnahmen zu umwerben und zu pflegen. Vor dem Hintergrund der negativen medialen und gesellschaftlichen Wahrnehmung hat die Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum Holding GmbH als Muttergesellschaft eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragt, die Sponsoring-Tätigkeiten (einschließlich aller relevanten Kundenbindungsprogramme) der Stadtwerke Bochum Gruppe betreffenden Abläufe zu untersuchen. An Kundenveranstaltungen soll weiterhin festgehalten werden, doch wird das zugrunde liegende Konzept überarbeitet und die relevanten Prozesse transparent und einheitlich gestaltet werden. Gesamtbeurteilung Im Berichtszeitraum wurden keine bestandsgefährdenden Risiken festgestellt. Aus heutiger Sicht bestehen für die Zukunft keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken. Durch organisatorische Maßnahmen und die kontinuierliche Anpassung des Risikomanagementsystems sollen derartige Risiken in der Zukunft frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Umwelt Auf der Absatzseite beinhaltet der Strom-Mix der Stadtwerke Bochum GmbH mit 32,8 % mehr als anderthalb mal so viel regenerative Energien wie im Bundesdurchschnitt (21,0 %). Auch die CO2-Emissionen liegen bei der Stadtwerke Bochum GmbH mit 396 g/kWh deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (503 g/kWh). Zusätzlich haben die Kunden der Stadtwerke Bochum GmbH mit dem Produkt „Ökostrom“ die Möglichkeit, den Anteil regenerativer Energien im Strom-Mix weiter zu erhöhen, indem sie ihren eigenen Strombezug auf 100 % TÜV-zertifizierten Ökostrom aus Wasserkraft umstellen. Hiervon haben bereits rund 9.600 Kunden Gebrauch gemacht. Mitarbeiter Zum Erhalt und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Etablierung ihrer Attraktivität als Arbeitgeber bedient sich die Stadtwerke Bochum GmbH im Rahmen von Dienstleistungsverträgen der personalwirtschaftlichen Erfahrung und Ressourcen der Seite 11 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Stadtwerke Bochum Holding GmbH. Neben der jahrzehntelangen Expertise bei Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie bei Maßnahmen zur Gesundheitsförderung kommt hierbei auch die zielgerichtete Gewinnung, Bindung sowie fortlaufende Entwicklung der Fachund Führungskräfte zum Tragen. Bei der Stadtwerke Bochum GmbH liegt gerade in der Anfangsphase ihres eigenständigen Bestehens der Fokus auf dem personellen Umgang mit der gesellschaftsrechtlichen Neuaufstellung und resultierenden notwendigen Veränderungen und Gewohnheitsbrüchen. Diese Herausforderungen nimmt die Stadtwerke Bochum GmbH durch das Angebot und die Organisation von bedarfsgerechten Qualifizierungsmaßnahmen sowie durch die aktive Gestaltung von Veränderungsprozessen an. Dabei investierte die Stadtwerke Bochum GmbH im Jahr 2012 auf hohem Niveau in die Entwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um den nachhaltigen Erfolg in dem engen Markt der Fach- und Führungskräfte sowie einem an Komplexität gewinnenden Arbeitsumfeld zu sichern. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Im Berichtsjahr bewegt sich die Unfallhäufigkeit auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau. Mit nur einem meldepflichtigen Arbeitsunfall liegt die Stadtwerke Bochum GmbH deutlich unter der Vergleichskennzahl der Berufsgenossenschaft. Der hohe Stellenwert der Arbeitssicherheit sowie ein aktives und gleichsam facettenreiches als auch systematisches Gesundheitsmanagement legen dafür den Grundstein. Schwerbehindertenquote Zum 31.12.2012 beschäftigte die Stadtwerke Bochum GmbH zwei schwerbehinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die Einrichtung und Ausstattung der einzelnen Arbeitsplätze unterstützt das Unternehmen die Beschäftigungsfähigkeit und trägt so seiner Verantwortung aktiv Rechnung. Seite 12 von 13 Stadtwerke Bochum GmbH Lagebericht Öffentliche Zwecksetzung Die Stadtwerke Bochum GmbH hat die ihr von der Stadt Bochum im Rahmen der Daseinsvorsorge übertragene öffentliche Zwecksetzung nachhaltig erfüllt. Durch die wirtschaftliche und strategische Ausrichtung des Unternehmens ist die Versorgungssicherheit langfristig gewährleistet und die wirtschaftliche und ökologische Energieund Wasserversorgung sichergestellt. Prognosebericht Für das Jahr 2013 hat die Stadtwerke Bochum GmbH 1,3 Mio. ¼ Investitionen in Sachanlagen geplant. Für 2013 rechnet die Stadtwerke Bochum GmbH mit einem rückläufigen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Auch mittelfristig wird aufgrund des sich verstärkenden Wettbewerbs mit sinkenden Verkaufsmargen gerechnet. Die Stadtwerke Bochum GmbH wird sich auch weiterhin auf die Kernkompetenzen, die Versorgung der Bürger mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme im Konzessionsgebiet Bochum konzentrieren. Neben der Versorgung im Konzessionsgebiet Bochum gewinnt der Energievertrieb außerhalb Bochums an Bedeutung. Hier ist ein Wachstum geplant, um eine Kompensation der reduzierten Absätze im heimischen Markt zu gewährleisten. Seite 13 von 13