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Jahresabschluss 2012 Stadtwerke Bochum Netz GmbH.pdf

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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
Jahresabschluss 2012 Stadtwerke Bochum Netz GmbH.pdf
Größe
523 kB
Erstellt
26.12.14, 12:58
Aktualisiert
28.01.18, 01:47

Inhalt der Datei

Stadtwerke Bochum Netz GmbH Bilanz AKTIVA Anhang A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 31.12.2012 T¼ 31.12.2011 T¼ (1) (2) (3) (4) C. Rechnungsabgrenzungsposten 941 96.188 1.013 98.142 983 95.372 1.104 97.459 4.991 29.084 9 34.084 3.771 26.585 4.883 35.239 55 45 132.281 132.743 PASSIVA Anhang A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage (5) B. Empfangene Ertragszuschüsse 31.12.2012 T¼ 31.12.2011 T¼ 10.000 96.041 106.041 10.000 96.041 106.041 5.726 7.005 C. Sonderposten für Investitionszuschüsse (6) 13.884 13.029 D. Verbindlichkeiten (7) 6.630 6.668 132.281 132.743 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Gewinn- und Verlustrechnung Anhang 1. Umsatzerlöse (8) 2012 T¼ 2011 T¼ 148.326 130.054 2. Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen 1.323 -925 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.860 1.338 151.509 130.467 4. Gesamtleistung 5. Sonstige betriebliche Erträge (9) 2.813 4.350 6. Materialaufwand (10) -64.083 -50.486 7. Personalaufwand (11) -27.253 -26.158 -10.629 -10.137 (12) -28.726 -31.747 10. Ergebnis aus Finanzanlagen (13) -11 10 11. Zinsergebnis (14) -1.289 -985 22.331 15.314 -449 -471 -21.882 -14.843 0 0 8. Abschreibungen 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 13. Steuern 14. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn 15. Jahresüberschuss (15) Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Konzernzugehörigkeit Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH ist eine 100 %-ige Tochter der Stadtwerke Bochum Holding GmbH, Bochum, (Umfirmierung am 19.01.2012, vormals Stadtwerke Bochum GmbH). Diese gehört über das Mutterunternehmen Holding für Versorgung und Verkehr GmbH Bochum (HVV), Bochum, dem Konzern der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH (ewmr), Bochum, an. Unternehmensgegenstand Gegenstand ist nach § 2 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages des Unternehmens der Betrieb, die Unterhaltung und der Ausbau von Elektrizitäts- und Gasnetzen im Sinne der Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) sowie sonstiger Netze (z. B. der Ver- und Entsorgung und der Kommunikation), die Erbringung von Dienstleistungen in diesen Bereichen und damit zusammenhängende Tätigkeiten. Die Gesellschaft betreibt eigene und/oder fremde Netze. Die Gesellschaft kann diese Tätigkeiten ganz oder teilweise selbst ausführen oder durch einen einzelnen Gesellschafter oder durch Dritte ausführen lassen, soweit gesetzlich zulässig. Rechtliches und wirtschaftliches Umfeld Für den Erfolg eines Strom- und Gasnetzbetreibers ist die Entwicklung des energiewirtschaftlichen Umfeldes von entscheidender Bedeutung. Insbesondere die regulatorischen Rahmenbedingungen, die durch Gesetzgebung und Rechtsprechung in immer kürzer werdenden Abständen verändert werden, beeinflussen den Unternehmenserfolg nachhaltig. Zu den wichtigsten Gesetzen und Verordnungen zählen das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), die Anreizregulierungsverordnung (ARegV), die Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV), die Gasnetzentgeltverordnung (GasNEV), das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das KraftWärme-Kopplungsgesetz (KWK-G). Als Aufsichtsbehörde für das Bochumer Stromnetz fungiert die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (BNetzA) und für das Bochumer Gasnetz die Landesregulierungsbehörde Nordrhein-Westfalen (LRegB NRW). Seite 1 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Am 19.07.2012 ist die Novelle des KWK-G in Kraft getreten, nach der Anlagen, die bestimmte Kriterien erfüllen, höhere KWK-Zuschläge in Anspruch nehmen können. Am 26.07.2012 ist die Systemstabilitätsverordnung in Kraft getreten, nach der Photovoltaikanlagen nachgerüstet werden müssen, um im Bedarfsfall eine kontrollierte Trennung dieser Anlagen vom Netz zu ermöglichen. Die Nachrüstung wird vom Netzbetreiber durchgeführt und ist für die Anlagenbetreiber in der Regel kostenlos. Die bei der Nachrüstung entstehenden Kosten werden je zur Hälfte über die Netzentgelte beziehungsweise über die EEG-Umlage gewälzt. Ende 2012 hat der Gesetzgeber die EnWG-Novelle 2012 beschlossen. Diese enthält maßgeblich neue Regelungen zum Anschluss von Offshore-Windkraftanlagen und zur buchhalterischen Entflechtung. Neben den durch die Gesetzgebung und Rechtsprechung gesetzten Rahmenbedingungen wird die Tätigkeit eines Netzbetreibers maßgeblich auch durch die Vorgaben und Entscheidungen der Regulierungsbehörden – insbesondere der BNetzA – beeinflusst. Im Bereich der Stromnetze ist in 2011 die Qualitätsregulierung eingeführt worden, durch die ab dem 01.01.2012 mit dem Qualitätselement ein Bonus-Malus-System in der Anreizregulierung berücksichtigt wird. Im Jahr 2012 fand die in der seit dem 01.01.2009 geltenden Anreizregulierung vorgesehene zweite Kostenprüfung für das Stromnetz statt. Auf Basis der Ergebnisse der Kostenprüfung und des darauf aufbauenden Effizienzvergleiches werden die Erlösobergrenzen für die Jahre 2014 bis 2018 festgesetzt. Im Rahmen der Kostenprüfung zur zweiten Regulierungsperiode ist ursprünglich eine Prozesskostenanalyse vorgesehen gewesen. Diese ist nach massiver Kritik durch die Branche und den verschiedenen Verbänden von der BNetzA zeitlich verschoben worden. Die BNetzA hält grundsätzlich weiter an der Durchführung einer Prozesskostenanalyse fest. Die im Jahr 2011 getroffene Festlegung der BNetzA zum sogenannten Pooling ist im Jahr 2012 auf der Letztverbraucherebene umgesetzt worden. Demnach werden zukünftig im Rahmen der Abrechnung mehrere Übergabestellen eines Netznutzers nicht mehr zu einem virtuellen Zählpunkt zusammengefasst. Seite 2 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht In 2012 sind einige Anträge auf individuelle Netzentgelte nach § 19 Abs. 2 StromNEV gestellt worden, die vom Netzbetreiber begleitet wurden. Eine Entscheidung über diese Anträge ist im Jahr 2012 noch nicht getroffen worden. Die Kostenprüfung Gas sollte in 2012 abgeschlossen sein. Aufgrund von Verzögerungen bei der Prüfung bei den Regulierungsbehörden konnte der Effizienzvergleich nicht wie ursprünglich zeitlich geplant durchgeführt werden. Mitte November ist durch die BNetzA das Modell für das Effizienzbenchmarking noch mal korrigiert worden. Geschäftsentwicklung Der Antrag zur Kostenprüfung im Stromnetz wurde fristgerecht in 2012 bei der BNetzA eingereicht. Basis des Antrages war das Jahr 2011. Das Ergebnis der Kostenprüfung lag im Geschäftsjahr 2012 noch nicht vor. Ebenfalls stand der Bescheid über den ermittelten Effizienzwert und den darauf basierenden Erlösobergrenzen für Gas noch aus. Angaben gemäß § 6b Absatz 7 Satz 4 EnWG Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH erstellt gemäß § 6b Absatz 3 Satz 6 EnWG für die Tätigkeiten Elektrizitätsverteilung, Gasverteilung sowie Tätigkeiten außerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors Tätigkeitsabschlüsse, die sie auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Es bestehen verschiedene Dienstleistungsbeziehungen zwischen der Stadtwerke Bochum Netz GmbH und der Stadtwerke Bochum Holding GmbH, die in Dienstleistungsverträgen beschrieben sind. Auf der einen Seite nimmt die Stadtwerke Bochum Netz GmbH Dienstleistungen in Form von kaufmännischen und allgemeinen Verwaltungsaufgaben von der Stadtwerke Bochum Holding GmbH in Anspruch und ist auf der anderen Seite Dienstleister für die Betriebsführung des Wassernetzes und für eine Vielzahl gewerblicher Aufgaben für die Stadtwerke Bochum Holding GmbH. Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH stellt aber auch Dienstleistungen für die Stadtwerke Bochum GmbH zur Verfügung, wie die Betriebsführung und Angebotserstellung der Öffentlichen Beleuchtung der Stadt Bochum, Telekommunikationsservice und Gebäudemanagement. Seite 3 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Investitionen Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH hat 11,5 Mio. ¼ in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände investiert, gegenüber 16,6 Mio. ¼ im Vorjahr. Die Investitionen in der Stromverteilung betreffen im Wesentlichen Leitungen und Umspannwerke. In der Gasverteilung wurde in Leitungsnetze und Anlagen unterschiedlicher Druckstufen investiert. 2012 Mio. ¼ 2011 Mio. ¼ Gemeinsame Anlagen 1,6 2,7 -40,7 Elektrizitätsverteilung 7,3 11,0 -33,6 Gasverteilung 2,6 2,6 0,0 Nebengeschäfte 0,0 0,3 -100,0 11,5 16,6 -30,7 Gesamt Veränderung in % Mengenentwicklung Die Gradtagszahl, die in der Energiewirtschaft zur Beurteilung des Raumwärmebedarfs herangezogen wird, lag mit 3.384,8 um 12,1 % deutlich über der des Vorjahres. Die Witterung im Jahr 2012 war demnach gegenüber 2011 deutlich kälter. Dies zeigt sich auch in den Mengen der Gasverteilung für die entnommene Jahresarbeit. 2012 MWh 2011 MWh Veränderung in % Elektrizitätsverteilung 1.604.082 1.615.569 -0,7 Gasverteilung 2.943.508 2.718.550 8,3 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse sind um 18,3 Mio. ¼ auf 148,3 Mio. ¼ gestiegen und beinhalten die Strom- und Gasnetzentgelterlöse sowie andere Leistungen, im Wesentlichen Dienstleistungserlöse von der Stadtwerke Bochum Holding GmbH. Die Strom- und Gasnetzentgelterlöse steigen hauptsächlich aufgrund höherer vorgelagerter Netznutzungsentgelte. Diese werden in gleicher Höhe an die Netzkunden weitergereicht. Seite 4 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht 2012 Mio. ¼ 2011 Mio. ¼ Elektrizitätsverteilung 83,4 81,7 2,1 Gasverteilung 37,0 35,2 5,1 Andere 27,9 13,2 111,4 Gesamt 148,3 130,1 14,0 Veränderung in % Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken im Wesentlichen aufgrund geringerer Auflösungen von Rückstellungen um 1,6 Mio. ¼ auf 2,8 Mio. ¼. Materialaufwand Der Materialaufwand ist um 13,6 Mio. ¼ auf 64,1 Mio. ¼ gestiegen. Im Wesentlichen beruht dieser Anstieg auf stark gestiegene Kosten für den vorgelagerten Netzbetreiber und höhere Kosten für Fremdleistungen. Gleichfalls stieg der Bezugsaufwand aufgrund gestiegener Einspeisung dezentraler Erzeugungsanlagen und der neu eingeführten StromNEV-Umlage §19 Abs. 2. Personalaufwand Der durchschnittliche Personalbestand in 2012 stieg nur geringfügig um 1 Mitarbeiter auf 428 Mitarbeiter an. Die Personalaufwendungen stiegen jedoch um 1,1 Mio. ¼ auf 27,3 Mio. ¼ an. Dieser Anstieg resultiert insbesondere aus Tarifanpassungen im Tarifvertrag für Versorgung und Verkehr (TV-V) und aus Strukturveränderungen aufgrund von Höhergruppierungen. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken aufgrund einer im Vorjahr gebildeten Rückstellung für Abrechnungsverpflichtungen um 3,0 Mio. ¼ auf 28,7 Mio. ¼. Ergebnis Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt im Jahr 2012 22,3 Mio. ¼ und ist gegenüber dem Vorjahr um 7,0 Mio. ¼ gestiegen. Nach Abzug der Steuern verbleibt ein, aufgrund des Gewinnabführungsvertrages an die Muttergesellschaft, abzuführender Gewinn von 21,9 Mio. ¼. Seite 5 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Finanzielle Leistungsindikatoren Die Bilanzsumme beträgt 132,3 Mio. ¼ und verändert sich im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich. Auf der Aktivseite beträgt das langfristig gebundene Vermögen 74,2 % der Bilanzsumme. Dem stehen auf der Passivseite langfristig verfügbare Mittel von 95,0 % gegenüber; das langfristig gebundene Vermögen ist demnach vollständig langfristig finanziert. Die Gesamtkapitalrendite im Jahr 2012 beträgt 17,7 %. Der aus der laufenden Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Cashflow reichte mit 19,2 Mio. ¼ zur Finanzierung der Investitionen und der Gewinnabführung nicht vollständig aus. Der übersteigende Betrag wurde aus dem Finanzmittelfonds gedeckt. Seite 6 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Strukturdaten Stromnetz Stromkreislängen Kabel Freileitung 31.12.2012 bzw. 2012 31.12.2011 bzw. 2011 km km km 4.161,20 39,60 4.200,80 4.154,80 40,10 4.194,90 Installierte Leistung MVA 1.482,35 1.481,19 Entnommene Jahresarbeit MWh 1.604.082 1.615.569 Entnahmestellen Anzahl 244.832 244.683 Einwohner im Netzgebiet Anzahl 373.088 Versorgte Fläche km² 105,90 105,86 Geografische Fläche des Netzgebietes km² 145,44 145,44 Gasnetz 31.12.2012 bzw. 2012 Gasnetzlängen km Entnommene Jahresarbeit MWh Ausspeisepunkte Anzahl zeitgleiche Jahreshöchstlast aller Entnahmen MW 1) Stand: 30.06.2012 2) gemessen am 07.02.2012, 09:00-10:00 Uhr 3) gemessen am 01.02.2011, 09:00-10:00 Uhr 1) 373.976 31.12.2011 bzw. 2011 1.460,4 1.456,3 2.943.508 2.718.550 43.443 43.211 1.279 2) 1.035 3) Nachtragsbericht Am 06.03.2013 hat das Oberlandesgericht Düsseldorf die Festlegung der BNetzA zur Umlage nach § 19 Abs. 2 StromNEV und zum Umlagemechanismus aufgehoben. Die Folgen dieser Entscheidung und die wirtschaftlichen Auswirkungen lassen sich derzeit noch nicht absehen. Am 07.03.2013 hat das Bundeswirtschaftsministerium einen Entwurf zur Neuregelung der StromNEV und GasNEV angekündigt. Dieser Ankündigung nach soll die Novelle klarstellende Regeln zur Kalkulation der Netzkosten, verbesserte Rahmenbedingungen für Investitionen in Seite 7 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Hochspannungsnetzen sowie die Einführung gestaffelter Netzentgelte für stromintensive Verbraucher zum Inhalt haben. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Novelle sind derzeit noch nicht abschätzbar. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung sind noch keine Ergebnisse der Kostenprüfung Strom bekannt und für Gas läuft das Anhörungsverfahren. Im April 2013 hat mit der FlexStrom AG der zweite große „Energie-Billiganbieter“ Insolvenz angemeldet, ebenso sind die beiden Töchter Löwenzahn Energie GmbH und OptimalGrün GmbH zahlungsunfähig, die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Stadtwerke Bochum Netz GmbH sind zurzeit aufgrund des noch laufenden Insolvenz-Verfahrens noch nicht abschätzbar. Die Anzahl der betroffenen Kunden im Netzgebiet Bochum ist allerdings weitaus geringer als 2011 bei der TelDaFax Energy GmbH-Insolvenz. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres ergaben sich nicht. Risikobericht Risikomanagement Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH ist im Rahmen ihres unternehmerischen Handelns vielfältigen Risiken ausgesetzt. Die Früherkennung, Bewertung und Begrenzung dieser Risiken ist die Basis für die Sicherung eines nachhaltigen Unternehmenserfolges. Entsprechend den gesetzlichen – insbesondere dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) – und den konzernweiten Vorgaben hat die Stadtwerke Bochum Netz GmbH geeignete Maßnahmen getroffen, um Entwicklungen früh erkennen zu können, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Diese Maßnahmen umfassen ein aktives Risikomanagement bestehend aus einer Vielzahl von Elementen, die in die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation eingebettet sind. Darunter fallen alle systematischen Aktivitäten, die der Risikoidentifikation, -erfassung, -bewertung und -steuerung dienen. Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH ist unmittelbar und vollumfänglich in das Risikomanagementsystem der Stadtwerke Bochum Holding GmbH eingebunden. Das Risikomanagement wird als Instrument der strategischen Unternehmensführung eingesetzt und stellt sicher, dass die Geschäftsführung regelmäßig über Seite 8 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht die Risikosituation angemessen informiert wird, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH verfolgt eine Risikopolitik, die sich am Marktumfeld und an den Unternehmens- und Konzernzielen orientiert. Durch die Umsetzung der konzernweiten Risikomanagementvorgaben wird ein einheitlicher und standardisierter Überwachungsprozess gewährleistet. Die Prüfung auf Angemessenheit und Funktionstüchtigkeit sowie gegebenenfalls die Optimierung des Systems erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Risikomanagement der Stadtwerke Bochum Holding GmbH. Aktuelle Risikosituation Die Risiken der Stadtwerke Bochum Netz GmbH sind in bedeutendem Maße durch äußere Einflüsse bestimmt. So stellt die Regulierung der Netzentgelte ein wesentliches und schwer quantifizierbares Risiko dar, da bestimmte Kostenpositionen durch die geltende Anreizregulierung bzw. durch die Regulierungsbehörde nicht anerkannt werden. Aus Risikosicht ist hinsichtlich der im Jahr 2012 gültigen Erlösobergrenze insbesondere die Umsetzung des Urteils vom Bundesgerichtshof (BGH) aus dem Sommer 2011 bezüglich der fehlenden Ermächtigungsgrundlage für die Einführung des Produktivitätsfaktors hervorzuheben. Im Dezember 2011 ist die hierfür notwendige Regelung im EnWG neugefasst worden. Diese Regelung ist dann im Januar 2012 höchstrichterlich vom BGH auch als rückwirkend zulässig angesehen worden. Da der Produktivitätsfaktor einen maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Erlösobergrenze besitzt, unterlag die Umsetzung der Gesetzgebung und der Rechtsprechung einer besonderen Beobachtung durch das Risikomanagementsystem. Darüber hinaus unterliegen insbesondere die Veränderungen des rechtlichen und regulatorischen Rahmens grundsätzlich einer erhöhten Beobachtung, um die möglichen Auswirkungen und ggfs. Risiken zeitnah zu erfassen und darauf zu reagieren. Den sich hieraus ergebenden Konsequenzen begegnet die Netzgesellschaft mit einem konsequenten Kostenmanagement, einer umfassenden Prozessoptimierung und einem strategischen Regulierungsmanagement. Seite 9 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Störungen der technologisch komplexen und sensiblen Netze sowie der sonstigen Anlagen können zu Versorgungsengpässen und negativen Ertragskonsequenzen führen. Dank kontinuierlicher Kontrollen der Betriebsmittelzustände in allen Bereichen der Netzgesellschaft – Strom, Gas, Wasser, externes Gebäudemanagement – werden potentielle Betriebsrisiken aufgezeigt und Maßnahmen zur Minimierung solcher Risiken getroffen. Die Versorgungszuverlässigkeit und die Funktionsfähigkeit der netztechnischen Anlagen werden durch gezielte Wartungs-, Instandhaltungs- und Modernisierungsaktivitäten sowie durch den Ausbau der Netze gewährleistet. Darüber hinaus unterzieht sich die Netzgesellschaft regelmäßigen Technischen Sicherheitsmanagement-Prüfungen (TSM), die von unabhängigen Gutachtern durchgeführt werden. Die Überprüfung der Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation fanden zuletzt im Juni 2012 für den allgemeinen organisatorischen Teil und für den technischen Teil, das Gas- und Stromnetz und das Wassernetz statt. Alle Prüfungen wurden bestanden. Damit wird dokumentiert, dass die Anforderungen der Umsetzung der Technischen Regeln S1000, G1000 und W1000 eingehalten werden. Eine weitere Maßnahme zur Risikominimierung stellt die regelmäßige Weiterbildung, Schulung und Qualifikation der Mitarbeiter dar. Etwaigen Betriebs- und Organisationsrisiken, insbesondere bedingt durch Verlustgefahren infolge Unangemessenheit oder Versagen von internen Verfahren, Systemen und Mitarbeitern sowie infolge externer Ereignisse, wird im Rahmen des beschriebenen Risikomanagementprozesses begegnet. Gesamtbeurteilung und Ausblick Nach Einschätzung der Geschäftsführung bestanden im Berichtsjahr keine Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährdet hätten. Aus heutiger Sicht sind auch für die absehbare Zukunft Risiken dieser Art nicht erkennbar. Durch organisatorische Maßnahmen und systematische Aktivitäten sowie durch die Einbindung in das Risikomanagementsystem der Stadtwerke Bochum Holding GmbH wird sichergestellt, dass derartige Risiken in der Zukunft frühzeitig erkannt und Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet werden. Seite 10 von 12 Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter Zum Erhalt und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Etablierung ihrer Attraktivität als Arbeitgeber bedient sich die Stadtwerke Bochum Netz GmbH im Rahmen von Dienstleistungsverträgen der personalwirtschaftlichen Erfahrung und Ressourcen der Stadtwerke Bochum Holding GmbH. Neben der jahrzehntelangen Expertise bei Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie bei Maßnahmen zur Gesundheitsförderung kommt hierbei auch die zielgerichtete Gewinnung, Bindung sowie fortlaufende Entwicklung der Fachund Führungskräfte zum Tragen. Bei der Stadtwerke Bochum Netz GmbH liegt auch im Berichtsjahr der Fokus auf dem personellen Umgang mit der gesellschaftsrechtlichen Neuaufstellung und dessen Wechselwirkungen, notwendigen Veränderungen und Gewohnheitsbrüchen. Diese Herausforderungen nimmt die Stadtwerke Bochum Netz GmbH durch das Angebot und die Organisation von bedarfsgerechten Qualifizierungsmaßnahmen sowie durch die aktive Gestaltung von Veränderungsprozessen an. Dabei investierte die Stadtwerke Bochum Netz GmbH im Jahr 2012 auf hohem Niveau in die Entwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um den nachhaltigen Erfolg in dem engen Markt der Fach- und Führungskräfte sowie einem an Komplexität gewinnenden Arbeitsumfeld zu sichern. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Im Berichtsjahr 2012 kam es zu neun meldepflichtigen Arbeitsunfällen. Die Unfallhäufigkeit und -schwere bewegen sich damit im Bereich der Vergleichskennzahlen der gesetzlichen Berufsgenossenschaft, stellen gleichsam aber einen Ansporn sowohl für die stete Verbesserung der Arbeitssicherheit als auch für das aktive Gesundheitsmanagement dar. Schwerbehindertenquote Zur Sicherung und Förderung der Beschäftigungsfähigkeit stellt sich das Unternehmen einem hohen Anspruch an die Einrichtung und Ausstattung leidensgerechter Arbeitsplätze. Zum 31.12.2012 beschäftigte die Stadtwerke Bochum Netz GmbH 36 schwerbehinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit vorgeschriebene Schwerbehindertenquote von 5,0 % erfüllt. Seite 11 von 12 wurde die gesetzlich Stadtwerke Bochum Netz GmbH Lagebericht Öffentliche Zwecksetzung Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH hat die ihr von der Stadt Bochum im Rahmen der Daseinsvorsorge übertragene öffentliche Zwecksetzung nachhaltig erfüllt. Durch die wirtschaftliche und strategische Ausrichtung des Unternehmens ist die Versorgungssicherheit und -zuverlässigkeit langfristig gewährleistet und die wirtschaftliche und ökologische Energieversorgung sichergestellt, in den Grenzen und auf dem Niveau, welche durch die Erlösregulierung gesetzt werden. Prognosebericht Die BNetzA legte im Oktober 2011 neue Eigenkapitalzinssätze fest, die den Strom- und Gasnetzbetreibern in der kommenden Regulierungsperiode zugestanden werden. Für die nach 2005 aktivierten Anlagen sind es 9,05 % und für Altanlagen 7,14 % jeweils vor Körperschaftsteuer. Die neuen Zinssätze gelten für Gasnetzbetreiber ab 01.01.2013 und für Stromnetzbetreiber ab 01.01.2014. Für das Jahr 2013 hat die Stadtwerke Bochum Netz GmbH 18,8 Mio. ¼ Investitionen in Sachanlagen geplant. Als große Maßnahmen sind die Umbauten in den Umspannwerken Essener Straße und Katharinastraße zu nennen. Für 2013 erwartet die Stadtwerke Bochum Netz GmbH vor dem Hintergrund der regulatorischen Rahmenbedingungen ein deutlich schlechteres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Seite 12 von 12