Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
Größe
67 kB
Erstellt
26.12.14, 13:24
Aktualisiert
28.01.18, 01:38
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
51 32 (2989)
Vorlage Nr. 20131767
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Anfrage der CDU-Ratsfraktion
Bezeichnung der Vorlage
Auswirkungen einer möglichen Schließung des Opelstandortes auf die Sozialräume
Beratungsfolge
Jugendhilfeausschuss
Anlagen
Wortlaut
Frage 1:
Sitzungstermin
25.09.2013
akt.
Beratung
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 2 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
51 32 (2989)
Vorlage Nr. 20131767
Wie beurteilt die Fachverwaltung die Auswirkungen einer möglichen Werksschließung?
Antwort:
Werksschließungen sind - wie schon häufig in der jüngsten Bochumer Geschichte erfahren ein gravierender Einschnitt für Familien. Drohende Arbeitslosigkeit und fehlende
Einkommenssicherheit beeinträchtigen Zukunftsaussichten und gefasste Lebenspläne.
Kinder und Jugendliche leiden ebenso unter der daraus entstehenden materiellen und
psychischen Belastung wie ihre Eltern. Daher wird mittelfristig ein Anstieg des Bezugs von
Transferleistungen - vor allem BuT und Hartz IV- zu erwarten sein, so dass gerade Kinder
und Jugendliche Einschränkungen in ihren Aktivitäten in Kauf werden nehmen müssen.
Auswirkung auf eine steigende Zahl von Hilfen zur Erziehung lassen sich nicht
prospektieren.
Frage 2:
In welcher Form werden erhöhte Bedarfe in die jetzigen Planungen - z. B. in die Planungen
für den neuen Jugendförderplan - mit einbezogen?
Antwort:
Die Planung des neuen Kinder- und Jugendförderplans sieht vor, die flächendeckende
Versorgung mit Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit weiter zu entwickeln. So
ist zum Beispiel mit dem Falkenheim Akademiestraße, dem Träger der Dependance
Altenbochum, besprochen, dass die Arbeit in Altenbochum aufgrund des derzeit schon
hohen Bedarfs ausgeweitet werden soll. Voraussetzung ist dafür allerdings, dass neue
Räumlichkeiten akquiriert werden können.
Durch die Erhöhungen der Betriebskosten seit 2012 ist bei den meisten Trägern eine
auskömmliche Finanzierung bis 2014 für die offene Kinder- und Jugendarbeit zu erwarten.
Um diesen Standard an Personalstellen erhalten zu können, bedarf es auch künftig einer
regelmäßigen Anpassung an Betriebskostensteigerungen. Damit kann eine Voraussetzung
geschaffen werden, auf lokale sozialraumorientierte Bedürfnisse flexibel reagieren zu
können.
Zudem werden im Rahmen der Schulsozialarbeit über BuT ein Großteil der bereits
vorhandenen Stellen weitergefördert werden können, so dass auch hier ein gutes
Unterstützungssystem zur Verfügung stehen wird, um Kindern und Jugendlichen aus von
der Schließung des Opelwerks betroffenen Familien Hilfestellung zu leisten.
Frage 3:
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 3 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
51 32 (2989)
Vorlage Nr. 20131767
Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, Fördermittel von Bund, Land oder EU zu
beantragen, um mögliche Spitzen abfedern zu können?
Antwort:
Diese Frage kann nur gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung beantwortet werden. Zum
jetzigen Zeitpunkt liegen keine gesonderten Informationen über Förderprogramme von
Bund, Land oder EU für den Fall der Schließung des Opelwerkes vor, die vor allem für den
Bereich der Jugendhilfe wirksam sein könnten.
Seit Jahren mahnen die Dachverbände der Jugendförderung die Stagnation bei der
Strukturförderung zugunsten der Projektförderung an. Sowohl im letzten als auch im derzeit
geltenden Landesjugendförderplan wurden die Pauschalzuweisungen des Landes z. B. für
die offene Kinder- und Jugendarbeit nicht erhöht, gleichwohl sich viele Kommunen in der
Haushaltssicherung befanden bzw. noch befinden. Informationen der LandesAGOT zufolge
hat die verstärkte Projektförderung und die damit verbundenen Antragsverfahren dazu
geführt, dass mehrere Millionen Euro jährlich nicht abgerufen werden können. Hier besteht
sicherlich Handlungsbedarf.
Frage 4:
Welche Sozialräume könnten von einer möglichen Werksschließung besonders stark
betroffen sein?
Antwort:
Laut einer Nachfrage der Wirtschaftsförderung beim Opelbetriebsrat arbeiten derzeit 1.510
Menschen aus Bochum im Werk. Grundsätzlich sind alle Sozialräume in allen Bezirken
betroffen, da dort Mitarbeiter/innen des Opelwerks mit ihren Familien wohnen. Besonders
betroffen werden jedoch die Sozialräume Langendreer und Werne (PLZ 44892, 44894),
Altenbochum, Laer, Querenburg, Wiemelhausen (PLZ 44803) und Gerthe, Grumme,
Harpen, Hiltrop (PLZ 44805) sein - hier leben vermehrt Familien, die von der Opelschließung
direkt betroffen sein werden.