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Masterplan-Kreatives-Dortmund.pdf

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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
Masterplan-Kreatives-Dortmund.pdf
Größe
2,0 MB
Erstellt
26.12.14, 13:26
Aktualisiert
28.01.18, 00:27

Inhalt der Datei

Masterplan kreatives Dortmund Masterplan kreatives Dortmund © K ay B e r t h o l d Kreatives Miteinander: Standorte Areale Quartiere Depot Hafen-Speicherstraße e-port-dortmund Künstlerhaus Sunderweg Dortmunder U Union-Fläche Union Gewerbehof Heimatdesign Ständige Vertretung Stadterneuerungsgebiet Rheinische str aSSe  / Unionviertel kreuzviertel Fachhochschule Dortmund c ampus technologiepark /-zentrum Fachhochschule Dortmund Technische Universität Dortmund I SM International School of Management I T-Center Dortmund an der ISM WAM Die Medienakademie nordstadt Musik- und Kulturzentrum Güntherstraße Orchesterzentrum | NRW brückstr aSSen viertel  K aiserstr assen viertel Fachhochschule Dortmund stadtkrone ost B1st Software-Factory Hörde phoenix 0st phoenix west Inhalt I Pr ä ambel 8 II Kreatives Dortmund: Einleitende Handlungsempfehlungen 12 Dortmunder Modell  14 Auf direk tem Weg zu Europa 2020  20 Ak tionsr äume und Milieubildung  21 Vernet z t denken – vernet z t handeln  24 Ausblick: Mit Respek t zielorientiert Zukunf t gestalten  34 III Im Dialog  4 0 IV Kreatives Dortmund: Fakten und Erl äuterungen  4 8 1.0 Leitmarkt Kultur- und Kreativ wirtschaft  5 0 1.1 Eine neue Br anche mit elf Teilmärk ten  52 1.2 Individualität fordert neue Struk turen  53 1.3 Europäische Union: Europa 2020  54 1.4 Kre ative Stärken der Stadt Dortmund – Empirie und Ent wicklungspotenzial  56 1.5 Ökonomische Potenziale der Kultur- und Kre ativwirtschaf t in Dortmund  58 1.6 Kre ative Unternehmen  59 1.7 Hochschulen – pr a xisnahe Talentschmieden  62 1.8 Berufsorientierung Kre ative Berufe  65 1.9 Gründungsförderung und Professionalisierung für Kre ativunternehmen  65 1.10 Fa zit 66 2.0 Kompetenzfelder und ökonomische Potenziale  6 8 2.1 Kompetenzfeld „Musik- und Ver anstaltungswirtschaf t“  69 2.2 Kompetenzfeld „Medienkunst und Kunstmark t“  76 2.3 Kompetenzfeld „Design – Kommunik ationswirtschaf t und Digitale Medien“  79 2.4 Kompetenzfeld „Medien“  82 2.5 Kompetenzfeld „Architek tur, Städtebau und R aumpl anung“  8 4 2.6 Fa zit  84 Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 3.0 Stadt- und Quartiers­ e nt wicklung  8 6 3.1 Kre atives Miteinander: Standorte, Are ale, Quartiere  87 3.2 Stadterneuerungsgebiet Rheinische Str a SSe / Unionviertel und Dortmunder U  89 3.3 Musik im Brück str a SSenquartier  90 3.4 Integr ativer Ansat z für weitere Quartiersent wicklung: Dortmunder Nordstadt  91 3.5 Fa zit  93 4.0 Neue Technologien, digitale Medien und Kreativunternehmen  9 4 4.1 Interdisziplinarität schaff t Mehrwerte  95 4.2 Tr ansfer aus der Wissenschaf t  96 4.3 Projek t wirtschaf t verbindet Kompetenzen  97 4.4 Fa zit  97 5.0 Internationalisierung  9 8 5.1 Europe an Cre ative Business Net work – ECBN: Impul se aus Dortmund für Europa  100 5.2 EUROCITIES  100 5.3 Fa zit  100 6.0 Kulturelle Bildung  1 0 2 6.1 Kulturelle Bildung im Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kre ativität  105 6.2 Kultur- und Bildungsangebote öffentlicher  106 und freier Tr äger 6.3 Dietrich - Keuning - Haus  107 6.4 Volk shochschule Dortmund  107 6.5 Angebots - und Tr ägervielfalt in Dortmund  108 6.6 Fa zit  110 V Nützliche Links und Quellen  112 Impressum 120 I Präambel © K ay B e r t h o l d 8 Präambel I Präambel Der Masterplan „Kreatives Dortmund“ beschreibt Projekte und Perspektiven. Er baut Brücken und schafft Integration. Er benennt Handlungs- und Möglichkeits­ räume, Akteure und ihre Interaktionsfähigkeiten. Er ­enthält die Aufforderung an die Gesellschaft, die Zukunft der Stadt Dortmund mitzugestalten. Bei der Zukunftsgestaltung der Stadt werden die unterschiedlichen Aktivitäten verschiedenster Akteure im Rahmen eines Masterplans für das kreative Dortmund gebündelt. Hierbei ist ein wesentliches Leitbild die Entwicklung Dortmunds als Oberzentrum in der ­Metropole Ruhr und die weiterhin erfolgreiche Fortführung des Strukturwandels nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch im Hinblick auf die Kultur und die Weiterentwicklung kreativer Milieus innerhalb der Stadt. Öko­ nomie, Kunst, Kultur, Stadtentwicklung und Imagebildung sind Teil einer modernen Stadtgesellschaft. Daher kommen die einzelnen Beiträge aus den Bereichen Wirtschaftsförderung, Kultur, Stadtentwicklung und Städtebau. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Die Steuerung dieser Bereiche ist ureigene Aufgabe der Stadt und der verantwortlichen Entscheidungsträger. Daher wurden von der Stadt Dortmund in den vergan­ genen Jahren unterschiedliche Masterpläne zu den verschiedensten Themen auf den Weg gebracht. Diese Masterpläne unterscheiden sich in ihrer Thematik und den beteiligten Akteuren, aber auch hinsichtlich des Erarbeitungsprozesses. Gemeinsam ist ihnen, dass sie dialog­ orientiert erarbeitet wurden und nach Art und Inhalt nicht durch Gesetze festgelegt sind. Darüber hinaus bieten die Masterpläne eine hervorragende Plattform für die Herstellung von Öffentlichkeit in der Stadtgesellschaft. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit innerhalb der Stadt Dortmund. ­Angesprochen werden die verschiedenen Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie aus der interessierten Bürgerschaft. Der Prozess bei der Bearbeitung eines Masterplans führt zu einer Kultur des Diskurses und zur Konsensfindung. Er schafft Transparenz und Verständigung. Damit wird die städtische Politik zu den einzelnen Fachthemen auf eine breite Basis gestellt. Das Dortmunder Modell der Masterpläne ist mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und anerkannt. Insofern ist es nur konsequent, mit dem Masterplan ­„Kreatives Dortmund“ den Masterplan-Prozess in Dortmund fortzuführen. © K ay B e r t h o l d II Kreatives Dortmund: Einleitende Handlungsempfehlungen 12 Einleitende Handlungs- empfehlungen II Kreatives Dortmund: Einleitende Handlungsempfehlungen Die Weichen für die weitere Entwicklung des krea­ tiven Dortmunds sind gestellt. In der Metropole Ruhr nimmt Dortmund eine führende Stellung bei der Ent­ wicklung der Kreativbranchen ein. Durch das frühzeitige Eintreten in die nationale und EU-weite Debatte um die Kultur- und Kreativwirtschaft hat die Stadt Dortmund den Aufbau von Strukturen anstoßen und bei der Initiierung von Projekten eine stabile Basis etablieren können. Die Stadt verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft und hat unter nationalen Maßstäben gemessen eines der größten Branchennetzwerke initiiert. Zudem gelten Leitprojekte wie das Konzerthaus oder das Dortmunder U international als gelungene Beispiele für Stadt- und Quartiersentwicklung durch Integration kultureller Dimensionen. Die Kulturachse vom Dortmunder U über das neu entstehende dfb-Fußballmuseum, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, den Dortmunder Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Kunstverein und den Jazzclub „domicil“ bis zum Konzerthaus Dortmund ist eindrucksvolles Zeugnis einer lang­ jährigen Entwicklungsstrategie. Impulse der Kulturhauptstadt weiterführen Diese wurde nicht zuletzt von der europäischen Kulturhauptstadt ruhr.2010 zusätzlich befördert, verfolgte sie doch als erste europäische Kulturhauptstadt die Strate­ gie der „Stadt der Kreativität“ und setzte ­entscheidende Akzente für das Zusammenspiel von Kultur und der Branchenentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft unter Einbeziehung von Potenzialen im Bereich der Stadt- und Quartiersentwicklung. U – Signal für weitere Entwicklungen Besondere Signalwirkung entfaltet das Dortmunder U als Zen­trum für Kunst und Kreativität. Von dort werden in den nächsten Jahren weitere Impulse in die Stadt hinein, insbesondere in das Stadterneuerungsgebiet Rheinische Straße/Unionviertel, und weit über die Stadt hinaus, auf internationaler Ebene, ausgehen. An diesem Ort manifestiert sich eindrucksvoll das Zusammenspiel von Technologie, Kunst, Kreativität, Bildung und Lifestyle. Hier werden Diszi­pli­nen überwunden und neue Wege aufgezeigt. Das Dortmunder U ist Symbol für das kreative Dortmund, das als „Comeback-­City“ einen maßgeblichen Bedeutungszuwachs erfahren hat und auf dem besten Weg zur kreativen Metropole ist. 14 Einleitende Handlungs- empfehlungen Dortmunder Modell Der Masterplan „Kreatives Dortmund“ entwickelt Perspektivlinien und beschreibt Handlungsräume für die weitere Gestaltung der Stadt im planerischen Sinne wie in der Organisationsentwicklung. Ausgehend von den großen Initiativen der letzten Jahre, die sich mit der zukunftsorientierten Entwicklung Dortmunds befasst haben, entwickelt der Masterplan Vorhandenes weiter und zeigt neue Möglichkeiten auf. Die unterschiedlichen Ansätze und Bedürfnisse von Akteuren werden im Masterplan gebündelt. Mit Blick auf die spätere Umsetzung verfolgt er eine zielgruppen­ orientierte Strategie. Seit einigen Jahren sind die ökonomischen Poten­zia­le von kulturellen und kreativen Unternehmungen und Projekten in den Fokus von Stadtentwicklungsplanungen g ­ erückt. Zahlreiche deutsche und europäische Städte ­haben Berichte veröffentlicht, die die lokalen Gegeben­ heiten ­weitestgehend statistisch abbilden. Im Gegensatz zu diesen rein deskriptiven Gutachten betrachtet der Masterplan „Kreatives Dortmund“ nicht nur die Branche „Kultur- und Kreativwirtschaft“ mit ihren Unternehmen und Akteuren, sondern vollzieht einen weiten Bogen von kultureller Bildung über Stadtgestaltung und -planung bis zur internationalen Positionierung Dortmunds. Basierend auf dem bereits Vorhandenen beschreibt der Masterplan weitere Potenziale und gibt ­Empfehlungen, die das gesamte Spektrum der Branchenentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft zum Leitmarkt abbilden und dabei wichtige Aspekte der Stadt- und Quartiers­ entwicklung sowie der Kulturellen Bildung integrieren. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Die kreativen Ressourcen einer Stadt sollten durch eine Reihe geförderter und erlebbarer Stadtverbesserungsprojekte zum Ausdruck gebracht werden, die die positiven Beiträge der Kunstschaffenden präsentieren. Kreative Profis aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen sollten zur Zusammenarbeit eingeladen werden, um Lösungen zu entwickeln, die die Herausforderung angehen, der sich die Stadt gegenübersieht, und die die Lebensqualität jedes Einzelnen verbessern. Um eine öffentlichen Beteiligung zu erreichen, sollten alle anderen (Bewohner, Unternehmen, Regierung, sogar Besucher) diese Lösungen anpassen oder verbessern, um sie persönlich zu gestalten und bedeutungsvoll zu machen. Dieses Modell funktioniert auf zwei Ebenen: Es demonstriert das kreative Talent einer Stadt und schafft Möglichkeiten für Dialog und Interaktion. Deborah Carter Di r e c t o r o f S p o n s o r i n g a n d P a r t n e r s h i p s , P I CN I C , A m s t e r d a m Kreativität sollte neue, sowohl ökonomische als auch kulturelle Frei- und Aktivitätsräume schaffen, die für die Bürger sichtbar und spürbar sind. Kreativität entwickelt die Stadt und macht sie aus. P r o f. D i e t e r G o r n y G e s c h ä f t s f ü h r e r e u r o p e a n c e n t r e f o r c r e a t ivE ECONOMY G m bH V o r s t a n d s v o r s i t z e n d e r B u n d e s v e r b a n d M u s iki n d u s t r i e e .  V. Die Kultur- und Kreativwirtschaft kann keine Wunder vollbringen. Aber sie lenkt den Blick über den Tellerrand hinaus und ermöglicht damit vor allem eine andere Art und Weise von Denken und Handeln. Arbeiten in neuen Allianzen, die Verbindung gemeinsamer Ziele in Dortmund und über das Ruhrgebiet hinaus sowie die Konzentration auf bestimmte Bereiche, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, sind wichtige Elemente, um kreative Lösungen für alte und neue Herausforderungen mit dem Blick auf neue Bedürfnisse und neue Dienstleistungen wie z. B. Energie, Gesundheit, generationsgerechte Produkte usw. zu finden. Inez Boogaarts Di r e c t o r R o t t e r d a m s e K u n s t s t i c h t i n g / S e c r e t a r y R o t t e r d a m A r t s & C u l t u r e C o u n c i l 16 Einleitende Handlungs- empfehlungen Lokalbasierter Ansatz stärkt Stärken Die lokalbasierte Betrachtung von Kompetenz­ feldern und deren ökonomischen Potenzialen erlaubt eine Einschätzung von ausbaufähigen Stärken. Das kreative Dortmund setzt dabei besonders auf die Querschnitts­ kompetenzen digitaler Technologien und Medien und integriert die Hochschulen und Wissenschaften. Damit schafft Dortmund, unter Einbeziehung der Strahlkraft des Dortmunder U, eine eindeutige und unverwechselbare Positionierung im internationalen Wettbewerb der ­krea­tiven Städte und Regionen mit Potenzial für einen beschleunigten Imagewandel. Dazu wird Dortmund alle Register ziehen und insbesondere in der aktiven Kom­ munikation und durch fortgesetzte Maßnahmen zur Förderung von kreativen Milieus große Aufmerksamkeit erzielen. Der Fortschritt wird von innen heraus betrieben – die nachhaltigste Form von Wandel – und knüpft an bereits Vorhandenem an. Die Indikation berücksichtigt folgende Faktoren: Substanzielle Basis aus vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen Inhaltliche und thematische Verdichtung im urbanen Raum Interessensgleichheit von beteiligten Akteuren branchen- und ressortübergreifend Gebündelte Aktivitäten der öffentlichen Hand, der Unternehmen und Marktteilnehmer Interaktion zwischen Marktteilnehmern und Netzwerkaktivitäten Ökonomische Potenziale von Teilbranchen Bedarfe von Zielgruppen Technologien und digitale Medien Talentförderung im Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft Kommunikationsebenen Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Öffentliche Wahrnehmung Integrationspotenzial Zukunftsrelevanz Internationale Positionierung Ebenso gilt der Bereich der „Kulturellen Bildung“ als Schlüsselqualifikation für Medienkompetenz und Integrationsförderung der nachfolgenden Generationen. Im Zusammenspiel der lokalen Stärken und unter Nutzung der sich abzeichnenden Perspektiven auf EUEbene gelingt es Dortmund, sein internationales Profil zu schärfen und weitere entscheidende Impulse und attrak­tive Akzente in der wirtschaftlichen, kulturellen und städtebaulichen Weiterentwicklung zu setzen. Über die Organisationsgrenzen hinweg hat sich auf der informellen Ebene in der Stadt ein regelmäßiger Austausch zum Thema „Kultur- und Kreativwirtschaft“ bereits etabliert. In die Erstellung des Masterplans sind die fachspezifischen Kenntnisse verschiedenster Verwaltungsbereiche der Stadt Dortmund eingeflossen. Darüber hinaus dienten die bereits verfassten Strategiepapiere zur „­Music Mall Dortmund“ und „Music City Dortmund“, das im Jahr 2011 vom Rat der Stadt beschlossene Handlungskonzept „Brückstraßenquartier“ sowie das Stadterneuerungsprogramm „Rheinische Straße“, der Bericht „Kultur- und Kreativwirtschaft Dortmund“ sowie das P ­ ositions­papier „Strategien für die Kultur- und Kreativwirtschaft Dortmund 2011–2015“ und die Übersicht „Wissenschaft in Dortmund – Kreativwirtschaft“ sowie das Konzept „Das Zentrum für Kulturelle Bildung im Dortmunder U“ als Grundlage für Handlungsempfehlungen im Masterplan. Zudem wurden Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft durch Dialogveranstaltungen aktiv in die Diskussion über die Inhalte und Ziele des Masterplans einbezogen. 18 Einleitende Handlungs- empfehlungen Der Gesamtprozess mündet in eine Handlungsmatrix von Aktionsräumen und Fokusbereichen, die mit Handlungsempfehlungen hinterlegt sind. Sie sind unter Aspekten der Zukunftsfähigkeit der Stadt belastbar und machen die Vision des kreativen Dortmunds greifbar. Die wirtschaftliche Tradition der Stadt erfährt nach dem „schnellen Dortmund“ eine weitere attraktive Facette: das kreative Dortmund. © Lars Heidemann Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Wissenschaft und Kreativität gehören zusammen: Theater, Oper, Konzerthaus und Museen – das alles schafft Lebens­ qualität für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund. Die Kreativität ihrer eigenen Arbeit zeigt sich beispielhaft in den Ausstel­ lungen auf der Hochschuletage im Dortmunder U. P r o f. D r . U r s u l a G a t h e r R e k t o r i n d e r T e c h n i s c h e n U n iv e r s i t ä t D o r t m u n d Kreativität braucht ein Umfeld, das geprägt ist von Ko­operationen und Netzwerken, sozialer und kultureller Offen­­heit und Durchlässigkeit sowie Freiräumen für Experi­men­­tier­ freude, aber auch der Anerkennung von Verschiedenheit, Neuem und Ungewöhnlichem. Dortmund hat hier die besten Voraussetzungen u. a. durch die Hoch­schulen vor Ort. Die Fachhochschule trägt nicht nur durch Wissenschaft und kreative Fachbereiche wie z. B. Design und Architektur dazu bei, sondern auch durch kreative Studierende, die auch aus dem internationalen Ausland kommen. Kreativität prägt sowohl atmosphärisch als auch städtebaulich eine Stadt. Das Dortmunder U ist hier im wahrsten Sinne des Wortes ein herausragendes Beispiel. Eine lebendige Kreativwirtschaft wird die Urbanität Dortmunds nach­haltig verän­dern und eine positive Ausstrahlung auf das Lebensgefühl und die Lebens­qualität der Menschen haben. Die Fachhochschule unter­stützt die Stadt Dortmund aktiv in der Entwick­lung der Kreativwirtschaft. P r o f. D r . W i l h e l m S c h w i c k R e k t o r d e r Fa c h h o c h s c h u l e D o r t m u n d 20 Einleitende Handlungs- empfehlungen Auf direktem Weg zu Europa2020 Die im Masterplan beschriebene ­Handlungsmatrix bildet bereits heute Erfordernisse und Vorgaben des neuen Rahmenprogramms „Creative Europe“ ab, das die General­direktion Bildung und Kultur für die EU-Strategie „Europa2020“ im Dezember 2011 vorgelegt hat. Das Programm verfolgt die Förderung und Stärkung von nachhaltigem Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Innovation und Integration. Damit einhergehen soll eine Budgeter­ höhung auf 1,8 Mrd. Euro, das bedeutet 37 % mehr für Kul­ turschaffende und Kreativwirtschaft von Seiten der EU. Mit der neuen Förderperiode ab 2014 sollen die Cluster­ bereiche „Jugend und Bildung“ sowie „Kultur, Film und Kreativwirtschaft“ vorrangig gefördert werden. Zudem soll ein Garantiefonds mit verbesserten Finanzierungsmöglich­keiten der Kreativwirtschaft bereitgestellt werden. Zur Verstetigung des bereits Erreichten und zum Erreichen weiterer Ziele ist der Zeitpunkt zur Implementierung von Strukturen, Systematiken und Inhalten günstig: die Erfahrungen der Kulturhauptstadt Europas ruhr.2010 und die Perspektive Europa 2020 gepaart mit den aktuellen Empfehlungen der letzten Wirtschaftsministerkonferenz der Bundesregierung, die empfiehlt, „dass sich Bund und Länder verstärkt den besonderen Förderbedarfen des heterogenen Sektors Kultur und Kreativwirtschaft widmen. Und im Zuge dessen empfiehlt die Wirtschaftsministerkonferenz die weitere Überprüfung und etwaige Anpassungen der Förder- und Finanzierungsprogramme von Bund und Ländern“1. 1 Vgl. Deutscher Bundesrat: Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz am 5./6. Dezember 2011 in Bremen, Punkt 10 der Tagesordnung: Kreativwirtschaft – Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine Wachstumsbranche, http://www.bundesrat.de/DE/gremien-konf/fachministerkonf/wmk/Sitzungen/ 11-12-05-06-WMK/11-12-05-06-beschluesse,templateId=raw,property= publicationFile.pdf/11-12-05-06-beschluesse.pdf Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Aktionsräume und Milieubildung Damit die im Masterplan skizzierten Potenziale stärker ausgeschöpft werden, ist eine intensive Begleitung des Prozesses geboten. Dabei orientieren sich die Intensität und das Profil der Maßnahmen an den jeweiligen Bedarfen der Akteure, Szenen und Quartiere. Unter Einbeziehung der besonderen lokalen Stärken fokussiert der Masterplan „Kreatives Dortmund“ auf folgende Handlungsbereiche: Branchenentwicklung Kultur- und Kreativwirtschaft durch Stärkung ökonomischer Kompetenzfelder: „Musik- und Veranstaltungswirtschaft“, „Design – Kommunikationswirtschaft und Digitale Medien“, „Kunst/Medienkunst“, „Medien“, „Architektur, Städtebau und Raumplanung“ Neue Technologien und Innovationen – Software und digitale Medien Wissenschaftliche Kompetenzen im Bereich „Kreativwirtschaft“ an Dortmunder Hochschulen Quartiersentwicklung und Stadterneuerungsprozesse – Revitalisierung und Attraktivierung urbaner Räume durch kreative Potenziale Kulturelle Bildung – von der frühkindlichen Bildung über Schulen bis zu Hochschulen und zur Erwachsenenbildung 22 Einleitende Handlungs- empfehlungen Im Mittelpunkt stehen drei Aktionsräume, die matrixartig um das Dortmunder U angeordnet sind – das Dortmunder U steht dabei als Symbol für den kreativen Ansatz in Dortmund und strahlt auf diese Aktionsräume aus: Rheinische Straße / Unionviertel Nordstadt / Hafen Brückstraßenquartier Die jeweiligen Aktionsräume verfolgen verschiedene inhaltliche Schwerpunkte und befördern somit die Bildung von spezifischen Milieus. So stehen im „Brückstraßenquartier“ die Themen „Musik“, „Lifestyle“ und „Night­life“ im Vordergrund. In der „Nordstadt / Hafen“ sind es die Themen „Gründung“ und „Bildung“. Und in der „Rheinischen Straße / Unionviertel“ sind es die Themenfelder „Digitales“, „Co-Working“ und „Gründung“. Mit der Fokussierung auf diese Aktionsräume wird eine bessere Vernetzung der darin tätigen Akteure und eine deutlichere Sichtbarkeit Dortmunds als führender Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland erreicht werden. Neben den hier spezifizierten Aktionsräumen gibt es in Dortmund noch weitere „Räume“, die sich in den vergangenen Jahren im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft durch eigene Netzwerke und Initiativen positiv entwickelt haben und denen eine Markenbildung gelungen ist. Insbesondere sind hier das Kreuzviertel und Hörde sowie der Campus mit dem Technologiepark in Nachbarschaft zur Technischen Universität Dortmund und der Fachhochschule Dortmund zu nennen. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Ateliers Gastroschiff Depot Werkstätten Speicherstraße Künstlerhaus WAM Heavy Metal Bildung Hafenliebe „Hochschule vor Ort“ sissikingkong e-port-dortmund Nordstadt / Hafen DFB-Fußballmuseum Kulturelle Vielfalt Ateliers Galerien Gründung Subrosa GründerinnenZentrum WEB Kunstverein Gründung Kunst Digitale Musik Co-Working Neue Kolonie West Mode Digital Gastronomie Fotografen Werkstätten Textil Technische Universität Dortmund Ausgehen Museum Ostwall Fachhochschule Dortmund Kulturmeile Brückstr aSSen quartier Dortmunder U ecce Union Gewerbehof Einkaufen MKK HMKV FZW Lifestyle HCC Medienkunst Film/Kino Rheinische Str aSSe / Unionviertel Jugend-Hostel Bibliothek Nightlife domicil kUbi2 Chorakademie Orchesterzentrum Konzerthaus Musik Heimatdesign Gastronomie Schlagermuseum Ständige Vertretung Tourismus Kreuzviertel Technische Universität Dortmund Fachhochschule Dortmund C ampus, Technologiepark und weitere Kreativstandorte Hörde 24 Einleitende Handlungs- empfehlungen Vernetzt denken – vernetzt handeln Neben den lokalbasierten Fakten stützt sich der ­Masterplan mit Blick auf die ökonomischen Potenziale auf neuere Erkenntnisse, die im Zuge der Kulturhauptstadt Europas ruhr.2010 – insbesondere des Bereichs „Stadt der Kreativität“ –, der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung und der Programme der Europäischen Union gewonnen wurden. Der Masterplan „Kreatives Dortmund“ beschreibt die wirtschaftlichen Potenziale und bewertet die Entwicklungspotenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft in Dortmund – er ist kein Kulturbericht, sondern zeigt kurz-, mittel- und lang­fristige Perspektiven auf. Aktionsraum Rheinische StraSSe / Unionviertel Ökonomie digitale Medien Innovation Positive Entwicklungen sind rund um das Dortmunder U an der Rheinischen Straße zu beobachten. Der U-Turm selbst strahlt weithin sichtbar und entfaltet vergleichbare Effekte wie seinerzeit das Konzerthaus. Das Umfeld ändert sich. Kreative Unternehmen siedeln sich an und beleben das Quartier. Private Investitionen nehmen Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d zu und die Lebensqualität gewinnt, dank einer auf Integration angelegten Zusammenarbeit von städtischer Verwaltung und Immobilienbesitzern, die sich kreativen Nutzungen gegenüber aufgeschlossen zeigen. Schritt für Schritt gelingt ein Identitätswandel von innen heraus. Diesen Entwicklungsimpuls gilt es aufzugreifen und zu verstärken mit dem Ziel, den erweiterten Standort um das Dortmunder U langfristig zu einem ­attraktiven ­Umfeld mit einzigartigem Profil für junge, innovative Gründer insbesondere aus dem Bereich der Dortmunder Hoch­schulen zu entwickeln und zu sichern. Zu den vorhandenen kreativwirtschaftlich genutzten Flächen der Ständigen Vertretung am Hohen Wall und denen des Union Gewerbehofs an der Huckarder Straße sollen zusätzlich Flächen in einer Größenordnung von ca. 4.000 m² für die Kreativwirtschaft in Form eines dezentral organisierten kreativwirtschaftlichen Gründer­ inkubators erschlossen und gesichert werden. ­Zusätzlich zur Bereitstellung von Flächen unterschiedlicher Aus­stat­tung und Qualität soll ein offensives Standortmarketing aufgebaut werden, das das kreative Potenzial des Quartiers einbezieht und in Verbindung mit dem Dortmunder U die Besonderheit des Standortes inszeniert. Handlungsempfehlungen Verstetigung der Verzahnung von Angeboten der Kulturbetriebe, der Wirtschaftsförderung und der Stadterneuerung bei der Ansiedlung und Betreuung von kreativwirtschaftlichen Unternehmen Entwicklung eines moderierten Verfahrens zur systematisierten Vermittlung kostengünstiger kreativwirtschaftlicher Arbeitsräume für Co-Working, Ateliers, Studios, Werkstätten sowie Ausstellungsflächen Schaffung eines Gründungsklimas durch Bildung eines dezentralen Gründerinkubators Entwicklung bedarfsgerechter, studienbegleitender Bildungsangebote im Bereich „Unternehmensgründung im Kreativbereich“ aus Hochschulen 26 Einleitende Handlungs- empfehlungen Professionalisierung von Kreativunternehmen durch Weiterbildungsangebote Begleitung und Beratung von Unternehmen in Gründung und in Wachstumsphasen Intensivierung des Dialogs zwischen Kreativwirtschaft und Wissenschaften Förderung von Talenten und Bindung an die Region durch Aufzeigen von Berufsperspektiven Besondere Beachtung digitaler Technologien als Querschnittskompetenz und Impulsgeber neuerer Produkte und Dienstleistungen Förderung der Entwicklung von marktreifen Produkten durch verstärkte Interdisziplinarität zwischen Technologieunternehmen und Kreativschaffenden Etablierung des neuen „Kreativwirtschaftlichen Zentrums“ als weiteres Kompetenzzentrum im direkten Umfeld des Dortmunder U Durchführung eines regelmäßigen „Infotags Kreative Berufe“ für Schüler/innen aller Schulformen in der Berufsorientierungsphase auf der 2. Etage im Dortmunder U unter Einbeziehung Dortmunder Kreativunternehmer/innen Fortführung etablierter aufmerksamkeitsstarker Veranstaltungen und Entwicklung von neuen Formaten Steigerung der Aufmerksamkeit zur Generierung von Publikum bei Veranstaltungen und potenziellen Kunden Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Fokus: Neue Identität mit internationaler Wirkung Als erste Stadt im Ruhrgebiet und in nrw verfolgt Dortmund mit dem Masterplan den integrativen Ansatz, die Bildung kreativer Milieus von der Kultur- und Kreativwirtschaft, von digitalen Medien und Technologien über die Stadtentwicklung bis zur kulturellen Bildung in den Mittelpunkt ihrer strategischen Ausrichtung zu stellen. Ziel ist die Profilierung Dortmunds als kreative Stadt, die durch die intelligente Wertschöpfung vorhandener Kompetenzen, die intensive Nutzung von Netzwerken, die kontinuierliche Weiterentwicklung von Technologien und Kultur sowie transparente und basisorientierte Kommunikation als bürgernahes Exzellenzbeispiel in Europa gilt. Dabei spielt die inhaltliche Verdichtung im Umfeld des Dortmunder U eine wichtige Rolle. Der Masterplan „Kreatives Dortmund“ zeigt Wege auf, durch integrative Zu­ sammenarbeit die Identität der Stadt nachhaltig zu formen und die Wahrnehmung Dortmunds im internationalen Vergleich zu schärfen und zu festigen. Mit dem Dortmunder U hat Dortmund ein Alleinstellungsmerkmal von internationaler Bedeutung geschaffen. Insbesondere die Medienfassade erzeugt große Resonanz, aber auch die Verzahnung von Medienkunst und kultureller Bildung macht das Angebot einzigartig. Es entfaltet Mag­netwirkung für die Ansiedlung weiterer Institute und Einrichtungen sowie Unternehmen im Kreativwirtschaftlichen Zentrum, die das Dortmunder U als ­exzellente ­Adressbildung betrachten. Marketing- und Kommunikationsaktivitäten ver­ stärken die Wahrnehmung auf internationaler Ebene, sei es durch hochkarätige Veranstaltungen zu den Themen „Medienkunst“, „Kultur- und Kreativwirtschaft“, „Neue Technologien“, „Digitale Medien“, „Stadterneuerung“ und „Kulturelle Bildung“ oder durch Repräsentation auf Messen und Beiträge auf internationalen Kongressen und in Fachmedien. 28 Einleitende Handlungs- empfehlungen Das Engagement in Netzwerken trägt heutzutage maßgeblich zum Profil einer Stadt bei. Daher werden diese Aktivitäten ausgebaut. Insbesondere die neu gewonnene Fokussierung im Bereich digitaler Medienkunst wird zur Profilbildung genutzt. Handlungsempfehlungen Bewerbung der Stadt Dortmund um den Titel „City of Media Arts“ (Stadt der Medienkunst) im Netzwerk „Creative Cities“ (Kreativ-Städte) der UNESCO Schaffung von Ressourcen und Rahmenbedingungen zur systematischen Erschließung von neuen Förderprogrammen auf Bundes- und EU-Ebene Aktive Beteiligung an weiteren internationalen Netzwerken und Programmen Ansiedlung internationaler Institute und Einrichtungen im Bereich der Kreativwirtschaft sowie Medienkunst Fokussierung auf das Dortmunder U als Veranstaltungs­ ort durch Etablierung hochkarätiger internationaler Kongresse zu den Themen „Medienkunst“, „Kultur- und Kreativwirtschaft“, „Neue Technologien/Digitale Medien“, „Stadterneuerung“ und „Kulturelle Bildung“ Beteiligung des Dortmunder U an internationalen Wettbewerben als einzigartiges Beispiel für Medienkunst, Architektur und Zentrum für Kreativität Deutliches Engagement Dortmunds auf nationalen und internationalen Messen und Kongressen Begleitung der Aktivitäten durch kommunikative Maßnahmen Intensive Medienarbeit über den Bedeutungszuwachs Dortmunds als kreative Stadt und Impulsgeber im Diskurs über Kulturelle Bildung Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Fokus: Kulturelle Bildung Mit der Umsetzung des Dortmunder „Kommunalen Gesamtkonzepts“ arbeitet die Stadt konsequent weiter an der Entwicklung hin zur Modellstadt der Kulturellen Bildung. Programme wie „JeKi – Jedem Kind ein Instrument“, die Landesprogramme „Kultur und Schule“ sowie „Kulturrucksack nrw“ und das mehrjährige bundesweite Förderprogramm „Kulturagenten“ werden in enger Kooperation mit den Kultureinrichtungen und dem Kulturbüro durchgeführt. Die Stadt fördert die Begegnung mit Kunst und Kultur vom frühkindlichen Bereich bis hin zur beruflichen und akademischen Bildung und begreift Kreativität, Flexibilität und Eigeninitiative als unverzichtbare Schlüsselqualifikationen der modernen Wissensgesellschaft Die Stadt nutzt die Stärke der interdisziplinären Netzwerke und fördert konsequent die Kompetenzen städtischer und freier Träger und Institutionen mit ihren Beiträgen für die Kultur Das Dortmunder U mit der „U2 – Kulturelle Bildung“ entwickelt Impulse als Forschungslabor, Kompetenzzentrum und wissensbasierter Kommunikationsort für die Anwendung digitaler Medien in den Künsten und der kulturellen Bildung Der kompetente und kreative Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien wird als unverzichtbar in der globalen Mediengesellschaft gefördert und ist Bestandteil des U2-Programms Die „U2 – Kulturelle Bildung“ vernetzt sich mit ver­ gleichbaren internationalen Einrichtungen ebenso wie mit jungen Kreativen und Partnern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen vor Ort. Sie arbeitet generationsübergreifend und bezieht Lehrende und Multiplikatoren mit ein. Hauptzielgruppe sind Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene Die Dortmunder IT-Wirtschaft wird ebenso wie die Hochschulen in die Entwicklung von Formaten für die kulturelle Bildung einbezogen 30 Einleitende Handlungs- empfehlungen Kulturelle Bildung in Dortmund wirkt bis in die Stadt­ bezirke und erschließt durch innovative Projekte interkulturelle Potenziale und Wahrnehmungskompetenz Sie generiert Räume und Know-how, um kreatives Schaffen zu unterstützen Jungen Kreativen werden Informationen und Zugänge zu beruflichen Ausbildungswegen eröffnet Die berufliche Weiterqualifizierung und Professionalisierung von bereits am Markt tätigen Akteuren der Kreativ- und Kulturwirtschaft wird vorangetrieben Aktionsraum Nordstadt / Hafen Stadtent wicklung durch Einbeziehung kre ativwirtschaf tlicher und kultureller Impulse Das Dortmunder U ist eingebettet in eine Quartiers­ entwicklung, die sich von der Rheinischen Straße über das Künstlerhaus am Sunderweg auch in Richtung Nordstadt und Hafen fortsetzt. Die Nordstadt zeichnet sich durch ­einen hohen Grad an Urbanität und großstädtischem Leben aus. Kulturelle und ethnische Vielfalt erhalten hier Raum für Kreativität und Wirtschaft. Zahlreiche ­private Initiativen engagieren sich für ihr Quartier, ebenso wie viele Kreative, die ihre Ateliers, Studios und Werkstätten in der Nordstadt haben. Zentrale ­Veranstaltungsorte wie das „Depot“ und das „Dietrich-Keuning-Haus“ über­ nehmen wichtige Stadtteilfunktionen und erbringen dezen­trale Leistungen im Bereich der kulturellen Bildung. Darüber hinaus bieten sich weitere Entwicklungschancen für die Revitalisierung durch kreative Nutzungen. Grundvoraussetzungen wie bereits aktive Netzwerke von Kreativen sowie geeignete Immobilien, zum Beispiel Gebäude in der Speicherstraße im Hafen, sind vorhanden. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Erste Umnutzungsimpulse, etwa ein Restaurantschiff und eine Gastronomie mit Restaurant, Bar und Clubprogramm, tragen zur kreativen Belebung des Dortmunder Stadt­ hafens bereits bei. Die Speicherstraße übt durch die besondere Charakteristik ihrer Gebäude hohe Anziehungskraft aus. Die kraftvolle Spannung zwischen altindustrieller Nutzung und Kreativität entfaltet hier eine einzigartige Magie, die für Kreativunternehmen höchst attraktiv ist. Handlungsempfehlungen Erweiterung des kreativen Quartiers vom Dortmunder U und der Rheinischen Straße/ Unionviertel in den Hafen und die Nordstadt Impulssetzung durch kreative Um- oder Neunutzung von Gebäuden in enger Verzahnung von Stadt­ entwicklung/-erneuerung und Wirtschaftsförderung Entwicklung von bedarfsgerechten Unternehmensflächen in der Speicherstraße Schaffung von Ansiedlungsmöglichkeiten für Unternehmensgründungen aus Hochschulen Förderung von aktiven Kreativnetzwerken Förderung von weiterer Vernetzung zwischen kreativen Akteuren Entwicklung von Netzwerkveranstaltungen Förderung der Rahmenbedingungen für ethnische Ökonomie Begleitung der Quartiersentwicklung durch aufmerksamkeitsstarke Kommunikationsmaßnahmen Förderung von bereits etablierten Veranstaltungen Entwicklung neuer Formate 32 Einleitende Handlungs- empfehlungen Aktionsraum BrückstraSSenviertel Musik Lifest yle Nachtleben Seit den 2000 er Jahren hat die Stadt mit Unterstützung des Landes nrw erhebliche Investitionen in den Bau des „Konzerthauses“ und später in das in der Nähe befindliche „Orchesterzentrum | nrw“ sowie in den Umbau des Jazzclubs „domicil“ getätigt. Somit befinden sich drei wesentliche Akteure des Dortmunder Konzertlebens in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander und ziehen durch Veranstaltungen jährlich viele Besucher an. Mit der Identitätsbildung des Brückstraßenviertels zum Musik- und Entertainmentviertel wird die Stadt Dortmund den musikalischen Initiativen und Unternehmen zu einer Adressierung verhelfen und zugleich den Stärken und der Bandbreite im Musikbereich mehr Sichtbarkeit verleihen. Durch die Fokussierung auf ein junges Publikum werden gleichzeitig weitere Investitionen im lifestyleorientierten Einzelhandel und in der Gastronomie folgen. Hier zeichnen sich erste Tendenzen bereits ab. Die Stadt Dortmund fördert und begleitet den Revitalisierungs­ prozess aktiv durch die Intensivierung oder Einführung von Maßnahmen. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Handlungsempfehlungen Aufwertung der Brückstraße zu einem Quartier für Musik, Lifestyle und Gastronomie Orientierung der Bedarfe an einem jüngeren Publikum Entwicklung eines Besiedlungskonzept zur Reduzierung von Leerständen Verbesserung von Sicherheit und sozialer Kontrolle durch ordnungspolitische Instrumente Verbesserung von gefühlter Sicherheit durch Beleuchtung und Mobiliar Erstellung eines Qualitätskonzepts für den Einzelhandel Einbeziehung der Belange der Dortmunder Club- und Diskothekenbesitzer Inszenierung durch Marketingaktivitäten, Kommunikation und Medienarbeit Förderung bereits etablierter Veranstaltungen und Entwicklung neuer Formate © S y l vi a Ti e w s 34 Einleitende Handlungs- empfehlungen Ausblick: Mit Respekt zielorientiert Zukunft gestalten Das „Kreative Dortmund“ ist auf direktem Weg, den Anforderungen eines „Creative Europe“ gerecht zu werden. Der Strukturwandel hat eine neue Stufe erreicht: die kreative Wissensgesellschaft mit all ihren Anforderungen an gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Insofern hat sich Dortmund für die nächste Generation aufgestellt. Dies drückt sich durch Netzwerkkultur, dialogorientierte, integrative Prozesse, gelebte Interkulturalität und Individualität, neue Technologien in allen Lebens- und Arbeitsbereichen und Orientierung auf ein modernes Wertesystem aus. Generationenübergrei­ fende kulturelle Bildungsangebote versetzen insbesondere Jugendliche in die Lage, auf Basis eines Grundverständ­ nisses von Kultur und Kreativität digitale Medien verantwortungsbewusst einzusetzen. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Wissenstransfer und prosperierende Netzwerkkultur In der Wirtschaft haben sich die Tendenzen zur projektorientierten Zusammenarbeit verselbstständigt. Insbesondere junge Unternehmen in der Wachstumsphase und Kleinunternehmen profitieren von offenen Struk­turen im Innovationsbereich. Moderne Arbeits­ modelle wie Co-Working und Cloudsourcing ­ermöglichen ­kreative Chancen der Zusammenarbeit. Der stetige Transfer von Wissenschaft und Forschung zu Unternehmen sichert die Wettbewerbsfähigkeit des vitalen Wirtschaftsund Technologiestandorts Dortmund ebenso wie die Verfügbarkeit von Fachkräften, die an den Hochschulen ausge­bildet werden. Internationale Unternehmen und Institute schätzen diese Rahmenbedingungen und siedeln sich in Dortmund an. Wertschöpfung durch ­ Urbanität und Erlebnisqualität Die metropolitanen Angebote in der Stadt stehen für urbane Lebensqualität. Die Brückstraße lädt mit ausgefallenen Läden, Szenegastronomie und Clubs zum Flanieren ein. Das abwechslungsreiche Musikangebot im gesamten Stadtgebiet deckt die gesamte Bandbreite von Pop bis Klassik ab. Ob Newcomer oder arrivierte Künstle­­ rinnen und Künstler, das Konzertleben in Dortmund mit all seinen Auftrittsmöglichkeiten, Bühnen und Festivals ist Magnet für Gäste aus aller Welt. Auf der Achse von der Rheinischen Straße/Unionviertel über das Dortmunder U bis zum Dortmunder Hafen in der Nordstadt siedelt sich eine produktive Szene an. In Agenturen, Studios, Werkstätten und Ateliers entstehen innovative Konzepte durch die multidisziplinäre Zusammenarbeit von Kreativen, IT lern und Marketingfachleuten. 36 Einleitende Handlungs- empfehlungen Galerien und Geschäfte bieten die Basis für lokale Hersteller von Kleinserien sowie für Künstlerinnen und Künstler zur Vermarktung ihrer Produkte. Leuchtender Nukleus für stetige Internationalisierung Das Dortmunder U, das zukünftige „Kreativwirtschaftliche Zentrum“, die berufsbildenden Schulen und das Freizeitzentrum West werden die Nähe zueinander nutzen und entwickeln gemeinsame Projekte. Durch die Ansiedlung weiterer spannender Institutionen entsteht ein einzigartiger Nukleus, der mit dem Dortmunder U seine volle Magnetwirkung entfaltet. Regelmäßig stattfindende internationale Konferenzen, Ausstellungen und Projekte unterstreichen den Stellenwert dieses Zentrums für Kreativität und Kunst. Die besonderen Kompetenzen im Bereich „Medienkunst“ gewinnen weltweite Anerkennung – Dortmund ist gut aufgestellt, um sich um die Aufnahme in das unesco-Netzwerk „Creative Cities“ als „City of Media Arts“ zu bewerben. In einer kreativen Stadt sind kreative Medien unverzichtbar. Für uns als das Dortmunder Medienhaus gilt: Wir lieben Ideen! Deshalb begrüßen wir den Masterplan „Kreatives Dortmund“. Lambert Lensing-Wolff Herausgeber und Verleger der Ruhr Nachrichten Kreativität ist ein entscheidender Faktor für Innovationen. Dortmund beispielsweise ist die Heimat der creativa, Europas größter Messe für kreatives Gestalten. Hier tauschen sich Menschen über ihre Ideen und Kreationen aus. Damit leisten die Westfalenhallen einen Beitrag zur Entwicklung kreativer Potenziale für die ganze Stadt. Sabine Loos H a u p t g e s c h ä f t s f ü h r e r i n M e s s e W e s t f a l e n h a l l e n D o r t m u n d G m bH Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Die Technische Universität bringt Dortmund in der For­schung voran. Das TechnologieZentrum direkt neben dem Campus ist ein Erfolgsmodell. Beides zeigt: Dortmund sollte sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. p r o f.   D r .   M i c h a e l S t e i n b r e c h e r P r o f e s s o r f ü r T V - u n d V i d e o j o u r n a l i s m u s , T e c h n i s c h e u n iv e r s i t ä t D o r t m u n d Innovationen brauchen einen gesunden Nährboden, um ent­ stehen zu können. Kreativität ist die Voraussetzung, um alte Wege verlassen und neue Wege gehen zu können. Somit ist die Bedeutung der Kreativwirtschaft als Standortfaktor für die Region immer weiter gewachsen. Nicht nur die Lebensqualität gewinnt durch die Stärkung der Kreativwirtschaft, auch die Sicherung von Arbeitsplätzen wird zunehmend durch diesen Wirtschaftszweig beeinflusst. Umso wichtiger wird es auch in Zukunft, der Kreativwirt­schaft einen sichtbaren Bereich in der Region einzuräumen. National wie international steigt das Interesse an „Leucht­turmpro­jekten“, die anziehend wirken – nicht nur die Kreativen fühlen sich dort zu Hause, auch technisch ausgerichtete Unternehmen öffnen sich zunehmend der Attraktivität solcher Standorte. P r o f. S u s a n n e L e n g y e l S p r e c h e r i n d e r I n i t i a t iv e D e u t s c h e r D e s i g n v e r b ä n d e e .  V. P r ä s i d e n t i n d e s V e r b a n d e s D e u t s c h e r I n d u s t r i e D e s i g n e r e .  V. Mit dem Augenmerk auf seine kreativen Akteure wird Dortmund ein Anziehungspunkt mit überregionaler Strahlkraft im Ruhrgebiet. „Wir fördern Kohle“ ist Geschichte, heute heißt es: wir fördern ideen! Inez Koestel Di r e k t o r i n u n d g e s c h ä f t s f ü h r e r i n W AM Di e M e d i e n a k a d e m i e III Im Dialog © D a n i e l S a d r o w s ki 40 Im D i a l o g III Im Dialog Die weitere Entwicklung und Umsetzung des Masterplans „Kreatives Dortmund“ setzt auf eine breite Akzeptanz. Damit die Bedarfe der am Prozess beteiligten Akteure in den einzelnen Maßnahmen abgebildet ­werden, wurden die Zwischenergebnisse des Masterplans in drei Dialogrunden im November und Dezember 2011 mit rund 150 Teilnehmern diskutiert. Die Einladungen zu den Veranstaltungen im Dortmunder Jazzclub „domicil“ ­wurden breit gestreut, auch über die Presse. Zur Einführung wurden zu Beginn der ­Dialogrunden die Eckpunkte des Masterplans aus den Bereichen Kreativ­wirtschaft, Stadtentwicklung und Kulturelle Bildung in Kurzpräsentationen vorgestellt. Im Anschluss über­ nahmen die Referenten eine Gastgeberfunktion an drei Thementischen zu den vorgenannten Bereichen. Die Teilnehmer erhielten somit die Gelegenheit, sich über die Vorschläge auszutauschen und eigene Ideen und Anregungen einzubringen. Nach 20 Minuten erfolgte ein Tischwechsel. Am Ende der Veranstaltung zogen die Tischgastgeber ein Fazit der Dialogrunden. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Lebhaft brachten die Gäste ihre Vorstellungen eines kreativen Dortmunds ein, machten Vorschläge, regten Ergänzungen und Änderungen der vorliegenden Fassung an: Schaffung einer zentralen Kommunikationsplattform zur gebündelten Darstellung aller Aktivitäten im kreativen Sektor Ausbau der internen Kommunikation in der Szene zum besseren Kennenlernen Verbesserung der Wahrnehmung Dortmunds als kreative Stadt durch Auftritte auf Messen und in Medien Bekenntnis der öffentlichen Institutionen, lokale Anbieter bei künftigen Ausschreibungen mehr zu berücksichtigen Schaffung von Raumangeboten, auch „offene Räume“ zur variablen Nutzung, für Künstler und Existenzgründer Schaffung von nicht-kommerziellen Orten für 16- bis 18-Jährige: Avantgarde / Underground Bessere Zusammenarbeit der Dortmunder Hochschulen Die an den Dortmunder Hochschulen sehr gut ausgebildeten jungen Menschen in Dortmund halten Ausbau des Themenkanons im Bereich „Kulturelle Bildung“ Mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungsprozessen Breitere Beteiligung von Jugendlichen an Events Mehr Praktikumsplätze im Kreativbereich 42 Im D i a l o g Das kreative Dortmund im Jahr 2020: Die ambitionierten Projekte aus 2012 – zum Beispiel die Kultur-Initiative „Brück auf“ – tragen Früchte: Musiker, Mäzene und ­ Medien-Kreative schwingen im „Drei-Vierteltakt“ aus Brück-, Kreuz- und Kaiser-Quartier ... Frank Scheele G e s c h ä f t s f ü h r e r g e s t a l t e n d – K o m m u n ik a t i o n s d e s i g n Als Vorsitzende der KulturMeileNordstadt e. V. und Betreiberin der Borsigplatz VerFührungen liegt mir eine kreativ-künstle­ rische Entwicklung der Nordstadt besonders am Herzen. Bis zum Jahr 2020 wird der Dortmunder Norden zum b ­ eliebten Kulturquartier avancieren. Das vorhandene kreative und künstlerische Potenzial in seiner Vielfalt wird den Stadt­teil strukturell positiv verändern. Geschichte und Gegenwart, Kunst und Kultur erlebbar zu machen und damit aktiv Zukunft zu gestalten, das ist eine Herausforderung, der sich die Nordstadtakteure gerne stellen! Annette Kritzler B e t r e ib e r i n B o r s i g p l a t z V e r F ü h r u n g e n V o r s i t z e n d e K u l t u r  M e i l e  N o r d s t a d t e .  V. Wie sieht das kreative Dortmund im Jahr 2020 aus? Den Fokus auf langfristige Begleitung kreativer Gründer/ innen halte ich für äußerst notwendig. Grundsteine dafür sollten bereits während des Studiums gelegt werden, durch enge Kooperationen mit etablierten Freiberuflern der Kreativbranche. Nur so kann im Jahr 2020 der Nachwuchs dafür sorgen, dass sich Dortmund als wertvoller Standort für Kreative etabliert. Am e l i e H a u p t s t o c k F r e ib e r u f l i c h e G e r m a n i s t i n , * h a u p t w o r t Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Künstler/innen und Kreative schenken unserer Stadt eine bunte, vielfältige Kultur und somit Lebensqualität. Kleine Theater leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Mir ist es ein Anliegen, Kinder als vollwertiges Publikum zu begreifen und mit ihren kulturellen Bedürfnissen ernst zu nehmen. Daria Nitschke „ Di e M ä r c h e n b ü h n e “ u n d „ D a s E r z ä h l t h e a t e r “ Es gibt viel kreatives Potenzial in der Stadt, das jedoch zumeist auf Privatinitiativen basiert, während die großen Etats nach wie vor ausschließlich in die etablierten Kultur­ betriebe fließen. Viel wird davon abhängen, ob es gelingt, Unternehmen, Projekte, Ausstellungen, Künstler, Musiker oder Festivals von überregionaler Bedeutung zu etablieren. Hier müssen innovative Ideen im Vordergrund stehen, nicht die Zugehörigkeit zu einer Branche oder Konstitution! H o l g e r S t r at m a n n G e s c h ä f t s f ü h r e r R o c k H a r d G m bH Die kreative Szene braucht auch eine Ausgehkultur und Feierkultur, weil dies einen wichtigen Anteil in der Freizeitgestaltung einnimmt. Das Brückstraßenviertel hat sich zu einem neuen Szenequartier entwickelt, mit vielen neuen Gastronomien und kleinteiligen Einzelhandels­ flächen. Die kreative Szene hat im Brückstraßenviertel einen vielfältigen Freizeittreffpunkt mit Sub- und Hochkultur. H u b e r t u s F. B r a n d G e s c h ä f t s f ü h r e n d e r G e s e l l s c h a f t e r R o a d S t o p G m bH V o r s i t z e n d e r d e s V e r e i n s „ A u s g e h e n i n D o r t m u n d e .  V. “ 44 Im D i a l o g „Wie sieht das kreative Dortmund im Jahr 2020 aus?“ Wünschenswert wäre für mich, dass bis dahin die Kreativbzw. Kunstszene national oder auch international ernster genommen wird. Dortmund bringt jede Menge gute Kunst und gute Künstler hervor. Bisher wird dies allerdings in Städten wie Düsseldorf oder Berlin deutlich mehr wahrgenommen als in Dortmund. Dies spiegelt sich auch in der Schwierigkeit wider, Kunst zu verkaufen. Eine positive Entwicklung ist, dass sich die Kunstund Kreativszene in Dortmund gemeinsam in Netzwerken starkmacht. Ich denke, dass diese Netzwerke dazu beitragen, bis 2020 die Wahrnehmung Dortmunds zu stärken. Simone Czech Galerie 143 Wunsch! Dortmund hat rechtzeitig erkannt, wie wichtig kreative Innovationen für den Standort sind. Die positive Unterstützung vieler kleiner Keimzellen führte in der Folge zu einer Aufbruch­stimmung, die auch über­ regional wahrgenommen wurde. Firmen, die an individuellen Lösungen arbeiten, haben sich angesiedelt. Attraktiver Einzelhandel, Werkstätten für Spezialanfertigungen und Orte kreativwirtschaftlicher Nutzung prägen vermehrt das Stadtbild. Die vielfältigen kulturellen Angebote stoßen auf reges Interesse in der Bevölkerung. Dortmund im Jahr 2020 ist eine Stadt der Akteure, die indi­viduelle Lösungen bieten und dennoch kollaborativ agieren. Reinhild Kuhn I n h a b e r i n H e i m at d e s i g n / S t ä n d i g e V e r t r e t u n g Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Mit dem Juicy Beats Festival und seiner umfangreichen regionalen Vernetzung spiegeln sich große Teile der kreativen Potenziale Dortmunds in einem einzigen Event. Alljährlich reisen nicht nur Festivalbesucher aus der ganzen Republik, sondern auch Medienvertreter und wichtige Protagonisten der bundes- und europaweiten Musikwirtschaft zu dem größten und herausragendsten Musikereignis der Region an. Carsten Helmich J u i c y B e a t s F e s t iv a l Mit interdisziplinären Festivals wie der Audiodigitale präsentiert sich Dortmund weltweit als innovative und zukunftsorientierte Kreativ-Stadt, die ganz bewusst den Weg vom Industriezeitalter in ein Zeitalter digitaler Dienstleistungen und kreativer Zukunftsgestaltung geht. Martin Juhls F e s t iv a l A u d i o d i g i t a l e © S y l vi a Ti e w s © D a n i e l S a d r o w s ki IV Kreatives Dortmund: Fakten und Erläuterungen 48 Fakten und Erläuterungen IV Kreatives Dortmund: Fakten und Erläuterungen Die lokalbasierte Betrachtung von Kompetenz­feldern und deren ökonomischen Potenzialen erlaubt eine Einschätzung von ausbaufähigen Stärken. Bei der Betrachtung der Dortmunder Gegebenheiten ist der aktuelle Stand des internationalen politischen Diskurses und der Forschung im Bereich der Kreativindustrien berücksichtigt. In der konkreten Beschreibung spielen insbesondere die Potenziale der Talentförderung durch die Hochschulen und die Integration der Querschnittskompetenzen digitaler Technologien und Medien eine große Rolle. Es wurden alle Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft betrachtet und nach lokalen Gesichtspunkten Kompetenzfelder gebildet. Die darstellenden Künste sind in Dortmund durch die öffentlich geförderten Insti­ tutionen hervorragend aufgestellt. Auch einige private Anbieter sind über Dortmund hinaus bekannt. Ihre Akti­ vitäten sind partiell in das Kompetenzfeld „Musik- und Veranstaltungswirtschaft“ sowie im Bereich der „Kul­tu­ rellen Bildung“ mit eingeflossen. Der Teilmarkt „Buchmarkt“ wiederum findet sich in Teilen im Kompetenzfeld „Medien“ wie auch bei „Kultureller Bildung“ wieder. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Die nachfolgend beschriebenen Milieus berücksichtigen diese Faktoren: Substanzielle Basis aus vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen Inhaltliche und thematische Verdichtung im urbanen Raum Interessensgleichheit von beteiligten Akteuren branchen- und ressortübergreifend Gebündelte Aktivitäten der öffentlichen Hand, der Unternehmen und Marktteilnehmer Interaktion zwischen Marktteilnehmern und Netzwerkaktivitäten Ökonomische Potenziale von Teilbranchen Bedarfe von Zielgruppen Technologien und digitale Medien Talentförderung im Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft Kommunikationsebenen Öffentliche Wahrnehmung Integrationspotenzial Zukunftsrelevanz Internationale Positionierung Ebenso gilt der Bereich der „Kulturellen Bildung“ als Schlüsselqualifikation für Medienkompetenz und Integrationsförderung der nachfolgenden Generationen. 50 Fakten und Erläuterungen Leitmarkt 1.0 Ku lt u r - u n d K r e a t iv­wi r t s c h a f t Leitmarkt Kultur- und Kreativ­ wirtschaft Bereits seit rund 20 Jahren gilt das wissenschaft­­liche Interesse in Nordrhein-Westfalen der wirtschaftlichen Verwertung kultureller Leistungen. So wurde 1992 der erste Kulturwirtschaftsbericht mit dem Titel „­Dynamik der Kulturwirtschaft in Nordrhein-Westfalen“ vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Zuletzt erschien 2008 der fünfte Kulturwirtschaftsbericht nrw zum Thema „Kultur- und Kreativwirtschaft: ­Wettbewerb – ­Märkte – Innovationen“2. Erstmalig in dieser Publikationsreihe wurde auch die sogenannte Kreativwirtschaft betrachtet. Hintergrund ist, dass schöpferische Leistungen zunehmend in digitalen Medien ihren Ausdruck finden. In der Konsequenz wurden neben den bis dato geführten Teilmärkten die neuen Segmente „Werbevermittlung“ und „Verlegen von Software“ sowie „Softwareberatung und Entwicklung“ hinzugefügt. 2 Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (mwme): „5. Kulturwirtschaftsbericht – Kulturund Kreativ­w irtschaft: Wettbewerb – Märkte – Innovationen“, 2008 Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Kulturwirtschaft Musikwirtschaft Literatur, Buch und Pressemarkt Kunstmarkt Designwirtschaft Film- und TV-Wirtschaft Theatermarkt Architektur Werbung Kernbereiche der kulturund kreativ wirtschaft Selbstständige Künstler / innen Schriftsteller / innen Journalist / innen Artist / innen Restaurator / innen vorgel agerte Bereiche der Kulturwirtschaft u. a. Herstellung von Musikinstrumenten Rundfunk-, Fernseh- und phonotechnischen Geräten Foto-, Projektionsund Kinogeräten Verlagsgewerbe Musikverlage Tonstudios Film- und TV-Herstellung Konzerthallen Filmtheater Varietés Kleinkunstbühnen Einzelhandel mit Büchern, CDs & Schallplatten, Musikinstrumenten, Kunstgegenständen Vervielfältigung von Bildund Tonträgern Diskotheken und Tanzlokale Antiquariate Übersetzungsbüros Druckereien Architektur- und Designbüros Videotheken Werbevermittlung Verlegen von Software Softwareberatung und Entwicklung Kreativ wirtschaft Creative Industries Teilmärkte der Kulturwirtschaft und Softwarebranchen K u l t u r wi r t s c h a f t NR W 2 0 0 7 u. a. Theater- und Konzertveranstalter Werbegestaltung Quelle: Arbeitsgemeinschaf t nachgel agerte Bereiche der Kulturwirtschaft 52 Fakten und Erläuterungen Leitmarkt Ku lt u r - u n d 1.1 Eine neue Branche mit elf Teilmärkten K r e a t iv­wi r t s c h a f t Mit Vorlage des Forschungsgutachtens „Gesamtwirtschaftliche Perspektiven der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland“3 , im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, wurde 2009 die Debatte in Deutschland um die formale Definition und statistische Abgrenzung der neu entstandenen Wirtschaftsbranche vorläufig abgeschlossen und eine Basis für die weitere Branchenentwicklung geschaffen, ein abgestimmtes Grundmodell zur Definition und Abgrenzung der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) wird vorgelegt. Dieses Grundmodell stimmt mit den Festlegungen der Wirtschaftsministerkonferenz 4 der Länder wie auch mit den Ergebnissen der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages5 überein. Damit kann erstmals ein verlässlicher empirisch-quantitativer Rahmen für den bislang heterogenen Branchenkomplex der Kultur- und Kreativwirtschaft vorgelegt werden. Durch die Verständigung der drei Ebenen Bundesregierung, Bundestag und Bundesländer über einen einheitlichen Kern und eine einheitliche Branchenabgrenzung (mit eindeutiger Benennung der Wirtschaftszweige) konnte endlich die bisherige Zwiespältigkeit über den Begriff „Kultur- und Kreativwirtschaft“ überwunden werden. 4 3 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Auftraggeber): „Kulturund Kreativwirtschaft: Ermittlung der gemeinsamen charakteristischen Definitionselemente der heterogenen Teilbereiche der ‚Kulturwirtschaft‘ zur Bestimmung ihrer Perspektiven aus volkswirtschaft­ licher Sicht“, 2009 5 Vgl. Deutscher Bundesrat, Beschluss­ sammlung der Wirtschaftsministerkonferenz am 19./20. November 2007 in Darmstadt, Punkt 13 der Tagesordnung: „Kreativwirtschaft – Verbesserung der Rahmen­b edingungen für eine Wachstumsbranche“, Berlin, 03.12.2007 Vgl. Deutscher Bundestag, Drucksache 16/7000: „Schlussbericht der EnqueteKommission ‚Kultur in Deutschland‘“, 11.12.2007 Folgende elf Teilmärkte werden zur Kultur- und Kreativwirtschaft zusammengefasst: Musikwirtschaft Buchmarkt Kunstmarkt Filmwirtschaft Rundfunkwirtschaft Markt für darstellende Künste Designwirtschaft Architekturmarkt Pressemarkt Werbemarkt Software/Games-Industrie Nunmehr ist die deutsche Definition mit der Kernabgrenzung der EU-Kommission wie auch mit dem weltweit als Vorbild dienenden Modell Großbritanniens vergleichbar. Zudem wurden in der Konsequenz auch Wirtschaftszweigklassifikationen statistisch neu abgegrenzt. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Als Kultur- und Kreativwirtschaft werden die Unternehmen bezeichnet, die folgende Kriterien erfüllen: Erwerbswirtschaftliche Orientierung Wirtschaftlich verbindender Kern kulturund kreativwirtschaftlicher Aktivitäten durch sogenannten schöpferischen Akt Alle künstlerischen, literarischen, kulturellen, musischen, architektonischen oder kreativen Inhalte, Werke, Produkte, Produktionen oder Dienstleistungen, die als wirtschaftlich relevanter Ausgangskern den elf Teilmärkten zugrunde liegen Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder mediale Verbreitung von kulturellen/ kreativen Gütern und Dienstleistungen Des Weiteren nimmt das Forschungsgutachten der Bundesregierung eine Binnensegmen­ tierung der Unternehmenstypen vor. Die Unterteilung weist Großunternehmen, Klein- und mittelständische Unternehmen, Kleinstunternehmen bzw. Freiberufler auf. Dabei werden die üblichen statistischen Definitionen zugrunde gelegt, etwa die für mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von max. 50 Mio. Euro, kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern und Jahresumsatz oder Jahresbilanzsumme von höchstens 10 Mio. Euro und Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und Jahresumsatz oder Jahresbilanzsumme von höchstens 2 Mio. Euro. 1.2 Individualität fordert neue Strukturen Das Ergebnis, dass der Typus „Kleinstunternehmen“ – mit über 90 % – am weitesten in der Kultur- und Kreativwirtschaft vertreten ist, überrascht nicht, ist doch das Erbringen einer künstlerischen/kreativen Leistung eine höchst individuelle Leistung, oftmals mit Unikatcharakter, also nicht reproduzierbar oder auf andere Leistungserbringer übertragbar. Es liegt also ein Stück weit im Wesen der Sache, dass Kunst- und Kreativunternehmen als sogenannte unternehmerische Einzelpersonen bzw. Kleinstunternehmen am Markt agieren. Viele dieser Unternehmer/innen unterliegen nicht der Gewerbeordnung, sondern gelten als Freiberufler/innen nach § 18 des deutschen Einkommensteuergesetzes. Damit zählen sie nicht zum originären Einzugsbereich der Kammern. Lediglich die Gewerbetreibenden der Kultur- und Kreativwirtschaft – und damit eine begrenzte Anzahl der Branchen­ak­teure – sind automatisch Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammern (IHK). Ein etwas anderes Bild ergibt die Betrachtung der Verwertung von künstlerischen/kreativen Leistungen. In der Wertschöpfungskette sind diese dem schöpferischen Akt nachgelagert und in aller Regel dem Handel zuzuordnen. Gleiches gilt für Agenturen und Verlage sowie für ­viele Softwareunternehmen. Sie erfüllen oftmals die formalen Voraussetzungen für Gewerbetreibende und sind somit Mitgliedsunternehmen der IHK oder im produzierenden – teils zuliefernden – Bereich auch der Handwerkskammern oder in kammerorganisierten Branchen, z. B. der Archi­­tek­tenkammer. Es ist festzustellen, dass ein Teil der Kultur- und Kreativunternehmen – insbesondere die Künstlerinnen und Künstler – auf keine tradierte Interessenvertretung im wirtschaftlichen Umfeld zählen können bzw. die unterschied­ lichsten Kammern oder innerhalb der Kammern verschiedenste Geschäftsbereiche zuständig sind. 54 Fakten und Erläuterungen 1.3 Europäische Union: Europa2020 Leitmarkt Ku lt u r - u n d K r e a t iv­wi r t s c h a f t Vor dem Hintergrund des zweiten Zieles der europäischen Kulturagenda, die die Europäische Union (EU) auffordert, das Potenzial der Kultur im Rahmen der Lissabon-Strategie für Wachstum und Beschäftigung als Katalysator für Kreativität und Innovation zu nutzen, hat die Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission in Brüssel 2010 das „Grünbuch zur Erschließung des Potenzials der Kultur- und Kreativindustrien (KKI)“6 vorgelegt. Mit 6 Blick auf die nächste Förderperiode wurde damit eine gute Grundlage geschaffen. Die Empfehlungen basieren auf erprobten Praxisbeispielen und berücksichtigen auch neuere unabhängige Studien und Berichte, die im Auftrag der Kommission erstellt worden waren. Gemäß ihrer Stellung in Europa wird die Kommission übergeordnete Ziele zur Verbesserung von Rahmenbedingungen verfolgen. Vgl. Europäische Kommission: „Grünbuch: Erschließung des Potenzials der Kultur- und Kreativindustrien“, Brüssel, KOM(2010) 183/3 Diese Leitinitiativen sind im Besonderen: „Digitale Agenda für Europa“ – Schaffung eines echten Binnenmarkts für Online-Inhalte und -Dienste, u. a. mit Regulierungsrahmen zur Verwaltung und zum Schutz intellektueller Eigentumsrechte „Innovationsunion“ – spezifische Maßnahmen zur Stärkung der KKI als Katalysator für Innovation und Strukturwandel: u. a. Förderung von Unternehmergeist, Kapital­zugang, bessere Rahmenbedingungen sowie die trans­ nationale Zusammenarbeit der wichtigsten Akteurinnen und Akteure auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene zur Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen „Strategie für intellektuelles Eigentum“ – Nutzung von und Umgang mit Rechten in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen notwendigem Schutz und ent­ sprechender Nachhaltigkeit für das kreative Werk und der Notwendigkeit, die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu fördern Darüber hinaus liefert das Grünbuch eine sehr realitätsnahe und hilfreiche Differenzierung der Kultur- und Kreativindustrien (KKI). Diese Definition enthält im Kern einen wichtigen, wenn nicht den wichtigsten Aspekt in der qualitativen Unterscheidung von Kultur- und Kreativproduktion und liefert einen Ansatz zur weiteren Betrachtung auch der lokalen Kultur- und Kreativwirtschaft. Es wird in drei Bereiche unterschieden. Unter „Kulturindustrie“ werden Unternehmen zusammengefasst, die ungeachtet ihres potenziellen kommerziellen Wertes Produkte herstellen und vertreiben oder Dienstleistungen erbringen, die Ausdruck oder Verkörperung von Kultur sind. Dazu zählen die traditionellen Kunstbereiche (darstellende Kunst, bildende Kunst, Kulturerbe  –  einschließlich des öffentlichen Sektors) wie auch die Bereiche Film, DVD und Video, Fernsehen und Radio, Videospiele, Neue Medien, Musik, Bücher und Presse. Als „Kreativindustrie“ werden Branchen mit einer kulturellen Dimension bezeichnet, die Kultur in der Arbeitsleistung verwenden, obwohl ihre Ergebnisse überwiegend funktional sind. Dazu zählen etwa Architektur und Design. Auf der „peripheren Ebene“ sind viele andere Industriezweige für ihre eigene Entwicklung auf die Produktion von Inhalten angewiesen, weshalb eine gewisse gegenseitige Abhängigkeit mit den KKI besteht. Dazu zählen unter anderem der Tourismus und die neuen Technologien. Diese Branchen fallen jedoch nicht explizit unter den im Grünbuch verwendeten Begriff von KKI. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Digitaler Segen und Fluch zugleich Des Weiteren wird im Grünbuch darauf verwiesen, dass die KKI mit „einem sich rasant verändernden Kontext konfrontiert werden, der vor allem durch die Geschwindigkeit der weltweiten Entwicklung und Ausbreitung von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien gekennzeichnet ist. Dieser Aspekt hat enorme Auswirkungen auf alle Branchen in der gesamten Wertschöpfungskette, von der Entwicklung bis zu Produktion, Verteilung und Konsum von Kulturprodukten und -dienstleistungen.“ Diese neue Umgebung verändert traditionelle Produktions- und Konsummodelle von Grund auf und stellt das System infrage, mit dessen Hilfe die Kreativgemeinschaft bis jetzt aus Inhalt Wert geschöpft hat. Die Auswirkungen sind je nach Unternehmen sehr verschieden und hängen davon ab, wo das Unternehmen in der Wertschöpfungskette angesiedelt ist. Der ökonomische Wert wird an das Ende der Kette verschoben, was sich in manchen Branchen auf die tatsächliche Entlohnung kreativer Arbeit auswirkt. Damit sind die Gefahren der Produktpiraterie und von Verkaufsverlusten gemeint. Kreative Kernkompetenzen für Innovationen und wirtschaftliche Dynamik Das Grünbuch stellt fest, dass „selbst in Branchen, in denen große internationale Unternehmen führend sind, kleine und kleinste Unternehmen bei Kreativität und Innovation eine entscheidende Rolle spielen. Typischerweise sind sie es, die Risiken eingehen und früh Neues übernehmen; bei der Talentsuche, der Entwicklung neuer Trends und dem Entwerfen einer neuen Ästhetik stehen sie an vorderster Front.“ Die KKI sind wissensgetriebene Industrien mit einer Tendenz zu spezialisierten Arbeitsmärkten. Damit die „KKI ihr zweifaches, nämlich kulturelles und wirtschaftliches Potenzial entfalten und die oben genannten Triebkräfte optimal nutzen können“, werden zentrale Forderungen aufgestellt: Experimentier- und Innovationsspielraum, z. B. Laboratorien, wo Innovation und Experimentieren in benutzerorientierter und offener Form möglich sind und wo verschiedene Disziplinen zusammenarbeiten Zugang zum richtigen Qualifikationsmix Zugang zu Kapital Verfolgen eines ganzheitlichen Ansatzes Verbesserung des physischen und sozialen Umfelds, in dem Kreative und entsprechende Einrichtungen wie Kunst- und Designschulen oder Museen erfolgreich in Clustern arbeiten können Standortförderung durch Netzwerke Mehr Unterstützung für kreative Jungunternehmen Einbringen der Nutzerdimension in bestehende Cluster 56 Fakten und Erläuterungen Leitmarkt Ku lt u r - u n d Ortsbasierter Ent wicklungsansat z K r e a t iv­wi r t s c h a f t Schlussendlich wird im Grünbuch fest­ gestellt, dass „Kreativität und Innovation eine starke und ausgeprägte regionale Dimension ­haben.“ In der Konsequenz müssen Politik und Förderinstrumente lokal festgelegt werden, auf lokalen Besonderheiten und Stärken auf­ bauen und die lokalen Ressourcen nutzen. Gleichzeitig ist die Koordinierung zwischen verschiedenen Politik- und Verwaltungsebenen für den Erfolg unerlässlich. Europa2020 Die im Grünbuch skizzierte HandlungsEU. Mit der neuen Förderperiode ab 2014 sollen matrix wird im Rahmenprogramm „Creative die Clusterbereiche „Jugend und Bildung“ sowie Europe“7 weitergeführt, die die Generaldirektion „Kultur, Film und Kreativwirtschaft“ vorrangig Bildung und Kultur für die EU-Strategie „Eurogefördert werden. Zudem soll ein Garantiefonds pa2020“ im Dezember 2011 vorgelegt hat. Das mit verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten der Programm verfolgt die Förderung und Stärkung Kreativwirtschaft bereitgestellt werden. von nachhaltigem Wirtschaftswachstum, BeZudem stehen seit dem Start des Proschäftigung, Innovation und Integration. Dagramms „European Creative Industries Alliance“ mit einhergehen soll eine Budgeterhöhung auf (ECIA) 8 Anfang 2012 weitere Förderinstrumente 1,8 Mrd. Euro, das bedeutet 37 % mehr für Kultur- zur Verfügung. Die ECIA versteht sich als Lernschaffende und Kreativwirtschaft von Seiten der plattform für Politik, die praktische Elemente wie Voucher, Zugang zu Fremdkapital und die Zusam7 Vgl. Europäische Kommission, Communimenarbeit von Clustern integriert. cation from the commission to the European Parliament, the Council, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions: “Creative Europe – A new framework programme for the cultural and creative sectors (20142020)”, Brussels, XXX, COM(2011) 786/2 8 Vgl. Europäische Kommission, General­ direktion für Unternehmen und Industrie: “The European Creative Industries Alliance”, http://www.howtogrow.eu/ecia/ 1.4 Kreative Stärken der Stadt Dortmund – Empirie und Entwicklungspotenzial In Dortmund sind rund 1.900 Unternehmen und Selbstständige in der Kultur- und Kreativwirtschaft mit mehr als 5.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig. Hinzu kommen ca. 10.000 geringfügig Beschäftigte. Insgesamt weist die Branchenentwicklung seit dem Jahre 2000 eine positive Dynamik bei der Umsatzentwicklung und Schaffung neuer Arbeitsplätze auf. Durch die Kleinteiligkeit der Unternehmen und die Heterogenität der Teilbranchen ergibt sich nur bedingt ein Gesamtbild. Die statistische Betrachtung der Kulturund Kreativwirtschaft führt hinsichtlich einer sauberen Abgrenzung der Teilmärkte und des Anteils kreativer Kompetenzen in Branchen wie der IT-Industrie oder bei der Querschnittskom­ petenz „Design“ zu Schwierigkeiten. Zudem führt die Existenz von großen Unternehmen, etwa eines großen Verlags- oder Rundfunkhauses, häufig zu einer mitunter „scheinbaren“ ­Attraktivität innerhalb eines Segmentes. So sind der Rundfunk- und Pressemarkt bei der Umsatzgrößenbetrachtung innerhalb der Teilsegmente auf nationaler Ebene (vgl. Gutachten der Bundesregierung) im Jahr 2006 die beiden Teilmärkte, die mit deutlichem Abstand vor allen anderen von sogenannten Majors dominiert werden. Sie generieren 80 % bzw. 68 % der Branchenumsätze, machen aber nur 2 % bzw. 8 % Anteil der Unternehmen innerhalb des Teilmarktes aus. Außer­ dem beinhalten Konzern-Kennziffern häufig auch Bereiche, die nicht originär als Kreativwirtschaft zu bezeichnen sind, z. B. Druckerei, und vergrößern somit künstlich die relative Bedeutung der Unternehmen. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Solche Unternehmen mit konzernartigen Strukturen können eine magnetische Clusterbildung mit positiven Effekten auf Wertschöpfungsprozesse entfalten. Die angestellten Mitarbeiter/innen wiederum verstehen sich in der Regel nicht als Zugehörige zur Kultur- und Kreativwirtschaft, weil sie nicht selbstständig tätig sind, und selbst feste freie Mitarbeiter nutzen bisher die Potenziale zur Netzwerkbildung wenig. Dennoch ist die Ermittlung von Daten und Fakten ein wichtiges Mittel, um eine zielgerichtete Branchenentwicklung voranzutreiben. In Dortmund waren im Juni 2011 mehr als 5.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den verschiedenen Teilmärkten der Kreativwirtschaft tätig. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahl in der Kreativwirtschaft war in den vergangenen Jahren kontinuierlich positiv 9. Hinzu kommen 845 Unternehmen mit ca. 12.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Informationstechnologie. 9 Vgl. Stadt Dortmund, Wirtschafts­ förderung: „Von hoher Anziehungskraft – Wirtschaftsstandort Dortmund 2011“, Dortmund, 05/2011 5.419 5.333 5.209 5.022 5.038 2.423 2.348 2007 2008 2009 2.375 2010 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte davon Frauen Q u e l l e : W i r t s ch a f t s s ta n d o r t D o r t m u n d 2012, Wirtschaf tsförderung Dortmund 2011 58 Fakten und Erläuterungen Leitmarkt Ku lt u r - u n d K r e a t iv­wi r t s c h a f t 1.5 Ökonomische Potenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft in Dortmund Unter Berücksichtigung der neuen Zu­ ord­nungsmodelle, der G ­ rößenverhältnisse der Unternehmen innerhalb der ­Segmente, der geschätzten gesamtwirtschaftlichen Daten inkl. der Selbstständigen, der ­Studiengänge mit kreativwirtschaftlichem Bezug, der Querschnittsfunktionen einzelner Segmente, der Wertschöpfungsprozesse und der eigendynamischen Branchenaktivitäten, z. B. Netzwerkbildung, ergeben sich für Dortmund lokale Stärken in folgenden Bereichen: Design – Kommunikationswirtschaft und Digitale Medien Musik- und Veranstaltungswirtschaft Medienkunst und Kunstmarkt Medien Architektur, Städtebau und Raumplanung Zur Bildung einer Milieu-Strategie sind weitere Faktoren zu berücksichtigen, die sich aus sozioökonomischen und weitestgehend daraus resultierenden psychografischen Merkmalen ergeben. Sie leiten segmentübergreifend die Bedarfe von Kreativ-Unternehmern/-innen ab und berücksichtigen die Positionierung im Wettbewerb. Dabei bezieht sich die Betrachtung im © D a n i e l S a d r o w s ki Wesentlichen auf die in den Umsatzstatistiken als Klein- und Kleinstunternehmen mit umsatz­ steuerpflichtigen Jahresumsätzen von bis zu 10 Mio. bzw. 2 Mio. Euro bezeichneten freiberuflichen und gewerblichen Aktivitäten. Sie machen im bundesdeutschen Durchschnitt rund 97 % der Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft aus. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 1.6 Kreative Unternehmen Neben psychografischen Merkmalen wie zum Beispiel ein hohes Maß an Berufung, Individualität und intrinsischer Motivation, sind die Unternehmensgröße und -reife wichtige Kriterien. Zwischen Existenzgründern und arrivierten, etablierten Unternehmen bestehen unterschiedliche Ansprüche, wenn es um den Unternehmensstandort geht. Hier verhalten sich Kreativunternehmen nicht signifikant anders als andere Branchen. Talente – potenzielle Existenzgründer / innen mit professionellem Hintergrund Folgende Merkmale und Anforderungen lassen sich für diese Gruppe bilden: Gründungen (aus Hochschulen) Junge Menschen: 20 bis 25 Jahre Teils geringe Bindung zur Stadt (gehen nach Studium wieder in Heimat zurück) Gut ausgebildet im jeweiligen Kreativsegment Einzelkämpfer/innen oder kleine Arbeitsgruppen Hohe Innovationskraft Wenige Kenntnisse im Kaufmännischen Kaum Projekt-/ Berufserfahrung Berufliche Perspektive im Teststadium: Angestellte vs. Freiberuflichkeit Keine/Wenige Auftraggeber/innen Keine/Wenige finanzielle Mittel Natürliche/Gesunde Scheu vor Fixkosten Kaum Ansprüche an individuelle Repräsentanz Kein/Wenig Publikumsverkehr Sie benötigen flexible Modelle, die sich IT, Besprechungsräumen, Druckern, Fax, Küche, kurzfristig und mit geringen Kosten EntwicklunLager. Idealerweise flankiert von Professionaligen anpassen. Co-Working-Flächen bieten hier sierungsmaßnahmen in den Bereichen Steuern, gute Einstiegsmöglichkeiten in eine unternehme- Recht, Buchhaltung, Selbstmanagement/ rische Selbstständigkeit. Quirliges Miteinander, -marketing etc. lockeres und dennoch professionelles Ambiente mit Gemeinschaftsnutzung von Infrastruktur wie 60 Fakten und Erläuterungen Kreative Mit te Leitmarkt Ku lt u r - u n d K r e a t iv­wi r t s c h a f t Folgende Merkmale und Anforderungen lassen sich für diese Gruppe bilden: Kleine Agenturen: 2–20 Mitarbeiter/innen und Arbeitsgemeinschaften von Freiberuflern/-innen Erfahrene Freiberufler/innen: bewusste Einzelkämpfer/ innen mit geringer Wachstumsdynamik Senior-Freiberufler/innen: Spin-offs aus großen Agenturen mit hoher Wachstumsdynamik; Menschen (in der Lebensmitte) aus leitenden Positionen, die sich wieder mehr auf ihre kreativen Fähigkeiten zurückbesinnen und nochmals „neu“ anfangen Inhabergeführte Unternehmen Bewusste Entscheidung, klein/allein zu bleiben: Betonung und Erhalt individueller, kreativer Kernkompetenzen Individueller Bedarf an Kommunikation mit anderen: raus aus den eigenen vier Wänden Teils schon lange am Markt/Haben sich am Markt etabliert: große Berufserfahrung Oft attraktives Nischendasein Mittlere, geringe Innovationskraft Teils starke Produktorientierung im Sortiment (Web, Grafik-Design, Events, Kunstvermittlung etc.) Kunden sind oft kleine und mittelständische Unternehmen oder Abteilungen von Großunternehmen Guter Ertrag/Gutes Einkommen Bedingter oder punktueller Bedarf an Repräsentanz Mittlerer Publikumsverkehr Präsenz muss außen und im öffentlichen Bereich sichtbar werden Parkplätze für Kunden/-innen Zugang zu Räumen sollte leicht fallen Gehobener Anspruch an Gestaltung der Räumlichkeiten Mitspracherecht bei Ausgestaltung eigener Räume Co-Working ist eine Option, aber präfe­ riert werden abgeschlossene, ruhige, eigene ­Räume mit gemeinschaftlicher Nutzung von Besprechungs- und Präsentationsräumen, ­Küche, Lager, Großdruckern. Eher Co-Working-­Studios oder e ­ igene Etagen oder Teile einer Etage als große Gemeinschaftsfläche. Bedarf an sich vergrößernden oder verkleinernden Flächen. Auch der Wunsch nach Serviceangeboten ist ausgeprägt: Reinigungs- und Sicherheitsdienst, IT, Aushilfspool für punktuelle Spitzen im Tagesgeschäft, Pool an Spezialkräften, etwa Layouten, Webprogrammierung, PR, Bildbearbeitung etc. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Kreative Spit ze Folgende Merkmale und Anforderungen lassen sich für diese Gruppe bilden: Mittlere bis große Agenturen/Unternehmen (mehr als 20 Mitarbeiter/innen) Seit Langem und gut am Markt positioniert Inhabergeführt und/oder fremde Geschäftsführung Hoher Bedarf an Repräsentanz mit exzellenter Adressbildung Viel Publikumsverkehr Trendige, auf Erlebnis ausgerichtete Räume: Corporate Architecture à la Designpost von Grey Düsseldorf Immer auf der Suche nach frischem „Kreativwind“ von jungen, „unverbrauchten“ Talenten Bindung guter Leute an das Unternehmen durch Identifikation mit Räumen, gute Lage, Teambildungs-Events Interdisziplinäre Teams Produkte sind Lösungen Hohe Innovationskraft durch Integration von jungen Nachwuchskreativen Kunden sind große Unternehmen Entscheidungen auf Geschäftsführer/in- bzw. Vorstandsebene Mäzene von Talenten Finanziell gut ausgestattet Hoher Anspruch an Räume und Lage Ausgeprägtes Mitspracherecht bei Gestaltung/ Aufteilung der Innenräume Präsenz muss außen sehr gut sichtbar werden: Branding Zugang mit exklusivem Charakter: Exklusive Empfangssituation ist wichtig Parkplätze für Kunden/-innen Solche Unternehmen haben in der ­Regel ein großes Verlangen nach repräsentativer ­Adressbildung mit exklusivem Charakter, zum Beispiel ganze bzw. mehrere Etagen als Loft in einem Gebäude oder ein eigenes Gebäude. Sie verhalten sich autark hinsichtlich Infrastruktur und Mitarbeitern/-innen. Sie schätzen ein kreatives Umfeld und gute Gastronomie und nutzen Kontakte zu unterschiedlichsten Disziplinen zur „Humusbildung“. 62 Fakten und Erläuterungen Leitmarkt Ku lt u r - u n d K r e a t iv­wi r t s c h a f t 1.7 Hochschulen – pra xisnahe Talentschmieden Die beiden staatlichen Hochschulen in Dortmund sowie zahlreiche weitere, teils private Bildungsinstitute bieten eine breite Palette an Studiengängen und -fächern im Kreativbereich an. Die 2010 vorgelegte Broschüre „Wissenschaft in Dortmund – Kreativwirtschaft“10 führt folgende Hochschulen und Institute auf: Technische Universität Dortmund Fachhochschule Dortmund International School of Management Orchesterzentrum | nrw wam Die Medienakademie Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik Erich-Brost-Institut 10 Stadt Dortmund, Technische Universität Dortmund, Fachhochschule Dortmund, TechnologieZentrumDortmund, windo e. V. (verantwortlich: Mechthild Heikenfeld): „Wissenschaft in Dortmund – Kreativwirtschaft“, Dortmund, November 2010 Daneben zählt das IT-Center Dortmund hinzu, denn im Studiengang „IT-Professional“ bzw. „IT-Bachelor“ gibt es eine Spezialisierung auf Webdesign inklusive digitaler Informationssysteme für Terminals in Bahnhöfen etc. sowie Shop-in-Shop-Systeme. Folgende Hochschulstandorte mit kreativen Ausbildungen lassen sich im Dortmunder Stadtgebiet identifizieren: Hochschul-Campus Eichlinghofen: Fachhochschule Dortmund Fachbereich Architektur Technische Universität Fakultät für Kultur- und Sprachwissenschaften Institut für Journalistik Institut für Musik und Musikwissenschaften Institut für deutsche Sprache und Literatur Institut für Anglistik und Amerikanistik Fachbereich Kunst und Sportwissenschaften Fakultät für Informatik (Software- und Spieleentwicklung) Masterplan [ID]factory – Zentrum für Kunsttransfer K r e ativ e s Do r t m u n d Fakultät für Elektro- und Informationstechnik Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Fakultät Raumplanung Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen International School of Management Innenstadt: Fachhochschule Dortmund Fachbereich Design und Fachbereich Informatik Orchesterzentrum | nrw wam Die Medienakademie Gründungen aus Hochschulen Jährlich nehmen Tausende ihr Studium in befragt Absolventen/-innen zu ihrer beruflichen Kreativbereichen an den Dortmunder Hochschu- Entwicklung und evaluiert die Praxisnähe der len und Bildungsinstituten auf oder verlassen die Studieninhalte. Zudem hat die Fachhochschule Hochschulen in Richtung Berufstätigkeit. Diese Dortmund 2010 erstmalig eine Online-Umfrage vielen Talente an die Stadt zu binden, hat grozum Thema „Berufsorientierung – Selbststänßes Gestaltungspotenzial für die Verjüngung der digkeit und berufliche Perspektiven für DesignRegion mit unmittelbaren Auswirkungen auf die studierende“ durchgeführt. Von insgesamt 895 gegenwärtigen demografischen Entwicklungen. haben 210 und damit 23,5 % der Studierenden Von 2007 bis 2010 lief mit ­Unterstützung teilgenommen. Die daraus resultierenden Er­ einer EXIST-Förderung, Programm des ­Bun­des­­gebnisse ermöglichen Rückschlüsse auf Trends. ministeriums für Wirtschaft und Techno­logie für Besonders interessante Folgerungen Gründungen aus der Wissenschaft, das ­Projekt erlaubt der Vergleich dieser Ergebnisse mit „kultur.unternehmen.dortmund“11 . Insgesamt ­denen der jährlich durchgeführten Absolventen/ wurden durch das Projekt mehr als 60 kreativ­ -innen-Befragungen 12 . So steht zum Beispiel das Thema „Praxisorientierung durch stärkere Intewirtschaftliche Gründungen beglei­tet. Ziel des gration von Design-Unternehmern/-innen schon Projektes war es, Hochschulange­hörige und während des Studiums“ bei beiden Gruppen ­Studierende für erfolgreiche ­unternehmerische auf der Wunschliste. Vorträge und Workshops Tätigkeiten und Gründungen in der Kre­ativ­ werden als ebenso hilfreich für eine bessere Vor­ wirtschaft fit zu machen. Partner des ­Projektes bereitung auf die Berufswelt angesehen wie ­waren neben der Technischen Universität Praktika in Agenturen. Das starke Bedürfnis nach Dortmund und der Fachhochschule Dortmund Praxisnähe verwundert nicht, denn zum einen die Wirtschaftsförderung Dortmund ­sowie haben viele Studierende bereits eine Ausbildung die Technologie­zentren der Region. oder Praxiserfahrung, die sie mit ins Studium Empirisch wird dieses Feld bereits seit einbringen, zum anderen sind die Selbstständigeinigen Jahren durch die Evaluierungsstelle keitsquoten vergleichsweise hoch – unter der Fachhochschule Dortmund untersucht. Sie den Studierenden und erst recht unter den 11 Vgl. Technische Universität Dortmund, Referat für Forschungsförderung und Wissenstransfer: „kultur.unternehmen. dortmund – das Projekt für Unternehmensgründungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft“ 12 Vgl. Fachhochschule Dortmund, Evaluierungsstelle: http://www.fh-dortmund.de/ de/hs/servicebe/verw/dezernate/v/eval/ Absolventenbefragung.php 64 Fakten und Erläuterungen Leitmarkt Ku lt u r - u n d K r e a t iv­wi r t s c h a f t Absolventen/-innen. Rund ein Fünftel der Stu­ dierenden erprobt schon während des Studiums die Freiberuflichkeit und 37 % der Absolventen/ -innen geben an, selbstständig zu arbeiten. Damit liegen die Designer/innen mit großem Abstand vor den anderen Fachbereichen der Fachhochschule Dortmund. Für die zukünftige Entwicklung von allgemeinen Angeboten der Fachhochschule Dortmund zum Thema „Selbstständigkeit/Existenzgründung“ wie auch von fachbereichsspezifischen haben die Ergebnisse der Studierendenbefragung wertvolle Hinweise geliefert. Als erste wichtige Maßnahme wird die Fachhochschule in der Dortmunder Nordstadt ein „Atelier- und Studioprogramm“ starten. Damit begegnet die Fachhochschule den Bedenken der Studierenden, „kein Unternehmertyp“ (69 %) zu sein, und dem Respekt vor dem „hohen finanziellen Risiko“ (95,5 %) sowie dem gefühlten Defizit, „zu wenig kaufmännisches Wissen“ (92,1 %) zu haben, auf ganz praktische Art und Weise. Denn immerhin sind 57,6 % der Meinung, dass es sich bei der Selbstständigkeit „um eine attraktive Form der Beschäftigung handelt“. Mehr als ein Drittel bewertet Existenzgründung sogar als „notwendig“. 71,1 % der Befragten haben bereits eine Vorstellung von „einer Unternehmensidee“, und überwältigende 92,9 % wollen freiberuflich „in ihrem Fachgebiet“ tätig werden. Auf die Frage nach der Qualität der gewünschten Räume haben mehr als die Hälfte „Ateliers/Studios“ angegeben, und zudem möchten viele beruflich etwas „Sinnvolles“ mit „gesellschaftlicher Relevanz“ tun. Auch in der Lehre im Fachbereich ­Design sind bereits Angebote zum Design-Entrepreneurship13 zu finden. Neben formalen Fragestellun13 Vgl. Fachhochschule Dortmund, Fach­b ereich Design: http://fb.design. fh-dortmund.de/lehrangebot/ angebotshow.php?angebot=2582 gen nehmen die Seminare auch die Heraus­ forderung der Selbstvermarktung und Kunden­ akquise auf. Zudem widmet sich ein Seminar der zielgruppenspezifischen Kommunikation für Designer/innen inkl. zahlreicher Vorträge von Experten aus der Praxis sowie Werkstattgespräche. Damit greift die Fachhochschule Dortmund in Teilen Angebote auf, die in ähnlicher Form im Projekt „kultur.unternehmen.dortmund“ bis Ende 2010 gemacht worden sind. Im Juli 2011 konnte sich die Technische Universität Dortmund gemeinsam mit dem TechnologieZentrum und der Stadt Dortmund im EXIST-Wettbewerb „Die Gründerhochschule“ mit dem Projekt „tu-startup“14 durchsetzen. Von 2012 bis 2016 erhält die Technische Universität Dortmund jetzt eine Zuwendung von voraussichtlich 3,6 Mio. Euro, um die Bedingungen für Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft zu verbessern und Gründungsvorhaben o ­ ptimal zu begleiten. An den Vorbereitungen waren insgesamt 60 Vertreterinnen und Vertreter aus der Dortmunder Wissenschaft, von Wirtschaftsförderungseinrichtungen, Technologiezentren, der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund und von Unternehmen sowie Gründerinnen und Gründer der Technischen Universität beteiligt. Von November 2010 bis April 2011 hatten sie unter Leitung des Rektorats und des Referats für Forschungsförderung und Wissenstransfer den Antrag „tu-startup“ konzipiert und 22 Maßnahmen zur Schaffung einer Kultur für Unternehmensgründungen an der Universität zusammengestellt. Gebündelt werden alle Maßnahmen, darunter auch Gründungsberatung und -lehre, unter dem Dach der neuen Marke „tu-startup“. 14 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, exist – Existenzgründungen aus der Wissenschaft: http://www.exist.de/ exist-gruendungskultur/gruenderhoch schule/projekte2011/01716/index.php Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 1.8 Berufsorientierung Kreative Berufe Zusätzlich zur Förderung von individuellen kreativen Fähigkeiten und der Ausbildung von handwerklichen wie digitalen Techniken genießt die Auseinandersetzung mit dem Thema „Beruf und Berufung“ im Zusammenhang mit kreativen Berufen hohes Interesse bei Jugendlichen. Mit Blick auf die Berufsfelder in der Kultur- und Kreativwirtschaft gibt es aber kein dezidiertes Informationsangebot und keine Möglichkeiten, sich auf der Praxisebene auszutauschen. 1.9 Gründungsförderung und Professionalisierung für Kreativunternehmen Untersuchungen wie auch die praktischen Erfahrungen haben ergeben, dass zahlreichen Kreativunternehmern/-innen kaufmännische, juristische und organisatorische Kenntnisse fehlen. Hier besteht Bedarf an berufsbegleitender Professionalisierung in der Existenzgründungsphase wie auch in Wachstumsphasen. In Dortmund gibt es Schulungsmöglichkeiten, etwa im „Creativzentrum für Kulturwirtschaft und kreatives Gestalten“ auf der ehemaligen Zeche Dorstfeld 2/315 . Seit dem Jahr 2000 unterstützen die Volkshochschule und die Wirtschaftsförderung Dortmund in der „Qualifizierungsinitiative Kulturwirtschaft“ Existenzgründerinnen und Existenzgründer in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit konkreten Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen 16 helfen sie den Kulturschaffenden, die Rahmenbedingungen für den Aufbau einer selbstständigen Existenz zu organisieren. Inhaltlich und räumlich verortet ist die Qualifizierungsinitiative im Creativzentrum Dorstfeld der Volkshochschule Dortmund, das sich mit seinem Bildungsangebot an Laien und Autodidakten im Künstlerischen 15 Vgl. Volkshochschule Dortmund, Creativzentrum: http://vhs.dortmund.de/ standorte/creativzentrum/index.html 16 Vgl. Volkshochschule Dortmund, Bildungsangebote Kulturwirtschaft: http://vhs. dortmund.de/webbasys/index.php?kathau pt=1&katid=194&katvaterid=65&katname= Kulturwirtschaft Gestalten ebenso wendet wie an Profis und Gründer in der Kreativ- und Kulturwirtschaft. Besonders im Blick ist der Personenkreis, der den Zugang zu den Gründungsinitiativen des Landes NRW noch nicht gefunden hat und sich in einem Klärungs- und Informationsprozess über die individuellen Möglichkeiten und die freiberuflichen Handlungsfelder befindet. Denn gerade die professionelle Überprüfung und ­Weiterentwicklung des Gründungskonzeptes, die Fi­nanzierung über öffentliche Kreditprogramme sowie die Nutzung von Kontakten und Netzwerken tragen wesentlich zu einem gut vorbereiteten und erfolgreichen Unternehmens­ start bei. Bis zum Dezember 2010 wurden im Creativ­zentrum Dorstfeld 481 Einzel- und Projekt­­beratungen zu kultur- und kreativwirtschaft­ lichen Gründungsvorhaben durchgeführt. Ergänzend zum Informations- und Beratungsangebot werden Workshops mit betriebswirtschaftlichen, steuerrechtlichen und versicherungsrechtlichen Themenbereichen für Kreative angeboten, die in der Regel nicht Bestandteil der künstlerischen Fachausbildung und gleichermaßen für eine erfolgversprechende Gründung von enormer Bedeutung sind. Im Zeitraum 2000 bis 2010 haben an 135 weiterführenden Quali­fi­zierungsmaßnahmen insgesamt 1.455 Kunstund Kulturschaffende teilgenommen. 66 Fakten und Erläuterungen 1.10 Fazit Leitmarkt Ku lt u r - u n d K r e a t iv­wi r t s c h a f t Dortmund hat frühzeitig auf die nationale und europäische Debatte um und über Kulturund Kreativwirtschaft reagiert und die Impulse der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 aufgegriffen. Über Organisationsgrenzen hinweg hat sich auf der Arbeitsebene der Dortmunder Stadtverwaltung ein Arbeitskreis „Kultur- und Kreativwirtschaft Dortmund“ gebildet, der sich regelmäßig informell austauscht und projektbezogen zusammenarbeitet. Unter dem Label „DORTMUND. KREATIV.“17 wurden seit 2007 alle Branchen der Kreativwirtschaft unterstützt. Basierend auf Erhebungen aus dem Jahr 2007/2008 über kulturund kreativwirtschaftliche Potenziale in Dortmund wurden Maßnahmen zur Netzwerkbildung der Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt und an der Förderung der Rahmenbedingungen für kreative Unternehmen gearbeitet. Mit der Internetplattform www.kreativwirtschaft-dortmund.de wurde die Möglichkeit für Kreativunternehmen geschaffen, sich mit Profilen darzustellen und über positive Meldungen auf sich aufmerksam zu machen. News und Information bietet der „DORTMUND.KREATIV. ticker“18 , eine informelle E-Mail, die wöchentlich versendet wird. Neben neuen Firmenprofilen, Unternehmenserfolgen und ­Branchenzahlen werden Immobilien- und Jobangebote sowie Netzwerktermine kommuniziert. Für eine aktive Netzwerkförderung wurden Formate entwickelt. Seit 2008 gibt es regelmäßige Ausstellungen. Bei „DORTMUND.KREATIV.stars“ ­präsentieren sich Nachwuchsdesigner und etablierte ­Designer aus Dortmund. „DORTMUND.KREATIV. trends“ lädt zwei Mal im Jahr zum fokussierten Branchen­dialog innerhalb von Teilmärkten ein. In Kooperation mit Kapitalgebern findet jährlich eine Veranstaltung zum Thema „DORTMUND. KREATIV.finanzierung“ statt. Auf der „Creative Stage Ruhr“19 werden kreative Projekte in der Metropole Ruhr präsentiert. Dieses Bündel an Maßnahmen der Wirtschaftsförderung wird von den ­Kreativunternehmen sehr gut angenommen. 17 Vgl. Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „dortmund.kreativ.“, http:// www.kreativwirtschaft-dortmund.de/ 18 Vgl. Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „dortmund.kreativ.ticker“, http:// www.kreativwirtschaft-dortmund.de/ kreativwirtschaft/de/service/downloads/ 19 Vgl. Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „Creative Stage Ruhr“, http://www.creativestageruhr.de Mit „Heimatdesign“20 konnte sich in Dortmund eine Plattform für junges Design aus der Region etablieren. Mit Ausstellungen, ­Messen, Kooperationen, Magazin und ­Agentur soll Dortmund und die Metropole Ruhr als Ansiedlungsort für kreative Designideen aufgebaut werden. Die Mischung der Designbereiche Mode, Grafik, Objekt und Fotografie ist dabei ein w ­ ichtiger Ausgangspunkt. Das „european centre for creative ­economy | ecce“21 ist ein Institut, hervorgegangen aus der europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010, mit Sitz am Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität und dient dem Ausbau und der Unterstützung der Kreativwirtschaft auf kommunaler, nationaler und internationaler Ebene. ecce sieht seine Aufgabe darin, die Diskussion zur strukturellen Förderung der Kreativwirtschaft auf europäischer Ebene mitzuführen und Nordrhein-Westfalen als zentralen Standort der Kreativwirtschaft zu positionieren. Des Weiteren unterstützt ecce die Kreativbranchen durch ein integratives Förderkonzept, das zum einen Talen­ te und deren Bedürfnisse berücksichtigt und zum anderen mittels einer strategischen Stadtplanung bestehende Orte der Kreativität weiter­ entwickelt und neue Räume schafft. Weitere fokussierte nennenswerte Aktivitäten anderer Institutionen zur Branchenentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft sind derzeit nicht erkennbar, sind aber zur weiteren Akzeptanzsteigerung und für das Wachstum der noch jungen Branche „Kultur- und Kreativwirtschaft“ notwendig. Dortmund hat aufgrund seiner Stellung als drittgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen und größte im Ruhrgebiet, durch seine vitale Hochschullandschaft und damit verbunden eine große Zahl an gut ausgebildeten Absolventen kreativer Studiengänge, durch seine Stärken in der Entwicklung von Technologiebranchen und -zentren, durch den hohen Anteil an Unternehmen im Bereich „IT-Software“ und die von mittelständischen Unternehmen geprägte Nachfragestruktur für kreative Dienstleistungen gute Marktvoraussetzungen für eine weiter wachsende und prosperierende Kultur- und Kreativwirtschaft. 20 Vgl. Heimatdesign: http://www.heimatdesign.de/ 21 Vgl. european centre for creative economy: http://www.e-c-c-e.de/ Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d © D a n i e l S a d r o w s ki 68 Fakten und Erläuterungen Kompe tenzfelder 2.0 u n d ök o n o m i s c h e Potenziale Kompetenzfelder und ökonomische Potenziale Für eine Milieu-Entwicklung sind bestimmte Voraussetzungen notwendig: substanzielle Basis aus vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen, Verdichtung im urbanen Raum, Interessensgleichheit der beteiligten Akteure, gebündelte Aktivitäten, Interaktion zwischen Marktteilnehmern, Kommunikation und öffentliche Wahrnehmung, Wettbewerb und Talentförderung. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte lassen sich in Dortmund fünf Kompetenzfelder identifizieren, die sich in ihrer jeweiligen Ausprägung unterscheiden und in ihrem Status verschiedene Entwicklungsstände aufweisen. Dabei finden öffentlich ­geförderte Projekte und Institutionen ebenso Eingang in die Betrachtung wie kultur- und kreativwirtschaft­liche Unternehmungen, Berufs- und Branchennetz­werke sowie Bildungsinstitutionen. In der ganzheitlichen Betrachtung werden Potenziale deutlich und Handlungsansätze erkennbar. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 2.1 Kompetenzfeld „Musik- und Veranstaltungswirtschaft“ Dortmund verfügt mit dem Messe- und Kongresszentrum Westfalenhallen 22 über eine lange Messe- und Veranstaltungstradition und übt mit seinem variablen Raumangebot hohe Anziehungskraft auf Veranstalter und Besucher aus. Zudem bieten öffentliche Institutionen wie der Westfalenpark 23 , das Konzerthaus 24 und die Oper25 ein breites Spektrum kultureller Aktivi­ täten, von hochklassigen Konzerten mit international renommierten Künstlern bis zu Familien­ programmen. Damit wird Dortmund seiner Rolle als Oberzentrum in der Metropole Ruhr gerecht. 22 Vgl. Westfalenhallen Dortmund: http://www.westfalenhallen.de/ 23 Vgl. Westfalenpark Dortmund: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_ kultur/westfalenpark_dortmund/start_ westfalenpark/index.html 24 Vgl. Konzerthaus Dortmund – Philharmonie für Westfalen: http://www.konzerhausdortmund.de/ 25 Vgl. Oper Dortmund: http://www.theater do.de/theater/kulturmarke/ Daneben gibt es eine Vielzahl ­anderer, ­ edeutender Orte im privatwirtschaftlichen Verb anstaltungsbereich, darunter so ­etablierte Ange­bote im Bereich der Popularmusik wie das Freizeitzentrum West (FZW) 26, der ­Jazzclub „domicil“27, die Fredenbaumhallen 28 , das Haren­berg CityCenter 29 und der Signal-Iduna-Park 30. Zudem entstehen immer wieder neue Veranstaltungs­ formate mit hoher Attraktivität auch für auswärtige Besucher, die über Umweg­rendite und -rentabilität ihren Beitrag zum wirtschaft­lichen Erfolg im ­Einzelhandel, im Dienstleistungssektor und in Hotel- und Gastronomiebetrieben leisten. 26 Vgl. Freizeitzentrum West: http://www.fzw.de/ 27 Vgl. domicil: http://www.domicil-dortmund.de/ 28 Vgl. Fredenbaumhallen Dortmund: http://www.fredenbaumhalle.de/2010/ 29 Vgl. Harenberg City-Center: http://www.hcc-dortmund.de/ 30 Signal-Iduna-Park: http://www.signaliduna-park.de/Content/Veranstaltungen/ index.php?Z_highmain=10&Z_highsub= 0&Z_highsubsub=0&highmain=0&highsub =0&highsubsub=0&PHPSESSID= e1ca6475f9f86b52d8d428244b541698 Messen set zen kreative Ak zente Das Veranstaltungszentrum der Westfalenhallen wird alljährlich im Frühjahr zum überregionalen Treffpunkt für Kreative. Die Messe „Creativa“31 ist Europas größte Messe für kreatives Gestalten und blickt bereits auf über 30 ­erfolgreiche Jahre zurück. Auch eine bereits seit Langem etablierte Messe ist die „Intermodellbau“32 . Sie gilt als Europas größte Messe für Modellbau und -sport und richtet sich an ein kreatives Publikum, das Welten und Objekte nachbaut. Ein noch relativ junges Angebot zeigt die „FA!R – Messe für fairen Handel“33 . Auch auf Deutschlands größter Messe für fairen Handel spielt das Thema „Kreativität“ eine Rolle. 31 Vgl. Westfalenhallen Dortmund, Messe Creativa: http://westfalenhallen.de/ messen/creativa/index.php 32 Vgl. Westfalenhallen Dortmund, Messe Intermodellbau: http://www.westfalen hallen.de/messen/intermodellbau/ 33 Westfalenhallen Dortmund: FA!R – Messe für fairen Handel: http://www.westfalen hallen.de/messen/fair/index.php### Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der ausgestellten Produkte wider: Produkte aus den Bereichen Textilien, Teppiche, Sport­artikel, ­Schuhe, Lebensmittel, Weine & Spirituosen, Kosmetik, Kunsthandwerk, Schmuck und ­Accessoires. Diese Messe befindet sich noch in der Aufbau­ phase, greift aber ein Thema auf, das sich durch immer mehr Bereiche in der Gesellschaft zieht. Insofern hat sie weiteres W ­ achstumspotenzial und wird sich in den nächsten Jahren weiter­entwickeln. Mit der BEST OF EVENTS ­INTERNATIONAL 34 findet jährlich der führende Branchentreff für Wirtschaftskommunikation, Live-Marketing, Veranstaltungsservices & Kongress in den Westfalenhallen statt. Konzentriert an zwei Tagen bietet die BEST OF EVENTS eine breite Präsenz internationaler Top-Aussteller, eine hervorragende Plattform für Geschäftsanbahnungen, ausgezeichnete Möglichkeiten zur Knüpfung von 34 Best of Events – Fachmesse der Event­ industrie: http://www.boe-messe.de/ 70 Fakten und Erläuterungen Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e Potenziale Business­kontakten sowie die einmalige Gelegenheit, ­einen vollständigen Überblick über die aktuellsten Trends der Branche zu erhalten. Erstmals fand in 2011 die „chor.com – Forum der Chormusik“35 in den Westfalenhallen in Dortmund statt. Die Veranstaltung bringt die 35 Akteure der Chorszene zusammen und vernetzt sie. Die chor.com ist gleichzeitig Workshop und Weiterbildungsmöglichkeit sowie Symposium und Diskussionsforum zu aktuellen Themen aus Musikpraxis und -wissenschaft. Die chor.com wird 2013 erneut in Dortmund stattfinden. chor.com – Messe, Kongress, Festival: http://www.chor.com/ Ver anstaltungen Dortmund verfügt über eine ganze Reihe gut frequentierter Veranstaltungsorte im Zentrum wie in städtischen Randbereichen, in Gebäuden wie auch im Außenbereich. Als größte Halle spielt die Dortmunder Westfalenhalle im internationalen Konzertleben seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle – von Klassik über Schlager bis zu Rock, Pop und Cross-over, von Comedy bis zu Oper. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um Eigenveranstaltungen, sondern die Westfallenhallen treten als Vermieter und Dienstleister gegenüber national oder international agierenden Veranstaltern auf. Im Zusammenspiel mit dem 2010 neu eröffneten Freizeitzentrum West bietet Dortmund einen guten Mix hinsichtlich Größe und Infrastruktur für den populärmusikalischen Bereich, der teilweise auch ins Programm des Dortmunder Konzerthauses Eingang findet, beispiels­weise beim „Pop-Abo“, in den „Jazz-Nights“, in der Reihe „World Music“ oder im Bereich ­„Cabaret und Chanson“. Zudem verfügt der Jazzclub „domicil“ über hervorragende Räumlich­keiten für Konzerte. Hier hat sich neben Jazz auch der Bereich der elektronischen Musik ­etabliert. Clubbing-Abende bieten DJs regelmäßige Auftrittsmöglichkeiten. Viele weitere Clubs, Kneipen und private Bühnen setzen auf eine Mischung von Konzerten, DJ-Abenden, Theater und Comedy. Dazu bieten sie dem Nachwuchs und der Subkultur eine Bühne: darunter das „View“36 im Dortmunder U, das „Cabaret Queue“37 in Hörde, „Prisma“38 in Eving, die „Hafenliebe“39 im Hafen, „Subrosa“40 und „sissikingkong“41 in der Nordstadt, das Musiktheater „Piano“42 in Lütgendortmund, aber auch das „Café Banane“43 und das „Rock Café“44 sowie das „Bam Boomerang“45 im 36 Vgl. U View – Club und Restaurant: http://www.u-view.me/ 37 Vgl. Cabaret Queue: http://www.cabaret-queue.de/ 38 Vgl. Prisma Nachterlebniswelt: http://www.prisma-nachterlebniswelt.de/ 39 Hafenliebe Dortmund: http://www.hafenliebe-dortmund.de/ 40 Subrosa: http://www.hafenschaenke.de/ 41 sissikingkong: http://www.sissikingkong.de/ 42 Musiktheater Piano: http://www.musiktheater-piano.de/ 43 Café Banane: http://www.cafe-banane.de/ 44 Rock Café: http://www.facebook.com/pages/ Rock-Cafe-Dortmund/147703445283194 45 Bam Boomerang: http://www.bam-boomerang.de/ Brückstraßenviertel, das sich derzeit als Musik­ viertel verstärkt positioniert. Im Zusammenschluss von „Orchester­ zentrum | NRW“ und der Büropartnerschaft „gestaltend – Designbüro + MOSAIK MANAGEMENT“ hat sich die Kultur- und Kreativinitiative „Brück auf“46 gebildet. Sie bündelt gemeinsame Interessen der Akteure vor Ort, bindet die Einzelhändler ein, entwickelt Konzepte und Formate und setzt Impulse, das Thema „Musik“ im Viertel auf unter­schiedlichste Art und Weise zu spielen. 47 Vgl. Brück auf e. V. – Kultur & Kreativität für das Brückstraßenviertel: http://www.brueck-auf.de/ Spielorte des „BRÜCK AUF Musiktages 2011“ im Brückstr aSSenquartier Br üc ks tr aß e H e ll e ig Han st ra ße 1 sas w 46 Ziel ist die weitere Vitalisierung und Attraktivierung des Viertels als trendiges Quartier für junge Menschen. Diese Initiative zahlt inhaltlich in das von der Stadt Dortmund verabschiedete „Handlungskonzept Brückstraßenviertel“47. L Br üc t ra ß ks t ra e 1 2 3 4 5 6 ber s e 6 4 R e i n o l d i s t ra ß e Ger 2 ß tra ße 3 ud Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 5 Orchesterzentrum | NRW domicil Pianohaus van Bremen Konzerthaus Dortmund Handwerkskammer Heimes Vgl. Stadt Dortmund, Brückstraßenquartier: http://www.dortmund.de/de/ leben_in_dortmund/nachrichtenportal/ nachricht.jsp?nid=118917 72 Fakten und Erläuterungen Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e Potenziale Pop-Festivals als Besuchermagnete Zudem sind Festivals und Formate unter Beteiligung vieler Künstler ein wichtiges Aushängeschild für Dortmund. Dazu zählen u. a. folgende Veranstaltungen: „Juicy Beats: Electronic & Independent Music Festival“: 2012 findet das Festival zum 17. Mal statt. Im Programm sind 100 DJs, 40 Bands, 14 Floors und sechs Stages bei voraussichtlich 48 mehr als 20.000 Besuchern im Westfalenpark. „Mayday“ in der Westfalenhalle feierte 2011 sein 20-jähriges Bestehen mit Besucherrekord: 27.000 wurden gezählt. 150 Techniker haben in sechs Hallen auf 20.000 m² Veranstaltungsfläche 350 Tonnen Equipment aufgebaut, für 5 Floors, 41 DJs, 14 Live-Acts und insgesamt 15 Stunden Musik. Die Veranstaltung versammelt regelmäßig 49 die Größen der House- und Techno-Szene. Nach 16 Jahren Festival auf der Syburg fand „Rock in den Ruinen“ 2011 erstmalig vor der Kulisse des ehemaligen Hochofens auf dem Gelände phoenix West statt: Bei der 50 2. Auflage feierten über 10.000 Gäste 9 internationale Bands. Nach dem großen Erfolg des Klavier-Projektes „Spiel mich“ bei Musikern wie Publikum wird dieses dezentrale Festival über das Kulturhauptstadtjahr hinaus fortgesetzt. Zwischen Mitte Mai und Ende Juli stehen auch 2012 wieder zahlreiche 51 Klaviere zum freien Spielen im Stadtgebiet bereit. Premiere feierte die „Music Week Dortmund“. Auf dem Pro­­gramm Ende Juli 2011 in den Westfalenhallen und im Open-AirBereich in einem Zelt standen sieben Konzerte an sieben Tagen. Vom Veranstalter konnten international bekannte Interpreten und Bands verpflichtet werden. Anfang Juli 2012 werden sechs international bekannte Interpreten 52 im Signal-Iduna-Park Konzerte geben. Ebenfalls Premiere feierte im Juli 2011 die Partyreihe „Unter den Tribünen“ im Westfalenstadion, mit 20 DJs und 10 Tanzflächen, u. a. auch in den Kabinen. Ende 53 Juni 2012 wird das Festival erneut stattfinden. 2011 wurde in Dortmund das „klangvokal Musikfestival“ zum dritten Mal veranstaltet. In 20 Konzerten traten Musikstars aus 20 Ländern auf. Viele der Konzertprogramme waren erst­m als in Deutschland und exklusiv bei klangvokal zu erleben. Ein Programmhöhepunkt war das „Fest der Chöre“, das in der Dortmunder Innenstadt zu Darbietungen von über 100 Kinder- und Jugendchören, Frauen- und Männerchören, gemischten Chören sowie Kirchenchören auf Plätzen, in und an 48 Vgl. http://www.juicybeats.net/de/ 49 Mayday: http://www.nature-one.de/events/mayday/deutsch/index.htm 50 Vgl. Rock in den Ruinen: http://www.rock-in-den-ruinen.com/ 51 City Ring Dortmund – Spiel mich: http://www.spiel-mich.com/cms/ 52 Dortmunder Music Week: http://www.dortmunder-music-week.de/ 53 Vgl. Unter den Tribünen: http://www.unter-den-tribuenen.de/ Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d U-Bahn-Stationen sowie in den Stadtkirchen und Geschäften einlud. 2011 verzeichnete das „Fest der Chöre“ über 50.000 Besucher. Die Weiterentwicklung des „klangvokal Musikfestivals“ inklusive des „Festes der Chöre“ als musikalische Großveranstaltung im Bereich der Vokalmusik ist ein wesentlicher Bestandteil der Dachmarkenentwicklung „Music City Dortmund“. 2012 wird es von Mitte Mai drei Wochen lang zu 25 Konzerten an zehn Spielstätten einladen. 54 Seit 1994 präsentiert das „Micro!Festival“ einmal im Jahr internationales Straßentheater und außergewöhnliche Musikensembles aus der ganzen Welt in der Dortmunder Innenstadt. Mit bis zu 35.000 Besucher/innen zählt 55 das Festival zu den beliebtesten in der Region. Die „Internationalen Jazztage Dortmund“ knüpfen an die lange Dortmunder Jazz-(Festival-)Tradition, die vielen Veranstaltungsreihen, die Darbietungen der nationalen und internationalen Künstler und die Geschichte der Spielorte an. Sie verbinden zum einen das traditionsreiche internationale Jazzfestival in Dortmund, seit 1989 als „Dortmunder Jazzfrühling“ und ab 1997 unter der Dachmarke „europhonics“ firmierend, zum anderen das noch relativ 56 junge Event „Jazz im Stadion“ im Signal-Iduna-Park. Seit 6 Jahren findet die „turka“ statt und begrüßte bisher Tausende von Gästen. Alles, was das türkische Partyherz zum Schlagen bringt, wird auf der turka geboten. Künstler und Gäste aus ganz Europa treffen aufeinander und manifestieren ein Event der Superlative. Dance & Animation Shows, Live Performances bis hin zu einer Lasershow prägen das jährlich an Silvester 57 stattfindende Event in der Dortmunder Westfalenhalle 1. turka-Festival: Die Veranstalter der turka machten Dortmund zum Veranstaltungsort eines Events, das es in dieser Form und Größenordnung bisher europaweit nicht gegeben hat. Die Unternehmer von „turka Events“ luden im April in die Westfalenhallen zum turka-Festival 2012 ein, 58 bei dem 15 Stars aus der Türkei vor 25.000 Gästen auftraten. Als neues Format mit Premiere im Oktober 2012 wird sich die „Audiodigitale – Festival für elektronische Musik und digitale Kultur“ im Dortmunder U präsentieren. In Kooperation mit den dort ansässigen Mietern und Projekten sowie vielen weiteren zum Teil internatio­nalen Partnern lädt sie vier Tage lang zu außergewöhn­ lichen Konzerten, audiovisuellen Performances, Aus­stellungen und Klanginstallationen ein, einen „futuristischen Abenteuerpark“ der technischen und 59 künstlerischen Innovationen zu entdecken. 54 Klangvokal Musikfestival: http://www.klangvokal-dortmund.de/ klangvokal/ 55 Vgl. Stadt Dortmund – Microfestival: http://www.dortmund.de/de/ freizeit_und_kultur/kulturbuero/festivals_kb/microfestival_kb/ index.html 56 Vgl. Internationale Jazztage Dortmund: http://www.domicildortmund.de/index.php/90.html 57 Vgl. Turka: http://turka.de/turkaV2/?page_id=35 58 Vgl. Turka-Festival: http://www.turka.de/turkav4/tickets/turka/ 59 Vgl. Audiodigitale – Festival für elektronische Musik und digitale Kultur: http://www.audiodigitale.de/ 74 Fakten und Erläuterungen Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e Potenziale Net zwerke, Ver anstaltungswirtschaft und Part yszene Neben den öffentlich geförderten Angeboten im Musikbereich tragen die privaten Veranstalter, die Club- und Kneipenbesitzer wesentlich zum Image des Veranstaltungsoberzentrums Dortmund bei. Bis zum Baubeginn des neuen ECE-Einkaufscenters auf dem Gelände der ehemaligen Thier-Brauerei im Jahr 2009 hatte sich dort über zehn Jahre hinweg ein vitales Clubund Szeneviertel entwickelt, das insbesondere an den Wochenenden viele Tausend vorwiegend junge Besucher anzog. Mehrere Versuche, die dortige Szene an anderer Stelle im Stadtgebiet gebündelt anzusiedeln, sind aus verschiedenen Gründen bisher gescheitert. Zwischenzeitlich ­haben sich die Akteure über das Stadtgebiet verteilt und teils neue Aktivitäten a ­ ufgenommen. Durch die frühere räumliche Nähe auf dem Thier-Gelände hatte sich auf natürliche Weise ein Netzwerk der Besitzer gebildet. Die räumlichen Distanzen haben dazu ge­führt, dass es für eine gewisse Zeit keine gebün­delte Interessenvertretung der Club- und Diskothekenbesitzer in Dortmund gegeben hat. Als Initialzündung, ­diese zuletzt mangelnde Kommunikation zwischen den Betreibern und den städtischen Behörden zu verbessern, hat der Oberbürgermeister einen „Runden Tisch Nightlife“ eingerichtet. In der Folge hat sich daraus ein Kern von Unternehmern/-innen ge­ bildet, der sich verstärkt um die Belange der Branche im Dialog mit öffentlichen Stellen kümmert. Zu diesem Zweck wurde ein Verein „Ausgehen in Dortmund“60 mit entsprechen­der Website gegründet. 60 Vgl. Ausgehen in Dortmund e. V.: http://www.ausgehenindortmund.de Talentförderung Mit dem „Orchesterzentrum | NRW“61 , einer gemeinsamen Einrichtung der vier staatlichen Musikhochschulen des Landes NordrheinWestfalen in Detmold, Düsseldorf, Essen und Köln, wurde, nach dem „Konzerthaus“, im Brückstraßenviertel ein weiterer Impuls für die städte61 Vgl. Orchesterzentrum | nrw: www.orchesterzentrum.de bauliche Entwicklung zum Musikviertel gesetzt. Zudem nimmt das „Orchesterzentrum | NRW“ als hochschulübergreifende Ausbildungsstätte für künftige Orchestermusiker eine einzigartige Position in Europa ein. Zur praxisnahen Vorbereitung werden im Masterstudiengang „Orchesterspiel“ Studierende in vier Semestern zielgerichtet auf eine Karriere in renommierten Orchestern vorbereitet. Musikschule Dortmund Die „Musikschule Dortmund“62 zählt mit ca. 5.500 Schülerinnen und Schülern und 180 Lehrkräften zu den großen Musikschulen Deutschlands. An 60 Unterrichtsorten im Stadtgebiet werden für alle Altersgruppen Instrumental- und Vokalfächer angeboten. Die Musikschule Dortmund weckt und fördert individuelle Fähigkeiten und Interessen in den unterschiedlichsten musikalischen Bereichen und Stilen und 62 Vgl. Stadt Dortmund – Musikschule: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_ kultur/musikschule/start_musikschule/ index.html bietet eine kontinuierliche Ausbildung im Einzel-, Gruppen- und Klassenunterricht, das gemeinsame Musizieren in Orchestern, Chören, Ensembles, Gruppen und Bands sowie die musikalische Weiterbildung in Seminaren, Workshops und Projekten. Neben den klassischen Ausbildungsangeboten mit Unterricht in Tasteninstrumenten, Gesang, Zupfinstrumenten, Blechblasinstrumenten, Holzblasinstrumenten, Streichinstrumenten, Schlagzeug, Pauken und Percussion bietet die Musikschule Dortmund in folgenden Bereichen besondere Angebote für vorwiegend jüngere Zielgruppen: Masterplan Jugendorchester Dortmund K r e ativ e s Do r t m u n d abrsm-Prüfungszentrum (Associated Board of the Royal Schools of Music) Klassik-Akademie Glen-Buschmann-Jazzakademie Pop-School Studienvorbereitung SVA Jazz-Tanz Mit der Ende 2009 eingerichteten „PopSchool“ greift die Musikschule den aktuellen Trend auf, dass Jugendliche, ausgelöst durch die zahlreichen Musik-Castingshows im Fernsehen, ihre musikalischen und darstellerischen Talente ausbauen wollen. Im Kellergeschoss des FritzHenßler-Hauses wird Unterricht in Popmusik angeboten, mit besonderem Schwerpunkt auf Bandarbeit. Dabei wird auf den Austausch der verschiedenen Musikgenres viel Wert gelegt. Auch hat die Musikschule die Koordination im Kulturhauptstadtprojekt „Jedem Kind ein Instrument (JeKi)“63 übernommen. Das Projekt wird an 85 Grundschulen und 2 Förderschulen in Dortmund umgesetzt. Es wurden 20 Stellen für Musiklehrer geschaffen und somit Möglichkeiten für bisher 7.800 Kinder, sich musikalisch aus­ zuprobieren und ein Instrument zu erlernen. In Dortmund gibt es neben der ­städtisch finanzierten Musikschule eine große ­Anzahl privater Musikschulen unterschiedlicher Ausprägung. 63 Stadt Dortmund – Musikschule/JeKi: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_ kultur/musikschule/jeki/index.html Chor ak ademie Zudem gibt es eine Vielzahl an Musik­ vereinen und Chören – allein der „Chorverband NRW e. V.“ verzeichnet 112 Mitglied­schöre in Dortmund. Als herausragend darf die „Chorakademie“64 mit Sitz im Dortmunder Konzerthaus genannt werden. Sie bezeichnet sich selbst als „mittlerweile Europas größte Sing­schule“. 1.300 Sänger/innen singen in über 30 Chören 64 Vgl. Chorakademie Dortmund: http://www.chorakademie.de/ und nahmen 2011 an etwa 150 Veran­staltungen im gesamten Bundesgebiet teil. Seit der Gründung 2002 kamen Dependancen in Essen und Gelsenkirchen hinzu. Entstanden ist die Chorakademie aus dem Monteverdi-JuniorChor. Mittlerweile erstrecken sich die Bereiche auf „Kinder und Jugend“ sowie „Konzert“. Das ursprünglich studentische Projekt ist heute eine Institution mit rund 40 Mitarbeitern in den Bereichen Chor­leitung, Gesangspädagogik, Organisation, Verwaltung und Management. 76 Fakten und Erläuterungen Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e Potenziale 2.2 Kompetenzfeld „Medienkunst und Kunstmarkt“ Mit dem Dortmunder U-Turm verfügt die Stadt über ein exzellentes und bereits nach kurzer Zeit international bekanntes Wahrzeichen für digitale Kunst. Die Installation „Fliegende Bilder“65 ist nicht nur von Weitem sichtbar – und damit für Tausende von Bahnreisenden jeden Tag –, sondern sie ist vor allem identitätsstiftend. Kaum ein/e Dortmunder/in, der/die nicht über die Bilder spricht. Zudem bildet das Dortmunder U den Kumulationspunkt in Dortmund für digitale, für Medienkunst. Im Kulturhauptstadtjahr 2010 fanden noch vor der offiziellen Eröffnung des Hauses zahlreiche internationale Veranstaltungen wie die ISEA66 und die E-Culture Fair67 statt. Nach der Prologphase werden international beachtete Wechselausstellungen immer wieder den Blick auf das Dortmunder U lenken. Mit den beiden herausragenden Vertretern „Japan Media Arts Festival“ (JMAF) 68 und der Schau „Proto Anime Cut“69 bildeten verschiedene Sparten der japanischen Populärkultur 2011 im Veranstaltungsprogramm des Dortmunder U einen thematischen Schwerpunkt. 65 Vgl. Adolf Winkelmann – Fliegende Bilder: http://www.fliegende-bilder.de/ index.php?id=8 66 Vgl.  isea – International Symposium on Electronic Art: http://www.isea2010ruhr.org/ 67 Vgl. e-culture fair: http://www.eculturefair2010.eu/ 68 Vgl. Dortmunder U – Japan Media Arts Festival: http://www.dortmunder-u.de/ veranstaltung/japan-media-arts-festival 69 Vgl. Hartware MedienKunstVerein – Proto Anime Cut: http://www.hmkv.de/ programm/programmpunkte/2011/ Ausstellungen/2011_Proto_Anime_Cut.php Wesentliche Akteure der digitalen Kunst sind im Haus verankert. Allen voran der „Hartware MedienKunstVerein“70 und das „Museum Ostwall“71 . Auch die „Technische Universi­tät“ und die „Fachhochschule Dortmund“ leisten ihren Beitrag. Zudem das „Institut für Bewegtbilder“72 der Fachhochschule, das derzeit noch in der Antrags- und Genehmigungsphase ist, das neue „RWE-Forum“73 als Kino und das „Zentrum für Kulturelle Bildung“74 . 70 Vgl. Hartware MedienKunstVerein: http://www.hmkv.de/index.php 71 Vgl. Stadt Dortmund – Museum Ostwall: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_ kultur/museen/museum_ostwall/start_ museum_ostwall/index.html 72 Vgl. Fachhochschule Dortmund – Zentrales Forschungsinstitut für BewegtbildStudien: http://www.dortmunder-u.de/ partner/fachhochschule-dortmund 73 Vgl. Verein Kino im U: http://www.dortmunder-u.de/partner/ rwe-forum-kino-im-u 74 Vgl. Stadt Dortmund – Zentrum für Kulturelle Bildung: http://www.dortmunder-u. de/partner/kulturelle-bildung Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Net zwerke Pl at tformen Handel Im direkten Umfeld des Dortmunder U, im Quartier „Rheinische Straße/Unionviertel“75 , hat sich seit 2010 eine ganze Reihe neuer Galerien und Ausstellungsräume angesiedelt, die sich unter dem Namen „Neue Kolonie West“76 zu ­einem Netzwerk zusammengeschlossen haben und zweimonatlich zu einem kleinen Festival ­unter Beteiligung der Akteure einladen. Weitere Stadtteil-Netzwerke mit regelmäßigen Festivals sind „OffeneNordstadtAteliers“77 mit derzeit über 80 Künstler/innen und das „Kulturquartier Hörde“78 mit dem „Sehfest“ mit etwa 30 Künstlern/-innen. 2012 werden diese beiden stadtteilbezogenen Veranstaltungen in das neue Format „Offene Ateliers Dortmund“79 überführt. Ihre identitätsbildende Funktion für das Quartier bleibt dabei erhalten. Bereits seit Langem sind zahlreiche Dortmunder Künstler/innen im „Bundesverband Bildender Künstler Westfalen e. V.“80 und im „Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Ruhrgebiet e. V.“81 , jeweils mit Sitz in Dortmund, organisiert. Sie sehen neben ihren grundsätzlichen berufsständischen Aufgaben ihre besondere Leistung in der Mitgestaltung der Kulturarbeit der Region und der Kontaktpflege zu den Bürgern durch Ausstellungen, Publikationen und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ins­ gesamt sind ca. 650 Künstlerinnen und Künstler in den verschiedenen Dortmunder Künstler­ vereinen organisiert. Ähnliche Ziele verfolgt die „Dortmunder Gruppe“82 , die in 2011 ihr 55-jähriges Bestehen feierte. Sie legt den Schwerpunkt ihrer Ausstellungsaktivitäten auf die internationale Zusammenarbeit mit den Partnerstädten und hat hier 75 Stadt Dortmund – Stadtumbaugebiet: http://www.dortmund.de/de/leben_ in_dortmund/planen_bauen_wohnen/ stadtumbau_rheinische_strasse/ stadtumbauprogramm/index.html 76 Vgl. Neue Kolonie West e. V.: http://neuekoloniewest.de/ 77 Vgl. OffeneNordstadtAteliers: http://www.offenenordstadtateliers.de/ cms/front_content.php?idcat=1&lang=1 78 Vgl. Kulturquartier Hörde – Sehfest: http://www.kulturquartier-hoerde. de/?Sehfest 79 Offene Ateliers Dortmund: http://www.offene-ateliers-dortmund.de/ 80 Bundesverband Bildender Künstler Westfalen e. V.: http://www.bbk-westfalen.de/wir.htm 81 Vgl. Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Ruhrgebiet e. V.: http://www.bbk-ruhrgebiet.de/ 82 Vgl. Künstlervereinigung Dortmunder Gruppe: http://www.wfgnet.de/dog/ regelmäßige Kooperationsprojekte durchgeführt. Auch der 1946 gegründete „Westfälische Künstlerbund“83 engagiert sich mit Kunstaus­ stellungen und Netzwerkarbeit. Auf der Plattform „kunst-in-dortmund. de“84 ist wiederum das weite Spektrum von Künstlerinnen und Künstlern, Produzenten­ galerien, Art-Consultants, Kunsthandel, Museen, Firmengalerien sowie Fachkräften, etwa Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker, und ­privaten Malschulen bis hin zur Kunst im öffentlichen Raum vertreten. Auch Kontaktdaten zu Künstlerbünden und Netzwerken sind zu finden. Darüber hinaus gibt die Seite Empfehlungen zu Kunst­ touren per Fahrrad durch die Stadt und Szenetipps. Die Website zeigt in Ansätzen das Potenzial der Stadt in der bildenden Kunst auf. Im Kunsthandel von internationaler Bedeutung spielt Dortmund eine untergeord­ nete Rolle. Auf der Plattform „kunst-indortmund“ sowie im quartalsweise erscheinenden Programmheft „Museen erleben“ sind rund 20 Galerien verzeichnet. Die Kunstgalerien sind vornehmlich auf dem regionalen Käufermarkt tätig und daher, mit Ausnahme einer bekannten international agierenden Galerie, auch nicht auf internationalen Kunstmessen, etwa in Köln oder Basel, vertreten. Derzeit entwickelt sich ein neues Format: die „Kunstbox – die junge Kunstmesse“85 im Dortmunder „Depot“. An zwei Tagen im November erhalten 34 Aussteller/innen auf 1.400 m² Ausstellungsfläche die Möglichkeit, ihre Kunstwerke auszustellen. Zudem wird der „Best-BoxAward“ vergeben – ein weiterer Baustein zur Förderung junger Nachwuchskünstler. Auf die Würdigung etablierter Künstler zielt der „Preis der Kulturstiftung Dortmund“86 , der alternierend Künstler/innen in den Bereichen Musik und Bildende Kunst auszeichnet. Er ist mit 20.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. 83 Vgl. Westfälischer Künstlerbund e. V.: http://kunst-in-dortmund.de/k2/ kunstproduktion.html 84 Kunst in Dortmund: http://kunst-in-dortmund.de/ 85 Vgl. Kunstbox: http://www.kunstbox.net/ 86 Vgl. Kulturstiftung Dortmund: www.kulturstiftung-dortmund.de 78 Fakten und Erläuterungen Talentförderung Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e Potenziale Dortmund verfügt über keine Ausbildungsstätte im Sinne einer klassischen Kunstakademie wie beispielsweise Düsseldorf. ­Allerdings gibt es im „Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft“87 am „Institut für Kunst und Materielle Kultur“88 an der Fakultät „Kunst- und Sportwissenschaft“89 der Technischen Universität den Bereich „Künstlerisches Arbeiten“90 , der Lehrveranstaltungen in den Bereichen Zeichnung, Grafik, Druckgrafik, Malerei, Plastik und interdisziplinäres Arbeiten, Fotografie und Digitale Medien anbietet. Der Bereich „Kunstdidaktik“91 verfolgt mehrere Ansätze: systemische, historische, konstruktive, empirische, curriculare und performative Kunstdidaktik mit Lehrveranstaltungen in Theoriebildung, Wissenschaftsverständnis und Methodologie, Geschichte der ­Kunstpädagogik, Didaktik von Bildern, Medien, kulturellen Räumen und künstlerischen Prozessen, ästhetisches Verhalten, Unterrichts- und Feldforschung, Lehrplanentwicklung, Entwicklung und Legitimation von Vermittlungsinhalten sowie Handlung­s­ choreografien zur Vorbereitung, Durchführung und Evaluation von Vermittlungsprozessen sowie zur Untersuchung von Lernvoraussetzungen. Ein Bachelorstudium kann mit drei Schwerpunkten absolviert werden: fachwissenschaftliches, vermittlungswissenschaftliches oder rehabilitationswissenschaftliches Profil. Ein Studium erfolgt in drei Bereichen: Künstlerisches Arbeiten, Kunstgeschichte/Bildwissenschaft und Kunstdidaktik. Die Abschlüsse qualifizieren für eine Anerkennung als „Erstes Staatsexamen für ein Lehramt an Schulen“. Eine wichtige Ergänzung im Bereich der Medienkunst bildet das in Planung befindliche „Zentrale Forschungsinstitut für Bewegtbild-­ Studien der Fachhochschule Dortmund“92, das im Dortmunder U angesiedelt sein wird. ­Anstatt im Fachbereich Design der Fachhoch­schule ­Dortmund weiterhin analoge Kamera­aus­bil­ dung zu betreiben, sollen Formate digitaler 87 Vgl. Technische Universität Dortmund – Seminar für Kunst und Kunst­w issenschaft: http://www.fb16.tu-dortmund.de/ kunst/cms/ 88 Vgl. Technische Universität Dortmund – Institut für Kunst und Materielle Kultur: http://www.fb16.tu-dortmund.de/kunst/ cms/ 89 Vgl. Technische Universität Dortmund – Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften: http://www.fb16.tu-dortmund.de/ dekanat/de/Fakultaet/Institute/ 90 Vgl. Technische Universität Dortmund – Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft: http://www.fb16.tu-dortmund.de/kunst/ cms/kuenstlerischesarbeiten.html 91 Vgl. Technische Universität Dortmund – Kunstdidaktik: http://www.fb16.tu-dort mund.de/kunst/cms/kunstdidaktik.html 92 Vgl. Fachhochschule Dortmund – ­Z entrales Forschungsinstitut für Bewegtbild-­ Studien: http://www.dortmunder-u.de/ partner/fachhochschule-dortmund Bildererzeugung von der Verwendung im iPod bis hin zu Urban-Screens mit ihren spezifischen Produktions-, Bearbeitungs- und Distributionsbedingungen in die Lehre aufgenommen werden. Der Modellraum im Dortmunder U dient dabei als Ausbildungsort. Künstler/innen, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, haben in Dortmund Möglichkeiten, sich zu präsentieren. Eine För­ derung junger Künstler/innen kontinuierlicher Art verfolgt das „Künstlerhaus“93 am Sunderweg. Seit 1983 in Selbstorganisation von Künstlern/ -innen geführt, verfügt es über 18 Ateliers und ist Ausstellungsstätte für Werke aller Kunstrichtungen – Malerei, Bildhauerei und Grafik ebenso wie Fotografie, Film, Video, Rauminstallationen und Neue Medien. Der Schwerpunkt auf zeitgenössischer und experimenteller Kunst fördert insbesondere junge, nicht etablierte Künstler/innen. Auch nutzen es internationale Gäste als sogenannte „Workstation“ für temporäre Arbeits­aufenthalte. Seit 2005 ist eine etwa zweimonatige „Sommer-Residency“ mit einer Abschluss-Präsentation für einen von einer Jury des Hauses aus­gewählten internationalen ­Künstler fester Bestandteil des Programms. Der „Dortmunder Kunstverein“94 widmet sich seit jeher der Förderung junger Kunst. 1984 aus einem Engagement kulturinteressierter ­Dortmunder Bürger heraus gegründet, zählt er heute rund 200 Mitglieder. Seine Hauptaufgabe besteht in der Bespielung der Ausstellungsräume im Löwenhof. Jährlich finden dort vier bis sechs Ausstellungen aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Bildhauerei, Installation und Neue ­Medien sowie medienübergreifende Projekte statt. Der Kunstverein hat sich zu ­einer Plattform für Künstler entwickelt und versteht sich als wichtiges Bindeglied im regionalen Kultur­betrieb. Neben arrivierten und international ­bekannten Künstlern sind es innovative Künstler der jungen Generation, deren Arbeiten ­präsentiert werden. Der Dortmunder Kunstverein versteht sich als ein Experimentierfeld für neue künstlerische Konzepte und fungiert durch seine Vernetzung mit anderen deutschen Kulturinstitutionen und Kunstvereinen und seine Mitgliedschaft im ADKV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine) als Ausgangspunkt für weitere Ausstellungsmöglichkeiten. Das Ausstellungsprogramm wird von Vorträgen, Diskussionen und Künstlergesprächen begleitet. Zudem bietet der Dortmunder 93 Vgl. Künstlerhaus Dortmund e. V.: http://www.kh-do.de/de/index.html 94 Vgl. Dortmunder Kunstverein e. V.: http://www.dortmunder-kunstverein.de/ structure_default/?G=111327&A=1 Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Kunstverein Atelierbesuche sowie Exkursionen und Reisen für Kulturinteressierte an. Ergänzt wird das Vermittlungsprogramm des Dortmunder Kunstvereins durch Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die unter professioneller Leitung ganzjährig parallel zum Ausstellungsprogramm stattfinden. Auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen zielen die museumspädagogischen Angebote der verschiedenen Dortmunder Museen sowie Workshops und Kurse in den freien Kulturzentren und an der Volkshochschule. Dort geht es um die Entdeckung von Kunst und Kultur und die Entwicklung eigener kreativer Fähigkeiten. Auch das „Zentrum für Kulturelle Bildung im Dortmunder U“ bietet Programme an. 2.3 Kompetenzfeld „Design – Kommunikationswirtschaft und Digitale Medien“ Ideen, Modelle und Konzepte der Designwirtschaft werden in nahezu allen Wirtschaftsbranchen nachgefragt – von der Industrie über die Modebranche bis zur Werbung. Die Design­ wirtschaft zählt zu den wachstumsstärksten Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft. Design macht Produkte nützlich, benutzbar und begehrenswert. Diejenigen Unternehmen, die Design in ihre Produktentwicklung integrieren, erzielen nicht nur einen höheren Umsatz und eine höhere Rendite, sondern erreichen auch ein positiveres Image. Design schafft somit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Design ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor für die deutsche Industrie – Design war und ist ein entscheidendes Element des Erfolgsmodells „Made in Germany“. In der Designpraxis gibt es verschiedene Disziplinen, die nach den genutzten Medien oder nach Funktionen unterschieden werden, so z. B. Kommuni­ kationsdesign, Produktdesign oder InterfaceDesign. Das Berufsbild des Designers und der Designerin ändert sich. Designer sind heute in erster Linie Dienstleister: Sie gestalten ästhetische und nützliche Produkte. Die Designer von morgen werden dagegen in viel stärkerem Maße Fragen der demografischen Entwicklung, der Öko­nomie und der Ökologie berücksichtigen müssen. Die Kommunikationswirtschaft ist ein breit gefächertes Feld, in dem sich Design ­ ebenso wie der Bereich der digitalen Medien als Querschnittskompetenzen durchgängig wiederfinden. So zum Beispiel Kommunikationsdesign, Webdesign, Sounddesign, Lichtdesign sowie Objekt- und Raumdesign, Fotodesign und Film. Hier bestehen Wechselwirkungen in der Wertschöpfungskette. Der hohe Grad an Visualisierung, der ­ insatz digitaler Medien und die Entwicklung E crossmedialer Kommunikationskonzepte er­ fordern ein großes Maß an Interdisziplinarität. Die Geschwindigkeit von Kommunikation hat aufgrund der neuen Technologien, der Verfügbarkeit von hohen Übertragungsgeschwindigkeiten in Telekommunikationsnetzen und der Verbreitung internetfähiger mobiler Endgeräte ein hohes Tempo erreicht. Gerade der Bereich mobiler Anwendungen, so z. B. Festival-Guides oder Museumsführer als Apps (Applikationen) für mobile Endgeräte, ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Agenturen und Dienstleister stehen heute vor den Herausforderungen sich wandelnder Märkte, etwa durch soziale Netzwerke, und höchst dynamischer Technologieentwicklungen im Bereich von digitalen Medien und Geräten. Dies erstreckt sich auch auf originäre Designbereiche wie Interface-Design sowie Produkt- und Industriedesign, die ohne Informationstechnik bei Geräten und Automobilen nicht mehr denkbar sind. Design spielt heute in IT-Unternehmen gleichermaßen eine Rolle wie im Maschinenbau, in der Elektrotechnik und in anderen ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen und Branchen. Aufgrund des großen Spektrums sind die Unternehmen der Kommunikationswirtschaft schwierig zu erfassen. Werbeagenturen, Marketingberatungen, PR-Agenturen, Event-Agenturen, Webdesign-Büros, Messe- und Shopdesigner – sie alle zählen zur Branche, denn kundenorien­ tierte Kommunikation vollzieht sich auf viel­ fältigste Weise. Dortmund kann zahlreiche Unter­nehmen, auch national oder international agierende, in diesen Bereichen aufweisen. 80 Fakten und Erläuterungen Net zwerke und Märkte Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e Potenziale Daneben gibt es aber auch eine Art Rückbesinnung auf handwerklich geprägte Produkte, die als Kleinserien oder Unikate auf den Markt kommen. Hier sind die Designer/innen auch häu­fig die Produzenten/-innen oder z­ umindest eng in die Herstellung eingebunden. Auch in Dortmund gibt es zahlreiche Ateliers und kleine Manufakturen, die mit der Plattform „Heimatdesign“95 einen wertvollen Partner in der Kommunikation und Distribution ihrer Produkte gefunden haben. Ob im Kommunikationsbereich oder im Produktdesign, die Agentur mit Magazin, Shop und Eventorganisation dient im Designbereich seit Jahren als Multiplikator für die Szene, ist ­Bindeglied in der Wertschöpfungskette und Anlaufstelle für viele junge Nachwuchs­designer/ innen, die dort, eingebunden in Projekte und Veranstaltungen, ihre ersten Praxiserfahrungen sammeln. In Kooperation mit der Dortmunder Wirtschaftsförderung wurden Formate wie die „Creative Stage Ruhr“96 initiiert, und in regelmäßigen Ausstellungen werden Arbeiten von „DORTMUND.KREATIV.stars“ in den Räumen von „Heimatdesign“ präsentiert. Auch in die Durchführung des Festivals „E-Culture Fair“ im Kulturhauptstadtjahr war „Heimatdesign“ involviert. Neuestes Projekt ist die Ausweitung der Fläche in der „Ständigen Vertretung“97, dem Gebäude von „Heimatdesign“, um zwei weitere Etagen. Dort ist zum einen der „Hartware MedienKunstVerein“98 eingezogen, zum anderen ist eine Co-Working-Fläche für kreative Gründer und kleine Kreativunternehmen entstanden. Damit schließt sich in Dortmund eine Lücke und zugleich bildet sich eine Adresse für kreative Gründer, ohne großes Kostenrisiko den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Aufgrund der Nähe zum Dortmunder U darf der Standort von „Heimatdesign“ am Hohen Wall zum erweiterten Kreis der Rheinischen Straße / Unionviertel gezählt werden. Auch im Kreuzviertel und in anderen Stadtteilen findet sich eine ganze Reihe von Geschäften mit designorientiertem Sortiment aus teils eigener Herstellung. Zum Beispiel der Laden „Unterhaltung“99 , der neben der Eigenproduktion der legendären Taschen aus recycelten ­Segeln viele Produkte kleiner Designmarken a ­ nbietet. Ähnlich ist das Konzept bei „fraukeller“100 , „indenvierwänden“101 oder „Pappert und Waskiewicz“102 . Im Markenbereich bei Designer­ möbeln und kreativen Beratungsleistungen hat sich ein Netzwerk von kooperierenden ­Möbelund Einrichtungsdesignanbietern gebildet. Das „Inhouse“103 in Dortmund vereint mehrere Geschäfte in diesem Bereich unter einem Dach. Zudem sind im Handel zahlreiche Produzentengalerien mit Eigenkreationen im Schmuckdesign zu finden. Also auch im Einzelhandel spielt Design als Qualitätsmerkmal eine große Rolle. Im erweiterten Sinne zählen die Mitglieder der „Qualitätsroute“104 mit ihren inhabergeführten Geschäften zum kreativen Dortmund hinzu. Sie identifizieren sich mit dem Standort und tragen mit der Kommunikation ihrer Werte zur Wahrnehmung lokaler Stärken bei. Interdisziplinär aufgestellt ist der Berufsverband der deutschen selbstständigen Designer/ innen, die „Allianz deutscher Designer“ (AGD) 105 . Die Regionalgruppe Dortmund veranstaltet regelmäßige Netzwerktreffen, bietet öffentliche Infoveranstaltungen zu Designthemen am sogenannten „Langen Donnerstag“ und dient als Anlaufstelle für alle branchenspezifischen Fragen. 99 Vgl. Unterhaltung Lieblingsstücke: http:// www.unterhaltung-lieblingsstuecke.de/ 100 Vgl. Frau Keller: http://www.fraukeller.com/ 101 Vgl. In den vier Wänden: http://indenvierwaenden.de/ 95 Vgl. Heimatdesign: http://www.heimatdesign.de/ 102 Vgl. Pappert und Waskiewicz: http://www.p-w-do.de/start.html 96 Vgl. Stadt Dortmund, Wirtschafts­ förderung: „Creative Stage Ruhr“, http://www.creativestageruhr.de 103 Vgl. Inhouse: http://www.inhousedortmund.de/ 97 Vgl. Ständige Vertretung: http://staendigevertretungdortmund.de/ 104 Vgl. Qualitätsroute Dortmund e. V.: http://www.qualitaetsroute-dortmund.de/ 98 Vgl. Hartware MedienKunstVerein: http://www.hmkv.de/index.php 105 Vgl. Allianz deutscher Designer e. V. Dortmund: http://www.agd.de/ dortmund.html Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Ausbildung und Talente Die Fachhochschule Dortmund zählt etwa kräfte für den Bereich „Unternehmenskommu­ 800 Studierende im Fachbereich Design 106. Lehrnikation/Kommunikationswirtschaft“ hervor. schwerpunkte bei den Bachelor-Abschlüssen Dortmund zählt in Deutschland mit zu liegen im Bereich „Design, Medien und Kommuden größten Ausbildungsstätten für Informanikation“ bei Grafikdesign, Raum und Objekt tions- und Kommunikationstechnologien. An der und Film sowie Fotografie. Masterstudiengänge Technischen Universität 111 wie auch der Fachhochschule 112 und im IT-Center Dortmund 113 werden werden für „Fotografie“ und „Szenografie und Bachelor- und Masterstudiengänge im Fach InforKommunikation“ angeboten. matik angeboten. Im universitätsnahen TechDie private Medienakademie WAM 107 ­bietet im Bereich „WAM Creativ“ die Studien­ nologieZentrum 114 und im TechnologiePark, auf gänge „Kommunikations- und Mediendesigner“, der Stadtkrone-Ost 115 sowie auf dem Gelände Phoenix West 116 sind viele Unternehmen der „Illustration“, „Film- und Medienproduktion/ Regie“ sowie „Journalismus/Moderation“ und im Softwarebranche angesiedelt. Die B1st SoftwareFactory117 wiederum versteht sich als Zentrum Bereich „WAM Classic“ „Kommunikations- und für Gründungen und etablierte Unternehmen in Marketingmanagement“, „Kulturmanagement“ den Bereichen Software, IT, Neue Medien und sowie „Medienmanagement“ an. Unter der ­Rubrik „2+1“ finden sich zudem kreative Studien­ Telekommunikation. Ins­gesamt zählt die Stadt zu einem der führenden Standorte im Bereich der gänge mit integriertem Auslandsaufenthalt. digitalen Medien. Auch wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge mit Schwerpunkten im Marketing etwa an der Fachhochschule Dortmund 108 , der Technischen Universität 109 und an der International School of Management 110 bringen Nachwuchs111 Vgl. Fakultät für Informatik: http:// www.cs.uni-dortmund.de/nps/de/Home/ 106 Vgl. Fachhochschule Dortmund – Fachbereich Design: http://www.fhdortmund.de/de/studi/fb/2/index.php 107 Vgl.  wam Die Medienakademie: http://www.wam.de 108 Vgl. Fachhochschule Dortmund – Fachbereich Wirtschaft: http://www.wirtschaft.fh-dortmund.de/ 109 Vgl. Technische Universität Dortmund – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät: http://www.wiso.tu-dortmund. de/wiso/de/fakultaet/ 110 Vgl.  ism – Kommunikations- und Marketingstudium: http://www.ism.de/de/ kommunikations-und-marketingbachelor.php 112 Vgl. Fachbereich Informatik: http://www. fh-dortmund.de/de/studi/fb/4/index.php 113 Vgl. IT-Center Dortmund: www.itc-dortmund.de 114 Vgl. TechnologieZentrumDortmund: www.tzdo.de 115 Vgl. Stadtkrone Ost: http://www.stadt­ krone-ost.de/de/Wir-ueber-uns/Aktuelles/ Stadtkrone-Ost---der-Standort-fuer-ITund-wissensbasierte-Dienstleistungen.htm 116 Vgl.  phoenix Dortmund: http:// www.phoenixdortmund.de/de/fakten/ phoenixwest.jsp 117 Vgl. TechnologieZentrumDortmund – B1st Software-Factory: http://www.b-1st.de/ 82 Fakten und Erläuterungen Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e 2.4 Kompetenzfeld „Medien“ Potenziale Presse- und Medienhäuser, Verlage ­ sowie Fernseh- und Hörfunkredaktionen machen ­Dortmund zu einer Medienstadt. Sie prägen die Vielfalt der täglichen Berichterstattung. Das Medienhaus Lensing 118 und das Landesstudio des WDR 119 stellen die größten Arbeitgeber in dieser Teilbranche dar. Aber auch bei der WestCom Media Group 120 , u. a. mit dem NRW-Landesstudio von SAT 1, beim Privatradio 91.2121 und in der WAZ Mediengruppe 122 arbeiten zahlreiche Journalisten, Redakteure, Fotografen und andere Medien­schaffende. Die BILD-Zeitung 123 unter­hält in Dortmund ein eigenes Redaktionsbüro für die Ruhrgebietsausgabe. Auch im IP-TV gibt es Angebote, etwa das Kulturhauptstadtprojekt „2010lab.tv“, das 2012 unter dem neuen Namen „labkultur. tv“124 weitergeführt wird und vom Dortmunder U aus sendet. Seit Anfang 2009 ist das „Institut für Journalistik“125 der Technischen Universität Dortmund Projektträger für den landesweiten Lernsender „nrwision“126 . Er ist Bestandteil eines 118 Vgl. Medienhaus Lensing, Stadtkrone Ost: http://www.stadtkrone-ost.de/de/ Wir-ueber-uns/Aktuelles/StadtkroneOst---der-Standort-fuer-IT-undwissensbasierte-Dienstleistungen.htm 119 Vgl. Westdeutscher Rundfunk, Studio Dortmund: http://www.wdr.de/studio/ dortmund/index.html 120 Vgl. WestCom Broadcast Services GmbH: http://www.westcom.de/ WestCom-Broadcast-Services/450/ 121 Vgl. Radio 91.2: http://www.radio912.de/ Pilotprojekts der Landesanstalt für Medien (LfM), das sich aus den Plänen zur Neuausgestaltung des Bürgerfernsehens in NRW entwickelt hat. Im Bereich der Magazine nimmt „Visions“127 seit Jahren eine wichtige Position ein. Vom Verlag gehen immer wieder wichtige Impulse auch in die Dortmunder Musikszene hinein. So ist „Visions“ neben Verlag auch ­Veranstalter von großen bundesweiten Events. Ebenso im Musikbereich mit Spezialisierung auf den Bereich von Heavy-Metal-Musik agiert der Verlag „Rock Hard“128 . Magazin, Online-Medium mit Shop und Events bilden das Produktportfolio. Als Stadtmagazin mit ausführlichem Online-Veranstaltungskalender versteht sich „Heinz“129 . Der Wuppertaler Verlag gibt eine Dortmund-Ausgabe heraus und unterhält in Dortmund ein Redaktionsbüro. Der „Grafit-Verlag“130 ist seit v­ ielen ­Jahren sehr erfolgreich im Verlegen von Kriminal­ romanen mit Regionalkolorit. Die ­international ­tätige Busche Verlagsgruppe 131 steht insbe­ sondere für Straßenkarten, Ratgeber und Hotelwie Restaurantführer. Der Harenberg-­Verlag 132 , zur Brockhaus AG gehörend, ist Herausgeber des Buchreports und unterhält die Plattform „buch aktuell“, ein literarischer Online-Ratgeber, der in regelmäßigen Abständen als Magazin erscheint. Zudem produziert Harenberg Kalender. 122 Vgl.  waz Mediengruppe: http:// www.waz-mediengruppe.de/ Westdeutsche_Allgemeine_Z.63.0.html 127 Vgl. Visions: http://www.visions.de/news 123 bild Ruhrgebiet: http://www.axelspringermediapilot.de/portrait/bild-ruhrgebietbild-ruhrgebiet_672934.html 128 Vgl. Rock Hard: http://www.rockhard.de/ topmenu/rock-hard-story.html 124 Vgl. Labkultur.tv: http://www.labkultur.tv/ 129 Vgl. Heinz: http://www.heinz-magazin.de/ 125 Vgl. Institut für Journalistik: http://www. journalistik-dortmund.de/start.html 130 Vgl. Grafit-Verlag: http://www.grafit.de/ pubhouse.do 126 Vgl. Technische Universität Dortmund – nrwision der tv-lernsender für nrw: http://www.nrwision.de/programm/sendungen/dshstv.html 131 Vgl. Busche Verlagsgruppe: http://www. busche.de/unternehmen/?unternehmenall gemein 132 Vgl. Harenberg: http://harenberg.de/ Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Net zwerke Im EX e. V. 133 haben sich über 200 Alumni des Instituts für Journalistik organisiert. Sie widmen sich dem fachlichen Austausch untereinander und fördern studentische Projekte. Das 1991 gegründete „Erich-BrostInstitut“134 für internationalen Journalismus am Institut für Journalistik an der Technischen Universität Dortmund bietet in seinem 2002 errichteten Neubau ideale Bedingungen zur Forschung im internationalen Journalismus mit besonderem Schwerpunkt auf Europa. Es bietet ein Forum für den Austausch über internationale Themen im Journalismus und setzt sich für eine Vernetzung von Wissenschaftlern und Praktikern aus aller Welt ein. Um möglichst vielfältige Perspektiven zu berücksichtigen, organisiert das Institut Konferenzen und Vorträge, lädt Gastdozenten ein und nimmt an internationalen Projekten teil. Durch die am Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund angesiedelte Profes133 Vgl. EX e. V.: http://www.ex-tranet.de/ 134 Vgl. Erich-Brost-Institut: www.brost.org sur für internationalen Journalismus, die zugleich die wissenschaftliche Leitung des Erich-Brost-Instituts innehat, trägt das Erich-Brost-Institut zur Internationalisierung der Dortmunder Journalistenausbildung bei. Darüber hinaus wirkt das Institut in Form von Qualitätskontrolle und Curriculumsentwicklung auch an der Aus- und Weiterbildung internationaler Journalisten mit. Der Presseverein Ruhr Dortmund / Kreis Unna135 zählt mit über 460 Mitgliedern zu den größeren Ortsvereinen in NRW. Seine Mitglieder sind in allen Medienbereichen wie Tageszeitungen, Hörfunk, Fotografie, Fernsehsendern, Agenturen und Pressestellen tätig. Zudem finden viele Studierende des Journalistikstudiengangs der Technischen Universität Dortmund ebenfalls den Weg in den Presseverein. Der Presseverein organisiert für seine Mitglieder verschiedene Veranstaltungen und dient dem fachlichen Austausch und der Interessenvertretung seiner Mitglieder. 135 Vgl. Presseverein Ruhr im Deutschen Journalisten-Verband: http://www.djv-ruhr.de/ Talentförderung An der Fakultät „Kulturwissenschaften“136 jeweils mit dem Abschluss Bachelor und Master der Technischen Universität Dortmund ist das studiert werden, zudem „Wissenschaftsjournalis„Institut für Journa­listik“137 zusammen mit dem mus“ als Bachelorstudium. „Institut für Deutsche Sprache und Literatur“138 , Auch WAM Die ­Medienakademie 140 bietet 139 dem „Institut für Anglistik und Amerikanistik“ Studiengänge mit journalistischen Inhalten. sowie dem „Historischen Institut“ angesiedelt. „Journalistik“ und „Musikjournalismus“ können 136 Vgl. Technische Universität Dortmund – Fakultät Kulturwissenschaften: http://www.kulturwissenschaften.tudortmund.de/cms/de/01_Fakultaet/# 137 Vgl. Technische Universität Dortmund – Institut für Journalistik: http://www. journalistik-dortmund.de/start.html 138 Vgl. Technische Universität Dortmund – Institut für Deutsche Sprache und Literatur: http://www.germanistik.tu-dortmund. de/cms/de/00_home/ 139 Vgl. Technische Universität Dortmund – Institut für Anglistik und Amerikanistik: http://englisch.tu-dortmund.de/cms/ de/100_IAA/index.html 140 Vgl.  wam Die Medienakademie – TVund Radiojournalismus/Moderation: http://www.wam.de/fachbereiche/ journalismusmoderation.html 84 Fakten und Erläuterungen Kompe tenzfelder u n d ök o n o m i s c h e Potenziale 2.5 Kompetenzfeld „Architektur, Städtebau und Raumplanung“ Die Kompetenzen im Bereich „Architektur, Städtebau und Raumplanung“ in Dortmund ­leiten sich in erster Linie von der Tatsache ab, dass an beiden staatlichen Hochschulen, an der Technischen Universität 141 sowie an der Fachhochschule Dortmund 142 , Architektur gelehrt 141 Vgl. Technische Universität Dortmund – Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen: http://www.bauwesen.tu-dortmund. de/haupt/de/Aktuell/ 142 Vgl. Fachhochschule Dortmund – Fachbereich Architektur: http://www.fhdortmund.de/de/studi/fb/1/index.php wird. Zudem gilt die Fakultät „Raumplanung“143 an der Technischen Universität aufgrund der hohen Zahl von etwa 1.000 Studierenden und der Breite der Themen derzeit als die größte Aus­ bildungsstätte für Raumplaner/innen in Europa. 143 Vgl. Technische Universität Dortmund – Fakultät Raumplanung: http:// www.raumplanung.tu-dortmund.de/rp/ Net zwerke Der „Bund Deutscher Architekten (BDA)“144 ist in Dortmund mit einer 144 ­Regional­gruppe Dortmund-Hamm-Unna vertreten. Vgl. Bund Deutscher Architekten – Dortmund, Hamm, Unna: http:// www.bda-nrw.de/bda-gruppen/ bda-dortmund-hamm-unna.html 2.6 Fazit Ausgehend von den Potenzialen der unterliegen Marktgesetzen und agieren anders Stadt in der Talentförderung, in den kultur- und als öffentlich finanzierte Aussteller. In beiden kreativ­wirtschaftlichen Kennziffern, branchen­ Kompetenzfeldern sind die Produkte in der bezogenen Netzwerkaktivitäten und breitenRegel für den Endverbrauchermarkt, sprich für und öffentlichkeitswirksamen Angeboten und Gäste, Besucher, Privatkunden bestimmt. In unter Berücksichtigung von Märkten und deren der Außenwahrnehmung der Kompetenzfelder Wertschöpfungsketten ergeben sich für Dort„Musik- und Veranstaltungswirtschaft“ sowie mund fünf Kompetenzfelder mit unterschied­ „Medienkunst und Kunstmarkt“ stehen die öflichen Entwicklungsstadien. Die kulturgetriefentlich finanzierten Angebote im Vordergrund, benen Bereiche „Musik“ und „Kunst“ sind da sie offensichtlich über die größeren Budgets aufgrund der Transfereffekte aus dem Bereich für öffentlichkeitswirksame Maßnahmen verfüvon öffentlich geförderten Projekten und Instigen und über die städtische Struktur zentrale tutionen in der Öffentlichkeit am sichtbarsten. Dienste erbracht werden können. Beide KompeJedoch ist hier die Vernetzung der öffentlich ge- tenzfelder erreichen ein breites Publikum und förderten Bereiche mit den Kultur- und Kreativwirken aufgrund herausragender Angebote weit unternehmen noch nicht ausreichend erfolgt. über Dortmund hinaus. Dazu trägt auch die alle Die Bedarfe und die Ziele etwa privater Veranzwei Jahre stattfindende Vergabe des „Preises stalter sowie Club- und Diskothekenbesitzer sind der Dortmunder Kulturstiftung“ bei. anders gelagert als die von öffentlichen KonIn den wissens- und technologiegetriebezertbetrieben und Festivalbetreibern. Wettbenen Feldern verhält es sich anders. Hier sind es werb und damit Kundenorientierung bestimmen vor allem die vielen Talente, Unternehmen und das Tagesgeschäft. Ähnlich verhält es sich mit wissenschaftlichen Einrichtungen, die das Proden Museen und Künstlern sowie Galerien. Sie fil bestimmen. Die Produkte in diesen Bereichen Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d sind je nachdem für den B2B-Markt oder B2CMarkt bestimmt. Dies wirkt sich unmittelbar auf die öffentliche Wahrnehmung der Aktivitäten aus, die nicht so groß ist wie in den kulturgetriebenen Kompetenzfeldern. Insbesondere das Kompetenzfeld „Design – Kommunikationswirt­ schaft und Digitale Medien“ ist von Querschnittsfunktionalitäten, einem hohen Maß an Tech­ nologieorientierung und Prozesshaftigkeit in der Wertschöpfung gekennzeichnet. Projektwirtschaft ist gängiges Prinzip bei der Zusammen­ arbeit von Unternehmen oder Freiberuflern/ -innen. Temporäre Teams von Kleinstunternehmen, ausgeprägtes Spezialistentum und schnelle Fortschritte im digitalen Bereich erfordern flexible Strukturen und kurze Reaktionszeiten. Die dort erfolgreichen Unternehmen stehen in aller Regel unter hohem Zeitdruck und haben kaum Ressourcen, sich um Dinge außerhalb ihrer Unternehmung zu kümmern. Die Kleinteiligkeit der Branche erfordert ein intensives Netzwerkmanagement, um die vorhandenen Stärken sichtbar zu machen, zumal „Leuchttürme“ wie in den Kulturbranchen fehlen. Mit Blick auf ökonomische Wachstumspotenziale bietet dieses Kompetenzfeld die besten Voraussetzungen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und Ansiedlung weiterer Unternehmen. Zudem bietet es sehr gute Ansätze für eine Profilbildung im Bereich der innovationsorientierten Kreativwirtschaft. Im Kompetenzfeld „Medien“ ist der Markt von wenigen großen Unternehmen bzw. Arbeitgebern geprägt, die sich wiederum in der Öffentlichkeit großer Bekanntheit erfreuen, was in der Natur ihrer Produkte, nämlich der Berichterstattung in den Printmedien, im Hörfunk und Fernsehen, begründet ist. Durch das Aufkommen der digitalen Medien hat der crossmediale Wettbewerb in den letzten Jahren dazu geführt, dass, auch in Dortmund, klassische Presse- und Rundfunkunternehmen Arbeitskräfte freigesetzt haben und diese Unternehmen starken strukturellen Veränderungen unterlagen. Die Anzahl der freiberuflich tätigen Journalisten/-innen und Redakteure/-innen hat wiederum signifikant zugenommen, sodass sich hier allmählich neben den großen Unternehmen auch eine kleintei­ lige Struktur bildet. Der hervorragende Ruf des Bereichs „Journalistik“ an der Technischen Universität Dortmund bildet sich bisher wenig im Stadtbild ab und spielt in der öffentlichen Wahrnehmung Dortmunds als Medienstandort allenfalls in Fachkreisen eine Rolle. Ähnlich verhält es sich mit dem Kompetenzfeld „Architektur, Städtebau und Raumplanung“. In der Fachwelt angesehen, findet sich diese akademische Stärke Dortmunds weder in der Innen- noch in der Außenwahrnehmung der Stadt wieder. Dies dürfte in erster Linie darauf zurückzuführen sein, dass das Thema „Architektur und Raumplanung“ fast ausschließlich auf dem Uni-Campus, also „auf der grünen Wiese“ stattfindet. Dabei bietet dieses Kompetenzfeld viel Potenzial für ein breiteres Publikum, berührt es doch unmittelbar Fragen zur Lebens- und Wohnqualität und beschäftigt sich in der Stadtund Raumplanung mit Quartiersentwicklung und Infrastrukturfragen. 86 Fakten und Erläuterungen S ta dt- u n d Quartiers- 3.0 e n t wi c k l u n g Stadt- und Quartiersentwicklung Dortmund hat attraktive Quartiere, die die Merkmale von Kreativquartieren wie die Nähe von Arbeit und Wohnen, lebhafte Szenegastronomie mit Subkultur, ­kleine Geschäfte etc. erfüllen. Ein solcher Nachbarschaftsmix ­findet sich beispielsweise im Kreuzviertel, das von der Vielfalt der Fachgeschäfte, Bars, Restaurants und Kreativ­ unternehmen sowie Wohnungen in schönen Altbauten lebt. Auch das Kaiserstraßenviertel weist ähnliche Strukturen, wenngleich weniger Szenegastronomie auf. Diese Viertel haben in den letzten Jahren aus der Unternehmer-/ Bürger­schaft Netzwerke aufgebaut und kreative Formate ent­wickelt, um die Attraktivität des Umfelds hervorzuheben, von „Kaiserstraßenfest“145 oder „Melange – Litera­ rische Gesellschaft zur Förderung der Kaffeehauskultur“146 bis zu „Kreuzviertel bei Nacht“147 und dem Musikfestival „Kreuz4tel-Live“148 . Diese Veranstaltungen bündeln das Vorhandene und machen es sichtbar. Ein Prinzip, das auch andere Aktivitäten zur Quartiersbildung in anderen Dortmunder Stadtteilen beherzigen: Hörde mit dem „Sehfest – Tag der offenen Ateliers“149, in der Nordstadt 145 Vgl. Werbegemeinschaft Kaiserstraße e. V.: http://www.kaiserstrasse-do.de/Kaiserstrassenfest.htm 146 Vgl. Melange – Literarische Gesellschaft zur Förderung der Kaffeehauskultur e. V.: http://www.melange-im-netz.de/ 147 Vgl. Kreuzviertel bei Nacht: http://kreuzviertelbeinacht.de/ 148 Vgl. Kreuz4tel-Live: http://www.kreuz4tel-live.de/ 149 Vgl. Kulturquartier Hörde – Sehfest: http://www.kulturquartier-hoerde.de/?Sehfest Masterplan die „OffeneNordstadtAteliers“150 und das Westend mit ­Rheinischer Straße mit „Neue Kolonie West“151 bieten ­regelmäßig festivalartige Veranstaltungen an. Ihre Durchführung wird teils von städtischen Programmen (co-)finanziert. K r e ativ e s Do r t m u n d 150 Vgl. OffeneNordstadtAteliers: http://www.offenenordstadtateliers.de/cms/ front_content.php?idcat=1&lang=1 151 Vgl. Neue Kolonie West e. V.: http://neuekoloniewest.de/ 3.1 Kreatives Miteinander: Standorte Areale Quartiere Dortmund hat zudem weiteres Potenzial zur Entwicklung von Kreativquartieren, die in der Stadtentwicklung von Interesse sind, um strukturschwache Gebiete durch gestalterische und ökonomische Effekte zu revitalisieren und aufzuwerten. Eine Bestandsaufnahme hat folgende Gebiete, Areale und Gebäude mit kreativer Nutzung oder Potenzialen identifiziert: Kreativstandorte Einzelstandorte für kreativwirtschaftliche Tätigkeiten: Künstlerhaus Sunderweg 152 Musik- und Kulturzentrum Güntherstraße 153 Union Gewerbehof 154 Depot 155 e-port-dortmund 156 B1st Software-Factory 157 Ständige Vertretung / Heimatdesign 158 152 Vgl. Künstlerhaus Dortmund e. V.: http://www.kh-do.de/de/index.html 153 Vgl. Musik- und Kulturzentrum Güntherstraße: http://www.muk-do.de/ 154 Vgl. Union Gewerbehof: http://union-gewerbehof.de/ 155 Vgl. Depot Dortmund: http://www.depotdortmund.de/ 156 Vgl. TechnologieZentrumDortmund – e-port-dortmund: http://www.e-port-dortmund.de/ 157 Vgl. TechnologieZentrumDortmund – B1st Software-Factory: http://www.b-1st.de/ 158 Vgl. Heimatdesign: http://www.heimatdesign.de/ 88 Fakten und Erläuterungen Kreativareale S ta dt- u n d Quartiers- e n t wi c k l u n g Agglomerationen kreativwirtschaftlicher Art: Dortmunder U /  Union-Fläche 159 TechnologiePark /-Zentrum 160 phoenix West /Ost 161 Stadtkrone Ost 162 Ständige Vertretung (Hoher Wall) 163 Hafen / Speicherstraße 164 159 Vgl. Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität: http://www.dortmunder-u.de/ 160 Vgl. TechnologieZentrumDortmund: http://www.tzdo.de/# 161 Vgl.  phoenix Dortmund: http://www.phoenixdortmund.de/de/ fakten/phoenixwest.jsp 162 Vgl. Stadtkrone Ost: http://www.stadtkrone-ost.de/de/ Wir-ueber-uns/Aktuelles/Stadtkrone-Ost---der-Standort-fuerIT-und-wissensbasierte-Dienstleistungen.htm 163 Vgl. Ständige Vertretung: http://staendigevertretungdortmund.de/ 164 Stadt Dortmund – Wirtschaftsförderung: http://www.kreativwirtschaftdortmund.de/kreativwirtschaft/de/standort/speicherstadt.jsp Kreative Quartiere Urbane Räume: Stadterneuerungsgebiet Rheinische Straße/Unionviertel 165 Nordstadt 166 Brückstraßenviertel 167 Kreuzviertel 168 Kaiserstraßenviertel 169 Hörde 170 165 Vgl. Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt: http:// www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/ stadtumbau_rheinische_strasse/start_rheinische_strasse/index.html 166 Vgl. Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt: http:// dev.stadtplanungsamt.dortmund.de/project/assets/template3.jsp?content =me&smi=10.18&tcode=grossprojekte.stadtplanungsamt.stadterneuerung. nordstadt&tid=0&ttitle=Projekte+in+der+Nordstadt 167 Vgl. Stadt Dortmund, Brückstraßenquartier: http://www.dortmund.de/ de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=118917 168 Vgl. Aktions- und Interessen-Gemeinschaft Kreuzviertel e. V.: http://www.aig-kreuzviertel.de/17.html 169 Vgl. Werbegemeinschaft Kaiserstraße e. V.: http://www.kaiserstrasse-do.de/Aktuell.htm 170 Vgl. Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt: http://dev.stadtplanungsamt.dortmund.de/project/assets/ template1.jsp?content=me&smi=10.5&tid=105493 Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 3.2 Stadterneuerungsgebiet Rheinische StraSSe /  Unionviertel und Dortmunder U Dem Quartier rund um das Dortmunder U Umfeld adressbildend. Darüber hinaus wird auf fällt eine Vorreiterrolle bei der Bildung eines Kre- dem Union-Gelände das „Kreativwirtschaftliche ativquartiers zu. Der U-Turm als Leuchtturm für Zentrum“ in direkter Nachbarschaft zu Berufs­ zeitgenössische und Medienkunst wirkt für sein kollegs für kreative Berufe errichtet. Kreativquartier Rheinische Str aSSe  /  Unionviertel Auch im erweiterten Umfeld des Dortmunder U zeigen sich erste positive Veränderungen. Der Leerstand in den Gebäuden hat sich in den letzten beiden Jahren verringert. Z ­ udem ist die Investitionsfreudigkeit zur Sanierung von Ge­bäuden gestiegen. Auslöser dafür ist die gezielte Förderung zur Ansiedlung von Kreativ­ unternehmen zwischen dem Union-Gelände und dem U ­ nion Gewerbehof171 an der Huckarder Straße. Dieses ehemalige Industrieareal ­bietet auf insgesamt 5.000 m² vermietbarer Fläche ­Büros, Werkstätten, Ateliers und Lagerräume ­unterschiedlichster Größe. Unter dem ­Motto ­ „GESA – gemeinsam selbstständig Arbeiten“ ­haben sich hier rund 75 Kreativunternehmen ­angesiedelt. Im Fokus steht ganz bewusst die ­Ansiedlung von Kleinstunternehmen, die auch von zentralen Diensten und Räumen ­ profi­tie­ren können. Diese Entwicklungsimpulse gilt es aufzugreifen und zu verstärken, mit dem Ziel, den erweiterten Standort um das Dortmunder U langfristig zu einem attraktiven Umfeld mit einzigartigem Profil für junge, innovative Gründer insbesondere aus dem Bereich der Dortmunder Hochschulen zu entwickeln und zu sichern. Zu den vorhandenen kreativwirtschaftlich genutzten Flächen der Ständigen Vertretung am Hohen Wall und denen des Union Gewerbehofs an der Huckarder Straße sollen zusätzlich Flächen in einer Größenordnung von ca. 4.000 m² für die Kreativwirtschaft in Form eines dezentral organisierten kreativwirtschaftlichen Gründer­ inkubators erschlossen und gesichert werden. Zusätzlich zur Bereitstellung von Flächen unterschiedlicher Ausstattung und Qualität soll ein offensives Standortmarketing aufgebaut werden, das das kreative Potenzial des Quartiers einbezieht und in Verbindung mit dem Dortmunder U die Besonderheit des Standortes inszeniert. Im Zuge der Entwicklung der „Rheinischen Straße / Unionviertel“172 wurde bei der Stadt Dortmund ein erfolgreiches gemeinsames modellhaftes Vorgehen erarbeitet, das für die weitere Quartiersentwicklung im Sinne einer neuen Identitätsbildung als exemplarisch gilt. Es wurde eine Reaktivierungsstrategie gefunden, die darauf abzielt, Leerstände durch Zwischennutzungen als Ateliers für Kreative neuem Leben zuzuführen. Es wurden gezielt Räumlichkeiten und neue Nutzer akquiriert, mit dem Effekt, dass die Leerstände dezimiert werden konnten und neue Nachbarschaftsnetzwerke entstanden sind. 172 171 Vgl. Union Gewerbehof: http://union-gewerbehof.de/ Vgl. Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt: http://www.dortmund. de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_ wohnen/stadtumbau_rheinische_strasse/ start_rheinische_strasse/index.html 90 Fakten und Erläuterungen Neue Kolonie West S ta dt- u n d Quartiers- e n t wi c k l u n g Die neu hinzugezogenen Kreativen haben sich unter dem Label „Neue Kolonie West“173 zusammengefunden und ein gemeinschaftliches Format entwickelt, sodass alle zwei Monate an einem Samstag die Kreativen ihre Türen öffnen und Gäste zum Besuch einladen. Diese Veranstaltung erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Publikumszahlen steigen ebenso wie die media173 Vgl. Neue Kolonie West e. V.: http://neuekoloniewest.de/ le Aufmerksamkeit. Auch werden Effekte durch Umwegrendite und Umwegrentabilität erzeugt, sodass schlussendlich das gesamte Quartier, die Gastronomie, Zulieferer und Einzelhändler, von den Veränderungen profitiert. Auf die Start­ phase folgt die Zeit der Stabilisierung mit weiteren Ansiedlungserfolgen und Wachstums­ effekten. Die Identität des Stadtteils erfährt eine Wandlung von innen heraus, die nachhaltigste Form von Stadterneuerung. 3.3 Musik im BrückstraSSenquartier Dieser integrative Ansatz institutionalisiert sich bei der weiteren Entwicklung von Kreativquartieren z. B. für das Brückstraßenviertel. Der Rat der Stadt Dortmund hat im April 2011 ein umfassendes „Handlungskonzept mit Arbeitsstrukturen Brückstraßenquartier“174 beschlossen. Ziel ist es, den jahrelangen Verfall des Brückstraßenviertels endgültig zu stoppen und das Quartier zu einem jungen, kreativen Innenstadtquar174 Vgl. Stadt Dortmund, Brückstraßenquartier: http://www.dortmund.de/de/ leben_in_dortmund/nachrichtenportal/ nachricht.jsp?nid=118917 tier mit hohem Lifestyle-Faktor wiederzubeleben. Seit den 2000er Jahren hat die Stadt mit Unterstützung des Landes NRW ­erhebliche Inves­ titionen in den Bau des „­Konzerthauses“ und später in das in der Nähe befindliche „Orchesterzentrum | NRW“ sowie in den Umbau des Jazzclubs „domicil“ getätigt. Somit befinden sich drei wesentliche Akteure des Dortmunder Konzert­ lebens in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander und ziehen durch Veranstaltungen jährlich viele Besucher an. Dennoch hat sich das Umfeld nicht in gleicher Weise weiterentwickelt. Die Stadt Dortmund wird den Revitalisierungsprozess aktiv durch die Intensivierung oder Einführung von Maßnahmen begleiten und mit Mitteln aus der Dachstruktur „Music City Dortmund“ fördern. Vier Pakete wurden hierzu beschlossen: Besiedlungskonzept zur Reduzierung von Leerständen Ordnungspolitische Instrumente zur Verbesserung von Sicherheit und sozialer Kontrolle Qualitätskonzept für den Einzelhandel Inszenierung durch Marketingaktivitäten, Kommunikation und Medienarbeit Zudem sollen die Belange der Dortmunder Club- und Diskothekenbesitzer in das Handlungskonzept einfließen. Mit der Identitätsbildung des Brück­ straßenviertels zum Musik- und Entertainmentviertel wird die Stadt Dortmund den musikalischen Initiativen und Unternehmen zu einer Adressierung verhelfen und zugleich den Stärken und der Bandbreite im Musikbereich mehr Sichtbarkeit verleihen. Durch die Fokussierung auf ein junges Publikum werden gleichzeitig weitere Investitionen im lifestyleorientierten Einzelhandel und in der Gastronomie folgen. Hier zeichnen sich erste Tendenzen bereits ab. So markiert die 2011 vollzogene Eröffnung des neuen Hostels einen wichtigen Schritt zur Attraktivierung des Viertels für ein junges Publikum, der Hauptzielgruppe des Hostels, das mit sehr günstigen Übernachtungspreisen in Mehrbettzimmern lockt. Und mit dem „Cakes ’n’ Treats – the lovely Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d vegan Café“ ist ein Szenetreffpunkt mit hohem Wondercake“ bundesweit entfaltet. Weitere GeGenussfaktor entstanden, dessen Wirkung sich schäfte mit junger Mode und Szenegastronomie auch über den ersten Online- und Versandhandel haben sich in den letzten Monaten angesiedelt. für vegane Kuchen und Torten namens „Vegan 3.4 Integrativer Ansatz für weitere Quartiersentwicklung: Dortmunder Nordstadt Die Nordstadt zeichnet sich durch einen hohen Grad an Urbanität und großstädtischem Leben in einem interkulturell geprägten Umfeld aus. Hier greift auch der für die Revitalisierung der Brückstraße und der Rheinischen Straße gewählte integrative Ansatz mit Einbeziehung wesentlicher Akteure vor Ort, denn die Nordstadt verfügt über zahlreiche private Initiativen und viele Kreative haben ihre Ateliers, Studios und Werkstätten im Quartier. Wichtiges Zentrum ist das Dietrich-Keuning-Haus175 , das als Begegnungsstätte für die Bürger dient. Dort finden ­viele Veranstaltungen statt, werden Kurse angeboten, treffen sich Vereine und Initiativen. Aus dem Kultur- und Kreativbereich hat sich die „Kulturmeile Nordstadt“176 gebildet. Dieser eingetragene Verein mit 60 Mitgliedern und einem Büro bündelt Aktivitäten und betreibt Öffentlichkeitsarbeit für Veranstaltungen wie das jährlich stattfindende Festival „OffeneNordstadtAteliers“. Unter dem Label „Borsigplatz VerFührungen“177 werden Menschen zum Ent­ decken der Nordstadt aufgerufen. Im Angebot sind acht Themenführungen rund um den Borsigplatz mit verschiedener Themensetzung: von den Wurzeln des BVB über die Industriegeschichte (Hoesch-Park), die religiöse Vielfalt von Halbmond und Kreuzen bis zur Geschmacks­safari, Kunst und Atelierbesuche Westfalenhütte und Borsigplatz sowie die Kunstszene im Hafen. Auch vom „Depot“178 gehen weiterhin viele wertvolle Impulse aus. Seit zehn Jahren im neuen Domizil an der Immermannstraße vereint dieses Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft 48 Künstler und Institutionen. Insgesamt werden rund 6.700 m² für kreative Zwecke genutzt, darunter viele Studios, Büros, Ateliers und Werkstätten. Zahlreiche Veranstaltungen gehören 175 Vgl. Stadt Dortmund – Dietrich-KeuningHaus: http://www.dortmund.de/de/ freizeit_und_kultur/dietrich_keuning_ haus/start_dkh/index.html 176 Vgl. KulturMeileNordstadt e. V.: http://www.kulturmeilenordstadt.de/ 177 Vgl. Borsigplatz VerFührungen: http://www.borsigplatz-verfuehrung.de/ 178 Vgl. Depot Dortmund: http://www.depotdortmund.de/ zum ständigen Programm. Auch Verkaufsmessen wie „Form und Design“ in der Vorweihnachtszeit haben sich etabliert. Seit Dezember 2010 gibt es in der Dortmunder Nordstadt das GründerinnenZentrum 179. Damit haben Frauen, die sich in der Dortmunder Nordstadt selbstständig machen möchten, und Frauen aus der Dortmunder Nordstadt eine feste Anlaufstelle. Hier finden Existenzgründe­ rinnen eine neue Geschäftsadresse: Zwölf ­Gewerberäume mit einer Größe von 14 bis 38 m² stehen ihnen hier für die ersten drei Jahre zur Verfügung. Ein Unterstützungsnetzwerk und gegenseitige Hilfe sollen Rückenstärkung geben. Das Zentrum bietet interessierten Frauen Orientierungs- und Gründungsberatung, aber auch Qualifizierungsveranstal­tungen und Platz für Begegnungen. Die ethnische Ökonomie, die eine wesentliche Stütze der Nordstadt darstellt, hat eine eigene Dynamik entwickelt. Die Zahl der Selbstständigen mit ethnischem Hintergrund ist in den letzten 20 Jahren stark angestiegen. Doch nicht nur die quantitative Zunahme der Unternehmen, sondern gerade auch der qualitative Wandel macht die ethnische Ökonomie zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Zahlreiche Unternehmer haben die ethnische Nische überschritten, indem sie außerhalb der Nischenökonomie tätig ­werden, ihre Kundenstruktur sich nicht nur auf Menschen aus dem Herkunftsland reduziert und der vorherrschende Status als Familien- und Kleinstbetrieb längst überwunden ist. Selbst­ ständige mit Migrationshintergrund agieren ­zunehmend auch in den verschiedenen Teilmärkten der ­Kreativwirtschaft. Von Internetdienst­ leistern über Werbeagenturen bis hin zu Ver­lagen, aber auch im Handwerk und produzierenden ­Gewerbe sind sie immer stärker vertreten. 179 Vgl. Stadt Dortmund – Wirtschaftsförderung: http://www.wirtschaftsfoerderungdortmund.de/de/standort/g-zentrum.jsp 92 Fakten und Erläuterungen S ta dt- u n d Quartierse n t wi c k l u n g Hafen – Ent wicklungspotenzial mit Charme Hafengebiete und ihre ehemaligen Speicher­gebäude üben auf Szenen seit jeher eine hohe Anziehungskraft aus. Es gibt weltweit viele erfolgreiche Beispiele dafür, wie alte Hafengebiete und -gebäude durch die Ansiedlung von Kreativen zu einem attraktiven Stadtteil mit hoher Lebensqualität geworden sind. Auch der Dortmunder Hafen, der bis heute vorwiegend industriell und zum Güterumschlag genutzt wird, bietet hier Entwicklungsansätze. Die Speicherstraße 180 , der stadtnahe Bereich des Hafens, übt durch die Charakteristik der Gebäude Anziehungskraft u. a. auf Investoren aus. Bereits vor Jahren konnte dort zunächst erfolgreich eine Strandbar etabliert werden, die allerdings zwischenzeitlich geschlossen ist. Der 180 ehemalige Betreiber ist aber mit „Herr Walter“181 , einem Restaurantschiff, in den Hafen zurückge­ kehrt. Auf der gegenüberliegenden Hafen­seite, im Bereich unterhalb des alten Hafen­amtes, hat kürzlich die „Hafenliebe“182 – der Name ist Programm – mit Restaurant, Bar und Club sowie abwechslungsreichem Veranstaltungsprogramm eröffnet und setzt einen wichtigen Impuls zur Wiederbelebung der Szenegastronomie im Dortmunder Hafen. Auch in der H ­ afenschänke ­„Subrosa“ wird ein abwechslungs­reiches Ver­ anstaltungsprogramm geboten. Erleben ­lassen sich diese gastronomischen Angebote im ­Dortmunder Hafen bei gelegentlich gemeinsam veranstal­teten Festen. Vgl. Stadt Dortmund – Wirtschafts­ förderung: http://www.kreativwirtschaftdortmund.de/kreativwirtschaft/de/ standort/speicherstadt.jsp 181 Vgl. Hafen Event UG: http://www.herr-walter.de/ 182 Vgl. Hafenliebe Dortmund: http://www.hafenliebe-dortmund.de/ Ateliers und Studios für kreativen Nachwuchs Neben all die bereits bestehenden Orte und Initiativen hat sich im Laufe des Jahres 2011 das Projekt „Kreative in der Nordstadt“183 für Studierende der Fachhochschule Dortmund gesellt. Die Fachhochschule Dortmund hat sich mit ihrem Vorhaben „Hochschule vor Ort“ im Wettbewerb „Mehr als Forschung und Lehre – Bildung durch Verantwortung“ der Stiftung Mercator 183 Vgl. Fachhochschule Dortmund, Hochschule vor Ort/Kreative in der Nordstadt: http://hochschulevorort.de/ pages/projektsaeule-2.php und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft durchgesetzt und erhält 190.000 Euro Förderung. Oberbürgermeister Ullrich Sierau hat für dieses Projekt die Schirmherrschaft übernommen. In der Dortmunder Nordstadt entstehen Räumlichkeiten, die von Studierenden der kreativen Disziplinen genutzt werden können, um dort Ateliers, Werkstätten und Büros zu beziehen. In Kürze werden Gespräche mit Immobilienbesitzern geführt, die ihre derzeit ungenutzten Gebäude zu einem günstigen Preis zur Verfügung stellen werden. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 3.5 Fazit Dortmund hat Kreativquartiere und zahlreiche kreative Areale und Standorte über die letzten Jahrzehnte etablieren können. Beispielgebend für ihre Zeit waren die Umnutzung des „Depots“ zum Kreativzentrum und die Einrichtung des „Künstlerhauses“. Der Bau des Konzerthauses an der Brückstraße, ­gegen alle Wider­stände, war der entscheidende ­Impuls für die Revitalisierung des gesamten Brückstraßen­ viertels und hat die anschließende Umsiedlung des Jazzclubs „domicil“ ins Quartier und den Bau des „Orchesterzentrums | NRW“ in u ­ nmittel­barer ­Nachbarschaft nach sich gezogen. Und die ­Effekte halten weiterhin an. Sie führen ­aktuell zu einer Renaissance des Brückstraßenviertels als Amüsier- und Vergnügungsquartier für ein ­junges, erlebnisorientiertes Publikum. Mode, Acces­soires und Themengastronomie sowie Szenekneipen runden das Profil ab. Der langjährige Investitionsstau zur Modernisierung der Gewerbe­immobilien scheint sich aufzulösen. Erste Schritte sind angekündigt. Das Handlungskonzept der Stadt und die Initiative „Brück auf“ © D a n i e l S a d r o w s ki greifen ineinander und beschleunigen die positive Entwicklung des Quartiers. Positive Entwicklungen sind aktuell auch rund um das Dortmunder U an der Rheinischen Straße zu beobachten. Der U-Turm selbst strahlt weithin sichtbar und entfaltet vergleichbare ­Effekte wie seinerzeit das Konzerthaus. Das Umfeld ändert sich. Kreative Unternehmen siedeln sich an und beleben das Quartier. Private Inves­ titionen nehmen zu und die Lebensqualität ­gewinnt, dank einer auf Integration angelegten Zusammenarbeit von städtischer Verwaltung und Immobilienbesitzern, die sich kreativen Nutzungen gegenüber aufgeschlossen zeigen. Schritt für Schritt gelingt ein Identitätswandel von ­innen heraus. In der Dortmunder Nordstadt mit dem Hafen sowie im südlich gelegenen Stadtteil ­Hörde bieten sich weitere Entwicklungschancen für die Revitalisierung durch kreative Nutzungen. Grundvoraussetzungen wie bereits aktive Netzwerke von Kreativen sowie geeignete ­Immobilien sind vorhanden. 94 Fakten und Erläuterungen Neue 4.0 Technologien, d i g i ta l e Medien und K r e a t iv unternehmen Neue Technologien, digitale Medien und Kreativunternehmen Digitale Medien sind heute die Querschnittstechno­ logie in vielen Wertschöpfungsketten. Ob in den ­Medien, im Handel oder bei Produkten – die Entwicklung kunden­orientierter Systeme bedarf einer grundlegenden Aus­ einander­setzung mit Kommunikationsprozessen ­zwischen den Marktteilnehmern. Webdesigner arbeiten an der Schnittstelle, wo Angebot und Nachfrage zusammentref­ fen. Technisches Wissen ist hier ebenso gefragt wie ­ästhetisches Verständnis und kommunikative wie psycho­ logische Fähigkeiten. Dies erfordert ein hohes Maß an ­kreativer Lösungskompetenz. Ähnlich verhält es sich mit dem Bereich „Ambient Assisted Living“, einem ­Ge­schäfts­feld u. a. des Fraunhofer-Instituts für Software und Systemtechnik. Bei der Integration von computer­ basierten Hilfssystemen ins tägliche Leben fällt dem ­Interface-Design eine Schlüsselrolle zu. Die Gestaltung von Bedienober­flächen nimmt heutzutage einen breiten Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Raum ein. Auch hier ist neben dem technologischen ­Verständnis die kreative Auseinandersetzung mit den ­verschiedenen Aspekten von Benutzerfreundlichkeit ­gefordert. Nicht z­ uletzt aufgrund des demografischen Wandels wird dieses Feld zukünftig weiter wachsen. 4.1 Interdisziplinarität schafft Mehrwerte Hier sei nur beispielhaft und nur in Ansätzen anhand der Fachhochschule Dortmund aufgezeigt, wie kreative Kompetenzfelder der Kultur- und Kreativwirtschaft die Lehrangebote und Studiengänge durchziehen. Eine eindeutige Zuordnung oder umgekehrt eine klare Abgrenzung ist an vielen Stellen nicht möglich. Vielmehr ist ein integrierter Ansatz notwendig, um die Potenziale der Hochschulen auszuschöpfen, was sich in letzter Konsequenz auch in der Entwicklung weiterer interdisziplinärer Projekte und Studiengänge ausprägen wird. „Integriert“ bedeutet auch gleichzeitig, stärker den Erfordernissen von Wertschöpfungsketten im Hinblick auf Existenzgründungen im kreativen Bereich zu entsprechen. Vielfach zeigt sich, dass Spezialisten, sei es aus dem Kreativbereich, sei es aus BWL und Management, sei es aus dem Technologiebereich, zwar über tiefes Spezialwissen verfügen, für eine erfolgreiche Unternehmensgründung ­jedoch breitere Kompetenzen notwendig sind, um den komplexen Anforderungen professionell begegnen zu können. Ein Hemmnis auf dem Weg von Gründungen aus Hochschulen. Mit den Fachbereichen Design und Archi­ tektur bietet die Fachhochschule Dortmund Studiengänge an, die originär zu Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft zählen. Unter einem breiteren Blickwinkel betrachtet spielt Kreativität auch in den anderen Fachbereichen eine mehr oder minder große Rolle: in der Vertiefungsrichtung „Marketing“ im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft etwa, hier geht es u. a. um Werbung, Teilbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft, oder bei den Informatikern, wo es im Curriculum verstärkt um grafisch-interaktive Systeme für die Softwareentwicklung von Games geht, wiederum eine Teilbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft. Angesiedelt am Lehrstuhl „Plastik und interdisziplinäres Arbeiten (PIA)“184 des „Seminars für Kunst und Wissenschaft“ bietet seit 2007 das „Zentrum für Kunsttransfer“, die sogenannte „[ID]factory“185 , an der Technischen Universität Dortmund auf rund 800 m² Fläche Studierenden aller Fakultäten die Möglichkeit, in der „Querdenker-Fabrik“ zu erproben, wie sich künstlerisches Denken auf außerkünstlerische Bereiche übertragen lässt. Die Mehrzahl der Studierenden stammt aus nicht künstlerischen Studiengängen. In interdisziplinären Teams werden hier neue Wege zur Generierung von Innovationen erarbeitet. Die Technische Universität setzt damit ganz bewusst auf den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst. 184 Vgl. Technische Universität Dortmund – Plastik und interdisziplinäres Arbeiten (PIA): http://www.fb16.tu-dortmund.de/ kunst/cms/A3.html 185 Vgl. Zentrum für Kunsttransfer [ID]factory: http://www.id-factory.de/ 96 Fakten und Erläuterungen Neue Technologien, 4.2 Transfer aus der Wissenschaft d i g i ta l e Medien und K r e a t iv unternehmen Mit dem Netzwerk „G-DUR – Gründungen aus der Wissenschaft“186 in Dortmund und der Region, in dem sich die Technische Universität Dortmund, die Fachhochschule Dortmund, die Technologiezentren in Dortmund und im Kreis Unna/Hamm sowie die Stadt Dortmund mit ihren „start2grow Gründungswettbewerben“187 zusammengefunden haben, gibt es bereits eine gute Basis. So steht beispielsweise der Gründungswettbewerb „start2grow“ Gründern/-innen aller Branchen offen, aber durch die gleichzeitige Fokussierung auf Informationstechnologien und Neue Technologien (z. B. Mikro-/Nanotechnologie, Biotechnologie, Produktionstechnologie, Neue Materialien, Effizienztechnologie) wird er in der Außenwahrnehmung als Technologiewettbewerb gesehen. 2009 wurde erstmalig – allerdings auch letztmalig – der „Sonderpreis Kreativwirtschaft“188 ausgelobt. Es ist jedoch geplant, den Sonderpreis zukünftig wieder zu vergeben. Ein Blick auf die Preisträger der letzten beiden Jahre zeigt, dass zahlreiche Gründungen ein hohes Maß an kreativer Leistung 186 Vgl.  g-dur-Netzwerk – Gründungen aus der Wissenschaft: http://www.tudortmund.de/uni/Forschung/Beratung/ Unternehmensgr_ _ndung/index.html 187 Vgl. Stadt Dortmund – dortmund-project: http://www.start2grow.de/de/home/ 188 Vgl. Stadt Dortmund – dortmundproject: http://www.start2grow.de/de/ preistraeger/ab_2009_p2.jsp?_expandall=1 beinhalten oder sogar originär Branchen der ­ ultur- und Kreativwirtschaft angehören. K Darüber hinaus bietet das im Rahmen des Wettbewerbs „Die Gründerhochschule“ positiv beschiedene Projekt der Technischen Universität Dortmund „tu-­startup“ eine hervorragende Möglichkeit, Gründungen aus der Hochschule weiter auszubauen. Im „Innovationsstandort e. V.“189 mit Geschäftsstelle im TechnologieZentrumDortmund haben sich folgende Institutionen zusammengeschlossen: Fachhochschule Dortmund, Handwerkskammer Dortmund, Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, TechnologieZentrumDortmund GmbH, Technische Universität Dortmund, die Wirtschaftsförderungen der Städte Dortmund und Hamm sowie des Kreises Unna, Hochschule Hamm-Lippstadt, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, LÜNTEC GmbH, TECHNOPARK KAMEN GmbH, TechnoPark und Wirtschaftsförderung Schwerte GmbH, HAMTEC GmbH, Wirtschaftsbetriebe der Stadt Unna GmbH, der Kreis Unna sowie die Bio-Security Management GmbH. Ziel des 2010 gegründeten Vereins ist es, dynamische Unternehmen, die sich durch Lehre und Forschung unterstützen lassen wollen, und wissenschaftliche Institutionen, die häufig zu den besten ihres Faches zählen, noch passgenauer zusammenzubringen. ­Konkret soll die Zusammenarbeit bei der Entwicklung in­novativer Produkte und Projekte, beim Austausch von Personen und bei der Weiter­bildung gefördert werden. Der Verein organisiert ein Bündel an Maßnahmen, um langfristig eine nachhaltig tragende Kultur der Kooperation in der Region auf- und auszubauen. Beispiele zielorientierter Zusammenarbeit existieren bereits. Der Verein ist offen für weitere interessierte ­Unternehmen, Lehrstühle, Fachbereiche und Institutionen vor Ort. 189 Vgl. Der Innovationsstandort e. V.: http://www.der-innovationsstandort.de Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 4.3 Projektwirtschaft verbindet Kompetenzen Die technologische Neuentwicklung aus der Wissenschaft und Forschung heraus ist ein wesentliches Element für Fortschritt. Ohne eine erfolgreiche Markteinführung jedoch bleibt der unternehmerische Erfolg aus. Dortmund verfügt mit den neuen Technologien über geballte Kompetenzen in der Prototyp-Entwicklung. Diese Stärke weist für Designer/innen, Marketing- und Kommunikationsfachleute eine hohe Attraktivität auf, wenn es im nächsten Schritt um die Entwicklung wettbewerbsfähiger kunden- und marktorientierter Produkte geht. Insbesondere der Dortmunder TechnologiePark und Phoenix West bieten hier Ansätze für eine verstärkte ­interdisziplinäre Zusammenarbeit. 4.4 Fazit Der gelungene Strukturwandel Dortmunds von altindustriellen Monostrukturen zu einem modernen Technologiestandort für ­wissensbasierte Dienstleistungen drückt sich in vielfältiger Weise aus. Das ­TechnologieZentrum und der TechnologiePark zählen zu den größ­ten und erfolgreichsten in Deutschland. IT, Nano- und Mikrosystemtechnologien, Robotik sowie Logistik sind zu Aushängeschildern der ­Dortmunder Wissenschaften und Wirtschaft ­geworden. Nicht zuletzt die Umbenennung der ­Universität Dortmund zur Technischen Univer­ sität Dortmund manifestiert diese Ausrichtung auf ­Technologien. Ingenieurwissenschaften © D a n i e l S a d r o w s ki machen einen Großteil der Studienfächer an den ­Hochschulen aus. ­Forschungseinrichtungen und ­Institute komplettieren den Wissenschaftsbereich. Zur Gewähr­leistung des Transfers, zum Aufbau von Netzwerken und zur Standortentwicklung und -vermarktung hat das dortmund-project seit über zehn Jahren maßgeblich beigetragen. Gründungs­wettbewerbe und Netzwerke leisten ­aktive Wirtschaftsförderung. Das Institut für Arbeit an der Sozialforschungsstelle Dortmund leistet ­methodische Unterstützung bei der Entwicklung eines zeitgemäßen Innovationsverständnisses. 98 Fakten und Erläuterungen I n t er n at i o n a l isi eru n g 5.0 Internationalisierung Mit der Kulturhauptstadt Europas ruhr.2010 hat Dortmund den entscheidenden Impuls zum Umbau des Dortmunder U zum Zentrum für Kunst und Kreativität nutzen können. Noch vor der Eröffnung des Dortmunder U im Dezember 2010 fanden im Turm hochkarätige internationale Kooperationsprojekte statt: Das „International Symposium on Electronic Art (isea)“ und die „E-Culture Fair“ zogen die Medienkunstszene nach Dortmund. Das „european centre for creative economy“ (ecce)190 ist ein Institut, hervorgegangen aus der europäischen Kulturhauptstadt ruhr.2010191, mit Sitz am Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität – und dient dem Ausbau und der Unterstützung der Kreativwirtschaft auf kommunaler, nationaler und ­internationaler Ebene. ecce sieht seine Aufgabe darin, die Diskussion zur strukturellen Förderung der Kreativwirtschaft auf europäischer Ebene mitzuführen und Nordrhein-Westfalen als zentralen Standort der Kreativwirtschaft zu positionieren. Im Bereich der Aktivitäten setzt ecce auf ein Viersäulen­modell 190 Vgl. european centre for creative economy (ecce): http://www.e-c-c-e.de/ 191 Vgl. Kulturhauptstadt Europas ruhr.2010: http://www.essen-fuer-dasruhrgebiet.ruhr2010.de/no_cache/presse-medien/pressemitteilungen/ detailseite/archive/2010/article/ecce-als-zentrum-der-kreativwirtschaftbezieht-stellung-im-dortmunder-u.html?tx_ttnews[backPid]=505 Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d mit den Schwerpunkten Verortung, ­Vernetzung, Vermittlung und Verdichtung. Im Bereich der Verortung spielt insbesondere der weitere Ausbau der Kreativ­quartiere eine zentrale Rolle. Neben Kooperationen auf institutioneller Ebene unterstützt ecce auch freie Initia­tiven. Im Feld „Vernetzung“ gilt das Interesse der ­RuhrMusicCommission wie auch der Game Development Initiative Ruhr und dem Ruhrforum Filmbildung, zudem dem JazzwerkRuhr. Bei der Vermittlung übernimmt labkultur.tv 192, das europäische Portal für die Kultur- und Kreativwirtschaft, eine führende Rolle. Journalisten und Blogger beobachten, begleiten und fördern durch ihre fortgesetzte Berichterstattung den Wandel im Ruhrgebiet und in europäischen Partnerstädten. Dabei geht es vor allem um Themen, die sich von den üblichen Feuilletons unterscheiden. So ­zäh­len die Themen Copyright-Diskussion und Streetart und Faktoren, die unsere Stadtviertel lebendig und attraktiv machen, wie auch die Forderung, dass Kultur und Kreativität Antriebsmotoren für den Wandel von Städten mit altindustrieller Vergangenheit sind, zum Spektrum von ­labkultur.tv. Effekte für die Stadt Dortmund entstehen insbe­ sondere durch die Durchführung hochkarätig besetzter internationaler Veranstaltungen in Dortmund und die Beteiligung von Vertretern aus Dortmund an Podien auf außerhalb stattfindenden Veranstaltungen sowie die ­Einladung zu Gastbeiträgen in Publikationen. 192 Vgl.  labkultur.tv: http://www.labkultur.tv/ 100 Fakten und Erläuterungen I n t er n at i o n a l isi eru n g 5.1 European Creative Business Network – ECBN: Impulse aus Dortmund für Europa Das im Oktober 2010 in Essen aus Anlass der Europäischen Kulturhauptstadt auf Initiative von ecce gegründete Bündnis vereint Partner der Kreativwirtschaft aus ganz Europa. ecce wurde in Bristol auf der konstituierenden Sitzung der Gründungsmitglieder in den Vorsitz des ECBN 193 gewählt. Mitglieder sind Agenturen und Institutionen für Kultur- und Kreativwirtschaft aus 193 Vgl. european centre for creative economy (ecce): http://www.e-c-c-e.de/aktivitaeten/ aktuelle-projekte/vernetzung/ecbn/ neun Städten in Portugal, Schweden, den Niederlanden, England, der Slowakei, Österreich, Italien, Luxemburg und Deutschland, die als Gründungsmitglieder das Projekt auch finanziell fördern. Ziel von ECBN ist es, den Binnenmarkt der Europäischen Union für kleine und mittelständische Kreativunternehmer zugänglicher, effektiver und gewinnbringender zu machen und ihnen direkte Auftragsmöglichkeiten von europäischen Marktführern zu vermitteln. 5.2 EUROCITIES Seit 1996 gehört die Stadt Dortmund der Vereinigung EUROCITIES 194 von 140 Großstädten in europäischen Ländern an und hat mehrere Jahre die Arbeitsgruppe „Kultur, Informations- und Kommunikationstechnologien“ geleitet. Aktuell hat Dortmund den stellvertretenden Vorsitz im „Culture Forum“ (Kulturausschuss) inne und ist Mitglied der Arbeitsgruppen „Jugend und Kultur“ und „Kreative Industrien“. 194 Vgl.  eurocities: http://www.eurocities. eu/eurocities/home Das Forum sorgt für den Austausch der Städte untereinander, entwickelt Stellungnahmen und Maßnahmen mit der EU-Kommission und stimmt sich bei Projekten und Anträgen der EU-Förderung ab. Dortmund wurde in den letzten Jahren bereits zweimal mit dem „EUROCITIES Award“195 für beispielgebende städtische Projekte ausgezeichnet, so beispielsweise 2011 für die Umnutzung der Phoenixflächen in Hörde. 195 Vgl.  eurocities Awards: http://www. eurocities.eu/eurocities/activities/awards 5.3 Fazit Das Dortmunder U als Zentrum für Kunst und Kreativität ist sinnfälliger Kumulationspunkt für die Verbindung aus Kunst, Medien, Techno­logie und Stadterneuerung. Das u ­ mgebende ­Gelände verleiht Dortmund attraktive ­Flächen für die weitere Ansiedlung international aus- gerichteter Kooperationen und Institutionen. Erste Impulse sind gesetzt. Mit der Ansiedlung des „european centre for creative ­economy | ecce“ ist zudem die Fortführung der „Stadt der Kreativität“ der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 gelungen. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d © S y l vi a Ti e w s 102 6.0 Fakten und Erläuterungen Ku lt u r el l e Bildung Kulturelle Bildung Dortmund verfügt als Oberzentrum über ein ­großes Kulturangebot in allen Sparten: Musik, Darstellende Kunst, Bildende Kunst / Medienkunst, Film und ­Literatur. Zahlreiche öffentliche Einrichtungen wie das Theater Dortmund196 , das Konzerthaus197 oder die Kulturbetriebe Dortmund198 mit der Stadt- und Landesbibliothek199, mehr als 10 Museen200 sowie dem Kulturbüro201, der Musik­ schule202 oder dem Dietrich-Keuning-Haus 203 bieten den Bürgerinnen und Bürgern ein abwechslungsreiches Programm, das neben der reinen Rezeption auch seit vielen Jahren auf die kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche setzt. Freie Kultureinrichtungen wie die Jugendkunst­schule balou204 oder das Kindermuseum Mondo mio!205 ­tragen ebenfalls mit speziellen Kursangeboten und Pro­ jekten dazu bei. 196 Vgl. Stadt Dortmund – Theater Dortmund: http://www.theaterdo.de/ theater/kulturmarke/ 197 Vgl. Stadt Dortmund – Konzerthaus Dortmund – Philharmonie für Westfalen: http://www.konzerthaus-dortmund.de/ 198 Vgl. Stadt Dortmund – Kulturbetriebe: http://www.dortmund.de/de/ rathaus_und_buergerservice/stadtverwaltung_zentrale_aufgaben/kulturbetriebe/ start_kulturbetriebe/index.html 199 Vgl. Stadt Dortmund – Stadt- und Landesbibliothek: http://www.dortmund.de/ de/leben_in_dortmund/bildungwissenschaft/bibliothek/start_bibliothek/ 200 Vgl. Stadt Dortmund – Museen: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/ museen/start_museen/index.html 201 Vgl. Stadt Dortmund – Kulturbüro: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_ kultur/kulturbuero/startseite_kulturbuero/index.html 202 Vgl. Stadt Dortmund – Musikschule: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_ kultur/musikschule/start_musikschule/index.html 203 Vgl. Stadt Dortmund – Dietrich-Keuning-Haus: http://www.dortmund.de/ de/freizeit_und_kultur/dietrich_keuning_haus/start_dkh/index.html 204 Vgl. balou – Kulturzentrum in Dortmund: http://www.balou-dortmund.de/ 205 Vgl. Verein Aktions- und Spielpädagogik Dortmund e. V. – Kindermuseum Mondo mio!: http://www.mondomio.de/ Masterplan 2007 hat die Stadt Dortmund daher das Gesamt­­­kon­zept „Kulturelle Bildung in Dortmund“ aufgelegt, ­ das vom Land Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet ­wurde. Mit der Einrichtung einer zentralen „Kontakt­stelle Kulturelle Bildung“206 im Kulturbüro und dem Aufbau eines Netzwerks der Kulturveranstalter wurden die verschiedenen Initiativen in diesem Feld dauerhaft zusammengeführt. „Kulturelle Bildung“ gilt als Schlüsselquali­fikation für die gesellschaftliche Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger und die Förderung ihres kreativen ­Potenzials. Die öffent­lichen Institutionen haben hier eine ­wichtige ­impulsgebende Funktion übernommen. In der Kinder- und Jugend­för­derung wurden in den letzten Jahren so an der Schnittstelle von Schule, Jugend- und Kultur­ arbeit dif­f erenzierte Angebote entwickelt. Mit vom Land nrw geförderten Programmen wie „Kultur und Schule“207, ­„ Jedem Kind ein Instrument (JeKi)“ und seit 2012 dem „Kulturrucksack nrw“ erreichen Angebote der kulturellen Bildung inzwischen mehrere Tausend Schüler/innen in Dortmund. Über das Angebot für Kinder und Jugendliche hinaus bieten die städtischen wie auch die freien Kultureinrichtungen vielfältige Programme vom Vorschul- bis zum Erwachsenenalter. K r e ativ e s Do r t m u n d Der Generalmusikdirektor beispielsweise dirigiert Schülerorchester oder der Ballettchef und sein Team laden Schüler/innen zur Teilnahme am Tanzprojekt „schoolmotions“208 ein, das im Opernhaus aufgeführt wird. Von wachsender Bedeutung sind ferner interkulturelle und inklusive Aspekte der kulturellen Bildung, für die z. B. die Angebote des Dietrich-Keuning-Hauses 209 oder des Dortmunder integrativen Soundfestivals dis 210 stehen. 206 Vgl. Stadt Dortmund – Kulturelle Bildung: http://kulturellebildung.dortmund.de/ kulturellebildung/project/assets/template1.jsp?tid=89387&smi=2.1 207 Vgl. Stadt Dortmund – Kultur und Schule: http://kulturellebildung.dortmund.de/ project/assets/template1.jsp?smi=8.0&tid=91670 208 Vgl. Schoolmotions: http://p28893.typo3server.info/schoolmotions/wordpress/ 209 Vgl. Stadt Dortmund – Dietrich-Keuning-Haus: http://www.dortmund.de/de/ freizeit_und_kultur/dietrich_keuning_haus/start_dkh/index.html 210 Vgl.  dis Sound Festival: http://www.kultur-integrativ.de/index.html 104 Fakten und Im Zusammenhang mit kultureller Bildung in der ­Bevölkerung, insbesondere bei Familien, stellt die „Dortmunder Museumsnacht“211 ein sehr willkommenes – durchaus interaktives – Angebot dar. 2011 besuchten 38.000 Gäste die kulturellen Stätten und nahmen an Workshops und weiteren Veranstaltungen teil. Die Museumsnacht ist ein wichtiger Türöffner, um z. B. Schwellenangst zu überwinden, und bietet für die Museen die Gelegenheit, ihre weiteren Bildungsangebote einem breiten Publi­kum zu präsentieren. Erläuterungen Ku lt u r el l e Bildung Diese und die anderen Kulturangebote in Dortmund werden seit 1999 im stadteigenen KulturInfoShop (kis) 212 vermittelt. In zentraler Lage in der Dortmunder Innenstadt ist er Anlaufpunkt für viele Bürgerinnen und Bürger, wenn es um Beratung oder Tickets für Veranstaltungen geht. Zudem versendet der KulturInfoShop einen wöchentlichen Newsletter mit aktuellen Hinweisen. 211 Vgl. Stadt Dortmund – Museumsnacht: http://www.dortmund.de/de/freizeit_ und_kultur/museen/museumsnacht/start_museumsnacht/index.html 212 Vgl. Stadt Dortmund – Kulturinfoshop: http://www.dortmund.de/de/freizeit_ und_kultur/kulturinfoshop/start_kis/index.html © Pi l o t e n k u e c h e Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 6.1 Kulturelle Bildung im Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität Dem Dortmunder U fällt eine ­wichtige Modellfunktion im Bereich der kulturellen ­Bildung zu. Nachdem das Dortmunder U anlässlich der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 eröffnet wurde, ist dort im Herbst 2011 mit ­Ausstellungen, Workshops und Kursen auch der Bereich „Kulturelle Bildung im digitalen Zeit­alter“ an den Start gegangen. kUbi2213 lautet der Name der 2. Etage, auf der es auf rund 800 m² um ästhetische ­Prozesse und kreatives Gestalten rund um den ­Einsatz neuer Medien geht. Partner für das Programm des kUbi2 sind das Museum Ostwall, der Hartware MedienKunstVerein, die beiden Dortmunder Hochschulen, das Kulturbüro, das Kino im U und das european centre for ­creative ­economy (ecce) sowie das gesamtstädtische ­Netzwerk der Kultureinrichtungen. Ausgestattet mit Kunstwerkstätten und Medienräumen sowie einem großen Veranstaltungs- und Ausstellungsforum für Projekte von und mit Jugendlichen bietet kUbi2 großzügige Aktionsflächen als Labor und 213 Vgl. Stadt Dortmund – Kulturelle Bildung im Dortmunder U: http://www.dortmund. de/de/freizeit_und_kultur/u/kubi/ start_kubi/index.html Kompetenzzentrum für Projekte, ­Ausstellungen und Präsentationen sowie Workshops und Fortbildungen. Hauptzielgruppe der U2 sind Kinder und Jugendliche. Als „Digital Natives“ sind sie mit dem operativen Mediengebrauch, mit Computer­ spielen, Internetportalen und sozialen Netz­ werken als Teil ihrer Alltagswelt vertraut. Auf der U2 erhalten sie die Gelegenheit, unter professioneller künstlerischer Anleitung mit Medien zu experimentieren, Anwendungen kritisch zu ­hinterfragen oder selbst neue ästhetische Produkte zu erfinden. kUbi2 versteht sich als Modellprojekt, Kompetenzzentrum und Experimentierfeld für den Umgang mit neuen Medien in der kulturellen Bildung. Von großer Bedeutung ist hierbei zukünftig der Austausch mit vergleichbaren internationalen Institutionen wie dem Ars Electronica Center214 in Linz, dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie 215 in Karlsruhe oder dem Gaité Lyric in Paris. Ebenso wichtig ist jedoch die Einbindung in lokale Zusammenhänge und das Erreichen der jungen Zielgruppen in Stadtbezirk und Gesamtstadt. 214 Vgl. Ars Electronica Center: http://www.aec.at/about/de/ 215 Vgl. Zentrum für Kunst und Medientechnologie: http://www.zkm.de/ Neben Kindern und Jugendlichen von 3 bis 21 Jahren will kUbi2 zukünftig folgende Zielgruppen erreichen: Erwachsene Multiplikatoren und Pädagogen Schulen und Kitas Berufseinsteiger und Interessenten beruflicher Bildung Erwerbstätige in der Kultur- und Kreativwirtschaft Akteure des Kreativquartiers Rheinische Straße am Dortmunder U und der Kreativquartiere Ruhr Spezielle Berufsgruppen: Künstler und Wissenschaftler Interkulturelle Vereinigungen und Institutionen Akteure inklusiver kultureller Bildungsangebote Familien und Senioren/-innen 106 Fakten und Erläuterungen Ku lt u r el l e Bildung 6.2 Kultur- und Bildungsangebote öffentlicher und freier Träger Die „Kulturbetriebe Dortmund“216 bündeln seit 1995 die kulturellen und Weiterbildungsangebote der Stadt in einem kommunalen Eigenbetrieb. Zu den Geschäftsbereichen zählen neben dem Kulturbüro die Bibliotheken, Museen, die Musikschule, das Dietrich-Keuning-Haus, die Volkshochschule und das Stadtarchiv. In den 216 Vgl. Kulturbetriebe Dortmund: http:// www.dortmund.de/de/rathaus_und_ buergerservice/stadtverwaltung_ zentrale_aufgaben/kulturbetriebe/start_ kulturbetriebe/index.html Kulturbetrieben tragen über 400 Mitarbeiter/innen zu einem facettenreichen und attraktiven Kulturangebot sowohl in der Innenstadt als auch in den Stadtbezirken bei. Sie bieten Kulturveranstaltungen für alle Altersgruppen, vermitteln kulturelle und berufliche Bildung, fördern Künstlerinnen und Künstler sowie Einrichtungen der freien Kulturarbeit und sorgen somit für ein ausgewogenes Verhältnis von Spitzen- und Breiten­ kultur mit zentraler Präsenz in der Stadtmitte und dezentraler in den Stadtbezirken. Neben den großen öffentlichen Kultureinrichtungen und institutionellen Anbietern gibt es unzählige Angebote zur kulturellen Bildung in Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen und von privaten Trägern. Dazu zählen u. a. auch die freien Kulturzentren 217 in Dortmund, die vom Kulturbüro 218 gefördert werden: depot und theater im depot mit der Tanz- und der Theater-Nachwuchs-Werkstatt Kulturzentrum balou mit der Jugendkunstschule Theater Fletch Bizzel Künstlerhaus Dortmund domicil roto Theater Stadtteilzentrum Adlerstraße Wichern (Träger: Evangelische Kirche) Hansa Theater in Hörde Theater Olpketal 217 Vgl. Freie Kulturszene Dortmund: http://www.dortmund.de/de/ freizeit_und_kultur/kulturbuero/kulturfrderung/ frderungderfreienkulturzentren/index.html 218 Vgl. Stadt Dortmund – Kulturbüro: http://www.dortmund.de/de/ freizeit_und_kultur/kulturbuero/startseite_kulturbuero/index.html Sie bereichern die kulturelle Landschaft durch ihre vielfältigen Produktionen, bilden aus und bieten zahlreiche Mitmach-Programme an: von der Jugendkunstschule über die Erwachsenenbildung und Lehrer/innen-Fortbildung bis zu Familien- und Senioren-Workshops, von Theater- und Tanzkursen über PC-Studios bis zu Jam-Sessions, von Chören über Konzerte bis zu Residenzangeboten. Diese erfolgreichen, etablierten, dezentralen und diversifizierten Angebote erreichen ein großes Publikum im gesamten Stadtgebiet. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 6.3 Dietrich-Keuning-Haus Als stadtteilorientierte Begegnungsstätte in der von vielen Kulturen geprägten Dortmunder Nordstadt versteht sich das Dietrich-KeuningHaus 219 als bedeutendes Veranstaltungszentrum für sozial- und kulturpädagogisch gestaltete Angebote für Menschen aller Altersgruppen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. 219 Vgl. Stadt Dortmund – Dietrich-KeuningHaus: http://www.dortmund.de/de/ freizeit_und_kultur/dietrich_keuning_ haus/start_dkh/index.html Annähernd 200 Institutionen und Organisationen, darunter viele Akteure mit Migrationshintergrund, listet die Website unter „Veranstalter und Kooperationspartner“ auf. Damit fällt dem Dietrich-Keuning-Haus als städtischer Einrichtung eine wichtige interkulturelle Funktion zu. Ein breit aufgestelltes kreatives, tanz- und musikorientiertes Angebot sowie der dazugehörige Skatepark und der SPIELGARTEN machen das Dietrich-Keuning-Haus darüber hinaus zum beliebten Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche. 6.4 Volkshochschule Dortmund In der Kulturellen Bildung wird Kreativität als personale Schlüsselqualifikation gefördert. Dies geschieht in angeleiteten Prozessen, in denen Aufklärung, Einsicht, Experiment und eigener Ausdruck zu kreativem Lernen führen. Die Förderung von Kreativität ist demnach eine der originären und zentralen Aufgaben der kulturellen Bildung an der Dortmunder Volkshochschule 220. Werkstatt- und Projektange220 bote in unterschiedlichen Arbeitsformen und -methoden zu den verschiedenen Sparten der Bildenden und Darstellenden Kunst, zu Theater, Literatur, Musik und multimedialen Angeboten eröffnen Bürgerinnen und Bürgern Möglich­ keiten, unter fachlicher Begleitung selbstständig ihre ästhetisch-gestalterischen Kompetenzen und kreativen Fähigkeiten anzuwenden und weiterzuentwickeln. Vgl. Stadt Dortmund – Volkshochschule: http://vhs.dortmund.de/ programmbereiche/kultur/index.html Grundlegende Ziele der kulturellen Bildung sind die Förderung gestalterischer Fähigkeiten die Sensibilisierung für verschiedene Formen künstlerischen Ausdrucks die Erweiterung kultureller und kommunikativer Kompetenzen die Sensibilisierung für soziokulturelle und interkulturelle Lebenszusammenhänge Eine Besonderheit der Volkshochschule ist das Creativzentrum Dorstfeld 221 als dezentraler Standort in Gebäuden der ehemaligen ­Zeche Dorstfeld 2/3. Das kreative Basisprogramm umfasst jährlich rund 250 Kurse, Seminare und 221 Vgl. Stadt Dortmund – Creativzentrum: http://vhs.dortmund.de/standorte/ creativzentrum/index.html Workshops rund um Malerei, Zeichnen, Töpfern, Holzgestaltung, Kunsthandwerk, Fotografie und digitale Bildbearbeitung. Mit den sehr gut ausgestatteten Werkstätten des Creativzentrums Dorstfeld nimmt dieser Bereich in seiner Vielfalt an Grund- und Aufbaukursen sowie speziali­ sierten Projektkursen regional eine vordere Stellung ein. 108 Fakten und Erläuterungen Ku lt u r el l e Bildung Das gesamte Programmangebot der Volkshochschule Dortmund zur kulturellen Bildung umfasste im Jahre 2010: 512 Veranstaltungen in den Sparten Künstlerisches Gestalten, Textilgestaltung, Kunst, Kunstgeschichte, Literatur, Theater, Musik, Tanz, Video und Radio 9.306 Unterrichtsstunden 6.581 Teilnehmende 6.5 Angebots- und Trägervielfalt in Dortmund Die kulturellen Bildungsangebote für ­Kinder und Jugendliche erstrecken sich vom Vorschulbereich bis zum/zur jungen 21-Jährigen. Schwerpunkte liegen auf verschiedenen Bereichen. Angebote des Kulturbüros 222 : KindergartenBuchTheaterfestival im Literaturfestival Les Art Jugendjury und Jugendtheater „favoriten – Festival Freier Theater nrw“ Schul- und Jugendtheaterfestival „Wechselspiel“ mit dem Theater Dortmund sowie den freien Theatern Fletch Bizzel und theater im depot und dem vmdo ifff – Internationales FrauenFilmFestival Dortmund | Köln – Schulfilmprogramm kUbi2 – Kulturelle Bildung im Dortmunder U: Förderung selbst organisierter Kunst- und Kulturprojekte von Jugendlichen Kindertheater in Schulen Kindertheater vor Ort/in den Stadtbezirken Sonderprojekte werden darüber hinaus zu folgenden Themen durchgeführt, die teils stadtteilbezogen sind, teils freiberuf lich tätige Künstler und Kreative einbeziehen: „Kulturelle Bildung im Vorschulbereich“ Künstler in Kitas und Erzieher/innen-Ausbildung „Kulturelle Bildung und Künstlervernetzung“/ EU-Projekt Stadtumbau Hörde „Kultur und Schule“ „Künstler stellen sich vor“-Website 222 Vgl. Stadt Dortmund – Kulturbüro/Kulturelle Bildungsangebote: http://kulturellebildung.dortmund.de/kulturellebildung/project/ assets/template1.jsp?tid=89387&smi=2.1 Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d Ständige Angebote für Kinder und Jugendliche bieten folgende unter der Adresse www.kulturellebildung. dortmund.de verzeichnete Partner: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Hoesch-Museum Westfälisches Schulmuseum Museum Ostwall im Dortmunder U Museum für Naturkunde Hartware MedienKunstVerein dasa – Deutsche Arbeitsschutzausstellung Mondo mio! Zeche Zollern II/IV Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund Literatur/Bücher: Stadt- und Landesbibliothek jugendstil – Kinder- und Jugendliteraturzentrum nrw Darstellende Künstler/Musik: Konzerthaus Dortmund Chorakademie am Konzerthaus Dortmund e. V. Musikschule Dortmund Theater Dortmund Theater Fletch Bizzel theater im depot Verschiedene Disziplinen: Freizeitzentrum West Kulturzentrum balou e. V. / Jugendkunstschule Dietrich-Keuning-Haus Fritz-Henßler-Haus/Haus der Jugend 110 Fakten und Erläuterungen Ku lt u r el l e Bildung Auch die Dortmunder Museen und ­ Aus­stellungsinstitutionen bieten ­kontinuierlich ­Bildungsangebote 223 für Kinder, aber auch Führungen, Vorträge, Workshops und ­weitere Formate für Erwachsene. Im quartalsweise ­erscheinenden Programmheft der Dortmunder ­Museen „­Museum erleben“ sind diese gebündelt von folgenden 28 Museen aufgelistet (Ausgabe 1. Halbjahr 2011): Museum für Kunst und Kulturgeschichte, ­Museum für Naturkunde, Museum Ostwall, Westfälisches Schulmuseum, BrauereiMuseum, Museum Adlerturm, Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums, Hoesch-­Museum, 223 Vgl. Stadt Dortmund – Museen, Veran­ staltungen: http://www.dortmund.de/ de/freizeit_und_kultur/museen/ veranstaltungskalender_museen/index.jsp Mondo mio!, Torhaus Rombergpark, Mahnund Gedenkstätte Steinwache, Künstlerhaus ­Dortmund, LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, Deutsche Arbeitsschutzausstellung (DASA), BORUSSEUM, Galerie im RWE Tower, Dortmunder Kunstverein, Kokerei Hansa, Altes Hafenamt, Apotheken-Museum in der Adler-Apotheke, Bergbaumuseum BUV-Kleinzeche Max Rehfeld, Bergwerk Graf Wittekind Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e. V. Arbeitskreis Dortmund, „eins eins null“ – Polizeiausstellung Dortmund, Giraffen-Museum, Heimatmuseum Lütgendortmund 1988 e. V., Historischer Verein der Dortmunder Stadtwerke AG – Verkehrs­ betriebe – e. V., Hörder Heimatmuseum Verein zur Förderung der Heimatpflege e. V. Hörde, REWAG -Museum Zeche Westhausen. 6.6 Fazit Bereits seit vielen Jahren gilt Dortmund als beispielhaft im Bereich der kulturellen Bildung. Von der frühkindlichen bis zur Erwachsenenbildung werden attraktive Angebote gemacht. Sie gehören insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendbildung zum festen Repertoire in der Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen. Die bislang vorwiegend dezentral ausgerichtete „Kulturelle Bildung“ leistet eine wichtige Ergänzung zur schulischen Ausbildung und integriert Menschen unterschiedlichster Herkunft. Mit dem Dortmunder U hat die Stadt nunmehr einen einzigartigen Ort gewonnen, der sowohl real durch seine Ausstellungen und Workshops als auch virtuell mit neuen Medien Verbindung mit den Kreativen in der ganzen Stadt aufnehmen kann. Das „Zentrum für Kulturelle Bildung“ wird aber nicht die bisherigen Angebote ersetzen, sondern ergänzt das Programm um weitere Aspekte wie beispielsweise Forschung und Digitale Medienkompetenz in der kulturellen Bildung. Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d © D a n i e l S a d r o w s ki 112 V Nützliche Links und Quellen Nützliche Links und Quellen II Kreatives Dortmund: Einleitende Handlungsempfehlungen 1 Deutscher Bundesrat: Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz am 5./6. Dezember 2011 in Bremen, Punkt 10 der Tagesordnung: Kreativwirtschaft – Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine Wachstumsbranche http://www.bundesrat.de/DE/gremien-konf/fachministerkonf/ wmk/Sitzungen/11-12-05-06-WMK/11-12-05-06-beschluess e,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/11-12-05-06beschluesse.pdf IV Kreatives Dortmund: Fakten und Erl äuterungen 4 http://www.bundesrat.de/cln_161/DE/gremien-konf/ fachministerkonf/wmk/Sitzungen/07-11-19-20-WMK/07-1119-20-beschluesse,templateId=raw,property=publicationFile. pdf/07-11-19-20-beschluesse.pdf 5 Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWME): „5. Kulturwirtschaftsbericht – Kultur- und Kreativwirtschaft: Wettbewerb – ­Märkte – Innovationen“, 2008 http://www.creative.nrw.de/fileadmin/files/downloads/ Publikationen/5._Kulturwirtschaftsbericht.pdf 3 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Auftraggeber): „Kultur- und Kreativwirtschaft: Ermittlung der gemeinsamen charakteristischen Definitionselemente der heterogenen Teilbereiche der ‚Kulturwirtschaft‘ zur Bestimmung ihrer Perspektiven aus volkswirtschaftlicher Sicht“. Verfasser: Michael Söndermann, KWF; Christoph Backes, CBC; Dr. Olaf Arndt, Daniel Brünink, Prognos AG. Köln, Bremen, Berlin, 19.02.2009 http://www.bmwi.de/Dateien/KuK/PDF/doku-577gesamtwirtschaftliche-perspektiven-kultur-und-kreativwirtschaftlangfassung,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=tr ue.pdf Deutscher Bundestag, Drucksache 16/7000: „Schlussbericht der Enquete-Kommission ‚Kultur in Deutschland‘“, 11.12.2007 http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/070/1607000.pdf 6 Europäische Kommission: „Grünbuch: Erschließung des Potenzials der Kultur- und Kreativindustrien“, Brüssel, KOM(2010) 183/3 http://ec.europa.eu/culture/documents/ greenpaper_creative_industries_de.pdf 7 1.0 Leitmarkt Kultur- und Kreativ wirtschaft 2 Deutscher Bundesrat, Beschlusssammlung der Wirtschaftsministerkonferenz am 19./20. November 2007 in Darmstadt, Punkt 13 der Tagesordnung: „Kreativwirtschaft – Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine Wachstumsbranche“, Berlin, 03.12.2007 Europäische Kommission, Communication from the commission to the European Parliament, the Council, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions: “Creative Europe – A new framework programme for the cultural and creative sectors (2014-2020)”, Brussels, XXX, COM(2011) 786/2 http://ec.europa.eu/culture/creative-europe/documents/ communication_en.pdf 8 Europäische Kommission, Generaldirektion für Unternehmen und Industrie: “The European Creative Industries Alliance” http://www.howtogrow.eu/ecia/ 9 Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „Von hoher Anziehungskraft – Wirtschaftsstandort Dortmund 2011“, Dortmund, 05/2011 http://www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de/upload/ binarydata_dopro04d4cms/83/66/03/00/00/00/36683/110531_ WS_Internet.pdf 10 Stadt Dortmund, Technische Universität Dortmund, Fachhochschule Dortmund, TechnologieZentrumDortmund, windo e. V. (verantwortlich: Mechthild Heikenfeld): „Wissenschaft in Dortmund – Kreativwirtschaft“, Dortmund, November 2010 http://www.dortmund.de/media/downloads/pdf/ studium_forschung/wissenschaft_kreativwirtschaft.pdf Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 11 Technische Universität Dortmund, Referat für Forschungsförderung und Wissens­ transfer: „kultur.unternehmen.dortmund –  das Projekt für Unternehmensgründungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft“ 27 domicil http://www.domicil-dortmund.de/ 28 Fredenbaumhallen Dortmund http://www.fredenbaumhalle.de/2010/ http://www.kultur-unternehmen-dortmund.de/ 12 Fachhochschule Dortmund, Evaluierungsstelle http://www.fh-dortmund.de/de/hs/servicebe/verw/dezernate/v/ eval/Absolventenbefragung.php 13 14 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft http://www.exist.de/exist-gruendungskultur/gruenderhochschule/ projekte2011/01716/index.php Volkshochschule Dortmund, Creativzentrum http://vhs.dortmund.de/standorte/creativzentrum/index.html 16 Volkshochschule Dortmund, Bildungsangebote Kulturwirtschaft http://vhs.dortmund.de/webbasys/index.php?kathaupt=1&katid=1 94&katvaterid=65&katname=Kulturwirtschaft 17 Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „dortmund.kreativ.“ http://www.kreativwirtschaft-dortmund.de 18 Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „dortmund.kreativ.ticker“ http://www.kreativwirtschaft-dortmund.de/kreativwirtschaft/de/ service/downloads/ 19 Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „Creative Stage Ruhr“ http://www.creativestageruhr.de 20 Heimatdesign http://www.heimatdesign.de/ 21 http://www.hcc-dortmund.de/ 30 Signal-Iduna-Park http://www.signal-iduna-park.de/Content/Veranstaltungen/index. php?Z_highmain=10&Z_highsub=0&Z_highsubsub=0&highmain =0&highsub=0&highsubsub=0&PHPSESSID=e1ca6475f9f86 b52d8d428244b541698 Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Design http://fb.design.fh-dortmund.de/lehrangebot/angebotshow. php?angebot=25 82 15 29 Harenberg City-Center european centre for creative economy (ecce) http://www.e-c-c-e.de/ 2.0 Kompetenzfelder und ökonomische Potenziale M u s ik - u n d V e r a n s ta lt u n g s wi r t s c h a f t 22 Westfalenhallen Dortmund http://www.westfalenhallen.de/ 23 Westfalenpark Dortmund http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/westfalenpark_ dortmund/start_westfalenpark/index.html 24 Konzerthaus Dortmund – Philharmonie für Westfalen http://www.konzerthaus-dortmund.de/ 25 Oper Dortmund http://www.theaterdo.de/theater/kulturmarke/ 26 Freizeitzentrum West http://www.fzw.de/ 31 Westfalenhallen Dortmund, Messe Creativa http://westfalenhallen.de/messen/creativa/index.php 32 Westfalenhallen Dortmund, Messe Intermodellbau http://www.westfalenhallen.de/messen/intermodellbau/ 33 Westfalenhallen Dortmund: FA!R – Messe für fairen Handel http://www.westfalenhallen.de/messen/fair/index.php### 34 Best of Events – Fachmesse der Eventindustrie http://www.boe-messe.de/ 35 chor.com – Messe, Kongress, Festival http://www.chor.com/ 36 U View – Club und Restaurant http://www.u-view.me/ 37 Cabaret Queue http://www.cabaret-queue.de/ 38 Prisma Nachterlebniswelt http://www.prisma-nachterlebniswelt.de/ 39 Hafenliebe Dortmund http://www.hafenliebe-dortmund.de/ 40 Subrosa http://www.hafenschaenke.de/ 41 sissikingkong http://www.sissikingkong.de/ 42 Musiktheater Piano http://www.musiktheater-piano.de/ 43 Café Banane http://www.cafe-banane.de/ 44 Rock Café http://www.facebook.com/pages/ Rock-Cafe-Dortmund/147703445283194 45 Bam Boomerang http://www.bam-boomerang.de/ 46 Brück auf e. V. – Kultur & Kreativität für das Brückstraßenviertel http://www.brueck-auf.de/ 47 Stadt Dortmund, Brückstraßenquartier http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/ nachrichtenportal/ nachricht.jsp?nid=118917 48 Juicy Beats http://www.juicybeats.net/de/ 49 Mayday http://www.nature-one.de/events/mayday/deutsch/index.htm 114 Nützliche Links und Quellen 50 Rock in den Ruinen 71 Stadt Dortmund – Museum Ostwall http://www.rock-in-den-ruinen.com/ 51 City Ring Dortmund – Spiel mich http://www.spiel-mich.com/cms/ http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/ museum_ostwall/start_museum_ostwall/index.html 72 Fachhochschule Dortmund – Zentrales ­Forschungsinstitut für Bewegtbild-Studien 52 Dortmunder Music Week http://www.dortmunder-music-week.de/ http://www.dortmunder-u.de/partner/fachhochschule-dortmund 73 Verein Kino im U 53 Unter den Tribünen http://www.unter-den-tribuenen.de/ 54 Klangvokal Musikfestival http://www.dortmunder-u.de/partner/rwe-forum-kino-im-u 74 Stadt Dortmund – Zentrum für Kulturelle Bildung http://www.dortmunder-u.de/partner/kulturelle-bildung http://www.klangvokal-dortmund.de/klangvokal/ 55 Stadt Dortmund – Microfestival 75 Stadt Dortmund – Stadtumbaugebiet http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_ bauen_wohnen/stadtumbau_rheinische_strasse/ stadtumbauprogramm/index.html http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/ kulturbuero/festivals_kb/microfestival_kb/index.html 56 Internationale Jazztage Dortmund http://www.domicil-dortmund.de/index.php/90.html 57 turka http://turka.de/turkaV2/?page_id=35 58 turka-Festival http://www.turka.de/turkav4/tickets/turka/ 59 Audiodigitale – Festival für elektronische Musik und digitale Kultur http://www.audiodigitale.de/ 60 Ausgehen in Dortmund e. V. http://www.ausgehenindortmund.de/ 61 Orchesterzentrum | nrw www.orchesterzentrum.de 62 Stadt Dortmund – Musikschule http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/musikschule/ start_musikschule/index.html 63 Stadt Dortmund – Musikschule/JeKi http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/ musikschule/jeki/index.html 64 Chorakademie Dortmund http://www.chorakademie.de/ Medienkunst und Kunstmarkt 65 Adolf Winkelmann – Fliegende Bilder http://www.fliegende-bilder.de/index.php?id=8 66 isea – International Symposium on Electronic Art http://www.isea2010ruhr.org/ 67 e-culture fair http://www.eculturefair2010.eu/ 68 Dortmunder U – Japan Media Arts Festival http://www.dortmunder-u.de/veranstaltung/ japan-media-arts-festival 69 Hartware MedienKunstVerein – Proto Anime Cut http://www.hmkv.de/programm/programmpunkte/2011/ Ausstellungen/2011_Proto_Anime_Cut.php 70 Hartware MedienKunstVerein http://www.hmkv.de 76 Neue Kolonie West e. V. http://neuekoloniewest.de/ 77 Offene Nordstadt Ateliers http://www.offenenordstadtateliers.de/cms/front_ content.php?idcat=1&lang=1 78 Kulturquartier Hörde – Sehfest http://www.kulturquartier-hoerde.de/?Sehfest 79 Offene Ateliers Dortmund http://www.offene-ateliers-dortmund.de/ 80 Bundesverband Bildender Künstler Westfalen e. V. http://www.bbk-westfalen.de/wir.htm 81 Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Ruhrgebiet e. V. http://www.bbk-ruhrgebiet.de/ 82 Künstlervereinigung Dortmunder Gruppe http://www.wfgnet.de/dog/ 83 Westfälischer Künstlerbund e. V. http://kunst-in-dortmund.de/k2/kunstproduktion.html 84 Kunst in Dortmund http://kunst-in-dortmund.de/ 85 Kunstbox http://www.kunstbox.net/ 86 Kulturstiftung Dortmund www.kulturstiftung-dortmund.de 87 Technische Universität Dortmund – Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft http://www.fb16.tu-dortmund.de/kunst/cms/ 88 Technische Universität Dortmund – Institut für Kunst und Materielle Kultur http://www.fb16.tu-dortmund.de/kunst/cms/ 89 Technische Universität Dortmund – Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften http://www.fb16.tu-dortmund.de/dekanat/de/Fakultaet/Institute/ 90 Technische Universität Dortmund – Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft http://www.fb16.tu-dortmund.de/kunst/cms/ kuenstlerischesarbeiten.html Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 91 Technische Universität Dortmund – Kunstdidaktik http://www.fb16.tu-dortmund.de/kunst/cms/kunstdidaktik.html 92 Fachhochschule Dortmund – Zentrales ­Forschungsinstitut für Bewegtbild-Studien http://www.dortmunder-u.de/partner/fachhochschule-dortmund 93 Künstlerhaus Dortmund e. V. http://www.kh-do.de/de/index.html 94 Dortmunder Kunstverein e. V. http://www.dortmunder-kunstverein.de/ Design – K o m m u n ik a t i o n s wi r t s c h a f t u n d Di g i t a l e M e d i e n 95 Heimatdesign http://www.heimatdesign.de/ 96 Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung: „Creative Stage Ruhr“ http://www.creativestageruhr.de 97 Ständige Vertretung http://staendigevertretungdortmund.de/ 98 Hartware MedienKunstVerein http://www.hmkv.de/index.php 99 Unterhaltung Lieblingsstücke http://www.unterhaltung-lieblingsstuecke.de/ 100 Frau Keller http://www.fraukeller.com/ 101 In den vier Wänden http://indenvierwaenden.de/ 102 Pappert und Waskiewicz http://www.p-w-do.de/start.html 103 Inhouse http://www.inhouse-dortmund.de/ 104 Qualitätsroute Dortmund e. V. http://www.qualitaetsroute-dortmund.de/ 105 Allianz deutscher Designer e. V. Dortmund http://www.agd.de/dortmund.html 106 Fachhochschule Dortmund – Fachbereich Design http://www.fh-dortmund.de/de/studi/fb/2/index.php 107 wam Die Medienakademie http://www.wam.de 108 Fachhochschule Dortmund – Fachbereich Wirtschaft http://www.wirtschaft.fh-dortmund.de/ 109 Technische Universität Dortmund – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät http://www.wiso.tu-dortmund.de/wiso/de/fakultaet/ 110 ism – Kommunikations- und Marketingstudium http://www.ism.de/de/kommunikations-und-marketingbachelor.php 111 Fakultät für Informatik http://www.cs.uni-dortmund.de/nps/de/Home/ 112 Fachbereich Informatik http://www.fh-dortmund.de/de/studi/fb/4/index.php 113 IT-Center Dortmund www.itc-dortmund.de 114 TechnologieZentrumDortmund www.tzdo.de 115 Stadtkrone Ost http://www.stadtkrone-ost.de/de/Wir-ueber-uns/Aktuelles/ Stadtkrone-Ost---der-Standort-fuer-IT-und-wissensbasierteDienstleistungen.htm 116 phoenix Dortmund http://www.phoenixdortmund.de/de/fakten/phoenixwest.jsp 117 TechnologieZentrumDortmund B1st Software-Factory http://www.b-1st.de/ Medien 118 Medienhaus Lensing, Stadtkrone Ost http://www.stadtkrone-ost.de/de/Wir-ueber-uns/Aktuelles/ Stadtkrone-Ost---der-Standort-fuer-IT-und-wissensbasierteDienstleistungen.htm 119 Westdeutscher Rundfunk, Studio Dortmund http://www.wdr.de/studio/dortmund/index.html 120 WestCom Broadcast Services GmbH http://www.westcom.de/WestCom-Broadcast-Services/450/ 121 Radio 91.2 http://www.radio912.de/ 122 waz Mediengruppe http://www.waz-mediengruppe.de/ Westdeutsche_Allgemeine_Z.63.0.html 123 bild Ruhrgebiet http://www.axelspringer-mediapilot.de/portrait/BILDRUHRGEBIET-BILD-RUHRGEBIET_672934.html 124 Labkultur.tv http://www.labkultur.tv/ 125 Technische Universität Dortmund – Institut für Journalistik http://www.journalistik-dortmund.de/start.html 126 Technische Universität Dortmund – nrwision der tv-lernsender für nrw http://www.nrwision.de/programm/sendungen/dshstv.html 127 Visions http://www.visions.de/news 128 Rock Hard http://www.rockhard.de/topmenu/rock-hard-story.html 129 Heinz http://www.heinz-magazin.de/ 130 Grafit-Verlag http://www.grafit.de/pubhouse.do 131 Busche Verlagsgruppe http://www.busche.de/unternehmen/?unternehmenallgemein 116 Nützliche Links und Quellen 132 Harenberg http://harenberg.de/ 133 EX e. V. http://www.ex-tranet.de/ 134 Erich-Brost-Institut www.brost.org 135 Presseverein Ruhr im Deutschen Journalisten-Verband http://www.djv-ruhr.de/ 136 Technische Universität Dortmund – Fakultät Kulturwissenschaften http://www.kulturwissenschaften.tu-dortmund.de/cms/ de/01_Fakultaet/# 137 Technische Universität Dortmund – Institut für Journalistik http://www.journalistik-dortmund.de/start.html 138 Technische Universität Dortmund – Institut für Deutsche Sprache und Literatur http://www.germanistik.tu-dortmund.de/cms/de/00_home/ 139 Technische Universität Dortmund – Institut für Anglistik und Amerikanistik http://englisch.tu-dortmund.de/cms/de/100_IAA/index.html 140 wam Die Medienakademie TV- und Radiojournalismus/Moderation http://www.wam.de/fachbereiche/journalismusmoderation.html Arch i t ek t ur , S tä dt e b au und R aumpl anung 141 Technische Universität Dortmund – Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen http://www.bauwesen.tu-dortmund.de/haupt/de/Aktuell/ 142 Fachhochschule Dortmund – Fachbereich Architektur http://www.fh-dortmund.de/de/studi/fb/1/index.php 143 Technische Universität Dortmund – Fakultät Raumplanung http://www.raumplanung.tu-dortmund.de/rp/ 144 Bund Deutscher Architekten – Dortmund, Hamm, Unna http://www.bda-nrw.de/bda-gruppen/bda-dortmund-hamm-unna. html 3.0 Stadt- und Quartiersent wicklung 145 Werbegemeinschaft Kaiserstraße e. V. http://www.kaiserstrasse-do.de/Kaiserstrassenfest.htm 146 Melange – Literarische Gesellschaft zur Förderung der Kaffeehauskultur e. V. http://www.melange-im-netz.de/ 147 Kreuzviertel bei Nacht http://kreuzviertelbeinacht.de/ 148 Kreuz4tel-Live http://www.kreuz4tel-live.de/ 149 Kulturquartier Hörde – Sehfest http://www.kulturquartier-hoerde.de/?Sehfest 150 OffeneNordstadtAteliers http://www.offenenordstadtateliers.de/cms/front_content. php?idcat=1&lang=1 151 Neue Kolonie West e. V. http://neuekoloniewest.de/ 152 Künstlerhaus Dortmund e. V. http://www.kh-do.de/de/index.html 153 Musik- und Kulturzentrum Güntherstraße http://www.muk-do.de/ 154 Union Gewerbehof http://union-gewerbehof.de/ 155 Depot Dortmund http://www.depotdortmund.de/ 156 TechnologieZentrumDortmund e-port-dortmund http://www.e-port-dortmund.de/ 157 TechnologieZentrumDortmund B1st Software-Factory http://www.b-1st.de/ 158 Heimatdesign http://www.heimatdesign.de/ 159 Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität http://www.dortmunder-u.de/ 160 TechnologieZentrumDortmund http://www.tzdo.de/ 161 phoenix Dortmund http://www.phoenixdortmund.de/de/fakten/phoenixwest.jsp 162 Stadtkrone Ost http://www.stadtkrone-ost.de/de/Wir-ueber-uns/Aktuelles/ Stadtkrone-Ost---der-Standort-fuer-IT-und-wissensbasierteDienstleistungen.htm 163 Ständige Vertretung http://staendigevertretungdortmund.de/ 164 Stadt Dortmund – Wirtschaftsförderung http://www.kreativwirtschaft-dortmund.de/kreativwirtschaft/de/ standort/speicherstadt.jsp 165 Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/ planen_bauen_wohnen/stadtumbau_rheinische_strasse/ start_rheinische_strasse/index.html 166 Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt http://dev.stadtplanungsamt.dortmund.de/project/assets/ template3.jsp?content=me&smi=10.18&tcode=grossprojekte. stadtplanungsamt.stadterneuerung.nordstadt&tid=0&ttitle=Proje kte+in+der+Nordstadt 167 Stadt Dortmund, Brückstraßenquartier http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/ nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=118917 168 Aktions- und Interessen-Gemeinschaft ­K reuzviertel e.  V. http://www.aig-kreuzviertel.de/17.html Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d 169 Werbegemeinschaft Kaiserstraße e. V. http://www.kaiserstrasse-do.de/Aktuell.htm 170 Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt http://dev.stadtplanungsamt.dortmund.de/project/assets/ template1.jsp?content=me&smi=10.5&tid=105493 171 Union Gewerbehof http://union-gewerbehof.de/ 172 Stadt Dortmund – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/ planen_bauen_wohnen/stadtumbau_rheinische_strasse/ start_rheinische_strasse/index.html 173 Neue Kolonie West e. V. http://neuekoloniewest.de/ 174 Stadt Dortmund, Brückstraßenquartier http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/ nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=118917 175 Stadt Dortmund – Dietrich-Keuning-Haus http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/ dietrich_keuning_haus/start_dkh/index.html 176 KulturMeileNordstadt e. V. http://www.kulturmeilenordstadt.de/ 177 Borsigplatz VerFührungen http://www.borsigplatz-verfuehrung.de/ 178 Depot Dortmund http://www.depotdortmund.de/ 179 Stadt Dortmund – Wirtschaftsförderung http://www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de/de/standort/ g-zentrum.jsp 180 Stadt Dortmund – Wirtschaftsförderung http://www.kreativwirtschaft-dortmund.de/kreativwirtschaft/ de/standort/speicherstadt.jsp 181 Hafen Event UG http://www.herr-walter.de/ 182 Hafenliebe Dortmund http://www.hafenliebe-dortmund.de/ 183 Fachhochschule Dortmund, Hochschule vor Ort/Kreative in der Nordstadt http://hochschulevorort.de/pages/projektsaeule-2.php 187 Stadt Dortmund – dortmund-project / start2grow http://www.start2grow.de/de/home/ 188 Stadt Dortmund – dortmund-project / start2grow http://www.start2grow.de/de/preistraeger/ ab_2009_p2.jsp?_expandall=1 189 Der Innovationsstandort e. V. http://www.der-innovationsstandort.de 5.0 Internationalisierung 190 european centre for creative economy (ecce) http://www.e-c-c-e.de/ 191 Kulturhauptstadt Europas ruhr.2010 http://www.essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de/no_cache/ presse-medien/pressemitteilungen/detailseite/archive/2010/ article/ecce-als-zentrum-der-kreativwirtschaft-bezieht-stellungim-dortmunder-u.html?tx_ttnews[backPid]=505 192 labkultur.tv http://www.labkultur.tv/ 193 european centre for creative economy (ecce) http://www.e-c-c-e.de/aktivitaeten/aktuelle-projekte/vernetzung/ ecbn/ 194 eurocities http://www.eurocities.eu/eurocities/home 195 eurocities Awards http://www.eurocities.eu/eurocities/activities/awards 6.0 Kulturelle Bildung 196 Stadt Dortmund – Theater Dortmund http://www.theaterdo.de/theater/kulturmarke/ 197 Stadt Dortmund – Konzerthaus Dortmund – Philharmonie für Westfalen http://www.konzerthaus-dortmund.de/ 198 Stadt Dortmund – Kulturbetriebe http://www.dortmund.de/de/rathaus_und_buergerservice/ stadtverwaltung_zentrale_aufgaben/kulturbetriebe/ start_kulturbetriebe/index.html 4.0 Neue Technologien, digitale Medien und Kreativunternehmen 199 Stadt Dortmund – Stadt- und Landesbibliothek 184 Technische Universität Dortmund – Plastik und interdisziplinäres Arbeiten (pia) 201 Stadt Dortmund – Kulturbüro http://www.fb16.tu-dortmund.de/kunst/cms/A3.html 185 Zentrum für Kunsttransfer [ID]factory http://www.id-factory.de/ 186 G-DUR-Netzwerk – Gründungen aus der Wissenschaft http://www.tu-dortmund.de/uni/Forschung/Beratung/ Unternehmensgr__ndung/index.html http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/ bildungwissenschaft/bibliothek/start_bibliothek/ 200 Stadt Dortmund – Museen http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/ start_museen/index.html http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/kulturbuero/ startseite_kulturbuero/index.html 202 Stadt Dortmund – Musikschule http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/musikschule/ start_musikschule/index.html 203 Stadt Dortmund – Dietrich-Keuning-Haus http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/ dietrich_keuning_haus/start_dkh/index.html 118 Nützliche Links und Quellen 204 balou – Kulturzentrum in Dortmund http://www.balou-dortmund.de/ 205 Verein Aktions- und Spielpädagogik Dortmund e. V. – Kindermuseum Mondo mio! http://www.mondomio.de/ 206 Stadt Dortmund – Kulturelle Bildung http://kulturellebildung.dortmund.de/kulturellebildung/project/ assets/template1.jsp?tid=89387&smi=2.1 207 Stadt Dortmund – Kultur und Schule http://kulturellebildung.dortmund.de/project/assets/template1. jsp?smi=8.0&tid=91670 208 Schoolmotions http://p28893.typo3server.info/schoolmotions/wordpress/ 209 Stadt Dortmund – Dietrich-Keuning-Haus http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/ dietrich_keuning_haus/start_dkh/index.html 210 dis Sound Festival http://www.kultur-integrativ.de/index.html 211 Stadt Dortmund – Museumsnacht http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/ museumsnacht/start_museumsnacht/index.html 212 Stadt Dortmund – Kulturinfoshop http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/kulturinfoshop/ start_kis/index.html 213 Stadt Dortmund – Kulturelle Bildung im Dortmunder U http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/u/kubi/ start_kubi/index.html 214 Ars Electronica Center http://www.aec.at/about/de/ 215 Zentrum für Kunst und Medientechnologie http://www.zkm.de/ 216 Stadt Dortmund – Kulturbetriebe Dortmund http://www.dortmund.de/de/rathaus_und_buergerservice/ stadtverwaltung_zentrale_aufgaben/kulturbetriebe/ start_kulturbetriebe/index.html 217 Freie Kulturszene Dortmund http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/kulturbuero/ kulturfrderung/frderungderfreienkulturzentren/index.html 218 Stadt Dortmund – Kulturbüro http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/kulturbuero/ startseite_kulturbuero/index.html 219 Stadt Dortmund – Dietrich-Keuning-Haus http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/ dietrich_keuning_haus/start_dkh/index.html 220 Stadt Dortmund – Volkshochschule http://vhs.dortmund.de/programmbereiche/kultur/index.html 221 Stadt Dortmund – Creativzentrum http://vhs.dortmund.de/standorte/creativzentrum/index.html 222 Stadt Dortmund – Kulturbüro/Kulturelle Bildungsangebote http://kulturellebildung.dortmund.de/kulturellebildung/project/ assets/template1.jsp?tid=89387&smi=2.1 223 Stadt Dortmund – Museen, Veranstaltungen http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/ veranstaltungskalender_museen/index.jsp Masterplan K r e ativ e s Do r t m u n d © G e r h a r d p .  M ü l l e r 120 impressum Her ausgeberin Stadt Dortmund Stadtdirektor/Stadtkämmerer Jörg Stüdemann Dezernent für Finanzen, Liegenschaften und Kultur Stadtrat Martin Lürwer Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt Geschäftsführer Udo Mager Wirtschaftsförderung Dortmund (verantwortlich) Friedensplatz 1 44122 Dortmund Redak tion Stadt Dortmund Wirtschaftsförderung Thomas Ellerkamp Heike Mertins Christian Weyers (Koordination) Stadt Dortmund Stadtplanungs- und Bauordnungsamt Gisela Bartholomä Stadt Dortmund Kulturbetriebe Claudia Kokoschka Michael Batt B e r at u n g u n d T e x t e Agentur Barbara Wendling GmbH Barbara Wendling www.agentur-wendling.de L ek to r at Die Schreibweisen … Schmidt & Knyhala GbR www.die-schreibweisen.com G e s ta lt u n g labor b designbüro, Dortmund www.laborb.de Typografie Frutiger, Farnham Text Druck DruckVerlag Kettler, Bönen Stand Mai 2012 Masterpl an Kreatives Dortmund zum Download: w w w.dortmund - kreativ.de