Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
Größe
88 kB
Erstellt
26.12.14, 13:36
Aktualisiert
27.01.18, 22:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
67 21 Gro
(1444)
Vorlage Nr. 20130119
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Anfrage des Rates aus der 26. Sitzung des Rates der Stadt Bochum am 13.09.2012 ,
Vorlage Nr. 20121897
Bezeichnung der Vorlage
Feldvögel
Beratungsfolge
Rat
Sitzungstermin
akt.
Beratung
14.02.2013
Anlagen
Wortlaut
1.
Liegen der Stadt Bochum Daten, Zahlen und Orte zur Entwicklung der
Populationen der Feldvögel im Stadtgebiet vor? Kann die Stadt Bochum einen
Sachstandsbericht erstellen?
Zu 1)
Genaue Bestandsdaten/-zahlen oder Datenreihen zur Entwicklung der Populationen der
Feldvögel im Bochumer Stadtgebiet existieren nicht.
Wesentliche Informationsquellen stellen die Ergebnisse vogelkundlicher Kartierungen, die im
Rahmen von Planungen auf Bochumer Stadtgebiet durchgeführt wurden, dar. Diese liegen
jedoch nur für Teilgebiete vor. Hinzu kommen die lokalen Gebietskenntnisse von
Mitarbeitern der biologischen Station östliches Ruhrgebiet wie auch von ehrenamtlichen
Mitarbeitern der Naturschutzverbände.
Demnach kommen auf Bochumer Stadtgebiet überwiegend Allerweltsarten sog. “ubiquitäre”
Arten vor. Auch insgesamt noch verbreitete Arten wie z.B. Feldsperling und Goldammer sind
im Stadtgebiet selten. Zahlreiche anspruchsvollere Arten der Agrarlandschaft wie z.B.
Kiebitz, Feldlerche, Rebhuhn, Braunkehlchen sind in Bochum bereits in den vergangenen
Jahrzehnten ganz oder fast ganz verschwunden. Im Wesentlichen spiegelt Bochum hier
aber den großräumigen Trend wider.
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
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Stadtamt
TOP/akt. Beratung
67 21 Gro
(1444)
Vorlage Nr. 20130119
Belastungsfaktoren für die Feldvögel sind der in Bochum sehr geringe Grünlandanteil, die
Größe und intensive Bewirtschaftung der Schläge sowie die kaum vorhandenen
Randstrukturen. Diese insgesamt zersplitterte, kleinflächige landwirtschaftliche Kulisse
Bochums, die keine Agrarlandschaft im eigentlichen Sinne darstellt- wenige Ausnahmen
sind hier Teile von Gerthe, Leithe/Sevinghausen sowie Teile der Ruhraue) - ist einem hohen
Besucherdruck und damit starker Beunruhigung - insbesondere im Bereich der Säume und
Raine durch frei laufende Hunde- ausgesetzt.
Für einen detaillierten Sachstandsbericht sind die vorliegenden Kenntnisse zur Zeit nicht
dicht genug, nicht flächendeckend vorhanden und nicht ausreichend dokumentiert.
2.
Sind gezielte Maßnahmen geplant, um auf lokaler Ebene dieses Problem
anzugehen?
Zu 2)
Übliche Maßnahmen wie Anreicherung und Strukturierung der landwirtschaftlichen Flächen,
Entwicklung von Saumstrukturen, Extensivierungen, Minimierungen von Störungen durch
Verbote etc. werden im Rahmen der Landschafts- und Freiraumplanung berücksichtigt. Eine
Umsetzung im Zusammenhang mit der Durchführung von Baumaßnahmen im Bereich oder
im Umfeld landwirtschaftlicher Flächen wird angestrebt. Jedoch führen diese Maßnahmen
häufig zu Interessenskonflikten mit der Landwirtschaft, die ohnehin mit sinkenden
Flächenangeboten zu kämpfen hat. Zudem machen hohe Bodenpreise auch zu ggf.
landesweit akzeptablen Sätzen Extensivierungen unattraktiv. Für “härtere” Auflagen gibt es
häufig keine Rechtsgrundlage oder die Belange der Landwirtschaft gehen vor. Hinzu
kommen Konflikte mit der Erholungsnutzung, die durch Maßnahmen wie
Flächenberuhigungen bspw. durch Umzäunung oder Abpflanzungen entstehen und die
Flächen für den Erholungssuchenden unattraktiver oder nicht mehr zugänglich machen
würden.
Positiv ist hier jedoch der in den letzten Jahren durch die Gesetzgebung in den Focus
gerückte Artenschutz zu bewerten, der dazu führt, dass zumindest die Vermeidung und der
Ausgleich von weiteren Beeinträchtigungen der Feldvögel im Rahmen von Planungen
sicherstellt werden.
Lokale Entwicklungskonzepte speziell zur Entwicklung der Populationen der Feldvögel im
Stadtgebiet sind zur Zeit nicht angedacht. Dies ergibt sich auch aus dem eher
untergeordneten Anteil an landwirtschaftlichen Flächen und der eher geringen Bedeutung
dieser Flächen für die Vogelwelt.
3.
Kann die Stadt Bochum außerdem mitteilen, ob und welche Beiträge die
Bochumer Bürgerinnen und Bürger zum Erhalt der Vögel und Arten leisten
können?
Zu 3)
Ein wesentlicher Beitrag Bochumer Bürgerinnen und Bürger zur Vermeidung von Störungen
und damit zum Erhalt der Feldvögel wäre, Hunde in der Feldflur nicht frei laufen zu lassen.
Dies gilt insbesondere für die Brut- und Aufzuchtzeiten, d.h. für die Frühjahr und
Sommermonate, in denen die Vögel besonders störungsempfindlich sind.