Daten
Kommune
Bochum
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Mitteilung der Verwaltung.pdf
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26.12.14, 12:48
Aktualisiert
28.01.18, 00:15
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Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
50 1 (2702)
Vorlage Nr. 20131012
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Anfrage in der 30. Sitzung des Rates am 21.03.2013, TOP 4.12
Bezeichnung der Vorlage
Zuzug von Staatsbürgern und Staatsbürgerinnen aus Rumänien und Bulgarien ab dem
01.01.2014
Beratungsfolge
Rat
Sitzungstermin
akt.
Beratung
06.06.2013
Anlagen
Wortlaut
In der Ratssitzung vom 21.03.2013 wurde folgende Anfrage gestellt:
„Ab dem 01.01.2014 gilt für die o.g. Länder die allgemeine Freizügigkeit von Unionsbürgern.
Das bedeutet, dass grundsätzlich alle Unionsbürger freizügigkeitsberechtigt sind, die sich als
Arbeitnehmer zur Arbeitsuche oder zur Berufsausbildung in Deutschland aufhalten wollen.
Nach den heutigen Erfahrungen, die mit eingeschränkt geltenden Regelungen vor allem in
Dortmund und Duisburg gemacht wurden, ist damit zu rechnen, dass sich eine bislang nicht
zu kalkulierende Zahl von rumänischen und bulgarischen Staatsbürgern zu dem oben
beschriebenen Zweck auf den Weg in die Bundesrepublik und vorrangig nach NordrheinWestfalen machen werden.
Es ist absehbar, dass sich nach den bislang gemachten Erfahrungen nur eine geringe
Anzahl dieser Menschen ohne weiteres in unsere Strukturen integrieren werden. Die
überwiegende Zahl verlässt ihre Heimat in einer wirtschaftlich, sozial und gesellschaftlich
prekären Situation, die hier ihre Fortsetzung finden wird. Diese Menschen verfügen in der
Regel nur über eine geringe Schulbildung, regelmäßig über keine Berufsausbildung und
keine Krankenversicherung. Finanzielle Eigenmittel sind ebenfalls eher selten vorhanden.
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TOP/akt. Beratung
50 1 (2702)
Vorlage Nr. 20131012
Auf die Kommunen, in denen sich diese Menschen niederlassen werden, kommen nach den
Erfahrungen aus Dortmund und Duisburg erhebliche Mehrkosten für Jugendhilfe, soziale
Betreuung, Beschulung und Herbeiführung einer Beschulungsfähigkeit, Unterkünfte und zu
übernehmende Krankenversicherungs- und Gesundheitskosten zu.
Nach den Erfahrungen der vorgenannten Städte, die aber bundesweit inzwischen von einer
Vielzahl von Kommunen geteilt werden, siedeln sich diese Menschen vor allem in zumeist in
der Sozialstruktur heute schon schwächeren Stadtvierteln mit besonders günstigem
Wohnraum an, so dass die Gefahr von Segregation mit all ihren sozialen und
ordnungsrechtlichen Folgen besteht.
Die CDU-Fraktion fragt an:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Wie viele Personen aus Rumänien und Bulgarien leben derzeit in Bochum und wie
verteilen sie sich auf die Stadtbezirke?
Mit wie vielen weiteren Staatsbürgern aus Rumänien und Bulgarien rechnet die
Verwaltung, die sich ab dem 01.01.2014 in Bochum ansiedelnden werden?
Mit welchen Mehrkosten für
a) Jugendhilfe
b) Soziale Betreuung
c) Beschulung
d) Unterkünfte
e) Krankenversicherung
rechnet die Verwaltung ab dem 01.01.2014?
Welche Hilfen bietet die Verwaltung an, insbesondere bei der Wohnungssuche, dem
Erlernen der deutschen Sprache und der Beschulungsfähigkeit der Kinder?
Mit welchen finanziellen Mitteln sollen Vereine und Verbände, die diese Personen
ehrenamtlich z.B. bei Behördengängen betreuen, unterstützt werden?
Wie bewertet die Verwaltung das Entstehen von Situationen wie in der Dortmunder
Nordstadt oder in Duisburg-Hochfeld?
Wann legt die Verwaltung den parlamentarischen Gremien ein Gesamtkonzept vor?“
Die Anfrage wird wie folgt beantwortet:
zu 1.:
Einwohner nach Stadtbezirken und erster Staatsangehörigkeit
Einwohner 2011 Stand: 31.12.2011
Erste Staatsangehörigkeit
Bulgarien
Rumänien
Gesamt
Stadtbezirk
Mitte
227
208
435
Wattenscheid
50
105
155
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Vorlage Nr. 20131012
Nord
13
15
28
Ost
34
32
66
Süd
114
77
191
Südwest
16
44
60
Gesamt
454
481
935
Einwohner 2012 Stand: 31.12.2012
Erste Staatsangehörigkeit
Bulgarien
Rumänien
Gesamt
Stadtbezirk
Mitte
273
262
535
Wattenscheid
52
123
175
Nord
9
28
37
Ost
31
40
71
Süd
96
75
171
Südwest
19
55
74
Gesamt
480
583
1.063
Einwohner 2013 Stand:17.04.2013
Erste Staatsangehörigkeit
Bulgarien
Rumänien
Gesamt
Mitte
300
331
631
Wattenscheid
73
156
229
Nord
13
47
60
Stadtbezirk
Ost
45
83
128
Süd
124
114
238
Südwest
31
84
115
Gesamt
586
815
1401
zu 2.:
Wie aus den Statistiken zur Frage 1 ersichtlich, hat sich die Anzahl der Einwohner aus
Bulgarien und Rumänien bereits von 2011 bis April 2013 erhöht. Es ist nicht davon
auszugehen, dass sich dieser Trend umkehrt. Eine quantitative Prognose für 2014 kann
jedoch aufgrund des bisherigen Entwicklungsverlaufs und des vorhandenen Datenmaterials
nicht seriös erstellt werden.
zu 3.:
Wegen fehlender valider Daten kann keine Aussage zu Mehrkosten gemacht werden.
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Vorlage Nr. 20131012
zu 4. bis 7.:
Die bisherigen EU-Erweiterungen bereiteten der Kommune in der Vergangenheit, z.B. die 5.
EU-Erweiterung (Osterweiterung Teil 1), bei der die Staaten Estland, Lettland, Litauen,
Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern der Europäischen
Union beitraten, keine Probleme.
Vorliegend wird jedoch das Problemfeld der Armutswanderung tangiert. Eine Lösung dieser
Probleme allein auf kommunaler Ebene ist nicht möglich. Ebenso wie der Deutsche
Städtetag begrüßt die Verwaltung die begonnenen Gespräche einer Bund-LänderArbeitsgruppe als ersten Baustein, um Handlungsansätze für die oben angesprochenen
Problemkreise zu entwickeln. Eine Hauptforderung hierbei ist, die finanziellen Grundlagen
für die Bewältigung der Aufgaben, wie unter der Fragestellung 4 und 5 beschrieben, zu
schaffen. Der Fortgang der Gespräche wird aufmerksam beobachtet, um
erfolgversprechende Handlungsansätze für die Stadt Bochum aufgreifen zu können. Eigene
Bemühungen für ein Konzept sind noch nicht beabsichtigt.