Daten
Kommune
Moers
Dateiname
Sitzungsvorlage.pdf
Größe
25 kB
Erstellt
26.12.14, 18:34
Aktualisiert
27.01.18, 20:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Bürgermeister
- Dezernat III - Fachbereich 6 -
Moers, den 20.01.2011
Sitzungsvorlage Nr. 15/0615
Beratungsfolge
1.
Nachhaltigkeitsbeirat
2.
Ausschuss für Stadtentwicklung,
Planen und Umwelt
öffentlich
öffentlich
Vorberatung
Entscheidung
Sitzungsdatum
26.01.2011
27.01.2011
Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (FNP) der Stadt Moers unter Einbeziehung
verschiedener Bausteine eines Stadtentwicklungskonzeptes
- 6. Sachstandsbericht
- Anregungen aus der ersten Runde Ortsteilveranstaltungen
- Erarbeitung des FNP-Vorentwurfs
Beschlussvorschlag:
Der Nachhaltigkeitsbeirat empfiehlt dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und
Umwelt folgenden Beschluss zu fassen:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt der Stadt Moers nimmt den
6. Sachstandsbericht über die durchgeführten Stadtteilveranstaltungen zur Kenntnis.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt der Stadt Moers beauftragt die
Verwaltung den Vorentwurf zum Flächennutzungsplan (FNP) auf Basis der vorliegenden
überarbeiteten Strukturkonzepte zu erstellen.
Sachverhalt und Stellungnahme:
Einleitung
Der Beschluss, auf Basis der vorliegenden Strukturkonzepte die „Erste Runde
Stadteilveranstaltungen durchzuführen, wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen
und Umwelt am 10.06.2010 gefasst.
Unter dem Motto „Moers 2030 – Gemeinsam Zukunft gestalten“ wurden im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „Bürgermeister vor Ort“ im September/Oktober 2010 insgesamt
5 Veranstaltungen für die Bereiche Repelen/Rheinkamp/Utfort, Meerbeck/Hochstraß/
Scherpenberg/Moers-Ost, Moers-Mitte/Vinn/Hülsdonk, Asberg/Schwafheim sowie Kapellen/
Holderberg/Vennikel durchgeführt. Begleitet wurden die Veranstaltungen durch jeweils
2-wöchige Ausstellungen vor Ort sowie eine Dauerausstellung im Neuen Rathaus.
Neben der umfangreichen Berichterstattung in der Presse – ergänzend zu den zwei großen
Tageszeitungen wurde auch in den kleineren „Lokalblättern“ ebenso wie im Monatsmagazin
ausführlich über den Prozess und die anstehenden Termine berichtet – wurden die
Veranstaltungen an rund 60 verschiedenen Stellen im Stadtgebiet durch Plakate bzw. Flyer
beworben. Darüber hinaus wurde ebenfalls im Internet auf der Seite www.moers.de/stek auf
die Veranstaltungen hingewiesen. Der gesamte Prozess ist hier nachvollziehbar
dokumentiert.
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Ergebnisse Stadtteilveranstaltungen
Die Anzahl der Teilnehmer aus der Bevölkerung schwankte sehr stark. Neben der
Veranstaltung für Kapellen/Holderberg/Vennikel mit rund 110 Teilnehmern war auch die
Veranstaltung für Repelen/Rheinkamp-Mitte/Eick/Utfort mit rund 80 Teilnehmern noch sehr
gut besucht. Die restlichen Termine fielen mit jeweils rund 50 Teilnehmern deutlich ab, wobei
insbesondere die Veranstaltung in Moers-Mitte/Hülsdonk/Vinn mit lediglich rund 30
Teilnehmern am schwächsten besucht war.
Alle Veranstaltungen waren durch eine lebhafte Diskussion und intensive Teilnahme der
Beteiligten gekennzeichnet, so dass der angestrebte Zeitrahmen von rund 2 Stunden bei
allen Terminen überschritten wurde.
Die Niederschriften von den Stadteilveranstaltungen, in denen die eingebrachten Ideen und
Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger sowie die zugehörigen Stellungnahmen
dokumentiert wurden, können ebenso wie die jeweiligen Präsentationen auf der Internetseite
www.moers.de/stek eingesehen werden.
Aus Kostengründen wurde für die aktuelle Vorlage darauf verzichtet, die kompletten
Niederschriften als Anlage beizufügen.
Am intensivsten wurden jeweils die vorgesehenen Ansiedlungen eines Industriegebietes,
sowohl am potentiellen Standort Kohlenhuck als auch am potentiellen Standort Kapellen
diskutiert. Weitere Themenfelder waren neben den vielfältigen Anregungen zum
demographischen Wandel und seinen Konsequenzen, wobei insbesondere auch die
Probleme im Bereich Nahversorgung diskutiert wurden, auch verkehrliche Fragestellungen.
Die für das weitere Verfahren zum Stadtentwicklungskonzept relevanten Anregungen aus
den Veranstaltungen bzw. aus weiteren Eingaben wurden tabellarisch zusammengestellt
(Anlage 1a und b). In den Tabellen ist neben der Anregung bzw. der im Rahmen der
jeweiligen Veranstaltung gegebenen Antwort unter dem Punkt Abwägung dargestellt, in
welchem Umfang die jeweilige Stellungnahme berücksichtigt wurde.
Aktueller Sachstand / Strukturkonzepte
Vor dem Hintergrund der im Rahmen der Ortsteilveranstaltungen geführten Diskussionen
und eingebrachten Anregungen der Bürger wurden die Strukturkonzepte überarbeitet und
auf Ebene des Arbeitskreises mögliche Veränderungen diskutiert. Eine ursprünglich auch auf
Lenkungskreisebene
vorgesehene
Diskussion
der
Ergebnisse
aus
den
Ortsteilveranstaltungen konnte aus Termingründen nicht durchgeführt werden.
Die im Zuge der Überarbeitung der Strukturkonzepte durchgeführten Änderungen
Anpassungen sind in der Tabelle im Anhang (Anlage 2) ortsteilbezogen aufgeführt,
Anlass für die jeweilige Änderung ist benannt. Die Strukturkonzepte mit
gekennzeichneten Änderungen einschließlich der zugehörigen Legende und
Maßnahmenliste sind als Anlage 3 a bis o beigefügt.
und
der
den
der
Die im ersten Entwurf vorgesehene Variante zur Ansiedlung eines Industriestandortes (GI) in
Kohlenhuck wurde zurückgenommen. Neben der ortsansässigen Bürgerschaft hat sich auch
der Rheinische Landwirtschaftsverband (Kreisbauernschaft Wesel) als Interessensvertreter
der Landwirte gegen eine gewerbliche Entwicklung in diesem Bereich ausgesprochen (siehe
Anlage 1b).
Zur verkehrlichen Erschließung der Fläche in Kohlenhuck ist die K33n als wichtiger Baustein
noch erforderlich. Der Kreis Wesel wird diese Straße jedoch voraussichtlich nicht mehr
bauen. Weitere notwendige Maßnahmen, die ebenfalls mit erheblichen Kosten verbunden
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sind, ist der Bau der Ver- und Entsorgungsleitungen, da die Fläche nicht an bestehende
Leitungstrassen angrenzt. Vor dem Hintergrund des sehr niedrigen Grundwasserstandes ist
gemäß dem Ergebnis der umweltfachlichen Bewertung die Planung durch mögliche sehr
erhebliche Auswirkungen auf das Grundwasser gekennzeichnet.
Darüber
hinaus
steht
der
Regionalverband
Ruhr
(RVR)
als
zuständige
Regionalplanungsbehörde dem Standort Kohlenhuck äußerst kritisch gegenüber. Er
bewertet den Bereich als Neuansatz im bisherigen Freiraum, die Chancen für eine
notwendige landesplanerische Zustimmung sind daher als gering einzuschätzen.
Der Standort in Kapellen wird demgegenüber aufgrund der bergbaulichen Vorprägung
anders bewertet. Unter der Voraussetzung, dass zur langfristigen Standortsicherung
Erweiterungsflächen mit einbezogen werden können, ist aus Sicht des RVR eine
Entwicklung in diesem Bereich regionalplanerisch eher zu vertreten.
Unter Berücksichtigung der o.g. Rahmenbedingungen soll der Bereich in Kohlenhuck wie im
bisherigen FNP als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt werden, die Realisierung eines
größeren Industriegebietes auf Moerser Stadtgebiet mit der entsprechenden Schaffung von
Arbeitsplätzen ist dann jedoch nicht mehr möglich.
Die Kennzeichnung als Suchraum für regenerative Energien bleibt bestehen, entsprechend
dem Ergebnis einer separaten Untersuchung ist eine überlagernde Darstellung als
Vorrangfläche für Windkraftanlagen vorgesehen.
Der Standort Kapellen, der insgesamt ein deutlich geringeres Flächenpotential aufweist und
lediglich in Teilen ohne größere Einschränkungen als GI nutzbar ist, bleibt als zukünftige
Entwicklungsfläche für eine gewerbliche Nutzung weiterhin erhalten.
Ein weiterer, kritisch diskutierter Entwicklungsbaustein ist die vorgesehene Darstellung eines
Sonderstandortes für Handel im Bereich der Rheinberger Straße. Vor dem Hintergrund der
gutachterlichen Stellungnahme im Entwurf zum Einzelhandels- und Zentrenkonzept wird für
diesen Standort die bisherige Planungsabsicht beibehalten, jedoch um eine Einschränkung
hinsichtlich der max. Verkaufsfläche ergänzt.
Im Bereich der Wohnbauflächenpotentiale wurde aufgrund der erheblichen Lärmbelastungen
durch die nahegelegene Bahntrasse die vorgesehene Erweiterungsfläche am östlichen
Ortsrand von Schwafheim zurückgenommen. Kleinere Anpassungen und Abrundungen sind
an mehreren Stellen im Stadtgebiet vorgesehen. Die Bilanz der Neudarstellungen an Wohn/Mischbauflächen liegt nunmehr bei rund 35 ha gegenüber rund 34,5 ha bisher.
Die Planungsgruppe MWM wird die überarbeiteten Strukturkonzepte in der Sitzung des
Nachhaltigkeitsbeirates am 26.01.11 sowie in der Sitzung des Ausschusses für
Stadtentwicklung, Planen und Umwelt am 27.01.11 vorstellen und den geplanten weiteren
Prozess erläutern.
Weiteres Vorgehen
Auf Basis der überarbeiteten Strukturkonzepte soll als nächster Schritt der
Flächennutzungsplanvorentwurf erstellt und mit den wichtigsten Trägern öffentlicher Belange
sowie
der
Regionalplanung
abgestimmt
werden.
Ziel
ist
es
den
Flächenutzungsplanvorentwurf im Mai im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und
Umwelt vorzustellen.
Neben der Erarbeitung des Flächennutzungsplanvorentwurfs ist der Umweltbericht zu
erstellen und vorbereitend der Scopingtermin mit den wesentlichen Trägern öffentlicher
Belange durchzuführen. Hier wird Art und Umfang der erforderlichen Umweltprüfung
abgestimmt. Entsprechend den Empfehlungen aus den Standorteignungsprüfungen sollte
zudem für 3 Bereiche bereits auf Ebene des Flächennutzungsplanes eine Spezielle
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Artenschutzrechliche Prüfung (SAP) durchgeführt werden. Der Umfang der notwendigen
Untersuchung ist mit dem Kreis Wesel als zuständiger Fachbehörde abzustimmen.
Die Durchführung der zweiten Runde Stadtteilveranstaltungen, bei denen sowohl die
Überarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes als auch der daraus abgeleitete
Flächennutzungsplanvorentwurf mit den Bürgern vor Ort diskutiert werden soll, ist
unmittelbar nach den Sommerferien im September 2011 vorgesehen. Damit wird gleichzeitig
das nach Baugesetzbuch erforderliche formelle Beteiligungsverfahren der frühzeitigen
Öffentlichkeits-beteiligung eingeleitet.
Die Ergebnisse fließen ein in den weiteren Diskussions- und Abstimmungsprozess, der die
Grundlage für die Ausarbeitung des Flächennutzungsplanentwurfs bildet. Entsprechend den
Vorgaben des Baugesetzbuches wird der Entwurf des Flächennutzungsplanes öffentlich
ausgelegt und das weitere Verfahren – Abwägung der Stellungnahmen und
Feststellungsbeschluss – durchgeführt. Der angestrebte Zeitraum für die Offenlage ist im
Frühjahr 2012, Beschluss und Wirksamkeit des Flächennutzungsplanes sind für Ende 2012
vorgesehen.
Die Einhaltung der dargelegten weiteren Planungsschritte setzt jeweils eine entsprechende
Beschlussfassung voraus, Verschiebungen führen zu einer weiteren Verlängerung des
Planungszeitraumes insgesamt.
Finanzielle Auswirkungen:
Unter Berücksichtigung der aus 2010 zu übertragenden Haushaltsausgabenreste sind für die
drei Prozesse FNP, VEP und ULP im Haushaltsplan für 2011 keine weiteren Mittel
einzuplanen.
In Vertretung
Wusthoff
Beigeordneter
Anlage 3d: Strukturkonzept Rheinkamp-Mitte/Eick/Utfort
Anlage 3e: Maßnahmen Rheinkamp-Mitte/Eick/Utfort
Anlage 3f: Strukturkonzept Meerbeck/Hochstraß/Scherpenberg
Anlage 3g: Maßnahmen Meerbeck/Hochstraß/Scherpenberg
Anlage 3h: Strukturkonzept Moers-Mitte/Hülsdonk/Vinn
Anlage 3i: Maßnahmen Moers-Mitte/Hülsdonk/Vinn
Anlage 3j: Strukturkonzept Asberg
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Anlage 3k: Maßnahmen Asberg
Anlage 1b: Sonstige Anregungen - Abwägung
Anlage 2: Übersicht Darstellungsanpassungen und-änderungen
Anlage 3a: Legende
Anlage 3b: Strukturkonzept Repelen
Anlage 3c: Maßnahmen Repelen
Anlage 3l: Strukturkonzept Schwafheim
Anlage 3m: Maßnahmen Schwafheim
Anlage 3o: Maßnahmen Kapellen/Holderberg/Vennikel
Anlage1a: Anregungen aus den Stadtteilveranstaltungen - Abwägung
Anlage3n: Strukturkonzept Kapellen/Holderberg/Vennikel
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