Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Anfrage.pdf
Größe
11 kB
Erstellt
26.12.14, 14:00
Aktualisiert
28.01.18, 07:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage
TOP/akt. Beratung
- Seite 1 Vorlage Nr. 20100475
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
Anfragende/r
Datum
SPD-Fraktion, Bündnis 90/Die Grünen (Dieter Heldt, Karsten
Finke)
02.03.2010
Empfänger
Sitzungstermin
Bezirksvertretung Bochum-Mitte
04.03.2010
Betreff
Wiederinbetriebnahme der Deponie Marbach
Wortlaut
Die SPD-Fraktion und die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN fragen an:
Die Deponie wurde von 1971 bis 1987 betrieben. Ist der Verwaltung bekannt, welche Stoffe in den
16 Jahren abgelagert wurden? Werden die Umwelt, z. B. das Grundwasser in dem Bereich, und
die Deponie selbst regelmäßig überwacht? Gab es seit 1987 auffällige Ergebnisse?
Thyssen Krupp Nirosta beabsichtigt die Ablagerung von Industrieabfällen, u. a. Schlämme und
Filterkuchen sowie „Auskleidungen und feuerfeste Materialien aus metallurgischen Prozessen“,
zudem auch Bitumengemische. Entspricht die Deponierung derartiger Abfälle nach Auffassung der
Verwaltung heute noch dem Stand der Technik oder gibt es modernere, umweltfreundlichere
Verfahren?
Worum genau handelt es sich bei „Materialien aus metallurgischen Prozessen?
Woraus setzen sich „Schlämme und Filterkuchen“ zusammen?
Aus welchen Produktionsstätten sollen die Abfälle angeliefert werden?
Zwischen 1971 und 1987 sind auf der Deponie 900.000 Tonnen Produktionsabfälle gelagert
worden. Der südliche Teil der Deponie soll nicht wieder in Betrieb genommen, sondern als
„Eingangsbereich“ genutzt werden. Auf welche Kapazität soll der nördliche Bereich ausgelegt
werden? Wie hoch ist die Deponie heute und wie hoch wird sie im Endausbau sein? Für welchen
Zeitraum wird die Wiederinbetriebnahme beantragt?
Ist die beantragte Menge nach Einschätzung der Verwaltung so ausgelegt, dass die Deponie
ausschließlich für Produktionsabfälle der Firma Thyssen Krupp Nirosta dienen wird, oder ist zu
befürchten, dass Kapazitäten auf dem freien Markt auch Dritten angeboten werden könnten?
Die Verwaltung hat im Umweltausschuss mitgeteilt, Thyssen Krupp Nirosta gehe von täglich fünf
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Lkw-Fahrten zur und von der Deponie aus. Steht diese Angabe in einem nachvollziehbaren
Verhältnis zur beantragten Menge und Betriebsdauer der Deponie?
Die Erschließung soll nicht mehr über die Von-der-Recke-Straße erfolgen. Die Verwaltung
favorisierte eine Anbindung an die Darpestraße (mit Brücke über die A 40) und Anschluss an das
Westkreuz. Diese Variante sei wegen der hohen Kosten verworfen worden. Wie hoch sind diese
Kosten, wer hat sie berechnet und wer hat die Variante verworfen? Kann diese Variante im
Zweifelsfall erzwungen werden?
Die Deponie liegt in unmittelbarer Nähe zu einer (Werks-) Bahnlinie. Ist eine Anlieferung des
Abfalls auf der Schiene geprüft worden? Mit welchem Ergebnis?
Thyssen Krupp Nirosta favorisiert offenbar eine Anlieferung über die Porschestraße und damit
durch den Gewebepark Von-der-Recke. Der Gewerbepark habe sich mit „seiner hochwertigen
architektonischen und städtebaulichen Qualität zu einem bevorzugten Standort der
Automobilindustrie entwickelt“, heißt es dazu auf der Homepage der Wirtschaftsförderung. Ein
knappes Viertel der rund zehn Hektar Gewerbeflächen stehen noch zur Verfügung. Wie schätzt die
Wirtschaftsförderung vor diesem Hintergrund die Pläne für eine Wiederinbetriebnahme der
Deponie und die Anlieferung des Abfalls durch die Porschestraße ein?
Bei einer Erschließung über die Porschestraße muss eine Brücke über den Marbach gebaut
werden. Wer zahlt für die Errichtung und die Unterhaltung der Brücke?
Macht die von der Stadt im Jahr 2004 geplante Verlängerung der Porschestraße bis zur
Darpestraße noch Sinn, wenn die Deponie ihren Betrieb wieder aufnimmt, oder sollte die Planung
aufgegeben werden?
Trifft es zu, dass seinerzeit Abwässer der Deponie in den damals kanalisierten Marbach abgeleitet
wurden?
Fallen beim künftigen Deponiebetrieb Abwässer an, müssen sie geklärt werden und wohin sollen
sie abgeleitet werden? Wer überwacht das Abwasser?
Die Renaturierung des Marbachs schreitet voran. Die Emscher-Genossenschaft investiert lt.
Medienberichten rund 48 Mio. € in das Gesamtprojekt. Wie soll die Renaturierung in die Planungen
eingebunden werden?
In der oben genannten Vorlage wird erwähnt, im Norden des Areals befänden sich „derzeit“ ein
Grüngürtel, Grabeländer und eine Kleingartenanlage. Können diese Anlagen stehen bleiben und
sind ggf. besondere Maßnahmen zu ihrem Schutz erforderlich?
Die Betriebszeit der Deponie Blücherstraße endete im Juli 2009. Wie lange ist Thyssen Krupp
noch für die Deponie verantwortlich und wie sehen langfristig die Pläne für die Flächen aus?
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