Daten
Kommune
Bochum
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Mitteilung der Verwaltung.pdf
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26.12.14, 14:07
Aktualisiert
28.01.18, 07:35
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Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
50 01 (2177)
Vorlage Nr. 20100975
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Anfrage durch DIE LINKE. zur Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und
Soziales am 20.05.2010 (Vorlage-Nr. 20100976)
Bezeichnung der Vorlage
Arbeitsmarktinstrumente in Bochum
Beratungsfolge
Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Sitzungstermin
akt.
Beratung
20.05.2010
Anlagen
Wortlaut
Anfrage durch DIE LINKE.:
Arbeitsmarktinstrumente in Bochum
Die so genannten Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung)
müssen die Kriterien der Gemeinnützigkeit und Zusätzlichkeit erfüllen und im öffentlichen
Interesse sein. Sie sollen zudem die Erwerbslosen in den 1. Arbeitsmarkt integrieren. Soweit
die Theorie. Die Kritik an den Ein-Euro-Jobs ist vielschichtig, von Perspektivlosigkeit,
Entwertung der Arbeit über Lohndrückerei bis hin zum Abbau regulärer Stellen. Diese Kritik
wird von immer mehr gesellschaftlichen Institutionen artikuliert. Selbst die Leiterin der
Bochumer ARGE, Frau Fischer, hat im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales
geäußert, dass Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante den Ein-Euro-Jobs vorzuziehen
seien.
DIE LINKE lehnt Ein-Euro-Jobs aus oben genannten Gründen ab und hat in der
Vergangenheit mehrfach beantragt, dass bei der Stadt Bochum keine Ein-Euro-Jobs
installiert, sondern nur sozialversicherungspflichtige Maßnahmen mit Perspektive
durchgeführt werden. Diese Anträge wurden bisher abgelehnt, gleichwohl wurde in den
Haushaltsberatungen zugesichert, dass sich der Anteil der Ein-Euro-Jobs verringern solle.
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TOP/akt. Beratung
50 01 (2177)
Vorlage Nr. 20100975
Vor diesem Hintergrund fragt die Linksfraktion:
1. Wie viele Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung wurden 2009 in
Bochum abgeschlossen? Wie viele „Ein-Euro-JoberInnen“ konnten anschließend in
den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden? In welchem Maße wurden 2009 andere
Arbeitsmarktinstrumente in Bochum eingesetzt?
2. Wie viel Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung wurden 2009 bei der
Stadt Bochum abgeschlossen? Wie viele „Ein-Euro-JoberInnen“ konnten
anschließend in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden? In welchem Maße wurden
2009 andere Arbeitsmarktinstrumente in Bochum eingesetzt?
3. Wie sind die Planungen sowohl für Gesamtbochum als auch für die Stadt Bochum für
2010?
4. Wie hat sich der Anteil von so genannten Ein-Euro-Jobs an
Arbeitsmarktinstrumenten der ARGE in den vergangenen 3 Jahren verändert?
den
Antwort durch die Verwaltung und die ARGE Bochum:
1. Wie viele Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung wurden 2009
in Bochum abgeschlossen? Wie viele „Ein-Euro-JoberInnen“ konnten
anschließend in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden? In welchem Maße
wurden 2009 andere Arbeitsmarktinstrumente in Bochum eingesetzt?
Im Jahr 2009 gab es in Bochum im monatlichen Durchschnitt 1.075 Plätze in
Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante. Die Zuweisungsdauer beträgt in
der Regel 6 Monate. Freiwerdende Plätze werden zeitnah wiederbesetzt, so dass
ein Platz in der Regel mehrfach genutzt wird. 2009 ergaben sich dadurch
insgesamt 3.589 Eintritte.
Durch die Bundesagentur werden Erfolgsbeobachtungen für arbeitsmarktpolitische
Instrumente durchgeführt - u. a. auch in Bezug auf den Verbleib von Teilnehmern
und
Teilnehmerinnen
nach
einer
Arbeitsgelegenheit
mit
Mehraufwandsentschädigung.
Die Quote für das Jahr 2009 beträgt 8% der Teilnehmer, dies entspricht in etwa 280
Integrationen.
Eine detaillierte Aufteilung der eingesetzten Mittel und der Eintritte nach
Förderinstrumenten entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Tabelle:
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50 01 (2177)
Vorlage Nr. 20100975
2009
Verausgabte
%-Anteil
Mittel in EUR
an den
GesamtEintritten
8.610
54,43
2.206.253,94
Eintritte
I. Beratung und Unterstützung bei
der Arbeitssuche
II. Qualifizierung
III. Beschäftigung begleitende
Maßnahmen
IV. Spezielle Maßnahmen für Jüngere
V. Leistungen für Menschen mit
Behinderungen
VI. Beschäftigung schaffende
Maßnahmen
darunter - AGH Mehraufwandsvariante
- AGH Entgeltvariante
- ABM
VII. Sonstige weitere Leistungen
(Restabwicklung)
VIII. Freie Förderung
Summe
1.218
955
7,70
6.093.401,91
6,04 10.853.009,69
%-Anteil
an den
GesamtMitteln
6,70
18,51
32,98
80
364
5,06
2,30
1.776.193,72
1.758.909,19
5,40
5,34
3.589
772
0
0
22,69
4,88
0
0
5.205.779,89
4.703.087,54
11.922,00
193.272,08
15,82
14,29
0,04
0,59
1,46
110.082,77
100,00 32.911.912,73
0,33
100,00
231
15.819
2. Wie viel Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung wurden 2009
bei der Stadt Bochum abgeschlossen? Wie viele „Ein-Euro-JoberInnen“
konnten anschließend in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden? In welchem
Maße wurden 2009 andere Arbeitsmarktinstrumente in Bochum eingesetzt?
Im Jahr 2009 wurden bei verschiedenen Fachämtern der Stadt Bochum
Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante mit insgesamt 85 Plätzen
durchgeführt.
Zum Verbleib von Teilnehmenden nach Beendigung von Arbeitsgelegenheiten in
der Mehraufwandsvariante wird auf die Ausführungen unter 1. verwiesen.
Weiterhin wurden von der Stadt Bochum in 2009 insgesamt 69 Plätze in
Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante durchgeführt (von 132 beantragten
Plätzen) sowie 30 Personen über den Beschäftigungszuschuss / BEZ beschäftigt.
3. Wie sind die Planungen sowohl für Gesamtbochum als auch für die Stadt
Bochum für 2010?
Folgende Maßnahmen sind im Arbeitsmarktprogramm 2010 der ARGE Bochum
vorgesehen:
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Vorlage Nr. 20100975
2010
Anteil an Verausgabte
Mittel in EUR
den
GesamtEintritten
in %
11.177
65,44
5.148.646,00
Eintritte
I. Beratung und Unterstützung bei
der Arbeitssuche
II. Qualifizierung
III. Beschäftigung begleitende
Maßnahmen
IV. Spezielle Maßnahmen für Jüngere
V. Leistungen für Menschen mit
Behinderungen
VI. Beschäftigung schaffende
Maßnahmen
darunter - AGH Mehraufwandsvariante
- AGH Entgeltvariante
VII. Sonstige weitere Leistungen
(keine Neuplanung, nur
Restabwicklung)
VIII. Freie Förderung
Summe
Anteil an
den
GesamtMitteln
in %
16,54
1.021
737
5,98
4,31
4.376.245,00
9.728.156,00
14,06
31,25
89
415
0,52
2,43
1.664.621,00
1.727.012,00
5,35
5,55
3.138
324
0
18,37
1,90
0
5.132.968,00
3.207.027,00
45.842,00
16,49
10,30
0,15
1,05
100.000,00
100,00 31.130.517,00
0,32
100,00
180
17.081
Seitens der Stadt Bochum ist geplant, in 2010 insgesamt 159 Teilnahmeplätze in
Arbeitsgelegenheiten (davon 107 Plätze in Entgelt-Maßnahmen und 52 Plätze in
Mehraufwands-Maßnahmen) neu bei der ARGE zu beantragen.
Davon wurden der Stadt in 2010 bislang folgende 12 Plätze in Arbeitsgelegenheiten
mit Mehraufwandsentschädigung durch die ARGE bewilligt:
Bezeichnung
Bürgerservice am Bismarckturm im Stadtpark
Bochum
Helfer im handwerklichen Bereich in städtischen
Alten- und Pflegeheimen
Mithilfe bei der Betreuung in einer
Seniorenbegegnungsstätte des Sozialamtes
Kapazität
Beginn
5 Plätze
25.03.2010
6 Plätze
19.04.2010
1 Platz
19.04.2010
Geplant ist seitens der ARGE außerdem die Fortbewilligung der
Zielgruppenmaßnahme „Die Chance“ mit 40 Plätzen beim Sozialpsychiatrischen
Dienst der Stadt ab dem 01.07.2010 sowie die Bewilligung des
Qualifizierungsangebots mit 20 Plätzen für Frauen voraussichtlich ab September
2010. Hierzu stehen die Planungsgespräche an.
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Ebenso ist auch weiterhin die Durchführung von Arbeitsgelegenheiten in
Entgeltvariante bei der Stadt Bochum in 2010 seitens der ARGE vorgesehen.
mögliche Umfang hängt noch von der abschließenden Mittelfreigabe
Bundeshaushalt ab.
Die endgültigen Kapazitäten und Einsatzbereiche sind daher noch mit
Stadtverwaltung abzustimmen.
der
Der
im
der
4. Wie hat sich der Anteil von so genannten Ein-Euro-Jobs an den
Arbeitsmarktinstrumenten der ARGE in den vergangenen 3 Jahren verändert?
Die Entwicklungen bei den Platzkapazitäten, Eintrittszahlen und aufgewendeten
EGT-Mitteln entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Tabelle:
durchschnittliche
Platzkapazität pro
Monat
2007
2008
2009
1.587
1.332
1.075
Anteil an den Mittel in EUR
GesamtEintritten in
%
3.456
19,33
5.950.569,92
3.882
17,76
5.146.068,04
3.589
22,45
5.205.779,89
Eintritte
Anteil an
den
GesamtMitteln in %
24,76
17,38
15,81