Daten
Kommune
Bochum
Dateiname
Mitteilung der Verwaltung.pdf
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Erstellt
26.12.14, 14:16
Aktualisiert
28.01.18, 07:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bochum
Mitteilung der Verwaltung
- Seite 1 -
Stadtamt
TOP/akt. Beratung
Vorlage Nr. 20092794
Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung
öffentlich/nichtöffentlich
nichtöffentlich gemäß
öffentlich
Bezug (Beschluss, Anfrage Niederschrift Nr. ... vom ... )
Ratsvorlage 20092584
Bezeichnung der Vorlage
Drogensucht in Bochum
Beratungsfolge
Rat
Sitzungstermin
akt. Beratung
28.01.2010
Anlagen
Antwort Stadt Bochum 08.12.09.
Wortlaut
Zum Stichtag 4.12.2009 haben seit Eröffnung 1148 Menschen (928 Männer, 220 Frauen)
eine Nutzungsvereinbarung (1 Jahr gültig) für den Drogenkonsumraum unterschrieben. 727
Nutzungsvereinbarungen sind zum Stichtag gesperrt (z.B. wg. einem Hausverbot oder der
Aufnahme einer Substitutionsbehandlung, oder dem Ablauf der Nutzungsvereinbarung).
Zum Stichtag sind 421 Nutzungsvereinbarungen aktiv.
Durchschnittlich nutzen 156 unterschiedliche Personen den Drogenkonsumraum
mindestens einmal im Monat.
Pro Monat gibt es durchschnittlich 1400 Konsumvorgänge, 40 -130 Konsumvorgänge
täglich.
Der Drogenkonsumraum wird gemeinsam mit ambulanter medizinischer Not- und Ersthilfe
als Drogentherapeutische Ambulanz (DTA) betrieben und ist als integriertes Angebot an das
sogenannte Kontaktcafé der Krisenhilfe e.V. in der Viktoriastraße angegliedert.
Die drogentherapeutische Ambulanz (DTA) ist Teil des umfassenden psychosozialen
Betreuungskonzeptes für opioidabhängige Personen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe hat der
Verein Krisenhilfe e.V. im Jahre 2009 finanzielle Zuwendungen in Höhe von 472.500,00
Euro unter Berücksichtigung der Haushaltssperre erhalten. Davon werden Personal- und
Sachaufwendungen bestritten, die einer nachgehenden Verwendungsprüfung durch die
Verwaltung unterliegen.
Stadt Bochum
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Stadtamt
TOP/akt. Beratung
Vorlage Nr. 20092794
Der Drogenkonsumraum ist eine Säule des Hilfsangebotes an Opioid abhängige Personen
in Bochum. Durch die Bereitstellung von sterilen Injektionsmaterialien wird die hohe Rate
von Begleiterkrankungen reduziert. Neben dieser Schadensminimierung und
Überlebenshilfe für die betroffenen Personen wird der öffentliche Raum von den Problemen
durch offene Drogenszenen entlastet. So wurden 2008 135.000 gebrauchte Spritzen im
Konsumraum getauscht, die sonst im öffentlichen Raum entsorgt würden. Die Vermittlung in
weiterführende Entgiftungs- und Entwöhnungsangebote als „Einstieg in den Ausstieg“ ist
ausdrücklicher Bestandteil der Konzeption sozialer Betreuung von Rauschmittelabhängigen.
Die Drogentherapeutische Ambulanz ist als Andockstelle für Interventionsmöglichkeiten der
Drogenhilfe bei akut Drogenabhängigen zu betrachten. Die meisten Vermittlungen in
weiterführende Angebote werden über das bereits erwähnte Kontaktcafe erledigt. Im Jahre
2008 erfolgte in 316 Fällen Vermittlung in Beratung, Entgiftung, Entwöhnung und
Substitution sowie weiter gehende ärztliche Behandlung. 1888 medizinische Behandlungen;
in erster Linie Wundbehandlungen, Impfungen gegen Hepatitis, Infektionsberatung HIV,
medizinische Grunduntersuchungen wurden im Rahmen medizinischer Sofort – und Ersthilfe
erledigt. 2131 psychosoziale Beratungsgespräche wurden durchgeführt.
Entschlossenes Handeln gegen Ursachen von Rauschmittelkonsum und Handel mit
illegalen Substanzen schließen nicht aus, dass die über die Drogentherapeutische
Ambulanz angebahnten Kontakte zu abhängigen Personen vielfach der erste Schritt auf
dem Weg zur Behandlung und Bearbeitung der Suchtprobleme dieser Menschen sind. In
sofern liegt darin kein Widerspruch zur dezidierten Prävention von Suchterkrankungen.
Insgesamt ist allerdings ein erheblicher ungedeckter Bedarf an solchen Einrichtungen in
Bochum nicht erkennbar.
Die Stadt Bochum arbeitet in Fragen der öffentlichen Ordnung eng mit der Polizei in Bochum
zusammen. Zur Tätigkeit der Polizei in Fragen der illegalen Rauschmittelkriminalität sowie
der Präsenz an bekannten Rauschmittelkonsumorten hat die Polizei auf Anfrage der
Verwaltung eine Stellungnahme abgegeben, die als Anlage beigefügt ist.
Die öffentlichen Straßen, Wege und Plätze, die im Bericht der Polizei aufgeführt sind,
werden im Rahmen der Straßenreinigungs- und Gebührensatzung vom Umweltservice
Bochum im Auftrag der Stadt gereinigt. Bei der regelmäßigen Reinigung werden auch
eventuell herumliegende Spritzen entsorgt.
Reinigungsrhythmus der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze:
Viktoriastraße
sechsmal wöchentliche Reinigung der Gehwege und Fahrbahn (auch im Bereich der
Krisenhilfe)
Hattinger Str. von Hasenwinkler Str. bis Kesterkamp
sechsmal wöchentliche Reinigung der Gehwege und Fahrbahn
Am Poter - Verbindungsweg zu Haus Nr. 23 und zur Hattinger Straße
einmal wöchentliche Reinigung des Weges
Springerplatz
zweimal wöchentliche Reinigung der Gehwege, Fahrbahn und des Platzes
einmal wöchentliche Reinigung der Marktfläche am Markttag
Im Rahmen der Gefahrenabwehr wird der Umweltservice Bochum darüber hinaus in
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TOP/akt. Beratung
Vorlage Nr. 20092794
bekannten Einzelfällen sofort beauftragt, unbefugte Abfallablagerungen (z.B. auch Spritzen)
in öffentlich zugänglichen Bereichen, die eine unverzügliche Entsorgung erfordern, zeitnah
zu entsorgen.
Spielplatzreinigung Springerplatz, Klara-/Maxstr., Nibelungenstr., Neustraße
April bis Oktober zweimal, sonst einmal wöchentliche Kontrolle und Reinigung durch den
technischen Betrieb im Auftrag des Umwelt- und Grünflächenamtes. Bei akuten Meldungen
zu Spritzenfunden wird auch der technische Betrieb beauftragt, die Spritzen sofort zu
entsorgen.
Das sogenannte Riff-Gelände an der Victoriastraße befindet sich im fiskalischen Eigentum
der Stadt und wird somit ordnungsbehördlich als Privatgelände betrachtet.,
Die Liegenschaftsverwaltung übernimmt die Verpflichtungen des Eigentümers. Eine leer
stehende Garage, die als Rückzugs- und Schutzgelegenheit für den Handel mit illegalen
Rauschmitteln genutzt wurde, ist bereits abgebrochen worden. Des weiteren beabsichtigt
die Verwaltung das Gelände einzuzäunen..
siehe Stellungnahme der Polizei Bochum wie unter 6.
Grundsätzlich führt die städtische Verwaltung keine Kriminalstatistik.
Ansonsten wird auf die Stellungnahme der Bochumer Polizei, wie unter 6. verwiesen.