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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
WatBericht.pdf
Größe
1,6 MB
Erstellt
26.12.14, 14:36
Aktualisiert
29.01.18, 06:43

Inhalt der Datei

Modellprojekte der Innovationsagentur Oktober 2010 Kooperative Quartiersentwicklung Bochum Wattenscheid Schlussbericht | Dokumentation Inhalt Inhaltsverzeichnis 1. Einführung 01 1.1 Anlass und Ziele des Modellprojektes 03 1.2 Ziele des durchgeführten Beteiligungsprozesses 04 1.3 Prozessschritte 05 2. Workshop Wohnen und Wohnumfeld 05 2.1 Stärken und Chancen im Bereich Wohnen & Wohnumfeld 05 2.2 Schwächen und Risiken im Bereich Wohnen & Wohnumfeld 08 2.3 Wohnen der Zukunft in Bochum Wattenscheid 10 3. Workshop Handel, Gewerbe und öffentlicher Raum 13 3.1 Stärken und Chancen für Bochum Wattenscheid gesamt 13 3.2 Probleme und Risiken für Bochum Wattenscheid gesamt 14 3.3 Befunde für Teilräume 15 4. Zusatzworkshop Wattenscheid-Zentrum 17 4.1 Stärken des Wattenscheider Zentrums 18 4.2 Schwächen des Wattenscheider Zentrums 19 4.3 Entwicklungschancen des Wattenscheider Zentrums 20 4.4 Entwicklungsrisiken des Wattenscheider Zentrums 22 4.5 Make it Mex! Innovatives Mietmodell des Wattenscheider Immobilienberaters Edgar Neufeld 23 5. Weiteres Vorgehen 25 6. Anhang 26 Teilnehmerlisten 27 Gebietsprofil Wattenscheid-Rathaus 30 Anregungen nach Abschluss der Workshops 33 Impressum 34 02 Einführung 1. Einführung 1.1 Anlass und Ziele des Modellprojektes Die Bochumer Stadtteile Wattenscheid-Rathaus und WattenscheidHeide entwickeln sich entgegen des allgemeinen städtischen Trends in wirtschaftlicher, städtebaulicher und sozialer Hinsicht negativ. Die Sozialdaten für die statistischen Bezirke weisen deutliche Benachteiligungen gegenüber dem städtischen Durchschnitt und negative Entwicklungstendenzen auf [vgl. hierzu auch die Übersicht in Anlage 1 für den Bereich Wattenscheid Rathaus]. Trotz der zahlreichen Bemühungen, den industriellen Wandel positiv zu gestalten, lebt heute insbesondere in den zentral gelegenen Wattenscheider Bezirken Rathaus und Heide eine große Anzahl von Menschen ohne Arbeit. Da die Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund und vergleichsweise geringem Einkommen ebenfalls relativ hoch ist, herrschen Problemlagen in sozial-kultureller aber auch baulicher Hinsicht. Vielfältige Problemlagen bedürfen einer eingehenderen Analyse Die geringe Kaufkraft im Stadtteil hat Auswirkungen auf den Erhalt der bestehenden, teils historischen Baustruktur. Viele Gebäude stammen zum Teil noch aus der Jahrhundertwende, weisen allerdings häufig einen Sanierungsbedarf auf [z. B. Oststraße, Richtung Alter Markt]. Da die Bevölkerungsdichte besonders hoch und Baustrukturen unter anderem sehr kleinteilig sind, hat dies Auswirkungen auf das Wohnumfeld, wodurch sich gestalterischer Handlungsbedarf ergibt. Ein Beispiel dafür findet sich auf der Gertrudisstraße [am Alten Markt] mit Fachwerkhäusern sowie historischen Stadthäusern neben Bauten aus den 1950er Jahre und Baulücken. Auch die lokale Wirtschaft hat sich in Teilen negativ entwickelt, was sich besonders im hohen Leerstand von Ladenlokalen auf der Bochumer Straße zeigt. Bereits die Hochstraße, beginnend im Bezirk Rathaus, ist in ihrem Verlauf von Leerständen und sanierungsbedürftigen Gebäuden gekennzeichnet. Der stark durch motorisierten Verkehr und den ÖPNV frequentierte Straßenraum beider Straßen zeigt zudem Modernisierungsbedarf. So stammt der Straßenbelag [Kopfsteinpflaster] teilweise noch aus Kriegszeiten und benötigt insbesondere im Hinblick auf Schalldämmung zur Lärmminderung einer Erneuerung. Bei einer Ortsbegehung mit Vertretern des zuständigen Landesministeriums [MBV NRW], der Bezirksregierung Arnsberg und der Innovationsagentur Stadtumbau NRW im Juni 2008 konnten punktuell strukturelle Schwächen vor Ort festgestellt werden. Insbesondere im Bereich Wohnen und Wohnumfeld sind Defizite an verschiedenen Ortsbegehung verdeutlicht punktuell bestehende Handlungserfordernisse 03 Einführung Stellen in den Quartieren feststellbar. Besonders betroffen ist hiervon die Bochumer Straße, an der hohe Leerstände im gewerblichen wie auch im Wohnbereich zu verzeichnen sind. Hinzu kommt die starke Belastung durch den Straßenverkehr an der Bochumer Straße, die eine Hauptverbindung zwischen Bochum-Zentrum und Gelsenkirchen darstellt. Zugleich machte diese Ortsbegehung deutlich, dass dieses Gebiet im Hinblick auf mögliche integrierte Strategien in drei von ihrer Problematik her klar unterscheidbare Teilbereiche zerfällt, die auch jeweils unterschiedliche Handlungsansätze oder -schwerpunkte erfordern: Drei räumliche Teilbereiche • der zentrale Bereich Bochum-Wattenscheids [WattenscheidRathaus], der in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Nutzungskonflikte und Zentrumsmanagement die größten Probleme aufweist; • der Bereich entlang der Bochumer Straße, für den zunächst die durch eine in der Realisierung befindliche Umgehungsstraße erzielbaren Erleichterungen und Handlungsspielräume abgewartet werden sollten; • die Wohnsiedlungen entlang der Bochumer Straße, die nicht so sehr im Rahmen der Ortsbegehung, sondern vielmehr anhand der statistischen Daten einen Handlungsbedarf erkennen lassen. 1.2 Ziele des durchgeführten Beteiligungsprozesses Die Stadt Bochum möchte für die Stadtteile Wattenscheid-Rathaus und Wattenscheid-Heide wichtige Entwicklungsimpulse setzen. Die Innovationsagentur Stadtumbau NRW unterstützt die Stadt Bochum im Rahmen des Modellprojektes „Kooperative Quartiersentwicklung Bochum-Wattenscheid“, um gemeinsam mit allen Akteuren vor Ort belastbare Inputs und Grundlageninformationen für ein „Integriertes Handlungskonzept Wattenscheid“ zu erarbeiten. Erste Projekte und Aktivitäten, die sich aus der Beteiligungsphase ableiten und bereits kurzfristig umsetzen lassen, können bereits als unmittelbare Fortsetzung dieses Beteiligungsprozesses begonnen werden. Mit der frühzeitigen Einbindung der ortskundigen Akteure soll die Identifikation der Bevölkerung mit den Maßnahmen gesteigert werden. Durch die kooperative Arbeit in dem Gebiet soll eine zukünftige gebietsbezogene Förderung der integrierten Stadtteilerneuerung vorbereitet werden. Nach Auslaufen des derzeitigen Förderprogramms bis 2013 und somit auch nach Abschluss der Bochumer Stadtumbaugebiete „Westend“, „Innere Hustadt“ und Lennershofsiedlung könnte es - unter der Voraussetzung, dass ein nachfolgendes Förderprogramm aufgelegt wird - Fördermöglichkeiten für die Bereiche Wattenscheid Heide und Wattenscheid Rathaus geben. Modellprojekt als Basis für weitere Konzepte und zukünftige Förderungen 04 Wohnen & Wohnumfeld 1.3 Prozessschritte Im Rahmen des kooperativen Quartiersentwicklungsprozesses in Wattenscheid werden folgende Phasen und Prozessschritte durchlaufen: Konzeption des kooperativen Quartiersentwicklungsprozesses • Gründung einer Begleitgruppe zur Steuerung des Prozesses • Durchführung verschiedener thematischer Workshops mit wichtigen Akteuren der Stadtgesellschaft als erste Beteiligungsphase • Dokumentation der ersten Phase der Beteiligung • Ableitung von Grundzügen eines integrierten Handlungskonzeptes aus den Ergebnissen der Beteiligung und auf der Basis vorhandener Daten • ggf. Fortführung von einzelnen Fachforen zur gemeinsamen weiteren Bearbeitung der Ergebnisse aus der ersten Beteiligungsphase und gegebenenfalls Umsetzung erster Projekte. 2. Workshop Wohnen und Wohnumfeld Ein erster thematischer Workshop fand mit breiter Beteiligung am Mittwoch, den 19. August 2009 zum Thema “Wohnen und Wohnumfeld in den Quartieren Wattenscheid-Rathaus und WattenscheidHeide” statt. 2.1 Ergebnisse des 1. Workshops Stärken und Chancen im Bereich Wohnen & Wohnumfeld Im Rahmen des Workshops wurden gemeinsam die bestehenden Stärken und sich bietenden Chancen für den Bereich des Wohnens und des Wohnumfelds identifiziert, die die Wattenscheider Quartiere Rathaus und Heide prägen und auf die ein möglicher integrierter Handlungsansatz aufbauen könnte. In Bezug auf den Wohnungsbestand, der in den betrachteten Gebieten vorzufinden ist, wurden die folgenden Stärken identifiziert: • Die Mieterstruktur im hochgeschossigen Wohneigentum • Das Einfamilienhausgebiet an der A40 • Die modernisierten Wohnungsbestände der THS • Das breit gefächerte Wohnungsangebot • Die zumeist niedrigen Mieten • Der geringe Anteil an Sozialwohnungen Qualitativ hochwertige Wohnungsbestände 05 Wohnen & Wohnumfeld In Bezug auf das Wohnumfeld und die Wohnfunktion ergänzende Strukturen wurde ebenfalls eine Vielzahl von Stärken benannt: • Die gute ÖPNV-Anbindung • Die Verfügbarkeit und Qualität von Infrastruktureinrichtungen für ältere Menschen [z.B. Arzt, Krankenhaus] • Die noch ausreichend vorhandene Einkaufsinfrastruktur, insbesondere im Hinblick auf Güter des täglichen Bedarfs • Die Verfügbarkeit weiterer Dienstleistungsangebote, wie z.B. Banken und Ämter • Die Bildungs- und Erziehungsangebote für Kinder und Jugendliche [KITA + Schulen] • Die Kirchengemeinden • Die Anzahl und Auswahl gastronomischer Angebote • Der Stadtgarten • Die ruhigen Hinterhöfe entlang der Bochumer Straße. Gute Versorgung mit Dienstleistungen Gute Versorgungslage in Wattenscheid Während diese Beobachtungen sich auf Charakteristika der beiden Teilräume von Bochum Wattenscheid beziehen, die bereits als Stärken wirksam und ausreichend entwickelt sind, wurden ergänzend auch Chancen identifiziert - die für eine integrierte Quartiersentwicklung ebenfalls genutzt werden könnten, die dazu jedoch noch einer gezielten Förderung und Stärkung bedürften. 06 Wohnen & Wohnumfeld Für den Bereich des Wohnens sehen die Teilnehmer des Workshops folgende Chancen: • Der noch erhaltene historische Wohnungsbestand, wenn Investitionsbereitschaft gefördert wird und damit zu einer Schaffung von attraktivem Wohnraum beiträgt. • Die leer stehenden Ladenlokale, wenn es gelingt, sie mit neuen Nutzungen zu füllen, die zu einer Belebung des Angebots in den Bereichen Einzelhandel und Dienstleistungen beitragen und die somit die Attraktivität des gesamten Stadtteils Wattenscheid steigern • Der Abriss leer stehender Gebäude, wenn dies machbar und finanzierbar ist und dadurch ggf. neue Freiräume geschaffen werden können. • Die Fläche des geschlossenen Gesundheitsamtes, wenn es gelingt, auch diese Ressource mit einer neuen Nutzung zu versehen, die zu einer Attraktivitätssteigerung für Bochum Wattenscheid beitragen kann. Wohnungsbestand bietet Entwicklungspotenziale Historischer Immobilienbestand in der City Für den Bereich des Wohnumfelds werden folgende Chancen gesehen, die im Rahmen der weiteren Strategieentwicklung berücksichtigt werden sollten: • Reduzierte Belastung des Wohnens an der Bochumer Straße, die durch den Neubau der Umgehungsstraße erzielt wird. • Eine anschließende mögliche Sanierung der Bochumer Straße durch neue Gleise und einen neuen Fahrbahnbelag. Verbesserung des Wohnumfelds Bochumer Straße durch laufende Sanierungen 07 Wohnen & Wohnumfeld Für zukünftige Aktivitäten im Bereich der Wohnungsversorgung und möglicher Verbesserungen im Wohnumfeld und der Versorgung werden folgende Akteure als wichtige Partner gesehen, die in die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Strategien eingebunden werden sollten: • Die THS als engagierte und fortschrittliche Wohnungsgesellschaft • Der Mieterverein als wichtiges Bindeglied zu zahlreichen Familien im Mietwohnungsbestand • Die hier tätigen sozialen Träger mit ihrem hohen Engagement • Eigentümer, die bereit sind, den Wohnwert ihrer Immobilien durch kleinere Maßnahmen in den Wohnungen, den Anbau von Balkonen etc. behutsam zu verbessern • Migranten als Akteure auf dem Wohnungsmarkt, durchaus auch als Investoren und Käufer von Immobilien. 2.2 Verstärkte Akteursbeteiligung an Entwicklungsprozessen Schwächen und Risiken im Bereich Wohnen & Wohnumfeld Neben diesen zahlreichen Stärken und Chancen, auf die ein möglicher zukünftiger integrierter Handlungsansatz sich beziehen und aufbauen sollte, wurden von den Teilnehmenden aber auch zahlreiche Schwächen und Risiken benannt, auf die im Rahmen eines solchen Handlungsansatzes Antworten gefunden werden müssten. Zuschnitt und Zustand von Wohnungen nicht zeitgemäß Im Bereich des Wohnens werden für Bochum Wattenscheid vor allem die folgenden Schwächen gesehen: • Die mangelnde Sanierung günstiger Wohnungen, insbesondere in den Bereichen Bochumer Straße sowie Hansa- und Hochstraße. • Der Sanierungsbedarf von Fassaden entlang der Bochumer Straße, wobei fraglich ist, welche Investitionen in diese Bestände langfristig und nachhaltig lohnenswert sind. • Der Zuschnitt vieler Altbauwohnungen im Bestand, der vielfach nicht mehr den heutigen Bedürfnissen entspricht und sich daher häufig nur schlecht vermarkten lässt. • Die äußerst geringe Anzahl von nur acht altersgerechten Wohneinheiten im Quartier, die die Zukunftsfähigkeit des Wohnstandortes Bochum Wattenscheid deutlich einschränkt. • In enger Verbindung damit: Das Fehlen einer Seniorenwohnanlage in Bochum Wattenscheid. 08 Wohnen & Wohnumfeld Im Bereich des Wohnumfeldes muss nach Auffassung der Teilnehmenden eine Auseinandersetzung mit folgenden Schwächen erfolgen, wenn man Bochum Wattenscheid nachhaltig als attraktiven Wohnund Lebensstandort weiterentwickeln möchte: • Das Fehlen von ausreichendem und angemessen nutzbarem Freiraum für Kinder • Die Verschmutzung des Bismarckplatzes • Insgesamt ein Fehlen von Freiraum, der auch für Familien gut nutzbar ist. • Die fehlende Qualität großer Teile des öffentlichen Raums, insbesondere an der Bochumer Straße, wo neben fehlender städtebaulicher Qualität und Ausstattung noch eine hohe Verkehrs-, Lärm- und Luftbelastung erschwerend hinzukommt. Erheblicher Gestaltungsbedarf im öffentlichen Raum Verkehrssituation an der Bochumer Straße Darüber hinaus muss sich nach Auffassung der Teilnehmenden ein mögliches integriertes Handlungskonzept auch mit folgenden zusätzlichen negativen Faktoren auseinandersetzen und hier aktiv Verbesserungen und Lösungen schaffen: • Die hohe Ballung von Leistungsempfängern im Plangebiet mit allen Überforderungen, die dies für ein Gebiet und ein Gemeinwesen mit sich bringt. • Die Kriminalität in Bereichen mit hoher baulicher Dichte und auch im Bereich der Bochumer Straße. • Das Negativ-Image einiger Teilbereiche in Bochum Wattenscheid, insbesondere im Hinblick auf die Bochumer Straße und die Hochstraße. Soziale Bedingungen entwikkeln sich ungünstig 09 Wohnen & Wohnumfeld Risiken für die weitere Entwicklung Bochum Wattenscheids werden insbesondere in der Gefahr von steigenden Leerständen gesehen sowie in der Tatsache, dass die kleinteilige Eigentümerstruktur, die hier vorherrscht, darauf hindeuten könnte, dass es sich vielfach auch um Eigentümer handelt, die zu Investitionen in den Wohnungsbestand nicht bereit oder in der Lage sind, was die notwendige Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes ernsthaft gefährden könnte. Risiken baulichen und funktionalen Verfalls Leerstehende Gewerbeimmobilie im Zentrum Im Bereich des Wohnumfeldes werden Versorgungslücken im Bereich der Bochumer Straße [u. a. mit Ärzten] als ein Risiko angesehen, während insgesamt das Thema einer notwendigen Unterstützung von Leistungsempfängern – in ihrem allgemeinen Lebensalltag und in der Erziehung von Kindern – als Bereiche angesehen werden, die Risiken für die zukünftige Entwicklung Bochum Wattenscheids in sich bergen. 2.3 Wohnen der Zukunft in Bochum Wattenscheid In einem abschließenden Teil dieses thematischen Workshops wurde nach der vorgenommenen Analyse diskutiert, welche Ausrichtung zukünftige Handlungsstrategien haben sollten. Familien und Senioren als Zielgruppen der Entwicklung Bezogen auf das Handlungsfeld Wohnen und Wohnumfeld wurden dabei folgende Ziele und Zielgruppen für künftige Handlungsansätze benannt: • Vorrangiges Ziel muss es nach Auffassung der Teilnehmenden zunächst sein, die heutigen Bewohner Wattenscheids mit ihrer teilweise sehr hohen Ortsverbundenheit im Stadtteil zu halten. • Innerhalb dieses Zielrahmen sollte ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, Familien in Bochum Wattenscheid zu stärken. 10 Wohnen & Wohnumfeld • Praktisch muss dies nach Auffassung der Teilnehmenden bedeuten, die im Stadtteil verwurzelten Bewohner besser und aktiver in die Stadtteilentwicklung einzubeziehen als bisher. • In Bezug auf die Benennung von spezifischen Zielgruppen, um die man sich zukünftig bei der Entwicklung des Wohnungsbestands und des Wohnumfelds besonders bemühen sollte, werden insbesondere kaufkräftige Bewohner[-gruppen] und die Gruppe der über 50-Jährigen benannt. Um diese Ziele der Stadtteilentwicklung erreichen zu können, werden im Hinblick auf eine Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes folgende Arbeitsziele definiert: • Die verstärkte Schaffung von altersgerechtem Wohnraum • Dies sollte in Teilen auch durch einen altersgerechten Umbau im Wohnungsbestand realisiert werden. • Die allgemeine Erhöhung der Barrierefreiheit im Wohnungsbestand wie auch im Wohnumfeld. • Die Förderung von Projekten eines generationenübergreifenden Wohnens. • Die Initiierung von und Förderung für Seniorenwohnprojekte. • Die Schaffung von größeren Wohnungen für Familien, zum Beispiel durch Zusammenlegung von Wohnungen im Bestand. • Die Schaffung von Beratungsangeboten für Eigentümer, um deren Investitionsbereitschaft zu fördern. • Schwerpunktbildung in der Voedestraße und Bochumer Straße. Schaffung alten- und familiengerechter Wohnungen Sanierungbedürftige Wohnungsbestände 11 Wohnen & Wohnumfeld Für das Handlungsfeld einer Verbesserung und Aufwertung des Wohnumfeldes werden folgende konkrete Empfehlungen für zukünftige Strategien formuliert: • Die bestehende Versorgungsinfrastruktur aktiv nutzen und weiter ausbauen. • Freiflächen für Kinder und Jugendliche verbessern und zusätzliche Angebote schaffen. • Die öffentlichen Räume entwickeln – dies insbesondere im Hinblick auf eine gute Nutzbarkeit und hohe Attraktivität für Familien wie auch für Senioren. • Quartiershausmeister einrichten, ggf. durch Schaffung entsprechender Stellen mit Hilfe der ARGE. • Freiflächen entlang der Bochumer Straße schaffen. • Die Umnutzung von Ladenlokalen, die für gewerbliche Zwecke nicht mehr vermarktet werden können, zu Wohnnutzung organisieren und fördern. • Für den Bereich des sozialen Miteinanders wird die verstärkte Schaffung von Treffpunkten und Angeboten für Familien dringend empfohlen. Funktionale und gestalterische Aufwertung des Umfelds Öffentliche Räume weisen Gestaltungsbdearf auf Im Hinblick auf die Realisierung dieser Ziele wird die aktive Einbeziehung der folgenden Akteure empfohlen: • Die Jugendhilfeeinrichtung am Centrumplatz. • Die Initiative Wattenscheider für Wattenscheider, die karitative Angebote finanziert. • Der Internationale Kulturverein an der Bochumer Straße, der Angebote für Jugendliche umsetzt. Ansässige Akteure in Prozesse einbeziehen 12 Handel & Gewerbe Im Sinne einerVerstetigung werden die folgenden Anregungen formuliert: • Die Einrichtung einer Stadtteilkonferenz unter Einbindung der Sozialraumkonferenz, die bisher nur für den Jugendbereich tätig ist. • Ein Fachforum Wohnen einrichten, das auf große Mitwirkungsbereitschaft im Kreis der Workshopteilnehmer trifft. • Die Begleitgruppe zum Modellprojekt als strategisches Instrument fortführen. • Den Fokus Bochumer Straße schärfen, um hier gezielt aktiv werden und eines der größten Risiken für die Stadtteilentwicklung wirkungsvoll bearbeiten zu können. • Eine Vorstellung aller Wattenscheider Akteure auf dem Centrumplatz – ggf. mit der Möglichkeit zu einer Bewohnerbefragung – als marktähnliche Veranstaltung. • Weitere Gespräche zwischen Stadt und ARGE, um einen Quartiershausmeister einzustellen. 3. Workshop Handel, Gewerbe und öffentlicher Raum Im Rahmen eines weiteren thematischen Workshops, zu dem teilweise andere Akteure eingeladen waren, fand am 9. September 2009 eine Auseinandersetzung mit dem Thema “Handel, Gewerbe und öffentlicher Raum in den Quartieren Wattenscheid-Rathaus und Wattenscheid-Heide” statt. 3.1 Ergebnisse des 2. Workshops Stärken und Chancen für Bochum Wattenscheid gesamt Im Hinblick auf diesen Aspekt der Stadtteilentwicklung, wurden die folgenden Stärken identifiziert, die insgesamt für den Standort Bochum Wattenscheid gesehen werden: • Die gute Befahrbarkeit des Stadtteils. • Die Einschätzung, dass Wattenscheid eigentlich viel von einer eigenständigen Großstadt hat. • Das hohe Maß an Identifikation der Bewohner und vieler lokaler Akteure mit ihrem Stadtteil • Der vergleichweise hohe Organisationsgrad der Wattenscheider Händlerschaft. Eigenständigkeit und Identifikation prägen den Stadtteil 13 Handel & Gewerbe Aufbauend auf diesen Stärken und um eine nachhaltige Entwicklung Wattenscheids zu erreichen, sollten nach Ansicht der Workshopteilnehmer folgende Chancen aktiv genutzt und entwickelt werden: • Die Eigenständigkeit der Wattenscheider City wieder stärken und als Entwicklungspotenzial entwickeln und nutzen. • Die bestehenden Kerne innerhalb der Siedlungsstruktur Wattenscheids besser profilieren und stärken. • Eine Belebung des August-Bebel-Platzes erreichen. • Brachflächen im Stadtteil aktiv und gezielt entwickeln und einer neuen Nutzung zuführen. • Die Eingangsbereiche als wichtige Aushängeschilder und “Visitenkarten” Wattenscheids besser und hochwertiger gestalten. • Das Bewusstsein und den Stolz, „Wattenscheider“ zu sein, wachhalten und für Beteiligung und aktives Engagement für Bochum Wattenscheid nutzen und nutzbar machen. • Differenzierte Ansätze für Teillagen entwickeln und umsetzen. • Eigentümer aktivieren und sie zur Übernahme von Verantwortung und Mitwirkung bringen sowie Ihnen beratend zur Seite stehen. • Förderung und Begleitung für Gründer anbieten. • Die günstigen Mieten als wichtigen Standortvorteil für Gründer nutzen und aktiv vermarkten. Bestehende Entwicklungschancen besser nutzen Attraktive Fachgeschäfte im Wattenscheider Zentrum 3.2 Probleme und Risiken für Bochum Wattenscheid gesamt Zugleich werden von den Teilnehmern dieses thematischen Workshops aber auch eine Reihe von Risiken gesehen, mit deren Bearbeitung dringend begonnen werden sollte, damit sie nicht zu einer weiteren Abwärtsbewegung der Situation in Bochum Watten- 14 Handel & Gewerbe scheid beitragen. Dies bezieht sich insbesondere auf die folgenden Elemente und Aspekte der Stadtteilentwicklung: • Eine zunehmende Verwahrlosung der Infrastruktur, die von verschiedenen Teilnehmenden wahrgenommen wird. • Ein schwindender sozialer Zusammenhalt in der Bevölkerung Bochum Wattenscheids. • Ein Vordringen von problematischen Nutzungen, die weitere negative Entwicklungen und Verschlechterungen des Stadtteilimages auslösen könnten, wie am Beispiel des Swingerclubs illustriert wird. • Die Schrumpfungsprognose im Hinblick auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Bochum Wattenscheid. • Das Gefühl von Unsicherheit, das von der Stadtteilbevölkerung in Teilbereichen zunehmend empfunden wird. • Die hohe Arbeitslosigkeit und der anteilige Anstieg sozial benachteiligter Bewohner und Bevölkerungsgruppen in Bochum Wattenscheid. • Die hohen und weiter steigenden Leerstandsquoten in 1b-Lagen des Stadtteils. 3.3 Sozialer und funktionaler Niedergang droht Befunde für Teilräume August-Bebel-Platz Der August-Bebel-Platz stellt nach Auffassung zahlreicher Teilnehmender ein deutlich untergenutztes Potenzial für die Entwicklung von Bochum Wattenscheid dar. Neugestaltung des AugustBebel-Platzes ist erforderlich Es besteht daher die Auffassung, dass hier ein städtebauliches Highlight realisiert werden sollte, das zu einer Aufwertung und Urbanisierung des Platzes sowie des Entrées zum Zentrum von Wattenscheid beiträgt. Dies bedeutet im Einzelnen: • Einen Ideenwettbewerb zur städtebaulichen Neugestaltung und Belebung des Platzes ausschreiben und durchführen. • Events zur Stärkung seiner Funktionen und Attraktivität planen und im Sinne eines durchlaufenden Programms realisieren. • Eine verbesserte Möblierung und Gestaltung des Platzes, auch im Hinblick auf den Verkehr, realisieren. • Aktiv an einem Abbau der hohen Leerstandsquoten in 1b-Lagen im Umfeld des Platzes arbeiten. 15 Handel & Gewerbe August-Bebel-Platz heute Bereich Hochstraße: Dieser Bereich wird als ein wichtiges Eingangstor für Bochum Wattenscheid angesehen, so dass eine Verbesserung der Situation in diesem Bereich nach Auffassung der Teilnehmenden hohe Priorität genießen sollte. Die Aktivitäten sollten sich dabei insbesondere auf die folgenden Handlungsfelder beziehen: • Strategien für einen Erfolg versprechenden Umgang mit Tendenzen und Fällen von Leerstand und Verfall entwickeln. • Aufwertungen im Wohnumfeld realisieren. • Den Parkverkehr reglementieren und ordnen. • Wohnen und Nahversorgung im „Low-Budget-Bereich“ entwikkeln, da vermutlich die einzigen Entwicklungschancen für den Bereich der Hochstraße im diesem niedrigpreisigen Marktsegment liegen. • Chancen für Nischen- und Spezialläden sichtbar machen und aktiv vermarkten - diese könnten einen Beitrag zur Stabilisierung dieses Bereichs leisten. Entwicklung eines attraktiven Eingangs zur Innenstadt Insgesamt wird für den Teilbereich Hochstraße die strategische Empfehlung formuliert, hier Strukturen der Selbstorganisation aufzubauen, zu stärken und zu begleiten, sowie Maßnahmen in den Bereichen • bauliche Aufwertung, • Sanierung, • Wohnumfeldverbesserung und • lokaler Wirtschaftsförderung vorzusehen. 16 Handel & Gewerbe Bochumer Straße Der Bereich der Bochumer Straße wird als in seinen Entwicklungschancen sehr begrenzt eingeschätzt. Auch wenn die Verbesserungen, die hier durch den Bau der Umgehungsstraße und eine bauliche Verbesserung der Straße [Schienen und Straßenbelag] erreicht werden können, noch abzuwarten bleiben, so besteht doch die Vermutung, dass dieser Raum aufgrund der hohen Lärm- und Verkehrsbelastungen langfristig bestenfalls als Teilraum für preiswertes Wohnen im unteren Marktsegment zu erhalten sein wird. Daher wird hier perspektivisch die Notwendigkeit gesehen, auch Rückbauaktivitäten vorzusehen, um Brachen mit negativer Ausstrahlung abzubauen und zugleich zusätzlich Freiräume im Quartier zu schaffen. Zukunftsperspektiven der Bochumer Straße Leerstände an der Bochumer Straße Wattenscheid-Heide Der Bereich Wattenscheid Heide wird als weitgehend stabil betrachtet und als qualitätsvolles Nahversorgungszentrums bezeichnet. Für diesen Bereich wird angeregt Strukturen der Selbstverwaltung zu entwickeln und zu stärken, um diesen Bereich nachhaltig in seiner Entwicklung zu sichern. 4. Zusatzworkshops Wattenscheid-Zentrum In Ergänzung zur ursprünglichen Prozessplanung wurde im Rahmen des zweiten thematischen Workshops vereinbart, einen zusätzlichen Workshop zu veranstalten, der sich auf die Entwicklung von Handel, Gewerbe, Wohnen und öffentlichem Raum in Wattenscheid Mitte konzentriert, da alle Teilnehmenden der Auffassung waren, dass dieser Teilraum wegen seiner großen Bedeutung für die Entwicklung Wattenscheids insgesamt eigenständig und differenziert betrachtet werden sollte. Ergebnisse des Zusatzworkshops 17 Wattenscheid-Zentrum Innerhalb des Zusatzworkshops Wattenscheid-Zentrum wurde die besondere Bedeutung von Handel und Gewerbe für die „Kooperative Quartiersentwicklung“ hervorgehoben. Um die Ergebnisse der bisherigen Workshops mit diesen Akteuren zu diskutieren, fand am 05. Juli 2010 ein weiteres, von der Innovationsagentur Stadtumbau NRW moderiertes Treffen von Mitarbeitern der Stadtverwaltung, Einzelhändlern und Vertretern von Wattenscheider Interessengemeinschaften statt. Der Centrumsplatz das Herz der Innestadt Im Rahmen dieser beiden Zusatzworkshops wurden die folgenden Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenziale für WattenscheidZentrum gemeinsam identifiziert und kommentiert. 4.1 • • Stärken des Wattenscheider Zentrums Der Wochenmarkt wird von allen Teilnehmenden als wichtiger Frequenzbringer für die Wattenscheider Fußgängerzone angesehen. Sowohl in den Ämtern als auch in den Geschäften sind an den Markttagen deutlich erhöhte Kundenfrequenzen feststellbar. Als eine Stärke und ein Potenzial der Wattenscheider Innenstadt wird das Getrudis-Center eingeschätzt, das im Dezember 2005 in den Räumen des vormaligen Kaufhauses Rupprecht [ehemals Horten], das im Jahr 2000 geschlossen wurde, als neuer Schwerpunkt für Handel und Versorgung eröffnete. Auf einer Nutzfläche von rund 20.000 Quadratmetern befinden sich auf zwei Etagen circa 12.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit einem eher discountorientierten Branchenmix sowie verschiedene öffentliche und medizinische Nutzungen im Obergeschoss. Die Neueröffnung hat, so die Einschätzung von Fachleuten, zu einer Stabilisierung der Vermietbarkeit der Ladenlokale im Kernbereich des Stadtteils geführt und auch positive Impulse für gastronomische Nutzungen des Alten Marktes gesetzt. Markt und Einkaufszentrum als Kundemagneten 18 Wattenscheid-Zentrum Das Getrudis-Center • In der Fußgängerzone sind einige problematische Nutzungen bereits seit längerer Zeit per Satzung ausgeschlossen, hier sind vor allem Spielhallen und Sexshops zu nennen. Wenngleich es einen Bestandsschutz für zuvor bereits ansässige Betriebe gibt, bietet diese Regelung die Chance, stattfindende Trading-DownProzesse zu bremsen. • Eine Stärke des Zentrums stellen auch die diversen Events und Veranstaltungen, wie beispielsweise das Weinfest, dar. Diese Veranstaltungen bringen eine Vielzahl an Einwohnern in die Innenstadt, auch wenn teilweise die Verknüpfung mit dem ansässigen Handel und der Gastronomie verbessert werden könnte. 4.2 • • Schwächen des Wattenscheider Zentrums Als wesentliche Schwäche des Zentrums werden die begrenzten und teilweise unattraktiven Angebote benannt. Vor allem die Konzentration von Filialisten des Niedrigpreissegments wird als Problem und Hindernis für die weitere Entwicklung des Zentrums gesehen. Die Attraktivität leidet auch darunter, dass es kaum ergänzende und höherwertige Angebote gibt. So fehlen insbesondere interessante Geschäfte des Facheinzelhandels. Unternutzungen und Leerstände nehmen zu Problematisch ist auch die hohe Fluktuation im Zentrum, die darauf hindeutet, dass viele Geschäftskonzepte an diesem Standort nicht tragfähig sind. Zudem sind voranschreitende TradingDown-Prozesse im Zentrum erkennbar. So nehmen etwa Discountanbieter weiter zu, während höherpreisige Nutzungen weitestgehend verschwunden sind. Ein Teilnehmer betont, dass der Trading-Down Prozess im Zentrum nicht voranschreitet, sondern bereits abgeschlossen ist. Eine Verbesserung wird nur unter Einsatz weiterer finanzieller und sachlicher Mittel erreicht werden. 19 Wattenscheid-Zentrum • Die Anbindung der Bereiche hinter der Post wird als mangelhaft angesehen. Besucher der Innenstadt sehen aufgrund der Gestaltung des öffentlichen Raums nicht, dass es hier weitere Geschäfte und Dienstleister gibt. • Es fehlt nach allgemeiner Einschätzung ein Organisator vor Ort, der Maßnahmen anstößt, die Werbegemeinschaft und die ansässigen Händler in ihrem Engagement unterstützt und aktiviert und der einen gemeinsamen Entwicklungsprozess von Händlern und Eigentümern moderiert und fördert. • In den Obergeschossen vieler Immobilien in der Fußgängerzone sind Unternutzung bzw. Leerstände feststellbar. Die Ursachen hierfür sollten durch Gespräche mit den Einzelhändlern, die die Ladenlokale im Erdgeschoss der Immobilien nutzen, geklärt werden. • Besonders im Bereich des August-Bebel-Platzes stellt der Vandalismus im öffentlichen Raum ein Problem für die Entwicklung des Zentrums dar. 4.3 • • Entwicklungschancen des Wattenscheider Zentrums Als wesentliche Entwicklungschance wird die Schaffung eines attraktiven Ambientes angesehen, das die baulichen Potenziale der Wattenscheider Innenstadt nutzt. Sowohl die Gestaltung des öffentlichen Raums als auch der teilweise vorhandene Altbaubestand bieten die Möglichkeit zur Schaffung einer hohen Aufenthaltsqualität und eines positiven Einkaufsgefühls. Nutzung des historischen Charakters der Innenstadt Die im Süden Wattenscheid vorhandene hohe Kaufkraft der Bevölkerung sollte zukünftig verstärkt an das Wattenscheider Zentrum gebunden werden. Dafür bedarf es auch entsprechender Angebote. Attraktives, historisches Erscheinungsbild 20 Wattenscheid-Zentrum • Eine Chance wird zudem in einer räumlichen Konzentration des Hauptgeschäftsbereichs und des ansässigen Einzelhandels, insbesondere des Facheinzelhandels und der Spezialanbieter, auf den Kern der Wattenscheider Innenstadt gesehen. Nur dadurch lässt sich eine attraktive Angebotsmischung schaffen, die vom Kunden auch in ihrer Breite wahrgenommen wird und sich nicht nur auf das einzelne Geschäft bezieht. Die Anziehungskraft der Spezialanbieter könnte so zum gegenseitigen Vorteil genutzt werden. Hauptgeschäftsbereich neu denken • Ein weiteres Entwicklungspotenzial, vor allem in den von Leerständen betroffenen Nebenlagen, bildet die Schaffung von Angeboten des barrierefreien Wohnens. Solche Angebote können zur Belebung des Zentrums beitragen und die langfristige Vermietbarkeit der Immobilien sichern. • Eine Chance wird in der durchaus vorhandenen Bereitschaft einzelner Eigentümer zum Abschluss von Staffelmietverträgen o.ä. gesehen. Es gilt vermehrt Eigentümer zu identifizieren, die mit Mietpreissenkungen oder Staffelmieten für Gründer an der Schaffung eines attraktiven Geschäftsbesatzes mitwirken. Die bisherigen Mietpreisvorstellungen für die zentralen Einkaufslagen ermöglichen es Gründern derzeit hier kaum, ein neue Geschäftsmodelle zu erproben. Gezielte Förderung von Die beiden in Wattenscheid agierenden Werbegemeinschaften sind durchaus als aktiv einzustufen. Sie umfassen allerdings nur die wenigen Facheinzelhändler am Standort, während die relativ zahlreich am Standort vertretenen Filialisten und Franchisenehmer nicht Mitglied der Werbegemeinschaften sind. Weiterhin beziehen sich die durch die Werbegemeinschaften umgesetzten Maßnahmen und Projekte häufig eher auf kurzfristige Aktivitäten [z.B. die Organisation von einzelhandelbezogenen Aktionen und Events], als auf mittel- bis langfristigen Planungen, wie sie etwa in einer freiwilligen oder gesetzlich verankerten ISG vorrangig sind. Dies ist dem Organisationsgrad und den finanziellen Möglichkeiten geschuldet. Aktuelle Maßnahmen und Planungen weisen allerdings in Richtung auf längerfristigere Planungen und verbesserte Organisationsstrukturen [z.B. Anschaffung ergänzender Begrünung durch Private, Finanzierung eines Quartiersmanagements]. Diese eher strukturellen Ideen und Vorhaben sollten im weiteren Prozess, auch durch eine Vernetzung und ggf. externe Moderation gestärkt und unterstützt werden. Weitere Professionalisierung • • Neben der Anpassung von Mietpreisen als Maßnahme zur Attraktivierung des Einzelhandels- und Gewerbestandorts ist eine verstärkte Einbeziehung der Eigentümer erforderlich. Es ist daher zu prüfen, ob eine freiwillige Immobilien- und Standortgemeinschaft [ISG] als ein erster Schritt einer verbesserten Einbindung der Eigentümer in die Standortentwicklung, auch hinsichtlich der Aufwertung des öffentlichen Raums, möglich ist. Existenzgründern der Werbegemeinschaften 21 Wattenscheid-Zentrum • Auf der anderen Seite bildet auch eine engere Vernetzung der ansässigen Einzelhändler und Gewerbetreibenden ein Entwicklungspotenzial, dass es auszuschöpfen gilt. Die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre werden nach Ansicht einiger Akteure zu wenig in der Einschätzung des Einzelhandelsstandorts berücksichtigt. Vielmehr gibt es, neben dem nachfolgend vorgestellten Mietmodell „Make it Mex!“ [vgl. 4.5], weitere gute Bespiele der Zusammenarbeit mit den Vermietern. Im Bereich der Westenfelder Straße [Bereich Bahnhofstraße] ist es der dortigen Interessengemeinschaft gelungen, die Ansiedlungspolitik gemeinsam mit den Immobilieneigentümern abzustimmen. Auch im Vorfeld der Errichtung des GertrudisCenters gab es eine breit angelegte Beteiligung der ortsansässigen Händler. Die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Händlern und Eigentümern hat zu berücksichtigen, dass das Wattenscheider Zentrum aus unterschiedlichen Kernen besteht und man sich ggf. auf bestimmte, überschaubare Straßenabschnitte beziehen sollte. Teilbereiche und Kerne mit eigenem Gesicht 4.4 • Entwicklungsrisiken des Wattenscheider Zentrums Ein wesentliches Hindernis der zukünftigen Entwicklung des Wattenscheider Zentrums stellt die Konkurrenz zu den umliegenden Zentren dar. Vor allem die Innenstädte von Bochum und Essen, aber auch Gelsenkirchen, ziehen mit ihren attraktiveren und breiteren Angeboten viele Kunden aus Wattenscheid an. Es bedarf daher einer Angebotsstruktur, die sich von den standardisierten Angeboten dieser Innenstädte abhebt. Die mögliche Schließung eines Supermarktes im Zentrum, dessen Standort den heutigen Anforderungen nur noch bedingt entspricht, birgt ein weiteres Entwicklungsrisiko, da mit diesem Markt ein wichtiger Frequenzbringer verloren gehen würde. Ausgeprägte Konkurrenzsituation 22 Mietmodell MEX • Das Wattenscheider Zentrum dient auch als Treffpunkt finanziell schwächerer Gruppen, die aufgrund ihres Alkoholkonsums im öffentlichen Raum von den Einzelhändlern teilweise als Problem wahrgenommen werden. Aufgrund der Frequenzen fallen diese Gruppen jedoch vor allem am Wochenende, wenn die Geschäfte und öffentlichen Einrichtungen nicht geöffnet haben, negativ auf. Es fehlt gegenwärtig zum Teil an entsprechenden öffentlichen Treffpunkten für diese Gruppen, die als Ergänzung zu den verschiedenen, bereits bestehenden Hilfsangeboten eingerichtet werden könnten. • Der Workshop zum Wattenscheider Zentrum ergab, dass sich zuletzt vermehrt internationale Investmentgesellschaften in den Standort eingekauft haben, die vielfach nur kurzfristige Renditeziel verfolgen und sich nur schwer in eine kooperative Quartiersentwicklung einbeziehen lassen. Die Teilnehmer der Dialogveranstaltung mit Händlern und Gewerbetreibenden sahen dagegen kaum Probleme oder Risiken aufgrund von Immobilienfonds oder kurzfristig orientierten Eigentümern. 4.5 Make it Mex! Vorstellung des innovativen Mietmodells des Wattenscheider Immobilienberaters Edgar Neufeld zur Förderung von Existenzgründungen im Wattenscheider Zentrum Make it Mex - Good Practice Beispiel aus Wattenscheid Mex – Mietverträge für Existenzgründer Eine Allianz zwischen Jungunternehmern und Immobilieneigentümern – wie kann das funktionieren? Dauerhaft und gewinnbringend soll dieses Bündnis obendrein sein! Hierfür bedarf es spezieller Mietverträge, die die Interessen von Vermietern und Gründern auf einen fairen Nenner bringen, d. h. Mietverträge für Existenzgründer oder kurz Mex. Mex soll Existenzgründern einen soliden Start zu günstigen Einstiegskonditionen ermöglichen und dem Eigentümer im Erfolgsfall langfristig einen attraktiven Mieter sichern. Mex ist hierbei weniger ein starres Vertragsmuster als vielmehr die Beschreibung des Weges, auf dem man im Einzelfall zu einem fairen Mietvertrag zwischen Existenzgründer und Vermieter kommen kann. Hieraus ergeben sich die folgenden Bausteine, die bei Abwägung der Chancen und Risiken von Vermieter und Mieter in einem Mietvertrag zu regeln sind: 23 Mietmodell MEX Die Bausteine von Mex Der Mietzins Ist der Mietzins angemessen, ist der Laden für die Geschäftsidee geeignet, welche Umsätze lassen sich am Standort erzielen? Die erfahrenen Experten der Gründungsinitiative lassen Sie nicht allein – sie geben wertvolle Tipps, vermitteln zwischen Vermieter und Existenzgründer, suchen nach passenden Konzepten, bewerten Business-Pläne und sprechen faire Empfehlungen für die Vertragsmiete nach der Startphase aus. Die Vertragslaufzeiten Die Neuvermietung von Ladenlokalen ist in der Regel mit nutzungsabhängigen Umbauten und Renovierungen verbunden. Je höher der Investitionsaufwand von Mieter und Vermieter ist, desto längere Vertragslaufzeiten machen auf beiden Seiten Sinn. Unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der Allianz-Partner sprechen die Partner des Gründungsnetzwerkes Empfehlungen für Vertragslaufzeiten aus. In der Regel ist von einer festen Laufzeit von mindestens 5 Jahren auszugehen. Die Notausstiegsklausel Und was ist, wenn die gute Geschäftsidee am Ende doch nicht funktioniert? Wenn trotz aller Bemühungen von Gründer und Netzwerk das junge Unternehmen zukünftig keine schwarzen Zahlen schreiben wird, muss es eine geordnete Rückzugsmöglichkeit für den Gründer geben! Dieser Notausstieg wird als sog. Sonderkündigungsrecht von vornherein im Mietvertrag verankert. Ein solcher Notausstieg ist in der Regel nur zu einem bestimmten Zeitpunkt im Mietverhältnis möglich. Die vom Vermieter geleisteten mieterabhängigen Investitionen sollten bis zu diesem Zeitpunkt bereits über die geflossenen Mieten abbezahlt worden sein. Die Staffelmiete Günstige Startkonditionen sollen dem Existenzgründer den Einstieg in die innerstädtische Wirtschaft erleichtern. Nur ein erfolgreicher Gründer kann langfristig eine angemessene Miete zahlen. Daher macht es Sinn, dem jungen Unternehmen in der Startphase deutliche Mietnachlässe zu gewähren und den Gründer nach und nach an das langfristige Mietniveau heranzuführen. 24 Weiteres Vorgehen Die mietfreie Zeit Je attraktiver und origineller der Laden gestaltet ist, desto höher sind in der Regel die Erfolgschancen des Startups. Ein pfiffiges Renovierungs- und Einrichtungskonzept ist daher ein wesentlicher Erfolgsbaustein einer Existenzgründung. Da mangels Umsatz die Miete noch nicht verdient werden kann, sollte dem Gründer zu Beginn des Mietverhältnisses ein angemessener mietfreier Zeitraum für eigene Renovierungs- und Einrichtungszwecke gewährt werden. Der Renovierungskostenzuschuss Im Rahmen der Neuvermietung von Ladenlokalen sind vom Vermieter regelmäßig Renovierungs- und Umbauleistungen zu erbringen: zum Beispiel Erneuerung von abgehängten Decken, Bodenbelägen, Malerarbeiten, Elektro-, Sanitärarbeiten, … Anstatt Firmen zu beauftragen, kann es bei Mex für beide Parteien günstiger sein, sich auf einen pauschalen Renovierungskostenzuschuss zu einigen, den der Existenzgründer quasi in Eigenleistung [„Muskelhypothek“] während der o. g. mietfreien Zeit im Laden verbaut. Edgar Neufeld | August-Bebel-Platz 4 | 44866 Bochum 5. Weiteres Vorgehen Nach Fertigstellung der Dokumentation zur kooperativen Stadtteilentwicklung Bochum-Wattenscheid können nun, vorbehaltlich der Verfügbarkeit notwendiger Ressourcen, die Ergebnisse genutzt werden, um die Grundzüge eines Integrierten Handlungskonzeptes für Bochum Wattenscheid zu entwickeln. Nach Abschluss der Workshops haben sich weitere Akteure bei Stadtverwaltung und Innovationsagentur gemeldet, um Anregungen, Potentiale und Probleme einer integrierten Stadtteilentwicklung zu benennen. Auch diese Gesichtspunkte sollen bei der Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzepts berücksichtigt werden und sind in der Anlage beigefügt. Das Konzept sollte so gestaltet sein, dass es bereits kurzfristige integrierte und kooperative Maßnahmen benennt und skizziert, dass es zum anderen aber auch als Grundlage für einen entsprechenden Förderantrag an das zuständige Landesministerium geeignet ist. Dipl.-Ing. David R. Froessler | Dipl.-Ing. Torsten Wiemken Innovationsagentur Stadtumbau NRW Düsseldorf | Oktober 2010 25 Anhang Anhang Teilnehmerlisten Gebietsprofil Wattenscheid-Rathaus Anregungen nach Abschluss der Workshops Impressum 26 Teilnehmerlisten Workshop “Wohnen und Wohnumfeld in den Quartieren WattenscheidRathaus und Heide” | Mittwoch, 19. August 2009 1. Balbach, Hans Bezirksbürgermeister 2. Bentler, Andreas Bochum Marketing GmbH 3. Böhm, Ralf Polizei Bochum 4. Erdogan-Reichstein, Gülbahar Stadt Bochum - Integrationsbüro 5. Gantenberg, Urban Polizei Bochum, KV 6. Graffweg, Christoph Fröbelschule 7. Hajo, Saradar Street Work - Stadt Bochum 8. Just, Melanie Stadtplanungs- und Bauordnungsamt 9. Kayhs, Karlheinz Bezirksverwaltungsstelle Wattenscheid 10. Lingner, Ina Evangelisches Kinder- und Jugendhaus 11. Lottke, Udo Polizei Bochum 12. Lorenz, Patricia Jugendamt - Stadt Bochum 33. Lüke, Reinhold Immobilien R. Lüke 14. Ruhl, Wolfgang ARGE Bochum 15. Vogt, Monika Pastorin 16. Voß, Dietrich Polizei Bochum, Dir.-K./V.O. 17. Wagner, Andre Innovationsagentur Stadtumbau NRW 18. Weiß, Doris Martin-Luther-Kinderhaus 19. Werdelmann, Jochen Stadt Bochum 20. Werthmann-Grossek, Elke Amt f. Bauverwaltung und Wohnungswesen 27 Teilnehmerlisten Workshop “Handel, Gewerbe und öffentlicher Raum in den Quartieren Wattenscheid-Rathaus und Heide” | Mittwoch, 9. September 2009 1. Philip Ambrosius | Ingenieurbüro Blanke Ambrosius 2. Hans Balbach | Bezirksbürgermeister Bochum Wattenscheid 3. Andrea Baltussen | Stadt Bochum | Umwelt- und Grünflächenamt 4. Andreas Bentler | Bochum Marketing 5. Herr Bode | Stadt Bochum 6. Ralf Boehm | Polizei Bochum | VD 13 7. Wolfgang Dressler | Werbegemeinschaft Wattenscheid 8. Jennifer Duggen | IHK Bochum 9. Martin Eder | Innovationsagentur Stadtumbau NRW 10. Marion Flügge | Stadt Bochum | Amt für Wirtschaftsförderung 11. David R. Froessler | Innovationsagentur Stadtumbau NRW 12. Reinhard Hachenberger | Stadt Bochum | Amt f. Bauverwaltung u. Wohnungswesen 13. Rita Kosthaus-Horn | Stadt Bochum | Sozialamt / Altenhilfe 14. Reiner Liebscher | Stadt Bochum | Tiefbauamt 15. Patricia Lorenz | Stadt Bochum | Jugendamt 16. Susanne Markowiak | Einzelhändler | Europe meets Africa 17. Wilhelm Markowiak | Einzelhändler | Europe Meets Africa 18. Vera Monka-Glänzer | Primavera Mode GmbH 19. Angelika Müller | Stadt Bochum | Ordnungsamt 20. Edgar Neufeld | Immobilien- und Standortentwicklungsberatung 21. Uwe Rumianek | Volksbank Ruhr Mitte 22. Marion Runge | Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe 23. Heinz-Jürgen Thömmes | Leitder Bezirksverwaltungsstelle Wattenscheid 24. Jochen Werdelmann | Stadt Bochum | Sozialamt 28 Teilnehmerlisten 29 Gebietsprofil Wattenscheid-Rathaus 30 Gebietsprofil Wattenscheid-Rathaus 31 Gebietsprofil Wattenscheid-Rathaus 32 Anregungen Anregungen nach Abschluss der Workshops • Für den Bereich Wattenscheid Heide sollte die Bedeutung des Centrumplatzes hervorgehoben werden. Für diesen Teil des Untersuchungsgebiets ist er u. a. als Einzelhandelsstandort wichtig. • Auch die Einbindung weiterer Akteure ist für konkrete Planungen und die Umsetzung von Maßnahmen entscheidend. Für den Bereich Heide ist der Werbering Wattenscheid Heide e. V. ein Verein, der großes Interesse an der weiteren Arbeit hat. • Aussagen über Raumausschnitte sollten hinterfragt und präzisiert werden. In Wattenscheid zeigt sich dies beispielsweise im Bereich Bochumer Straße/ Hochstraße, die von unterschiedlicher Qualität sind. Manchmal ist nicht klar, ob beide Bereiche gemeint sind oder nur ein Teilabschnitt. • Für den Bereich des Wohnens sind auf der Bochumer Straße bereits Fassaden saniert worden. Es wurde Kritik daran geäußert, dass der Sinn von künftigen Investitionen in diesem Bereich in Frage gestellt wird. • Der Neubau des Altenheims an der Graf-Adolf-Str. sollte bei der Bewertung der Wohnqualität berücksichtigt werden. Hier entsteht für eine wachsende Bevölkerungsgruppe eine moderne Einrichtung im Untersuchungsgebiet. 33 Impressum Modellprojekte der Innovationsagentur Stadtumbau NRW Kooperative Quartiersentwicklung Bochum Wattenscheid Schlussbericht | Dokumentation Bearbeitung: Dipl.-Ing. David R. Froessler Dipl.-Ing Torsten Wiemken Innovationsagentur Stadtumbau NRW Talstraße 22 - 24 D - 40217 Düsseldorf Fon: 0211 - 5 444 866 Fax: 0211 5 444 865 eMail: info@StadtumbauNRW.de www.StadtumbauNRW.de www.UrbanFuturesFactory.eu Düsseldorf | Oktober 2010 34