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Manuskript_KonzeptRuhr_Text_18.11.2010.pdf

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Daten

Kommune
Bochum
Dateiname
Manuskript_KonzeptRuhr_Text_18.11.2010.pdf
Größe
3,0 MB
Erstellt
26.12.14, 14:39
Aktualisiert
29.01.18, 06:29

Inhalt der Datei

KONZEPT RUHR 2010 UMSETZUNG UND PERSPEKTIVEN Gemeinsame Strategie der Städte und Kreise zur nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung in der Metropole Ruhr 2 Inhalt Beteiligte Einleitung Zusammenfassung 3 4 5 Teil 1: Umsetzung des Konzepts Ruhr – die „ruhrbasics“ 1.1 Die „ruhrbasics“ 1.2 Projekte – April 2008 1.3 Projekte – Juli 2009 1.4 Projekte – Juli 2010 7 8 8 9 Teil 2: Ansätze für die nächste Phase des Strukturwandels 2.1 Übergreifende Strategien Wandel als Chance Wirtschaftsflächen / Gewerbliches Flächenmanagement Ruhr Bildungsregion / Bildungsbericht Ruhr 2.2 Interkommunale Ansätze Regionale Entwicklungskonzepte Bewerbung European Green Capital Campusinitiative Ruhr 2.3 Ansätze in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Verbänden InnovationCity Ruhr Charta Ruhr 2.4 Entwicklung der Wirtschaftsstruktur Green Economy 2.5 Abgleich: Inhalte und Zeithorizonte 11 11 11 12 13 13 14 14 14 14 15 15 15 16 Teil 3: Zusammenführung und Perspektiven - Ruhr2020+ 3.1 Zentrale Handlungsfelder Stadt Bildung Klima 3.2 Dritte Dekade des gemeinschaftlich organisierten Wandels Die drei Säulen: Stadt – Bildung – Klima Perspektive: Ruhr 2020+ 3.3 Instrumente Administrative Zusammenarbeit Innovation durch Wettbewerb Projekte im Verbund Großereignisse 17 17 17 18 18 18 19 20 20 21 21 21 Teil 4: Nächste Schritte Unterrichtung der Stadträte und Kreistage Untersetzung von Ruhr2020+ Integrierte Förderansätze 22 22 23 Ansprechpartner Konzept Ruhr 2010 24 Beteiligte Beteiligte An der Fortschreibung des Konzepts Ruhr im Rahmen des Berichts 2010 – Umsetzung und Perspektiven – haben mitgewirkt: n Die Städte der Arbeitsgemeinschaft 2030: Bochum, Bottrop, Duisburg, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen, n die Kreisverwaltung und die Städte Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten im Ennepe-Ruhr-Kreis, n die Kreisverwaltung und die Städte des Kreises Recklinghausen: Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen, Waltrop, n die Kreisverwaltung und die Städte/ Gemeinden des Kreises Unna: Bergkamen, Bönen, Fröndenberg/ Ruhr, Holzwickede, Kamen, Lünen, Schwerte, Selm, Unna, Werne, n die Kreisverwaltung und die Städte Dinslaken, KampLintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck und Voerde im Kreis Wesel, n der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), Essen, n die Emschergenossenschaft und der Lippeverband, Essen, n die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, Mülheim an der Ruhr, n das Büro GseProjekte, Flechtingen im Auftrag der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH. Die Koordination der Arbeiten im Rahmen des Konzepts Ruhr erfolgt fortlaufend in einem „Interkommunalen Arbeitskreis“ unter Federführung der Stadt Bottrop. 3 4 Einleitung Mit dem „Konzept Ruhr“ verfügt die Metropole Ruhr seit n 2008 über eine langfristig angelegte Strategie zur nachhal- Engagements in der Stadterneuerung und Flächenent- tigen Stadt- und Regionalentwicklung, die über eine Dekade hinweg Grundsätze der regionalen Entwicklung mit ei- macht die wachsende Bedeutung privatwirtschaftlichen wicklung sichtbar; n ner Gesamtdarstellung der konkreten Vorhaben verbindet. bietet eine strukturierte Übersicht zu den innerhalb einer Dekade vorgesehenen Projekten und zeigt den Stand der Realisierung; Auf diese Weise bildet Konzept Ruhr auch die Klammer n ist Grundlage für projektbezogene Förderanträge oder zur Integration teilregionaler Entwicklungskonzepte und grundsätzliche Abstimmungsprozesse mit dem Land der Ergebnisse überkommunaler Wettbewerbe. Die Stadt- Nordrhein- Westfalen. räte und Kreistage haben das Konzept Ruhr und den dazu gehörigen „Statusbericht 2009“ verabschiedet. Die Landesregierung akzeptiert das Konzept Ruhr und die begleitende Projektliste als Grundlage von Förderentscheidungen in den einschlägigen Förderprogrammen. Der vorliegende Bericht 2010 zu „Umsetzung und Perspektiven“ des Konzepts Ruhr ist in vier Teile gegliedert: n Teil 1 beschreibt den Stand der Planung und Umsetzung von Vorhaben, fokussiert Probleme bei der Realisierung und zeichnet die Entwicklung der Projektliste seit 2008 nach. Das Konzept Ruhr n n definiert mit den „ruhrbasics“ ein raumbildendes, die nächste Phase des Strukturwandels, beschreibt die gemeinschaftliches Leitbild für die nachhaltige Stadt- und entsprechenden Ansätze und benennt die jeweiligen Akteure. Regionalentwicklung der Metropole Ruhr in der nächsten Dekade; n n Metropole Ruhr in der nächste Dekade und beschreibt Instrumente für deren Umsetzung. beschreibt die Bedeutung der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung im Strukturwandel und im Wettbewerb der Regionen; Teil 3 entwickelt aus den vorhandenen Ansätzen heraus eine Gesamtstrategie für die nachhaltige Erneuerung der formuliert Qualitäten und Handlungsfelder zur Planung und Umsetzung konkreter Vorhaben, n Teil 2 gibt eine Übersicht zur derzeitigen Diskussion über n Teil 4 listet die nächsten Schritte zur inhaltlichen Vertiefung und Umsetzung der Gesamtstrategie auf. Zusammenfassung 5 Zusammenfassung Die Städte und Kreise in der Metropole Ruhr blicken auf zwei 36 Vorhaben sind vollständig oder mit wichtigen Bauab- erfolgreiche Dekaden der gemeinschaftlich verantworteten schnitten abgeschlossen, 228 werden derzeit umgesetzt. Stadt-und Regionalentwicklung zurück. Diese Maßnahmen mobilisieren ein Investitionsvolumen von rund 1,65 Mrd. € im öffentlichen – davon wurden ein- Von 1989 bis 1999 hat die IBA Emscher Park das Gesicht der schließlich dem Jahr 2010 bereits rund 780 Mio. € investiert gesamten Region verändert, den Grundstein für intensive – und 6,15 Mrd. € im privaten Sektor. interkommunale Zusammenarbeit gelegt und das Image der Metropole Ruhr positiv verwandelt. In der Dekade von Die Realisierung der Vorhaben ist eng mit der Organisations- 2000 bis 2010 haben die Städte und Kreise diesen Prozess kraft und Leistungsfähigkeit der Kommunen verbunden. Die erfolgreich erweitert und vertieft. Sichtbarer Ausdruck dafür wirtschaftliche Lage der Kommunen schließt jedoch derzeit ist die erfolgreiche Bewerbung der Region als Kulturhaupt- namhafte Beiträge zur Mitfinanzierung und Unterhaltung stadt Europas mit der Präsentation im Jahr 2010. neuer Projekte weitgehend aus. So haben die Städte und Kreise das Volumen der mittel- und langfristig vorgesehe- Gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft und Verbänden nen Projekte erheblich zurückgefahren. Damit verbunden arbeiten die Städte und Kreise – gemeinsam mit weiteren ist ein potentieller Rückgang der erwarteten öffentlichen öffentlichen und privaten Akteuren – nun an Inhalten und und privaten Investitionen um rund 400 Mio. €. Zielen für die nächste Dekade bis zum Jahr 2020. Dabei wird deutlich, dass in der nächsten Phase des Strukturwandels Nur wenn es gelingt, die finanzielle Ausstattung der Kom- neben die „klassischen“ Themen der Stadterneuerung und munen grundlegend zu verbessern, kann die nächste Phase Flächenentwicklung zunehmend Herausforderungen in den des Wandels erfolgreich bewältigt werden. Die Umsetzung Bereichen Bildung/Integration und Klima/Energie treten, der Projekte wird zudem zunehmend durch bürokratische deren Wirkungen sich unmittelbar in den Innenstädten, Auflagen und Vorgaben seitens der Landesverwaltung er- Stadtteilen und Landschaftsräumen abbilden. schwert. Diese Situation führt auch dazu, dass zeitnah mit einem erheblichen Rückgang der Aufträge an Bauindustrie, Seit rund drei Jahren bringen die kommunalen Gebietskörperschaften ihre Vorhaben der Stadterneuerung, der gewerblichen Flächenentwicklung und weitere, regional bedeutsame Projekte im Rahmen interkommunaler Abstimmungsprozesse in das Konzept Ruhr ein. Die begleitende Projektliste enthält mit Stand Oktober 2010 insgesamt 350 Projekte, zu denen weitere 122 Untervorhaben hinzukommen. Allein 72 Projekte sind interkommunal angelegt. Baugewerbe und Handwerk zu rechnen ist. 6 Schon vor diesem Hintergrund gewinnt die interkommunale Das „+“ steht für gemeinschaftlich definierte Ziele und Zusammenarbeit in der Metropole Ruhr weiter an Bedeu- Vorhaben in den drei Säulen Stadt – Bildung – Klima. Die tung. Die Städte und Kreise haben im Kontext des Konzepts Verbundprojekte zur Realisierung von Ruhr2020+ können Ruhr seit 2008 in Zusammenarbeit mit privaten Akteuren n auf der Ebene jeder Kommune strategische Ansätze zur Bewältigung der neuen Herausfor- n übergreifend von allen Kommunen derungen definiert. n im Zusammenwirken von Kommunen, Institutionen und Unternehmen umgesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Erarbeitung des „Bildungsberichts Ruhr“ unter Federführung des RVR und der wmr in Mit der schrittweisen Realisierung von Ruhr2020+ können enger Zusammenarbeit mit den Kommunen oder die Durch- die Städte und Kreise die fortlaufende Umgestaltung von führung des Wettbewerbs „Innovation City“ auf Initiative Städten und Stadtteilen in eine neue Dimension führen. Alle und unter Federführung des Initiativkreises Ruhr. Maßnahmen zusammen genommen sind ein Fundament dafür, die Lebensbedingungen in der Metropole Ruhr weiter Daraus wird deutlich: Herausforderungen in der Bildung zu verbessern, den Bevölkerungsrückgang abzuschwächen und der Integration, der Energieeffizienz und der Klimaver- und die Region attraktiv zu machen für junge Menschen aus besserung treten in den nächsten Jahren gleichberechtigt aller Welt. neben die Stadterneuerung und Flächenentwicklung. Aus diesem Kontext lassen sich auch Anforderungen an Die drei Säulen integrierte Förderansätze definieren, mit denen das Land n Stadt Nordrhein-Westfalen, die Bundesregierung oder die Europä- n Bildung ische Union die nächste Phase des Wandels in der Metropole n Klima Ruhr unterstützen könnten. werden den Wandel der Metropole Ruhr in der nächsten Dekade bestimmen. Das Konzept Ruhr schlägt dafür den Leitbegriff „Ruhr2020+“ vor. Die Jahreszahl 2020 steht für das gemeinschaftliche Herangehen an die Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts – und die Chance, Ergebnisse der Arbeit im Jahr 2020 im Rahmen eines international wahrgenommenen Großereignisses zu präsentieren. Teil 1: Umsetzung des Konzepts Ruhr 7 Teil 1: Umsetzung des Konzepts Ruhr Mit Vorlage des Berichts 2010 zu Umsetzung und Faktoren der Bildung, Integration und der Klimawandel be- Perspektiven geht das Konzept Ruhr ins vierte Jahr seines einflusst wird. Das Profil des Konzepts Ruhr wird sich in den Bestehens. Viele Projekte sind bereits weit fortgeschritten nächsten Jahren dem entsprechend weiter verändern. Bei oder haben den Übergang aus der Planungs- in die Reali- den konkreten Projekten ist erkennbar, dass die finanzielle sierungsphase erreicht. Zwischenzeitlich haben vor Allem Situation der Kommunen die Vorarbeiten zum Start neuer Maßnahmen der gewerblichen Flächenentwicklung an Vorhaben deutlich beeinträchtigt. Bedeutung gewonnen. Auf der inhaltlichen Ebene zeigt sich, dass die Entwicklung der Städte zunehmend auch von 1.1 „ruhrbasics“ Das Konzept Ruhr wirkt seit 2008 für den Bereich Elemente zusammen tragen dazu bei, dass die Metropole der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung als Ruhr schon auf dem Weg ist, für die Jahre nach der „Euro- „Katalysator“ einer vertieften Strategiediskussion und päische Kulturhauptstadt RUHR.2010“ weitere „ruhrevents“ Schrittmacher zur Realisierung von Projekten innerhalb mit internationaler Wahrnehmung vorzubereiten. der laufenden Dekade. Fünf Themen bestimmen die Zuordnung von Projekten im Konzept Ruhr. Unter der Überschrift Die ruhrbasics haben sich bewährt. Als raumbildendes, „ruhrbasics“ zusammengefasst sind dies strukturierendes Ordnungsmodell der Regionalentwicklung n Die Entwicklungsachsen entlang Ruhr, A 40, Emscher und Lippe (ruhrlines), haben sie weiterhin Alleinstellung. Sie bilden den einzigen verfügbaren „Maßstab“ für die regionale Einordnung loka- n die Qualität der Zentren und Stadtteile (ruhrcities), ler oder interkommunaler Projekte bei Stadtentwicklung, n die Entwicklung hochwertiger Gewerbe- und Industries- Flächenförderung und Landschaftsgestaltung. n die Schaffung von Rahmenbedingungen für weitere priva- In der aktuellen Projektliste lassen sich von den insgesamt te Investitionen in den Entwicklungsräumen (ruhrinvest) 350 Projekten 169 den Entwicklungsachsen entlang der und die darauf basierende Vorbereitung überregional „ruhrlines“ zuordnen. Einen Schwerpunkt bilden die Vorha- tandorte (ruhrexcellence), n wahrgenommener Ereignisse (ruhrevents). ben im Bereich der „ruhrcities“ mit 271 Projekten. Auf die wirtschaftliche Entwicklung zielen insgesamt 122 Vorha- Die „ruhrlines“ und „ruhrcities“ bilden mit ihren konkreten ben im Rahmen von „ruhrinvest“; dem Bereich „ruhrexcel- Projekten die strategischen Eckpfeiler des regionalen Ent- lence“ sind 76 Projekte zuzuordnen. Mehrfachnennungen wicklungsprozesses. Die zumeist öffentlich/ privaten Vor- sind möglich, weil viele Projekte auf Grund ihrer Lage oder haben in den Bereichen „ruhrexcellence“ und „ruhrinvest“ komplexen städtebaulichen Struktur gleichzeitig verschie- füllen die neu entstehenden Entwicklungsräume aus. Sie denen basics zugeordnet werden. Die Abschnitte 1.2 bis 1.4 profitieren von der Attraktivität umgestalteter Stadtland- referieren die Entwicklung der Projektliste in den Jahren schaften und fügen ihrerseits neue Qualitäten hinzu. Alle 2008 bis 2010. 8 1.2 Projekte - April 2008 Die Projektliste vom April 2008 enthielt insgesamt 274 Vorhaben aus 35 Städten und 3 Kreisen. Über die Realisierung der Projekte sollten öffentliche Investitionen in Höhe von rund 1,61 Mrd. € und private Investitionen von rund 4,43 Mrd. € angestoßen werden. 1.3 Projekte - Juni 2009 Mit Fortschreibung der Projektliste im Juni 2009 wur- Bei rund 190 Vorhaben hatte die Realisierung – von der Vor- den erstmals Vorhaben der Städte Dinslaken, Kamp-Lintfort, planung bis zur baulichen Umsetzung – bereits begonnen. Moers, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck und Voerde im Kreis Dies entsprach einem Realisierungsanteil von rund 39% Wesel aufgenommen. Hinzu kamen weitere neue Vorhaben nach rund anderthalb Jahren Laufzeit bei der Umsetzung aus den bislang beteiligten Städten, Kreisen, Institutionen des Konzepts Ruhr. Die bereits begonnenen Projekte lösen und Unternehmen. Dazu gehören zum Beispiel das Deut- über die nächsten Jahre hinweg öffentliche Investitionen in sche Fußballmuseum in Dortmund oder der Gesundheits- einer Größenordnung von rund 0.93 Mrd. € und private In- campus in Bochum. Auch die neuen Fachhochschulen sind vestitionen in Höhe von rund 4 Mrd. € aus. Teil der nachhaltigen Regionalentwicklung und daher in der Projektliste des Konzepts Ruhr erfasst. Die potentielle, vollständige Realisierung aller Vorhaben der Projektliste 2009 hätte im Zeitraum bis 2018 öffentliche In- Darüber hinaus enthielt die Projektliste 2009 wichtige Vor- vestitionen in einer Größenordnung von rund 2.45 Mrd. € haben zur Entwicklung gewerblicher Bauflächen, die in der und private Investitionen von rund 7.85 Mrd. € ausgelöst. regionalen Analyse „Wirtschaftsflächen 2009“ als mittelund langfristiges Potential beschrieben sind. Damit umfasste die Projektliste 2009 insgesamt 379 Vorhaben mit weiteren 121 Teilprojekten. Davon waren 82 Projekte bereits interkommunal angelegt oder wurden in einem regionalen Gesamtkontext entwickelt. Teil 1: Umsetzung des Konzepts Ruhr 9 1.4 Projekte - Juli 2010 Die Projektübersicht zum Juli 2010 weist signifikante 36 Vorhaben sind in 2010 weitgehend abgeschlossen, Abweichungen gegenüber dem Stand vom Sommer 2009 darunter zum Beispiel die Besucherzentren im Rahmen auf, in denen die dramatische Veränderung der kommunalen der Kulturhauptstadt 2010, der Busbahnhof in Bottrop, der Finanzsituation erkennbar wird. erste Abschnitt des Thyssen-Krupp-Parks in Essen oder der Umbau des Dortmunder U. 228 Projekte werden derzeit Insgesamt enthält die aktuelle Übersicht 350 Projekte umgesetzt. der Stadt-und Regionalentwicklung für die Zeitachse bis 2018, denen weitere 122 Untervorhaben zugeordnet sind. Die laufenden Maßnahmen mobilisieren ein öffentliches Insgesamt 72 Vorhaben sind interkommunal angelegt. Investitionsvolumen von rund 1,65 Mrd. €; davon sind bis Über alle Projekte hinweg ergibt sich ein voraussichtliches Ende 2010 voraussichtlich rund 783 Mio. € verausgabt. Die Investitionsvolumen von rund 2,49 Mrd. € im öffentlichen erwarteten privaten Folgeinvestitionen in den nächsten Bereich und geschätzte private Folgeinvestitionen von rund Jahren liegen bei rund 6,15 Mrd. €. 7,5 Mrd. €. Übersicht Projektverlauf 2010 abgeschlossene Projekte Projekte in Umsetzung 10 Gegenüber dem Stand von 2009 haben die Kommunen die Im „Sparpaket“ der Bundesregierung sind ab 2011 erheb- Zahl der mittel-und langfristig beabsichtigten Vorhaben liche Kürzungen im Bund-Länder-Programm zur Stadter- deutlich reduziert. Insgesamt 42 Projekte wurden gestri- neuerung vorgesehen. Die Fördermöglichkeiten zu Maß- chen, nur 13 neue – größtenteils stadtteilbezogene – Vor- nahmen zur Steigerung der Energieeffizienz wurden bereits haben sind hinzugekommen. Die sich daraus ergebende eingeschränkt. Treten diese Planungen insgesamt in Kraft, Reduzierung der Investitionsvolumina liegen bei rund verhindern sie nachhaltig und dauerhaft den Beginn neuer 400 Mio. € für den öffentlichen und privaten Bereich. Projekte im öffentlichen und privaten Bereich. Die Zahlen zeigen, dass die kommunalen Gebietskörper- Sie gefährden zudem die Fortführung bereits laufender, schaften alle verfügbaren Mittel auf die Realisierung bereits mehrjähriger Maßnahmen und führen bereits kurzfristig zu laufender Maßnahmen konzentrieren. Damit ist einerseits einer dramatischen Reduzierung der Beschäftigungseffekte. gesichert, dass die erheblichen Beschäftigungseffekte der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung erhalten bleiben und keine „Planungsruinen“ entstehen. Andererseits ist eindeutig erkennbar, dass die Kommunen auf Grund ihrer Haushaltlage derzeit nicht in der Lage sind, rechtzeitig die Grundlagen für neue Projekte vorzubereiten. Teil 2: Interkommunale Ansätze für die nächste Phase des Strukturwandels 11 Teil 2: Interkommunale Ansätze für die nächste Phase des Strukturwandels Die Städte und Kreise der Metropole Ruhr bereiten sich n „Übergreifende Strategien“ mit Beteiligung aller bzw. der auf eine neue Phase des gemeinschaftlich verantworteten deutlich überwiegenden Zahl kommunaler Gebietskör- Strukturwandels vor. Sie stellen sich den neuen Herausfor- perschaften sowie weiterer Akteure aus Wirtschaft und derungen für integriertes Handeln in den Bereichen Stadtentwicklung, Bildung und Klimaschutz. Dazu gehört die Verwaltung (vgl. 2.1) n Weiterentwicklung übergreifender Konzepte, die Formulierung von Grundsatzpapieren für neue Themen und Aufga- „Interkommunale Ansätze“ mit Beteiligung einer Gruppe von Kommunen und weiteren Akteuren (vgl. 2.2) n Konzepte von Institutionen und Verbänden, die in Zusam- ben oder die Beteiligung an vorgegebenen Verfahren und menarbeit mit Kommunen ausgearbeitet oder umgesetzt Wettbewerben. werden (vgl. 2.3) n Grundsätzlich lassen sich vier Gruppen von Aktivitäten definieren, die in administrativer Zusammenarbeit oder in enger Abstimmung mit den kommunalen Wirtschaftsförderern auf dem Weg sind: Konzepte zur Ergänzung der regionalen Wirtschaftsstruktur, wie z.B. „Green Economy Ruhr“ bei der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (vgl. 2.4) Der Abschnitt 2.5 gleicht die Inhalte und Zeithorizonte der verschiedenen Ansätze ab. 2.1 Übergreifende Strategien Wandel als Chance Besondere Schwerpunkte werden dabei Vorschläge zur Das Positionspapier „Wandel als Chance“ wurde im Jahr koordinierten Nachnutzung ehemaliger Bergbauflächen 2008 von allen Städten und Kreisen der Metropole Ruhr und der Fortführung von zielgerichteten EU-Fördermaßnah- und dem Kreis Steinfurt als „vorausschauende Strategie zur men nach Auslaufen der aktuellen Förderperiode des Ziel Bewältigung von Folgen der Kohlebeschlüsse“ erarbeitet 2-Programms sein. und in den Stadträten und Kreistage als Gesprächsgrundlage mit der Landesregierung verabschiedet. Wirtschaftsflächen / Gewerbliches Flächenmanagement Ruhr Seither haben die Städte und Kreise wichtige Elemente des Mit den „Wirtschaftsflächen Ruhr 2009“ haben die Positionspapiers in den Bereichen „Wirtschaftsflächen“ Städte und Kreise nach umfassender Abstimmung mit allen und „Bildungsregion“ bereits realisiert oder auf den Weg Planern und Wirtschaftsförderern erstmals eine vollstän- gebracht. Im Rahmen eines Statusberichtes zur Umsetzung dige Analyse der kurz-, mittel- und langfristig verfügbaren von Wandel als Chance werden die beteiligten Akteure im Gewerbe- und Industrieflächen vorgelegt. November 2010 eine Bilanz der Umsetzung vorlegen und Perspektiven für die weitere Ausformung des Positionspapiers formulieren. 12 Auf Basis der Analyse haben die Städte und Kreise eine Prio- Auf dieser Grundlage hat die Verbandsversammlung des ritätenliste zur weiteren Flächenentwicklung erarbeitet, die RVR die Verbandsleitung im Juni 2010 beauftragt, die Verga- Gegenstand von Abstimmungsgesprächen mit der Landes- be des Bildungsberichts an ein Konsortium der Universitäten regierung ist. In einem ersten Schritt wurde im März 2010 Bochum, Duisburg/Essen und Dortmund unter der Voraus- Einvernehmen für insgesamt 18 Flächenprojekte erzielt; setzung einer Mitfinanzierung durch private Stiftungen zu eine Reihe von Vorhaben verfügt bereits über entsprechen- vergeben. Die fachliche Federführung liegt beim Institut für de Zuwendungsbescheide. Die Gespräche mit dem Land Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund. Die werden in der zweiten Jahreshälfte 2010 fortgesetzt. Projektsteuerung erfolgt durch den RVR und die wmr. Die Kommunen werden intensiv in den Arbeitsprozess einge- Die Flächenanalyse ist auch Plattform zur mittelfristigen bunden. Erarbeitung von Grundlagen und Bausteinen eines gewerblichen Flächenmanagements auf interkommunaler und Der Bildungsbericht Ruhr wird inhaltlich die gesamte regionaler Ebene. Dazu hat die Wirtschaftsförderung metro- Bildungsbiografie umfassen und Ende 2011 vorliegen. Die poleruhr GmbH (wmr) in Abstimmung mit den Kommunen Vorbereitungen sind bereits angelaufen. Das Konsortium einen Förderantrag beim Land gestellt. Die Umsetzung des beabsichtigt in Absprache mit den Kommunen, zu Beginn Projekts wird voraussichtlich Ende 2010 beginnen und über der Umsetzung eine Auftaktkonferenz mit den zentralen zwei Jahre laufen. Akteuren der Metropole Ruhr durchzuführen. Die Bearbeitungszeit wird bei rund einem Jahr liegen; ein Entwurf des Die Durchführung dieses Projekts ergänzt und vertieft das Flächeninformationssystem RuhrFis des RVR. Bildungsregion / Bildungsbericht Ruhr Im Jahr 2009 hat die Gemeinschaft der Städte und Kreise im Positionspapier „Wandel als Chance“ die Perspektive einer „Bildungsregion Ruhr“ formuliert. Eine dazu erstellte Vorstudie kommt zu dem Ergebnis, dass Kommunen und Bildungsträger grundsätzlich über eine Fülle eigenständiger Handlungsmöglichkeiten verfügen und die koordinierte Umsetzung von Maßnahmen in der gesamten Metropole Ruhr erheblich zu einer Optimierung der Bildungslandschaft beitragen kann. Zur Durchführung weiterer Untersuchungen und der Erarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen wird die Erstellung eines Bildungsberichts Ruhr angeregt. Berichts soll vor der Sommerpause 2011 vorliegen. Teil 2: Interkommunale Ansätze für die nächste Phase des Strukturwandels 13 2.2 Interkommunale Ansätze Interkommunale Entwicklungskonzepte Im Rahmen eines Aufrufs des Wirtschaftsministeriums n Systematische Innovationsgespräche mit Unternehmen n Forum Innovation als Veranstaltungsformat zur Zusam- zur „Stärkung der regionalen Wettbewerbs-und Innovati- menführung von Unternehmen auf der Basis gemeinsa- onsfähigkeit“ haben vier Teilregionen der Metropole Ruhr mer Interessen bereits Regionale Entwicklungskonzepte erarbeitet und An- n träge für Regionalmanagements/ Regionalbudgets gestellt. Eine fünfte Teilregion bereitet die Antragsstellung vor. Betreuung definierter Gruppen von Unternehmen, die „Marktteams“ bilden n Die Konzepte sind auch nach dem Willen der Landesregie- Einrichtung eines Technologieportals als Internetplattform für Unternehmenskontakte rung mit den Zielen und Maßnahmen des Konzepts Ruhr abzustimmen. Mit den ersten Zuwendungsbescheiden ist im Laufe des Sommers 2010 zu rechnen. Im Einzelnen Regionales Entwicklungskonzept der Emscher-LippeRegion handelt es sich um: Die Städte Bottrop, Gelsenkirchen und der Kreis Recklinghausen entwickeln – ausgehend von der gemeinsamen Zukunftsinitiative Kompetenzregion NiederRhein (Zikon II) „Handlungsstrategie 2020“ – fünf Projekte zur Stärkung innovativer Wertschöpfungsketten: Die Stadt Duisburg, der Kreis Kleve und der Kreis Wesel n Energieeffizientes Bauen/Wohnen/Sanieren setzen auf den Ausbau der Kompetenzfelder, eine Optimie- n Netzwerk Gesunde Ernährung rung des Flächenangebots, die Ausgestaltung der Bildungs- n Virtuelles Science-to-Business Zentrum Mittelstand region, die Stärkung von Wohnen/ Freizeit und die aktive n Flächenprofiling zur intelligenten Entwicklung/Vermark- Kommunikation der Standortqualitäten. Dazu sollen im Rahmen des Regionalbudgets sechs Projekte tung von Gewerbe- Industrie-und Büroflächen n realisiert werden: n Organisationsentwicklung der Hafenkooperation n Aufbau des Gewerbeflächenforums NiederRhein n Optimierung der Technologie-und Bildungsregion Nieder- Zukunftsdialog Emscher-Lippe als Plattform zur dialogorientierten Ausgestaltung des Wohn-und Wirtschaftsstandorts Emscher-Lippe InDie Region Ruhr Rhein Die Städte Bochum, Dortmund, der Ennepe-Ruhr-Kreis n Standortmarketing für Duisburg 2027 und die Städte Hagen und Herne setzen im Rahmen eines n Aufbau Fachkräfte-Monitoring NiederRhein gemeinsamen Industrie-und Dienstleistungsverbunds auf n Initiative zur Stärkung der Erwerbstätigkeit von Frauen Stärkung und Förderung des regionalen Wirtschaftswachstums durch Zusammenführung von Unternehmens- und Regionales Entwicklungskonzept für die MEO-Region Die Städte Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen arbeiten unter dem Leitbegriff „Sustainable Technology“ Hochschulkompetenz mit einem Schwerpunkt in der Produktionswirtschaft. Dazu sind drei Handlungsfelder definiert: n daran, die Wachstumspotentiale im Bereich der weltweiten Bedarfe von Unternehmen in Hochschulen getragen und Nachfrage nach Technologie-Lösungen für Energie-und Ressourcenschutz zu identifizieren und durch Zusammenfüh- Im Handlungsfeld „Forschungskooperationen“ sollen damit Forschungs-und Förderprojekte angestoßen werden n Über das Handlungsfeld „Know How & Innovation“sollen rung von Anbieter-und Anwenderclustern zu stärken. Dazu das Innovationsmanagement und die Kooperation von Un- sollen insbesondere fünf Maßnahmen dienen: ternehmen gestützt, ein Know-How Netzwerk aufgebaut n Schaffung eines Networking-Sekretariats zur Einbindung von Lenkungsgremien und Multiplikatoren und bedarfsorientierte Studiengänge angestoßen werden 14 n Das Handlungsfeld „Marketing mit Innovation“ zielt auf die Förderung und Ansiedlung technologieorientierter Die Bewerberstädte müssen glaubhaft machen, dass sie n Start-Ups Umweltzielen verfügen, n Regionales Entwicklungskonzept für die Region Kreis Unna/Hamm Der Kreis Unna und die Stadt Hamm erarbeiten ein über eine konsistente Tradition bei der Formulierung von sich auf langfristige Ziele verpflichtet haben und an deren Umsetzung arbeiten sowie n mit ihren Strategien und Projekten auch Modell für vergleichbare Agglomerationen sind. „Regionales Entwicklungskonzept“, das voraussichtlich Ende Oktober 2010 vorliegen wird. Auf Grundlage der wirtschaft- Die Städte Bochum, Dortmund und Essen haben ein Kon- lichen Situation der Region und ihrer Entwicklungsperspek- zept zur Vorbereitung einer Bewerbung der Metropole Ruhr tiven werden in den Schwerpunkten für das Jahr 2015 erarbeitet und bereiten auf Basis eines n Sicherung der Qualität des Fachkräftenachwuchses Beschlusses der Oberbürgermeister(innen) und Landräte n Innovationsoffensive zur Sicherung der Qualität der Un- die nächsten Schritte vor. Ziel ist es, den Titel der „European ternehmen n Qualitätsorientierte Entwicklung der Kompetenzfelder und n Green Capital“ zur Halbzeit der nächsten Dekade als international wahrgenommene Etappe auf dem Weg zum Jahr 2020 zu nutzen. Stärkung des Regionalmarketings Projektansätze abgeleitet, die 2010 bis 2012 umgesetzt werden sollen. Campus Ruhr Zur Stärkung und Profilierung der „Wissensregion“ haben die elf kreisfreien Städte und die Wirtschaftsförde- Bewerbung European Green Capital rung metropoleruhr das Projekt „Campus Ruhr“ gestartet. Seit dem Jahr 2010 lobt die Europäische Kommission Zielsetzung sind eine verstärkte Einbindung der Hochschu- den jährlich den Titel der „European Green Capital“ aus, len in die lokalen Quartiere und Ökonomien und die Vernet- über dessen Vergabe eine international besetzte Jury ent- zung der Akteure untereinander. Derzeit werden mögliche scheidet. „Grüne Hauptstadt“ im Jahr 2010 ist Stockholm, Handlungsfelder und Projektansätze diskutiert. im Jahr 2011 folgt die Stadt Hamburg. Die Koordination erfolgt durch das Büro für Stadtentwicklung bei der Stadt Essen. 2.3. Ansätze in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Verbänden InnovationCity Ruhr Durch den Einsatz innovativer Produkte und Verfahren Die InnovationCity Ruhr ist ein Leitprojekt des Initiativ- in den Segmenten Industrie, Wohnen, Gewerbe, Handel, kreises Ruhr. Projektträger sind der Initiativkreis und das Dienstleistung und Verkehr sollen die Energieeffizienz Land Nordrhein- Westfalen. Im Rahmen eines Wettbewerbes gesteigert und der CO2-Ausstoß vermindert werden. wird voraussichtlich im November 2010 eine Modellstadt ausgewählt, in der für einen Modell-Stadtteil erstmals im Das Verfahren ist auf zwei Stufen angelegt. Fünf von insge- Bestand richtungsweisende Lösungen für Energieeffizienz, samt 15 eingereichten Projekten (Bochum, Bottrop, Essen, energetische Optimierung und Reduzierung des Co2-Aus- Gelsenkirchen/ Herten, Mülheim an der Ruhr) haben die stoßes erarbeitet und umgesetzt werden sollen. zweite Stufe erreicht. Diese Teilnehmer haben für die je- Teil 2: Interkommunale Ansätze für die nächste Phase des Strukturwandels weils benannten Stadtteile Energiebilanzen erarbeitet und 15 Charta Ruhr Maßnahmenpakete vorgeschlagen. Mit Entscheidung von Im Kontext der Kulturhauptstadt 2010 beschäftigt sich 03.11. 2010 ist die Stadt Bottrop mit ihrem Beitrag zur die Landesgruppe Nordrhein- Westfalen der Deutschen „Innovation City Ruhr“ als Sieger aus dem Wettbewerb Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) unter hervorgegangen. Das Projektgebiet im Bottroper Süden dem Titel „Charta Ruhr“ mit den Zukunftsperspektiven der umfasst 2.500 Hektar und schließt die Innenstadt mit ein. Metropole Ruhr und diskutiert – auch unter dem Blickwin- Für die Umsetzung von Innovation City setzt die Stadt auf kel der weltweiten Entwicklung von Ballungsräumen – die einen Mix zukunftsweisender Energieträger wie Wasserstoff, Rahmenbedingungen, Inhalte und Verfahren zur Erstellung Biomasse, Fotovoltaik, Geothermie und Windenergie sowie eines Leitbildes für die Region. ein großflächiges Fernwärmenetz. Die kommunalen Gebietskörperschaften sind über persönDie in der 1. Stufe erfolgreichen Städte sollen im Rahmen liche Mitgliedschaften am Arbeitsprozess beteiligt. Im Zuge der Umsetzung weiter profitieren, indem sie die Systemlö- der Vorbereitung ist bereits ein Buch mit Beiträgen verschie- sungen für die energetische Erneuerung von Stadtgebie- denster gesellschaftlicher Akteure erschienen; ein erstes ten nutzen können. Alle beteiligten Städte haben überdies Arbeitspapier mit dem Titel „Auf dem Weg zur Charta Ruhr“ verabredet, ihre im Wettbewerb entwickelten Vorschläge ist verabschiedet. im Rahmen der gemeinschaftliche Initiative „Low Carbon Cities“ weiter zu verfolgen. Die weitere Konkretisierung der Charta Ruhr wird unter Einbeziehung der Diskussion auf dem Bundeskongress der DASL im Oktober in Dortmund bis Jahresende 2010 erfolgen. 2.4 Entwicklung der Wirtschaftsstruktur Green Economy In der Metropole Ruhr gibt es eine Reihe von Unternehmen, Im Zuge der ökonomischen Debatten zur Energieeffi- Initiativen und Projekten, die zur Green Economy gezählt zienz und zum schonenden Umgang mit den endlichen werden können. Der Wirtschaftsausschuss des RVR und der natürlichen Ressourcen auf der Erde hat sich ein neuer eigene Aufsichtsrat haben die wmr beauftragt, ein Konzept Begriff herauskristallisiert, der für das ökonomisch zukunfts- zu entwickeln, um den gesamten Bereich auf der Basis einer fähige unternehmerische Handeln steht: Green Economy. Bestandaufnahme zu sichten und konkrete Möglichkeiten zur Förderung anzuregen. Green Economy wird heute als ein neues Wirtschaftsmodell verstanden, das dazu beiträgt, neue (grüne) Arbeitsplätze zu schaffen, nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzeugen, Umweltverschmutzung und Erderwärmung einzugrenzen sowie Quellenerschöpfung und Umweltdegradierung zu verhindern. 16 2.5 Abgleich: Inhalte und Zeithorizonte Die Metropole Ruhr verfügt über umfassende Erfahrun- werben. Jeder neue Denkansatz ist aus sich heraus sinnvoll gen in der Entwicklung und Umsetzung regionaler Strategien und nützlich für die Metropole Ruhr. Themen und Projekte und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. In der können in die Regionalplanung beim RVR einfließen. Momentaufnahme des Jahres 2010 ist erkennbar, dass n neue Themen der regionalen Interaktion auf der Tagesord- es gelingt, die Synergien der verschiedenen Bausteine her- nung stehen, die n Die Umsetzung wird dann besonders erfolgreich sein, wenn mit neuen Beteiligten und neuen Aktionsformen konzipiert auszuarbeiten und im Rahmen einer Gesamtstrategie für die nächste Dekade zu verknüpfen. Derzeit liegen die Zeit- und umgesetzt werden. horizonte der verschiedenen Ansätze zwischen zwei Jahren In diesem Sinne bauen die Städte und Kreise – in Zusam- und zehn Jahren. Die inhaltliche Überdeckung ist hingegen menarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen und privaten sehr breit. Die Themen Bildung/ Integration, Wirtschafts- Akteuren - ihre interkommunale Zusammenarbeit aus und entwicklung unter Einbeziehung von Fragen zu Klima/Ener- stärken die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung mit gie und neue Formen der regionalen Interaktion stehen im strategischen Konzepten, gemeinsamen Projekten, themen- Mittelpunkt der Aktivitäten. bezogenen Netzwerken, Regionalmanagements und Wettbe- Regionale, teilregionale, interkommunale Kooperationen 2010/2011 Konzept Ruhr Wandel als Chance Wirtschaftsflächen Ruhr Bildungsregion Ruhr Städte/Kreise/Initiativen Interkommunale Arbeitsgemeinschaften Stadtregion Ruhr 2030 Green Economy Ruhr Campus Ruhr Innovation City Low Carbon Cities DASL / Charta Ruhr RVR Masterplan Raum- und Siedlungsstruktur/Vorbereitung Regionalplan Ruhr Vorbereitung 3. Dekade der regionalen Entwicklung Teil 3: Zusammenführung und Perspektive – Ruhr2020+ 17 Teil 3: Zusammenführung und Perspektive – Ruhr2020+ Im Wettbewerb der Ballungsräume ist die Entwicklung der „urbanen“ Faktoren in ihrer Gesamtheit von zentraler Bedeutung. Urbanes Leben ist im 21. Jahrhundert weitgehend unabhängig geworden von extremer Verdichtung. Urbanität heute bedeutet: Ständige Verbesserung der Umweltbedingungen, Zugang zu Arbeitsplätzen und breiten Bildungsangeboten, Integration aller gesellschaftlichen Gruppen, Verfügbarkeit von Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten, Bereitstellung von Wohnraum und Mobilitätsangeboten zu bezahlbaren Preisen. Nur die Kommunen selbst sind in der Lage, diese Rahmenbedingungen zu schaffen. Sie brauchen dazu gezielte Unterstützung der staatlichen Ebenen, von Unternehmen und Initiativen; sind aber eigenständig verantwortlich für die konkrete Gestaltung der Lebensbedingungen ihrer Bürgerschaft. In einer komplexen Stadtlandschaft wie der Metropole Ruhr wird das nur gelingen, wenn die kommunalen Gebietskörperschaften weiter intensiv zusammenarbeiten. Dabei wird deutlich, dass in der nächsten Phase des Wandels neben die „klassischen“ Themen der Stadterneuerung und Flächenentwicklung zunehmend Herausforderungen in den Bereichen Bildung/Integration und Klima/Energie treten, deren Wirkungen sich unmittelbar in den Innenstädten, Stadtteilen und Landschaftsräumen abbilden. Daraus ergeben sich die zentralen Handlungsfelder für die kommunalen Gebietskörperschaften. 3.1 Zentrale Handlungsfelder Stadt Bildung Immer mehr Menschen wohnen in Städten. In der Stadt Nur wer sich selbst einordnen und seinen Weg in ei- spielt sich ihr gesamtes Leben ab; von der Kindheit über das ner komplexen Gesellschaft eigenständig gestalten kann, Berufsleben bis hin zum Alter. Wie unter einem Brennglas wird sich als selbstverständlichen Teil des Gemeinwesens zeigen sich in den Stadtzentren, den Stadtteilen, den Stra- empfinden. Bildung ist daher nicht nur ein Instrument zur ßenzügen die Vorteile, aber auch die Probleme und Heraus- Vermeidung künftiger Engpässe auf dem Arbeitsmarkt. forderungen des Zusammenlebens vieler Menschen auf Die kulturelle und soziale Vor-Bildung ist Fundament für engem Raum. Der demografische Wandel, die Veränderung Integration und Gemeinschaftsempfinden, Plattform für der Sozialstrukturen, neue Arbeits- und Lebensformen sind aktive Beteiligung am städtischen Leben. Schon längst sind in der Metropole Ruhr besonders sichtbar. Die notwendige lokale Bildungsprojekte selbstverständlicher Bestandteil von Anpassung der Infrastrukturen stellt neue Anforderungen Stadtteilprojekten in der Metropole Ruhr. an Politik und Verwaltung – bietet aber zugleich auch neue Chancen der wirtschaftlichen Entwicklung. 18 Klima Die organisierte Steigerung der Energieeffizienz und eine Ver- Die Metropole Ruhr bleibt ein Zentrum der Energieer- besserung des Stadtklimas in der gesamten Region verbessern zeugung in Europa. Weltweit tätige Unternehmen dieser die Lebensbedingungen der Menschen; sind zugleich wich- Branche sind hier Zuhause. tige Voraussetzung dafür, die Metropole Ruhr attraktiver zu Aber der Ballungsraum der Metropole Ruhr ist auch ein machen und neue Märkte für die hier entwickelten Techno- Schwerpunkt des Energieverbauchs und des Co2- Ausstoßes. logien zu erschließen. 3.2. Dritte Dekade des gemeinschaftlich organisierten Wandels Die Metropole Ruhr steht im Jahr 2010 am Beginn der Die drei Säulen: Stadt – Bildung – Klima dritten Dekade eines gemeinschaftlich verantworteten, in Die Metropole Ruhr hat Maßstäbe gesetzt in der Stadter- intensiver Zusammenarbeit vieler Akteure umgesetzten neuerung und Landschaftsgestaltung von Ballungsräumen. Wandels der Region. Der Emscher Landschaftspark ist weltweit das einzige Vorhaben zur Freiraumentwicklung, dass über einen Zeitraum Von 1989 bis 1999 hat die IBA Emscher Park das Gesicht der von rund 20 Jahren im Zusammenwirken von Städten, Krei- gesamten Region verändert, den Grundstein für intensive sen, regionalen Institutionen und Landesregierung realisiert interkommunale Zusammenarbeit gelegt und das Image worden ist. Mit dem Emscher Landschaftspark wurde das der Metropole Ruhr positiv verwandelt. In der Dekade von Lebensumfeld von Millionen Menschen in der Metropole 2000 bis 2010 haben die Städte und Kreise diesen Prozess Ruhr attraktiver und besser nutzbar. Die Weiterentwicklung erfolgreich erweitert und vertieft. Sichtbarer Ausdruck dafür und durchdachte Unterhaltung des Emscher Landschafts- ist die erfolgreiche Bewerbung der Region als Kulturhaupt- parks bleiben eine dauerhafte Aufgabe der Metropole Ruhr. stadt Europas mit der Präsentation im Jahr 2010. Die Metropole Ruhr ist attraktiv geworden für neue InvestiGemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft und Verbänden tionen. Nach rund 40 Jahren des durch die öffentliche Hand arbeiten die kommunalen Gebietskörperschaften inten- bestimmten Strukturwandels bilden sich nun vielfältige siv an übergreifenden Inhalten und Zielen für die nächste öffentlich/private Partnerschaften zur Realisierung gemein- Dekade bis zum Jahr 2020. Wie in den vergangenen schaftlicher Vorhaben. Der wirtschaftliche Veränderungs- Dekaden wird die Metropole Ruhr dabei Vorbildfunktion für prozess wird seit 2009 unterstützt durch eine umfassende andere Ballungsräume übernehmen. Und erstmals besteht Analyse der verfügbaren Gewerbe- und Industrieflächen, die Chance, die neuen Inhalte und Ziele in einer eigenständi- die in den nächsten Jahren in ein interkommunales Flächen- gen, gemeinschaftlich verantworteten Regionalplanung zu management übergeht. verankern. Als erste Region in Deutschland hat Metropole Ruhr die Erarbeitung eines regionalen Bildungsberichts auf den Weg gebracht. Mit der daraus folgenden, übergreifenden Bildungsstrategie formt sich ein weiteres Element der regionalen Zusammenarbeit, dessen zielgerichtete Umsetzung die Metropole Ruhr im internationalen Wettbewerb der Verdichtungsräume weiter stärken wird. Teil 3: Zusammenführung und Perspektive – Ruhr2020+ 19 In der aktuellen Bildungsdiskussion gewinnen die Aspekte Fundament dafür, den Bevölkerungsrückgang abzuschwä- der regionalen Verantwortung, chen und die Metropole Ruhr attraktiv für junge Menschen der Eigenverantwortung von Bildungsinstitutionen und der Zusammenführung werden zu lassen. von Unternehmen und Bildungseinrichtungen ständig an Bedeutung. Regionale Verantwortung bedeutet auch eine Perspektive: Ruhr 2020+ regionale Zusammenarbeit der entsprechenden Verwal- Die drei Säulen tungsstrukturen. n Stadt n Bildung Der „Bildungsbericht Ruhr“ wird dazu Handlungsempfeh- n Klima lungen geben, deren Umsetzung nur durch eigenständiges bestimmen den Wandel der Metropole Ruhr in der nächs- Handeln der Kommunen, die Zusammenarbeit aller Kom- ten Dekade. Das Konzept Ruhr schlägt dafür den Leitbegriff munen und das Zusammenwirken der Metropole Ruhr mit „Ruhr2020+“ vor. Dritten gelingen kann. Viele Maßnahmen sind sachlich eng verbunden mit den laufenden Projekten zur Erneuerung der Die Jahreszahl 2020 steht für das gemeinschaftliche Heran- Stadtteile. Mit dem Wettbewerb „Innovation City“ und der gehen an die Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts Umsetzung der Ergebnisse engagieren sich die Unterneh- – und für die gemeinsame Absicht, die Ergebnisse der men der Energiewirtschaft gemeinsam mit den Kommunen Arbeit im Jahr 2020 im Rahmen eines international wahrge- für den Wandel der Region. nommenen Großereignisses zu präsentieren. Das „+“ steht für gemeinschaftlich definierte Ziele und Vorhaben in den Die so entstehenden Innovationen zu Verfahren und Pro- drei Säulen Stadt –Bildung – Klima. Die Verbundprojekte zur dukten stärken den Technologiestandort Ruhr. Das Klima Realisierung von Ruhr2020+ können in den Städten wird verbessert, der Energieverbrauch in der n auf der Ebene jeder Kommune Metropole Ruhr langfristig reduziert. n übergreifend von allen Kommunen n im Zusammenwirken von Kommunen, Institutionen und Erstmals wird die Vision einer energieeffizienten Agglome- Unternehmen umgesetzt werden. ration auf bereits existierende Stadtstrukturen übertragen. Damit eröffnet sich die Chance zu einer nachhaltigen und Alle drei Säulen beziehen sich unmittelbar auf eigenständi- dauerhaften Verbesserung des Stadtklimas in der gesamten ge Gestaltungsmöglichkeiten der Städte und Kreise: Metropole Ruhr. Maßnahmen der Stadterneuerung, der Flächenentwicklung und der Landschaftsgestaltung sind sichtbarer Ausdruck Fazit: Die gemeinschaftliche Optimierung der Bildungs- integrierten Handelns. Wie keine andere Region verfügt die landschaft stärkt die Sozialstrukturen, fördert Integration Metropole Ruhr hier über einen umfassenden Erfahrungs- und sorgt vor für eine Qualifizierung des Arbeitsmarktes. schatz und bewährte Instrumente. Die modellhafte energetische Optimierung schafft Vorbilder, verbessert das Klima und erhöht die Wertschöpfung Im Bereich der Bildung prägen die Städte mit ihren vielfäl- in der Region. Damit wird die fortlaufende Umgestal- tigen Einrichtungen die Bildungslandschaft Deutschlands: tung und Erneuerung von Städten und Stadtteilen in neue Kindertagesstätten, Familienzentren, Einrichtungen der Dimensionen geführt. Alle Maßnahmen zusammen sind ein Kinder- und Jugendarbeit, Schulen, Volkshochschulen und zahlreiche Kultureinrichtungen sind Eckpfeiler der öffentlichen Infrastruktur in der Bildung. 20 Der lokale Klimawandel kann von den Kommunen mit gezielte Abstimmung von Vorgehensweisen, Methoden und vielfältigen administrativen Maßnahmen, punktuellen be- Projekten über die verschiedenen Ansätze zur Regionalent- hördlichen Eingriffen, Beratungsleistungen für Private und wicklung hinweg. Das Nebeneinander der Ansätze braucht dem gezielten Einsatz von finanziellen Anreizen nachhaltig die übergeordnete Zielbestimmung unter dem inhaltlichen beeinflusst werden. Dach von Ruhr2020+; verbunden mit einer präsentationsorientierten Zeitachse. Die nächste Phase des Wandels in der Metropole Ruhr hat bereits begonnen. Auf der Tagesordnung steht nun die 2010/2011 – Die Themen der kommenden Dekade 2020 Stadt Städte/Kreise/Initiativen Interkommunale Arbeitsgemeinschaften Bildung Ruhr 2020+ Klima RVR Masterplan Raum- und Siedlungsstruktur/Regionalplan Ruhr 3.3 Instrumente Die Metropole Ruhr verfügt über gute Rahmenbedin- Die interkommunale Zusammenarbeit hat sich seit rund gungen zur Vorbereitung und Umsetzung von Ruhr2020+. zwanzig Jahren zu einem Fundament der Wandels in der Me- Die Städte und Kreise nehmen ihre Verantwortung für die tropole Ruhr entwickelt. Es gilt, die bewährten Instrumente Entwicklung der gesamten Region war. Sie werden unter- zu ergänzen und auf die neuen Themen zu übertragen: stützt und begleitet von Institutionen, Unternehmen und Stiftungen. Die Hochschulen der Region bringen ihre Fähig- Administrative Zusammenarbeit keiten über die „Universitätsallianz Metropole Ruhr“ ein. Mit In den Bereichen Stadterneuerung, Flächennutzungs- dem Übergang der staatlichen Regionalplanung auf den planung, Landschaftsgestaltung oder Gewerbeflächen gibt RVR kann die Metropole Ruhr ihre inhaltlichen Ziele eigen- es eingespielte Verfahren zur interkommunalen Verständi- ständig in der Raumordnung verankern. gung auf übergeordnete Entwicklungsziele. Die Städte und Teil 3: Zusammenführung und Perspektive – Ruhr2020+ Kreise agieren über gemeinsame Arbeitsgemeinschaften, 21 Projekte im Verbund Projektgruppen oder die Ergebnisse externen Gutachten auf Ruhr 2020+ setzt auf die Bereitschaft der Städte und Kreise, übergreifende Ziele, Verfahren und Projekte. Die Ergebnisse konkrete Projekte über Gemeindegrenzen hinweg umzusetzen. werden durch Beschlüsse der Hauptverwaltungsbeamten, Die Städte und Kreise sind geübt darin, gemeinsame Projek- Stadträte und Kreistage abgesichert. te durchzuführen. Allein die aktuelle Projektliste im Konzept Ruhr weist 86 interkommunale Vorhaben aus. Diese Erfahrungen können auf die neuen Arbeitsfelder übertragen und themengerecht angepasst werden. Mit Diese Erfahrungen sind wichtig, um auch bei den neuen Ruhr2020+ werden künftig auch solche Bereiche der kom- Themen in den Bereichen Bildung und Klima gemeinsame munalen Administrationen in regionale Abstimmungspro- Aktionsformen zu entwickeln. zesse einbezogen, die bislang vorwiegend lokal orientiert waren. Dies gilt zum Beispiel für Schulverwaltungen, Jugend- und Sozialverwaltungen und Umweltverwaltungen. Großereignisse Gut vorbereitete, regional verantwortete Großereignisse sind wichtige Treibkräfte des Strukturwandels in Ballungs- Innovation durch Wettbewerb Ruhr2020+ braucht vernetztes Denken und Handeln zwischen den drei Säulen Stadt – Bildung – Klima. Dazu ge- räumen. Sie befördern Ideen, beschleunigen die Umsetzung von Projekten, verpflichten zu gemeinschaftlichem Handeln, schaffen Erfolgserlebnisse und stärken das Image. hört neben der Verständigung auf gemeinschaftliche Ziele auch die Bereitschaft zur Strategie- und projektbezogenen Die Metropole Ruhr hat mit IBA Emscher Park und Kultur- Innovation. hauptstadt Ruhr.2010 zum Ende der Dekaden 1990/2000 Innovation braucht den Wettbewerb öffentlicher und und 2000/2010 zwei erfolgreiche Großereignisse mit nach- privater Akteure. Die Metropole Ruhr hat umfassende Er- haltiger Wirkung geschaffen. Es gibt deshalb Sinn, schon fahrungen mit der eigenständigen Durchführung und der heute über ein Großereignis als Abschluss von Ruhr2020+ Beteiligung an Wettbewerben. zum Ende der Dekade 2010/2020 nachzudenken. Dazu kommt grundsätzlich ein neues, eigenständiges Format Die Umsetzung von Ruhr2020+ braucht neue Formen und oder die Übernahme eines international eingeführten Inhalte für Wettbewerbe. Gefragt sind sinnstiftende, in- Formats wie EXPO oder IBA in Betracht. haltlich übergreifende Projekte und neuartige Präsentationsformen. Ein übergreifender „Zukunftswettbewerb Ruhr“ ist sinnvoll, wenn er sich auf interkommunal abgestimmte Entwicklungsziele stützt und modellhafte, übertragbare Lösungen erbringt. 22 Teil 4: Nächste Schritte Im Verständnis der Städte und Kreise funktioniert das Dies entspricht zudem der bisherigen Praxis. Die meisten Konzept Ruhr als „Dach“ der dezentralen Aktivitäten zur Stadträte und Kreistage haben das Konzept Ruhr und den regionalen Entwicklung. Die nächsten Schritte im Rahmen Statusbericht 2009 einschließlich der begleitenden Projekt- des Konzepts Ruhr zielen deshalb – neben der selbstver- liste nach Kenntnisnahme durch die Hauptverwaltungsbe- ständlichen Befassung der Stadträte und Kreistage – auf die amten diskutiert und verabschiedet. weitere Harmonisierung der interkommunalen Ansätze zur Regionalentwicklung, die Untersetzung von Ruhr2020+ mit Untersetzung von Ruhr2020+ konkreten Projekten und das Bemühen um neue Gestal- Die nächste Phase des Wandels in der Metropole Ruhr tungsspielräume im Bereich der öffentlichen Förderung. Die braucht eine frühzeitige Verständigung über regional be- Koordinierung der Arbeit erfolgt durch den permanenten, deutsame Ziele und Zeithorizonte. Die derzeitigen Ansätze interkommunalen Arbeitskreis zum Konzept Ruhr unter Fe- bieten ein hohes Maß an inhaltlicher Übereinstimmung. derführung der Stadt Bottrop. Die drei Säulen Stadt – Bildung – Klima finden sich nahezu überall wieder. Gleichwohl gibt es deutliche Unterschiede bei den Zeitachsen und inhaltlichen Schwerpunkten. Unterrichtung der Stadträte und Kreistage Mit dem „Konzept Ruhr 2010-Umsetzung und Perspektiven“ legt die Gemeinschaft der Städte und Kreise eine Übersicht zum Stand der Projekte vor. Unter dem Leitbegriff „Ruhr 2020+“ definiert das Konzept Ruhr mit den Themen Stadt – Bildung – Klima die Aufgaben der nächsten Dekade, stellt die interkommunalen Ansätze dar und beschreibt deren Zusammenführung zu einer gemeinschaftlichen Strategie. Deshalb beabsichtigen die Gebietskörperschaften, den Bericht zum „Konzept Ruhr 2010 – Umsetzung und Perspektiven“ ab Oktober 2010 in die Kommunalparlamente einzubringen. Ein sachlich gebotener Abgleich kann im Rahmen der eingespielten Verfahren des Konzepts Ruhr vorbereitet werden. Ziel ist – im Interesse der Umsetzung von Ruhr2020+ – eine Übereinkunft zu inhaltlichen Schwerpunkten und Vorgehensweisen in den verschiedenen Prozessen. Ein internationaler Zukunfts-Wettbewerb zu sinnstiftenden Projekten und neuen Präsentationsformen des strukturellen Wandels in der nächsten Dekade kann gemeinschaftlich von Städten, Kreisen und RVR ausgelobt werden. Der RVR arbeitet in Abstimmung mit den Kommunen an einer entsprechenden Aufgabenstellung. Diese Module der Untersetzung von Ruhr2020+ fließen in die weitere Arbeit am Konzept Ruhr ein. Die Ergebnisse werden ab Frühjahr 2011 für die Startphase des organisierten Wandels in der nächsten Dekade genutzt. Teil 4: Nächste Schritte Integrierte Förderansätze 23 Das „Konjunkturprogramm“ des Bundes leistet einen er- Landes- und Bunderegierung und die Europäische Union heblichen Beitrag, um diejenigen Rückstände bei der Über- erwarteten von den Kommunen und Regionen die perma- holung kommunaler Infrastruktur aufzuholen, die durch nente Bereitschaft zur interkommunalen, grenzüberschrei- grundsätzliche Probleme in der kommunalen Finanzsituati- tenden Zusammenarbeit. on entstanden sind. In die Überlegungen zu einer veränderten Förderkulisse ist deshalb die Schaffung vergleichbarer Mit Ruhr2020+ und den drei Säulen Stadt – Bildung – Klima Instrumente einzubeziehen. tritt die Metropole Ruhr an, neue Dimensionen der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung zu erschließen. Die Metropole Ruhr wird zu diesem Themenkreis frühzeitig Damit das gelingt, sind nicht nur auf regionaler Ebene neue das Gespräch mit dem Land suchen. Einen aktuellen Anlass Formen der administrativen Abstimmung notwendig. Auch bieten die ersten Überlegungen zur Fortführung der infra- auf Landesebene wird es erforderlich sein, bislang getrenn- strukturbezogenen EU-Förderung nach Auslaufen des der te Sachbereiche und Fördermöglichkeiten – zum Beispiel in aktuellen Ziel 2- Periode im Jahr 2014. Die Metropole Ruhr den Bereichen Bildung und Klima - zu intelligenten Realisie- hat ein erhebliches Interesse daran, das auch nach 2014 wei- rungskonzepten zusammenzufügen. Wie die IBA Emscher terhin entsprechende Fördermöglichkeiten bestehen und Park in den neunziger Jahren kann auch die projektbezoge- die Mittel im Sinne der vernetzten Strategie von Ruhr2020+ ne Innovation Im Kontext von Ruhr2020+ zur Überarbeitung eingesetzt werden können. von Richtlinien oder Förderprogrammen beitragen. 24 Ansprechpartner Konzept Ruhr 2010 Bergkamen Berthold Boden b.boden@bergkamen.de Hamm Silke Bielefeld bielefeld@stadt.hamm.de Schermbeck Friedhelm Koch friedhelm.koch@schermbeck.de Bochum Petra Müller-Tiggemann pmueller-tiggemann@bochum.de Hattingen Wilma Tenfelde w.tenfelde@hattingen.de Schwerte Adrian Mork adrian.mork@stadt-schwerte.de Bottrop Levken Rühle levken.ruehle@bottrop.de Herdecke Daniel Matißik daniel.matissik@herdecke.de Selm Thomas Wirth t.wirth@stadtselm.de Bönen Horst Becker horst.becker@boenen.de Herne Peter Weichmann-Jäger peter.weichmann-jaeger@herne.de Unna Friedhelm Leipski friedhelm.leipski@stadt-unna.de Castrop-Rauxel Heiko Dobrindt heiko.dobrindt@castrop-rauxel.de Herten Volker Lindner v.lindner@herten.de Voerde Hans-Martin Seydel hans-martin.seydel@voerde.de Datteln Petra Weiß erste.beigeordnete@stadt-datteln.de Holzwickede Ralf Bessinger info@holzwickede.de Waltrop Burkhard Tiessen burkhard.tiessen@waltrop.de Dinslaken Wilfried Klein wilfried.klein@dinslaken.de Kamen Uwe Liedtke uwe.liedtke@stadt-kamen.de Werne Birgit Struckholt b.struckholt@werne.de Dorsten Holger Lohse holger.lohse@dorsten.de Kamp-Lintfort Andreas Iland andreas.iland@kamp-lintfort.de Wetter Birgit Gräfen-Loer birgit.graefen-loer@stadt-wetter.de Dortmund Susanne Linnebach slinnebach@stadtdo.de Lünen Thomas Berger thomas.berger.41@luenen.de Witten Claudia Paetsch claudia.paetsch@stadt-witten.de Duisburg Uwe Möller u.moeller@stadt-duisburg.de Marl Wolfgang Seckler wolfgang.seckler@marl.de Emschergenossenschaft Dr. Simone Timmerhaus timmerhaus.simone@eglv.de Essen Stefan Schwarz stefan.schwarz@amt68.essen.de Moers Rolf Heber wifoe@moers.de Ennepe-Ruhr-Kreis Petra Soika-Bracht p.soika@en-kreis.de Fröndenberg Wolfgang Geiseler w.geiseler@froendenberg.de Mülheim an der Ruhr Rolf Hornbostel rolf.hornbostel@stadt-mh.de Kreis Recklinghausen Nannette Hoof nannette.hoof@kreis-re.de Gelsenkirchen Janine Feldmann janine.feldmann@gelsenkirchen.de Neukirchen-Vluyn Heike Schönfelder heike.schoenfelder@neukirchen-vluyn.de Kreis Unna Sabine Leiße sabine.leisse@kreis-unna.de Gladbeck Kurt Hemmersbach kurt.hemmersbach@stadt-gladbeck.de Oberhausen Georg van Wessel georg.van.wessel@oberhausen.de Regionalverband Ruhr Helge Grzabka grzabka@rvr-online.de Hagen Martin Bleja martin.bleja@stadt-hagen.de Oer-Erkenschwick Sandra Bonnemeier sandra.bonnemeier@oer-erkenschwick.de Haltern am See Wolfgang Kiski wolfgang.kiski@haltern.de Recklinghausen Hans-Georg Siegens hans-georg.siegens@recklinghausen.de Impressum Impressum: Herausgeber: Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr) Ruhrstraße 1 45468 Mülheim an der Ruhr Regionale Moderation und Text: Michael Schwarze-Rodrian (wmr) Gerhard Seltmann (GseProjekte) Stadt Bottrop Kontakt und Ansprechpartner: Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH Ruhrstraße 1, 45468 Mülheim an der Ruhr E-Mail: schwarze-rodrian@wfgmetropoleruhr.de Kartografie: Büro für Regionalanalyse (Dortmund) Layout, Gestaltung und Realisation: reviergold.de (Essen) Kartengrundlage: Regionalverband Ruhr Vierte Auflage: Mülheim an der Ruhr, November 2010 25 business.metropoleruhr.de