Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1.pdf
Größe
4,1 MB
Erstellt
31.12.14, 01:51
Aktualisiert
27.01.18, 11:51
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Inhalt der Datei
„Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation
Corboud, Stadt Köln“
Stadt Köln
Architektonischer Wettbewerb
Protokoll zur
Preisgerichtssitzung
Architektonischer Wettbewerb
„Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Stadt Köln
Protokoll zur Preisgerichtssitzung am 18.11.2013
Auslober / Herausgeber
Stadt Köln
Wettbewerbsvorbereitung und -durchführung
Fiebig Schönwälder Zimmer
Architektur + Stadtplanung
Bülowstraße 66
10783 Berlin
Titelbild
1. Preis: Christ & Gantenbein AG Architekten ETH SIA BSA
Berlin, November 2013
2
Inhalt
1. Protokoll zur Preisgerichtssitzung am 18.11.2013
1.1 Begrüßung / Feststellung der Anwesenheit
4
1.2 Konstituierung des Preisgerichts
4
1.3 Eröffnung der Preisgerichtssitzung
6
1.4 Bericht der Vorprüfung - Vorlauf
7
1.5 Informationsrundgang
7
1.6 Erster Wertungsrundgang
8
1.7 Zweiter Wertungsrundgang
8
1.8 Einzelbeurteilungen
9
1.9 Festlegung der Rangfolge
12
1.10 Festlegung der Preise
12
1.11 Empfehlung des Preisgerichts
12
1.12 Öffnung der Verfasserumschläge
12
1.13 Abschluss der Sitzung
12
1.14 Protokollfreigabe der Preisrichter
14
1.15 Teilnehmer des Wettbewerbs
15
3
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
1.1
Begrüßung / Feststellung der Anwesenheit
Herr Dr. Marcus Dekiert, Direktor des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation
Corboud, Herr Prof. Alfred Neven DuMont sowie Herr Franz-Josef Höing begrüßen die Sitzungsteilnehmer. Die Vorprüfung stellt die Anwesenheit (siehe Anwesenheitsliste) und die Vollzähligkeit des Preisgerichts fest.
1.2
Konstituierung des Preisgerichts
Auf Vorschlag aus dem Kreis der stimmberechtigten Fachpreisrichter wird Herr
Prof. Bernhard Winking bei eigener Enthaltung einstimmig zum Vorsitzenden
gewählt.
Stimmberechtigte Fachpreisrichter/innen:
Andreas Bründler
Architekt, Basel
Prof. Christl Drey
Stadtplanerin, Architektin, Kassel, Köln
Prof. Annette Hillebrandt
Architektin, Wuppertal, Köln
Franz-Josef Höing
Stadt Köln, Dezernent für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr
Prof. Wolfgang Lorch
Architekt, Saarbrücken
Prof. Andreas Meck
Stadtplaner, Architekt, München
Jürgen Minkus
Architekt, Köln
Jórunn Ragnarsdóttir
Architektin, Stuttgart
Dr. Thomas Werner
Stadt Köln, Stadtkonservator
Peter L. Wilson
Architekt, Münster
Prof. Bernhard Winking (Vorsitz)
Architekt, Hamburg
Stellvertretende Fachpreisrichter:
Anne Luise Müller
Leiterin Stadtplanungsamt, Stadt Köln
4
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Prof. Hans-Peter Achatzi
Architekt, Köln
Dirk Lämmel
Architekt, Leipzig
Prof. Hilde Barz-Malfatti
Architektin, Weimar
Sachpreisrichter/innen:
Gerard Corboud
Stifter Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Dr. Marcus Dekiert
Direktor Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Prof. Alfred Neven DuMont
Stifterrat Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Peter Jungen
Stifterrat Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Claas Kleyboldt
Stifterrat Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Susanne Laugwitz-Aulbach
Dezernentin für Kunst und Kultur, Stadt Köln
Karl Klipper
CDU-Fraktion
Dr. Eva Bürgermeister
SPD-Fraktion, Vorsitzende des Ausschusses Kunst und Kultur
Ralph Sterck
Vorsitzender der FDP-Fraktion
Barbara Moritz
Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Stellvertretende Sachpreisrichter/innen:
Michael Lohaus
Dezernat für Kunst und Kultur, Stadt Köln
Engelbert Rummel
Geschäftsführender Betriebsleiter der Gebäudewirtschaft, Stadt Köln
Dipl. Rest. Iris Schaefer
Chefrestauratorin, Wallraf-Richartz-Museum & Fondotaion Corboud, Stadt Köln
5
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Sachverständige Berater / Vorprüfung:
Martin Diederichs
Rechtsanwalt, Koordinator des Investorenauswahlverfahrens
Dr. Marion Grams-Thieme
Konservatorin, Stadt Köln
Uwe Grimsehl
Amt für Brücken und Stadtbahnbau, Stadt Köln
Monika Hallstein
Stadtplanungsamt, Stadt Köln
Christian Jasper
Dezernat für Kunst und Kultur, Stadt Köln
Dr. Roland Krischel
Stellvertretender Direktor Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Christian Manderla
Gebäudewirtschaft ( Projektleitung), Stadt Köln
Martina Schmitz
Gebäudewirtschaft (Projektleitung), Stadt Köln
Britta Schümmer
Stadtplanungsamt. Stadt Köln
Elisabeth M. Spiegel
Römisch-Germanisches Museum / Bodendenkmalpflege, Stadt Köln
Henning von Berg
Rechtsanwalt, Koordinator des Investorenauswahlverfahrens
Stephan Zielinski
Bauaufsichtsamt, Stadt Köln
Heyo Schönwälder
Fiebig Schönwälder Zimmer, Koordination und verantwortliche Leitung der
Vorprüfung
1.3
Eröffnung der Preisgerichtssitzung
Der Vorsitzende bedankt sich für das Vertrauen der Anwesenden, übernimmt
die Leitung der Sitzung und lässt sich von den Mitgliedern des Preisgerichts
versichern, dass
-
-
sie keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die
Wettbewerbsaufgabe und deren Lösung geführt haben und während der
Dauer der Preisgerichtssitzung führen werden,
sie bis zum Preisgericht keine Kenntnis von Wettbewerbsarbeiten
erhalten haben, soweit sie nicht als Vorprüfer oder Sachverständiger bei
6
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
-
-
-
der Vorprüfung mitgewirkt haben,
sie die Beratung des Preisgerichts vertraulich behandeln werden,
die Anonymität der Arbeiten aus ihrer Sicht gewahrt ist,
sie es unterlassen werden, Vermutungen über die Verfasser anzustellen.
Herr Prof. Winking weist auf die persönliche Verantwortlichkeit der
Preisrichterinnen und Preisrichter gegenüber Auslober, Wettbewerbsteilnehmern
und Öffentlichkeit hin. Er bittet darum, die große Leistung aller Teilnehmer
durch entsprechend intensive und konzentrierte Bewertung aller vorhandenen
Arbeiten zu honorieren.
1.4
Bericht der Vorprüfung – Vorlauf
Die Vorprüfung hat die Ergebnisse ihrer Arbeit in einem vorliegenden
schriftlichen Bericht zusammengefasst. Es wird darauf hingewiesen, dass lediglich
16 Wettbewerbsarbeiten anstatt 18 Arbeiten eingereicht wurden.
Die Vorprüfung legt dar, dass die eingereichten 16 Arbeiten nach folgenden
Kriterien geprüft wurden:
1.
2.
3.
4.
5.
Kontrolle der fristgemäßen Ablieferung der Wettbewerbsarbeiten
(21.10.2013)
Öffnung der Wettbewerbsarbeiten, Überkleben der Kennzahlen durch
Tarnzahlen und Anlegen einer Sammelliste
Überprüfung der formalen Anforderungen, Feststellen der
Vollständigkeit der geforderten Leistung
Quantitative Vorprüfung
Qualitative Vorprüfung
In der formalen Vorprüfung wurde festgestellt, dass zwei Arbeiten mehr
Perspektiven abgegeben hatten als gefordert war. Die Vorprüfung deckte für die
Preisgerichtssitzung die zusätzlichen Perspektiven bei den betroffenen Arbeiten
ab.
Das Preisgericht beschließt, die zusätzlichen Leistungen in Form von Perspektiven
verdeckt zu lassen.
Im Anschluss beschließt das Preisgericht, alle 16 eingereichten Arbeiten zur
weiteren Beurteilung zuzulassen.
Die Vorprüfung erläutert die jeweiligen Vorprüfkriterien wie Gebäudekennwerte,
Baukosten und technische Gebäudeausrüstung, die im Vorprüfbericht dargestellt
sind.
1.5
Informationsrundgang
Danach stellt die Vorprüfung die Arbeiten in der Reihenfolge der Tarnzahlen
(1536-1551) ohne jede Wertung anhand der Planunterlagen und den
Erläuterungsberichten vor.
Der Informationsrundgang beginnt um 9.30 und endet um 12.00 Uhr.
Anschließend erfolgt der erste Wertungsrundgang.
7
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
1.6
Erster Wertungsrundgang
Vor dem 1. Wertungsrundgang werden noch einmal die Beurteilungskriterien
genannt und diskutiert.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms (Erweiterungsfläche)
Räumliche Organisation und Funktionalität für Nutzer / Besucher
(Erschließung, funktionale Zuordnung, räumliche Qualitätem,
Raumzuschnitte, Belichtung und Belüftung, grundstücksbezogene
Außenraunutzung)
Einbindung der Neubebauung in den städtischen Kontext
Einhaltung der städtbaulichen Vorgaben
Umgang mit dem vorhandenen Gebäudebestand
Bodendenkmalpflegerische denkmalpflegerische Belange
Archiektonische und funktionale Anbindung des Erweiterungsbaus an
das Bestandsgebäude
Stadträumliche Gestaltung, Zugänglichkeit / Adressbildung
Baukörpergestaltung, Außenwirkung / Ablesbarkeit / Prägnanz
Nachhaltigkeit, Ökologie und Umweltverträglichkeit
Einhaltung planungsrechtlicher und baulicher Belange
Wirtschaftlichkeit in Erstellung, Betrieb und Unterhalt
Der Vorsitzende des Preisgerichtes weist darauf hin, dass im ersten
Wertungsrundgang Arbeiten nur einstimmig ausgeschieden werden können.
Stimmenthaltungen sind nicht zugelassen.
Das Preisgericht beschließt einstimmig die Arbeit 1540, 1542 und die Arbeit 1544
im 1. Rundgang auszuschließen, alle anderen Arbeiten werden für den zweiten
Rundgang zugelassen.
Der erste Wertungsrundgang endet um 12:50 Uhr.
1.7
Zweiter Wertungsrundgang
Im zweiten Wertungsrundgang werden die im Verfahren verbliebenen 13
Wettbewerbsarbeiten einer vertiefenden kritischen Betrachtung unterzogen.
Charakteristisch interessante Entwurfsmerkmale der einzelnen Arbeiten
werden besprochen. Über den Verbleib der Arbeiten im Verfahren wird im
Einzelnen abgestimmt. Es werden folgende 10 Wettbewerbsarbeiten im zweiten
Wertungsrundgang ausgeschieden (Stimmenverhältnis: „für“ Verbleib : „gegen“
Verbleib im Verfahren):
Arbeit 1536
Arbeit 1537
Arbeit 1538
Arbeit 1539
Arbeit 1541
Arbeit 1543
Arbeit 1545
Arbeit 1546
Arbeit 1547
( 10 : 11 )
( 08 : 13 )
( 00 : 21 )
( 17 : 04 )
( 05 : 16 )
( 02 : 19 )
( 21 : 00 )
( 00 : 21 )
( 17 : 04 )
8
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Arbeit 1548
Arbeit 1549
Arbeit 1550
Arbeit 1551
( 02 : 19 )
( 00 : 21 )
( 00 : 21 )
( 03 : 18 )
Es werdem Rückholanträge für die Arbeiten 1536, 1537 und 1551 gestellt.
Der Antrag für die Arbeit 1536 wird mit 11 : 10 angenommen.
Die Anträge für die Arbeit 1537 wird mit einem Stimmverhältnis von 9 : 12 und
die 1551 mit 3 : 18 abgelehnt.
Damit verbleiben folgende 4 Arbeiten im Verfahren:
Arbeit 1536
Arbeit 1539
Arbeit 1545
Arbeit 1547
Der zweite Wertungsrundgang endet um 15:45 Uhr.
1.8
Einzelbeurteilungen
Das Preisgericht beschließt, die Arbeiten 1536, 1539, 1545 und 1547 schriftlich zu
beurteilen.
Die Arbeiten werden vier Preisrichterteams zugeteilt, die von den Sachverständigen
unterstützt werden.
Ab 16.00 Uhr werden die Einzelbeurteilungen zu den Arbeiten vorgetragen, vom
Preisgericht diskutiert, ergänzt und verabschiedet.
Arbeit 1536
Der Verfasser nimmt mit dem Grundriss den Fußabdruck des Wallraf-RichartzMuseums auf und setzt ihn stadträumlich konsequent fort. Mit dem Einblick in
das Innenleben des Museums schafft die Arbeit den Bezug zum Stadtraum. Die
Nutzungen die zum Marsplatz und Steinweg mit Museumscafé und Buchladen
angeordnet sind, haben aktivierende und einladende Gesten, da auch der Zugang
direkt vom öffentlichen Raum aus erfolgt. Um den Neubau mit einer großzügigen
Treppenanlage zu erschließen, nimmt der Verfasser umfassende Eingriffe im
Erdgeschoss und Ausstellungsraum des Untergeschosses zum WRM in Kauf.
Damit gelingt ihm eine Spiegelung der Treppenanlage in ein großzügiges Foyer,
das den gesamten Straßenraum unterbaut. Das Verhältnis von Ausstellungsfläche
zu Erschließungsräumen scheint luxuriös zu sein und damit unwirtschaftlich.
Um das Ausstellungsprogramm zu erfüllen werden zwei gleichwertige Flächen im
Sinne des Raumkonzeptes des Hauptbauwerks WRM angeordnet. Die Aufgabe
der Ausstellungsorganisation ist funktional und räumlich gelungen. Allerdings
ist die Überbauung des Innenhofs bauordnungsrechtlich nicht möglich,
insofern kann der Entwurf in dieser Konzeption nicht umgesetzt werden. Dem
gegenüber ist die Nutzung der Obergeschosse mit Dienstleistungen und Wohnen
so dominierend, dass die stadträumliche Wirkung der Museumsnutzung
in den Hintergrund tritt. Damit hat das Gebäude eine Anmutung, die dem
9
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Ort nicht angemessen erscheint. Die Wirtschaftlichkeit ist im Verhältnis zur
Flächennutzung angemessen. Insgesamt leidet die Arbeit trotz einer guten
funktionalen Gestaltung zum Bestand und Neubau an der recht rigorosen und
formalen Gestaltung der Fassaden.
Arbeit 1539
Die Kubatur und die Baumassen mit ihren sanften Satteldächern fügen sich
durchaus angenehm und zurückhaltend in den städtebaulichen Kontext. Das
Thema der „Eckplätze“ wird jedoch überstrapaziert. Im Norden wird die
Ecke dann mit einem eingeschossigen Bauteil, das wie ein Nebengebäude
wirkt, zugestellt. Das Foyer des bestehenden Museums bleibt von größeren
baulichen Eingiffen verschont. Lediglich eine großzügige Treppe führt zur
unteren Ebene in den Ergänzungsbau. Dieser Übergang gelingt gut, mit
Durchblicken und Tageslichtbezügen und mit einem richtig platzierten
Fahrstuhl für eine angenehme barrierefreie Zugänglichkeit. Vor der vorhandenen
Wechselausstellung entsteht als mögliche Erweiterung eine sogenannte „Traverse“,
eine Fläche, die durch Schiebeelemente sowohl der vorhandenen als auch der
neuen Ausstellungsfläche zugeordnet werden kann. Allerdings muss für diese
großzügige Raumkonzeption die Martinstrasse bis Obenmarspforten unterbaut
werden. Der Ausstellungsraum hat eine klare Kontur, ist wohl proportoniert
und vielfältig nutzbar. Die Anlieferung und die notwendigen Funktionsräume
und technischen Abläufe sind gut organisiert. Im Norden über dem
Ausstellungsbereich sind Büros angeordnet, im Süden, als schlüssiger Übergang
zu der anschließende Parzellierung des Block wird der Hof geschlossen von drei
dreigeschossigen Stadthäusern mit individuellen Eingängen auf der plus1-Ebene.
Treppenhäuser verbinden dieses ebene mit dem Straßenniveau, die Adressen der
Häuser bleiben daher uneindeutig. Die sozialräumliche Qualität der halbprivaten
Hoffläche als Verteilerebene auf der Decke des Museums wird insgesamt in Frage
gestellt.
Die flächig verglaste Erdgeschossfassade entlang Obenmarspforten suggeriert
einen großzügigen Eingang. Tatsächlich jedoch sind hier lediglich eine schmale
Treppe zu en Obergeschossen und ein kleiner Kiosk angeordnet, der sich
als Raum für den museumspädagogischen Dienst herausstellt, - leider ohne
jeden räumlichen Bezug zum Museum. Dieses Bauteil kann architektonisch
nicht überzeugen, denn es verweist nicht ausreichend auf den Zugang zu der
Hofbebauung im ersten OG.
Die architektonische Anmutung der Gesamtkonzeption erinnert teilweise an
Bürofassaden, trotz des angehmen ockerfarbenen Klinkers. Das Preisgericht sieht
insbesondere einen Widerspruch zwischen der Giebelreihung einerseits und dem
flächigen Lamellenmotiv andererseits.
Mit der BGF bleibt der Entwurf vergleichseise im mittleren Bereich, gleiches gilt
für das Verhältnis von Nutzfläche zu BGF. Der Wettbewerbssbeitrag organisiert
das komplexe Programm mit einer horizontalen Stapelung der verschiedenen
Nutzungen durchaus vernünftig. Aus Sicht des Preisgerichtes bleibt der Entwurf
jedoch sowohl städtebaulich als auch architektonisch zu unausgesprochen und
teilweise widersprüchlich.
10
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Arbeit 1545
Der Entwurf besticht durch die Idee das Museum als eigenständigen Kopfbau in
Erscheinung treten zu lassen. Der Baukörper greift dabei die charakteristische
Setzung des Ungerschen Ausstellungsbaus auf, der ebenfalls als solitärhafter
Abschlussbau eines grösseren Blockgefüges in Erscheinung tritt.
Das Prinzip bietet das Potential, die Nutzungen zu Entflechten um
damit eine unabhängige Entwicklung zu ermöglichen. Im Bereich der
Museumsinfrastrukturräume überschneiden sich die Raumbereiche hingegen
leider noch.
Im architektonischen Ausdruck werden auch formale Themen des Bestandesbaus
von Ungers weiterentwickelt: Texturierung des Fassadenoberfläche, Auszeichnung
des Körperhaften durch Bündigkeit der Fensterordnung und die Massivität im
Ausdruck.
Die minimalistische Gliederung gibt dem eigentlich kleinen Volumen die nötige
Präsenz und Eigenständigkeit im Strassenraum.
Die innere Erschliessung des Neubaus passt sich unprätentiös in die bestehende
Struktur im Kern des Bestandesbaus ein. Die Besetzung der Ausstellungsfläche
im Bestandsbau durch Nebenräume und Garderobe führt zu einer starken
Verringerung der bestehenden Ausstellungsfläche im Tiefgeschoss. Die neuen
Ausstellungsflächen bieten eine räumlich interessante Dramaturgie und erlauben
durch die Gliederung eine vielfältige Bespielung. Die grosse Höhenüberwindung
dürfte spannender gestaltet werden.
Das Café wird vom Bestandsbau entkoppelt. Trotz der damit erzeugten
besonderen Präsenz im Strassenraum dürften betriebliche Schwierigkeiten
entstehen. Die entsprechend angelegten Freiflächen in der hochgelegten Gasse
scheinen unattraktiv. Zur Bewirtschaftung der Ausstellungsflächen werden zwei
Lastenaufzüge benötigt.
Arbeit 1547
Die Städtebauliche Setzung innerhalb des Kontextes ist eindeutig und präzise
ausgeführt. Der Leitgedanke verfolgt ein doppeltes Ziel: Museumsarchitektur
und Wohnen werden als klar ablesbare, adressierte Baukörper Teil eines neuen
Ensembles. Hierdurch wird das gesamte Umfeld mit seinen unterschiedlichen
Maßstäben aufgewertet. Hervorzuheben ist die poetische Anmutung des
Baukörpers. Die Kombination der zeitlosen Materialität der Fassade mit dem
Sockel, der das Gebäude verheutigt, schafft auf selbstverständliche Weise die
räumliche Verbindung von Ungerschem Museum und Rathausanbau. Die
Aufteilung der Ausstellungsfläche auf drei Ebenen erzeugt gleichwertig gute
Räume mit unterschiedlichem Licht (Seitenlicht / Oberlicht). Die Anbindung
durch eine nicht-orthogonale einläufige Treppe wird intensiv diskutiert und
bedarf der Überprüfung. Der Eingriff in den Bestandsbau ist maßvoll und schafft
mittels der zentral gelegenen Treppe im Untergeschoss eine Anbindung an die
vorhandenen Grabungen. Die disziplinierte Wegführung und das Spiel von Enge
und Weite lassen interessante Raumgefüge entstehen. Alle dienenden Räume
erfüllen weitgehend den Anforderungen der Auslobung. Insgesamt handelt es
sich um einen wertvollen Beitrag zur Aufgabe, welcher dem Ort eine langfristige
Schönheit verleiht.
11
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
1.9
Festlegung der Rangfolge
Die Arbeiten 1536 wird als Anerkennung eingestuft.
Stimmenverhältnis: („für“ : „gegen“)
Anerkennung Arbeit 1536 (21 : 0)
Die Rangfolge der übrigen 3 Arbeiten der engeren Wahl wird nach erneuter
Diskussion wie folgt festgelegt:
1. Rang Arbeit 1547 (21 : 0)
2. Rang Arbeit 1545 (19 : 2)
3. Rang Arbeit 1539 (19 : 2)
1.10 Festlegung der Preise
Die Preisverteilung für die 3 Arbeiten und die Anerkennung wird einstimmig wie
folgt festgelegt:
1. Preis Arbeit 1547
2. Preis Arbeit 1545
3. Preis Arbeit 1539
Anerkennung Arbeit 1536
50.000,- € (netto)
40.000,- € (netto)
20.000,- € (netto)
10.000,- € (netto)
1.11 Empfehlung des Preisgerichtes
Die Jury empfiehlt dem Auslober einstimmig, die mit dem 1. Preis ausgezeichnete
Arbeit zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu machen.
Die Hinweise und die Kritik des Preisgerichtes, wie sie in der schriftlichen
Beurteilung der Arbeit zusammengefasst wurden, sind zu berücksichtigen.
1.12 Öffnung der Verfasserumschläge
Die Umschläge mit den Verfassererklärungen werden zum Abschluss der Sitzung
geöffnet. Die Namen der 16 Wettbewerbsteilnehmer werden verlesen.
1.13 Abschluss der Sitzung
Herr Prof. Bernhard Winking entlastet die Vorprüfung und bedankt sich bei allen
Mitarbeitern für die sorgfältige Vorbereitung und für die gute Durchführung des
Verfahrens. Herr Prof. Winking dankt allen Mitgliedern des Preisgerichtes für
die engagierte und konstruktive Mitarbeit und gibt den Vorsitz an den Auslober
zurück.
Herr Franz-Josef Höing bedankt sich bei dem Vorsitzenden Prof. Winking für
die umsichtige Führung des Preisgerichts. Er freut sich über das hervorragende
Ergebnis und wünscht der Stadt und dem Stifterrat eine gute Hand bei der
Umsetzung des Projektes und schließt die Preisgerichtssitzung.
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Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Ende der Sitzung
Die Sitzung endet um 18.00 Uhr.
Das Protokoll wurde von den Vorsitzenden des Preisgerichts gelesen und
genehmigt.
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Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
1.14 Protokollfreigabe der Preisrichter
14
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
1.15 Teilnehmer des Wettbewerbs
Preisträger
Arbeit 1547
1. Preis
Verfasser
Mitarbeiter
Sonderfachleute /
Berater
Christ & Gantenbein AG
Architekten ETH SIA BSA
Spitalstrasse 12
4056 Basel, Schweiz
Emanuel Christ, Christoph Gantenbein
F. Gericks, T. Lachenmann, K. Malkowska,
A.K. Schulze, F. Toinet, S. Warmister
Haus- und Energietechnik: Stokar & Partner AG,
Basel
Tragwerk: ZPF Ingenieure AG, Basel
Verkehr: Gruner AG, Basel
15
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Arbeit 1545
2. Preis
Verfasser
Peter Kulka Architektur Köln GmbH
Neusser Strasse 27-29
50670 Köln
Prof. Peter Kulka
Mitarbeiter
Steffen Kirchberger, Andreas Seegmüller
Sonderfachleute /
Berater
Statik: AHW Ingenieure GmbH
16
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Arbeit 1539
3. Preis
Verfasser
gernot schulz : architektur GmbH
Vorgebirgstrasse 338
50969 Köln
Prof. Gernot Schulz
Mitarbeiter
Dipl.-Ing. André Zweering, M.A. Kai Hennemann,
Dipl.-Ing. Hubert Braunisch
Sonderfachleute /
Berater
Mitarbeiter
Statik: B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann
GmbH
Prof. Dr. K. Bollinger, Dipl.-Ing. Ljuba Tascheva, Dr.
Ing. Achim Vogelsberg
17
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Anerkennung
Arbeit 1536
Anerkennung
Verfasser
Georg . Scheel . Wetzel Architekten
Marienstraße 10
10117 Berlin
Bettina Georg, Tobias Scheel, Simon Wetzel
Mitarbeiter
Frank Zimmermann
Sonderfachleute /
Berater
Bautechnische Beratung: GSE, Tobias Hammel
Beratung Energetik: Micheel Wassouf
Visualisierungen: Davide Abbonacci
18
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
2. Rundgang
Arbeit 1537
2. Rundgang
Verfasser
Staab Architekten
Schlesische Str. 27
10997 Berlin
Volker Staab Dipl.-Ing. ETH
Mitarbeiter
Petra Wäldle M.A., Peter Axelsen M.A., Sarah Ruoss
Dipl.-Ing.
Sonderfachleute/
Berater
Arbeit 1538
2. Rundgang
Haustechnik: Winkels Behrens Pospich, Ingenieure für
Haustechnik GmbH, Dipl.-Ing. Andreas Winkels,
Brandschutz: IBB Ingenieurbüro Bautechnischer
Brandschutz, Dipl.-Ing. (FH) Marco Schmöller,
Statik: ARUP Deutschland GmbH, Dipl.-Ing. Eva Hin
kers, Carsten Hein, Berlin
Caruso St John Architects LLP
1 Coate Street
E2 9AG London
Verfasser
Adam Caruso, Peter St John
Mitarbeiter
Bernd Schmutz, Isabel Ramseier, Ben Speltz
Sonderfachleute/
Berater
Haustechnik: WINTER Ingenieure, Berlin GmbH
Tragwerk: Krebs und Kiefer, Beratende Ing. für das
Bauwesen, Dresden
Baukosten: BAL Bauplanungs und Steuerungs GmbH,
Berlin
Brandschutz: Hoare Lea Fire Engineering, London
Visualisierung: Adrian König, Berlin
Arbeit 1541
2. Rundgang
Bruno Fioretti Marquez Architekten
Schlesische Strasse 26 F
10997 Berlin
Verfasser
Piero Bruno
Mitarbeiter
César Trujillo-Moya, Stefano D´Elia, Piego Costantini
Sonderfachleute/
Berater
Statik: IFB Frohloff Staffa Kühl Ecker
Brandschutz: Stanek
Haustechnik: IGZ Zimmermann
Bauphysik: Müller BBM
Visualisierung: Elephant Green CGI: Max Nalleweg
19
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Arbeit 1543
2. Rundgang
berger röcker Architekten
Heusteigstr. 15
70182 Stuttgart
Verfasser
Daniel Berger Dipl.-Ing. Freier Architekt,
Peter Röcker, Dipl.-Ing. Freier Architekt
Mitarbeiter
Tim Gork
Arbeit 1546
2. Rundgang
bogevischs buero
architekten & stadtplaner GmbH
Schulstraße 5
80634 München
Verfasser
Dipl.-Ing. Rainer Hofmann BDA
Mitarbeiter
Handschrift nicht lesbar - wird nachgereicht
Sonderfachleute/
Berater
Handschrift nicht lesbar - wird nachgereicht
Arbeit 1548
2. Rundgang
Marte.Marte Architekten ZT GmbH
Totengasse 18
6833 Weiler
Verfasser
Dipl.-Ing. Bernhard Marte, Dipl.-Ing. Stefan Marte
Mitarbeiter
Dipl.-Ing. Rostislav Komitov,
Dipl.-Ing. Katharina Schiechl
Sonderfachleute/
Berater
-
Arbeit 1549
2. Rundgang
h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten GmbH
Immenhofer Straße 47
70180 Stuttgart
Verfasser
Martin Gessert, Albrecht Randecker,
Prof. Klaus Legner
Mitarbeiter
Marianne Weichenrieder, Nicolas Henn, JiaBei He,
Khoa Tran, Patricia Ocker
Sonderfachleute/
Berater
Brandschutz: mhd Brandschutz-Ingenieurpartner
schaft Müller Häberlen Dehm, Herr Häberlen
TGA / Bähr Ingenieure GmbH, Herr Kees
20
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
Arbeit 1550
2. Rundgang
Sergison Bates architekten GmbH
Mattengasse 27
8005 Zürich
Verfasser
J. Sergison, S.Bates
Mitarbeiter
J. Sergison, S.Bates, M. Stettler, M. Bailey, S. Brenni
Sonderfachleute/
Berater
Ulaga & Partner AG. Ingenieur, Basel, T. Ulaga
H&P bauingenieure, Kosten, Köln, N.Nepstad
Arbeit 1551
2. Rundgang
Terry Pawson Architects
50 Westminster Bridge Road
London, SE1 7QY
Verfasser
Terry Pawson
wpm Projektmanagement GmbH, Stuttgart
Mitarbeiter
Bülent Yildiz, Martin Knoblauch
Sonderfachleute/
Berater
Arup, Dornier Consulting
Guy Channer, Michael Jelinek
21
Wettbewerb „Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud“
1. Rundgang
Arbeit 1540
1. Rundgang
hammeskrause architekten bda
Krefelder Straße 32
70376 Stuttgart
Verfasser
Dipl.-Ing. Nils Krause
Mitarbeiter
Dipl.-Ing. Martin Hasse-Steimle
Sonderfachleute/
Berater
-
Arbeit 1542
1. Rundgang
Auer+Weber+Assoziierte
Sandstraße 33
80335 München
Verfasser
Dipl.-Ing. Architekt Moritz Auer
Dipl.-Ing. Architekt Philipp Auer
Mitarbeiter
Max Illing, Julia Schmid, Ameng Zhang, Jieqing Zhao,
als Studierende: Max Erhart, Alena Spieß
Sonderfachleute/
Berater
Tragwerk: May I LudescherI Partner, München
Energieplanung: DS-Plan Ingenieurgesellschaft für
ganzheitliche Bauberatung, München
Brandschutz: hhpberlin Ingenieurgesellschaft für
Brandschutz mbh, München
Kostenplanung: Ingenieurbüro Schmid Ges. für
Projektsteuerung mbH, München
Visualisierung: 3D-WAY- architectural graphics,
München
Modellbau: Grüne Modellbau, Wolfratshausen
Arbeit 1544
1.Rundgang
Architekturbüro Paul Böhm
Auf dem Römerberg 25
50968 Köln
Verfasser
Paul Böhm
Mitarbeiter
Svetlana Holz, Anna-Laura Oldenburg
Sonderfachleute/
Berater
Tragwerk: Tragwerksplaner IDK Kleinjohann
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