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Anlage_Zwischenbilanz Kulturentwicklungsplan.pdf

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Daten

Kommune
Köln
Dateiname
Anlage_Zwischenbilanz Kulturentwicklungsplan.pdf
Größe
86 kB
Erstellt
31.12.14, 01:23
Aktualisiert
27.01.18, 21:52

Inhalt der Datei

Anlage zur Mitteilung Nr. 2002/2014 „Kulturentwicklungsplanung für Köln Berichterstattung für 2012, 2013 und bis Mitte 2014“ Maßnahmen zum Thema Kulturmarketing [Querschnittsaufgabe] Die Ausschreibung für ein kölnspezifisches Kulturmarketing-als-Stadtmarketing-Konzept der beiden Dezernate, Kunst und Kultur sowie Wirtschaft und Liegenschaften, welches auf der Grundlage des in Bremen praktizierten Modells fußt, konnte aufgrund der erforderlichen Haushaltkonsolidierungen bislang nicht in Angriff genommen werden. Eine Weiterverfolgung dieses Konzeptes wäre zu prüfen. Aus gleichen Gründen konnte die Entwicklung der Marke „Kulturquartier am Neumarkt“ bislang nicht inhaltlich gefüllt und umgesetzt werden. Jedoch führte das Dezernat für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr ein interdisziplinäres Workshopverfahren zur Entwicklung der angrenzenden Via Culturalis, vom Hohen Dom zu Köln bis zu St. Maria im Kapitol, durch, in dem die Einkaufs-, Kultur- sowie Tourismus-, Vergnügungs- und Erholungsmeile betrachtet wurden. Maßnahmen zur kulturellen Bildung [Querschnittsaufgabe] Die Realisierung eines überregional bedeutsamen Festivals für Kinder- und Jugendtheater konnte das Kulturamt aus finanziellen Gründen bis heute nicht umsetzen. Das ursprünglich von Museumsdienst Köln und Jugendamt entwickelte Konzept „KUBIK – Kulturelle Bildung in Köln“ wird seit 2011 vom Amt für Schulentwicklung federführend betreut. Beide Einrichtungen sind weiterhin Mitglied einer dezernatsübergreifenden Steuerungsgruppe, die die Fortschreibung des Konzeptes begleitet. 2012 wurde das Konzept fertiggestellt und im Rahmen des Wettbewerbs "Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung" von der Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NordrheinWestfalen, Ute Schäfer, ausgezeichnet. Insgesamt 160 Kölner Akteurinnen und Akteure setzten sich Ende 2013 in verschiedenen Workshops mit unterschiedlichen kulturellen und gesellschaftlichen Themen auseinander. Die so entstandenen konstruktiven Handlungsempfehlungen und -vorschläge werden nunmehr in einem langfristigen und dynamischen Beteiligungsprozess umgesetzt. Schwerpunktthemen des Jahres 2014 sind „Kommunikation“, „Vernetzung“ und „Aufbau der Internetplattform musenkuss-koeln“. Zu jedem Themenblock wurde eine eigene interdisziplinäre Facharbeitsgruppe eingerichtet. Hierdurch können die Akteure ihr unterschiedliches Expertenwissen einbringen und die beim Amt für Schulentwicklung angebundene Koordinierungsstelle „Kulturelle Bildung“ bei der Umsetzung aktiv unterstützen. Die übrigen Handlungsfelder werden in den Folgejahren bearbeitet und die Ergebnisse sukzessive umgesetzt. Umfassende Informationen rund um das Thema „Kulturelle Bildung“ und konkrete Angebote der Kulturschaffenden sollen künftig auf der Internetplattform „www.musenkuss-koeln.de“ zu finden sein. Das Angebot wird derzeit in Kooperation mit den Städten Düsseldorf und München und unter Beteiligung der künftigen Nutzer und Anbieter aufgebaut. Der Wegfall der „KUBIK-Fördermittel“ konnte durch eine Teilnahme am Landesprogramm Kulturrucksack NRW kompensiert werden. Die Koordinierungsstelle „Kulturelle Bildung“ konnte hierdurch seit 2012 über 150 Projekte mit einem Volumen von jährlich rd. 236.500 Euro finanzieren. -1- Eckpunkte des „Kölner“ Kulturrucksacks sind dabei − eine gezielte Ansprache von Kindern und Jugendlichen in benachteiligten Lebenssituationen, − die Durchführung der Projekte im außerschulischen Raum, − die Nutzung bestehender Vernetzungsstrukturen in den Sozialräumen und Stadtvierteln, − das Fordern und Fördern von Kooperationen zwischen Kultureinrichtungen und Jugendeinrichtungen/-projekten sowie − die Verknüpfung von gestalterischen und rezeptiven Angeboten. Weiterhin konnten in Kooperation zwischen kultur- und medienpädagogischen Facheinrichtungen aller Sparten, den Schulen sowie den Trägern des Offenen Ganztages seit 2012 über 50 der sogenannten „Tandem-Projekte“ durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um ein städtisches Förderprogramm, bei dem Schülerinnen und Schüler außerhalb des Unterrichts durch zusätzliche kulturelle Bausteine gefördert werden. Besonders junge Menschen, die nur erschwert Zugang zu kulturellen Bildungsangeboten haben, sollen hiermit erreicht werden. Der Bereich der kulturellen Bildung im Museum konnte deutlich ausgebaut werden. Die vom Museumsdienst verantworteten Veranstaltungen legten 2012 und 2013 deutlich zu. Absolut kam es bei den Besuchern von museumspädagogischen Veranstaltungen innerhalb von acht Jahren zu einer Steigerung um 88% (2012) bzw. 55% (2013). Das Wachstum erklärt sich aus verbesserten, zielgruppenspezifischen Kommunikationsmaßnahmen (Neugestaltung von Programmheften und Websites) und einer höheren Kundenorientierung. Ausgebaut wurden – insbesondere durch Zuwendungen von Stiftungen und Sponsoren – die folgenden Bereiche: − − − museumspädagogische Angebote für Kinder und Familien Vermittlungsprojekte für und mit Menschen mit Migrationshintergrund partizipative Programme und Projekte für Jugendliche. Besonderes methodisches Gewicht lag dabei auf der Zusammenarbeit mit anderen Kunstsparten, so dass die Maßnahmen in den letzten beiden Jahren einen höheren Vernetzungsgrad entwickeln konnten. Intensiviert wurde dabei auch die Zusammenarbeit mit nichtstädtischen Museen. Ein Desiderat in der Museumspädagogik ist der Ausbau von flächendeckenden inklusiven Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen. Bei dem Projekt „Hänneschen geht in die Schule“ durch die Puppenspiele der Stadt Köln wird es Lehrerfortbildungen geben, die Kinder kommen ins Hänneschen-Theater und die Puppenspiele gehen auch in die Schulen, es entsteht theaterpädagogisches Material. Es werden spezielle theaterpädagogische Kräfte eingebunden, die besondere Fachkenntnisse bezüglich der kölschen Sprache haben. Maßnahmen zur Interkultur [Querschnittsaufgabe] Die neu gegründete Akademie der Künste der Welt, gefördert mit 1,3 Millionen Euro, hat ihre Arbeit in 2012 aufgenommen. Ihr Träger ist eine GmbH mit der Stadt Köln als alleinigem Gesellschafter. Die Berufung der ersten Akademiemitglieder erfolgte in der ersten Jahreshälfte 2012. 2014 hat es nach einer anderthalbjährigen Orientierungs- und Gründungsphase einen Führungswechsel und eine organisatorische Umstrukturierung gegeben: Neue Geschäftsführerin ist Elke Moltrecht, außerdem wird aus dem Kreis der Mitglieder für jeweils fünf Jahre eine künstlerische Leitung gewählt. Diese hat seit 2014 die russische Kuratorin und Kunstkritikerin Ekaterina Degot inne. Ziel von Degot ist die stärkere Sichtbarkeit der Akademie der Künste der Welt mit eigenem Kunstprogramm und ein Ausbau der Vernetzung in die existierende Kunstszene in Köln. Ein kuratorischer Beirat soll sie dabei unterstützen, ein künstlerischer Beirat steht dem Aufsichtsrat zur Seite. -2- Das Förderkonzept Interkultur wird begrenzt umgesetzt, da die Stelle des Referenten für Interkultur im Zuge der Haushaltskürzungen 2013 eingespart werden musste. Angesichts dieser personellen Umstrukturierung setzte das Kulturamt das im „Förderkonzept Interkultur“ bereits empfohlene Verfahren, die Interkulturprojekte gleichwertig mit allen Projekten der freien Szene nach dem Kriterium der Innovation zu fördern, um, indem jedes Projekt durch das jeweilige Spartenreferat betreut und votiert wird. Wenngleich der Effekt der Förderung interkultureller Kunstprojekte ein integrativer sein soll, muss der Kern des Projektes indes künstlerischer und darüber hinaus auch innovativer Natur sein. Für die Förderung interkultureller Projekte setzte eine breite Ratsmehrheit in den Doppelhaushalt 2013/14 zusätzlich zu den 98.000 Euro Projektmitteln weitere 40.000 Euro, die für herausragende Projekte durch den Ausschuss Kunst und Kultur vergeben wurden, 2013 wurden damit insgesamt 22 Projekte und Institutionen gefördert. Einen festen Betriebskostenzuschuss erhält die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Aufgrund der Kürzungsvorgaben im Haushaltsjahr 2013 hat das Kulturamt seinen Zuschuss für die Bühne der Kulturen streichen müssen. Maßnahmen zur Kultur- und Kreativwirtschaft [Querschnittsaufgabe] Für die Erschließung internationaler Märkte fördert das Referat Popkultur den Cologne Music Export. Damit wird die Repräsentanz von Köln im Ausland unterstützt. Die Förderung bezieht sich sowohl auf die Förderung von Gastspielen Kölner Musiker im Ausland als auch auf die Vertretung des Standortes Köln durch Experten aus der Szene bei internationalen Festivals, Meetings und Branchentreffs. Maßnahmen zur Sichtbarkeit und Professionalisierung der Szene werden ebenfalls gefördert, dies sind z.B. gemeinsame Marketingaktivitäten, Workshops und Seminare oder Produkte, die der Präsentation der Szene vor Ort dienen (z.B. CD-Compilations). Maßnahmen zum Handlungsfeld Musik [Profilbildendes Handlungsfeld] Nach wie vor verfügt Köln im Bereich der Musik über großes Potenzial mit hervorragenden Entwicklungschancen. Mit der Umsetzung neuer und der Verstetigung bestehender Maßnahmen konnte in den Jahren 2013 und 2014 das Profil der Musikstadt Köln weiter geschärft werden. Das im Jahr 2010 ins Leben gerufene Fest für Alte Musik wurde unter der Trägerschaft der neu gegründeten Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V. und in Kooperation mit dem ZAMUS – Zentrum Alte Musik Köln unter Beteiligung regionaler und internationaler Künstler und Ensembles im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten 2013 und 2014 erfolgreich fortgesetzt. In dem Betriebskostenzuschuss für das ZAMUS – Zentrum Alte Musik in Höhe von 115.000 Euro sind 35.000 Euro für die Durchführung des Festivals zweckgebunden enthalten. Der Ausbau des Festivals zu einem überregional beachteten Musikereignis ist ein unverändert verfolgtes Ziel. Mit dem im Februar 2012 neu eröffneten ZAMUS – Zentrum Alte Musik Köln in KölnEhrenfeld konnte eine tragfähige und nachhaltige Struktur geschaffen und die Empfehlung einer institutionellen Förderung der Alten Musik umgesetzt werden. Abweichend vom Kulturentwicklungsplan kommt die Förderung nicht nur zwei ausgewählten Spitzenorchestern zugute, sondern allen Akteuren der Alten Musik-Szene vom Solisten über Ensembles bis hin zu großen Orchestern. Das Land NRW unterstützt den Betrieb des Zentrums mit Mitteln in Höhe von 100.000 Euro p.a., in den städtischen Komplementärmitteln in Höhe von 115.000 Euro sind 35.000 Euro zweckgebunden für die Durchführung des Fests Alte Musik enthalten. Um dem Zentrum internationale Strahlkraft zu verleihen, sind weitere Maßnahmen in den Bereichen Geschäftsführung, Marketing und Projektrealisierung nötig mit einem Volumen von 285.000 Euro p.a. -3- Die Kölner Jazzszene ist neben der von Berlin die bedeutendste Jazzszene Deutschlands. Aufbauend auf den Aktivitäten der lokalen Jazzveranstalter und unter Einbeziehung der Akteure und Veranstalter vor Ort sowie der Hochschule für Musik und Tanz Köln und des Westdeutschen Rundfunks soll ein nationales Festival für Jazz und improvisierte Musik initiiert werden. Um sich von den Festivals im benachbarten Umland (Bonn, Leverkusen, Moers) abzuheben, bedarf es eines künstlerisch-programmatischen Profils mit nationaler Ausstrahlung. Zudem soll ein Veranstaltungskonzept mit herausragenden, über die ganze Stadt verteilten Musikereignissen entwickelt werden. Hier gibt es keinen neuen Sachstand. Das Festival c/o pop wird weiterhin mit 150.000 Euro p.a. unterstützt. Aktuell befindet sich das Festival in einer Umbruchphase und Neupositionierung. Es wird spannend sein zu sehen, wie die Veränderungen (neues Ticketing, kompakter Kongress, breit aufgestelltes Booking) beim Publikum und den Fachkreisen ankommen. Um der c/o pop im Wettstreit mit den Referenzfestivals Reeperbahn Festival (Hamburg) und Berlin Music Week (Berlin) optimale Voraussetzungen zu schaffen, wäre die im KEP erwogene Anhebung der jährlichen Förderung auf 200.000 Euro sinnvoll. Nachrichtlich: Ein Popkulturförderkonzept soll bis Anfang 2015 erarbeitet werden. Es definiert die Leitlinien der städtischen Förderung und benennt deren Instrumente. Laut Kulturentwicklungsplan vom 30.06.2009 soll das Gürzenich-Orchester zu einem Spitzenklangkörper von internationalem Rang mit Ausstrahlung über Köln und NordrheinWestfalen hinaus entwickelt werden. Seit der Spielzeit 2011/2012 konnte ein erster Schritt zur verbesserten Finanzausstattung in Höhe von insgesamt 700.000 Euro p.a. erreicht werden. Davon werden jährlich 350.000 Euro in eine Medienzulage an die Orchestermitglieder zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Stellenmarkt investiert sowie weitere 350.000 Euro für größeren Spielraum im künstlerischen Etat (insbesondere Gastdirigenten und -solisten, Tourneen, Medienproduktionen, Marketing und Jugendprogramm). Die zur Mitte des Jahres 2014 rückblickende Beurteilung der Wirkung der o.g. Maßnahmen fällt unterschiedlich aus: Die Fähigkeit des Orchesters, beste Musikerinnen und Musiker zu gewinnen und zu binden, konnte durch die Vergütung der Medienrechte nicht wesentlich verbessert werden. Die Besetzung offener Orchesterstellen durch exzellentes Personal bleibt schwierig und langwierig. Die Medienzulage in Höhe von monatlich 170 Euro pro Musiker, wirkt als Anreiz offensichtlich zu schwach. Der Weg zur langfristigen Steigerung der künstlerischen Qualität und internationalen Bedeutung des Gürzenich-Orchesters Köln durch Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit um künstlerisches Personal, z.B. im Wege einer deutlichen Erhöhung der Medienzulage, muss konsequenter weiter gegangen werden, um das Ziel des Kulturentwicklungsplans erreichen zu können. Die Erhöhung des künstlerischen Etats seit 2011 zeigt deutliche Erfolge. Das Renommee der Gastkünstler, insbesondere der Solisten, die für die Konzerte des Gürzenich-Orchesters gewonnen werden können, ist gestiegen. Das Marketing hat an Profil und Qualität gewonnen. Im Ergebnis stieg die Zahl der Abonnenten um 25 Prozent, die Gesamtauslastung durch Publikum von 81% (2010) auf 93% (2014). Das Gürzenich-Orchester zählt laut aktueller Statistik des Deutschen Bühnenvereins dadurch zu den Konzert- und Opernorchestern mit den höchsten Besucherzahlen. Zudem gelang im Februar 2014 eine sehr erfolgreiche Asientournee, u.a. mit dem Eröffnungskonzert des renommierten Hongkong Arts Festival. Die Investition in den künstlerischen Etat des Orchesters zeigt bereits durch die Verstärkung in Höhe von 350.000 Euro p.a. deutlich positive Wirkung. Die weitere Steigerung des künstlerischen Etats nach Maßgabe des Kulturentwicklungsplans 2009, insbesondere zur Gewinnung von attraktiven Gastkünstlern und Tourneen, aber auch für innovative Medienprojekte, lässt -4- daher auch künftig erhebliche Zugewinne des Gürzenich-Orchesters auf dem Weg zum internationalen Spitzenklangkörper erwarten. Der Neubau eines Kammermusiksaals wurde aufgrund der Haushaltssituation bislang nicht geplant. Eine Weiterverfolgung dieses Ziels wäre zu prüfen. Seit 2011 findet jährlich vom 30.4. bis rund um den 10.5. das Festival ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln statt. International renommierte Ensembles, Dirigenten und Solisten der Musik der Moderne setzen ebenso wie die freie Musikszene Kölns das vielfältige Programm um. Rund 60 Veranstaltungen mitsamt einem umfangreichen Musikvermittlungsprogramm finden an teilweise ungewöhnlichen Orten Kölns statt (bspw. Lagerstätte für Hochwasserschutzelemente), aber auch an den bekannten großen Häusern (Bühnen, Philharmonie, Museen) sowie Spielstätten der freien Szene. Programmatisch richtet sich das Festival an außermusikalischen Themen aus, stellt Komponisten in den Fokus und schlägt Brücken zu anderen zeitgenössischen Musikformen, bspw. der Electro- oder der Pop-Musik sowie anderen Sparten wie dem Tanz. Kompositionsaufträge an renommierte Komponisten, der Internationale LANXESS Kompositionswettbewerb für junge Komponisten und die zahlreichen Uraufführungen tragen zur musikalischen Entwicklung des Landes bei. Rund 20.000 Besucher kamen 2014 zu ACHT BRÜCKEN. Der Zuschuss durch die Stadt, der nicht in der Hoheit der Kulturverwaltung liegt, betrug in den Jahren 2011 bis 2015 bei 500.000 bis 625.000 Euro. Im Jahr 2018 würde der Bedarf bei ca. 1 Mio. Euro liegen. Die notwendig gewordene Renovierung des Stadtgartens konnte in 2012 und 2013 mit städtischen Mitteln in Höhe von ca. 470.000 Euro durchgeführt werden. Die bauliche Erweiterung zu einem europäischen Zentrum für Jazz und improvisierte Musik sind ein unverändert verfolgtes Ziel. Das Zentrum für Neue Musik ist eine Maßnahme, die weiterverfolgt wird, jedoch derzeit mangels Finanzierbarkeit nicht realisiert werden kann. ON – Neue Musik Köln e.V. hat im Frühjahr 2011 die internationale Arbeitstagung „Musik prospektiv!“ zu einem Zentrum für Neue Musik und Medienkunst durchgeführt. Das Nachfolgeprojekt ON – Neue Musik Köln wird dieses Thema durch Veranstaltungen und exemplarische Produktionen weiter verfolgen und vorbereiten. Hier gibt es keinen neuen Sachstand. Maßnahmen zum Handlungsfeld Darstellende Kunst [Profilbildendes Handlungsfeld] In der Spielzeit 2012/13 stand das Schauspiel Köln vor einer großen Herausforderung, da es seine gewohnte Spielstätte, das Schauspielhaus am Offenbachplatz, verlassen musste und sein Interimsquartier in der EXPO XXI bezog. Trotz des Ortswechsels gab es keine Verluste bei den Abonnenten und auch die Produktionen waren weiterhin sehr gut besucht. Das Schauspiel Köln war auch wieder mit zwei Produktionen zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Zur Spielzeit 2013/14 wurde Stefan Bachmann Intendant des Schauspiel Köln. Mit der Spielstätte „Depot“ wählte er eine ehemalige Industriehalle in Köln-Mülheim als neuen Spielort. Entgegen aller Erwartungen im Hinblick auf die Wahl dieser Ausweichspielstätte auf der anderen Rheinseite, zeichnen sich eine Steigerung der Besucherzahlen und eine Steigerung der Einnahmen ab. Auch die Abonnementsverkäufe wurden um 16% gesteigert und erreichen den Höchststand der letzten acht Jahre. Die Spielzeit 2012/13 der Oper Köln war bestimmt durch zwei einschneidende Veränderungen: Aufgrund der Sanierung des Opernhauses am Offenbachplatz stand dieses erstmals nicht mehr als Spielstätte zur Verfügung. Als Ausweichspielstätte wurde das ehemalige -5- Musicalzelt neben dem Hauptbahnhof als "Oper am Dom" in Betrieb genommen. Darüber hinaus gab es einen Wechsel in der Leitung der Oper: Nach dem kurzfristigen Ausscheiden von Uwe Eric Laufenberg übernahm Operndirektorin Dr. Birgit Meyer als Intendantin die Leitung. Mehr als 170.000 Zuschauer besuchten die insgesamt 215 Vorstellungen in den fünf Spielstätten Oper am Dom, Palladium, Altes Pfandhaus, Trinitatiskirche und Oberlandesgericht. Diese verteilten sich auf acht Neuinszenierungen, zwei konzertante Premieren, drei Wiederaufnahmen, fünf Tanzgastspiele, das „Divertissementchen“ der Cäcilia Wolkenburg sowie verschiedene Sonderveranstaltungen. Die Kinderoper im Alten Pfandhaus konnte erfolgreich vier neue Produktionen und zwei Wiederaufnahmen anbieten. Der Tanz war an den Bühnen Köln in der Spielzeit 2012 / 2013 auf allen Bühnen (Palladium, Halle Kalk, Expo XXI, Oper am Dom, Depot 1 und Depot 2) mit insgesamt 24 Vorstellungen vertreten. Es wurden 13.625 Besucher erreicht, was einer Auslastung von knapp 80% entspricht. Die vom Rat am 24.11.2011 beschlossene Sanierung von Opern- und Schauspielhaus und Erweiterung um zwei weitere Spielstätten (Kleines Haus Schauspiel und Kinderoper) mit einem Investitionsvolumen von 253 Mio. Euro befindet sich im Zeitplan. Die Wiedereröffnung der restaurierten Häuser ist im November 2015 geplant. Am 28.6.2014 wurde Richtfest gefeiert. Mit einer Bruttogeschossfläche von 66.148 m² und einem Bruttorauminhalt von 232.804 m³ ist die Sanierung und Erweiterung der Bühnen der Stadt Köln am Offenbachplatz die größte Baumaßnahme im Bereich Kulturbauten. Verbaut werden annähernd 20.000 Kubikmeter Beton und 3.000 t Bewehrungsstahl. Die Baumaßnahme umfasst eine vollständige bausubstanzmäßige, bühnentechnische, gebäudetechnische, energetische und brandschutzmäßige Sanierung der Bestandsbauten unter Auflagen des Denkmalschutzes. Zudem ist die Wiederherstellung des Großen und Kleinen Offenbachplatzes Teil der Bauaufgabe. Die Bauarbeiten für die Sanierung des Orchesterprobenzentrums Stolberger Str. haben am 1.6.2014 begonnen. Das Gürzenich-Orchester probt derzeit in einem ehemaligen TVStudio in Hürth. Die Baumaßnahme befindet sich im Zeit- und Kostenplan. Für die Sanierung der Werkstätten Oskar-Jäger-Straße werden von der Betriebsleitung der Bühnen noch verschiedene Lösungen geprüft. Vor dem Hintergrund der laufenden Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz hat die Stadt Köln im September 2013 die Münchner Unternehmensberatung actori GmbH beauftragt, die Auswirkungen der Sanierung auf den Theaterbetrieb und dessen Organisation zu untersuchen. Ziel des Gutachtens ist es, Transparenz über den Entscheidungsrahmen zu schaffen, in welchem Umfang und auf welchem Niveau zukünftig Theater am Offenbachplatz angeboten werden soll. Das Gutachten gestaltet dazu unterschiedliche Bespielungsoptionen aus und berechnet den jeweils dafür notwendigen Zuschussbedarf ab der Spielzeit 2015/16 nach Abschluss der Bühnensanierung. Diese Untersuchung ist deutlich präziser und weitreichender, als die Fragestellungen des Kulturentwicklungsplanes aus dem Jahre 2009. Wesentlicher Projektauftrag war es, die Auswirkungen dieser Bühnensanierung, z.B. den Bau einer in diesem Umfang einmaligen Kinderoper, die technische Modernisierung wie auch die Veränderung der Nutzflächen, zu bewerten und Optimierungsmöglichkeiten des Bühnenbetriebs zu untersuchen. Dazu werden im Gutachten drei Szenarien detailliert dargestellt und auf ihre finanziellen sowie nicht-monetären Auswirkungen hin bewertet. Grundlage der jeweiligen Szenarien sind im Projektauftrag definierte und an Vergleichshäusern orientierte Spielplanungen für die Sparten Oper und Schauspiel. Für die Tanzgastspiele ist in allen drei Szenarien ein Sonderbudget vorgesehen. -6- Die Kölner Theater- und Tanzszene ist mit 60 bis 80 freien Gruppen aus den Bereichen Theater, Kinder- und Jugendtheater und Tanz, sowie mehr als 30 geförderten und nichtgeförderten Spielorten immer noch die größte des Landes Nordrhein-Westfalen. Durch die 2001 und 2010 verabschiedeten Förderkonzepte für Theater und Tanz steht der Szene ein differenziertes Fördersystem mit unterschiedlichen Förderinstrumenten zur Verfügung. Trotz einer schrittweisen Anhebung der Fördermittel in den letzten Jahren, hat die Ausstattung der Szene mit Fördergeldern noch nicht das Niveau erreicht, welches den Bestand der freien Spielstätten und Gruppen dauerhaft gewährleisten könnte. Das Kinderkulturhaus Comedia wurde im Zuge einer Städtebauförderungsmaßnahme umgebaut und 2009 in Betrieb genommen. Der Träger verfügt über einen langfristigen Erbbaupachtvertrag mit der Stadt. Die Sicherung als eine der landesweit bedeutendsten Spielstätten für Kinder- und Jugendtheater ist damit gelungen, auch wenn Belastungen durch bauliche Mängel und strittige Rechtsfragen die ersten Betriebsjahre des Hauses bis jetzt beeinträchtigen. Die Realisierung eines überregional bedeutsamen Festivals für Kinder- und Jugendtheater konnte bis heute aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden. In der Bereitstellung zusätzlicher Infrastruktur für Probe und Aufführung konnte in den letzten 1 ½ Jahren eine leichte Verbesserung erzielt werden. Durch die Anmietung und kostenlose Bereitstellung von zwei Tanzstudios im Cologne Dance Center verfügt die Tanzszene nun über zusätzliche Probemöglichkeiten. Im Oktober 2013 wurde außerdem der Umzug des Kölner Künstler Theaters in neue Räumlichkeiten durch städtische Fördermittel, die im Rahmen der Schwerpunktsetzung 2013 erfolgte, begleitet. Konzeptionell soll diese Maßnahme auch für andere Akteure der Szene gewinnbringend sein. Im gleichen Verfahren wurde im Juni 2014 die Gründung der „TanzFaktur“ in Deutz durch eine freie Tanzkompanie unterstützt. Auch diese Neugründung wird die infrastrukturelle Situation der Tanzszene positiv verändern. Zu den Förderkonzepten im Bereich der darstellenden Kunst gibt es keinen neuen Sachstand. Das Tanzförderkonzept wird seit 2010 umgesetzt. Die Gespräche zur Überarbeitung des Theaterförderkonzeptes mit der Szene haben begonnen, der Prozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Produktions- und Aufführungssituation für Tanz und Theater ist nach wie vor angespannt. Mit dem Amtsantritt der neuen Beigeordneten für Kunst und Kultur sowie der neuen Kulturamtsleiterin wurde das Thema erneut in den Medien und der Szene aufgegriffen. Von Seiten des Kulturamtes sollen ab Herbst 2014 in Form eines Runden Tisches mit den Vertretungen der Szene Ziele und Möglichkeiten eines Produktions- und Aufführungszentrums für Köln neu definiert werden. Maßnahmen zum Handlungsfeld Bildende Kunst [Profilbildendes Handlungsfeld] Das Artist-in-Residence-Programm „Atelier Galata“ konnte sich nach einem Umzug in ein neues Stipendienhaus als attraktives Residence-Programm für Kölner bildende Künstler und Literaten etablieren. Es ist weiterhin ein ausgezeichnetes Kooperationsprojekt mit der Kunststiftung NRW und der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig. 2012 startete ein neues Residenzprogramm mit der Stadt Beirut. „Kunst und Dokument“ ist jedoch kein städtisches Stipendium, sondern geht auf eine Initiative des Kölner Autors Stanislaw Strasburger zurück, in dessen Händen auch die Projektleitung liegt. Inhalt ist die Beschäftigung mit der turbulenten Kriegs- und Nachkriegsgeschichte beider Städte. Ziel ist es auch hier den interkulturellen Austausch zu fördern. Neben dem städtischen Kulturamt war an Planung und Realisation dieses Stipendiums eine Mischung lokaler und international tätiger Einrichtungen befasst: das Kulturdezernat Beirut, die Heinrich Böll Stiftung Middle East, UMAM -7- Documentation & Research Beirut, das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, der Bundesverband Bildender Künstler Köln e. V. und als wichtiger Förderer die RheinEnergieStiftung Kultur. Die Deutsche Botschaft Beirut übernimmt die Schirmherrschaft. Die artothek konnte durch zahlreiche Maßnahmen gestärkt werden. Nach dem Wiedereinzug in das Haus Saaleck nach einer erfolgreichen Sanierung durch den Erbbaunehmer sind die Ausstellungsräume erneuert und das Lager vergrößert, der Sammlungsbestand konnte durch Neurahmungen erweitert werden. In einer Datenbank unter der städtischen Seite „Kulturelles Erbe Köln“ konnte die gesamte Sammlung digitalisiert und so für alle Ausleiher und Interessierten im Internet sichtbar gemacht werden. Eine Aktualisierung der Sammlung durch Neuerwerbungen wird mit einem knappen Jahresbudget von 6.000 Euro umgesetzt. Die Ausweitung des Angebots an kultureller Bildung ist in Planung, konnte jedoch bisher mangels Finanzierbarkeit nicht institutionalisiert werden. 2005 in Köln initiiert, existiert sie als Institution jeweils dort, wo ihre Projekte stattfinden. Die European Kunsthalle manifestiert sich als Ereignis, erscheint, um wieder zu verschwinden und andernorts erneut aufzutauchen. Diese Betonung des Offenen, Prozesshaften überführt die Vorstellung einer räumlichen Verortung in ein fließendes Konzept, dessen Fokus verstärkt auf künstlerischen Prozessen liegt. Nach erfolgreicher Anschubfinanzierung der European Kunsthalle musste die finanzielle städtische Unterstützung seit 2010 ausbleiben. Projekte wurden weiterhin in New York, Eindhoven und Bregenz durchgeführt. Die Errichtung einer neuen Kunsthalle wurde bislang nicht weiter verfolgt. Das Förderkonzept Bildende Kunst wurde am 4.12.2012 vom Rat der Stadt Köln beschlossen. Direkt umgesetzt werden konnte die Neuausschreibung von „Mietzuschüssen für Atelierräume“. Weitere zusätzliche im Konzept entworfene Förderinstrumente wie „Produktionsförderung“ oder „Mietzuschuss für Off-Räume“ konnten bisher nicht eingerichtet werden. Sie sind – laut Förderkonzept – an der Schaffung eigener Förderbudgets im Zuge der Aufstockung von Transferaufwendungen des Referats gebunden. Nachrichtlich: Neue Maßnahme als Folge des Förderkonzepts Bildende Kunst ist das Zentrum für zeitgenössische Kunst. Das Kulturamt schrieb 2013 nach dem Wegfall des Stapelhauses einen Ideenwettbewerb für ein „Zentrum für zeitgenössische Kunst“ aus. Ziel dieses Wettbewerbs war die Etablierung eines Zentrums für zeitgenössische Kunst in Köln, das ab 2014 als Identifikationsort für Kölner Künstlerinnen und Künstler, Kuratoren und Kuratorinnen, Kritiker und Kritikerinnen, Kunstprojekte, junge Galerien, Verlage, Hochschulen sowie Vermittler und Vermittlerinnen fungiert. Etabliert werden sollen sowohl ein Kooperationsort sowie eine Vernetzungsplattform für bestehende Kölner Kunstinitiativen und Kölner Kunstschaffende mit einem Programm aus Ausstellungen, Projekten sowie Vorträgen und Workshops. Das Vorhaben greift eine Idee des Förderkonzepts Bildende Kunst zur Stärkung des Kunststandorts Köln auf. Ab 2014 sollte erstmals eine institutionelle Förderung für fünf Jahre vergeben werden. Die Ausschreibung eines Betriebskostenzuschusses in Höhe von 80.000 Euro „gewann“ die Temporary Gallery mit ihrem internationalen Programm. (Hinweis: Die institutionelle Ausstattung der Temporary Gallery ersetzt nicht die Neuerrichtung einer städtischen Kunsthalle.) Der Kunstbeirat und das Dezernat für Kunst und Kultur haben sich verstärkt dem Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum gewidmet, mit der finanziellen und ideellen Unterstützung des Ausschusses für Kunst und Kultur, und hierfür in den letzten Jahren mit Nachdruck fundierte Grundlagen geschaffen. Diese haben allesamt Eingang in die Handreichung „Kunst im öffentlichen Raum“ des Deutschen Städtetags gefunden. Mit der jüngsten Einrichtung des „StadtLabors für Kunst im öffentlichen Raum“, der mit einem Feldversuch erfolgreich unter dem Titel „Der urbane Kongress“ startete und sich nun in der Umsetzungsphase befindet, -8- wurde ein neuer, innovativer Ansatz für den Umgang einer Großstadt mit öffentlicher Kunst gewählt. Ziel ist, das StadtLabor mit wechselnden Teams und in verschiedenen Planquadraten der Stadt zu etablieren. Vorrangig wird neben der Einführung eines Budgets und eines Monitoring- und Pflegeplans, Personal für öffentliche Kunst als kompetente zentrale Ansprechpartner gefordert. Zur besonderen Würdigung des bürgerschaftlichen Engagements sollen Stifter mehr Anerkennung erfahren. Im Jahr 2012 wurde die Jabach-Medaille an zwei Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Museen in besondere Weise verdient gemacht haben. Die Verleihung dieser Medaille an einen weiteren bereits bestimmten Stifter steht noch an. Im WallrafRichartz-Museum & Fondation Corboud und dem Museum für Angewandte Kunst wurden ansprechend gestaltete Ehrentafeln angebracht, die die Stifterinnen und Stifter würdigen. Die Ausrichtung eines jährlichen Stiftertages wäre ein nächster Schritt. Zur Umwandlung der Betriebsform: Aufgrund des überaus positiven Verlaufs der Pilotphase wurde die eigenbetriebsähnliche Einrichtung Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud auf Beschluss des Rates vom 8.4.2014 auf Dauer eingerichtet. Derzeit ist eine Ausweitung dieser Betriebsform auf die anderen Museen konkret noch nicht geplant, wird jedoch weiter verfolgt. Die angestrebten Budgeterhöhungen zur Verbesserung der personellen und materiellen Grundausstattung konnten wegen der schwierigen Finanzsituation der Stadt noch nicht erreicht werden. Auf die zwischenzeitlich angedachte Aufnahme der Kunst- und Museumsbibliothek in den geplanten Neubaukomplex des Historischen Archivs am Eifelwall wurde inzwischen auf Beschluss des Rates aus Kostengründen verzichtet. Da die Kölner Museumsbibliothek vorerst in der derzeitigen Unterbringung verbleiben wird, werden folgende Maßnahmen angestrebt: Optimierung der Magazinflächen einschließlich der Schaffung von Zuwachsflächen sowie Entlastungsflächen der Magazine im Museum Ludwig und Museum für Angewandte Kunst notwendigerweise durch Anmietung externer Räumlichkeiten respektive eines Gesamtdepots, Überarbeitung des Logistikkonzeptes (Zu- und Ablieferung der Medien), umfassende Renovierung der Räumlichkeiten Kattenbug, Erstellung eines Nutzungskonzeptes für die freiwerdenden Nutzflächen des Rheinischen Bildarchivs nach dessen Auszug. Darüber hinaus stehen die Verhandlungen über eine weitgehende Kooperation mit der Universität zu Köln kurz vor Abschluss. Die kunstbezogenen Bestände der Universitäts- und Stadtbibliothek sollen mit den Beständen der Kölner Museumsbibliothek in einer (zunächst virtuellen) Zentralbibliothek für Kunst und Kunstgeschichte zusammengeführt werden. Dabei werden gleichzeitig Themen für den Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Philosophischen Fakultät ausgearbeitet. Erst die praktizierte wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Universität, anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Institutionen sowie der Stadt Köln eröffnet Perspektiven, eine Förderung nicht nur für wissenschaftliche Forschungsprojekte, sondern auch für den weiteren Ausbau der „Zentralbibliothek für Kunst und Kunstgeschichte“ zu erlangen. Die Übersetzung des Online-Katalogs der Kunst- und Museumsbibliothek konnte aus finanziellen Gründen noch nicht verwirklicht werden. Museum für Angewandte Kunst Köln Investition, Bausanierung und -unterhaltung, Optimierung Nach langwieriger Klärung der Kosten für die Fenstersanierung, deren Finanzierung und der Auftragsvergabe für die Entwurfsplanung liegt die Planung nun vor. Es bedarf jetzt einer europaweiten Ausschreibung im VOF-Verfahren der weiteren Architektenleistung für die Umsetzung der Entwurfsplanung. Mittlerweile wurde auch die Planung für die Sanierung des Overstolzensaals in Auftrag gegeben. Eine Lüftungsanlage, Anlage 7, ist saniert worden. Die -9- Vergabe der Planungsleistung für die Anlagen 6 und 8 laufen zurzeit ebenso die Planung der Sanierung des Brunnens. In nächster Zeit müssen die Kälteanlagen erneuert werden. Die Neupositionierung des Museums über eine vielseitige hervorragende Programmatik ist gelungen. Das Haus ist in der Mitte der Kölner Bürgerschaft bestens platziert. Die Neugestaltung der Schausammlung wird nach Abschluss der wichtigsten Sanierungsarbeiten angestrebt. Museum für Ostasiatische Kunst − Bauliche und technische Maßnahmen Die Sanierung des Wasserbeckens im Außenbereich wurde zurückgestellt. Diese war aufgrund der Brückensanierung technisch nicht möglich, da die Behelfsbrücke auf Teilen der Teicheinfassung stand. Hier handelt es sich auch mehr um eine optische Sanierung. Eine Gefährdung für die Keller- und Depoträume des Museums besteht nicht. Stattdessen wurden zwingend notwendige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Um die wichtigen Exponaten des Pekingpalastes für die Chinaausstellung ausleihen zu können, wurden die Lüftungsanlagen im für die Ausstellungsbereiche saniert und das Rückkühlwerk erneuert. In weiteren Maßnahmen erfolgten die Sanierung der Brandschutzklappen und die Erneuerung der Heizungsanlage, und der Sanitäranlagen, eines Teils der Elektrounterverteilungen, der Außenbeleuchtung sowie eines Großteils des Esplanadenpflasters. Dafür war das Museum längere Zeit einer Schließung unterworfen. Am 17.5.2014 konnte es mit der Ausstellung „Von Istanbul bis Yokohama: Die Reise der Kamera nach Asien 1839-1900“ glanzvoll wieder eröffnet werden. Neupositionierung: Die Umgestaltung der Präsentationsräume wurde in wichtigen Bereichen vollzogen, die Sammlungspräsentation wurde damit einhergehend überarbeitet. Museum Ludwig Bauliche und technische Maßnahmen Die Planung für die Sanierung der ersten beiden Lüftungsanlagen liegt vor. Zurzeit wird die Vorlage für den Baubeschluss vorbereitet. Bzgl. der Sanierung der Lichtdecke wurden Fördermittel beantragt. Die Zusage erfolgte in Höhe von 20%. Der Eigenanteil des Museums wurde genehmigt. Eine Ausschreibung wird gestartet werden, nach Durchführung der Maßnahmen, die von rechtlicher oder terminlicher Relevanz oder aufgrund von Elementarschäden entstanden sind: Teilsanierung der Trinkwasserleitungen im speziellen die Warmwasseranlagen Wechselausstellungsaufbau für Pierre Huyghe Beseitigung von Putzfehlstellen nach Abplatzungen von Deckenputz Erneuerung des Estrich im Untergeschoss, U2, nach Wasserschaden Sanierung der Abdichtung der Restaurantküche nach Wasserschäden Umzug des Depots Halle Kalk. Stärkung des Sammlungsprofils: Das Haus konnte in den letzten Jahren namhafte Kunstwerke gewinnen und hierüber sein Sammlungsprofil entscheidend anreichern. Dabei half nicht zuletzt die Ende 2009 gegründete Kunststiftung im Museum Ludwig. Die Peter und Irene Ludwig Stiftung gewährt dem Haus zudem einen jährlichen Ankaufetat von 500.000 Euro. Dieser Betrag wird um die gleiche Summe von der Stadt Köln aufgestockt, so dass dem Museum ein jährlicher Ankaufsetat von mindestens 1 Mio. Euro zur Verfügung steht. Darüber hinaus wurden dem Museum Ankäufe aus dem allgemeinen Ankaufsetat der Museen ermöglicht. Ebenso fördern die Fördervereinigungen des Museums regelmäßig bedeutende Kunsterwerbungen. Die wichtigsten Neuzugänge in den letzten beiden Jahren waren: Pierre Huguye Candida Höfer Martin Kippenberger Axel Haake The Host and the Cloud Türken in Deutschland Sympathische Kommunistin Condensation Wall - 10 - Mit der Eröffnung des Museumszentrums am Neumarkt am 22.10.2010 ist die Neukonzeption der Dauerausstellung des Rautenstrauch-Joest-Museums fertig gestellt worden. Der Rat hat am 24.11.2011 die Verwaltung mit der Planung der Erweiterung und Generalsanierung des Kölnischen Stadtmuseums beauftragt, und zwar mit der Maßgabe, zunächst einen europaweiten Realisierungswettbewerbs auszuloben. Die Baukosten werden (aufgrund einer Konzeptstudie von Lukas Baumewerd und Dr. Mario Kramp) von der Gebäudewirtschaft mit 27,7 Mio. Euro angenommen. Die Neukonzeption des Kölnischen Stadtmuseums soll im Zusammenhang mit der Erweiterung und Generalsanierung erfolgen. Der Rat hat am 14.7.2011 die Entwurfsplanung für die Generalsanierung des RömischGermanischen Museums beauftragt. Die Kosten werden auf 18,3 Mio. Euro geschätzt. Eine Neugestaltung der ständigen Sammlung des Museums ist nach mehr als 40 Jahren zwingend erforderlich. In einem Ideenwettbewerb sind eine Erweiterung des Museums im Erdgeschoss (Schließung des Durchgangs) sowie die Unterbringung einer Außen- und Museumsgastronomie zu prüfen. Die Wettbewerbsergebnisse sollen in die Entwurfsplanung einfließen. Generalsanierung und Erweiterung des Kölnischen Stadtmuseums sind ebenso dringlich und unabwendbar wie die des Römisch-Germanischen Museums. Innerhalb der Stadtgesellschaft und der Medien wurde 2013 verstärkt diskutiert, die Kölner Geschichte zentral und in Zusammenarbeit der vorhandenen Museen neu zu präsentieren (damaliges Stichwort: Rathausplatz, „Haus der Geschichte“). Der Wettbewerb für die Generalsanierung und Erweiterung des Kölnischen Stadtmuseums in der Zeughausstraße wurde im Frühjahr 2013 kurz nach der Veröffentlichung gestoppt mit der Maßgabe, zu prüfen, ob nicht angesichts der Zeitgleichheit der beiden „Großbaustellen“ Römisch-Germanisches Museum und Kölnisches Stadtmuseum eine andere, gemeinsame Lösung wirtschaftlicher und zukunftsfähiger sei. Nachrichtlich: Auf Initiative von Herrn Oberbürgermeister Jürgen Roters wird derzeit eine solche Lösung unter dem Titel „Historische Mitte Köln“ erarbeitet (Vorbereitung städtebauliches Werkstattverfahren und anschließender internationaler Wettbewerb). Dies umfasst folgende Funktionen: Studiengebäude und Verwaltungsgebäude Römisch-Germanischen Museum, Ausstellungsräume und Verwaltung des Kölnischen Stadtmuseums sowie Dombauarchiv, Dombauverwaltung und Domrendantur in einem Gebäudekomplex auf dem Standort des Kuriengebäudes, dessen Abbruch vom Domkapitel beschlossen ist, des Verwaltungsgebäudes des Römisch-Germanischen Museums mit dem dazwischenliegenden Parkplatz an der Südseite des Roncalliplatzes/Am Hof zu positionieren. Auch der Kurt-Hackenberg-Platz könnte durch den Neubau an seiner westlichen Seite an Attraktivität gewinnen und damit gleichzeitig eine bedeutende stadtplanerische Aufgabe (Stichworte: Domumgebung und Via Culturalis) lösen. Das Stadtmuseum könnte an dem herausragenden Ort ganz neu gedacht werden, die Präsentationsflächen würden sich verdoppeln. Sollte sich die Verwirklichung dieser Maßnahme nicht zeigen, wird die Sanierung des Kölnischen Stadtmuseums in seinem derzeitigen Gebäudebestand unverzüglich angegangen. Ebenso würden die ursprünglich angedachten Sanierungsmaßnahmen im RömischGermanische Museum erfolgen. Das Haus soll nach Abschluss der Arbeiten mit einer neueingerichteten Dauerausstellung eröffnen. Hinsichtlich der Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud wurden große Fortschritte erzielt: Im Sommer 2013 war es dank der Finanzierung durch den - 11 - Stifterrat Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud e.V. möglich, einen Architektenwettbewerb für die Bebauung des Geländes des ehemaligen Kaufhauses Kutz europaweit auszuloben: Dieser wurde am 18.11.2013 in einer ganztägigen Jurysitzung entschieden: Unter insgesamt 16 Entwürfen wurde einstimmig der Entwurf der Basler Architekten Emanuel Christ & Christoph Gantenbein mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Der Siegerentwurf sieht für den Museumsteil einen markanten Kopfbau zur Straße Obenmarspforten vor, womit ein sinnfälliger städtebaulicher Bezug auf den Gürzenich und den Ungersbau des Wallraf-Richartz-Museums genommen wird. Der Siegerentwurf akzentuiert als Hochbau für den Museumsteil die Bauaufgabe in besonderer Weise und findet damit eine überzeugende Lösung des zentralen Problems der gestellten Entwurfsaufgabe, nämlich die Polarität einer kulturellen Anmutung des Gebäudes mit der faktischen Nutzung in Einklang zu bringen. Christ & Gantenbein planen einen klar definierten Baukörper mit lebhafter Backsteinfassade, der einen klugen Dialog sowohl mit dem kubischen Bau von O.M. Ungers als auch mit den übrigen Baudenkmälern am Rathausplatz aufnimmt. Eine erhebliche Aufwertung des baulichen Umfelds wird auf diese Weise erreicht werden. Aus museumspraktischer Sicht sind die großen Qualitäten des Siegerentwurfs hervorzuheben: Eine kluge und ausgewogene Disposition der Raumabfolge über drei Stockwerke, wohl proportionierte Galerieräume über längsrechteckigem Grundriss und eine überzeugende Lichtführung gehören zu den besonderen Stärken des Entwurfs. Der Rat der Stadt Köln beschloss am 8.4.2014 mit großer Mehrheit die Errichtung der Museumserweiterung (und weiterer Gebäudeteile auf dem Gelände des ehemaligen Kaufhauses Kutz) als Investorenmodell mit anschließendem Rückerwerb des Museumstrakts als Teileigentum. Auch wurde die Festlegung auf den ersten Preisträger des Architektenwettbewerbs beschlossen. Angestrebt wird die Auslobung eines Investorenwettbewerbs in der zweiten Jahreshälfte 2014. Sollte dieser im üblichen Zeitrahmen entschieden werden, ist ein Baubeginn in 2015 denkbar. Für die Realisierung der Ausstellung Köln Skulptur#7 erhielt der Skulpturenpark Köln 2012 einen Projektkostenzuschuss in Höhe von 150.000 Euro und einen einmaligen Investitionskostenzuschuss von 700.000 Euro als städtische Teilfinanzierung für die bauliche Weiterentwicklung des Parks. Zur Fortentwicklung des Skulpturenparks Köln werden Zielvereinbarungen zwischen der Stiftung Skulpturenpark Köln und der Stadt geschlossen, auf dieser basierend wird ab 2013 regelmäßig ein Betriebskostenzuschuss in Höhe von max. 150.000 Euro jährlich gewährt. Maßnahmen zum Handlungsfeld Gedächtnis der Stadt [weiteres Handlungsfeld] Für das Projekt Archäologische Zone und Jüdisches Museum hat das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr im April 2014 die Zuwendung auf insgesamt 32,72 Mio. Euro erhöht. Basis bildet der Baubeschluss am 14.7.2011 durch den Rat mit Gesamtbaukosten von 51,8 Mio. Euro. Mit dem Landschaftsverband Rheinland wurde am 10.9.2013 eine öffentlich-rechtliche Rahmenvereinbarung zur Kooperation bei Errichtung und Betrieb der Archäologischen Zone mit Jüdischem Museum geschlossen. Die Fertigstellung des Museums ist für 2019 geplant. Der Rat hat in seiner Sitzung am 18.07.2013 die Verwaltung auf der Grundlage der Flächenstudie mit der Erstellung der Entwurfsplanung für den Neubau des Historischen Archivs (HA) mit Rheinischem Bildarchiv (RBA) ohne Integration der Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) auf dem Grundstück Eifelwall beauftragt. Entsprechend diesem Beschluss wurde mit - 12 - einer intensiven Überarbeitung der ersten Vorentwurfsplanung (Neubau mit HA, KMB und RBA) für den Neubau begonnen. Im Rahmen der Neu- und Umplanung konnte das Gebäude um je ein Geschoss im Magazinbau und in der Mantelbebauung reduziert und das Gesamtvolumen des Baukörpers verringert werden. Die einzelnen Funktionsanordnungen im Gebäude wurden überarbeitet und dadurch verbessert. Die klimatischen Zielvorgaben wurden mit Unterstützung des Fraunhofer Instituts für Bauphysik optimiert, was schließlich zu einer deutlichen Einsparung führte. Die Vorentwurfsplanung wurde Ende März 2014 abgeschlossen. Die Bruttogeschossfläche beträgt nunmehr ca. 22.200 m². Nach heutiger Zeitplanung ist die Übergabe des vollständig fertiggestellten Gebäudes nach einer knapp dreijährigen Bauzeit für das Frühjahr 2019 vorgesehen. Die Einhaltung dieses Bezugstermins setzt jedoch voraus, dass sich die aktuellen Überlegungen zur Errichtung eines neuen Justizzentrums auf der gegenüber liegenden Seite des Grundstückes entlang der Hans-Carl-Nipperdey-Straße/ Luxemburger Straße nicht negativ auf die zeitlichen Planungen auswirken und bedingt den zeitgerechten Umzug des autonomen Zentrums aus den Interimsgebäuden am Eifelwall in die Gebäude an der Luxemburger Straße. Nachrichtlich: Zur Bestandszusammenführung: Von insgesamt 791.383 erfassten Bergungseinheiten seit 2009 konnte in 543.453 Fällen der Ursprungsbestand identifiziert werden, was einer Identifikationsquote von ca. 69% entspricht. Allein im Zeitraum 2012 bis Mai 2014 konnte die Erfassung eines Anteils von 379.248 Bergungseinheiten realisiert werden. Das von 2009 bis Mai 2014 erfasste Archivgut nimmt etwa 22.527 lfd. Regalmeter ein und stellt etwa zwei Drittel des insgesamt geborgenen Archivguts dar. Gegenwärtig lagert noch in zehn externen Magazinen (Asylarchive) Archivgut, welches an drei externen Standorten sowie im Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum (RDZ) in Köln-Porz erfasst wird. Zur Restaurierung der Archivalien: Anfang 2010 konnte eine geeignete Bestandsimmobilie gefunden werden, in der sich die für den Wiederaufbau notwendigen Werkstätten und Magazinflächen realisieren ließen. Die Lagerhalle in Köln Porz-Lind, in der bereits direkt nach dem Einsturz die geborgenen Archivalien erstversorgt wurden, konnte innerhalb von vier Monaten umgebaut werden, so dass auf rund 10.000 m2 Fläche das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum des Historischen Archivs der Stadt Köln (RDZ) entstehen konnte. Zur Verfügung stehen ein digitaler und analog nutzbarer Lesesaal sowie große Logistikflächen für die Anlieferung und den Abtransport von Archivgut und Material. Eingerichtet wurden bis Ende 2011 Restaurierungs- und Digitalisierungswerkstätten, Bibliothek, Verwaltungsbüros und Sozialräume sowie Magazine mit rund 18 Regalkilometern Lagerfläche und 250 Planschränken. Dem Sachgebiet Bestandserhaltung steht seitdem eine auf dem modernsten Stand der Technik eingerichtete Fläche von rund 1.000 m2 mit 21 Arbeitsplätzen für Papierrestauratoren und bis zu 45 Arbeitsplätzen für Restaurierungshelfer zur Verfügung. Darunter allein für die Trockenreinigung 37 Arbeitsplätze (davon 11 für mikrobiell kontaminiertes Archivgut). Bereits in 2012 konnten über 2/3 der Fach- und Hilfskraftstellen in der Restaurierung besetzt werden. Im Rahmen anhaltender Besetzungsverfahren kann davon ausgegangen werden, dass in der zweiten Jahreshälfte 2014 die Werkstätten mit voller Auslastung genutzt werden können. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit dem Sächsischen Staatsarchiv ist seit Juni 2011die konservatorische/restauratorische Bearbeitung im Archivzentrum Hubertusburg (AZH) in Wermsdorf mit zwei Restauratorinnen und zehn angelernte Restaurierungshelfer möglich. - 13 - Entwicklung der Prozesse und Arbeitsabläufe: Da alkalischer Baustaub und Erdreich das gesamte geborgene Archivgut verunreinigt haben und sich somit auf jedem einzelnen Dokument Staub und Schmutz befindet, ist eine Benutzung der Archivalien zur Vermeidung mittel- und langfristig irreparabler Schäden ohne vorhergehende Reinigung in keinem Fall möglich. Der komplexe Gesamtprozess des Wiederaufbaus musste daher mit dem Primärziel der Vermeidung weiterer Schäden am geborgenen Archivgut zunächst in Teilprozesse und Arbeitsabläufe untergliedert werden, um schließlich ab Anfang 2012 die strategische Mengenbehandlung einsturzgeschädigter Archivalien etablieren zu können. Seit Aufnahme des Betriebs im RDZ im September 2011 und der Außenstelle Wermsdorf konnte der erste restauratorische Meilenstein, die Vakuum-Gefriertrocknung von über 3 Kilometern Archivgut beendet werden. Bis heute wurden über 11.000 Archivkartons sowie weit über 20.000 Urkunden trocken gereinigt, ca. 2.000 Urkunden neu montiert und weit über 1.000 Einzelobjekte restauriert. Darüber hinaus wurden für die Restaurierung von Einzelobjekten sowie von ganzen Beständen Spendengelder in Höhe von derzeit rund 850.000 Euro generiert. Die Erweiterung des NS-Dokumentationszentrums im EL-DE-Haus um fast 1.000 m2 konnte nach der Übernahme der neuen Räumlichkeiten ab dem 1.8.2012 noch im Dezember 2012 in wesentlichen Teilen abgeschlossen werden. Alle im KEP beschriebenen positiven Folgen wurden erreicht: 1. Integration der Hinrichtungsstätte in den Bereich der Gedenkstätte, 2. Gruppenräume für die pädagogische Arbeit, 3. Räumlichkeiten für Sonderausstellungen und Veranstaltungen, 4. Vergrößerung der Bibliothek und des Archivs. Infolge der Eingliederung des NS-DOK in den Verbund der städtischen Museen (als neuntes Haus) hat der Museumsdienst die museumspädagogische Arbeit einschließlich der Buchungen der Führungen übernommen. Ausweitung der Öffnungszeiten: Seit dem 17.11.2011 sind die Öffnungszeiten des NSDOK um zwei Stunden täglich verlängert – selbstfinanziert durch das NS-DOK. Aufbau eines Dokumentationsbereichs konnte 2013 durch die Schaffung von 1½ Stellen erreicht werden, wobei eine halbe Stelle vom NS-DOK selbst finanziert wurde und die andere, volle Stelle für fünf Jahre vollständig über Drittelmittel finanziert wird. Anzustreben ist, dass die Stadt zukünftig die Drittelmittel-finanzierte Stelle finanziert, um die Stelle dauerhaft zu sichern. Stärkung der pädagogischen Arbeit: Infolge der Erweiterung konnte ein Pädagogisches Zentrum mit einem neuartigen Geschichtslabor geschaffen werden. Nicht verwirklicht werden konnte hingegen die verstärkte Forschung zur jüdischen Geschichte Kölns in der NS-Zeit (Aufstockung einer halben wissenschaftlichen Stelle auf eine ganze Stelle). Die Baugeschichte einzelner Gebäude, Siedlungen und historischen Stadtentwicklungen wird durch die Ausrichtung des „Tag des offenen Denkmals“ einer breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht. Auf Grund des großen Interesses (25.000 Besucher) und der Fülle ganz unterschiedlicher Themen hat der Stadtkonservator diese Veranstaltung auf zwei Tage ausgedehnt. Die Besucher haben so die Möglichkeit an mehr Veranstaltungen teilzunehmen. Durch das Einwerben von Spenden konnte der „Tag des offenen Denkmals“ aufrechterhalten werden, dies ist zukünftig auf Grund der wirtschaftlichen Stimmungslage nicht sichergestellt. Um diese erfolgreiche für die Bürgerinnen und Bürger kostenfreie Maßnahme weiterhin anbieten zu können, sollten die o.g. Mittel zugesetzt werden. - 14 - Das Projekt „Festungsstadt Köln“ konnte von Seiten des Stadtkonservators abgeschlossen werden. Das Thema der „Festungsstadt Köln“ und seine Fortanlagen werden mittlerweile durch das große Engagement von drei ehrenamtlichen Vereinen mit Führungen und Ausstellung getragen. Maßnahmen zum Handlungsfeld Literatur [weiteres Handlungsfeld] Das Literaturhaus Köln konnte als ganzjähriger Garant für Veranstaltungen auf höchstem Niveau, die vom Publikum sehr gut angenommen werden, 2014 gestärkt werden. 2014 ist das Literaturhaus in eine eigene Immobilie am Großen Griechenmarkt gezogen; das denkmalgeschützte Haus Bachem wurde im Sommer 2014 mit einem großen Sommerfest eröffnet. Das Kulturamt konnte diesen Umzug mit einer Aufstockung des Betriebskostenzuschusses des Literaturhauses Köln um 25.000 Euro auf den Weg bringen. Vergleicht man die städtische Zuwendung mit dem Anteil, den Kommunen andernorts für vergleichsweise weniger starke Literaturhäuser aufwenden, fällt jedoch immer noch ein Missverhältnis auf. Deshalb wäre eine zukünftige Steigerung wünschenswert. Das Literaturhaus Köln hat mit städtischem Zuschuss auch eine andere Maßnahme des KEP auf den Weg gebracht: den Literaturkalender. Dieser konnte durch Einwerbung von Landesmitteln als Internetdatenbank initiiert werden. Eine öffentlichkeitswirksame Pflege, Redaktion und Bewerbung müsste wie im KEP vorgesehen mit einem dauerhaften städtischen Zuschuss begleitet werden. Das Artist-in-Residence-Programm „Atelier Galata“ konnte sich (s.o.) als attraktives Residence-Programm für Kölner bildende Künstler und Literaten weiter etablieren. Mit einer Gegeneinladung einer Istanbuler Autorin/eines Autors aus Köln konnte durch die Kooperation mit dem Istanbuler Literaturfestival ITEF 2013 erstmals begonnen werden. Auf Einladung der Stadt Köln lebte und arbeitete die türkische Schriftstellerin Nermin Yildirim von Dezember 2013 bis Februar 2014 im Gastatelier des Kulturamts in der Südstadt. Somit konnte ein Ziel des Literaturförderkonzepts, die Internationalisierung der Szene, weiter vorangetrieben werden. Für eine dauerhafte Etablierung auf dem Niveau eines Austauschs international agierender Autorinnen und Autoren bedarf es jedoch weiterhin eines zusätzlichen Stipendium-Budgets wie im Förderkonzept festgeschrieben. In der Stadtbibliothek wurde die zusätzliche Stelle Öffentlichkeitsarbeit/Leseförderung bislang noch nicht geschaffen. Der Schwerpunkt für die neu zu schaffende Stelle hat sich inzwischen noch stärker in Richtung Lese- und Bildungsförderung mit Schwerpunkt interkulturelle Bildung und Integrationsförderung verschoben. Das Stellenprofil geht eher in Richtung eines Pädagogen mit Schwerpunkt Leseförderung und entsprechenden Sprachkenntnissen wie Türkisch oder Russisch. Dies auch vor dem Hintergrund, dass 50% der jungen Bibliotheksnutzer einen Migrationshintergrund haben. Die Stadtbibliothek hat in der Zwischenzeit ihre kulturelle Veranstaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten und durch umfangreiche Kooperationen ausgeweitet: Durch neue Veranstaltungsreihen zur Leseförderung wie Bücherbabys, Lesestart oder „Kinder in aller Welt“, durch eine Reihe für junge Menschen sowie die Veranstaltungsreihe „Wissenswert“, durch die Eröffnung von Alphabetisierungsstudios, das „Kulturschaufenster“ und eine rege Kooperation mit den Museen. Hier übersteigt die Nachfrage das durch die begrenzten personellen Ressourcen zur Verfügung stehende Angebot bei weitem. Weiterhin wird eine Ausweitung der Öffnungszeiten für die Zentralbibliothek an Montagen angestrebt. Das Erfordernis einer Montagsöffnung wird fachlich, wirtschaftlich und mit - 15 - den seit 2010 um 40% gestiegenen Besucherzahlen zur Verteilung des Besucheraufkommens begründet. Nach dem großen Erfolg der Samstagsöffnung in allen Stadtteilbibliotheken, die durch die vom Rat zur Verfügung gestellten Sondermittel sowie ein innovatives und flexibles Arbeitszeitmodell und den Einsatz von studentischen Hilfskräften möglich war, ist der Bedarf nach längeren Öffnungszeiten an Samstagen in der Zentralbibliothek entstanden. Die Samstage mit ca. 450 bis 500 Besucherinnen und Besuchern pro Stunde (insbesondere Familien), ist der am stärksten frequentierte Tag. Die Öffnungszeiten sollten deshalb um drei Stunden (10 bis 18 Uhr) erweitert werden. Dies konnte bislang nicht realisiert werden. In den Stadtteilbibliotheken besteht weiterhin die Nachfrage nach kontinuierlichen Öffnungszeiten an allen Wochentagen. Diese Forderung wurde noch nicht umgesetzt. Hinsichtlich der Festschreibung/Anpassung des Erwerbungsetats ist festzustellen, dass Angebot und Nachfrage weit auseinanderliegen: Seit 2010 stiegen die Mediennutzung sowie die Besucherzahlen um 39%, der Medienetat erhöhte sich im gleichen Zeitraum jedoch nicht. Parallel dazu ist der Aufbau eines E-Book-Bestands erforderlich, dieser verzeichnet im vergangenen Jahr eine 70-prozentige Mehrnutzung – mit weiterhin steigender Tendenz. Laut aktuell vorliegender Deutscher Bibliotheksstatistik hat Köln 1,23 Euro Erwerbungsausgaben pro Einwohner, im Vergleich hierzu Stuttgart 2,47 Euro, Düsseldorf 2,12 Euro, München 2,06 Euro und Duisburg 3,08 Euro. Köln erhebt im Gegenzug jedoch die höchsten Nutzungsgebühren. „Literaturwelt, Heinrich-Böll-Archiv und Literatur-in-Köln“ haben sich nach ihrer Neugestaltung mit einer rege nachgefragten Ausstellungs- und Veranstaltungsarbeit sowie mit der Einführung einer eigenen Schriftenreihe erfolgreich etabliert. Die Verlagerung der Stadtteilbibliothek Braunsfeld nach Lindenthal wurde nicht umgesetzt. Kann aber durch Neupriorisierung – wie Ausweitung der Öffnungszeiten an anderen Standorten – ersetzt werden. Zudem steht für die mittelfristige Finanzplanung vorrangig der Ersatz des extrem gut genutzten Bücherbusses im Vordergrund. Das gesamte Gebäude der Zentralbibliothek hat Sanierungsbedarf – dies nicht nur aus brandschutzrechtlichen Gründen. Es ist eine Generalsanierung erforderlich; die auch die Außenfassade umfasst. Darüber hinaus sollte ein zeitgemäßes und kundenorientiertes Leitsystem konzipiert werden. Hierfür ist eine Vorlage in Vorbereitung. Prioritär ist daneben auch der Austausch der teilweise völlig desolaten Teppichböden in den Stadtteilbibliotheken. In fast allen Stadtteilbibliotheken wurden seit mindestens 10 Jahren die Teppichböden nicht mehr ausgetauscht. Bei der hohen Frequentierung der Einrichtungen, häufig auch von Eltern mit Kindern im Krabbelalter, entspricht das in keiner Weise den hygienischen Anforderungen. Maßnahmen zum Handlungsfeld Film [weiteres Handlungsfeld] Die Umsetzung des Filmkulturförderkonzepts geht in die zweite Phase. Die Instrumente haben sich bewährt, nach den Erfahrungen der ersten Anwendungszeit müssen jedoch Justierungen vorgenommen werden. Das Konzept eines Premierenkino wurde mangels Finanzierungsaussicht nicht erarbeitet. Bei der Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz wird jedoch die Nutzung des sanierten Schauspielhauses für Filmvorführungen wie internationalen Premieren eingeplant. Die von den Vertretern der Filmszene dafür als notwendig erachteten Einbauten und die technische Ausstattung werden bei der Sanierung berücksichtigt, sodass aus baulicher Sicht für eine Mitnutzung des Schauspielhauses keine Hindernisse bestehen werden. Die organisatorischen Fragen werden bis zum Umzug der Bühnen 2015 geregelt. - 16 - Nachrichtlich: Das Kölner Filmhaus soll als Städtebaumaßnahme nach der Insolvenz des Trägervereins und einer Zeit der Zwischennutzung als zentraler Ort der Filmkultur und Filmbildung etabliert werden. Das Gebäude beherbergt ein Kino, einen Technikverleih, Räume für Seminare und Workshops, Büroräume und eine Gastronomie. Mit der Insolvenz des Trägervereins im Juli 2012 setzte eine Phase der Zwischennutzung des Gebäudes ein. Durch die Erklärung eines sogenannten „Heimfalls“ im April 2013 kam die Stadt Köln wieder in den Besitz der Immobilie. Der Rat der Stadt Köln hat im Juli 2013 beschlossen, dass es zum zukünftigen Betrieb des Kölner Filmhauses als Ort der Filmkunst und -kultur eine Ausschreibung geben wird. Diese Ausschreibung hat als Maßgabe die Nutzung in den Bereichen Kinobetrieb, Technikverleih, Begegnungs- und Beratungsstelle der freien Filmkulturszene und Filmbildung, sowie die Einhaltung der Vorgaben aus der Städtebauförderung des Landes NRW. Eine Ausschreibung des Betriebs des Filmhauses als Ort der Filmkultur und Filmbildung ist bis Ende 2014 geplant. Bis dahin wird die Immobilie saniert. Die Etablierung dieses Filmhauses bedarf eines umfänglicheren städtischen Zuschusses. - 17 -