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Daten

Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1_PLURIVERSALE.pdf
Größe
308 kB
Erstellt
31.12.14, 03:35
Aktualisiert
29.01.18, 06:17

Inhalt der Datei

PLURIVERSALE I 3 10 – 29 11 2014 Die Akademie der Künste der Welt in Köln lädt Sie sehr herzlich zur ersten Ausgabe der PLURIVERSALE ein – ihrer neuen, zweimal jährlich stattfindenden interkulturellen und interdisziplinären Veranstaltungskonstellation. Die Akademie ist ein virtuelles Kollektiv von Kunstproduzenten aus verschiedenen Disziplinen und unterschiedlichen Kontinenten. Als kulturelle Institution und Produktionsplattform in der Migrantenstadt Köln hat sie das Ziel, interkulturelle und dekolonialisierende Politiken der Kunst anzustoßen. Sie operiert jenseits der romantischen Idee des Multikulturalismus und fördert alternative Wege des Denkens und Handelns unter zunehmend brisanter werdenden globalen Bedingungen. Zweimal im Jahr, jeweils für einen Zeitraum von zwei Monaten im Herbst und Frühjahr, findet die PLURIVERSALE statt. Mit ortsbezogenen Projekten, Ausstellungen und Konzerten, Diskussionen, Filmvorführungen und performativen Symposien stellt sie eine Alternative zu den üblich gewordenen Rhythmen der Biennalen und deren Narrativen dar, die oft universalistisch und doch gleichermaßen relativistisch ausfallen. Der Name des Programmformats bezieht sich auf das Konzept der Pluriversalität, wie es von Enrique Dussel, Walter D. Mignolo und anderen Denkern aus dem Kontext der Postcolonial Studies vorgeschlagen wurde. Sie beruht auf der Idee, dass keine universalistische, sondern eine „pluriversale“ Welterschließung notwendig ist, die von geteilten Geschichten und Kosmologien ausgeht und deren wechselseitige Beziehungen durch das koloniale Machtgefüge reguliert werden. In diesem Sinne kann die PLURIVERSALE als eine Plattform verstanden werden, die ein vereinheitlichendes Narrativ zurückweist, zugunsten einer reflexiven Zusammenführung verschiedener „Welten“, die vorwiegend durch ihre kritische und widerständige Haltung gegenüber der Machtverteilung einer einzelnen Moderne und ihres universalen Anspruchs verbunden sind. PROGRAMM DER PLURIVERSALE I AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I DER KLANG DER IMAGINÄREN HEIMAT 3 – 5 10 2014 Kuratiert von: Mark Terkessidis, organisiert von: Run United Music Die Veranstaltungsreihe untersucht mit Konzerten, Gesprächen und Vorträgen, wie Ideen von Heimat in der Musik erzeugt werden und wie der urdeutsche Begriff der Heimat sich durch Migration vervielfältigt hat. Das Thema Heimat ist wieder aktuell und wirft die Frage nach der Bedeutung des Begriffs auf. Unsere Gesellschaft hat sich durch Individualisierung und Migration verändert und so haben sich auch die Heimatvorstellungen angereichert und pluralisiert. Heimat hängt eng mit Musik zusammen: Folklore, „the lore of the folk“ („das Wissen der Leute“), ist stets durch Gesang und Tanz weitergegeben worden. Beim Singen entstehen imaginäre Gemeinschaften. In Deutschland aber kennt man oft keine Folklore, sondern nur national-gemütliche „Volkslieder“, die auf kommerzielle Weise die Sehnsucht nach einem Zuhause ausbeuten. Doch die Einwanderung hat neue „Heimatlieder“ in viele europäische Länder gebracht und dort heimisch gemacht. Wie klingen andere „Heimaten“, wie wird Heimat heute in der Musik bearbeitet und neu erfunden? Konzert HEIMATLIEDER AUS DEUTSCHLAND Fr 3 10 2014 / 19:30 Ort: Schauspiel Köln, Depot 1, Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln, 11 – 29,70 € Mehr als sechzig Berliner und Kölner Künstlerinnen und Künstler präsentieren Lieder, die Einwanderer mit nach Deutschland gebracht haben: Kubanischer Son, portugiesischer Fado (mit mongolischem Obertongesang), kroatischer Klapa-Gesang, mosambikanischer Marrabenta oder der Unesco-geschützte Quan ho· Gesang aus Vietnam. Vorträge IN EVERY DREAM HOME A HEARTACHE Sa 4 10 2014 / 15:00 Ort: Stadtgarten, Venloer Straße 40, 50672 Köln, 7 € Über Heimatfantasien, Musik und flüchtige Gemeinschaften referieren in vier Vorträgen: Autor Mark Terkessidis (Vortrag in deutscher Sprache), Musikjournalistin Louise Gray (Vortrag in englischer Sprache), Musikethnologe und -journalist Thomas Burkhalter (Vortrag in deutscher Sprache) und Kimberly DaCosta Holton, Professorin für Portuguese and Lusophone World Studies (Vortrag in englischer Sprache). Konzert ELINA DUNI QUARTETT Sa 4 10 2014 / 20:00 Ort: Stadtgarten, 19 € / VVK 15 € Die Schweizer Jazzsängerin albanischer Herkunft präsentiert ihre Folklore-Adaptionen mit ihren Quartett-Kollegen Colin Vallon (Klavier), Patrice Moret (Bass) und Norbert Pfammatter (Schlagzeug). Konzert FOLKLOR INVALID. HEIMAT EXPERIMENTELL NIKOS VELIOTIS, YANNIS KYRIAKIDES / ANDY MOOR So 5 10 2014 Einlass 19:00, Beginn 20:00 Ort: King Georg, Sudermanstraße 2, 50670 Köln, 12 € Nikos Veliotis, klassisch ausgebildeter Cellist aus Athen, experimentiert mit freier Improvisation und Drone-Sounds. Der in Zypern geborene, in Großbritannien aufgewachsene und heute in den Niederlanden lebende Komponist und Sound-Artist Yannis Kyriakides interpretiert Folklore gemeinsam mit dem Briten Andy Moor. AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I URXX – ULTRA-RED 1994 – 2014: SECOND ENCOUNTER 10 / 14 10 2014 Dem 1994 gegründeten internationalen Klangkunstkollektiv Ultra-red gehören Künstler, Forscher und Aktivisten aus unterschiedlichen sozialen Bewegungen an, die sich mit den Kämpfen der Migration, mit Antirassismus, der partizipativen Gemeindeentwicklung und der Politik in Bezug auf HIV/AIDS auseinandersetzen. Als Kollektiv haben sie Radiosendungen, Performances, Tonaufnahmen, Installationen, Texte und Aktionen im öffentlichen Raum produziert. Zum zwanzigsten Jubiläum des Kollektivs finden sich Mitglieder aus allen Teilen der Welt zu einer speziellen Hör-Session zusammen. Es handelt sich dabei nicht um eine Musikveranstaltung, sondern um eine Reihe kurzer Audioaufnahmen, deren Ziel eine kollektive Analyse ist. Die Audioaufnahmen beschäftigen sich mit Themen und Fragestellungen aus sechs Klangkunstuntersuchungen, die die Mitglieder für ihre politischen Aktivitäten über viele Jahre in Berlin, London, Los Angeles, New York und Torbay umgesetzt haben. Neben der Hör-Session wird in Köln zu diesem Anlass ein DVD-Archiv veröffentlicht. Die Gruppe wird ihre stetig weiterentwickelten Methoden sowie die Ergebnisse der Hör-Session in einem öffentlichen Gespräch vorstellen. Hör-Session ULTRA-RED. SECHS KLANGKUNSTUNTERSUCHUNGEN Fr 10 10 2014 Einlass 18:00, Beginn 19:00 Ort: King Georg, Sudermanstraße 2, 50670 Köln, 12 € Gespräch SALON: ULTRA-RED Di 14 10 2014 Einlass 20:00, Beginn 21:00 Ort: King Georg, 3 € Beide Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I THE MOUNT OF HERCULES 16 – 20 10 2014 Eine Installation von: Yochai Avrahami Uhrzeiten und Informationen zur Anmeldungfinden Sie auf: www.academycologne.org Ort: Herkulesberg, 50670 Köln, 3 € Als Köln nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern lag, wurde der Schutt zu künstlichen Bergen aufgehäuft. Der größte dieser Berge wurde zu dem als Herkulesberg oder „Mont Klamott” bekannten Wahrzeichen, und es gab Pläne, ihn in eine Gedenkstätte umzuwandeln. Hier sollte eine Skulptur von Gerhard Marcks aufgestellt werden, der kurz zuvor im Jahr 1949 in der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol seine Statue Die Trauernde realisiert hatte, die allen Opfern des Krieges gewidmet war. Mit seiner ortsspezifischen Installation setzt sich der israelische Künstler Yochai Avrahami kritisch mit einer solchen staatlich geförderten Gedenkkultur und ihren universalisierenden Ansprüchen auseinander, wobei er sich auch auf jüngere Debatten über die Archäologische Zone und das Jüdische Museum in Köln bezieht. Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Gespräch GEGEN DIE FETISCHISIERENDE MUSEALISIERUNG DER ERINNERUNGSKULTUR Do 16 10 2014 / 21:00 Öffentliche Diskussion mit: Yochai Avrahami, Prof. Dr. Werner Jung (Direktor des NSDokumentationszentrum der Stadt Köln) und anderen Teilnehmern, in deutscher Sprache Ort: NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Appellhofplatz 23 – 25, 50667 Köln AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I BERICHTE AN EINE AKADEMIE EIN NICHTAKADEMISCHES SYMPOSIUM, PERFORMATIV ODER ANDERS 17 – 19 10 2014 Konzept & Präsentation: Ekaterina Degot & David Riff Mit Haig Aivazian, Yochai Avrahami, Christian von Borries, Keti Chukhrov, Gabriel Dharmoo, Fadlabi & Lars Cuzner, Hu Fang, Tom Holert, Felix Klopotek, Uriel Orlow, Our Literal Speed, Manuel Pelmuş & Alexandra Pirici, Milo Rau, Naomi Rincón Gallardo, Jalal Toufic, Stefan Weidner und anderen. Berichte an eine Akademie ist ein nichtakademisches und betont theatralisches dreitägiges Symposium mit performativen Vorträgen, visionären Präsentationen, Stegreif-Dialogen, Musikstücken sowie speziellen „Konferenzchoreografien“. Das Symposium hinterfragt akademische Formate der Repräsentation und deren Art und Weise, Identität herauszustellen und die „globalen Bedingungen“ zu formulieren. Der Titel bezieht sich auf Franz Kafkas Kurzgeschichte (die während des Symposiums von Uriel Orlow performt werden wird) über einen Affen, der einer akademischen Kommission einen Bericht über seine eigene Menschwerdung vorlegt. Künstler, Musiker, Filmemacher, Autoren und Tänzer befinden sich heute oftmals in einer ähnlichen Position: Sie stehen vor der Wahl zwischen dem Käfig im Zoo und der Erfüllung der Erwartungen des Publikums in einem Varieté. Wie Kafkas Figur neigen sie zur performativen Option; ihre „Berichte“ über die Komplexität der Conditio humana in der heutigen planetarischen Welt erzählen die Geschichte ihres eigenen postidentitären Zustands und bergen das Versprechen einer völlig anderen, pluralistischen und nichtrepressiven Akademie, die einen Raum für Debatten mit dem Publikum schafft. Im Laufe des Symposiums werden wir das Phänomen des menschlichen Zoos vom 19. Jahrhundert bis heute untersuchen. Fiktionale und dokumentarische Erzählungen führen das Publikum aus dem ehemals jüdischen Lemberg in das vormals palästinensische Ostjerusalem und zurück; von dem New Yorker Hotelzimmer, wo sich die groteske Episode mit Dominique Strauss-Kahn zutrug, in ein sehr viel kleineres Zimmer in Hongkong, in dem sich Edward Snowden oder jemand, der diesem sehr ähnlich sieht, versteckt hielt. Womöglich treffen wir auf Menschen, die „nicht einmal“ Flüchtlinge sind und in einem Kriegsgebiet zu überleben versuchen oder wir finden uns gar inmitten eines Lexikons der Lügen wieder. Fr 17 10 2014 / 18:30 – 21:30 Sa 18 / So 19 10 2014 / 11:00 – 20:30 In deutscher und englischer Sprache, teilweise mit deutscher Übersetzung. Das detaillierte Programm finden Sie unter www.academycologne.org Ort: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6, 50667 Köln und andere Orte Symposium (3 Tage) 15 €. Fr 5 €, Sa 8 €, So 8 € AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I OCOTEPEC ODYSSEY 25 – 28 10 2014 Science-Fiction-Volkserzählungen von Naomi Rincón Gallardo Installation, Performance und Retrospektive mexikanischer Science-Fiction-Filme der 1960er Jahre Ocotepec Odyssey ist ein transdisziplinäres Rechercheprojekt über radikale soziale Praktiken und Ideen, die im Mexiko der 1960er/70er Jahre den Fortschrittsglauben hinterfragten. Der Titel bezieht sich auf eine Kleinstadt im mexikanischen Bundesstaat Morelos, deren ursprüngliche Gemeinschaftlichkeit den Philosophen und nonkonformistischen katholischen Priester Ivan Illich inspirierte. Er gründete in Cuernavaca das Zentrum CIDOC, einen Versammlungsort für radikale Intellektuelle aus aller Welt, die die Axiome des modernen Denkens hinterfragten und ihnen Alternativen aus der Befreiungstheologie entgegensetzen. Ocotepec Odyssey ist wie eine Reise durch populäre feministische Pädagogik und experimentelle Gruppentherapien mit einheimischen Halluzinogenen. Es fiktionalisiert die Geschichten rund um Illich und das CIDOC in einer nichtlinearen Erzählung. Ein sonderbarer, galaktischer Axolotl warnt uns vor den kontraproduktiven Auswirkungen der Moderne, während ein Transgender-Priester eine Messe liest und die Föten-Mönche in den Schlaf lullt. Performance, Konzert OCOTEPEC ODYSSEY Sa 25 10 2014 / 20:00 Naomi Rincón Gallardo, Marie Strauss Ort: Filmhauskino, Maybachstraße 111, 50670 Köln Installation OCOTEPEC ODYSSEY Sa 25 10 2014 / 20:00 So 26 10 2014 / 15:00 – 22:00 Mo 27 10 2014 / 15:00 – 16:30, 18:30 – 22:00 Di 28 10 2014 / 17:30 – 23:00 Ort: Filmhauskino Film Screening PLANET OF THE FEMALE INVADERS / EL PLANETA DE LAS MUJERES INVASORAS Sa 25 10 2014 / 22:30 Regie: Alfredo B. Crevenna, 1966, Mexiko, Spanisch mit engl. Untertiteln, 86 Min. Ort: Filmhauskino Installation, Performance, Konzert, Film Screening / Sa 25 10 2014 / 5 € Film Screening THE SHIP OF MONSTERS / LA NAVE DE LOS MONSTRUOS So 26 10 2014 / 20:00 Regie: Rogelio A. González, 1960, Mexiko, Spanisch mit engl. Untertiteln, 81 Min. Ort: Filmhauskino 5€ Film Screening CONQUEROR OF THE MOON / EL CONQUISTADOR DE LA LUNA Mo 27 10 2014 / 20:00 Regie: Rogelio A. Gonzáles, 1960, Mexiko, Spanisch mit engl. Untertiteln, 80 Min. Ort: Filmhauskino 5€ Film Screening THE ASTRONAUTS / LOS ASTRONAUTAS Di 28 10 2014 / 18:00 Regie: Miguel Zacarías, 1964, Mexiko, Spanisch mit engl. Untertiteln, 85 Min. Ort: Filmhauskino 5€ AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I THE INCIDENTAL INSURGENTS PT. 2: UNFORGIVING YEARS 11 2014 Ein Projekt von: Ruanne Abou-Rahme & Basel Abbas Die Ausstellungsdaten finden Sie auf www.academycologne.org Ort: Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln, Hausmeisterwohnung, 3 € Victor Serge und die anarchistischen Banditen im Paris der 1910er Jahre; Abu Jilda, Arameet und ihre Bande, die am Aufstand gegen die Briten im Palästina der 1930er Jahre beteiligt waren; der Künstler als exemplarischer Bandit in Roberto Bolaños Roman Die wilden Detektive, der im Mexiko der 1970er Jahre spielt, sowie das Künstlerpaar selbst im heutigen Palästina: Das sind die Protagonisten aus The Incidental Insurgents („Die zufälligen Rebellen“), einer dreiteiligen, vielschichtigen Erzählung, deren Kapitel sich wechselseitig ergänzen und verkomplizieren, während sie die Geschichte einer zeitgenössischen Suche nach einer neuen politischen Sprache und Vorstellungswelt entwickeln. Die Fassung für Köln nimmt die Form einer Gesamtinstallation an und verwandelt dabei die ehemalige Hausmeisterwohnung der Alten Feuerwache, deren eigene Geschichte zutiefst mit der Geschichte einer links-alternativen Politik der Stadt verknüpft ist. AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I VON DER KONKUBINE ZUR WANDERARBEITERIN? FRAUEN IN CHINA 7 / 8 11 2014 Kolloquium kuratiert von: Tienchi Martin-Liao & Stefan Kramer Als Mao Zedong mit seiner viel zitierten Äußerung „Die Frauen können die Hälfte des Himmels tragen“ die Befreiung der chinesischen Frauen aus ihrer sozialen Unterordnung und Abhängigkeit im patriarchalen kulturellen und politischen System Chinas verkündete, wurde dies zum Vorbild zahlreicher postkolonialer Entwicklungen und zum Kampfruf der Frauenbewegungen in aller Welt. In Wirklichkeit leitete dieser Satz schon im frühen revolutionären China Maos eine Entwicklung ein, die Frauen aus ihren häuslichen Verhältnissen heraus in die industrielle Wirtschaft bringen und an der militärischen Wiedererstarkung des jungen Nationalstaates beteiligen sollte. Obwohl in Politik und Wirtschaft nach wie vor nur wenig sichtbar, sind Frauen heute in allen gesellschaftlichen Bereichen präsent und haben Akzente gesetzt, die die Gesellschaft stärker verändert haben als gemeinhin angenommen wird. Das Kolloquium fragt kritisch nach der Rolle und Stellung der Frau in der gegenwärtigen chinesischen Gesellschaft. Hong Ying, eine der bekanntesten zeitgenössischen Autorinnen, liest Auszüge aus ihrem autobiographischen Roman Tochter des großen Stromes und Dichterin Wang Gang, die als Vertreterin einer neuen selbstbewussten Generation Taiwans gilt, trägt aus ihren Werken vor. Einer Podiumsdiskussion über die aktuelle chinesische Medienlandschaft folgt ein Filmscreening mit anschließender Diskussion mit Regisseur Ban Zhongyi über die „Trostfrauen”, dem euphemistischen Ausdruck für die erzwungene Prostitution von Frauen aus China, Korea und anderen Ländern während des Sino-Japanischen Kriegs (1937 – 1945). Eine Veranstaltung der Akademie der Künste der Welt und des Ostasiatischen Seminars (Bereich Kultur Chinas) der Universität zu Köln Alle Veranstaltungen finden in deutscher und chinesischer Sprache statt 2 Tage 14 € / 10 €, 1 Tag 8 € / 6 € Podiumsdiskussion MANAGERIN, KONKUBINE UND WANDERARBEITERIN Fr 7 11 2014 / 18:00 Mit: Guo Yuhua, Zeng Jinyan, Astrid Lipinsky Ort: Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13 – 15, 50672 Köln Lesung TOCHTER DES GROSSEN FLUSSES, TOCHTER DER KLEINEN INSEL Fr 7 11 2014 / 20:30 Mit: Schriftstellerin Hong Ying und Dichterin Wang Gang Ort: Fritz Thyssen Stiftung Podiumsdiskussion MEDIENLANDSCHAFT IN CHINA Sa 8 11 2014 / 18:00 Mit: He Qinglian, Su Yutong Ort: Fritz Thyssen Stiftung Film Screening, Diskussion TROSTFRAUEN – FRAUEN ALS KRIEGSOPFER Sa 8 11 2014 / 20:00 Mit Regisseur Ban Zhongyi & Gabriela Mischkowski Ort: Fritz Thyssen Stiftung AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I SOLIDARITÉ! SOLIDARITÄT! SOLIDARITY! 27 – 29 11 2014 Tanzperformance von tanz lange Dem Begriff Solidarität haftet die Assoziation von vergangener Arbeiterbewegung und mobilisierung an. Heute, in einer unübersichtlich gewordenen, vernetzten Welt, stellt sich die Frage nach seiner Bedeutung neu. Wie hat sich das Verständnis von Solidarität durch virtuelle Beziehungen verändert? Haben sich die Grundbedingungen für Solidarität verschoben? Ist global verantwortliches Handeln möglich? Zusammen mit den eineiigen Zwillingspaaren Chiku und Chito Lwambo aus der Demokratischen Republik Kongo sowie Megan und Jessica Kennedy aus Irland forscht die Choreografin Gudrun Lange nach Gemeinsamkeit und Individualität, nach dem Zusammenhalt zwischen Frauen und Männern und innerhalb der Familie. Ausgehend vom angeborenen Expertenwissen der vier Tänzerinnen und Tänzer in Sachen Verbundenheit entspinnt sich eine choreografische Forschungsreise über persönliche und universelle Formen der Solidarität, auf der Suche nach einem kollektiven Ganzen, das den Einzelnen nicht ausblenden will. Eine Veranstaltung von tanz lange in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt Tanzperformance Do 27 11 2014 / 20:00 (Premiere) Fr 28 11 2014 / 20:00 Sa 29 11 2014 / 20:00 Ort: studiobühneköln, Universitätsstraße 16 a, 50937 Köln 15 € / 7 € Weitere Aufführungen Mi 3 12 2014 / 20:00 Do 4 12 2014 / 20:00 Ort: FFT Juta, Kasernenstraße 6, 40213 Düsseldorf Sa 6 12 2014 / 20:00 Ort: Ringlokschuppen Ruhr, Am Schloß Broich 38, 45479 Mülheim an der Ruhr AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT: PLURIVERSALE I THE FOREST AND THE SCHOOL: WHERE TO SIT AT THE DINNER TABLE? DAS KONZEPT DER ANTROPOFAGIA IN BRASILIEN UND SEINE PHILOSOPHISCHE, ÖKOLOGISCHE UND KOSMOPOLITISCHE BEDEUTUNG 27 – 29 11 2014 Podiumsdiskussion, Buchpräsentation und Filmprogramm Ein Projekt von: Pedro Neves Marques Do 27 – Sa 29 11 2014 Das detaillierte Programm finden Sie auf: www.academycologne.org Ort: Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln, Kinoraum The Forest and The School: Where to sit at the dinner table? ist eine Publikation des Schriftstellers und Künstlers Pedro Neves Marques, die von Archive Books und der Akademie der Künste der Welt veröffentlicht wurde. Es ist die erste umfassende englischsprachige Anthologie über die brasilianische Tradition der Anthropophagie, die nicht nur eine ästhetische Bewegung, sondern eine kosmopolitische Philosophie in Südamerika war. Die Sammlung beinhaltet Texte aus Chroniken des 16. Jahrhunderts über indigene Rituale, Grundlagentexte der modernen Anthropophagie-Bewegung von Oswald de Andrade, Flávio de Carvalho und Raul Bopp sowie ihr Vermächtnis in den Schriften von Glauber Rocha und Hélio Oiticica, wie auch anthropologische Schriften von Pierre Clastres, Bruno Latour und Eduardo Viveiros de Castro und anderen. Den Quellentexten folgen aktuellere oder für dieses Projekt neu entstandene Texte, die Anthropophagie mit dem multinaturalistischen Perspektivismus, dem ökologischen Versprechen einer Deklaration der Naturrechte und mit der Schlüsselrolle des Indigenen in gegenwärtigen politischen Disputen konfrontieren. Der Präsentation des Buchs folgt eine Gruppendiskussion mit Gästen, die direkt oder indirekt in die Publikation involviert waren, sowie ein Filmprogramm, kuratiert von Pedro Neves Marques. Während die Gruppendiskussion sich mit verschiedenen Ökologien und Genealogien der Publikation auseinandersetzt, wird das Filmprogramm zusätzlich zu ausgewähltem Filmmaterial aus dem brasilianischen Kino und der Bildenden Kunst, historische Dokumentationen, skurrile Bilder und passende Materialien zeigen, sehr wahrscheinlich in deformierter und autophagischer Form. In englischer Sprache 3–5€ Akademie der Künste der Welt/Köln, gGmbH Im Mediapark 7, 50670 Köln Tel. +49 (0)221-337748-0 | info@academycologne.org Pressekontakt: Melanie Räuschel Tel. +49 (0)221-337748-91 | raeuschel@academycologne.org Die Akademie der Künste der Welt wird gefördert durch: Die Junge Akademie der Künste K der Welt wird ge gefördert durch: Von der Konkubine zur Wanderarbeiterin? Frauen in China ist eine Kooperation mit dem Ostasiatischen Seminar (Bereich Kultur Chinas) der Universität zu Köln Der Klang der Imaginären Music und aginären Heimat wird organisiert von Run United Uni gefördert durch Solidarité! Solidarität! Solidarity! ist ein Projekt von tanz lange und wird gefördert durch Koproduktion: FFT Düsseldorf, Ringlokschuppen Ruhr Naomi Rincón Gallardo: Stipendiatin des Programms Jóvenes Creadores 2012 – 2013 des mexikanischen Fondo Nacional para la Cultura y las Artes Folklor Invalid. Heimat experimentell und URXX – Ultra-red 1994-2014: Second encounter in Kooperation mit: