Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Anlage - Mitteilung der KVB an den Verkehrsausschuss.pdf
Größe
230 kB
Erstellt
31.12.14, 03:36
Aktualisiert
29.01.18, 06:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Fahrradverleihsystem der KVB
In den Mitteilungen vom 15.4. und 5.11.2013 wurde bereits über Fahrradverleihsysteme in Köln informiert sowie die konkreten Planungen der KVB, ein eigenes
Fahrradverleihsystem aufzubauen, vorgestellt. Auf der Grundlage des vorgestellten Konzeptes wurde die Beschaffung am 20.12.2013 im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung eingeleitet und am 11.8.2014 mit der rechtskräftigen
Vergabe an die Firma nextbike abgeschlossen.
Zu Beginn der Ausschreibung war nach den geltenden Richtlinien des NVR eine
Förderung nicht möglich. In enger Zusammenarbeit mit dem NVR wurde eine
Änderung dieser Richtlinien vorbereitet und von der Verbandsversammlung am
27.06.2014 beschlossen. Gefördert wird ausschließlich der Erwerb des Eigentums
an Stationen. Ein Bescheid über eine Ausnahme vom Verbot des vorzeitigen
Maßnahmenbeginns liegt mit Datum 08.07.2014 vor. Eine entsprechende Mittelzusage steht allerdings aus und ist derzeit aufgrund der Finanzausstattung des
NVR vage. Sie ist zudem an die Integration in den VRS Tarif und an das Vorhandensein ausreichender Fördermittel gebunden. Zurzeit erfolgt die Abstimmung
mit dem VRS bzw. NVR. Das potenzielle Fördervolumen für die Gesamtmaßnahme von 100 Stationen beträgt maximal 632 T€.
Das Fahrradverleihsystem
Der Start ist für den 20.3.2015 geplant und erfolgt zunächst in weiten Teilen als
flexibles System (Finden und Abstellen im Straßenraum = call a bike heute) mit
dem Ziel, in den kommenden drei Jahren schrittweise ein stationsgebundenes
System (Finden und Abstellen an ortsfesten Terminals) aufzubauen. In der Übergangszeit ist der Betrieb als Hybridsystem (flexibel und stationsgebunden) vorgesehen. Das Bedienungsgebiet umfasst zum Start die gesamte Innenstadt (bis
Gürtel) und die Stadtteile Braunsfeld und Lindenthal (erweitertes Uniumfeld) sowie Deutz, Mülheim und Butzweiler. Zum Systemstart werden bis zu 20 Stationen für Mülheim und Butzweiler zur Verfügung stehen. Die Standorte sollen in
Abstimmung mit Verwaltung und Bezirksvertretung festgelegt werden. In den
kommenden drei Jahren ist ein Ausbau um weitere 80 Stationen im gesamten
Bedienungsgebiet vorgesehen. Auch hier sollen die Standorte mit der Verwaltung
und den zuständigen Bezirksvertretungen abgestimmt werden. Es werden 910
neue Fahrräder vorgehalten, die per Bordcomputer über ein Hintergrundsystem
gesteuert werden (einschließlich Kundenschnittstelle für Registrierung und Entleihe per eTicket). Das Angebot enthält alle Systemkomponenten für Betrieb,
Marketing und Vertrieb, Wartung, Logistik, EDV, Dokumentation und Auswertung. Der Betrieb erfolgt ganzjährig (365/7/24) mit einer reduzierten Winterverfügbarkeit (Dezember bis Februar) von 80 %. Das Fahrradverleihsystem wird als
KVB-Marke geführt. Der Betrieb wird durch die Firma nextbike durchgeführt. Die
Steuerung erfolgt über eine gemeinsame Projektgruppe. In den Jahren 2015 –
2017 soll das System etabliert und bedarfsgerecht ergänzt werden. Die wesentlichen Stellschrauben hierfür sind die Flottengröße, das Bedienungsgebiet (insbesondere rechtsrheinisch), Tarife und Stationsverteilung.
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Tarif
Voraussetzung für eine Förderung durch den NVR ist die Integration des Angebotes in den VRS-Tarif. Dies bedeutet, dass alle VRS-Kunden einen Zugang zum
System erhalten müssen. Dies ist technisch und tariflich sichergestellt. Die Einzelheiten werden derzeit mit der VRS GmbH geklärt. Die 260.000 KVBStammkunden (Jahresabos, Job- und GroßkundenTickets, SemesterTickets der
Kölner Hochschulen) erhalten 30 Freiminuten je Entleihe. Voraussetzung ist lediglich eine kostenfreie Registrierung mit dem eTicket. Für Studenten ist eine
Übergangslösung bis zur Einführung des SemesterTickets als eTicket geplant.
KVB Gelegenheitskunden und sonstige Kunden nutzen den bundesweit gültigen
Normaltarif von nextbike.
Tarif
Registrierung*
Jahresbeitrag**
Kostenlose
Ausleihe
Preis je weitere
30 Minuten
Tagespreis
KVB-Abo
-
-
30 Min
1,00 €
9,00 €
Normaltarif
9,00 €
-
1,00 €
9,00 €
RadCard Tarif
-
36,00 €
1,00 €
5,00 €
30 Min**
*wird als Startguthaben gutgeschrieben; **pro Fahrt. Im RadCardtarif auch für monatlich 3€ inkl. 30 Freiminuten pro Fahrt
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Nutzung
Zunächst ist eine Registrierung erforderlich, um eine eindeutige, personalisierte
Nutzung der Räder zu gewährleisten und eine unrechtmäßige Nutzung auszuschließen. Alle Räder werden per GPS/GSM erfasst und im Hintergrundsystem
mit dem Datensatz des Kunden verknüpft. Die Registrierung ist direkt am Rad
und am Stationsterminal über ein VRS-eTicket, eine Kundenkarte oder eine
Smartphone-App sowie über das Internet oder das Telefon (CallCenter) möglich.
Damit ist der Zugang für alle potenziellen Nutzer gewährleistet. Nach erfolgter
Registrierung erhält der Kunde eine PIN. Ausleihe und Rückgabe erfolgen durch
Anhalten des eTickets (KVB-Tarif) + PIN oder Eingabe der Radnummer + PIN.
Einnahmen
Einnahmen werden aus Nutzerentgelten (Verleihgebühren) sowie Werbung auf
den Rädern erzielt und verbleiben vollständig beim Betreiber (nextbike). Bislang
konnte in anderen Städten kein Fahrradverleihsystem kostendeckend betrieben
werden. Die Unterdeckung wird bei allen bekannten Systemen durch Kommunen,
Verkehrsunternehmen oder sonstige Träger ausgeglichen.
Werbung
Die Hälfte der Räder aus der Gesamtflotte (910 Rädern) können von nextbike auf
definierten Flächen vermarktet werden. Die andere Hälfte muss immer im KVBDesign (auch auf den Werbeflächen) im Betrieb verfügbar sein. Zum Systemstart
werden alle Räder (auch auf den Werbeflächen) im KVB-Design ausgeliefert.
Läuft nach einer Werbebuchung eine Werbung aus, wird bei Nichtbelegung der
Auslieferzustand wieder hergestellt. An den Stationsterminals ist Werbung ausgeschlossen. Mit Bezug auf den Werbenutzungsvertrag der Stadt Köln wurden die
Nutzungsrechte für Fahrradwerbung einvernehmlich abgestimmt. Eine Unbedenklichkeitserklärung liegt vor.
Zum Systemstart stehen 910 Räder wie Bild links zur Verfügung (Designstudie). Die
Hälfte der Flotte kann durch nextbike vermarktet werden. Genehmigt sind ausschließlich die beidseitig am Hinterrad erkennbaren Flächen. Der Inhalt der Werbung
unterliegt den Vorgaben des Werbenutzungsvertrages der KVB.
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Stadtgestaltung
Um „wildes“ Abstellen zu vermeiden, wurde vertraglich vereinbart, dass mindestens einmal täglich an vereinbarten Ausbringungsstandorten und insbesondere
an den aufkommensstarken Orten eine nachfragegerechte Sollstärke bereitgestellt wird. Die Aufstellung der Räder muss optisch ansprechend und aufgeräumt
erfolgen. Dies kann durch tarifliche Anreize für Nutzer unterstützt werden. Die
Ausbrinungsstandorte werden durch die Projektgruppe für den Start festgelegt
und im Betrieb nachfragegerecht angepasst oder ggf. durch feste Stationen aufgewertet.
Wirtschaftlichkeit
Mit nextbike wurde ein Vertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren einschließlich
der Option auf einen Verlängerung um zwei Jahre abgeschlossen. Die jährlichen
Kosten für die KVB belaufen sich auf rund 400.000 Euro für die Bereitstellung
und den Betrieb des Fahrradverleihsystems (wie oben beschrieben), dreißig
Freiminuten je Entleihe für KVB-Stammkunden sowie Aufbau und Betrieb von 20
Stationsterminals. Vorbehaltlich der Mittelzusage durch den Fördergeber ist ein
Ausbau auf 100 Stationen ohne Mehrkosten für die KVB möglich.
Meilensteine zur Umsetzung
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•
•
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Voraussetzungen für die Förderung von Stationen erfüllen
− Konzept für VRS-Tarifintegration mit VRS GmbH abstimmen
Gemeinsame Projektgruppe KVB/nextbike einrichten
− plant und koordiniert die Umsetzung bis zum Start. Nach dem Start
übernimmt sie die Steuerung des Betriebs, koordiniert den weiteren
Ausbau, Qualitätssicherung, Auswertung und Reporting
Testumgebung für Integration des eTicket und Systemkomponenten einrichten und Funktionstests durchführen
Stationsstandorte mit Bezirksvertretungen und Stadt Köln abstimmen und
festlegen
Kommunikationsplan abstimmen und umsetzen
20.03.2015: Betrieb mit 910 Rädern und bis zu 20 Stationen aufnehmen.
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