Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Niederschrift (Öffentlicher Teil).pdf
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59 kB
Erstellt
31.12.14, 04:32
Aktualisiert
24.01.18, 05:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Geschäftsführung
Stadtentwicklungsausschuss,
Wirtschaftsausschuss
Frau Michels
Telefon:
Fax:
(0221) 221 - 23148
(0221) 221 - 24447
E-Mail:
marianne.michels@stadt-koeln.de
Datum:
21.11.2013
Niederschrift
über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43.
Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) in
der Wahlperiode 2009/2014 am Dienstag, dem 19.11.2013, 18:05 Uhr bis 20:20 Uhr,
Rathaus Spanischer Bau, Ratssaal
Anwesend waren:
Stadtentwicklungsausschuss
Vorsitzender
Herr Karl-Jürgen Klipper
CDU
Stimmberechtigte Mitglieder
Frau Dr. Eva Bürgermeister
SPD
Herr Michael Frenzel
auf Vorschlag der SPD
Herr Horst Noack
SPD
Herr Lutz Tempel
SPD
Frau Birgit Gordes
CDU
Herr Stefan Götz
CDU
Herr Helmut Jung
CDU
Frau Barbara Moritz
GRÜNE
Frau Dr. Sabine Müller
GRÜNE
Herr Horst Thelen
GRÜNE
Herr Ralph Sterck
FDP
Frau Judith Wolter
pro Köln
Vertretung für Frau Tull
Mitglieder mit beratender Stimme nach § 58 Absatz 1 Satz 7 bis12 Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen
Herr Michael Weisenstein
DIE LINKE
Herr Andreas Henseler
Freie Wähler Köln
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Herr Jörg Beste
auf Vorschlag der Grünen
Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
Herr Jürgen Brock-Mildenberger
SPD
Herr Norbert Hilden
auf Vorschlag der FDP
Herr Günter Leitner
auf Vorschlag der CDU Fraktion
Herr Christian Möbius
CDU
Herr Lothar Müller
DIE LINKE
Herr Ingo Schneemann
auf Vorschlag der FDP
Herr Dr. Ulrich Soénius
auf Vorschlag der CDU
Frau Barbara Röttger- Schulz
auf Vorschlag der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik
bis 20.00 Uhr
bis 19.30 Uhr
Wirtschaftsausschuss
Vorsitzender
Herr Reinhard Houben
FDP
Stimmberechtigte Mitglieder
Herr Malik Karaman
SPD
Herr Axel Kaske
SPD
Herr Dr. Walter Schulz
SPD
Herr Jörg van Geffen
SPD
Herr Herbert Gey
CDU
Herr Klaus Koke
CDU
Herr Dr. Jürgen Strahl
CDU
Herr Jörg Frank
GRÜNE
Frau Kirsten Reinhardt
GRÜNE
Frau Elisabeth Thelen
GRÜNE
Herr Rolf Rost
pro Köln
bis 19.30 Uhr
bis 19.20 Uhr
Mitglieder mit beratender Stimme nach § 58 Absatz 1 Satz 7 bis12 Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen
Herr Jörg Detjen
DIE LINKE. bis 19.50 Uhr
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Herr Michael Gehenzig
auf Vorschlag der FDP
Herr Karl-Heinz Jorris
pro Köln
Herr Lothar Krögerrecklenfort
auf Vorschlag der SPD
Herr Nicolai Lucks
auf Vorschlag der CDU
Herr Berndt Petri
auf Vorschlag der Linken
Herr Dr. Witich Roßmann
auf Vorschlag der SPD
Herr Rainer Schäfer
auf Vorschlag der Grünen
bis 19.50 Uhr
Herr Dieter Schöffmann
auf Vorschlag der Grünen
ab 18.25 Uhr
Herr Thomas Tewes
auf Vorschlag der CDU
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Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner nach § 22 und § 23 der Hauptsatzung
Frau Claudia Mewaldt
KLuST e.V.
Verwaltung
Herr Beigeordneter Franz-Josef Höing
Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr
Frau Beigeordnete Ute Berg
Dezernat Wirtschaft und Liegenschaften
Frau Barbara Eicker
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Frau Eva Herr
Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr
Herr Dr. Marc Höhmann
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Frau Susanne Hohenforst
Dezernat Wirtschaft und Liegenschaften
Herr Michael Josipovic
Amt für Wirtschaftsförderung
Frau Maria Kröger
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Frau Marianne Michels
Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr
Herr Michael Müller
Amt für Wirtschaftsförderung
Herr Werner Stüttem
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Externe Gäste
Herr Reinhard Viering (Land Bremen), Abteilungsleiter Stadtentwicklung/Stadtplanung/Bauordnung
Frau Birgit Wachs, GMA-Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Projektleiterin EHZK
Herr Dr. Wolfgang Haensch, CIMA Beratung + Management GmbH, Projektleiter EHZK
Presse
Zuschauer
Entschuldigt fehlen:
Stadtentwicklungsausschuss
Stimmberechtigte Mitglieder
Frau Bettina Tull
GRÜNE
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Herr Gerrit Krupp
Frau Ellen Sänger
auf Vorschlag der Fraktion PRO KÖLN
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner nach § 22 und § 23 der Hauptsatzung
Frau Sigrid Buchholz
Seniorenvertretung der Stadt Köln
Herr Marco Malavasi
LSVD OV Köln
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Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
Wirtschaftsausschuss
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Herr Dr. Magnus Tessner
auf Vorschlag der FDP Fraktion
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner nach § 22 und § 23 der Hauptsatzung
Herr Tekin Parmaksiz
SPD
Tagesordnung
I. Öffentlicher Teil
1
Wahl eines Vorsitzenden
2
Wahl einer Schriftführerin
3
Beschlussvorlagen
3.1
Einzelhandels- und Zentrenkonzept Köln
3750/2010
4
Sonstiges
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Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
I. Öffentlicher Teil
1
Wahl eines Vorsitzenden
Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Herr Reinhard Houben, schlägt Herrn
Karl-Jürgen Klipper (Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses) als Vorsitzenden für die heutige gemeinsame Sondersitzung vor.
Beschluss:
Herr Karl-Jürgen Klipper wird zum Vorsitzenden der gemeinsamen Sondersitzung des
Wirtschaftsausschusses und des Stadtentwicklungsausschusses gewählt.
2
Wahl einer Schriftführerin
Herr Vorsitzender Klipper schlägt Frau Marianne Michels als Schriftführerin für die
heutige Sondersitzung vor.
Beschluss:
Frau Marianne Michels (Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr) wird
zur Schriftführerin der gemeinsamen Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses und
des Stadtentwicklungsausschusses bestellt.
3
Beschlussvorlagen
3.1
Einzelhandels- und Zentrenkonzept Köln
3750/2010
Beigeordneter Höing erläutert den geplanten Ablauf der Sondersitzung. Er stellt Herrn
Viering vor (Abteilungsleiter Stadtentwicklung/Stadtplanung/Bauordnung, Land Bremen) sowie die Gutachter, Frau Wachs (GMA) und Herrn Dr. Haensch (CIMA). Vorgesehen sei, dass Herr Viering einen kurzen Erfahrungsbericht zur Steuerung des
Einzelhandels in Bremen hält und danach Herr Dr. Höhmann (Amt für Stadtentwicklung und Statistik) zum heute vorliegenden Entwurf des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes (EHZK) und zu den wichtigsten Ergebnissen aus der erfolgten Öffentlichkeitsbeteiligung konkret Stellung nimmt. Doch zunächst bittet er Frau Kröger (Amtsleiterin des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik) um kurze Einführung in die Thematik.
Frau Kröger kommt dem nach. Sie beschreibt kurz die Inhalte des Konzeptes. Ziel sei,
mit Hilfe der darin enthaltenen Steuerungselemente rund 80 Prozent der Ansiedlungswünsche unkompliziert abwickeln zu können.
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Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
Anschließend hält Herr Viering seinen Vortrag und zeigt mit Hilfe einer PowerpointPräsentation Beispiele aus Bremen.
Dann geht Herr Dr. Höhmann zunächst auf die gesamtstädtischen Anregungen und
Einwendungen und die erforderlichen Ergänzungen/Änderungen des EHZK aufgrund
der Neuerungen des Landesentwicklungsplanes Nordrhein-Westfalen, Sachlicher
Teilplan Großflächiger Einzelhandel (LEP NRW) ein.
RM Sterck geht auf Grundsatz 6 – Nicht zentrenrelevante Kernsortimente: Verkaufsfläche zentrenrelevanter Randsortimente und die entsprechende Beschlussempfehlung der Verwaltung ein. Demnach solle die zulässige Verkaufsfläche für zentrenrelevante Randsortimente von bisher 800 qm auf 2.500 qm erhöht werden. Diese enorme
Aufweitung sei für ihn nicht nachvollziehbar, denn gerade von solchen Betrieben gehe
seines Erachtens eine zentrenschädigende Wirkung aus. Warum hat man hier keine
moderatere Verkaufsflächenerhöhung von beispielsweise 1.200 qm angesetzt?
Herr Dr. Höhmann erläutert, diese Thematik sei intensiv mit der Bezirksregierung diskutiert worden. Insbesondere wegen bereits angesiedelter Betriebe, wie Möbelhäuser,
etc. mit einer deutlich höheren Verkaufsfläche der Randsortimente gebe es rechtliche
Bedenken, wenn die zulässige Verkaufsfläche niedriger angesetzt würde. Zudem seien zwar 10 Sonderstandorte für nicht zentrenrelevanten Einzelhandel ausgewiesen
worden, jedoch müsse man auch sehen, dass gar nicht so viel Fläche zur Verfügung
stehe und deswegen keine neuen größeren Ansiedlungen zu erwarten seien.
Vorsitzender Klipper kann die im EHZK formulierte Sorge vor Einzelhandelsagglomerationen (und das dem entsprechende Ziel 8 des LEP) nicht nachvollziehen, denn
hierdurch entstehe seines Erachtens keine Konkurrenzsituation.
Herr Dr. Höhmann erklärt, Sinn dieser Regelung sei, Ansiedlungen an nicht integrierten Standorten nicht noch weiter zu stärken, um die Kaufkraft vornehmlich in die zentralen Versorgungsbereiche zu lenken.
RM Moritz knüpft an die Ausführungen des Herrn Sterck an. Tatsache sei doch, dass
die meisten Sonderstandorte aus heutiger Sicht so nicht mehr beschlossen werden
würden. Stattdessen werde versucht, dieser negativen Entwicklung entgegen zu wirken. Sie möchte von der Verwaltung wissen, warum dennoch in jüngster Zeit Verkaufsflächen von Randsortimenten über 800 qm genehmigt worden seien und ob diese Betriebe Bestandsschutz genießen. Ferner verhalte es sich so, dass der LEP keine
konkrete Größe der Verkaufsfläche zentrenrelevanter Randsortimente vorschreibe.
Deshalb müsse es rechtlich möglich sein, geringere Verkaufsflächen festzusetzen,
sofern man dafür ein schlüssiges Konzept vorweisen könne.
SE Götz wendet in Bezug auf die Aussage, der LEP habe die Verkaufsflächengrößen
nicht explizit festgeschrieben, ein, dass dort unter Punkt 6 als Grundsatz aufgeführt
sei, dass die Verkaufsfläche bei zentrenrelevanten Randsortimenten nicht mehr als
2.500 qm betragen solle. Insofern sehe er den von Frau Moritz geäußerten Spielraum
nicht.
Herr Dr. Höhmann erläutert, hier handele es sich um einen formulierten Grundsatz
und nicht um ein Ziel. Ein Grundsatz habe weniger Bedeutung als ein Ziel, welches
zwingend zu beachten sei. Ein Grundsatz verlange nach einem Abwägungstatbestand. Das heißt, die Gemeinde müsse lediglich gute Gründe vorweisen, wenn sie von
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Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
diesem Grundsatz abweichen wolle. In die Beschlussvorschläge des EHZK sei dieser
Grundsatz jetzt als Ziel aufgenommen worden.
SE Frenzel hakt konkret nach, ob der Rat zum Schutz der Zentren die geringere Verkaufsfläche von 800 qm festlegen könne.
Herr Dr. Höhmann bejaht die Frage. Dies müsse dann im Rahmen der Bauleitplanung
umgesetzt werden.
Vorsitzender Klipper bezweifelt aufgrund der vergangenen Entwicklung, dass dies real
umsetzbar wäre und nennt als Beispiel die großen Teppichhäuser.
SE Frenzel wendet ein, Teppiche seien seines Wissens nach nicht in der zentrenrelevanten Sortimentsliste enthalten, was von Herrn Dr. Höhmann bestätigt wird. Daraufhin beantragt SE Frenzel, dass die Begrenzung der Verkaufsfläche zentrenrelevanter
Randsortimente auf 800 qm zur Abstimmung gestellt wird.
Vorsitzender Klipper schlägt vor, zunächst die Diskussion zu Ende zu führen und fragt
an, ob zu diesem Komplex weitere Nachfragen bestehen. Da dies nicht der Fall ist,
bittet er Herrn Dr. Höhmann nunmehr auf die Beschlüsse in den Bezirksvertretungen
einzugehen.
Herr Dr. Höhmann kommt dieser Bitte nach. Nach seinen Ausführungen zu den Bezirksvertretungen Innenstadt und Rodenkirchen wird er von RM Moritz unterbrochen.
RM Moritz sagt voraus, dass wenn alle Änderungen aus der Bezirksvertretung in solcher Tiefe vorgestellt und diskutiert würden, die Sondersitzung bis Mitternacht dauere.
Insbesondere der Einzelhandelsstandort am Raderthalgürtel sei äußerst strittig und
die Verwaltung möge hier nicht den Eindruck erwecken, als habe sie hier einen großen Konsens mit der Bezirkspolitik erzielt. Sie schlägt vor, die strittigen Punkte zu benennen und getrennt von der Vorlage in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungs-,
bzw. Wirtschaftsausschusses zu beschließen.
RM Sterck entgegnet, die Sondersitzung sei das richtige Gremium, auch über diese –
zu Recht angemerkten- strittigen Themen zu diskutieren und anschließend darüber zu
befinden. Eigens zu diesem Zweck sei die Sitzung einberufen worden und man möge
heute zu einer Entscheidung kommen.
RM Moritz will sich diesem Druck nicht fügen. Die Unterlagen seien den Ausschussmitgliedern erst vor 10 Tagen zugegangen und angesichts der komplexen Thematik
fordere sie mehr Zeit um zu einer Entscheidung zu gelangen, zumal die Vorlage auch
schon zwei Jahre in den Bezirksvertretungen beraten worden sei.
Vorsitzender Klipper schlägt vor, Herrn Dr. Höhmann zunächst seinen Vortrag fortführen zu lassen und die Vorlage anschließend ohne Votum in eine weitere Sondersitzung zu verweisen. Denn seiner Ansicht nach werde es der Sache nicht gerecht, ein
solch wichtiges Konzept heute mit knapper Mehrheit zu beschließen. Er wünsche sich
einen breiten Konsens.
Herr Dr. Höhmann berichtet weiter über die Beratungen in den Bezirksvertretungen
Lindenthal bis Mülheim.
RM Moritz führt aus, ihres Erachtens nach gebe es zwei äußerst strittige Punkte; zum
einen den Standort am Raderthalgürtel und zum anderen den an der Karlsruher Stra-7-
Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
ße. In dem einen Fall solle das Geschäftszentrum erweitert werden, was weitere Ansiedlungen künftig zuließe und in dem anderen Fall wolle man ausnahmsweise die
Ansiedlung eines kleineren Betriebes außerhalb des Zentrums erlauben. In beiden
Fällen sehe sie nicht den „Versorgungsnotstand“, welcher solche Einzelfallentscheidungen rechtfertigen würde. Zudem sei die Waldecker Straße mit öffentlichen Mitteln
aufgewertet worden.
SE Frenzel spricht zunächst ein Lob an die Verwaltung aus für ein solide erarbeitetes
Konzept. Dennoch seien einige Inhalte auch für ihn unverständlich. So gebe er drei
ähnlich gelagerte Vorschläge aus den Bezirksvertretungen, über welche die Verwaltung jeweils einen anderen Beschlussvorschlag formuliert habe. Hierbei handele es
sich um den von Frau Moritz angesprochenen Fall am Raderthalgürtel sowie um
Buchforst und um Rath/Heumar.
Herr Dr. Höhmann erläutert, der in Rede stehende Markt in Rath/Heumarkt existiere
bereits und jetzt gehe es lediglich darum, ihn zu sichern, indem man ihn zum Zentrum
erkläre. Anschließend zeigt er die derzeitigen Situationen der angesprochenen Einzelfälle mit Hilfe von Planunterlagen an der Powerpoint-Präsentation.
Frau Kröger führt zur Karlsruher Straße in Buchforst ergänzend aus, dass dieser
Standort auf das Rechtsrheinische Entwicklungskonzept zurückzuführen sei, welches
vor dem EHZK erstellt worden sei. Damals habe es die im EHZK enthaltenen Ansiedlungsregeln noch nicht gegeben und man habe einen Bedarf für einen Vollversorger
gesehen. Daran hätten sich die Investoren orientiert und sie sei der Auffassung, dass
ihnen nunmehr ein gewisser Vertrauensschutz zustehe. Es bleibe der Politik überlassen, dieser Argumentation zu folgen oder anders zu entscheiden.
RM Houben möchte nach der überwiegend planungsrechtlichen Diskussion aus wirtschaftspolitischer Sicht Stellung nehmen. Und zwar interessiere ihn, welche Strategie
die Verwaltung für Geschäftszentren habe, die bereits kränkeln oder sich in diese
Richtung entwickeln. Hierfür gebe es viele Beispiele, so auch in Alt-Niehl. Mit „Zug um
Zug“ sei hier eine gute Lösung gefunden worden. Er wolle wissen, ob es eine Art
„Tasc-Force“ gebe, die in solchen Fällen zeitnah eingreife. Ferner bittet er um Auskunft, ob es Überlegungen gebe, wie langfristig leer stehende, kleinere Geschäfte
umgenutzt werden könnten, beispielsweise zum Zwecke der Wohnnutzung. Gibt es
Möglichkeiten auf die Eigentümer einzuwirken, dass solche Leerstände nicht in Internet-Cafés oder Spielhallen umgewandelt werden?
SE Dr. Soénius begrüßt im Namen der Industrie- und Handelskammer ausdrücklich
das vorliegende EHZK und bittet um eine heutige Beschlussfassung. Eine weitere
Verzögerung wäre kontraproduktiv, denn die Unternehmen bräuchten Planungssicherheit. Dann möge man besser einzelne, kritische Punkte herausnehmen und diese
separat behandeln. Zum Thema „Datenbasis“ halte er eine Frist von 5 bis 7 Jahren für
zu lang; allenfalls 4 Jahre seien akzeptabel. Und was das Thema Stellplätze und die
Verkaufsfläche für großflächigen Einzelhandel angehe, sei er der Auffassung, dass
man sich hier nicht ohne Not beschränken sollte, zumal die Landesbauordnung, bzw.
der LEP dies auch nicht verlange. Stattdessen möge man sich die Freiheit lassen, im
Einzelfall zu entscheiden. Gleichzeitig wolle er aber auch klar zum Ausdruck bringen,
dass es bisher kaum Dissens zu der bisher verfolgten Praxis gebe.
Vorsitzender Klipper nimmt von Seiten der CDU-Fraktion zu der Vorlage Stellung und
orientiert sich dabei am Beschlusstext der Ratsvorlage. Punkt 1 des Beschlussvorschlages basiere auf einem im Jahre 2005 gefassten Beschluss. Zwischenzeitlich habe sich diese Stadt extrem verändert und für die kommenden Jahre sei ein erheblicher
Bevölkerungszuwachs prognostiziert. Insofern bedürfe das EHZK einer permanenten
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Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
Revision. Punkt 2 des Beschlussvorschlages findet seine volle Zustimmung. Er habe
die Bitte, die politischen Gremien laufend über die im Konsulationskreis ausgesprochenen Empfehlungen zu unterrichten. Punkt 3 des Beschlussvorschlages finde ebenfalls seine Zustimmung. Und zu Punkt 4 sei bereits einiges gesagt worden. Allerdings
gebe es in Köln Stadtteile, die bereits extrem negative Tendenzen aufweisen, so dass
er nicht sehen könne, was der Schutz noch bewirken könnte. Da fehle es an innovativen Ideen. Ferner finde das veränderte Einkaufsverhalten aufgrund des steigenden
Konsums im Internet und damit einhergehend die weniger große Bedeutung des Einzelhandels zu wenig Beachtung in diesem Konzept. Hier werde sich auch die Logistik
neu aufstellen. Abschließend wolle er noch auf die Randlagen eingehen; trotz zunehmender Wohnbebebauung fehle es oftmals an der notwendigen Nahversorgung. Seines Erachtens müssten hier größere Anstrengungen unternommen werden um die
Versorgung vor Ort, insbesondere auch für ältere Menschen, zu sichern.
SE Beste ist der Auffassung, aus Gründen der Ausgewogenheit sollten im Konsultationskreis auch die Interessen der Bürger und Verbraucher vertreten sein. So könne er
sich beispielsweise eine Mitwirkung der Verbraucherzentrale gut vorstellen. Was die
Nahversorgung angehe, so fehle ihm eine Aussage zu den Wochenmärkten. Deren
Bedeutung sei nicht unerheblich. Die Märkte stellten eine wichtige Ergänzung des
Einzelhandelsangebotes dar.
SE Frenzel geht noch einmal auf das Verfahren ein. Da sich heute zwei sachkundige
Ausschüsse mit der Thematik befasst hätten, solle am Ende auch ein Votum stehen.
Die strittigen Standorte sollten dabei ausgenommen werden und in Form einer separaten Beschlussvorlage zur nächsten Sitzung des Wirtschafts- und des Stadtentwicklungsausschusses eingebracht werden. Auch beantrage er erneut eine Abstimmung
über die Begrenzung der Verkaufsflächen für zentrenrelevante Randsortimente auf
800 qm.
Vorsitzender Klipper schlägt aus Vereinfachungsgründen vor, die gesamte Vorlage in
den jeweiligen Ausschüssen zur Abstimmung zu bringen. Denn schließlich müsse
auch in der heutigen Sondersitzung eine separate Beschlussfassung des Wirtschaftsund Stadtentwicklungsausschusses erfolgen.
RM Moritz fasst zusammen, derzeit bestehe lediglich ein Dissens zum Raderthalgürtel. Die soeben von Herrn Frenzel formulierte Begrenzung der Verkaufsfläche auf 800
qm erscheine ihr hingegen zustimmungsfähig. Zu allen anderen teils strittigen Themen
würden seitens der Verwaltung noch Einzelvorlagen eingebracht. Somit sollte die Vorlage heute beschlossen werden mit Ausnahme des Standortes Raderthalgürtel.
RM Houben unterstützt den Vorschlag von Frau Moritz. Eine Vertagung oder Verweisung ohne Votum sei in der Öffentlichkeit nicht mehr zu vermitteln.
Vorsitzender Klipper versteht die Eile nicht. Er wolle sich erst noch mal in der Fraktion
beraten. Eine Beschlussfassung im Rat am 17.12.13 sei seiner Ansicht nach nicht
gefährdet. Zu den Sitzungen des Wirtschafts- und des Stadtentwicklungsausschusses
am 12.12.13 möge man nicht die gleiche Diskussion wie heute führen, sondern sich
lediglich auf die strittigen Punkte konzentrieren.
SE Frenzel ist gegen den von Herrn Klipper formulierten Verfahrensvorschlag. Sofern
die CDU heute keine Entscheidung treffen wolle, möge sie offen Beratungsbedarf geltend machen. Ansonsten bestehe er auf einer Abstimmung.
Daraufhin macht Vorsitzender Klipper offiziell Beratungsbedarf für die CDU-Fraktion
geltend und beantragt die Vertagung der Vorlage in die Sitzungen des Wirtschaftsund des Stadtentwicklungsausschusses am 12.12.13. Er fragt zunächst die Mitglieder
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Niederschrift über die 1. gemeinsame Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (43. Sitzung insgesamt) und des Wirtschaftsausschusses (30. Sitzung insgesamt) am 19.11.2013
des Stadtentwicklungsausschusses und danach die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses, ob sie damit einverstanden sind. Dies wird von beiden Ausschüssen einstimmig bejaht.
Vorsitzender Klipper schließt die gemeinsame Sondersitzung.
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gez. Karl-Jürgen Klipper
Vorsitzender
gez. Marianne Michels
Schriftführerin
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