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Anlage 5.pdf

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Daten

Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 5.pdf
Größe
22 MB
Erstellt
31.12.14, 05:20
Aktualisiert
29.01.18, 13:48

Inhalt der Datei

Anlage 5 Dokumentation Dokumentation zum qualifizierten Fachdiskurs zur Planung des Rochus-Platzes in Köln-Bickendorf Am Freitag, dem 11. März 2011 von 14 bis 19 Uhr im Pfarrzentrum St. Rochus, Köln-Bickendorf, Platanenweg 2-8 Inhaltsverzeichnis Seite 3 01 Vorwort Fachdiskurs zum Rochus-Platz Zur Gestaltung des Rochus-Platzes und der künftigen Bebauung bestehen verschiedene Vorstellungen. Neben dem Bebauungsplan-Entwurf, den die Stadt vorgelegt hat, sind Vorschläge von der Bickendorfer Interessengemeinschaft BIG, der Interessengemeinschaft Künstler für Bickendorf sowie dem Architekten Carsten Kluckow öffentlich diskutiert worden. Die Stadt Köln hat das Haus der Architektur Köln beauftragt, einen Fachdiskurs zur Umgestaltung des Rochusplatzes zu organisieren und zu moderieren, an dem alle an der Planung interessierten Bürger sowie Vertreter der Politik und der Fachbehörden teilgenommen haben. Ziel der Veranstaltung sollte sein, alle beteiligten Akteure an einen Tisch zu holen und die vier verschiedenen Konzepte eingehend zu studieren, zu diskutieren und in eine gemeinsame Zielsetzung zu überführen. Der Einladung zu dem Fachdiskurs sind insgesamt 50 Personen gefolgt. Mit dieser Broschüre liegt nun die Dokumentation der Veranstaltung vor. Köln, den 16.06.2011 Regina Stottrop Seite 4 02 Beginn der Diskussion Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Streitberger, Planungsdezernent der Stadt Köln, erläutert Frau Stottrop den geplanten Ablauf und die Spielregeln der Veranstaltung. Sie weist darauf hin, dass es um einen fairen Diskurs gehen soll, in dem jede Stimme Gehör finden soll und ein faires Miteinander erwartet wird. Herr Dr. Hecker stellt mit Hilfe einer Beamerpräsentation verschiedene Plätze in Köln vor und erläutert anhand der Luftbilder die Größe und Zuschnitte von Plätzen. Den Auftakt der Veranstaltung bilden im Weiteren drei Kurzreferate, die einige Aspekte hinsichtlich der Rahmenbedingungen des Rochusplatzes der Zuhörerschaft näher bringen: Frau Dr. Kaymer, Stadtkonservatorin der Stadt Köln, erläutert an Hand historischer Karten die ursprüngliche Situation und Lage der Kapelle und verweist auf die besondere Bedeutung der Kapelle für Bickendorf. Herr Jürgen Möllers, Amt für Straßen- und Verkehrswesen, erläutert die Einordnung der Venloer Straße in den überörtlichen Zusammenhang und streicht ihre Rolle als Radialstraße heraus. Seiner Einschätzung nach ist ein Kreisverkehr an der Stelle der Kreuzung Wilhelm-Mauser-Straße/ Venloer Straße denkbar, jedoch hält er einen solchen an der Kreuzung Äußere Kanalstraße/ Venloer Straße auf Grund der notwendigen Größe des Durchmessers nicht für möglich. Herr Matzoun, Marktaufseher, Amt für Leigenschaften, macht deutlich, dass die ca. 1700 m² Marktfäche auch in Zukunft benötigt werden. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass bei einer Neugestaltung genügend Stellflächen für den ruhenden Verkehr sowohl für die Marktbeschicker als auch für die Kunden vorgesehen werden müssen. Im Anschluss dieser Kurzreferate beginnt eine allgemeine Diskussion, in der sich bereits einige, allgemeine Kernthesen herauskristallisieren: • Die Kapelle ist ein Identifikationspunkt für Bickendorf, die in die Platzgestaltung integriert werden sollte. Sie gehört an diese Stelle und sollte nicht versetzt werden. • Über Alternativen der Kreuzungsgestaltungen sollte in Hinblick auf einen besseren Verkehrsabfluss auf der Venloer Straße in Richtung Süd-Osten nachgedacht werden. • Die derzeitige, als Parkplatz genutzte Fläche bietet viel Potenzial für anderweitige Nutzungen. Passende Stellflächen für Kunden und Marktbeschicker müssen bei einer Neugestaltung bereitgestellt werden. Nach dieser allgemeinen Diskussion werden die vier verschiedenen Entwürfe von den jeweiligen Interessenvertretern bzw. Entwurfsverfassern an Hand einer Beamerpräsentation vorgestellt. Auf den folgenden Seiten sind die Konzepte jeweils in Form eines Lageplanes sowie einer Isometrie dargestellt. Die Pläne sind vom Stadtplanungsamt auf der Grundlage der von den verschiedenen Interessengruppen vorgelegten Planungen in gleicher Weise aufbereitet worden, um eine direkte Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Vergleichende Kennziffern sind jeweils in Form von den neu entstehenden Bruttogeschossflächen (BGF) bzw. in Form einer Flächenangabe für den Marktplatz zusätzlich dargestellt. Nach der Entwurfspräsentation sind alle Anwesenden gebeten, sich in eine der drei angebotenen Kleingruppen zu begeben, um dort vertiefend und in kleineren Runden die Themen weiter zu diskutieren. Dazu entsendet jede Interessengruppe jeweils mindestens zwei Vertreter in die Kleingruppen. Die jeweiligen Gruppen wurden durch Vertreter des Hauses der Architektur moderiert. Die Ergebnisse der Diskussionen sind auf den folgenden Seiten unter Angabe der Titel der Arbeitsgruppen dargestellt. Im Anschluss an die Kleingruppen werden nach einer Pause die Ergebnisse der Gruppen im Plenum zusammengetragen. Dabei stellen die Moderatoren der Kleingruppen die Ergebnisse der Arbeit allen Anwesenden vor und versuchen Konsens- und Dissenspunkte der unterschiedlichen Entwurfsansätze, bzw. Meinungen der Interessenvertreter hervorzuheben. Seite 5 Seite 6 03 Entwurf durch die Stadt Köln BGF: ca. 16.700 m ² Marktfläche: 2.700 m² Seite 7 04 Entwurf Bickendorfer Interessengemeinschaft BIG BGF ca. 18.300 m² Marktfläche: ca. 2.800 m² Seite 8 05 Entwurf Interessengemeinschaft Künstler für Bickendorf BGF: ca. 15.500 m² Marktfläche: ca. 2.700 m² Seite 9 06 Entwurf Architekt Carsten Kluckow BGF: ca. 15.500 m² Marktfläche: ca. 2.220 m² Seite 10 07 Ergebnisse Gruppe 1 - Nutzung der Gebäude: Wohnen, Handel und Gewerbe Die Gruppe diskutiert in 3 Themenblöcken: 1) Nutzungskategorien und Nutzungsmischung 2) Lage und Orientierung 3) Baumassen und Volumen 1) Nutzungskategorien und Nutzungsmischung 1.1) Gewerbe und Wochenmarkt Funktionierendes Einzelhandelskonzept ist für den Standort und dessen Aufwertung von zentraler Bedeutung. Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Köln (2010) macht Aussagen zum Stadtteilzentrum Bickendorf. Das Konzept ist noch nicht verabschiedet und steht hier nicht zur Diskussion. Im Rahmen des Workshops sind Ideen, Vorstellungen und Anregungen aus dem örtlichen Einzelhandel und aus der Bevölkerung gefragt. Wochenmarkt Situation Wochenmarkt ist wichtiger Faktor in Bickendorf. Ziele sind: • Größe beibehalten • zukünftige Entwicklungsperspektiven aufzeigen (zusätzliches Angebot, weitere Beschicker) • Lösung Parkplatzsituation (Beschicker, ca. 50 % der Kunden) Handel und Gewerbe • Bestehendes Angebot stärken und ergänzen. • Zielgruppen berücksichtigen: Eingesessene Bevölkerung und sehr viele Neuzuzüge. • Kaufkraft anziehen (Kaufkraftindex Bickendorf unterdurchschnittlich für Köln). • Kein großflächiges Einkaufszentrum. Tendenz zu Billigläden durch große Strukturen verhindern. • Mittelständische Strukturen erhalten und weiter ausbauen. Einzelhandels- und Gewerbeangebot muss eine Mischung ergeben, mit kleinteiligen Angeboten, die teilweise noch unterrepräsentiert sind: • Gastronomie (Café, Restaurant, Eisdiele) • Einzelhandel (Bio-Supermarkt, Lebensmittel, Bekleidung, Schuhladen, Elektrowaren, Unterhaltungselektronik) • Dienstleister (Ärzte, Orthopäde, Steuerberater, Bank, Post (in Bickendorf vorhanden), Büros, Videothek) • dienstleistende Handwerksbetriebe (Optiker, Uhrmacher, Schneider, Frisör, Schuhmacher) Bei bestehenden kleinteiligen EG-Flächen aktuell 10 % Leerstand. Bedarf eher bei mittelgroßen Flächen. Es werden auch größere Läden gewünscht (aktuelles Defizit an Flächen von 400 bis 800 m2). Eventuell teilweise Verlegung bestehenden kleinteiligen Gewerbes zum Platz. Stichwort: Flexibilität der Flächen, variable Grundrisse. Erfahrung Vitalishöfe: Ziel, die Eckläden wieder zu aktivieren, konnte nicht umgesetzt werden, da sich keine Nachmieter fanden. Wunsch nach kleinteiligem, quartiersbezogenem Einzelhandel ist schwierig zu realisieren. Frühzeitig gezielt Ankermieter platzieren. Problem für kleinteiligen Einzelhandel ist die Höhe der Mieten. Beispiel Vogelsang: Kleinteilige Angebote (Schneiderei, Reinigung, Frisör etc.) haben sich gebildet und funktionieren. Bedarf/Nachfrage ist also vorhanden. Es sind Leute, die dort wohnen, die sich kleine Flächen im EG als Laden einrichten. Markanalyse (Befragung vor ca. 1 Jahr) ist teilweise schon gemacht worden, müsste aber vertieft werden. Durchführung einer Bürgerbefragung wird vorgeschlagen: Was fehlt in Bickendorf? 1.2) Wohnungsbau Für die Entwicklung des Standortes ist der Wohnungsbau von zentraler Bedeutung: Neubebauung Rochusplatz als „Klammer“ zwischen den Vitalishöfen und der Bebauung Steubenstraße auf der einen Seite und den gewachsenen Quartieren bzw. den geplanten, teilweise großmaßstäblichen Wohnsiedlungen auf der Bickendorfer Seite. Das zukünftige Wohnungsangebot am Rochusplatz wird als Chance für Bickendorf gesehen. Die folgenden Schwerpunkte werden gesetzt: • Angebot an attraktiven, urbanen Eigentumswohnungen • Wohnungen für unterschiedliche Wohnformen und Lebensstile • barrierefreie Wohnungen • gemischte Mieterstruktur im Mietwohnungsbau Bickendorf wird als Stadtteil mit hohem Anteil an sozialem Wohnungsbau wahrgenommen (60-70 % – Angabe nicht geprüft). Für den Rochusplatz wird daraus abgeleitet, das Angebot an Eigentumswohnungen und höherwertigen Mietwohnungen zu stärken und damit die Kaufkraft am Standort zu erhöhen. Es wird entgegnet, dass städtebaulich und architektonisch hochwertige Beispiele für geförderten Wohnungsbau in der Umgebung vorhanden sind (Vitalishöfe, Genossenschaftssiedlung Bickendorf). Zeitgemäßer geförderter Wohnungsbau darf auch Seite 11 Fortsetzung: Ergebnisse Gruppe 1 - Nutzung der Gebäude: Wohnen, Handel und Gewerbe am Rochusplatz nicht ausgeschlossen werden. Konsens besteht in dem allgemeinen Ziel: gemischtes Wohnen, kein „Ghetto“. 1.3) Soziales Leben und Kultur Im Zusammenhang mit dem Wohnen wird Bedarf an wohnungsnahen, sozialen und kulturellen Angeboten genannt: • Kindertagesstätte • nicht-konfessionelles Angebot für Jugendliche (Flächenbedarf?) • Raum für Senioren • sozialer Anlaufpunkt (Stadtteiltreff, Beratungsstelle, Familienhaus) = Wunsch aus der Bevölkerung • Kulturelle Einrichtung Es wird festgehalten, dass Bedarfe präziser zu definieren sind. Da für die genannten Einrichtungen Träger gefunden werden müssen, muss sich frühzeitig damit auseinandergesetzt werden. Bezüglich des Flächenbedarfs für eine kulturelle Einrichtung wird präzisiert: Das sich im Bau befindende Rochuszentrum habe nur Platz für 200 Personen. Es fehle aber ein Saal für 400 bis 600 Personen. Einrichtungen wie Rochusmusikschule, „Pusteblume“, Tanzzentrum haben zurzeit keine optimalen Räumlichkeiten. Als Ziel wird formuliert: Im Rahmen der Neuordnung des Rochusplatzes müssen die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort auch in sozialer und kultureller Hinsicht verbessert werden. 2) Lage und Orientierung Die Venloer Straße gilt als Stadtteilzentrum. Für den Einzelhandel am Standort Rochusplatz werden die folgenden Lagekriterien aufgeführt: • Einzelhandel und Gastronomie um den Marktplatz • Zusammenspiel zwischen Platzfläche und Einzelhandelsflächen • Bezug zur Venloer Straße stadteinwärts • Außengastronomie am Platz (nicht zum Innenhof orientiert!) • EG-Flächen an der Äußeren Kanalstraße dürfen nicht Kaufkraft von Rochusplatz und Venloer Straße abziehen. Lagekonflikt Kita, Café, Jugendtreff etc. mit Wohnen. Ruhige Seite des Wohnens muss mit Verkehr und Außennutzungen im EG in Einklang gebracht werden. Schichtung der Außenbereiche im Innern wie bei Vitalishöfen setzt entsprechende Größe der Höfe voraus. Davon hängt Machbarkeit von teilöf- fentlicher Nutzung und Durchwegung ab. Kein EG-Wohnen am Platz und an der Venloer Straße. An Äußerer Kanalstraße Wohnqualität im EG bzw. Hochparterre nur mit hohem baulichem Aufwand realisierbar (siehe Vitalishöfe). Andererseits sollen Gewerbe- oder Handelsflächen hier nicht Rochusplatz als Magnet schwächen. Nutzungsmöglichkeiten sind zu präzisieren: Ateliers, Orthopäde, Steuerberater etc. Als weitere Ziele bzw. Maßnahmen zu Lage und Orientierung werden genannt: • Flair und Verweilqualität herstellen • Anordnung nutzerfreundlicher Garagen • Wegevernetzung qualifizieren, informell genutzte Fußwege aktivieren • Vitalisblöcke nicht abriegeln, sondern an neue Wohnbebauung anbinden • Die Lage des Platzes wird unter folgenden Aspekten ohne weitere Vertiefung kurz diskutiert: • Himmelsrichtung und Besonnung wichtig für Lage der Außengastronomie und Verweilflächen • Verhältnis zwischen Platzorientierung und Lage der Venloer Straße • Venloer Straße integrieren, trennende Wirkung minimieren • Schattenwurf des Westcenters bestimmt wesentlich die Platzqualität Lage und Nutzung der Kapelle werden kurz angesprochen, aber nicht weiter diskutiert. 3) Baumasse und Volumen Zur Masse der Bebauung werden folgende Anmerkungen gemacht: • nicht über 5 Geschosse • offen und transparent • Baumasse eher in der Höhe verringern • Gebäudehöhe nicht zwingend auf 5 Geschosse begrenzt, hängt von städtebaulicher Situation ab • Ecke Venloer Straße/Äußere Kanalstraße betonen, Akzent setzen • für Bickendorf typische Eckbetonung ist stadtbildprägend • Flachbau vor Westcenter durch höhere Bebauung (3 Geschosse) ersetzen, Dominanz Westcenter brechen • Kolonnaden zum Platz vor dem Westcenter In Bezug auf das Westcenter, das allgemein als Störfaktor empfunden wird, besteht Konsens, dass Seite 12 Fortsetzung: Ergebnisse Gruppe 1 - Nutzung der Gebäude: Wohnen, Handel und Gewerbe die zurzeit eingeschossige, platzseitige Bebauung vor dem Hochhaus aufgewertet und auf den Platz hin orientiert werden muss. Damit soll auch die Attraktivität der Wohnungen im Westcenter aufgewertet werden. Die entscheidende Frage bleibt offen, wie der private Eigentümer hier motiviert werden kann, an einer Gesamtentwicklung und Aufwertung des Standortes mitzuwirken. Ein Anreiz kann die Erhöhung der Ausnutzung durch eine höhere Bebauung des Platzrandes sein, welche aus städtebaulicher Sicht befürwortet wird. In dem Zusammenhang wird auch die Aktivierung und Aufwertung des bestehenden Parkhauses angeregt, um mit dessen Überkapazitäten teilweise den Stellplatzbedarf der Neubebauung zu decken. Moderation und Zusammenfassung: Burkard Dewey Stimmungsbild Ergebnisse Gruppe 1 - Nutzung der Gebäude: Wohnen, Handel und Gewerbe Seite 13 08 Ergebnisse Gruppe 2 - Nutzung und Gestaltung der Freiflächen: Marktplatz, Festplatz Gruppe 2 Die Gruppe 2 befasst sich mit dem Thema Nutzung und Gestaltung der Freiflächen. Dazu werden unterschiedliche Kategorien aufgelistet, unter denen dann Kommentare, Einschätzungen und Meinungen gesammelt werden. Folgende Kategorien sind für die Gruppe in Bezug auf das gesetzte Thema von Bedeutung: • • • • • Zonierung Nutzung der Fläche Größe und Proportionierung der Platzfläche Vernetzung und Wegebeziehung Gestaltung Zonierung Es besteht in der Gruppe Konsens, dass der Platz einerseits lebendig sein aber andererseits auch ruhige Aufenthaltsbereiche bieten solle. Zudem könne der Markt von diesen Zonen profitieren, im Gegensatz zu einer rein auf die Marktfunktion ausgelegten Gestaltung. So diene der Markt zunehmend als Ort der Kommunikation und als Treffpunkt unterschiedlicher Altersgruppen. Des Weiteren ist man sich einig, dass die Fläche den Charakter einer Platzfläche haben und KEIN Parkplatz sein sollte. Die Freifläche soll ausschließlich dem Aufenthalt dienen. Notwendige Parkierungsflächen (z.B. Marktbeschicker) sollen davon abgetrennt an anderer Stelle ausgewiesen werden. Interessant entwickelt sich die Diskussion zur Kapelle. So wird gefordert einen „Respektabstand“ einzuhalten. Bemängelt wird zum Beispiel, dass man heute unmittelbar an die Kapelle sein Fahrrad anlehnen könne, aber auch andere Nutzungen wie der PKW Verkehr, Fußgänger oder der Markt zu nah an die Kapelle heranrückten. Um zu einer guten Lösung zu gelangen, sollten deshalb gestalterische Lösungen entwickelt werden, die einen Respektsabstand herstellen. Denkbar wäre eine Anlehnung an die vormalig historische Einfriedung oder die Herstellung einer neuen Art der Schwellenbildung. Grundsätzlich ist die Gruppe sich einig, dass bei der Zonierung des Platzes darauf geachtet werden sollte, dass KEINE erdgeschossigen Wohnungen unmittelbar an den Platz angrenzen, sondern ausschließlich Einzelhandel oder unempfindliche Nutzungen, die den Platz aktivieren sollen. Ziel sollte sein die uneingeschränkte Nutzung des Platzes sicherzustellen, ohne dass Konflikte vorprogrammiert sind. Nutzung Auch beim Thema Nutzung herrsch die Meinung vor, dass der Platz im wesentlichen als Marktfläche und als Aufenthaltsfläche genutzt werden sollte. Auch die Multifunktionalität der Platzfläche wird angesprochen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf zwei Funktionen: der Marktfunktion und der Aufenthaltsfunktion. Andere spezialisierte Nutzungen, die die Fläche gestalterisch zergliedern / ständig belegen, sollten möglichst an anderer Stelle stattfinden, das betrifft zum Beispiel die Anlage eines Kleinkinderspielplatzes oder die Nutzung als SchützenfestPlatz. Bei solchen Einrichtungen sollte Wert darauf gelegt werden, dass der Platz weiterhin multifunktional nutzbar bleibt aber KEINE abgezäunten Flächen oder Grünflächen entstehen. Ansonsten müsse ein anderer Standort außerhalb des Platzes gefunden werden, der geeigneter erscheint. Priorität habe eine urbane Raumnutzung. Im Hinblick auf den Aufenthaltscharakter wurden folgende Qualitäten hervorgehoben: • man sollte sich dort gerne aufhalten, • eine ausschließlich auf die Marktbeschicker spezialisierte Flächengestaltung ist nicht erwünscht, • die Fläche sollte zur Kommunikation / zum Ausruhen da sein, • entsprechend soll die Gestaltung darauf abgestimmt sein, • als wichtiges Ziel wird zudem hervorgehoben, dass die Platzfläche das ZENTRUM von Bickendorf repräsentieren sollte. Der letzte Hinweis zielt darauf, dass der Platz Identifikationscharakter haben sollte. In der Diskussion wurde die besondere Bedeutung des Raumes für den Stadtteil hervorgehoben. Zukünftig sollte der Platz dieser Bedeutung gerecht werden. Dabei hat der Platz nicht nur Identifikationspunkt für „alt“ Bickendorf zu sein, sondern verbindende Funktion zu den umliegenden Quartieren zu übernehmen. Größe und Proportion des Platzes Die Größe und Proportion eines Platzes verbal zur Diskussion zu stellen, wird grundsätzlich als sehr schwierig eingeschätzt. Daher einigt sich die Gruppe, dass der Platzraum eine gute Proportion haben sollte! Letztlich vertraue man an diesem Punkt den Fachleuten (Architekten, Stadtplanern). Bei der Planung sollten allerdings folgende Punkte Berücksichtigung finden: Seite 14 Fortsetzung: Ergebnisse Gruppe 2 - Nutzung und Gestaltung der Freiflächen: Marktplatz, Festplatz • Schaffung einer hohen Aufenthaltsqualität (Balance zwischen Ruhe- und Belebungszonen), • Fassung des Platzes durch Gebäude, • Begrenzung der Freiflächen durch definierte Raumkanten. In den o.g. Merkmalen wird insbesondere das Potenzial gesehen durch die adäquate, räumliche Fassung den Charakter des Platzes im Wesentlichen bestimmen zu können. In diesem Zusammenhang wird auch die Integration des Hochhauses diskutiert. Hier stell sich die Frage, ob es vor dem Hochhaus möglich ist, eine neue Raumkante zur räumlichen Fassung des Stadtplatzes herzustellen oder ob eher das Hochhaus selbst Bestandteil dieser Platzkante sein soll? Aufgrund der sehr heterogenen und minderwertigen Bauten vor dem Hochhaus wird die Chance gering eingeschätzt, hieraus eine Platzkante zu entwickeln, zumal der städtische Zugriff auf diese Fläche sehr eingeschränkt ist. Deshalb entwickelt sich in der Gruppe die Auffassung, dass nur eine vorgelagerte, neue Raumkante herzustellen sei (sofern der Platz südlich der Venloer Straße zu liegen käme). Bei einer Lösung, bei der sich der Platzraum nördlich der Venloer Straße befindet, sei dies nicht unbedingt notwendig. Eine Grundbedingung bei beiden Lösungen müsse aber - auch im Hinblick auf die soziale Kontrolle abseitiger Flächen - sein, das unmittelbare Umfeld (Garage, Ladenpassage, etc.) des Hochhauses neu zu ordnen und zu gestalten. Vernetzung und Wegebeziehung Unter Berücksichtigung der räumlichen Vernetzung spielt die Rochusstraße und die Vitalisstraße eine wesentliche Rolle, wohingegen die Steubenstraße eine untergeordnete Bedeutung in der Diskussion einnimmt. So müssen diese Straßen nach Auffassung der Gruppe nicht unbedingt direkt und unmittelbar auf den Platz führen oder durchlaufen. Zwar sollte eine Verbindung hergestellt werden, aber es müsse keine direkte geradlinige Verknüpfung vorhanden sein. Unter anderem wird angemerkt, dass die Erreichbarkeit der U-Bahnabgänge ausreichend gut gewährleistet sein sollte. Dieser Aspekt sei bei einigen Konzepten (z.B. Künstler von Bickendorf) nicht gegeben. So sollte eine gleichgewichtige Erschließung beider Seiten – des nördlichen und des südlichen Stadtteiles sichergestellt werden. Es wird diskutiert ob es realistisch sei, die Venloer Straße verkehrsberuhigt umzugestalten. In der wei- teren Diskussion kam dann deutlich zum Ausdruck, dass diese Zielsetzung durch die hohe Verkehrsbelastung und die jetzt schon teilweise vorhandene Überlastung dieses Straßenabschnittes unrealistisch ist. Fazit: Die Venloer Straße soll trotz dieser negativen Effekte ihre Funktion als Haupterschließungsstraße behalten. Gestaltung Im Hinblick auf die Ausgestaltung und Möblierung der Platzfläche werden drei Zielsetzungen angeregt: • Der Platz sollte mit Bäumen bestanden sein. Inwieweit die Bäume ein Problem für die Marktstände darstellen können, kommt ebenfalls zur Diskussion. Von Seiten einer Markthändlerin wird diese Maßnahme begrüßt, allerdings sollten die Baumstandorte, der Kronendurchmesser und die Baumart auf die Ansprüche der Markthändler (Größe der Stände, Länge und Höhe der Verkaufswagen, An- und Abfahrt) abgestimmt werden. • Es sollten Bänke zum Ausruhen aufgestellt werden, die dem Bedürfnis der Marktbesucher nach Kommunikation und Ausruhen gerecht werden. Denn die Nutzer des Platzes kommen nicht nur zum Markteinkauf, sondern sie wollen auch sehen und gesehen werden. • Die Platzoberflächen sollten selbstverständlich gestaltet sein. Es sollte davon abgesehen werden, kleinteilige Aufteilungen mit Beeten vorzunehmen. Insgesamt sollte auf eine robuste, einfache und selbstverständliche Gestaltung Wert gelegt werden. Die Materialwahl sollte diese Zielsetzung unterstützen. Die Künstler von Bickendorf wünschen ausdrücklich keine Kunstwerke zur Verschönerung des Platzes. Moderation und Zusammenfassung: Dr. Michael Hecker Seite 15 Stimmungsbild Ergebnisse Gruppe 2 - Nutzung und Gestaltung der Freiflächen: Marktplatz, Festplatz Seite 16 09 Ergebnisse Gruppe 3 Stadtbildpflege / Verkehr / Grünbezüge Die dritte Gruppe beschäftigt sich mit dem Thema Stadtbildpflege in Zusammenhang mit dem Verkehr und seinen Bezügen. Dazu werden die im weiteren dargelegten Kategorien durch die Gruppe herausgearbeitet und durch Einzelaspekte konkretisiert: Markt Der Markt und die Geschäftsbereiche der angrenzenden Viertel gehören nach Meinung der Arbeitsgruppe zusammen und sollten nicht durch die Venloer Straße getrennt werden. Außerdem wird ausdrücklich angemerkt, dass kein Neubau eines REWE-Marktes gewünscht wird, sondern eher eine kleinteilige, gezielte Ergänzung des jetzigen Angebots bevorzugt wird. Diese Ergänzungen sollten gebündelt werden und damit Schwerpunkte schaffen, auch um die Wegebezüge zu stärken. Nutzungsbausteine Platz Ein flexibel nutzbarer Platz mit öffentlicher Aufenthaltsqualität soll geschaffen werden. Dabei soll die Flexibilität in der Bespielbarkeit beibehalten werden und der Platz perspektivisch eine Markterweiterung ermöglichen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Aufenthaltsqualitäten durch eine längere Besonnung und die Nutzung durch Außengastronomie erhöht wird. Des Weiteren sollten Überlegungen angestellt werden, wie der Platz aufgewertet werden kann, damit er in Zukunft an allen Tagen und nicht nur wie bisher an Markttagen genutzt wird. Nach Wunsch einiger der Gruppe, sollte eine tag-tägliche Frequentierung des Platzes von Alt-Bickendorf aus leicht möglich sein. An Markttagen sollte ein sicheres Queren des Platzes und der Straße durch Fußgänger gewährleistet sein. Die Maßstäblichkeit und die Gliederung der Venloer Straße aus Richtung Innenstadt müssten fortgeführt werden. Auch die Entwicklungsmöglichkeit der Vitalisstraße sollte weiter ausgeleuchtet und „Zuraum“ an Kleingewerbe schaffen. Prinzipiell wird eine in Materialität, Kubatur und Parzellenbreite homogene Stadtkante (auch für die Südseite der Venloerstraße) gewünscht, die den Raum klar definiert. Damit werden durch Bebauung gefasste Plätze geschaffen, die nicht in erster Linie von Verkehr eingerahmt sind. Qualitäten Platzgestaltung Es herrscht Einigkeit, dass mehr Sonne mehr Aufenthaltsqualität für einen Platz bedeutet. Vor allem für die von der Gruppe gewünschte Außengastronomie wäre eine gute Besonnung wichtig. Darüber hinaus trägt auch eine Verkehrsberuhigung, mehr Begrünung und Stilelemente wie Kolonnaden zu mehr Qualität auf dem Platz bei. Dabei ist es auch von Bedeutung, die derzeit stadtbildprägenden Bäume mehr zu integrieren. Bezüglich der Lage des Platzes gibt es zwei unterschiedliche Meinungen: den Platz zu verlegen oder den Platz so wie er ist, zu belassen. Der Dissens darüber, welche Lösung (Verschwenkung oder nicht) den qualitätsvolleren Platz schafft, bleibt auch nach der erfolgten Diskussion bestehen. Im Prinzip scheint es möglich, auf der nördlichen Seite der Venloer Straße vor Mc Donald`s bzw. vor der Feuerwehr in Zukunft eine neue Straßenkante zu schaffen (die jedoch auf privatem Grund erfolgen müsste). Dies könnte eine attraktive Platzkante für den verlagerten Marktplatz werden. Ohne diese Neubebauung bliebe der verlegte Marktplatz allerdings ohne eine Platzkante und somit ohne eine platzbezogene Erdgeschossnutzung (Gastronomie o.ä.). Kapelle Einigkeit besteht in der Gruppe darüber, dass die Kapelle in Zukunft mehr Beachtung finden und dafür mehr „in Szene“ gesetzt werden soll. Wie diese Ziele erreicht werden können wird jedoch unterschiedlich gesehen. Die einen sind der Meinung, dies insbesondere durch eine Verlagerung der Venloer Straße zu erreichen, wodurch die Kapelle in die Platzfläche integriert werden kann (was auch der Wunsch der Kirchengemeinde wäre). Die anderen bemängeln daran die isolierte Lage in der Platzmitte und sind der Auffassung, dass die historische Lage an der Straßenkreuzung durch das Freiräumen von Sichtachsen und Herstellen von Raumbezügen unterstrichen werden sollte. Außerdem soll das direkte Umfeld der Kapelle ansprechend gestaltet, die Hundewiesen entfernt und die Kapelle durch direkte räumliche Wegebezüge gestärkt werden. Verkehrssituation bisher Die Venloer Straße stadteinwärts besitzt unmittelbar vor dem Rochusplatz vier Fahrstreifen: einen Rechtsabbieger und zwei Linksabbieger auf die Äußere Kanalstraße sowie eine Geradeausspur. In der Gegenrichtung gibt es eine Fahrspur. Die Beteiligten sind sich einig, dass es an dem Kreuzungspunkt in Richtung Innenstadt häufig zu Rückstaus kommt. Grund dafür ist neben dem großen Verkehrsaufkommen die kurze Aufstellfläche der beiden Linksabbiegespuren, die die Leistungsfähigkeit des Kreuzungspunktes erheblich schmälert. Die Länge der Aufstellflächen wird durch die Engstelle der Venloer- Seite 17 Fortsetzung: Ergebnisse Gruppe 3 Stadtbildpflege / Verkehr / Grünbezüge straße an den U-Bahn-Abgängen limitiert. Verkehrsüberlegungen zukünftig Auch wenn generell eine Verkehrsberuhigung gewünscht wird, soll doch keine Verdrängung des Verkehrs in die Wohnvierteln erfolgen. Der von Teilnehmern der Gruppe gewünschte Kreisverkehr an der Willhelm-Mauser-Straße sowie Umgehungskonzepte sollen zu einer Verkehrsentzerrung und Beruhigung an der Venloer Straße führen. Nach Meinung der Befürworter des Kreisverkehrs kann der Verkehr besser abfließen, die Ampeln sollen so weit wie möglich abgebaut, der Fuß- und Radverkehr verbessert werden. Die vorhandenen und/oder entstehenden Freiflächen sollen nicht befahrbar werden. Der Kreisverkehr soll nach der Verschwenkung der Venloer Straße auch die Anbindung an die Rochusstraße gewährleisten. Auch die Kreuzung Äußere Kanalstraße/ Venloer Straße soll durch einen Kreisverkehr optimiert werden. Dadurch sollen weniger Rückstaus entstehen sowie ein verbesserter Abfluss des Linksabbiegerstaus garantiert werden. Die beiden diskutierten Kreisverkehre sind nach Ansicht des Stadtplanungsamtes auf Grund der benötigten Radien (60m bzw. 45m) in der geplanten Form nicht möglich (siehe Luftbild). Öffentliche Parkplätze und Parkplätze Marktbeschicker Einige Mitglieder der Arbeitsgruppe weisen darauf hin, dass auch nach einer Neubebauung ausreichend Parkplätze für Marktbeschicker und Marktkunden nötig sind und die Anzahl der Stellplätze nicht reduziert werden dürfte. Ein Großteil der Gruppe ist dennoch der Meinung, dass die Marktfläche frei von ruhendem Verkehr sein sollte. Es wird gewünscht, keine LKW-Parkplätze auf dem Marktplatz vorzusehen und auch die PKW der Marktbeschicker von dem Platz zu verbannen. Stattdessen sollten schaltbare Parkplätze vorgesehen werden, die nur an Markttagen und nur von den Marktbeschickern genutzt werden dürfen. Marktbesucher könnten das Parkhaus stärker als bisher nutzen. Eine freundlichere Gestaltung und eine bessere Auffindbarkeit des West-Centers wären wichtig, damit die Parkplätze tatsächlich genutzt werden. Bisher sind öffentliche Parkplätze nur in einer Etage vorgesehen. Zusätzlich könnte der ÖPNV gestärkt werden, z.B. durch ein zusätzliches Angebot zu Marktzeiten. Es wird auch geäußert, dass nur unterirdisch Parkplätze anzulegen seien, da Platzfläche für Parkplätze zu wertvoll ist. Man ist sich einig, dass der Neu- bau einer Tiefgarage nur im Zusammenhang von Neubauten entstehen wird und hier ggf. fehlende öffentliche Stellplätze angeboten werden könnten. Bezüge/ Fußwege/ Stadtbezug/ Vernetzung Die Arbeitsgruppe listet unterschiedliche Aspekte auf mit dem weitgehenden Konsens, dass die Fußwegebeziehungen möglichst durchgängig und einfach sein sollten. Im Einzelnen wird eine direkte Wegebeziehung von der Rochusstraße zur Vitalisstraße gewünscht. Die Westseite des Platzes (Vitalisstraße) soll stärker belebt und damit die Aufenthaltsqualität dort verbessert werden. Weiterhin wird eine Netzverbindung gewünscht, die die Steubenstraße, die Kapelle und das Westcenter miteinander verbindet. Auch die gefühlten sowie die geschichtlichen Bezugsachsen sollen sichtbar gemacht werden. Das Thema „ÖPNV stärken“ wird vor allem im Zusammenhang mit der Verschwenkung diskutiert. Allgemein wird die jetzige Situation des ÖPNV für gut befunden, ein Standard, der im Fall einer Verlegung der Venloer Straße in gleicher Qualität wieder hergestellt werden muss. Konsequenz Verschwenkung Venloer Straße Nach Meinung der Interessengemeinschaft der Künstler Bickendorfs ist die Verschwenkung der Venloer Straße zwischen Alt-Bickendorf und der Vitalisstraße dringender Wunsch fast aller Bickendorfer. Gewünscht wird von einigen auch, in dieser Zone Tempo 30 vorzusehen um die Venloer Straße vom Durchgangsverkehr von außerhalb zu entlasten. Der Vorschlag einer Verschwenkung der Venloer Straße wird widersprüchlich diskutiert. Im Einzelnen werden die Auswirkungen des Verschwenks der Straße wie folgt gesehen: a) Auswirkungen öffentlicher Nahverkehr Die wichtigste Konsequenz für den öffentlichen Nahverkehr wäre eine Einschränkung der Zugänglichkeit der U-Bahnstation, da beide Zugänge nach einer Verschwenkung auf der nördlichen Seite der Straße zu liegen kämen und die Südseite keinen eigenen Zugang mehr hätte. Eine vermehrte Querung der Venloer Straße für die von Süden kommenden Fußgänger wäre die Konsequenz. Als weitere Folge, müssten die Bushaltestellen verlegt werden. Diejenigen, die einer Verschwenkung eher skeptisch gegenüber stehen, wünschen, dass die bisher als gut empfundenen ÖPNV-Wegebeziehungen und die Umsteigequalität von Bus / Bahn Seite 18 Fortsetzung: Ergebnisse Gruppe 3 Stadtbildpflege / Verkehr / Grünbezüge erhalten bleiben sollen. b) Auswirkungen Marktfläche Die Marktfläche wäre nach der Verschwenkung im Gegensatz zur bisherigen Fläche deutlich verkleinert. Die Frage nach dem Platz- und Parkplatzbedarf für die Marktbeschicker müsste geklärt werden, auch vor dem Hintergrund, dass perspektivisch mehr Marktbeschicker gewünscht werden. c) Auswirkungen Verkehrssituation Die Frage, ob und wie der Verkehr in Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der Straße nach einer Verschwenkung optimal geregelt werden kann, wird kontrovers diskutiert. Von Seiten des Stadtplanungsamts wird auf die benötigten Rückstauflächen, vor allem für die Linksabbieger hingewiesen, die mindestens in der jetzigen Form, besser jedoch vergrößert vorgesehen werden müssen, um einen guten Verkehrsabfluss zu gewährleisten. Auch die Mindeststraßenbreite muss beibehalten werden. Des Weiteren müsste die Anbindung der Rochusstraße zur Venloer Straße nach einer Verschwenkung neu geregelt werden. d) Auswirkungen Stadtstruktur Auch hier scheiden sich die Geister an der Frage, ob eine Verschwenkung gravierende Auswirkung auf die Stadtstruktur hätte oder nicht. Es wird angemerkt, dass die Verschwenkung einer StadtRadialen eine Veränderung der historischen Wegeführung sowie des städtebaulichen Konzepts der Gesamtstadt bedeutet. Die Venloer Straße wird als ein Rückgrat der Stadt wahrgenommen und bräuchte eher mehr städtebauliche Struktur und Klarheit. Eine Verschwenkung, so die Meinung der Gegner, würde zusätzliche Unklarheit bringen, ein städteräumlicher Zugewinn sei hingegen nicht zu erkennen, daher setzt sich ein Teil der Gruppe klar für den Erhalt der Achse(n) ein. Außerdem wird angemerkt, der Platz (bei McDonald‘s etc.) sei schlecht gefasst. Die Befürworter sehen in der Verschwenkung keine Schmälerung der Radialbeziehung. e) zeitliche Komponente Der Abschluss der Stadtreparatur muss absehbar sein. f) Kosten Das Stadtplanungsamt weist darauf hin, dass es sich bei Venloer Straße um eine gut funktionierende Hauptverkehrsachse handelt, die nur unter hohem Kostenaufwand verlegt werden könne. Die Befürworter der Verschwenkung weisen im Gegenzug darauf hin, dass die größere Bruttogeschossfläche, die bei dem Verlagerungskonzept auf der südlichen Straßenseite realisiert werden könnte, einen finanziellen Gegenwert schaffen würde, mit dem die Verlegung finanziert werden könnte. Moderation und Zusammenfassung: Regina Stottrop Seite 19 Stimmungsbild Ergebnisse Gruppe 3 Stadtbildpflege / Verkehr / Grünbezüge Seite 20 Fortsetzung: Stimmungsbild Ergebnisse Gruppe 3 Stadtbildpflege / Verkehr / Grünbezüge Seite 21 Weiteres Vorgehen Herr Streitberger, Baudezernent der Stadt Köln, bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten für das offene Gespräch und das große Engagement. Er schlägt vor, dass auf der Grundlage der an diesem Tag erarbeiteten Ergebnisse, Kommentare, Einwände und Ideen die Verwaltung drei neue Gestaltungs- und Bebauungsvorschläge erarbeitet und diese mit einer Auflistung der jeweiligen Vor- und Nachteile versieht. Diese Varianten sollen dann in einer zweiten Fachveranstaltung in der gleichen Runde erneut zur Diskussion gestellt werden. Zugleich sollen die Ergebnisse des ersten Fachdiskurses dokumentiert und so aufbereitet werden, dass sie auch für die Gremien nachvollziehbar sind. Die zweite Veranstaltung soll mit Unterstützung des Hauses der Architektur noch vor der Sommerpause stattfinden und ebenfalls nachvollziehbar dokumentiert werden. Alle diese Informationen werden dann den Gremien zur endgültigen Entscheidung vorgelegt. Mit einem herzlichen Dank an alle Mitwirkenden des Nachmittags beschließt Herr Streiberger die Veranstaltung und lädt alle Anwesenden ein, sich beim kommenden Fachdiskurs in gleicher konstruktiver Weise zu beteiligen. Köln, den 16.06.2011 Seite 22 Teilnehmer Herr Ernst Jürgen Kröll, Bickendorfer Interessensgemeinschaft BIG Frau Myriam Tybislawski-Schmitzer, Sprecherin der Marktbeschicker Herr Christoph Kothen, Herr Fritz Schramma Bickendorfer Interessensgemeinschaft BIG Herr Josef Wirges, Herr Peter Bruckmann, Bickendorfer Interessensgemeinschaft BIG Herr Stefan W. Knepper, SPD, Bezirksbürgermeister Ehrenfeld Frau Petra Wilke, Bezirksvertreterin Bündnis 90 / Die Grünen, BV Ehrenfeld Bickendorfer Interessensgemeinschaft BIG Frau Ursula Strobl, Herr Josef Schnitzler, Bickendorfer Interessensgemeinschaft BIG Herr Peter Johann Kierskowski, Bickendorfer Interessensgemeinschaft BIG Herr Markus Fräger, Interessensgemeinschaft Künstler für Bickendorf CDU, 2. stv. Bezirksbürgermeisterin Ehrenfeld Herr Hans Peter Juretzki, Fraktionsvorsitzender SPD der BV Ehrenfeld Frau Jutta Kaiser, Fraktionsvorsitzende CDU der BV Ehrenfeld Herr Tom Aust, Interessensgemeinschaft Künstler für Bickendorf Herr Ralf Klemm, stv. Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen der BV Ehrenfeld Herr Michael Schmitz, Interessensgemeinschaft Künstler für Bickendorf Frau Marlis Pöttgen, FDP Bezirksvertreterin in der BV Ehrenfeld Herr Ingo Grube, Interessensgemeinschaft Künstler für Bickendorf Frau Yesim Yesil-Bal, DIE LINKE Bezirksvertreterin in der BV Ehrenfeld Frau Gabriele Busmann, Interessensgemeinschaft Künstler für Bickendorf Frau Bettina Tull, MdR, Bündnis 90 / Die Grünen Frau Claudia Hagen, Interessensgemeinschaft Künstler für Bickendorf Herr Ulrich Klinger, Bezirksvertreter DIE LINKE, BV Ehrenfeld Herr Carsten Kluckow, Architekt Herr Karl Jürgen Klipper, MdR, CDU, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses Herr Hans Wolfhard Kaul, Herr Peter Kron, Architekt MdR, SPD Herr Paul Hastrich, St. Hubertus Schützenbruderschaft, Herr Jörg Matzoun, Amt für Liegenschaften, Marktmeister 2. stv. Vorsitzender Herr Dr. Christoph Niering, Kath. Kirchengemeinde Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus Herr Gunter Höhn, KVB AG, Leiter Bereich Nahverkehrsmanagement, Prokurist Herr Ralph Sterck, MdR, FDP, Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses Herr Bernd Streitberger, Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Köln Frau Dr. Ing. Renate Kaymer, Stadtkonservatorin Seite 23 Fortsetzung: Teilnehmer Herr Roland Knapp, Stadtkonservator Frau Anne Luise Müller, Leiterin Stadtplanungsamt Frau Kathrin Möller, Vorstand GAG Immobilien AG Herr Jürgen Möllers, Amt für Straßen- und Verkehrstechnik Herr Gerd Neweling, Leiter Amt für Brücken und Stadtbahnbau Herr Andreas von Wolff, stv. Leiter Stadtplanungsamt Frau Ingrid Lorenz-Orlowski, Stadtplanungsamt Frau Anne-Kathrin Sauer, Stadtplanungsamt Frau Silke Rheinschmidt, Stadtplanungsamt Herr Burkard Dewey, hdak Herr Dr. Michael Hecker, hdak Impressum: Herr Christian Wendling, hdak Geschäftsführer Frau Regina Stottrop, hdak Frau Mareike Boller, Regina Stottrop, Burkard Dewey, Dr. Michael Hecker im Haus der Architektur hdak Herr Sebastian Goeder, hdak im Auftrag der Andrea von Wolff