Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Jahresbericht 2011und 2012.pdf
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3,8 MB
Erstellt
31.12.14, 05:52
Aktualisiert
29.01.18, 18:20
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Jahresbericht 2011 / 2012
Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Inhaltsverzeichnis
Seite
1.
Angebote und Aktivitäten der Geschäftsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
2.
Aktivitäten und Berichte der KASA-Partner
2.1
Bericht des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins von 1888
15-16
2.2
Bericht der Stadt Köln
17-20
2.3
Bericht der Abfallwirtschaftsbetriebe
21-22
2.4
Bericht der Stadtentwässerungsbetriebe
Köln, AöR
23
2.5
Bericht der Kölner Verkehrsbetriebe AG
24-25
2.6
Bericht der Deutsche Bahn AG
2.7
Bericht der Polizei Köln
2.8
Bericht der Bundespolizeiinspektion Köln
29
3.
Ausblick auf 2013
30
Anlagen – Veröffentlichungen der Aktivitäten
Impressum:
Petra Kremerius
Geschäftsstelle Kölner Anti Spray Aktion
Stadt Köln - Amt für öffentliche Ordnung
Ottmar-Pohl-Platz 1
51103 Köln
Seite 2
4-14
26
27-28
31-46
Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Die Kölner Anti Spray Aktion (KASA)
Die Kölner Anti Spray Aktion, gegründet im Jahr 1998, ist auch in
2011 und 2012 aktiv gegen illegale Graffiti vorgegangen. Dabei wurden erneut die unterschiedlichsten Wege, wie z. B. die konsequente
Reinigung, die Strafverfolgung und die Prävention, beschritten. Die
nachfolgenden Berichte einiger KASA-Partner dokumentieren die
Bemühungen, die Ausbreitung von Farbschmierereien in Köln zu
stoppen, das Stadtbild zu verbessern und somit die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Die KASA besteht aktuell aus 37 Partnern:
Amtsgericht Köln
Innung Farbe Gestaltung Bautenschutz
Arbeitsgemeinschaft Kölner
Wohnungsunternehmen
Innung des Gebäudereinigerhandwerks Köln
AWB Abfallwirtschaftsbetriebe
Köln GmbH & Co. KG
JC Decaux Deutschland GmbH
Bankhaus Sal. Oppenheim jr. &
Cie.
Kölner Außenwerbung GmbH
Bayer Materialscience
Kölner Haus- und Grundbesitzerverein von 1888
Bundespolizeiinspektion Köln
Kölner Verkehrsverein zur Förderung d. kulturellen Lebens e.V.
City-Marketing Köln
KVB AG
DB Station & Service AG
Landesbetrieb Straßenbau NRW
Niederlassung Köln
Deutsche Post AG
Laurenz Vermögensanlage und
Verwaltungsgesellschaft mbH
Deutsche Telekom AG
Maler-Einkauf West eG Niederlassung Köln
Einzelhandels- und Dienstleistungsverband Aachen-DürenKöln e. V.
Metropolitankapitel am Hohen
Dom zu Köln
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Erzbistum Köln
Mieterverein Köln
GAG Immobilien AG
RheinEnergie AG
Handwerkskammer zu Köln
Polizeipräsidium Köln
Häfen und Güterverkehr Köln AG Solum GmbH
Hotel- und Gaststättenverband
Nordrhein e. V.
Staatsanwaltschaft Köln
Immobilienverband Deutschland
IVD West e. V.
Stadtentwässerungsbetriebe
Köln, AöR
Industrie- und Handelskammer
zu Köln
Stadt Köln
WDR GmG
1. Angebote und Aktivitäten der Geschäftsstelle
Beratungsangebot der KASA für Bürgervereine und Bürgerinitiativen
Die Geschäftsstelle der KASA bietet den Bürgervereinen und Bürgerinitiativen in Köln einen Vortrag zur Beratung und Information über
das Thema Graffiti an. Inhalte sind z. B. „Graffiti auf meiner Fassade,
was tun?“ oder „Schutz meiner Fassade“. Die Bürgerinnen und Bürgern werden ausführlich zum Thema Graffiti informiert, besonders
die Notwendigkeit der Anzeigenerstattung wird hervorgehoben. Im
Anschluss an den Vortrag erfolgen meist lebhafte Diskussionen. Die
Geschäftsstelle steht für die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur
Verfügung.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Zusammenarbeit mit dem für Observationen zuständigen Kriminalkommissariat
Das für Observationen zuständige Kriminalkommissariat stellt sich
bei erkennbaren Bedarfslagen für Observationen von oft beschmierten Objekten z. B. der Stadt Köln, der Stadtentwässerungsbetriebe
und der KVB zur Verfügung. Hierzu fanden Treffen zur Abstimmung
und Koordination mit der Geschäftsstelle und den betroffenen Eigentümerinnen und Eigentümern statt. Die Polizei wird auch weiterhin
gezielte Observationen vornehmen.
Bürgeranfragen, - hinweise und - beschwerden
Auch in 2011 und 2012 erreichte die KASA-Geschäftsstelle eine
Vielzahl von Bürgeranfragen und -beschwerden zum Thema Graffiti.
Aus einigen Gesprächen konnten Hinweise auf Täter-Schwerpunkte
und Tatzeiten gewonnen und an die Polizei Köln weitergegeben werden. Dies unterstützt die Arbeit der Polizei Köln. Den Bürgerinnen
und Bürgern konnten Wege der Prävention und des Schutzes ihrer
Fassaden aufgezeigt werden. Insgesamt wird das Beratungsangebot
sehr gut angenommen.
Bürgerbeschwerden z. B. zu beschmierten und beklebten Strom-,
Telekom- und Postkästen sowie Hinweise auf beschmierte oder beklebte Verkehrszeichen wurden von der Geschäftsstelle den zuständigen Stellen zur Reinigung weitergemeldet.
Die KASA in 2011
Schwerpunkt Prävention
Wertevermittlung durch Vorleben und Informationen war der Schwerpunkt der KASA in 2011.
Aufklärung der Jugendlichen über die Konsequenzen von illegalem Graffiti
Info-Abende für Lehrer und Eltern (als Multiplikatoren) an
Schulen durch Polizei und KASA-Geschäftsstelle
Sauberes Umfeld durch häufige Reinigung an Schulen, Spielund Bolzplätzen sowie Kindertagesstätten
Durch die konsequente Strafverfolgung und Geltendmachung
von zivilrechtlichen Ansprüchen setzen wir ein deutliches Zeichen, dass wir illegale Graffiti nicht tolerieren.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Sonderprojekt Europaschule
An der Europaschule wurden 2011 ca. 3.000 qm Graffiti während des
laufenden Schulbetriebes in enger Absprache mit der Schulleitung
entfernt. Den Schülerinnen und Schülern wurde so deutlich gemacht,
wie aufwändig, laut und arbeitsintensiv die Entfernung von Graffiti ist.
Durch die ca. 3-monatige Dauer der Reinigungsarbeiten, war Graffiti
ein ständiges Thema an der Schule. Mit einem Info-Abend für die
Lehrer und Eltern über die Aspekte von Graffiti wurde das „Gesamtpaket“ abgeschlossen. Nach dieser Aktion waren in 2012 nur noch
vereinzelt kleine Farbschmierereien an der Schule zu entfernen.
Jahres-Arbeitstreffen 2011 der KASA-Partner und InfoAusstellung der Kölner Anti Spray Aktion für Jugendliche und
interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Thema Graffiti
Anlässlich des Jahres-Arbeitstreffens der Partner der Kölner Anti
Spray Aktion hat die Geschäftsstelle am 24.11.2011 gemeinsam mit
der Polizei Köln, der Bundespolizeiinspektion Köln sowie der KVB
AG, der AWB und den Stadtentwässerungsbetrieben im Atrium des
Kalk Karrees, Ottmar-Pohl-Platz 1, eine Info-Ausstellung zum Thema
Graffiti präsentiert.
Die Infotafeln, zu denen auch ein erläuterndes Begleitheft bereitlag,
boten Informationen für Jugendliche aber auch Tipps zum Fassadenschutz oder zur Reinigung für Interessierte.
Führungen von Schulklassen durch die Bundespolizeiinspektion Köln
und die Polizei Köln wurden während der zweiwöchigen Ausstellungsdauer angeboten und auch angenommen.
Informationen für Jugendliche
Diese Ausstellung ist nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gestaltet
worden, sondern sollte Irrtümer und falsche Einschätzungen der Jugendlichen aufzeigen.
Reinigen und strafen alleine reicht nicht! Es ist wichtig, dass Jugendliche begreifen und verstehen, dass Graffiti eine Sachbeschädigung
ist, die strafrechtlich verfolgt wird. Will man sich mit 15 Jahren nur
durch ein paar Minuten sprayen für die nächsten Jahre verschulden?
Kein Führerschein? Keine eigene Wohnung? Kein Auto? Kein Urlaub? Vom Gehalt bleibt immer nur der Pfändungsfreibetrag, egal wie
viel man verdient und wie sehr man sich anstrengt?
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Es wurden die Gefahren des illegalen Sprayens deutlich gemacht
und Wege zur Schadenswiedergutmachung aufgezeigt.
Informationen für Interessierte und Geschädigte
Die KASA ist jedoch auch eine Aktion für Geschädigte und informierte in der Ausstellung über die Möglichkeiten des Schutzes und gab
Hilfestellung bei der Frage nach den Ansprechpartnern im Schadensfalle.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Die Kölner Verkehrs-Betriebe präsentierten die Fotodokumentation
einer Stadtbahnreinigung. Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln
stellten Fotos von Reinigungsarbeiten an einem Pumpwerk aus.
Komplettiert wurde die Ausstellung durch drei große Stellwände zum
Thema „Graffiti und KVB“ die von Schülerinnen und Schülern der
Hauptschule Großer Griechenmarkt im Kunstunterricht mit Unterstützung der JugendArtGalerie sowie der RheinEnergie AG gefertigt
wurden.
Die Projektbeschreibung sowie Presseberichte zu dem JahresArbeitstreffen sind als Anlage diesem Bericht beigefügt.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Beendet wurde das Jahres-Arbeitstreffen mit einer interessanten
Reinigungsvorführung der Stadtentwässerungsbetriebe und der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln auf dem Vorplatz des Kalk-Karrees.
Reinigungsvorführungen StEB
und AWB
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Die KASA in 2012
Gemeinsame Reinigungsaktion Bahnhof Ehrenfeld
Der Oberbürgermeister hat am 19.04.2012 die Bahnhofskonferenz
Ehrenfeld ins Leben gerufen, um den Bahnhof und das Umfeld attraktiver und sauberer zu gestalten.
Die KASA hat die Bemühungen des Oberbürgermeisters durch eine
konzertierte Reinigungsaktion unter Beteiligung der RheinEnergie
AG, des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik, der Abfallwirtschaftsbetriebe GmbH & Co. KG, der Remondis GmbH Region
Rheinland und des Amtes für öffentliche Ordnung unterstützt. Gemeinsam wurden am 24.05.2012 im Umfeld des Bahnhofs Graffiti
entfernt und u. a. auch die Aufkleber auf Ampelmasten und Verkehrsschildern entfernt. Dies hat zu einem guten Gesamteindruck
des Bahnhofsumfeldes beigetragen.
Unter Federführung der KASAGeschäftsstelle wurde eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die auch in
Zukunft kontinuierlich Reinigungsaktionen für einen sauberen Bahnhof
und ein attraktives Bahnhofsumfeld
durchführt.
Projekt „Sauberes Veedel“
Das Projekt „Sauberes Veedel“ des Oberbürgermeisters in den
Stadtbezirken Kalk, Ehrenfeld und Mülheim zeigt deutlich, wie nötig
eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen und Ämter ist, um eine merkliche Verbesserung zu erreichen. Dieses im Jahr 2012 gestartete Projekt hat zum Ziel, bestimmte Bereiche attraktiver, sauberer und sicherer zu gestalten.
Die KASA, hier insbesondere die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln, die
Kölner Verkehrs-Betriebe AG, die RheinEnergie AG und die Deutsche Post AG mit ihren Kästen im öffentlichen Straßenland, werden
diese konzertierten Aktionen auch weiterhin aktiv durch zeitlich aufeinander abgestimmte Entfernung von Graffiti auf ihren Objekten unterstützen. So wird das gesamte Umfeld aufgewertet und die Nachhaltigkeit gefördert.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Klebt Euch nicht zu !
Im Rahmen der Aktionen für ein sauberes und somit attraktives
Stadtbild starteten einige KASA-Partner, wie die Stadt Köln, die
Rhein Energie, die Kölner Verkehrs-Betriebe, die Abfallwirtschaftsbetriebe aber auch der 1. FC Köln gemeinsam im März 2012 eine
Kampagne gegen die zahlreichen Aufkleber im öffentlichen Straßenland.
Die Aufkleber im öffentlichen Straßenland, auf Signalanlagen, Verkehrsschildern, Lichtmasten, Ampelmasten, Strom- und Postkästen,
Parkscheinautomaten, Abfallbehältern, Hinweistafeln, Stadtbahnen
und Bussen nehmen zu. Es handelt sich um unterschiedliche Arten
von Aufklebern wie z. B. die der Antifa, diverser Fußballclubs, gewerbliche Aufkleber, Werbung für Discotheken, Werbung für Internetseiten, Veranstaltungen und sonstige. Auch andere Städte, dazu
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
zählen u. a. München, Münster, Bremen, Bonn und Berlin, berichten
über die gleiche Problematik der immer größer werdenden Anzahl an
Aufklebern im öffentlichen Straßenland.
Durch das Überkleben werden beispielsweise Orts-, Verkehrs- und
Hinweisschilder teilweise unlesbar. Hinweistafeln der RheinEnergie
AG für Gas- und Wasseranschlüsse werden gezielt überklebt und
erschweren so der Feuerwehr das Auffinden der Hydranten im Ernstfall. Zudem ist die Unlesbarkeit überklebter Verkehrszeichen und
Ampel- oder Signalanlagen verkehrsgefährdend.
Die Kosten für die Reinigung eines Verkehrsschildes (je nach Größe)
liegen zwischen 40 und 60 Euro. Viele Schilder müssen jedoch durch
neue ersetzt werden, weil bei der Entfernung der Aufkleber die reflektierende Beschichtung beschädigt wird.
Das Besprühen, Bekleben und Beschmieren von Verkehrszeichen,
Ampelanlagen etc. wird nach § 22 Abs. 1 Nr. 5 der Kölner Straßenordnung mit einem Bußgeld in Höhe von 35 bis 500 Euro geahndet.
Mit den Plakaten „Klebt Euch nicht zu“ soll an die eigene Verantwortung der Kölnerinnen und Kölner für die Sauberkeit und Attraktivität
ihrer Stadt appelliert werden.
Mit zwei verschiedenen, jedoch für den Wiedererkennungswert sehr
ähnlichen Plakatmotiven wurde auf das Problem des „wilden Klebens“ aufmerksam gemacht. Hervorgehoben wurde dabei die Liebe
und die Verantwortung der Kölnerinnen und Kölner zu ihrer Stadt.
Diese Motive waren ab März 2012 auf 230 City-Postern, auf den Infoscreens in den U-Bahn-Haltestellen und in vielen öffentlichen Institutionen zu sehen. Ein Stadtbahnzug der Linie 1 der Kölner Verkehrs-Betriebe wurde zudem zur Unterstützung der Kampagne mit
den Plakatmotiven gestaltet und ist seit über einem Jahr im Einsatz.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Mit Blick auf die Vielzahl von Aufklebern diverser Fußball-Fan-Clubs
auf Verkehrsschildern, Ampelanlagen etc., hat sich der 1. FC Köln
ebenfalls an dieser Initiative gegen die Verunreinigung durch Aufkleber beteiligt und hat besonders im Stadion, im Stadionumfeld und auf
der Homepage des Vereins diese Aktion unterstützt.
Den Start dieser Kampagne haben Herr Stadtdirektor Guido Kahlen,
Herr Jürgen Fenske (Vorstand KVB), Herr Mooren (Geschäftsführer
AWB) und vom 1. FC Köln Herr Rainer Mendel als Fanbeauftragter
sowie Herrn Christian Clemens (Lizenzspieler des 1. FC Köln) aktiv
und öffentlichkeitswirksam unterstützt.
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Jahrestreffen der KASA 2012
Die Partner der Kölner Anti-Spray Aktion (KASA) kamen am 21. November 2012 zu einem Arbeitstreffen zusammen. Die aktuellen Erfahrungen im Umgang mit illegalen Farbschmierereien wurden diskutiert und weitere gemeinsame Aktionen abgestimmt.
Mit der Vorführung der Beseitigung von Graffiti an einer Stadtbahn in
der Waschanlage des Betriebshofes Köln-Merheim gewährte die
Kölner Verkehrs-Betriebe AG einen Einblick in die GraffitiBeseitigung an Stadtbahnen (Presseberichte s. Anlage).
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2. Aktivitäten und Berichte der KASA-Partner
Nachfolgend berichten einige KASA-Partner von ihren Maßnahmen, Reinigungsleistungen und Erkenntnissen zum Thema
Graffiti.
2.1 Bericht des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins
von 1888
Private Eigentümer dürfen nicht resignieren
Das Thema Graffiti ist nach wie vor aktuell in Köln. Illegale Schmierereien sind in vielen Stadtbezirken allgegenwärtig. Dabei machen immer wieder auch spektakuläre Aktionen von sich reden.
In all den Jahren hat sich aber nichts an der Tatsache geändert, dass
Graffiti, die ohne Einwilligung des Eigentümers angebracht werden,
Sachbeschädigung sind. Vielfach macht sich bei den privaten Eigentümern aber das Gefühl breit, dass es bei der Einordnung dieser Taten als Straftaten Verschiebungen gibt. Man könnte den Eindruck
haben, dass diese Art der schweren Sachbeschädigung, die sie in
vielen Fällen schon anhand der entstandenen Schadens darstellt, in
Art und Umfang bagatellisiert wird.
Anhand von Zeitungsberichten stellt sich der Eindruck ein, dass gefasste Graffititäter mit einem relativ geringen Strafmaß zu rechnen
haben. Auch dies trägt dazu bei, dass bei den Geschädigten oft der
Eindruck entstehen kann, dass eine Strafverfolgung nicht die gewünschte Wirkung hat und Täter von einer Wiederholung ihrer Straftat abzuhalten vermag.
Missverständlich hierbei ist jedoch oft auch, dass Strafe und Wiedergutmachung nicht getrennt werden. Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein wird sich daher in Zukunft noch einmal vermehrt um die
rechtliche Aufklärung seiner Mitglieder kümmern.
Nach wie vor können Graffitisprayer nur dann verurteilt werden,
wenn sie auf frischer Tat ertappt wurden. Blackbooks, TAGs etc. reichen in der Regel als Indiz zur Verurteilung nicht aus. Daher kommen viele Anzeigen nie zum Abschluss, weil sie als Verfahren gegen
Unbekannt nach geraumer Zeit eingestellt werden. Viele private Eigentümer sehen daher mittlerweile von einer Anzeige ab. Aus Sicht
der Kölner Haus- und Grundbesitzervereins ist daher ein rückgängiges Anzeigenaufkommen auch aus dieser Sicht zu bewerten.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Das oft schleppende Procedere bei der Strafverfolgung bis hin zur
Verurteilung gefasster Täter lässt den einen oder anderen Immobilieneigentümer dazu übergehen, aufgebrachte Graffiti nicht mehr zu
entfernen und auch von einer Anzeige abzusehen. Der Kölner Hausund Grundbesitzerverein wird daher im Rahmen der KASA unter den
privaten Eigentümer Aufklärungsarbeit leisten, dass sowohl die Reinigung von verunreinigten Flächen als auch die Anzeigen aller Graffiti unerlässliche Bestandteile im Kampf gegen illegale Graffiti sind.
Auch wenn sich bei manchen Eigentümern Resignation breit gemacht hat, so wird der Verein alles daran setzen, durch Information
und Überzeugungsarbeit neue Motivation unter den privaten Eigentümern hervorzurufen.
Die KASA ist dabei ein wichtiger Bestandteil, signalisiert sie doch,
dass neben den privaten Eigentümern auch alle anderen KASAMitglieder die gleiche Überzeugung haben und sich aktiv gegen illegale Graffiti einsetzen.
(Dipl. Volkswirt Thomas Tewes, Hauptgeschäftsführer des Kölner
Haus- und Grundbesitzerverein von 1888)
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2.2 Bericht der Stadt Köln
Die Reinigungsaktivitäten
Am 01.03.2010 hat die Abfallwirtschaftsbetriebe GmbH&CoKG
(AWB) von der Stadt Köln die Aufgabe übernommen, Graffiti und
Farbschmierereien von städtischen Objekten zu entfernen. Die Arbeiten werden vom Ordnungsamt koordiniert und beauftragt.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Bemühungen steht eine kundenorientierte ganzheitliche und nachhaltige Fallbearbeitung.
Das Ordnungsamt ermittelt und erfasst alle wesentlichen Daten im
Einzelfall. Dazu wurde ein elektronisches Meldeverfahren für die
Dienststellen eingerichtet. Alle Einzelheiten der Verschmutzung werden beschrieben und durch Fotos dokumentiert. Zusätzliche Informationen werden ggf. bei weiteren Fachämtern eingeholt. Auf dieser
Basis wird ein Strafantrag gestellt, die Priorität festgelegt und ein
Reinigungsauftrag an die AWB erteilt.
Die AWB nehmen den Auftrag in einen wöchentlich aktualisierten
Reinigungsplan auf. Unmittelbar nach der Reinigung informiert die
AWB das Ordnungsamt über die behandelten Flächen und dokumentiert die Arbeiten durch eigene Fotos. Außerdem gibt die AWB zusätzliche Hinweise auf Prophylaxemaßnahmen oder andere Besonderheiten.
Reinigungsinfos der Stadt Köln für die Jahre 2012 und (2011)
In Berichtsjahr wurden insgesamt 20.219 m² (19.992) beschmierte
Flächen behandelt:
8.333 (7.865) mechanisch,
1.971 (3.103) chemisch und
9.915 (9.024) mit Farbe bzw. Prophylaxeanstrich.
Die durchschnittliche beschmierte Fläche lag bei 62 m² (67) pro Fall.
In 4 (4) Fällen waren Flächen von insgesamt 6.200 m² (6.900) zu
behandeln. Bei diesen Großobjekten handelte es sich um eine Schule, eine Brücke, eine Brückenzufahrt mit Unterführungen und eine
Grünanlage (drei Schulen und eine Freizeitanlage).
In 102 (79) Fällen waren Flächen von bis zu 5 m² zu reinigen.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
38 (30) Fälle mit rassistischen oder beleidigenden Schmierereien
hatten höchste Priorität und wurden innerhalb von 24 Stunden entfernt. In 228 (198) Fällen konnte innerhalb von drei Wochen abschließend gereinigt werden.
Bei 66 (72) Fällen vergingen mehr als drei Wochen bis zum Abschluss der Reinigung. Dort konnten große Flächen nur abschnittsweise oder nur zu bestimmten Zeiten (Schulferien) gereinigt werden.
Manchmal ließen Stellungnahmen von beteiligten Fachämtern auf
sich warten. Im Frühjahr und im Winter spielte schließlich auch die
Witterung nicht immer mit.
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Die von der AWB für die Stadt Köln gereinigten Flächen verteilten
sich im Stadtgebiet in 2011 und 2012 wie folgt:
Stadtbezirk
2011
(Quadratmeter)
2012
(Quadratmeter)
Innenstadt
6.207,50
5.411,75
Rodenkirchen
3.168,00
975,00
Lindenthal
2.073,00
834,50
Ehrenfeld
2.709,00
605,00
Nippes
1.698,00
4.266,25
Chorweiler
2.057,00
1.009,75
Kalk
699,00
1.512,75
Mülheim
1.061,00
5.110,45
Porz
309,50
Insgesamt
19.992,00
493,50
20.218,95
Prävention
Nach Eingang der Meldung von beschmierten städtischen Objekten
prüft die Stadt Köln parallel zur Reinigung, ob diese Objekte z. B.
durch Begrünung, Beleuchtung oder durch eine farbliche Gestaltung
vor erneutem Graffiti geschützt werden können. So wurde z. B. bei
einigen immer wieder beschmierten Schulmauern über einen sinnvollen Schutz, der wiederholte und sehr kostspielige Reinigungsaktionen verhindert, beraten und bei der ggf. stattfindenden Maßnahme
Unterstützung angeboten.
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Strafverfolgung
Jedes illegale Graffiti auf städtischen Objekten wird umgehend bei
der Polizei Köln zur Anzeige gebracht. Die Stadt Köln unterstützt die
Polizei mit eigenen Erkenntnissen und Auswertungen über „SprayerSchwerpunkte“. Die Stadt Köln macht bei Geständigkeit der Täterin/des Täters sofort ihren zivilrechtlichen Anspruch geltend und fordert vollen Schadenersatz für die Reinigungskosten. Die Erfahrung
zeigt, dass diese zur Tat nahe „Konsequenz“ einen hohen erzieherischen Effekt erzielt und die Bereitschaft zur Wiedergutmachung sich
auch für den Sprayer in einem anschließenden Strafverfahren positiv
auswirkt.
Schadenersatz – Rückforderungen
In 2011 konnten von insgesamt 10 Sprayern 1.197,00 Euro Reinigungskosten zurückgefordert werden. In 2012 wurden insgesamt
2476,00 Euro an Schadenersatz geltend gemacht.
Täter-Opfer-Ausgleich – Waage – Bauhof
Sofern vom Gericht ein Täter-Opfer-Ausgleich bestimmt wurde, hat
die Waage Köln e. V. die Täter betreut und gemeinsam mit der Stadt
Köln einen Einsatz im städtischen Bauhof vermittelt. Dort haben die
Sprayer z. B. Verkehrszeichen gereinigt (Aufkleber entfernt). Diese
Einsätze wurden durch Mitarbeiter der Stadt Köln betreut und verliefen problemlos.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
2.3 Bericht der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH &
Co. KG: Start der Kölner Anti Spray Aktion
01.03.2010
Die AWB entfernt im Kölner Stadtgebiet auf öffentlichen Objekten
Farbschmierereien und Grafitti. Leistungsumfang rund 20.000 m² pro
Jahr, gestaffelt auf über 300 Aufträge mit folgender Verteilung:
Reinigung mittels mechanischer Verfahren:
50 %
Reinigung mittels Chemikalien:
15 %
Malerarbeiten und Prophylaxe:
35 %
Die einzelnen Aufträge variieren im Umfang zwischen < 1 m² und
> 1.000 m².
Zeitraum
01.01.2011 bis
31.12.2011
Aufträge
01.01.2012 bis
31.12.2012
300
332
19.992,0 m²
20.218,95 m2
mechanische Arbeiten
7.864,5 m²
8.333 m2
Reinigung mit Chemikalien
3.103,5 m²
1.971,45 m2
Malerarbeiten/Prophylaxe
9.024,0 m²
9.914,50 m2
Fläche
Schwerpunkt der Aufträge:
Kölner Schulen (Chemie-/Strahl- und Malerarbeiten)
Kölner Brücken (überwiegend Strahlarbeiten)
Kölner Grünanlagen und Spielplätze (überwiegend Chemie-/Strahlund Prophylaxe-Arbeiten)
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Das KASA-Team der AWB besteht aus fünf Mitarbeitern, die von
07.00 – 16.00 Uhr im Einsatz sind.
Technisches Equipment:
•
Jeweils ein Fahrzeug für Kurier- und Kontrollfahrten, KleinAufträge, Malerarbeiten, Chemiearbeiten und Materialbeschaffung und eines integriert mit Gerätschaften zur Grafittibeseitigung, nutzbar für verengtes Straßenland (Ausstattung:
Dampfstrahler bis 300 bar, Absauganlage für Farbreste, Wasser- und Recycletank, Malerzubehör, ChemieReinigungsmittel, Sicherungszubehör für Baustellen)
•
Zwei Fahrzeuge für Großaufträge, Ausrüstung: Leiter, Wassertank, Staubsauger, chem. Reinigungsmittel, Malerzubehör,
Farbe, Sicherungszubehör für Baustellen. Zwei Anhänger mit
Gerätschaften zur Sandbestrahlung in Verbindung mit Wasser
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
2.4 Bericht der Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR
Zeitnahe Graffitientfernung bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln, AöR
Seit die Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR, (StEB) im Jahre
2005 mit ersten Versuchen für eine nachhaltige Graffitientfernung/prophylaxe begonnen haben, wurde von Anfang an die Strategie verfolgt, durch schnelles entfernen der Schmierereien weitere Graffitianschläge zurückzudrängen.
Der hier zunächst eingesetzte externe Dienstleister wurde vertraglich
verpflichtet, mit der Graffitientfernung innerhalb von drei Tagen ab
Beauftragung zu beginnen. Nach Gründung der eigenen Anti-GraffitiTruppe bei den StEB wurde dieser Zeitrahmen auch weiterhin als
Ziel im Rahmen einer nachhaltigen Sicherstellung eines gefälligen
Erscheinungsbildes der StEB Gebäude und Anlagen beibehalten.
Großflächige Graffitianschläge konnten so zurückgedrängt werden.
Der Anteil kleinerer Schmierereien bis 2m² hat sich dadurch von
2010 bis 2012 um den Faktor 3,8 erhöht (im Bezug auf die Gesamtfläche der Graffitianschläge).
Dieses zeigt, dass die Strategie der umgehenden Beseitigung von
Graffiti großflächige Anschläge minimiert. In 2012 war bisher die größte zu
reinigende Fläche bei einem Einsatz 70
m², wobei diese sich über eine größere
Strecke an einer Hochwasserschutzmauer als einzelne Schmierereien
hinzog. Über die letzen drei Jahre
gesehen wurden im Mittel ca. 2.100 m²
Graffiti durch die StEB entfernt.
Auf den ersten Blick mag die Entfernung von kleinen und kleinsten
Graffiti auch unter Berücksichtigung der entstehenden Fahrzeiten
unwirtschaftlich erscheinen. Rechnerisch gesehen kommt es zu einem Anstieg der Kosten bezogen auf die gereinigten Gesamtflächen.
Jedoch ist die Zurückdrängung oder Verhinderung von Graffitianschlägen als Mehrwert zu betrachten, da das Gesamtbild innerhalb
der Stadt als positiv aufgenommen wird und die Anlagen einen sauberen und ordentlichen Eindruck hinterlassen.
Insgesamt können die StEB-Gebäude und Anlagen mit einem im
Verhältnis geringen Aufwand von Graffiti befreit werden. Dieses ist
auf die aufgebrachte vorbeugende Prophylaxe zurück zu führen.
Den StEB ist mit relativ wenig Aufwand gelungen, Gebäude und Anlagen optisch in einem akzeptablen Zustand zu halten. Abschließend
kann festgestellt werden, dass eine offensive Strategie der Graffitientfernung nicht nur optisch Vorteile bringt, sondern auch mit der
dadurch erreichten Nachhaltigkeit einen Mehrwert bringt und somit
wertschöpfend ist – also eine runde Sache.
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2.5 Bericht der Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Vandalismus- und Graffitischäden bei der KVB
Die Bekämpfung von Vandalismusschäden und Graffitischmierereien
und deren Beseitigung sind weiterhin zentrale Themen in der betrieblichen Arbeit der KölnerVerkehrs-Betriebe AG. Schmierereien, die an
Stadtbahnen oder Bussen festgestellt werden, werden sofort beseitigt. Beschmutzte oder beschmierte Fahrzeuge fahren unverzüglich
in die Betriebshöfe, um gereinigt zu werden. Sie bleiben nie länger
als notwendig im Netz – in der Regel nur solange bis ein Austauschfahrzeug im Einsatz ist. Die Entfernung von Kleingraffiti im Innenraum dauert ca. 20-30 Minuten.
Die Reinigung einer großflächigen Verschmutzung auf einer Fahrzeugseite der Stadtbahn dauert dagegen bis zu 16 Arbeitsstunden.
Sind die Schäden, z. B. durch chemische Zusätze in den Spraydosen, so gravierend, dass der Lack angegriffen ist und die Bahn neu
lackiert werden muss, dauert diese Reinigung weitere 6 bis 7 Arbeitstage. Die Erneuerung bzw. Neubeklebung mit Werbefolien
nimmt weitere drei Tage in Anspruch.
Aber auch die Haltestellen werden entsprechend dem Beschluss des
Rates der Stadt Köln vom 30.06.2009, neben den Fahrzeugen, dauerhaft und nachhaltig von Graffitischmierereien befreit. Graffiti im UBahn Kernbereich (innerhalb der Ringe) sollen innerhalb von 48
Stunden und Graffiti außerhalb des Kernbereichs innerhalb von 72
Stunden entfernt werden. Graffiti mit rechtsextremen Symbolen werden unverzüglich entfernt.
Durch die Vandalismus- und Graffitischäden werden hohe Reinigungs- und Reparaturkosten verursacht. Der Kölner VerkehrsBetriebe AG sind in den Jahren 2011 und 2012 diesbezüglich jeweils
ein Schaden in Höhe von ca. 1 Mio. Euro entstanden.
Um die Arbeiten im Bereich Graffitibeseitigung und Strafverfolgung
noch effektiver durchführen zu können, wurde zum einen im Bereich
„Fahrweg“ die Stelle eines Graffitibeauftragten eingerichtet.
Der Graffitibeauftragte trägt netzweit die Beschädigungen zusammen, legt ein Kataster an und entwickelt Konzepte für die Entfernung
der Graffiti. Die Entfernung von Graffiti wird von ihm beauftragt,
durchgeführt und abgerechnet.
Zum anderen wurde im Bereich „Fahrgastservice“ die Stelle „Vandalismusprävention“ eingerichtet. Diese umfasst die vollständige strafrechtliche Bearbeitung bei Sachbeschädigungen (Vandalismus, Graffiti), bei Diebstahl, bei Missbrauch von Nothilfemitteln, bei Hausfriedensbruch sowie bei Anzeigen von Ordnungswidrigkeiten. Zudem
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
übernimmt diese Stelle auch die Abstimmung mit den Ermittlungsbehörden und Gerichten.
Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen Kölner VerkehrsBetriebe AG, Polizei und Stadt Köln/KASA sind erfolgreiche Wege
bei der Ermittlung von Straftätern beschritten worden. So wird beispielsweise die Polizei bei gezielten Observationen zur Ermittlung
von Graffitisprayern unterstützt. Dies hat in einigen Fällen bereits zu
Festnahmen auf frischer Tat geführt. Des Weiteren erfolgt ein reger
Informationsaustausch über die Graffitiszene und deren Schwerpunkte.
Zur Prävention gehört auch das erfolgreiche Projekt Fahrzeugbegleiter, in dem Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse unterschiedlicher
Schulformen als Streitschlichter ausgebildet werden. Zudem lernen
sie, ihren Mitschülern nahe zu bringen, welche negativen Folgen
Sachbeschädigungen durch Vandalismus für sie haben können. In
diesem Projekt werden auch die finanziellen und juristischen Folgen
dieser Straftaten herausgearbeitet.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
2.6 Bericht der Deutsche Bahn AG
Jährlich mehr als zwei Millionen Euro Schaden durch Vandalismus in den 692 Bahnhöfen in NRW
Beseitigung verursacht hohe Kosten • Bevölkerung zur Mithilfe
aufgerufen • Taten werden zivil- und strafrechtlich verfolgt
Für die Beseitigung von Vandalismusschäden und Schmierereien hat
die Deutsche Bahn AG (DB AG) im vergangenen Jahr mehr als 50
Millionen Euro aufgewandt.
Auch in NRW liegen die Kosten für die Beseitigung von Vandalismusschäden allein an den 692 Bahnhöfen bei über 2,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr, in diesem Jahr schon bei über 1,8 Mio. Euro. So werden Aufzüge demoliert, Scheiben in Wetterschutzhäuschen, Bahnhofsgebäuden und Abgängen zerstört, Fallrohre eingetreten, Sitzelemente demontiert, verbogen und eingetreten, sowie
Kabel durchtrennt. Außerdem werden immer wieder großflächige
Graffitischmierereien festgestellt.
Jüngstes Beispiel sind sicherlich die Schmierereien an der Glasfassade des Kölner Hauptbahnhofes, die einen Schaden in Höhe von
15.000 € verursacht haben.
„Die Bahn versucht alles, um die Schäden so schnell wie möglich zu
beheben,“ betont der Leiter des Bahnhofsmanagements Köln, Peter
Kradepohl. „Für die Beseitigung müssen wir jedoch sehr hohe Beträge aufwenden. Das Geld könnten wir sinnvoller einsetzen.“
Reisende, Anwohner und Zeugen von Zerstörungen werden zu ihrer
eigenen Sicherheit jedoch gebeten, nicht selbst einzuschreiten, sondern sich telefonisch an die Hotline der Bundespolizei (Telefon 0800
– 6 88 80 00), die örtliche Polizei oder an die rund um die Uhr besetzte Sicherheitszentralen der Bahn (in Köln Tel. 0221 141 -1055)
zu wenden.
Neben der Strafverfolgung fordert die Bahn von Graffiti- und Vandalismustätern grundsätzlich auch Schadensersatz. Nur so ist sichergestellt, dass unabhängig von einer strafrechtlichen Verurteilung die
Täter zu Schadensersatzzahlungen herangezogen werden können.
Selbst wenn Jugendliche zum Zeitpunkt der Tat nicht über Geld verfügen, kann die Bahn zivilrechtlich auch noch bis zu 30 Jahre nach
der Verurteilung Schadensersatz fordern.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
2.7 Bericht der Polizei Köln
Fallzahlen der Sachbeschädigung durch Graffiti 2012
Im Jahr 2012 wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) im Bereich des PP Köln insgesamt 2144 Sachbeschädigungen durch Graffiti zur Anzeige gebracht.
Im Jahr 2011 lagen die Fallzahlen bei 2397 Anzeigen, was einer
Fallzahlensenkung im Jahr 2012 von 253 Anzeigen bzw. 10,6 % entspricht.
Insgesamt wurden 156 tatverdächtige Personen im
Jahr 2012 ermittelt.
Von diesen 156 Personen waren
61 Erwachsene,
25 Heranwachsende,
54 Jugendliche und
16 Kinder.
Die Aufklärungsquote konnte von 12,60 % im Jahr 2011 auf
16,84 % im Jahr 2012 gesteigert werden.
Observationen
Mit dem zuständigen Kriminalkommissariat 42 wurden mit Unterstützung des KK 57 und in Absprache mit der KVB und der Stadt Köln
erneut mehrtägige Observationen durchgeführt.
In zwei Fällen konnten Tatverdächtige auf frischer Tat vorläufig festgenommen werden.
Ermittlungserfolge
Im Jahr 2012 konnten einige Graffiti-Serien aufgeklärt werden.
Insbesondere eine Serie mit insgesamt 101 Anzeigen wurde einem
Erwachsenen zugeordnet und führte aufgrund guter Zusammenarbeit
mit der StA Köln zu einer Anklage vor dem Amtsgericht Köln.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Der Beschuldigte wurde zu einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten auf
Bewährung verurteilt. Des Weiteren erhielt er die Auflagen keine
Graffiti-Utensilien mit sich zu führen und ein Praktikum bei einer Institution zur Entfernung von Graffiti-Schmierereien ab zu leisten.
Des Weiteren konnten zwei Serien mit 35 bzw. 34 Anzeigen aufgeklärt werden.
Schmitz, KK / Polizeipräsidium Köln
KK 57 / Sachrate Farbe
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
2.8 Bericht der Bundespolizeiinspektion Köln
Zahlen/Fakten
Im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Köln wurden
im Jahr 2012
315 Straftaten nach Graffitiart angezeigt. Im Jahr 2011 verzeichnete
die BPOLI Köln 374 Anzeigen in diesem Deliktsfeld.
Es konnten 23 Tatverdächtige festgestellt werden, im Jahre 2011
waren es 28 Tatverdächtige. Für die Altersgruppen ergab sich folgende Verteilung:
14 Erwachsene
3 Heranwachsende
6 Jugendliche
Die Aufklärungsquote bei Graffitistraftaten sank 2012 um 0,7 Prozentpunkte auf 5,4 %.
Besondere Ereignisse im Bereich der BPOLI Köln
In Monat September 2012 stellten Kölner Bundespolizisten einen 36jährigen Sprayer, der die Glasfront des Kölner Hauptbahnhofes großflächig verunstaltete. Einige Tage später konnten durch aufmerksamen Zeugen zwei 14 Jährige in Köln Nippes der „Farbschmierereien“
überführt werden. Diese Erfolge waren dank aufmerksamer Zeugen
möglich, die rechtzeitig die kostenfreie Servicenummer
(0800/ 6888 000) der Bundespolizei anriefen.
Im Oktober 2012 nahm die Bundespolizei einen 30-jährigen Mann in
Köln-Ehrenfeld fest, dem aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landespolizei weiterer Straftaten an Fahrzeugen
im Stadtgebiet Köln nachgewiesen werden konnten.
Den größten Ermittlungserfolg verzeichnete die Bundespolizei im
Jahr 2011 als sie nach intensivster Ermittlungsarbeit einen internationalen 29-jährigen Graffitisprayer festnehmen konnte. Er besprühte
Züge und Bahnanlagen im großen Ausmaß und verursachte allein im
Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Köln einen Schaden von 200.000 Euro.
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
3. Ausblick auf 2013
Die KASA-Partner werden sich gemeinsam auch in 2013 durch unterschiedliche Aktionen für ein sauberes und lebenswertes Köln einsetzen. Hierzu zählen z. B.:
- die regelmäßige Reinigung beschmierter Objekte,
- eine konsequente Strafverfolgung,
- die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen,
- eine gute Vernetzung der KASA-Partner
- eine gute Prävention, u. a. durch das Aufklären der Jugendlichen
über die Konsequenzen von illegalem Graffiti
- die Durchführung des Täter-Opfer-Ausgleichs
- eine gute Öffentlichkeitsarbeit
- gemeinsame Reinigungsaktionen (z. B. Bahnhof Ehrenfeld)
- Unterstützung des Projektes „saubere Veedel“
- die Information von Bürgerinnen und Bürgern, wie z. B. durch den
Graffiti-Aktionstag am 28. Juni 2013 im Kölner Hauptbahnhof.
Einige KASA-Partner, u. a. die Bundespolizei und die Polizei Köln
informieren über die verschiedenen Aspekte illegalen Graffiti. Die
KASA-Ausstellung für Jugendliche, Geschädigte und Interessierte
wird dort zu sehen sein.
Anlage
Veröffentlichungen zu den Aktivitäten der Kölner Anti Spray Aktion
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Anlagen zum Jahresbericht
2011/2012
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Projektbeschreibung der Hauptschule Großer Griechenmarkt
zur Ausstellung „Versprüht“
„VERSPRÜHT“
Die Kunstaktion entstand mit Unterstützung der JugendArtGalerie,
einer Einrichtung des Schulamtes für die Stadt Köln, Schüler/innen
der KHS Großer Griechenmarkt Klasse 10, Annette Metz, Kunstlehrerin und Mitarbeitern der JugendArtGalerie.
Unter diesem Titel wurden drei großformatige Bilder (3m x 2m) von
der Kunstklasse 10 der Schule „Großer Griechenmarkt“ gesprüht.
Die Schüler sind zwischen 15 und 17 Jahre alt.
Schwerpunkte waren neben der Technik, die Erarbeitung der Handlungsmotive und ihre Hintergründe und vor allem die Problematik des
Sprayens im öffentlichen Raum. Fremdes Eigentum zu besprühen,
stellt immer einen Übergriff dar. Bezogen auf diesen Aspekt wählten
die Schüler das Motiv „KVB“.
In den drei Bildern wird der durch das Sprayen bewirkte Veränderungsprozess verdeutlicht. Die Bahn verliert am Ende ihre Identität
unter der Bemalung, da sie kaum noch als solche zu erkennen ist.
Hilfestellung gab ein professioneller Sprayer aus der Kölner Jugendbetreuung.
Sprayen im öffentlichen Raum reizt, besonders da, wo es verboten
ist und fremdes Eigentum betrifft. In der Sprayer Szene gilt: Je
schwieriger ein Objekt zu erreichen und zu bemalen ist, desto größer
ist die Anerkennung innerhalb der Gruppe. Eine Straßenbahn ist
schwieriger zu besprayen als eine Unterführung und bringt dementsprechend mehr Ansehen. Durch sein Writing (Bemalung) bewirkt
der Sprayer eine völlige optische Veränderung des Objekts und
zwingt dadurch den Gegenstand zur Aufgabe der eigenen Identität
(Aussage).
Unberücksichtigt bleibt dabei, dass es sich bei diesem Tun um illegale Übergriffe auf fremdes Eigentum handelt und eine Veränderung
des Stadtbildes bewirkt wird.
Unberücksichtigt bleibt auch, dass jeder Betrachter bzw. Benutzer in
eine Zwangskonfrontation gestellt wird, da er das Writing weder verändern kann noch in der Lage ist, diesem auszuweichen.
Kölnische Rundschau, 25.11.2011, Bericht Jahrestreffen KASA 2011
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Kölner Stadtanzeiger 25.11.2011, Bericht Jahrestreffen KASA 2011
Seite 34
Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Kölnische Rundschau 21.03.2012 „Klebt Euch nicht zu!“
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Kölner Stadtanzeiger 25.05.2012
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
Jahrestreffen 2012
Köln Nachrichten vom 21.11.2012
KASA lädt zur Ortsbesichtigung – Zahl der Fälle bleibt konstant
21.11.2012 19:00 von:(rk)
Farbschmiereien werden
sofort entfernt. Das
Entfernen von Vandalismusschäden kostet die
KVB rund eine Million Euro
pro Jahr. Bild: Köln
Nachrichten
Graffiti: Für die einen ist es
Straßenkunst und
Ausdruck urbaner Bereicherung. Für andere ist es schlicht Sachbeschädigung und damit
eine Straftat mit straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen. Am heutigen Dienstagmittag trafen sich die Partner der Initiative „Kölner AntiSpray-Aktion“ (KASA) im Bertriebshof der Kölner Verkehrsbetriebe
AG KVB, um die zweite Perspektive zu beleuchten. Tatsächlich hat
sich – trotz präventiver Maßnahmen -wenig verändert.
2397 angezeigte Sachbeschädigung durch Farbsprüher sind zwar
ein leichter Anstieg. Auch die Aufklärungsquote konnte um einen
Prozentpunkt auf nun 12,4 Prozent erhöht werden, wie Kriminaldirektor Jochem Gitt, Leiter des Kriminalkommissariats Prävention, ausführte. Im Umkehrschluss bedeutet es eben auch, dass in sieben von
acht Fällen die Täter nicht ermittelt werden konnten.
KVB: 1 Million Euro für die Beseitigung der Schäden
Auch die Verkehrsgesellschaft KVB ist von Farbschmiereien betroffen, das Unternehmen verbucht dies und weitere Sachbeschädigungen wie Scratching unter der Überschrift „Vandalismusschäden“.
Längst habe man reagiert, wie Detlef Friesenhahn, Leiter Fahrbetrieb
bei der KVB, und Werkstattleiter Norbert Boes bestätigten. Statt der
früheren Sitze mit Stoff habe man bereits vor vielen Jahren mit dem
Einbau von Hartschalensitzen begonnen. Auch spezielle „LotusLacke“ oder speziell beschichtete Glasscheiben sollen helfen, dass
Schäden erst gar nicht entstehen. Machtlos ist man aber trotzdem.
Sowohl von innen wie von außen sind Bahnen beliebte Leinwände
für Graffiti-Künstler.
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Die Entfernung dieser Sprühereien treffen das Unternehmen nicht
nur vordergründig finanziell. Eine Glasscheibe für eine Stadtbahn
kostet zwar nur 80 Euro, mit Anti-Scratching Folie rund 200 Euro).
Doch für Aus- und Einbau müssen die Bahnen in die Werkstatt. Pro
Tag sind fünf bis sechs Fahrzeuge in den Werkstätten gebunden.
Der Umsatzausfall liegt pro Tag und Bahnwagen bei rund 1200 Euro,
ausgehend vom Anschaffungspreis einer modernen Stadtbahn, die
nach Auskunft der KVB bei rund drei Millionen Euro liegt. Weil bestimmte Lösungsmittel zur großflächigen Entfernung von Sprühereien nur in der Merheimer Werkstatt fachgerecht entsorgt werden können, gibt es hier einen weiteren Engpass. Kleinere Graffiti lässt das
Unternehmen von externen Dienstleistern entfernen. Das alles sind
Kosten, die am Ende des Geschäftsjahres in der Bilanz der Aktiengesellschaft eingepreist und damit letztlich dem Kölner Bürger aufgebürdet werden, so die KVB-Verantwortlichen.
Strafanzeige als politisches Statement
Gescratchte Scheiben
müssen ausgetauscht
werden. Dafür müssen die
Züge in die Werkstatt und
das kostet viel Geld. Bild:
Köln Nachrichten
Neben der KVB sind auch
die anderen KASA-Partner
von Graffiti betroffen.
Insbesondere für
Hausbesitzer ist das Entfernen von Farbschmiereien eine bisweilen
kostspielige und damit sehr ärgerliche Sache. Thomas Tewes,
Hauptgeschäftsführer des KASA-Partners Haus- und Grundbesitzerverein Köln, appellierte an die Immobilieneigentümer Sachbeschädigungen dieser
Art in jedem Fall und ausnahmslos anzuzeigen. „Jede Anzeige ist
auch ein politisches Statement“, so der Interessenvertreter. Bei der
Stadt Köln konzentriert sich die Mitarbeit im KASA-Kreis vor allem
auf die Reinigung der städtischen Schulen, Kitas und Spielplätze.
Generell ist hier die AWB für die Beseitigung der Farbrückstände
zuständig, das hatte der Stadtrat bereits vor Jahresfrist beschlossen.
Insgesamt aber sind bei der Stadt 37 Dienststellen und Fachämter
mit der Bearbeitung dieser Fälle betraut. Die Hoffnung, dass die konsequente Anwendung zivilrechtlicher Ansprüche die Kostenbelastung
reduzieren könnte, ist allerdings eher eine Illusion. Bei 17 aufgeklärten Fällen konnte die Stadt gerade einmal 2256 Euro über Strafverfahren wieder hereinholen, wie Robert Kilp, Leiter des hiesigen Amtes für öffentliche Ordnung, erläuterte.
Unterdessen kündigte die Kölner Polizeibehörde weitere Schwerpunktaktionen und Kräftebündelung an. „Den einen oder anderen
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erwischen wir“, erklärte Kriminaldirektor Gitt. Die Täter sind in der
Regel männlich und zwischen 14 und 25 Jahren. Manchmal können
Einzeltätern bis zu 100 Sachbeschädigungen nachgewiesen werden.
Brennpunkte von Graffiti sind neben den Innenstadtbezirken die
Stadtbezirke Nippes und Ehrenfeld. 243 Tatverdächtige konnten
2011 ermittelt werden, viel mehr werden es aber wohl auch in diesem Jahr nicht werden, so das vorläufige Fazit. Der Polizeidirektor
hofft auch hier auf verstärkte Mitarbeiter der Bevölkerung. Prävention
aber müssen bereits sehr früh stattfinden. So eröffnete die KASA
jüngst eine Ausstellung zu diesem Thema. „Vielen ist gar nicht klar,
was sie damit für einen Schaden anrichten“, so Gitt abschließend.
Bei ihrer Präventionsarbeit verweisen die KASA-Partner, betreut
durch den Verein zur Förderung des Täter-Opfer-Ausgleichs – die
waage – e.V., aber auch auf legale Möglichkeiten, das künstlerische
Talent auszuleben. In Köln fand in diesem Jahr erstmals eine große
Ausstellung zur Straßenkunst statt, viele Unternehmen und Auftraggeber suchen die Kreativität der jungen Sprüher zum Beispiel für
Werbeanzeigen. Nicht zuletzt gibt es in der Stadt auch legale
Sprühmöglichkeiten, zum Beispiel über Jugend- und Freizeitangebote des Jugendamtes. Tatsächlich scheint das Täter-OpferAusgleichskonzept in Einzelfällen sogar aufzugehen. So berichtete
Hausherr Friesenhahn von einem Fall eines Graffiti-Sprühers, der
seinen Fehler einsah und anschließend Verkehrsschilder zu reinigen
hatte. Insgesamt aber bleibt das Problem bestehen. Pro Jahr beläuft
sich nach Schätzung der KASA der Gesamtschaden alleine in Köln
auf einen Betrag von rund zehn Millionen Euro, ein erheblicher, wenn
nicht der Löwenanteil Anteil dieses Schadens entfällt auf die Kölner
Hausbesitzer. Je nach Farbart und Bausubstanz können hier schon
für kleinere Sprühattacken hohe Schadenssummen zusammenkommen. Schon alleine deshalb lohnen sich auch verstärkte Bemühungen um mehr Prävention, so die übereinstimmende Meinung der beteiligten KASA-Partner.
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report-k.de vom 22.11.2012
Lokales
Jahrestreffen der Kölner Anti Spray Aktion:
Graffiti und Vandalismus weiterhin großes
Problem in Köln
Christian Bauer |
22.11.2012 | 16:39:27 Uhr
Köln | Gestern fand das Jahrestreffen der Kölner Anti Spray Aktion (KASA)
statt. Die KASA ist ein Zusammenschluss Kölner Unternehmen und Institution, die sich gemeinsam gegen illegale Graffiti einsetzen. Im Betriebshof
der Kölner Verkehrsbetriebe in Merheim wurden Erfahrungen im Umgang
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Kölner Anti Spray Aktion – Jahresbericht 2011 / 2012
mit illegalen Schmierereien ausgetauscht und die aktuelle Situation in Köln
diskutiert. Allein der KVB entstand im Jahr 2011 durch Graffiti und Vandalismus und den damit verbundenen Reinigungs- und Reparaturkosten ein
Schaden in Höhe von rund einer Million Euro. Die Kosten für Prävention
und Kapazitätsausfall bleiben dabei außen vor. Die KASA setzt im Kampf
gegen die Sachbeschädigung auf Konsequenz: Graffiti sollen unverzüglich
entfernt, jeder Fall zur Anzeige gebracht werden. Doch die Aufklärungsquote ist gering.
„Am schlimmsten sind die Fälle, in denen die Züge mit Farben besprüht
wurden, denen chemische Stoffe beigemischt sind.“, erklärte Detlef Friesenhahn von der KVB. Diese aggressiven Farben greifen den Lack der Züge
an und machen es mitunter nötig, die Züge nach der Reinigung neu zu lackieren. Laut KVB kann dies bis zu acht Arbeitstage in Anspruch nehmen,
in denen die betroffenen Bahnen nicht einsatzbereit sind. Die Kosten für
eine Neulackierung sollen sich auf rund 15.000 Euro belaufen. Ein konsequentes Vorgehen gegen die Sprüher sei daher unverzichtbar, so Friesenhahn. Bei illegalem Graffiti geht es für die KASA nie um die Frage, ob es
sich um Kunst handelt oder nicht. „Graffiti gegen den Willen der Eigentümer ist immer Sachbeschädigung.“, erklärte Thomas Thewes, Hauptgeschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins. Das Schaffen von
legalen Flächen für die Sprüher in Köln lehnt die KASA ab. Sie befürchtet
für diesen Fall einen Graffiti-Tourismus, der Sprüher nach Köln locken
könnte und eine Stärkung der Szene mitsamt ihrer illegalen Mitglieder.
Vandalismus ebenfalls problematisch
Graffiti ist jedoch nicht das einzige Problem der KVB. Auch das Zerkratzen
der Scheiben, sogenanntes „Scratching“, verursacht hohe Schäden. Die
Scheibe selbst koste zwar nur rund 100 Euro, aber Zugausfall und zu ersetzende Werbefolien treiben den Schaden in die Höhe, so Norbert Böse, Leiter der Betriebshofkräfte der KVB. „Zwischen fünf und sechs Züge sind
täglich aufgrund von Graffiti oder Vandalismus im Betriebshof gebunden“,
teilte Böse mit. Zudem seien auch die Präventionsmaßnahmen kostenintensiv. „Eine Anti-Scratching-Folie kostet 200 Euro. Diese Zahlen tauchen aber
nicht in der Statistik auf.“, erklärte Böse. Auf den Linien 16 und 18 sei das
Scratching derart massiv, dass nun generell alle Scheiben erneuert werden,
da man mit der selektiven Reparatur nicht hinterher komme. Vandalismus
sei auch der Grund dafür, dass die KVB-Kunden jetzt auf Hartschalen sitzen. „Vor zehn Jahren hatten wir regelmäßig 100 bis 150 zerschnittene Sitze.“, so Böse. Für den Schaden von einer Million Euro, welcher der KVB
jährlich durch Vandalismus und Graffiti entsteht, könnte man drei neue Gelenkbusse anschaffen.
Geringe Aufklärungsquote
Der Polizei wurden im Jahr 2011 laut Statistik 2.397 Fälle illegaler Graffiti
bekannt. 95 Prozent der Täter sind männlich und zwischen 14 und 25 Jahre
alt. Mit 243 ermittelten Tatverdächtigen liegt die Aufklärungsquote bei
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überschaubaren 12,4 Prozent. Für 2012 werden ähnliche Zahlen erwartet.
Bei der Bekämpfung setzt die Polizei verstärkt auf gezielte Operationen
gegen die Sprüher. Mittels einer eigens angelegten Datenbank können
Brennpunkte erkannt und in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der KASA gegen die Täter vorgegangen werden, so Jochem Gitt, Kriminaldirektor
der Polizei Köln. Im Mai konnte man so beispielsweise einen Sprayer auf
frischer Tat ertappen, dem insgesamt 101 Vergehen in Longerich, Innenstadt und dem Kölner Norden zur Last gelegt werden. Mehrfachtäter seien
unter den Sprühern keine Seltenheit, erklärte Gitt.
Bei der Strafverfolgung gehen die 37 Mitglieder der KASA konsequent vor
und bringen jedes Vergehen zur Anzeige. Aufgrund der bescheidenen Aufklärungsquote wird jedoch nur ein Bruchteil der Schäden durch die Täter
beglichen. Im Jahr 2012 wurden 17 Sprüher verurteilt, die eine Summe von
2.256 Euro zahlten. Hauptgrund für die geringe Aufklärungsquote sind die
fehlenden Beweise. „Oft hat die Polizei nur Indizien und Vermutungen, die
jedoch nicht für eine Verurteilung ausreichen.“, so Thomas Thewes. Dementsprechend gehe auch die Zahl der Anzeigen seitens der Privateigentümer
zurück, die bereits zu resignieren scheinen. In Köln soll laut KASA durch
illegales Graffiti jährlich ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro
entstehen.
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