Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1_Jahresbericht VB Köln.pdf
Größe
3,3 MB
Erstellt
31.12.14, 06:18
Aktualisiert
30.01.18, 11:18
Stichworte
Inhalt der Datei
zwanzig12
Beratungsstelle Köln
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Wir arbeiten für Sie
Stellenplan
Leitung und Verbraucherberater/innen
5,00
Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberater/innen
1,00
Fachberaterin Energiearmut
0,50
Bürokraft
0,50
Wir sind für Sie da:
Verbraucherzentrale NRW
Beratungsstelle Köln
Neue Weyerstr. 2
50676 Köln
Tel. (0221) 240 74 02
(0221) 240 75 59
Fax (0221) 240 84 72
E-Mail koeln@vz-nrw.de
Öffnungszeiten
Mit Rat und Tat an Ihrer Seite:
Spezialberater/innen:
Annette Bobbert, Leiterin
Dagmar Blachmann, Beraterin
Sven Friese, Berater
Uwe Humbert-Kukulady, Berater
Sina Lee, Beraterin
Sabine Meyer, Beraterin
Jutta Büttner, Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberaterin
Anette Weber, Fachberaterin Energiearmut
Rudolf Klapper, Energieberater
Birgit Rebbe, Bürokraft
Montgomery Hardebeck, Rechtsanwalt
Martin Schleicher, Rechtsanwalt
Gerhard Hilburg, Rechtsanwalt
Tanja Bommert, Energieberaterin
Hans-Dieter Meyer, Energieberater
Andreas Kutschera, Versicherungsberater
Rüdiger Fromme, Versicherungsberater
Maurice Moranc, Rechtsannwalt
Dr. Susanne Punsmann, Rechtsanwältin
Martin Reuter, Berater für Immobilienfinanzierung, Altersvorsorge und Geldanlage
Helge Schneiders, Berater für Immobilien
finanzierung
Dr. Andrea Quast, Rechtsanwältin
Jörg Hänsel, Rechtsanwalt für Mietrecht
Klaus Kemmerling, Rechtsanwalt für Mietrecht
Seite 2 | Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012
Montag
10–13 Uhr und 14–17 Uhr
Dienstag
10–18 Uhr
Donnerstag
10–19 Uhr
Freitag
10–15 Uhr
Weitere Informationen
@
www.vz-nrw.de/koeln
Vor Ort aktiv
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
2012 im Überblick
Die Bürgerinnen und Bürger in Köln können dank
breiter Unterstützung auch zukünftig bei Verbrau
cherfragen und -problemen fest auf die Verbraucher
zentrale zählen. Und dies nicht nur in der persönlichen Beratung und rechtlichen Vertretung, sondern
auch mit wirkungsvoller Öffentlichkeits-, Bildungsund Lobbyarbeit.
Die Arbeit der Beratungsstelle hat sich 2012 verändert. Bei zwei Dauerbrennern des Verbraucherärgers
»Unerlaubte Telefonwerbung« und »Kostenfallen im
Internet« haben die Warnungen vor Abzockern bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Wirkung gezeigt. Außerdem ist die Verbraucherzentrale mit Kriminalpolizei
und Staatsanwaltschaft strafrechtlich gegen illegale
Firmenpraktiken vorgegangen. Mit der Novelle des
Telekommunikationsgesetzes sowie der Buttonlösung
bei Onlineangeboten hat der Gesetzgeber verbraucherfreundliche Weichen gestellt. Allerdings sind
Verbraucher im Konsumalltag immer häufiger überfordert und benötigen unsere Unterstützung, auch beim
Auskommen mit dem Einkommen. Und Fragen rund
um den Energiemarkt haben an Bedeutung gewonnen.
Verbraucherberatung bewahrt jährlich Tausende von
Ratsuchenden davor, übervorteilt zu werden und hilft,
kluge Konsumentscheidungen zu treffen. Zwei Professoren haben nun den Nutzen unserer Arbeit monetär
berechnet: Ein Euro investiertes Steuergeld ruft 14 bis
17 Euro Verbrauchernutzen hervor.
Die Erfassung von Verbraucheranfragen hat die Verbraucherzentrale NRW 2012 in einem europaweit einheitlichen System auf digitale Füße gestellt. Wurden
bislang »Kontakte« mit Ratsuchenden gezählt, werden Anfragen nun themenspezifisch nach Beschwerdegrund, Anbieter und Wert der Beschwerde erfasst.
Diese Neuausrichtung erlaubt es, aktuelle Schwerpunkte vor Ort auszumachen und schwarze Schafe zu
benennen. Dank dieser gestärkten Sensorfunktion
können wir Verbraucherbelangen nun noch besser
Gehör verschaffen. Mehr dazu unter
www.vz-nrw.de/neue-statistik
Dabei zählen wir auf unser breites Netzwerk an
Kooperationspartnern vor Ort. Verbunden mit dem
herzlichen Dank für deren Engagement in 2012 und
die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Köln
wünschen wir eine informative Lektüre!
Ihr Team der Verbraucherzentrale in Köln
Verbraucherzentrale in Köln:
l kurz und knapp
Die häufigsten Verbraucherprobleme:
Finanzen
Telefon und Internet
Energie
Allgemeine Dienstleistungen
Konsumgüter
@
31 %
20 %
12 %
8%
7%
Weiterführende Erläuterungen unter
www.vz-nrw.de/statistik-erlaeuterung
Anfragen von Ratsuchenden
davon Allgemeine Verbraucher beratung
davon Schuldner- und Verbraucher insolvenzberatung
davon Energieberatung
Veranstaltungskontakte
davon Energieberatung
Internetzugriffe auf der Startseite der
Beratungsstelle
24.905
22.175
2.004
726
3.753
1.027
68.979
Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012 | Seite 3
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Ältere Menschen im Visier
Dubiose Verträge:
Untergeschoben per Telefon
Verbraucherzentrale und Polizei: Verkäufern Kaffeefahrt-Tour vermasseln
Geldgewinne, Geschenke, gutes Essen und Geselligkeit vor Ort – mit solchen Versprechen werden meist
ältere Menschen zur Teilnahme an Tagestouren gelockt. Doch hinter der preiswerten Fahrt ins Grüne
verbirgt sich vielfach eine als Kaffeefahrt getarnte
Verkaufstour, bei der meist minderwertige Waren zu
überteuerten Preisen verkauft werden. Beschwerden
über nette Einladungen, die sich dann als Veranstaltungen mit gewieften Verkaufstaktiken entpuppten,
reißen in der Beratungsstelle an der Neue Weyerstraße nicht ab. Denn viele haben sich bei einer solchen
Fahrt zum Kauf von zweifelhaften Gesundheitspräparaten, Rheumadecken oder Küchengeräten verleiten lassen – ein Abschluss, den sie später bereuen.
Crux: Selbst wenn der Vertrag fristgerecht widerrufen
wird, ist das auf der Veranstaltung gezahlte Geld oft
weg, weil Anbieter in den Unterlagen lediglich eine
Postfachadresse oder einen Firmensitz im Ausland
angegeben haben. Auch beklagten sich Ratsuchende,
dass sie zur Teilnahme an Verkaufsveranstaltungen
gedrängt und am Verlassen des Veranstaltungsraums
gehindert worden seien. Die Verbraucherzentrale in
Köln hat deshalb über Fallstricke dubioser Bustouren
informiert – und Tipps mit auf die Reise gegeben, um
falschen Versprechen die kalte Schulter zu zeigen und
im Fall der Fälle Anzeige wegen Nötigung zu erstatten.
Nicht zuletzt hat sie in der Rechtsberatung und -vertretung unwirksamen Vertragsabschlüssen die rote
Karte gezeigt.
Obwohl gesetzlich verboten, reißt der Verbraucherärger mit ungebetener Telefonwerbung nicht
ab. Noch immer rufen viele Firmen ungefragt an,
um via Telefongespräch den Vertrieb von Telefon- und Serviceverträgen, Glücksspielen, Versicherungen, Geldanlagen oder Reisen einzuläuten.
Oftmals dienen die Anrufe dazu, persönliche
Daten zu entlocken, um damit dann von Konten
oder Telefonrechnungen abzubuchen. Stets beriefen sich die Firmen darauf, dass die Angerufenen
einem fernmündlichen Vertragsschluss zugestimmt hätten und Abbuchungen deshalb rechtens
seien. Nicht selten, dass für mehr als ein Dutzend
solcher Verträge abgebucht worden war – und
insbesondere Senioren zur begehrten Zielgruppe
der Abzockmasche zählten. Mit einer bundesweiten Sammlung von Verbraucherbeschwerden zu
unerlaubter Telefonwerbung untermauerten die
Verbraucherzentralen ihre Forderung nach gesetzlichen Nachbesserungen: Nur wenn per ungebetener Telefonwerbung abgeschlossene Verträge
schriftlich bestätigt werden müssen, lassen sich
die dreisten Versuche der Übervorteilung wirksam
eindämmen.
@
Seite 4 | Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012
Ein Beschwerdeformular gibt es unter
www.vz-nrw.de/telefonwerbung
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
2012: Hochkonjunktur für Abzocker
vom Finanzamt aussah, entpuppte sich als betrügerisches Schreiben des »Bundesfinanzdienstes«.
Überrumpelte wurden darin per Bescheid aufgefordert, an einem Ertragsverfahren teilzunehmen. Damit
sollte das »Einkommenspotenzial« ermittelt und
daraus folgend ein hoher Betrag ausgezahlt werden.
Voraussetzung: Die Verwaltungsgebühr von 60 Euro
wurde per Scheck, Zahlungsanweisung oder Kreditkarte bezahlt – und in einem Sicherheitskuvert nach
Kanada geschickt.
Betrügerische Mahnschreiben und
Lösegeld-Forderungen
Angebliche Forderungen geisterten massenhaft in
dubiosen Mahnschreiben durchs Land. Am Telefon
drehten dreiste Firmen unzähligen Verbrauchern Abos
für Pillen oder Teilnahmeoptionen für kostenpflichtige Gewinnspiele an. Und im World Wide Web legten
»Lösegeld-Trojaner« unbemerkt ihre Fänge aus. Auch
2012 gab es bei der Verbraucherzentrale Beschwerden über unseriöse Anbietermaschen zuhauf.
Da verlangte ein Anwalt aus Athen im Auftrag der Lottospielgemeinschaft MaxiTip Ltd. 122,50 Euro für die
vermeintliche Teilnahme am Gewinnspiel, die innerhalb von sieben Tagen auf ein Konto in Griechenland
zu überweisen waren. Was wie der Steuerbescheid
Eine betrügerische Zahlungsaufforderung legte die
Firma »Toma Inkasso« verdutzten Verbrauchern als
vorösterliche Überraschung ins Nest: In der Post aus
Tschechien wurden den Briefempfängern 176,81 Euro
für vermeintliche Erotik-Dienste am Telefon abverlangt. Wer den Betrag nicht innerhalb von fünf Tagen
überweise, dem drohte der Absender weitere Zwangsmaßnahmen wie Mahnbescheid, Lohnpfändung oder
die Mitteilung an die SCHUFA an.
Ebenso kursierten Schreiben wegen offener Forderungen der »Euro Gewinner Zentrale« durchs Land:
Mit letzten Mahnungen versuchte das »MahnungsBüro Ries«, vermeintliche Außenstände bei arglosen
Verbrauchern einzutreiben. In vertraulichen Schreiben wurde behauptet, dass der Kostenbeitrag für die
Teilnahme am Service der »Euro Gewinner Zentrale«
in Höhe von 49 Euro noch nicht beglichen worden sei.
Angst einflößend: Wenn die Gesamtforderung für die
dreimonatige Teilnahme mitsamt Mahnkosten und
Auslagepauschale von insgesamt 159,90 Euro nicht
gezahlt werde, drohten Verzugszinsen sowie eine
Meldung an die SCHUFA.
Gewinnspiele als hinterhältige Masche
Auch Gewinnspielmaschen gingen nicht aus: Während
eine Zentrale für Gewinnverteilung (ZfG) mit einem
Taxigutschein im Wert von 10 Euro für die Fahrt zur
angeblichen Übergabe von Gewinnen lockte, wurde
in einem amtlich aufgemachten Schreiben der Firma
Treuhand aus Stapelfeld im Rahmen einer Veranstaltung zur Gewinnübergabe ein Scheck über 1.520,20
Euro in Aussicht gestellt. Busabholung, Essen und
Trinken sowie Navi als Zusatzprämie waren garantiert. Im Glückwunschschreiben war jedoch eine
hinterhältige Falle ausgelegt: Wer sich bei Nichtteilnahme nicht rechtzeitig schriftlich abgemeldet hatte,
dem wurden pauschal 19,90 Euro für die ungenutzten
Plätze in Rechnung gestellt.
Keine Zahlung bei
Gewinn
Wer etwas gewonnen
hat, muss dafür nicht
zahlen – keine Briefmarke, keinen Rückruf
oder sonstige Zuschläge und Gebühren. So
hat es der Europäische
Gerichtshof im Oktober
2012 entschieden.
@
Mehr unter
www.vz-nrw.de/
gewinnmitteilung
Trojaner greifen Konten an
Ob E-Mails mit Forderungen für nie bestellte Elektrogeräte bekannter Marken oder Mahnungen von Versandhäusern mit einer ZIP-Datei im Anhang: Trojaner
schlichen sich tausendfach zum Angriff auf Konten
und Daten ein. Mal wird die Einschaltung eines Inkassobüros, mal die Überprüfung der Kontodaten angekündigt – ein wirksamer Vorwand, damit der Empfänger die angehängte schädliche Mail auf jeden Fall
Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012 | Seite 5
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucher-Rechtsberatung und -vertretung
Beratungen gesamt
4.269
Telefon/Internet
38 %
Finanzen
15 %
Konsumgüter
8%
Allgemeine Dienstleistungen
8%
Energie
8%
Freizeit
7%
weitere Themen*
16 %
*beinhaltet: Gesundheit, Verkehrsdienstleistungen,
Bildung, Sonstiges
Weiterführende Erläuterungen unter
www.vz-nrw.de/statistik-erlaeuterung
Mehr zu den Beschwerdegründen der Allgemeinen
Rechtsberatung unter
www.vz-nrw.de/koeln-statistik-ueberblick
Seite 6 | Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
öffnete. Aber auch über Werbebanner manipulierter
Webseiten klickten sich Trojaner mit Meldungen über
Abmahnungen für angeblich illegal aus dem Internet
heruntergeladene Filme oder Musik in die Rechner
der Nutzer ein: Das Pop-up-Fenster erklärte, dass der
Computer gesperrt und zur Freigabe ein »Lösegeld«
über undurchsichtige Zahlsysteme zu zahlen sei.
Bei all diesen vielfältigen verbraucherrechtlichen Problemen wies die Verbraucherzentrale in der Rechtsberatung und -vertretung den Weg, um aus untergeschobenen Verträgen oder dubiosen Vertragsgestaltungen
wieder auszusteigen.
Gaunerei per E-Mail: Steuerrückzahlung
versprochen
Heikle Post von Betrügern fanden Internetnutzer in ihrem elektronischen Briefkasten: In einer gefälschten
E-Mail versprach angeblich das »Bundeszentralamt
für Steuern« eine Steuererstattung von 223,56 Euro.
Dabei handelte es sich aber keineswegs um offizielle Post von der Steuerbehörde, sondern um eine
Phishing-Mail. Auf der Suche nach Bankdaten von unbedarften Steuerbürgern wollten die Gauner Namen,
Adresse, Geburtsdatum, Telefon- und Kontonummer
sowie Kreditkartennummer samt Gültigkeitsdatum
und Sicherheitscode abgreifen. Und damit Bankkonten leer räumen.
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Übrigens: Betrügerische Phishing-Mails können an
den Phishing-Radar (www.vz-nrw.de/phishing) der
Verbraucherzentrale NRW gemeldet werden.
Verbraucherzentrale als Deckmantel
Telefonabzocker probierten es 2012 darüber hinaus
mit besonderer Tarnung, den Menschen das Geld aus
der Tasche zu ziehen: Um Vertrauen zu erwecken,
stellten sie sich unter der Bezeichnung »Verbraucherzentrale« und »Verbraucherschutzzentrale« vor oder
meldeten sich als örtliche Beratungsstelle. Gegen
Bezahlung boten sie häufig an, etwas gegen unerwünschte Werbeanrufe zu unternehmen. So wurde
etwa versprochen, Namen und Nummer auf eine Liste
zu setzen, damit solche Anrufe künftig unterbleiben
würden. Andere hofften, unter dem Deckmantel »Verbraucherzentrale« zu Gewinnspielen verleiten zu können. Gern wurden auch persönliche Daten abgefragt,
bisweilen sogar Kontonummern. Wer solche Angaben
gemacht hatte, konnte dann ebenfalls eine teure
Überraschung erleben – auch diese dubiosen Firmen
taten so, als seien Verträge geschlossen worden und
griffen aufs Konto zu.
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Durchbruch bei Verbraucherrechten
Neues Telekommunikationsgesetz:
Verbesserte Kundenrechte
Risiken und Nebenwirkungen im
Gesundheitswesen
Wie muss ein Arzt beim Verkauf von privat abzurechnenden Gesundheitsdienstleistungen informieren? Was muss der Kostenvoranschlag für eine
Zahnkrone beinhalten? Kann man der Krankenkasse den Rücken kehren, wenn sie einen Zusatzbeitrag erhebt? Dies sind nur einige aktuelle Fragen,
die Ratsuchende 2012 bei der Rechtsberatung im
Gesundheitswesen stellten.
Neben Antworten auf die aktuellen Fragen war
auch die konkrete Unterstützung bei der Wahl der
passenden künftigen Krankenkasse durch die
computergestützte Beratung der Stiftung Warentest vielfach gefragt. Rechtlicher Rat wurde vor
allem bei individuellen Gesundheitsleistungen, die
privat mit dem Arzt vereinbart wurden, gesucht. In
komplizierten Fällen erhielten Ratsuchende eine
außergerichtliche Rechtsvertretung durch einen
spezialisierten Honoraranwalt.
@
Mehr unter www.vz-nrw.de/igel
Mit verbesserten Kundenrechten kappte das novel
lierte Telekommunikationsgesetz (TKG) 2012
manchem Verbraucherärgernis die Leitung. Mehr
Preistransparenz bei Call-by-Call-Telefonaten, flexibleren Kündigungsmöglichkeiten beim Umzug, dem
Aus für die Berechnung von Warteschleifen bei teuren
Hotlines und Abrechnungssperren für die Nutzung anderer Dienste beim Mobilfunk wurde im Jahresverlauf
der Weg gebahnt. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit
hatte die Verbraucherzentrale den kurzen Draht zur
Verbraucherinformation.
Auch bei sogenannten Portierungsaufträgen, also
dem Auftrag beim bisherigen Telekommunikationsunternehmen zu kündigen und die Rufnummer an
den neuen Dienstleister zu übertragen, häuften sich
die Klagen der Ratsuchenden. Von Call-Center-Mitarbeitern in Telefonaten zur vermeintlichen Vorstellung neuer Produkte eingefädelt, erhielten arglose
Telefonkunden wenig später Begrüßungsschreiben
mit Auftrags- oder Wechselbestätigungen. Einen
entsprechenden Auftrag hatten die so Überrumpelten
jedoch niemals erteilt.
Lange Leitung beim Service
Als Dauerbrenner der Verbraucherbeschwerden zeigte
sich die Servicequalität der Telekommunikationsunternehmen: Klagen über die mangelnde Qualifikation der Ansprechpartner an den Hotlines sowie über
deren Abwimmelungsstrategien waren erneut an der
Tagesordnung.
Beratungsqualität und Geschäftsgebaren in Telefonläden boten ebenfalls Anlass zu Beschwerden. So erhielten Ratsuchende nach unverbindlichen Beratungsgesprächen plötzlich Auftragsbestätigungen über
neue Telefon-Komplettpakete – zusätzliche Kosten
inklusive. Und dies, obgleich jede Einwilligungserklärung oder Unterschrift fehlte.
Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012 | Seite 7
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Weltverbrauchertag:
Unbedacht Klick gemacht
Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen standen beim Weltverbrauchertag 2012 im
Blickpunkt: Massenhaft flattern Internetnutzern
Abmahnungen durch Anwälte ins Haus. Weil sie
Songs, Alben und Filme in Tauschbörsen heruntergeladen haben sollen, werden sie in deren Schreiben mit drastischen Schadenersatzforderungen
wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen
konfrontiert. Die genannten Streitwerte fangen oft
bei 10.000 Euro an und hören bei 400.000 Euro
längst nicht auf. Zur Strafe für den unbedachten
Klick sollen meist eine Unterlassungserklärung
unterschrieben und eine horrend hohe Vergleichssumme gezahlt werden – im Extremfall 4.800 Euro,
durchschnittlich 700 Euro. Vielfach waren solche
Forderungen nicht nur überzogen, sondern auch
ungerechtfertigt. Denn selbst bei Verbrauchern
ohne Internetzugang oder solchen, die zum frag
lichen Zeitpunkt gar nicht online waren, versuchten die Abmahnanwälte abzukassieren. Die Rechtsberatung und -vertretung zum Urheberrecht zählte
91 Anfragen.
Hilfestellungen gab es in der Beratungsstelle und unter
www.vz-nrw.de/urheberrecht.
Seite 8 | Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Neuer Rundfunkbeitrag:
Durchblick bei Umstellungsmodalitäten
Bei Fragen rund um den Rundfunkgebühreneinzug hatte die Verbraucherzentrale
auch 2012 auf Empfang gestellt. Insgesamt 42 Anfragen wurden zu dem Thema
gezählt. Weit oben auf dem Arbeitsplan standen Gebührenforderungen gegen
verschuldete Haushalte. Außerdem sorgten gegen Ende des Jahres vermehrt Anfragen zum neuen Rundfunkbeitrag für Quote: Eine Wohnung – ein Beitrag – nicht
immer war diese einfache Formel anwendbar.
@
Mehr unter www.vz-nrw.de/koeln-rundfunkbeitrag
Buttonlösung zeigt Wirkung
Mit der »Buttonlösung« hat der Gesetzgeber der grassie-
in den letzten Jahren die Beratungsstatistik, ist hier nun
renden Internetabzocke mit angeblichen Gratisangeboten
ein deutlicher Rückgang zu spüren. Was aber keineswegs
seit dem 1. August 2012 einen Riegel vorgeschoben. Seit-
Entwarnung bedeutet: Denn alte Maschen wurden nun
her müssen Unternehmen den Verbraucher unmittelbar
bei Bestellungen über Smartphones versucht. Bei diesen
vor Absenden der Bestellung deutlich über das Produkt,
müssen sich Verbraucher häufig nicht einmal registrieren,
den Gesamtpreis, Versand- und Zusatzkosten sowie die
um in eine Kostenfalle zu tappen. Bereits ein (unbeabsich-
Vertragslaufzeit informieren. Außerdem muss ein Be-
tigter) Klick auf einen Werbebanner kann dazu führen,
stellbutton mit einer Beschriftung wie »zahlungspflichtig
dass kostenpflichtige Leistungen (Abo) heruntergeladen
bestellen« eindeutig auf die Kostenpflicht hinweisen,
und per »Wap-Billing« über die Handyrechnung eingezo-
da sonst kein wirksamer Vertrag zustande kommt. 92
gen werden. Verbraucher merken das häufig erst dann,
Prozent der Webseiten, die in der Vergangenheit bei den
wenn der gewohnte Rechnungsbetrag deutlich und ohne
Verbrauchern wegen verschleierter Preisangaben für viel
offensichtlichen Grund überschritten wird. Übrigens:
Ärger gesorgt hatten, waren nach einer Überprüfung der
Auch bei Smartphone-Fallen gilt die Buttonlösung. Soll
Verbraucherzentralen Ende August bereits nicht mehr
der Vertrag über ein Werbebanner zustande gekommen
aufrufbar. Prägten Anfragen zu ungewollten Internetabos
sein, sind die Forderungen der Firmen somit unberechtigt.
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Unabhängige Finanzberatung gefragt
Dreiste Abmahnung wegen
Verbraucherbeschwerde
Für geballten Verbraucherärger sorgten auch hohe
Telefonrechnungen des Call-by-Call-Anbieters 010040
GmbH aus Hamburg. Nachdem die Preise drastisch
von wenigen Cent auf 1,99 Euro pro Gesprächsminute erhöht worden waren, hatten viele Verbraucher
die ehemalige Sparvorwahl weiter in dem Glauben
genutzt, dass die alten Preise noch gültig seien. Das
böse Erwachen erfolgte erst mit den später eintreffenden Rechnungen, die zum Teil Beträge von mehreren
Hundert Euro aufwiesen. Doch damit nicht genug:
Verbraucher, die die Rechnung beanstandet und die
Bundesnetzagentur hierüber informiert hatten, erhielten dann per E-Mail Schreiben eines Rechtsanwalts.
Dieser forderte sie auf, die der Bundesnetzagentur
mitgeteilte Beschwerde über eine nicht korrekte
Preisansage zurückzunehmen. Als Druckmittel wies
er auf mögliche strafrechtliche Konsequenzen wegen
falscher Verdächtigung und Verleumdung hin und
stellt Forderungen auf Unterlassung und Schadenersatz der 010040 GmbH in Aussicht. Gegen diese
unglaublichen Einschüchterungsversuche zogen Bundesnetzagentur und Verbraucherzentrale gemeinsam
an einem Strang.
@
Beratungsangebot mit Hochkonjunktur
Geldgeschäfte mit Tücken
Auskommen mit dem Einkommen – für viele Menschen in unserer Stadt wird dies zu einer immer größeren Herausforderung. Dafür ist die Vielzahl der Anfragen nach Beratung bei Geld- und Kreditproblemen
ein deutlicher Hinweis. Vielschichtig sind dabei die
Ursachen, die die monatlichen Verpflichtungen über
den Kopf wachsen lassen. Ob dann das Girokonto
gekündigt wird, Gläubiger den Gerichtsvollzieher
beauftragen oder sogar Stromsperren oder die Kündigung der Wohnung drohen – die Verbraucherzentrale
bot zeitnah und wirkungsvoll Hilfe. So wurden individuelle Wege zum Schutz und zur Auszahlung pfändungsfreier Beträge aufgezeigt und Ratsuchende bei
der Einrichtung eines Girokontos auf Guthabenbasis
unterstützt. Vielfach große Ängste vor Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wurden durch die individuelle
Beratung abgebaut oder gar beseitigt. Darüber hinaus
wurden Gläubigerforderungen rechtlich überprüft
oder auch die Vertretung Ratsuchender übernommen, so zum Beispiel, wenn windige Kreditvermittler
versucht hatten, mit der finanziellen Notlage Kasse zu
machen.
Überteuerte Kredite, dubiose Anlagen des Grauen
Kapitalmarkts, untaugliche Altersvorsorgeprodukte –
mehr als 7.600-mal wurden 2012 der Verbraucherzentrale Fragen zu Finanzdienstleistungen gestellt.
Denn wegen mangelhafter Beratung am Bankschalter
oder durch Finanzvermittler waren Kunden oftmals
in Verträgen mit kostspieligen Folgen gelandet. Denn
provisionsorientierte Beratung ist sowohl im geregelten (z.B. offene Fonds, Aktien) als auch im unzureichend geregelten Finanzmarkt mit zum Beispiel
Beteiligungen oder Genussrechten vielfach an der
Tagesordnung: Anstatt Bedürfnisse und Anlageziele
der Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, empfehlen
Finanzberater risikoreiche Produkte, die vor allem ihre
eigene Provision mehren. Besonderer Schwerpunkt:
Anlagen in offenen Immobilienfonds. Einige der größten hatten 2012 ihre Liquidation beschlossen. Zwar ist
noch schwer einzuschätzen, wie hoch die Verluste der
Anleger im Einzelnen sein werden, doch müssen Anleger vielfach damit rechnen, dass ihr Geld verloren ist.
@
Mehr zum Beratungsangebot Geld und Kredit unter
www.vz-nrw.de/beratung-geld
Gut beraten sind Kölner, wenn sie sich schon vor einer
Anlageentscheidung an die Beratungsstelle wenden
und hier klären lassen, ob und welche Fallstricke das
Produkt ihrer Wahl birgt.
Mehr unter www.vz-nrw.de/010040
Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012 | Seite 9
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Rote Zahlen: Vielfältige Ursachen
Zur Beratungsstatistik der Schuldnerund Verbraucherinsolvenzberatung:
www.vz-nrw.de/koeln-schulden
Seite 10 | Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012
Energie
Pfändungsschutzkonto: Rote Karte
für Top-Zuschlag
Der Anteil Überschuldeter steigt sowohl bei der
Altersgruppe der jungen als auch bei den älteren
Menschen – so die Bilanz der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung. Bei den Jüngeren sind
oftmals schlechte berufliche und finanzielle Perspektiven, Brüche der Erwerbsbiografien und häufig auch
unzureichende Finanzkompetenz als Ursache für das
Schreiben roter Zahlen auszumachen. Bei den Älteren
hingegen sind geringe Renten oder Einkommen, die
nicht ausreichen, um die altersbedingt höheren Ausgaben zu decken, Auslöser fürs Schuldenkarussell.
Ob Smartphone, Flachbildfernseher oder Wohnungsausstattung auf Pump: Wer seine Kredite für Anschaffungen nicht bedienen kann, sieht sich mit dem Forderungsmanagement der Gläubiger konfrontiert. Im
Beratungsalltag hat sich 2012 die Tendenz gezeigt,
dass die Zahl der Gläubiger mit relativ geringen
Forderungshöhen eher steigend ist. Ein Hinweis
darauf, dass es häufig an realistischer Einschätzung fehlt, welche Beträge im Haushaltsbudget
für das Bedienen von Krediten überhaupt zu
verkraften sind – bei gleichzeitig zunehmend
ausgeklügelten Werbestrategien und unverantwortlicher Kreditvergabe.
Geld + Kredit
Das im Sommer 2010 eingeführte
Pfändungsschutzkonto ist seit Jahresbeginn 2012
ohne Alternative für Verschuldete: Allein das PKonto bietet Schutz bei Kontopfändungen. Hier ist
automatisch mindestens ein Grundfreibetrag von
1.028,89 Euro je Kalendermonat vor dem Zugriff
der Gläubiger geschützt. Die Verbraucherzentrale
begleitete die Umstellung vom bisherigen Verfahren mit zahlreichen Beratungen und informierte
mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit – auch in
Kooperation mit den anderen Kölner Schuldnerberatungsstellen – über die Änderungen.
@
Mehr unter
www.vz-nrw.de/koeln-stolperfallen
Mit dem Ausstellen von 149 Bescheinigungen zur
Erhöhung des Grundfreibetrags trug die Verbraucherzentrale in Köln dazu bei, Schuldnern den
reibungslosen Zugang zum P-Konto zu ebnen.
@
Mehr unter www.vz-nrw.de/p-konto
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Bearbeitungsentgelte für Verbraucherdarlehen: Erstattung einfordern
Viele Banken und Sparkassen berechnen ihren
Kunden bei Abschluss eines Darlehensvertrags ein
Bearbeitungsentgelt, das in der Regel zwischen ein
und drei Prozent der Darlehenssumme beträgt. Bei
einem Kreditbetrag von 10.000 Euro sind das immerhin 100 bis 300 Euro. Viele Oberlandesgerichte (OLG)
haben inzwischen entschieden, dass dieses Entgelt
unzulässig sei: Die Begründung der Forderung mit
dem Beratungsaufwand und der Bonitätsprüfung der
Kunden sei nicht gerechtfertigt, sondern die Tätigkeiten erfolgten im eigenen Interesse der Banken
und Sparkassen und seien somit auch vom Kunden
nicht zu bezahlen. Eine endgültige Klärung durch
den Bundesgerichtshof steht weiterhin aus, weil das
beklagte Kreditinstitut die Revision zurückgezogen
hat. Die Verbraucherzentrale hatte für Ratsuchende
einen Musterbrief parat, um vor dem Hintergrund der
vorliegenden OLG-Entscheidungen die Erstattung der
Bearbeitungsentgelte zurückzufordern.
@
Mehr Informationen und den Musterbrief
gibt es unter
www.vz-nrw.de/bearbeitungsentgelte
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Aktionswoche »Bis gestern ging’s
noch«: Alter – Armut – Schulden
Budget- und Rechtsberatung bei
Energiearmut
Nur schmale Rentenerhöhungen, steigende Energie-,
Lebenshaltungs- und Gesundheitskosten, Einschnitte
bei den Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherungen in den vergangenen Jahren – bei immer mehr
Ruheständlern wird das Budget eng. Für die Verbraucherzentrale in Köln Anlass, im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung Probleme
und Herausforderungen der wachsenden Armut im
dritten Lebensabschnitt zu beleuchten. Unter dem
Motto »Bis gestern ging’s noch: Alter – Armut – Schulden« ermutigte sie Betroffene, sich nicht wegen ihrer
roten Zahlen zu schämen, sondern vielmehr aktiv Rat
und Unterstützung zu suchen und alle Angebote zur
Einkommenssicherung auszuschöpfen. Bei einer Podiumsdiskussion vor Ort zeigte sie zudem auf, dass es in
einer immer älter werdenden Gesellschaft dringend politischer Weichenstellungen bedürfe, um das Existenzminimum von Seniorinnen und Senioren zu sichern.
Angesichts steigender Preise haben immer mehr
Menschen Probleme, ihre Energierechnung zu bezahlen: Im Rahmen des landesweiten Modellprojekts »NRW bekämpft Energiearmut« ging 2012 auch
bei der Verbraucherzentrale in Köln die neue Budget- und Rechtsberatung bei Energiearmut an den
Start. Hier werden Ratsuchende über Maßnahmen
zur Existenzsicherung beraten, es wird Kassensturz
gemacht und es werden Hilfestellungen zur nachhaltigen Finanzplanung gegeben. In Kooperation mit
der RheinEnergie werden darüber hinaus tragfähige
Lösungswege erarbeitet, um drohende oder akute
Energieschulden abzubauen oder gar Stromsperren
abzuwenden. Zudem werden Ratsuchende längerfristig begleitet und unterstützt, damit sie die vereinbarten Ratenzahlungen auch bedienen können.
Die Zusammenarbeit mit den Energieberatern der
Verbraucherzentrale trägt darüber hinaus dazu bei,
die hier unter einem Dach gebündelte Kompetenz
zu nutzen und individuelle Probleme im »Paket« zu
lösen. Auch die Fallmanager des örtlichen Jobcenters, die Mitarbeiter des Sozialamts sowie weitere
Als Soforthilfe gab sie Betroffenen zudem einen
Fahrplan an die Hand, damit Senioren-Haushalte ihr
Finanzmanagement besser in den Griff bekommen.
@
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
örtliche Kooperationspartner und andere anerkannte
Schuldnerberatungsstellen werden eng in das Modell eingebunden. Auch die Caritas beteiligt sich mit
ihrer »Aufsuchenden Energiesparberatung« an dem
Projekt. Langzeitarbeitslose werden hierfür zu Stromsparhelfern geschult, die beim Hausbesuch einen
individuellen Stromspar-Check vornehmen und praktische Sparvorschläge für einen dauerhaft niedrigeren
Stromverbrauch machen. Das neue Angebot in acht
NRW-Städten wird anteilig vom Verbraucherschutzministerium des Landes NRW sowie den beteiligten
Stadtwerken finanziert.
@
Mehr zum Beratungsangebot unter
www.vz-nrw.de/koeln-energiearmut
Diesen finden Sie unter
www.vz-nrw.de/altersarmut
Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012 | Seite 11
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Energieberatung im Aufwind
Woche der Sonne
Steigende Umlage für den Ausbau der
erneuerbaren Energien, beschleunigter
Netzausbau, neue Offshore-Haftungsumlage zu Lasten von Verbrauchern – so
einige Stichworte der energiepolitischen
Diskussion, die auch in der Beratungsnachfrage Niederschlag fanden. Bürgerinnen und Bürger suchten bei der Verbraucherzentrale praktischen Rat fürs Sparen
bei Strom und Heizenergie. Zudem wollten viele Ratsuchende durch den Wechsel
zu Ökostrom bei ihrer persönlichen Energiewende Fahrt aufnehmen – und fragten
deshalb nach zertifizierten Angeboten
und Wechselmodalitäten.
Nachfrageschwerpunkte der Energie
beratung unter
www.vz-nrw.de/koeln-statistik-energie
Seite 12 | Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012
Getrübte Wechselstimmung
Zur »Woche der Sonne« informierte die Energie
beratung in Köln am 1. Mai auf dem Heumarkt zum effizienten Einsatz von Solarthermie und Photovoltaik.
Unter Palmen war zu erfahren, wie die Sonne Strom
erzeugt, Wasser erwärmt oder sogar die Heizung unterstützt. Und wie sie damit sonnige und entspannte
Zeiten für Immobilienbesitzer einläutet, weil Energie
und Kosten gespart werden.
Auch im Angebot: Ein Faltblatt mit Informationen zu
klimafreundlichen Geldanlagen – als Wegweiser für
alle, die zwar selbst kein Wohneigentum fürs Investment in Sonnenenergie besitzen, aber dennoch ihr
Geld für die Energiewende arbeiten lassen wollen.
Übrigens: Die bundesweite Aktionswoche ging 2012
schon in die sechste Runde.
Energieberatung bei Ihnen zu Hause
Beim Ortstermin klopften die Kölner Energieberater
der Verbraucherzentrale 157-mal Wohngebäude auf
energetische Schwachstellen ab und checkten den
wärmetechnischen Standard der Gebäudehülle. Auch
nahmen sie Heizungsanlage und Warmwasserbereitung unter die Lupe und prüften Möglichkeiten zur
Nutzung erneuerbarer Energien. Anschließend kalkulierten sie die voraussichtlichen Kosten der vorge-
Ist mein Stromverbrauch akzeptabel? Kann ich
Preiserhöhungen widersprechen? Hat der Anbieter Bonuszahlungen korrekt berücksichtigt?
Kann der Versorger Guthaben mit künftigen
Abschlägen verrechnen? Die Energierechtsberatung der Verbraucherzentrale war 2012 Drehscheibe für aktuelle Verbraucherprobleme im
Energiemarkt.
schlagenen Maßnahmen sowie Einsparpotentiale und
gaben Hinweise zu Fördergeldern.
@
Mehr zu lokalen Aktivitäten unter
www.vz-nrw.de/koeln-energieberatung
Richtige Heizungseinstellung gefragt:
Meine Heizung kann mehr!
Eine halbe Milliarde Euro könnten Nordrhein-Westfalens
Bürgerinnen und Bürger bei den Energiekosten sparen
– mit der richtigen Einstellung. Weil rund 90 Prozent
aller Heizungen jedoch nicht optimal eingestellt sind,
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Umwelt und Ernährung
Fairer Handel: Perfekter Schnitt für
Produzenten und Kunden
geht wertvolle Energie ungenutzt zum Schornstein raus.
Im Rahmen der Aktionswochen »Meine Heizung kann
mehr« zeigte die Verbraucherzentrale in Kooperation
mit dem Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW und
CO2-Online, dass der hydraulische Abgleich durch einen
Heizungsfachmann die schlummernden Einsparpotenziale wecken kann. Denn dank richtiger Abstimmung zwischen Heizkessel, Pumpe und Thermostatventilen winkt
ein dickes Minus beim Energieverbrauch und ein Plus im
Portemonnaie. Obendrein gibt es die maximale Wärme
bei minimalen Kosten. Ein ganzes Informationspaket
brachte dabei den Dreh zur richtigen Einstellung nahe.
@
Mit bewusstem Einkauf die partnerschaftliche und
ökologische Entwicklung in den Ländern der Dritten
Welt fördern – das hat sich der faire Handel zum Ziel
gesteckt. Denn er garantiert den Produzenten in den
Erzeugerländern die Abnahme ihrer Produkte über dem
Weltmarktpreis, was deren ökonomische Sicherheit
stärkt. Außerdem wird in verbesserte Arbeitsbedingungen, medizinische Versorgung und Bildungsprojekte investiert. Zur bundesweiten »Fairen Woche« informierte
die Verbraucherzentrale nicht nur über fair gehandelte
Lebensmittel wie Kaffee, Bananen oder Schokola-
de, sondern auch darüber, was die Armut anderer mit
unserer billigen Kleidung zu tun hat. Denn: Ungerechte
Entlohnung, Kinderarbeit und gesundheits- oder gar
lebensgefährdende Arbeitsbedingungen sind der Preis,
den andere zahlen, damit unsere Kleidung und unsere
Nahrungsmittel möglichst billig sind. Informationen
über anerkannte Labels, die faire Produktionsbedingungen und ökologische Standards garantieren sowie
Tipps zum Kleidershopping mit gutem Gewissen haben
den Weg zu fairem T-Shirt & Co. erleichtert.
@
Mehr Informationen zum Thema unter
www.vz-nrw.de/fairer-handel.de und
www.checked4you.de/un_faire_kleidung
Mehr zur Aktion unter
www.vz-nrw.de/koeln-heizung
Per Wärme-Check kann unter www.vz-nrw.de/meineheizung kostenlos geprüft werden, ob sich der hydraulische Abgleich für die eigene Immobilie lohnt und wie viel
Energie eingespart werden kann. Hier gibt es auch einen
Link zu Handwerker-Datenbanken, um den passenden
Fachbetrieb in der direkten Umgebung zu finden.
Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012 | Seite 13
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Gutes aufgetischt: Vernetzungsstelle
Schulverpflegung NRW
Ganztagsschulen, die eine gesunde und schmackhafte
Schulverpflegung einführen oder ihr Angebot optimieren wollen, finden bei der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW eine kompetente Anlaufstelle. Sie bringt
– unter Federführung der Verbraucherzentrale NRW –
landesweit mögliche Partner zusammen und unterstützt
die Verantwortlichen bei der praktischen Umsetzung.
Denn wie sich eine gute Schulverpflegung gleichermaßen zielgruppengerecht und ernährungsphysiologisch
ausgewogen bewerkstelligen lässt – dieser Spagat
stellt Schulen und Kommunen vor echte Herausforderungen. Auch Köln kann dabei auf die vielfältigen Angebote der Vernetzungsstelle zählen. Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung wird vom Bundesverbraucherschutzministerium sowie dem Verbraucherschutz- und
dem Schulministerium des Landes NRW finanziert.
@
Seite 14 | Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012
Mehr unter www.vz-nrw.de/vernetzungsstelle
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Gesundes Essen und Trinken
Dioxin belastete Eier im Handel, alarmierende Zahlen
über Lebensmittel, die täglich auf dem Müll landen,
irreführende Werbung zum Fruchtgehalt von Milchprodukten oder Süßigkeiten: Rund um gesundes Essen
und Trinken hatte die Verbraucherzentrale ein anregendes Menü zur Beratung und Information zusammengestellt.
Herkunftsangaben bei gefärbten Eiern wurden zu Ostern untersucht: www.vz-nrw.de/koeln-eier
Das Aktionsprogramm für Kindertagesstätten »Joschi
hat‘s drauf« wurde erfolgreich durchgeführt:
@
www.vz-nrw.de/koeln-joschi
2012 im Blick
Markt + Recht
Telekommunikation
Verbraucherbildung
Geld + Kredit
Energie
Umwelt + Ernährung
Vor Ort aktiv
Verbraucherbildung
Verbraucherzentrale macht Schule
Ob das Auskommen mit dem Einkommen oder Durchblick beim richtigen Entsorgen von Handy oder Batterie gefragt ist: Fitness für den Verbraucheralltag will
trainiert sein. Nur wer weiß, was das Mindesthaltbarkeitsdatum besagt, kann Lebensmittelverschwendung aktiv entgegenwirken. Nur wer gelernt hat, dass
Vertrag Vertrag ist, ist vor leichtfertigen Abschlüssen
gewappnet. Energiefressern auf die Spur kommt nur,
wer die Stromdiebe entlarven kann. Mit Veranstaltungen und Vorträgen machte die Verbraucherzentrale
Schule – nicht nur in Schulen. Denn auch 2012 waren
Prävention und Stärkung wirtschaftlicher Kompetenz
ein wichtiges Arbeitsfeld.
@
Energiespardetektive bildete sie in drei Schulen aus:
www.vz-nrw.de/koeln-energiespardetektive
Impressum
Herausgeber:
Gestaltung und
Produktion:
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V.
Mintropstraße 27 • 40215 Düsseldorf
Telefon 0211 38 09 0 • Fax: 0211 38 09 216
www.vz-nrw.de
HPPR Werbeagentur, Neuss, www.hppr.de
© Fotos:
HPPR Werbeagentur, Neuss, und
fotolia® LLC, New York,
sowie Verbraucherzentrale NRW e. V. Düsseldorf;
weitere Urheberhinweise bei den Fotos
Druck:
Druckerei Gebr. Kopp GmbH & Co.KG, Köln
gedruckt auf 100 % Recycling-Papier
© Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 2013
Die auszugsweise Wiedergabe für wissenschaftliche und schulische Zwecke
ist gestattet. Grafiken und Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Eine Repro
duktion – gleich welcher Art – ist nur nach ausdrücklicher Genehmigung
durch die Copyright-Inhaber (s.o.) gestattet!
Durchblick bei Rechtsgeschäften im Verbraucheralltag verschaffte die Verbraucherzentrale mit 26 Veranstaltungen in Schulklassen:
@
www.vz-nrw.de/koeln-durchblick-schulpaket
Verbraucherzentrale in Köln | Jahresbericht 2012 | Seite 15